DE2542312B2 - Vorrichtung zum pneumatischen Bremsen und Wiederanlassen in Gegendrehrichtung für einen Dieselmotor - Google Patents
Vorrichtung zum pneumatischen Bremsen und Wiederanlassen in Gegendrehrichtung für einen DieselmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs I genannten Art.
Solche Vorrichtungen werden hauptsächlich an Schiffsmaschinen großer Leistungen, die starr mit dem
Propeller gekoppelt sind, eingesetzt, weil speziell bei diesen Maschinen der Zeitpunkt vom Abstellen der
Brennstoffversorgung bis zum Motorstillstand, der das Wiederanlassen in Gegenrichtung erlaubt, für Notmanöver, die beispielsweise eine Kollision verhindern
sollen, zu lunge dauert Durch die Zwangsabbremsung des Motors wird die Zeit bis zum Wiederawlassen,
wonach erst mit Motorkraft gebremst werden kann, erheblich verkürzt.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE-PS 8 60 432 bekannt Diese bekannte Konstruklion steuert das Hauptanlaßventil, mit dem von der
B^triebsstellung »Bremsen durch Umpumpen« auf die Betriebsstellung »Wiederanlassen mit Druckluft« umgeschaltet wird, durch eine motordrehzahlabhängige
Druckmittelsteuerung, die bei Unterschreiten eines bestimmten Druckes das Hauptanlaßventil zum
Wiederanlassen öffnet. Die Umschaltdrehzahl ist bei dieser bekannten Konstruktion so gelegt, daß sie unter
allen Umständen ein sofortiges Wiederanlassen in Gegendrehrichtung ermöglicht Diese Drehzahl liegt
daher sehr niedrig in unmittelbarer Nähe der Motordrehzahl 0, von der aus das sichere Wiederanlassen
ohne große Druckluftverluste möglich ist.
Nachteilig bei diesjr bekannten Konstruktion ist die
Tatsache, daß das hier verwendete Motorbremsverfahren mittels Umpumpens zwischen den Motorzylindern
zwar bei höheren Drehzahlen sehr wirksam ist jedoch mit sinkender Drehzahl immer wirkungsloser wird und
bereits deutlich vor Stillstand des Motors keinerlei Wirkung mehr zeigt Bei niedrigen Drehzahlen müßte
also über einen größeren Drehzahlbereich die natürliehe Verlangsamung des Motors abgewartet werden,
was insbesondere bei Schiffsmaschinen auf Schwierigkeiten stößt, da diese durch den in der alten Richtung
weitergetrieben werden. Die geschilderte bekannte Konstruktion setzt zur Umgehung dieser Schwierigkeiten ein Abblasventil ein, das bei niedrigen Drehzahlen
für eine Verbesserung der Bremswirkung sorgt. Dieses Abblasventil bringt jedoch eine Reihe von Nachteilen
mit sich. Insbesondere bläst es ölnebel in die Umgebung ab und neigt zum Festsetzen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die unter Vermeidung die Umgebung verschmutzender und störempfindlicher Teile den Motor
rascher abbremst.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichnungsteiles des Anspruchs I
gelöst.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, daß bei höheren Drehzahlen wirkungsvollere Abbremsverfahren mittels Umpumpens nur bei diesen höheren
Drehzahlen einzusetzen und bei niedrigeren Drehzahlen das dann wirkungsvollere Bremsverfahren durch
den normalen Anlaßvorgang einzusetzen. Dieses Verfahren ist wiederum bei höheren Drehzahlen
weniger wirkungsvoll, zeigt aber bei niedrigeren Drehzahlen eine gegen den Motorstillstand hin stark
ansteigende Bremswirkung. Die beiden Verfahren ergänzen sich in vorteilhafter Weise und ergeben eine
optimale Verzögerung des Motors. Es kann dabei insbesondere auch auf das mit Nachteilen behaftete
Abblasventil verzichtet werden.
