DE2544348B2 - L-Leucin-13-Motilin, Verfahren zu dessen Herstellung und dasselbe enthaltendes Mittel - Google Patents
L-Leucin-13-Motilin, Verfahren zu dessen Herstellung und dasselbe enthaltendes MittelInfo
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Description
(a) die miteinander verknüpfbaren Teilsequeiizen
Fragment 1 bestehend aus Arginyl-(hydrobromid)-asparaginyl-N£-tert.-butyloxycarbonyl-Jysyl-glycyl-glutamin-tert.-butylester
(Aminosäuren 18 — 22), Fragment II, bestehend aus NKBenzyloxycarbonyl-glutamyl-(>>-tert.-butylester)-glutamyl-()>-tert.-butyIester)-NE-tert.-butyloxycarbonyl-lysyl-glutaminsäurey-tert.-butylester
(Aminosäuren 14— 17), Fragment III, bestehend aus Na-Benzyloxycarbonyl-N^N^-di-benzyloxycarbonyl-
arginyl-leucin (Aminosäuren 12 — 13),
Fragment IV, bestehend aus NÄ-Benzyloxycarbonyl-glutamyl-(y-tert.-butylester)-
leucyl-glutamin (Aminosäuren 9 — 11),
Fragment V, bestehend aus O-tert.-Butylthreonyl-O-tert.-butyl-tyrosyl-glycin
(Aminosäuren 6-8) und
Fragment VI, bestehend aus NKtert.-Butyl-
oxycarbonyl-phenylalanyl-valyl-prolylisoleucyi-phenylalanin
(Aminosäuren 1 -5)
aufbaut, in denen alle Seitenkettenfunktionen der polyfunktionellen Aminosäuren acidolytisch leicht abspaltbare Schutzgruppen auf tert.-Butylkohol- Basis tragen und die komplexe Funktion des Arginins teils durch N^-Diacylierung und teils durch eine durch Salzbildung mit Bromwasserstoff bewirkte Protonierung maskiert ist,
aufbaut, in denen alle Seitenkettenfunktionen der polyfunktionellen Aminosäuren acidolytisch leicht abspaltbare Schutzgruppen auf tert.-Butylkohol- Basis tragen und die komplexe Funktion des Arginins teils durch N^-Diacylierung und teils durch eine durch Salzbildung mit Bromwasserstoff bewirkte Protonierung maskiert ist,
(b) die Fragmente I bis Vl mit Hilfe des fiteraturbekannten Dicyclohexylcarbodiimid-N-Hydroxysuccinimid-Verfahrens
oder einer literaturbekannten Modifikation desselben miteinander verknüpft,
(c) aus dem erhaltenen, allseits maskierten, die Gesamtsequenz der Aminosäuren !-22 aufweisenden
Polypeptid alle Schutzgruppen mit Hilf·; von Trifluoressigsäure abspaltet und
danach die gebildete Trifluoracetat- und Bromidionen mit Hilfe eines Anionenaustauscherharzes
entfernt und
(d) das erhaltene rohe L-Leucin-13-Motilin isoliert
und reinigt.
3. Mittel mit Motilinwirkung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an L-Leucin-13-Motilin nach
Anspruch 1 als wirksame Komponente.
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung and weitere Ausgestaltung des Hauptpatents, aus dem L-Norleucin-13-Motilin
bekannt ist, welches sich von dem natürlich vorkommenden Motilin dadurch unterscheidet, daß es
als 13. von insgesamt 22 die Polypeptidkette aufbauenden Aminosäuren statt eines L-Methioninrestes der
Formel
— NH- CH- CO-
CH2
CH2
CH2
CH3
einen L-Norleucinrest der Formel
— NH- CH- CO-
CH2
T'
CH,
CH3
enthält. Das synthetische Motilinderivat hat praktisch die gleiche biologische Aktivität wie das natürliche Motilin (vgl. J. C. Brown in Demling et al. »Die Oberbaucheinheit — The Upper Gastro-lntestinal Tract, a Functional Entity« Schattauer Verlag, Stuttgart - New York, 1974, Seiten 11-13).
enthält. Das synthetische Motilinderivat hat praktisch die gleiche biologische Aktivität wie das natürliche Motilin (vgl. J. C. Brown in Demling et al. »Die Oberbaucheinheit — The Upper Gastro-lntestinal Tract, a Functional Entity« Schattauer Verlag, Stuttgart - New York, 1974, Seiten 11-13).