Das erfindungsgemäß unterhalb des bestimmten Drehzahlwertes, also im Bereich niedriger Drehzahlen,
verwendete Bremsverfahren, bei dem mit Gegenluft im normalen Aniaßverfahren gearbeitet wird, ist aus
»MTZ«, 1954, S. 99 bekannt Dort ist angegeben, daß dieses Bremsverfahren zum Abbremsen aus voller
Drehzahl ungünstig sei, da es hohe Druckluftmengen verbraucht Aus »Schiff und Hafen«, 1970, S. 228,229 ist
bekannt, daß dieses Verfahren nur unterhalb einer bestimmten Drehzahl anwendbar ist Dieser Drehzahlwert läßt sich aus der DE-AS 12 21 491 entnehmen. Die
erfindungsgemäße Kombination der beiden bekannten Vorschläge wird dagegen nirgends nahegelegt In
»Schiff und Hafen«, 1970.S. 153 bis 158 werden mehrere Bremsverfahren, u. a. die beiden beim Erfindungsgegenstand
angewandten Bremsverfahren, als alternativ anwendbare Bremsverfahren angegeben.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt Es zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit
des pneumatischen Bremsmomentes des Motors von seiner Drehzahl für zwei zum Stand der Technik
gehörende Vorschläge und für den erfindungsgemäßen Vorschlag,
F i g. 2 eine Darstellung einer Anlage zum pneumatischen Bremsen und Anlassen mit einem drehbaren
Druckluftverteiler und
Fig.3 in größerer Darstellung einen Schnitt entlang
der Linie HI-III in Fig.2 durch eine abgewandelte Ausführungsform eines drehbaren Druckluftverteilers,
in den direkt ein beim Erfindungsgegenstand anwendbares Ausblassteuerventil eingebaut ist.
In der Darstellung der Fig. 1, bei der das pneumatische
Drehmoment CV auf der Ordinate und die momentane Drehzahl N des Motors auf der Abszisse
aufgetragen ist, ist die Abhängigkeit des Bremsmomentes von der Drehzahl für einen bekannten Vorschlag zur
pneumatischen Bremsung durch die Anlaßhauptdruckluft, die von dem Anlaßhauptventil geliefert wird, mit
der Kurve A \ jranschaulicht. In dem Augenblick, in dem
die Brennstoffeinspritzung in den Motor unterbrochen wird, dreht dieser sich mit seiner Leerlaufdrehzahl,
nämlich z. B. mit einer Drehzahl von ungefähr 500 Umdrehungen/Minute, und vom Augenblick des Öffnens
des Anlaßhauptventiles, d. h. vom Beginn der pneumatischen Bremsperiode durch die Anlaßhauptdruckluft,
wirkt auf den Motor ein Bremsmoment ein, das kontinuierlich mit der fortschreitenden gleichzeitigen
Verlangsamung des Motors (in dem Maße, in dem seine Drehzahl abnimmt) kleiner wird, bis es bei einer
Drehzahl Λ/2 (kleiner als die normale Leerlaufdrehzahl)
zu Null wi.d und sich gegebenenfalls umkehrt und negativ wird ( und dabei eine Beschleunigungsarbeit für
den Motor entsprechend der Zone, die unterhalb der Abszissenachse liegt, erzeugt). Sich so umkehrend wird
das Bremsmoment zu einem beschleunigenden Moment, das eventuell den Motor in die gleiche Drehrichtung
treiben kann. Findet ein derartiges Wiederanlaufen in der ursprünglichen Drehrichtung nicht statt, verlangsamt
sich der Motor weiterhin, und das negative Bremsmoment sinkt, nach dem es auf einen maximalen
Werf angewachsen ist, ab. bis es bei der Drehzahl N\ (kleiner als die Drehzahl N2) tu Null wird und sich
umkehrt, dabei positiv wird und wieder größer zu werden beginnt (ntst der wachsenden Bremsung des
Motors).
Die Kurve öder Darstellung der Fig. 1 veranschaulicht
den zweiten Vorschlag zur pneumatischen Bremsung, bei dem die Anlaßventile ständig offen
gehalten werden und das Hauptanlaßventil ständig während der gesamten Dauer der Bremsphase geschlossen
ist. Man stellt fest, daß zu Beginn der Bremsperiode
das erhaltene Bremsmoment Q größer ist als bei den vorherigen Verfahren (Kurve A). Mit der Verlangsamung
des Motors nimmt dieses Bremsmoment mit der Drehzahl kontinuierlich und regelmäßig ab, und diese
gleichmäßig fallende Kurve B schneidet die Kurve A in
κι einem Schnittpunkt C2, dem eine Drehzahl /Vo des
Motors (kleiner als N2 und Ni) entspricht Danach trifft
die Kurve B auf die Abszisse, bevor die Drehzahl Null wird, so daß die Bremsung aufhört bevor der Motor zum
Stillstand kommt
ii Der Grundgedanke der Erfindung besteht in der Kombination der zwei genannten bekannten Verfahren,
wobei nacheinander und zum Teil zunächst das zweite
und danach das erste Verfahren angewendet wird. Zu diesem Zweck hält man die Anlaßventile an den
2» Zylindern offen und das Hauptanlaßvitil geschlosssen,
um zunächst nach dem genannten ^«feiten Verfahren
gemäß dem Kurvenstück Q, C2 aer Kurve B
(gleichmäßig fallend) den Motor bis zu der niedrigen Drehzahl N0 zu bremsen. Dieses Offenhalten der
2r> Anlaßventile erhält man dadurch, daß man lediglich ihre
Ausblasieitung am Druckluftverteiler schließt wodurch die normale zyklische, periodische Steuerung der
Anlaßventile durch den Verteiler unterbrochen wird. Wenn der Motor bis zu der Drehzahl /V0 verlangsamt
in worden ist setzt man die normale zyklische, periodische
Steuerung der Anlaßventile wieder in Tätigkeit und öffnet das Anlaßhauptventil, so daß die Bremsung jetzt
nach dem ersten Verfahren entsprechend dem gleichmäßig wachsenden Kurvenstück C2, Cy der Kurve A
)ί vonstattengeht Diese Bremsung ist unterhalb der
Drehzahl /Vo merklich kraftvoller als die, die man gemäß
der Kurve B erhält Die F i g. I zeigt auf diese Weise deutlich, daß die Bremsung gemäß der Kurve B
wirksamer ist als die Bremsung gemäß der Kurve A, solange die Drehzahl des Motors größer ist als die
kritirnhe Drehzahl /Vo, wohingegen unterhalb dieses
Wertes die Bremsung gemäß der Kurve A wirksamer wird als die Bremsung gemäß der Kurve B.
Die F i g. 2 stellt schematisch die Vorrichtung zur
Die F i g. 2 stellt schematisch die Vorrichtung zur
i) Ausführung der Erfindung dar. Das pneumatische Anlaßsystem umfaßt einen Behälter 1 für Druckluft, die
unter einem Anfangsdruck von z. B. 30 Bar steht (der bis zu 6 Bar während des Betriebes nach wiederholtem
Gebrauch absinken kann). Dieser Behälter ist durch
',11 einen Absperrschieber 2 über eine Leitung 3 mit dem
Eingang 4 des Hauptanlaßventiles 5 mit pneumatischer Steuerung und/oder mechanischer Steuerung von HanJ
verbunden. Der Ausgang 6 dieses Hauptanlaßventiles 5 ist parallel durch eine Leitung 7 mit den jeweiligen
; Eingängen 8 der verschiedenen Anlaßventih 9 verbunden,
von denen jeweils eines in dem Zylinderkopf 10 eines entsprechenden Zylinders 11 des Motors eingebaut
ist und von denen drei in der Abbildung dargestellt sind. Die pneumatische Steuerung zur öffnung jedes
Mi Anlaßventiles 9 erfolgt über eine Leitung 12, die mit der
entsprechenden Ausgangsöffnung 13 eines Druckluftverteilers 14 verbunden ist, dessen Drucklufteingang 15
durch eine Zweigleitung 16 über einen Schieber 17, der z. B. elektromagnetisch steuerbar ist, mit der Leitung 3
·'"' (und damit mit dem bzhälter I) in einen Anschlußpunkt
18 verbunden ist, der zwischen dem Schieber 2 und dem Hauptanlaßventil 5 (folglich stromaufwärts von diesem
Ventil) liegt.