Es wurde nun gefunden, daß entsprechend vorteilhafte Ergebnisse erzielbar sind, wenn in 13-Stellung des
Motilins statt des L-Norleucinrestes ein L-Leucinrest der Formel
— NH-CH-CO-
CH- CHj
CH3
eingebaut wird. Gegenüber dem bekannten Norleucin-Motilin hat das Leucin-Motilin den Vorteil, daß es bei
gleich guter biologischer Aktivität mit geringerem Kostenaufwand hergestellt werden kann, weil L-Leucin
billiger ist als L-Norleucin, und daß es im Körper besonders leicht abgebaut wird, weil L-Leucon eine am
Proteinaufbau maßgebend beteiligte, natürliche vorkommende Aminosäure ist.
Motilin ist bekanntlich ein die motorische Aktivität sowohl in den Antrum- als auch in den Fundus-Drüsenarealen
des Magens stimulierendes Polypeptid, das aus
der Duodenalschleimhaut des Dünndarms vOn Schweinen
isoliert wurde (vgL z.B. »Can. J. Physiol. Pharmacol.« Bd. 49,1971, Seiten 399 - 405, »Gastroenterology«
Bd. 62. 1972, Seiten 401-404 find »Can. J.
Biochem.«Bd 51,1973, Seiten 533 - 537), die Pepsinausschüttung
ohne eine Änderung aer H+-Sekretion stimuliert, und sich sowohl chemisch als auch physiologisch
von den inzwischen aufgeklärten gastrointestinalen Hormonen unterscheidet Dem Motilin kommt
daher sowohl als Therapeutikum als auch als Diagnostikum eine besondere Bedeutung zu, da mit seiner Hilfe
z. B. eine gesteuerte Pepsinausschüttung, beispielsweise mit dem Ziele der Bestimmung oder Isolierung des
Pepsins oder der Regulierung des Pepsinspiegels, sowie eine gezielte Antikörperbildung bewirkt werden kann.
Die ursprüngliche Strukturaufklärung des Motilins ergab die Aminosäuresequenz -Met-Glu-Glu- in 13-14-15-Stellung,
die an dem dem Hauptpatent zugrundeliegenden Prioritätstag als zutreffend angesehen wurde.
Inzwischen wurde über eine Korrektur dieser Aminosäuresequenz berichtet, wonach in 14-Steilung Glutamin
statt Glutaminsäure vorliegen soll, so daß obige Teilsequenz -Met-Gln-Glu- heißen müßte (vgl. »Can. J.
Biochem.« Bd. 52,1974, Seiten 7-8). Demnach wäre das aus dem Hauptpatent bekannte Motilinderivat mit
13-L-Norleucin-14-desamido-Motilin und das nunmehr beanspruchte Motilinderivat mit 13-L-Leucin-14-desamido-Motilin
zu bezeichnen. So lange jedoch nicht mit Sicherheit feststeht, daß weitere Korrekturen der
Aminosäuresequenz überflüssig sind, werden die bisherigen Bezeichnungen L-Norleucin-13-Motilin and
L-Leucin-13-Motilin für die in 14-Stellung einen Glutaminsäurerest aufweisenden Motilinderivate beibehalten,
noch dazu, wo sich gezeigt hat, daß die Amidgruppe in der Seitenkette der 14-Glutaminsäure r>
auf die biologische Aktivität keinen Einfluß hat (vgl. z. B.
die rechte Spalte von Seite 8 der oben genannten Druckschrift »Can. J. Biochem.« Bd. 52,1974).
Gemäß Hauptpatent wurde das bei allen Naturstoffen bestehende Problem, daß die Isolierung aus beispiels
weise tierischen Organen unerhört zeit- und kostenaufwendig ist und nur in minimalen Ausbeuten gelingt,
dadurch gelöst, daß eine Totalsynthese des Mctilins durchgeführt wurde unter Ersatz des in 13-Stellung
befindlichen Methioninrestes durch einen Norleucinrest, aus der Überlegung heraus, daß nach dem heutigen
Stand der Peptidsynthese die mittelständige Arginylmethionyl-Bindung
(Aminosäuren 12 und 13 des Motilins) praktisch kaum synthetisierbar ist, andererseits
jedoch das dem Motilin entsprechende Norleucin-13-Dokosapeptid
auf synthetischem Wege leichter zugänglich ist, eine vergleichsweise rasche Strukturermittlung
gewährleistet und wichtige Aufschlüsse über die biologische Wirkungsspezifität des Methionins zu
geben vermag.
Das in hohen Ausbeuten vollsynthetisch hergestellte L-Norleucin-13-Motilin besitzt nach der Reinigung
praktisch die gleiche Aktivität wie natürlich vorkommendes Motilin, v/as als Indiz dafür anzusehen ist, daß
der Sequenzplatz des Methionins auch von Norleucin eingenommen werden kann. Dieser Befund war insofern
überraschend, als der Ersatz von Methionin durch Norleucin in natürlich vorkommendem Human-Gastrin
1 zu einem Syntheseprodukt führt, das nur etwa 10% Gastrin-Aktivität besitzt.
Gemäß vorliegender Erfindung wird eine weitere Verbesserung dadurch erzielt, daß ein gleich vorteilhaftes
Motilinderivat wie nach dem Hauptpatent zur Verfügung gestellt wird, das jedoch billiger herstellbar
und biologisch leichter abbaubar ist.
Gegenstand der Erfindung ist L-Leucin-13-Motilin der Kurzformel
H-Phe-Val-Pro-Ile-Phe-Thr-Tyr-Gly-Glu-Leu-Gln-Arg-Leu-Glu-Glu-Lys-Glu-Arg-Asn-Lys-GIy-Gln-OH
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (1(5) (17) (18) (19) (20) (21) (22)
worin die in Klammern angegebenen Zahlen die von 1 bis 22 durchnumerierte Stellung der Aminosäurereste
(außer Glycin alle Aminosäuren in L-Konfiguration) in der Peptidkette angeben und worin die Bezeichnung der
Aminosäurereste in üblicher bekannter Weise abgekürzt ist.
Gegenstand der Erfindung sind ferner ein Verfahren zur Herstellung von L-Leucin-13-Motilin und ein
dasselbe enthaltendes Mittel, wie sie in den Patentansprüchen näher gekennzeichnet sind.
Die Anwendung dieses Mittels erfolgt in der Regel in solchen Dosierungen, daß pro kg Körpergewicht etwa
0,05 — 0,5 γ, entsprechend 50 —500 ng Motilinderivat
entfallen. Als Trägermittel dienst vorwiegend physiologische Kochsalzlösung. Die Applikation ist intravenös,
intramuskulär oder subkutan. So kann z. B. lyophylisiertes Motilinderivat je nach beabsichtigter Applikation in
Mengen von 1 — lOOy/ml physiologische Kochsalzlösung,
die z. B. durch Mannit stabilisiert werden kann, gelöst werden. Zur intravenösen Verabreichung an
einen etwa 80 kg schweren Menschen ergeben 2 ml Injektionslösung, die 8 γ Motilinderivat enthalten, eine
Dosierung von 0,1 γ/kg Körpergewicht. Zur Infusion an
einen Menschen des angegebenen Gewichts können 8 γ Motilinderivat in 30 ml physiologischer Kochsalzlösung
gelöst und 0,5 ml dieser Lösung pro Minute appliziert werden, was etwa 0,1 γ Motilinderivat/kg Körpergewicht/Std.
entspricht. Im Tierversuch erwiesen sich vergleichbare Dosierungen als geeignet und so wurde
z. B. natürlich vorkommendes Motilin in Mengen von 0,05 y/kg Körpergewicht intravenös an Hunde verabreicht,
wodurch ein kräftiger motorischer Aktivitätsanstieg bewirkt wurde (vgl. z. B. die angegebene
Druckschrift »Can. J. Biochem.« 51 [1973], 533, linke Spalte, Absatz 1).
Zur Herstellung des Leucin-13-Motilins konnte der
für das Norleucin-13-Motilin entworfene Syntheseplan
ίο herangezogen werden. Die Synthese der Fragmente I,
II, IV, V und VI erfolgte daher nach dem im Hauptpatent beschriebenen Verfahren, ebenso wie die Kondensation
der Fragmente I und II zur Teilsequenz (14 —22b) sowie
der Fragmente V und VI zur Teilsequenz (1—8).