Der Verteiler 14 ist vorteilhafterweise, jedoch nicht notwendigerweise ein Drehverteiler, z. B. der in der
DE-AS 21 03 069 dargestellten und beschriebenen Art. Dieser Drehverteiler umfaßt im wesentlichen eine sich
drehende Verteilerscheibe 19, die koaxial auf einer Welle 20 angebracht ist, sich in dem den Stator 21 des
Verteilers bildenden Körper dreht und durch eine Nockenwelle des Motors angetrieben wird. Die Scheibe
19 dreht sich auf diese Weise in einem Hohlraum 22 des Körpers 21 unter gleichzeitiger Anlage an einer Fläche
23, die z. B. eine hochglanzpolierte Spiegelfläche bildet, in gleitender, dichter Druckberührung an einer entsprechenden
ebenen inneren fläche 24 des Körpers 21. Die Verteilung der Druckluft in dem Körper 21 zur Speisung
der verschiedenen Anlaßventile wird durch Speiscleitungfin
25 gewährleistet, deren Anzahl gleich der der Zylinder des Motors ist. die mit Anlaßventilcn versehen
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dem der Bohrungen 26, so daß die Bohrung 31 bei Drehung der Scheibe 19 genau mit jeder der
aufeinanderfolgenden Bohrungen 26 Duchten kann. Die Bogenlänge der Ausnehmung 32 auf ihrem mittleren
Umfangsbogen entspricht dem Winkelabstand zweier aufeinanderfolgender Bohrungen 26 und ist somit auf
diesem Umfangsbogen kleiner als der Abstand ihrer Zentren, jedoch größer als der Abstand zweier
aufeinanderfolgender Bohrungen 26, d. h. der Bogenlänge des vollflächigen Bereiches, der diese trennt. Die
Ausnehmung 32 kann daher zwei aufeinanderfolgende Bohrungen 26 gleichzeitig teilweise überdecken, so daß
die Speisung einer Bohrung 26 beginnt, bevor die Ausnehmung 32 die unmittelbar in der Drehrichtung der
Scheibe vorangehende Bohrung 26 verläßt. Dadurch wird die Kontinuität der Druckluftverteilung beim
Obergang von einem Zylinder zum nächsten zu cnpKpnHpn 7vhnHpr crpu/ährlpictpf wrtKpi im vnrlipapn-
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Körper 21 vorzugsweise durch Bohrungen oder Rohre 13 aus, die sich im wesentlichen radial erstrecken und
von denen jedes über eine genannte Rohrleitung 12 mit dem Anlaßventil 9 eines bestimmten Zylinders 11 des
Motors verbunden ist. Jede Leitung 25 besitzt vorteilhafterweise einen im wesentlichen geradlinigen
Bereich, dessen Längsrichtung im wesentlichen parallel zur Drehachse der beweglichen Einheit 19, 20 verläuft
und die in die Stirnfläche 24 des Körpers 21 durch eine Bohrung 26 ausmündet. Alle Öffnungen 26 sind
vorteilhafterweise in gleichen Abständen von der Drehachse 20 und in gleichen Winkelabständen
voneinander auf einer zur Drehachse konzentrischen Umfangslinie angeordnet. Die Speiseleitungen 25
dienen auch zum Steuerdruckluftausblasen der einzelnen Zylinder zur pneumatischen Steuerung der
Anlaßventile 9. Zu diesem Zweck sind vorteilhafterweise mehrere Ausblasleitungen 27 vorgesehen, die seitlich
außen am Körper 21 durch vorzugsweise im wesentlichen radiale öffnungen 28 ausmünden. Jede Ausblasleitung
27 weist vorteilhafterweise auch einen im wesentlichen sich in Längsrichtung geradlinig erstrekkenden
Bereich auf. der im wesentlichen parallel zur Drehachse der sich drehenden Einheit 19, 20 verläuft
und durch eine entsprechende öffnung 29 in eine kreisförmige Nut oder Kehle 30 mündet, die einen
Kanal bildet, der konzentrisch zur Drehachse 20 verläuft und in der Stirnfläche 24 des Körpers 21 offen
ist, so daß alle Öffnungen 29 durch diesen ringförmigen gemeinsamen Kanal miteinander verbunden werden. In
der Fig. 2 sind nur zwei Speiseleitungen 25 und eine einzige Ausblasleitimg 27 dargestellt. Ihre Anzahl kann
jedoch größer als die in der Abbildung dargestellte sein. Die Verteilerscheibe 19 wird parallel zur Drehachse
20 von einer Durchströmbohrung 31 für Druckluft durchdrungen, die auf einer Seite (der Stirnfläche 24 des
Körpers entgegengesetzt) in den ringförmigen Raum 22 und auf der anderen Seite am Boden einer Ausnehmung
32 in Form einer bogenförmigen Nut ausmündet, die konzentrisch zur Welle 20 verläuft und in die Fläche 23
der Scheibe 19 eingearbeitet ist, so daß sie sich zu dieser Fläche öffnet Diese Ausnehmung 32 hat folglich
annähernd die Form eines Mondes mit gerundeten Enden oder einer Bohne, dessen bzw. deren radiale
Breite gleich dem Durchmesser der Bohrung 31 ist und dessen bzw. deren mittlere Umfangsbogenlinie durch
das Zentrum der Bohrung 31 verläuft Diese Bohrung 31 besitzt den gleichen Durchmesser wie die Bohrungen 26,
und der radiale Abstand vom Zentrum der Bohrung 31 zur geometrischen Drehachse der Welle 20 ist gleich
den Beispiel jedes Mal ein einziger Zylinder gespeist wird.