Das Fragment III (Aminosäuren 12 — 13) mit C-endständigem
Leucin wurde synthetisiert und mit der kondensierten Pepitidfraktion I — II (14 —22b) umgesetzt
zur kondensierten Peptidfraktion 1-II-III (12-22a),
woraus nach hydrogenolytischer Abspaltung der
bo Benzyloxycarbonyl-Schutzgruppe das entsprechende Undecapeptid (12 — 22b) in Form des riydrobromids
isoliert wurde. Die weitere Umsetzung mit Fragment IV (9- 11) lieferte die kondensierte Peptidfraktion
I-II-III-IV (9-22a), welche durch katalytische
Hydrogenolyse in Gegenwart von Bromwasserstoffsäure zum Hydrobromid des Tetradecapeptids (9-22b)
entacyliert und schließlich kondensiert wurde mit der kondensierten Peptidfraktion V-VI (1—8) zum voll-
kommen geschützten Verfahrensprodukt I — II — III- -IV-V-VI (l-22a), aus dem schließlich nach
Entfernung der Schutzgruppen mittels Trifluoressigsäure und nachfolgender Ionenaustauscherbehandlung und
Lyophilisation das gewünschte Leucin-13-Motilin
(1 - 22b) als Rohprodukt erhalten wurde.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung näher erläutert, in der darstellen:
F i g. 1 das Syntheseschema zur Herstellung des Fragments III sowie zur Verknüpfung der Fragmente
+ II + III,und
F i g. 2 das Syntheseschema zur Herstellung des Fragments IV sowie zur Verknüpfung der Fragmente IV
mit (I - III), VI mit V, und (I - IV) mit (V- VI).
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. In den Figuren und Beispielen werden die
folgenden, in der Peptidchemie üblichen Abkürzungen und Symbole verwendet:
Aminosäureabkürzungen,
Zahlenangaben
in Klammern,
in Klammern,
DCCD
OCCD/HOSU
DCCD/HOBt
SU
NP
tBu
DBSI
Me
TFE
i.V.
Ausb.
d.Th.
F
(Z)
(Z)
gebildet aus 3 Buchstaben, bei denen es sich in der Regel um die 3
Anfangsbuchstaben handelt,
die die Stellung innerhalb der Polypeptidkette wiedergeben, und die
keinen weiteren Zusatz erhalten, wenn die betreffende Verbindung kein weiteres Derivat bildet, die
jedoch fortlaufend mit dem Zusatz a, b, c usw. versehen werden, wenn von a ausgehend weitere Derivate hergestellt
werden,
als Angabe der Konfiguration,
für den Benzyloxycarbonylrest (vgl. z. B. Bergmann et al. in »Berichte d. Dtsch. Chem. Ges.« Bd. 65, 1932. 1192 ff),
für den Benzyloxycarbonylrest (vgl. z. B. Bergmann et al. in »Berichte d. Dtsch. Chem. Ges.« Bd. 65, 1932. 1192 ff),
für den tert-Butyloxycarbonylrest
(vgl. z. B. McKay et al. in »J. Am. Chem. Sog.« Bd. 79, 1957, S. 4686 und
Anderson et al. in »]. Am. Chem. Soc Bd. 79,1957, S. 6180),
für das Ν,Ν'-Dicyclohexylcarbodi-
imid-Verfahren (vgl. z. B. Sheehan
et al. in »J. Am. Chem. Soc.« Bd. 77.
1955, S. 1067),
für das N.N'-Dicyclohexylcarbodi-
imid-N-Hydroxy-succinimid-Verfah-
ren (vgl. z. B. Wünsch et al. in
»Berichte d. Deutschen Chem. Ges.«
Bd. 99, 1966, S. 110 und W e y g a η d
et al. in »Zeitschr. f. Naturforschg.«
Bd. 216, 1966, S. 426, sowie König
et al. in »Bereichte d. Dtsch. Chem.
Ges.« Bd. 103,1970, S. 788)
für das N.N'-Dicydohexylcarbodi-
imid-N-hydroxybenzotriazoi-Verfah-
ren (vgl. z. B. König et al. in »Ber. d.
Dtsch. Chem. Ges.« Bd. 103, 1970, S.
788)
für die Phosphorazo-Methode (vgl. z.
B. Goldschmidt in »Angew.
Chem.« Bd. 62, 1950, S. 538 und
Goldschmidt et al. in »Liebigs
Ann.« Bd. 580,1953, S. 68)
für den N-Hydroxysuccinimidrest
für den p-Nitrophenylrest
für den tert.-Butylrest
für Dibenzolsulfimid als Salzbildner
für den Methylrest
für Trifluoroessigsäure
für »im Vakuum«
für Ausbeute
(nach Ausbeuteangaben in %) für
»der Theorie«
für Fließpunkt (Schmelzpunkt) und
(nach der Fließpunktsangabe) für
»unter Zersetzung«.
Die Herstellung der Fragmente I, II, IV, V und VI sowie die Kondensation der Fragmente I mit II,
(I-II-III) mit IV, V mit VI und (I — II — III — IV) mit
(V-VI) ist im Hauptpatent, auf das diesbezüglich verwiesen wird, detailliert beschrieben. Die Herstellung
des Fragmentes III,dessen Kondensation mit(I — II)und
den übrigen Fragmenten, sowie die Reindarstellung und Analyse des Verfahrensprodukts wird in den folgenden
Beispielen erläutert.
Beispiel 1
Herstellung des Fragments III (Teilsequenz 12—13)
Herstellung des Fragments III (Teilsequenz 12—13)
Zur Herstellung von Nc*,N<5,N(u-Tris-benzyloxycarbonyl-L-arginyl-L-leucin
wurden 30 g Z-Arg(<5,w-Z2)-OSU
(12) und 11,6 g Leucin (13) in Dioxan/Wasser (1000:500 ml) nach Zugabe von 89 ml N-Natriumhydroxidlösung
unter 18stündigem Rühren umgesetzt.
j5 Nach Zusatz von 89 ml N-Salzsäure wurde das
Reaktionsgemisch in Essigsäureäthylester aufgenommen, die erhaltene Lösung mit verdünnter Salzsäure und
Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel i. V. entfernt. Der Rückstand wurde
aus Wasser/Äthanol und Essigsäureäthylester/Diäthyläther/Petroläther
umgefällt.
Ausbeute: 26,6 g(86,6% d.Th.);
F126-128°C;
4, [λ] ϋ- 5,8 ± 1 ° bzw. [λ] - 7,1 ° (c = 1; in Essigsäure);
F126-128°C;
4, [λ] ϋ- 5,8 ± 1 ° bzw. [λ] - 7,1 ° (c = 1; in Essigsäure);
chromatographisch rein in n-Heptan/tertButanol/Essigsäure(5
:1 : 1)
Analyse
Ben/gef. C 62,69/62,59; H 6,28/6,41; N 10,15/9,94
Aminosäureanalyse: Arg 1,00 Leu 1,00
Kondensation (III) mit III
Eine Lösung von 1,7 g Peptid (14—22b), 1,4 g Z-Arg(o^u-Z2)-Leu-OH (12—13), 03 g N-Hydroxysuccinimid
und 0,14 ml Triethylamin in 100 ml Dimethylformamid wurde bei -10° mit 0,412 g N.N'-Dicyclohexylcarbodiimid
versetzt und 24 Sid. lang bei 4° C gerührt Nach weiterem 24stündigem Rühren bei Raumtemperatur
wurde vom ausgefallenen Dicyclohexylharnstoff abfiltriert das Lösungsmittel LV. entfernt, und der
Eindampfrückstand aus Methanol/Essigsäureäthylester umgefällt Das erhaltene Produkt wurde sorgfältig mit
Wasser digeriert, abfiltriert und getrocknet
Es resultierte ΝΛ,Νό,Νω-Tris-benzyloxycarbonyl-L-arginyi-L-leucyl-L-gIutamyl()>-tert-butylester)-
L-glutarnyl()>-tert.-butylester)-N6-tert.-butyloxy-
carbonyl- L-lysyl- L-glutamyl-(y-tert.-butylester)-
L-arginyl(hydrobromid)-L-asparaginyl-Ne-tert.-
butyloxycarbonyl-L-lysyl-glycyl-L-glutamin-tert.-
butylester(12-22a).