In der Fläche 23 der Scheibe 19 ist ferner eine bogenförmige Nut 33 mit vollem Boden ausgehöhlt, die
sich zur fläche 23 hin öffnet und im wesentlichen symmetrisch zu einer Geraden ist, die durch die
Drehachse der Scheibe 19 und den Mittelpunkt der Bohrung 31 verlauf!, und dabei im wesentlichen
diametral "for Ausnehmung 32 (ebenfalls symmetrisch
zur genannten Geraden) gegenüberliegt. Diese Nut 33 verläuft konzentrisch zur Drehachse der Scheibe 19, und
der Mittclradius ihres Umfangsbogens ist gleich dem Abstand des Zentrums jeder Bohrung 26 von der
genannten Drehachse. Die radiale Breite dieser Nut 33 ist im wesentlichen gleich dem Durchmesser jeder
Bohrungen 26, und ihre Umfangslänge auf ihrer Mittellinie ;st ausreichend groß, damit, wenn die
öffnung 31 sich gegenüber einer öffnung 26 befindet,
die anderen ölfnungen 26 alle der Nut 33 gegenüberliegen,
so daß sie gemeinsam mit dieser in Verbindung stehen. An jedem F.nde der Nut 33 ist diese seitlich in
radialer Richtung nach innen wenigstens annähernd in Form einer halbkreisförmigen Ausnehmung ausgespart,
deren Radius im wesentlichen gleich dem jeder Bohrung 29 oder der radialen Breite des ringförmigen Kanales 30
ist. Diese zwei Aussparungen liegen symmetrisch zur Achse, die durch das Drehzentrum der Scheibe 16 und
durch das Zentrum der Bohrung 31 verläuft, und der Umfang, der durch die Krümmungsmitflpunkte der
zwei Aussparungen verläuft, ist konzentrisch zur Drehachse 20 und hat einen Radius, der wenigstens
gleich dem mittleren Radius des Kanales 30 oder d.m radialen Abstand des Mittelpunktes jeder Bohrung 29
von dieser Drehachse ist Auf diese Weise steht die Nut 33 ständig über die genannten Aussparungen mit dem
ringförmigen Kanal 30 des Körpers und damit mit dessen Ausblasöffnungen 29 in Verbindung, ganz gleich,
welche Winkelstellung die Scheibe 19 einnimmt Die Umfangslänge der bogenförmigen Nut 33 ist so gewählt,
daß, wenn die Bohrung 31 der Scheibe sich gegenüber einer Bohrung 26 des Körpers 21 befindet, alle anderen
Bohrungen 26 mit den Auslaß- oder Ausblasöffnungen zur umgehenden Luft über die Nut 33, die genannten
Aussparungen, den Kanal 30 und die entsprechenden Öffnungen 29 in Verbindung stehen. Wenn die
Ausnehmung 32 zwei aufeinanderfolgende Bohrungen 26 überlappt oder überdeckt, um die Kontinuität der
Speisung mit Druckluft von einem gespeisten Zylinder zum folgenden zu speisenden Zylinder zu gewährleisten,
stehen die zwei Bohrungen 26 nicht mit der Nut 33 und
folglich nicht mit dem Auslaß in Verbindung. In der F i g. 2 ist eine d°r Leitungen 25 (die untere Leitung in
der Abbildung) als mit der Ausblasnut 33 der Drehscheibe und damit mit dem ringförmigen Kanal 30
des Körpers 21 und mit wenigstens einer Ausblasleitung 27 in Verbindung stehend dargestellt, während eine
andere Leitung 25 (die in der Figur obere Leitung) als mit der die Scheibe durchlaufenden Bohrung 31 in
Verbindung stehend dargestellt ist. Die Bohrung IS des Körpers des Verteilers, an die die Druckluftzuführleitung
16 angeschlossen ist, mündet in den Hohlraum 22 des Körpers 21 des Verteilers auf der Seite der Scheibe
19, die der Stirnfläche 24 des Körpers entgegengesetzt ist.
Hei der in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsform
sind alle Ausblasöffnungen 28 des Verteilers 14 mit einer einzigen AusblasleiUine 34 verbunden, die mit einem
Schieber 35 versehen ist, der z. B. von einem zentralen Steuerstand aus elektromagnetisch ferngesteuert wird.
Die F i g. 3 stellt eine abgewandelte Ausführungsform des Systemes zur selektiven Steuerung der öffnung und
Schließung der Ausblasleitungen für einen drehbaren Verteiler 14 dar, bei der alle Ausblaswege im
Verteilerkörper 21 radial nach außen durch jeweils entsprechende seitliche Bohrungen 28 ausmünden, die
auf derselben koaxial zum Verteilerkörper verlaufenden Umfangslinie liegen. Bei dem in der F i g. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel besitzt der Absperrschieber der AusHasbohrungen ein ringförmiges Absperrorgan 36,
das einen drehbaren Hahn bildet, der in dem Körper 21 des Verteilers 14 abgedichtet drehbar auf den
Ausblasbohrungen 28 angebracht ist und diese überdeckt, damit sie sich bei einer selektiv gesteuerten
Winkelbewegung des Hahnes 36 gleichzeitig je nach der Drehrichtung öffnen oder schließen. Der Hahn 36 ist mit
drei radialen Löchern 37 versehen, deren Anzahl gleich der dtr Ausblasöffnungen 28 ist und die in Winkelabständen
angeordnet sind, die den Winkelabständen der Bohrungen 28 entsprechen, so daß bei der Öffnungsstellung
des Hahnes 36 die radialen Löcher 37 mit den Ausblasbohrungen 28 Duchten, wohingegen im geöffneten
Zustand der Hahn 36 die Ausblasöffnungen 28 dichtend versperrt Bei der in der DE-AS 21 03 069
dargestellten und beschriebenen Ausführungsart münden die jeweiligen radialen Bereiche der Ausb'as'eitungen
27 vorteilhafterweise mit ihren jeweiligen Endöffnungen 28 in eine gemeinsame umlaufende Nut, die
einen kreisförmigen Auslaßkanal bildet, der zum Beispiel im wesentlichen konzentrisch zum zylindrischen
Körper 21 des Verteilers 14 liegt, nach außen geöffnet ist und dadurch die verschiedenen Ausbiasbohrungen
28 in gegenseitige Verbindung bringt. Der Drehhahn 36 besteht in diesem Fall aus einer
ringförmigen Krone, die in diese umlaufende Kehle eingesetzt und drehbar mit dichtender Gleitberührung
angebracht ist Zur abwechselnden Steuerung seiner Drehbewegung trägt der Hahn 36 vorteilhafterweise
einen Bügel 38 oder dgl, an dem (kinematisch vereinbar mit der Drehbewegung des Hahnes, z. B. mit Hilfe eines
Systemes mit einer Gleitführung oder einem länglichen Fenster) ein Steuerarm 39 angelenkt ist, der direkt oder
durch Zwischenschaltung einer Übertragungsvorrichtung mit einem zugehörigen nicht dargestellten
SieuerservoiTiOtor verbünden ist, wie z. B. einem
Hydraulikzylinder mit unter Druck stehendem Medium, insbesondere vom Typ mit geradliniger Bewegung mit
einem Zylinder und einem Kolben, vorteilhafterweise mit Doppelwirkung oder mit Umkehrwirkung. Dieser
Servomotor wird vorteilhafterweise durch Fernsteuerung von der Bedienungsperson von der genannten
zentralen Steuerstelle aus betätigt.