Ausb. 1,94 g (85% d.Th.).
chromatographisch rein in n-Heptan/tert-Butanol/Essigsäure
(3:2:1) und n-Butanol/Essigsäure/Wasser (3:1:1)
Aminosäureanalyse:
Lys2,02 Arg 2,01 Asp 1,00 GIu 3,98
GIy 1,01 Leu 1,00
1,8 g Peptid in 500 ml Methanol wurden unter Zutropfen von 15,70 ml 0,1 N-Bromwasserstoffsäure bei
pH 4,5 durch katalytische Hydrierung entacyliert. Das vom Katalysator befreite Filtrat wurde i. V. eingedampft
und der erhaltene Rückstand wurde aus Methanol/Essigsäureäthylester umgefällt.
Es resultierte L-Arginyl(hydrobromid)-L-leucyl-L-glutamyl-()Mert.-butylester)-L-glutamyl(}>-tert.-butylester)-Ne-tert.-butyloxycarbonyl-L-lysyl-L-glutamyI(}>-tert.-butylester)-L-arginyI(hydrobromidJ-L-asparaginyl-Ne-tert.-butyloxycarbonyl-L-lysyl-glycyl-L-glutamin-tert.-butylester-hydrobromid-Dihydrat
(12 - 22b).
Ausb. 1,61 g(98°/od.Th.)
Analyse
Ausb. 1,61 g(98°/od.Th.)
Analyse
Ber./gef. C 47,12/47,20; H 7,43/7,50; N 14,07/14,00
Kondensation der Fragmente I bis IV
(Gesamtsequenz 1 —22)
(Gesamtsequenz 1 —22)
Kondensation vereinigt und aus dem erhaltenen Tetradecapeptid-Derivat (9—22a) wurde nach hydrogenolytischer
Abspaltung der Benzyloxycarbonyl-Schutzgruppe
H-Glu(OtBu)-Leu-Gln-Arg(HBr)-Leu-Glu(OtBu)-Glu(OtBu)-Lys(BOC)-Glu(OtBu)-Arg(HBr)-
Asn-Lys(BOC)-Gly-Gln-OtBu(9-22b)
κι erhalten.
Während des Ablaufs vorstehender Reaktionen wurden die Fragmente V (6—8a) und VI (1—5a),
letzteres nach Überführung in den (N-Hydroxysuccinimid)-ester(l —5b), vereinigt. Es gelang jedoch nicht
15 BOC-Phe-Val-Pro-He-Phe-Thr(tBu)-Tyr(tBu)-Gly-OH(l-8)
rein zu gewinnen und die Aminosäureanalyse zeigte eine Verunreinigung mit etwa 10% (1 —5a) oder (1 —5b)
an. Versuche zur Auftrennung dieses Gemisches
verliefen ohne Erfolg.
Das erhaltene »rohe« Teilstück (1 —8) wurde mit dem
Das erhaltene »rohe« Teilstück (1 —8) wurde mit dem
obigen Teilstück (9—22b) wiederum nach dem angegebenen
Dicyclohexylcarbodiimid-N-Hydroxysuccinirnid-Verfahren
zum
BOC-Phe-Val-Pro-Ile-Phe-Thr(tBu)-Tyr(tBu)-Gly-Glu(OtBu)-Leu-Gln-Arg(HBr)-Leu-Glu(OtBu)-Glu(OtBu)-Lys(BOC)-GIu(OtBu)-Arg(HBr)-Asn-Lys-(BOC)-Gly-Gln-OtBu
(1 -22a)
30
35
Mit dem carboxylendständigen Fragment I (18—22b)
wurde mit Hilfe des angegebenen Dicyclohexylcarbodiimid-N-Hydroxysuccinimid-Verfahrens
das Fragment II (14—17a) durch Kondensation vereinigt und der
erhaltene N-Benzyloxycarbonyl-nonapeptid-tert.butyl- <to
ester (14—22a) wurde durch katalytische Hydrogenolyse
in
45
50
H-Glu(OtBu)-GIu(OtBu)-Lys(BOC)-Glu(OtBu)-Arg(HBr)-Asn-Lys(BOC)-Gly-G!n-OtBu(14-22b)
überführt.
Die Vereinigung mit Fragment III wiederum mit Hilfe des genannten Verfahrens führte zur Bildung von
Z-Arg(<5,ö)-Z2)-Leu-GIu(OtBu)-Glu(OtBu)-
Lys(BOC)-Glu(OtBu)-Arg(HBr)-Asn-Lys(BOC)-
Gly-Gln-OtBu(12-22a).
Durch katalytische Hydrierung wurden aus dem Undecapeptid (12—22a) die drei Benzyloxycarbonyl-Schutzgruppen
entfernt und durch Neutralisation der freigewordenen Guanido-Funktion mit Bromwasserstoffsäure
während der Hydrierung resultierte
60
H-Arg(HBr)-Leu-Glu(OtBu)-Glu(OtBu)-LyS(BOC)-GIu(OtBu)-Arg(HBr)-Asn-Lys(BOC)-GIy-GIn-OtBu
(12—22b)
in Form des Hydrobromkis.
Der erhaltene Undecapeptidester wurde mit Fragment IV (9—11) nach dem angegebenen Dicyclohexylcarbodiimid-N-Hydroxybenzitriazol-Verfahren
durch verknüpft.
Nach Abspaltung aller Schutzgruppen mittels wasserfreier Trifluoressigsäure und anschließendem Austausch
der Trifluoracetat- und Bromidionen durch lonenaustauschchromatographie
an einem unter der Bezeichnung »Dowex 44« bekannten schwach basischen Ionenaustauscherharz (Acetat-Form) wurde ein »Roh-Leucin-13-Motilin«
(1—22b) erhalten, das aufgrund des Einsatzes von »unreinem« Teilstück (1—8) mit einer
»Fehlsequenz« behaftet sein mußte, was sich bei der Reinigungsoperation auch bestätigte.
Beispiel 3
Reindarstellung und Aminosäureanalyse
Reindarstellung und Aminosäureanalyse
Gemäß Hauptpatent erfolgte die Reinigung in Anlehnung an die Reindarstellung von natürlichem
Motilin durch Ionenaustausch-Chromatographie mit Hilfe eines stark basischen Anionenaustauscherharzes,
z. B. des in der Acetatform vorliegenden, unter der Bezeichnung »QAE-Sephadex A-25« bekannten Harzes
auf der Basis eines modifizierten Dextrans mit Diäthyl-(2-hydroxypropyl)-aminoäthylresten als funktionelle
Gruppen, und danach mit Hilfe eines stark sauren Kationenaustauscherharzes, z.B. des in der
Ammoniumform vorliegenden, unter der Bezeichnung »SP-Sephadex C-25« bekannten Harzes auf der Basis
eines modifizierten Dextrans mit Sulfopropylresten als funktionellen Gruppen.
Eine Aminosäureanalyse wurde nach saurer Hydrolyse (6 N-HCl) durchgeführt, wobei sich zeigte, daß
praktisch dieselben Werte bei 20 und bei 72 Std. Hydrolysezeit erzielt wurden. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle aufgeführt
ίο
Gefunden Berechnet
Lys | 2,00 | 2 |
Arg | 1,93 | 2 |
Asp | 1,00 | 1 |
Thr | 0,97 | 1 |
GIu | 6,18 | 6 |
Pro | 0,98 | 1 |
GIy | 1,99 | 2 |
VaI | 0,90 | 1 |
He | 0,90 | 1 |
Leu | 1,94 | 2 |
Tyr | 0,93 | 1 |
Phe | 1,82 | 2 |
Die biologische Aktivität des gefriergetrockneten L-Leucin-13-Motilins war praktisch gieich derjenigen des
L-Norleucin-13-Motilins und unterschied sich somit kaum von derjenigen des natürlichen Motilins.
Hierzu 2 Bhill Zeichnungen
Claims (2)
1. Weitere Ausbildung des Gegenstandes von Patent 23 15 271, betreffend L-Norleucin-13-Motilin der
Formel
H Phe-VaI-PrO-Ile-Phe-Thr-Tyr-Gly-Glu-Leu-Gln-Arg-Nie-Glu-Glu-Lys-Glu-Arg-Asn-Lys-Gly-Gln-OH
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) <12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22)
dadurch gekennzeichnet, daß die vorgenannte Verbindung in Stellung (13) an Stelle von
L-Norleucyl (Nie) L-Leucyl (Leu) aufweist
2. Verfahren zur Herstellung von L-Leucin-13-Motilin
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
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