Jedes Anlaßventil 9 an einem Zylinder des Motors besitzt in an sich bekannter Weise das Absperrelement, z. B. in Form eines Tellerventiles 40, das sich bei seiner Bewegung zum Inneren des zugehörenden Zylinders 11 hin öffnet und durch Anlage seines Tellers an einem Ventilsitz 41 am Ventilgehäuse 42 infolge der Umkehr
Jedes Anlaßventil 9 an einem Zylinder des Motors besitzt in an sich bekannter Weise das Absperrelement, z. B. in Form eines Tellerventiles 40, das sich bei seiner Bewegung zum Inneren des zugehörenden Zylinders 11 hin öffnet und durch Anlage seines Tellers an einem Ventilsitz 41 am Ventilgehäuse 42 infolge der Umkehr
to oder des Rücklaufes des Ventiles 40 geschlossen wird. Die Zuführleitung 7 für die Anlaßluft mündet durch die
seitliche Bohrung 8 in die Kammer 43 des Ventilgehäuses 42, das mit dem Inneren des Zylinders 11 in
Verbindung steht oder von diesem getrennt ist, je nachdem, ob das Absperrelement 40 geöffnet oder
geschlossen ist. Der Ventilschaft des Ventils 40 ist nach oben verlängert und läuft in einen Kolben 44 aus, der in
dichtender Weise in einer zylindrischen Kammer 45 gleitet, die eine obere Verlängerung und einen
Bestandteil des Ventilgehäuses 42 bildet und mit dem Kolben 44 einen einfach wirkenden Steuerzylinder für
das Ventil 9 darstellt. Im Boden der Kammer 45 dieses eingebauten Zylinders mündet die Leitung 12 zur
Speisung mit Steuerdruckluft durch die Eingangsbohrung 46. Eine entgegenwirkende Rückstellfeder 47, z. B.
in Form einer Schraubendruckfeder, umgibt koaxial die Ventilstange und stützt sich dabei mit ihrem unteren
Ende auf einem inneren ringförmigen Rand 48 des Ventilgehäuses ab, der von der Ventilstange gleitend
durchlaufen wird. Sie liegt andererseits mit ihrem entgegengesetzten Ende auf der benachbarten Fläche
des Kolbens 44 an, die auf der Seite der Ventilstange liegt, so daß sie bei fehlendem Steuerdruck selbsttätig
das Ventil 40 in seine Verschlußstellung drückt (also bei Verbindung der Kammer 45 mit der Abblasvorrichtung
oder dem Ablaß über die Leitung 12, die Ausblasleitung 27 des Verteilers 14 und den sich im geöffneten Zustand
befindenden Schieber 35 oder 36). Das Aufbauprinzip des Anlaßventiles 9 ist nur beispielsweise beschrieben
und ist nicht auf die dargestellte Ausführungsart beschränkt, da zahlreiche andere Aufbauarten ebenfalls
möglich sind.
Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung beim Bremsen eines zunächst vorwärtslaufenden Dieselmotors und
beim Wiederanlassen in umgekehrter oder Rücklaufrichtung
ist die folgende: Nachdem die Brennstoffspeisung unterbrochen worden und jede Nockenwelle
versetzt worden ist, um sie von der anfänglichen Vorlaufstellung in die Rücklaufstellung zu bringen,
so u, obei das Hauptanlaßventil 5 als geschlossen vorausgesetzt
wird, bewirkt der Bedienungsmann die öffnung des Absperrventiles oder Schiebers 2 und des Schiebers
17 mit zum Beispiel elekromagnetischer Steuerung durch Fernsteuerung von seinem zentralen Steuerstand
aus, um den Verteiler 14 mit Druckluft zu speisen. Er bewirkt ebenfalls die Schließung des getrennten
Schützes, Schiebers oder Ventils 35, das z. B. ebenfalls mit elekromagnetischer Fernsteuerung versehen ist,
oder des Schützes oder Ventiles 36, das in den Verteiler
14 eingebaut ist und zum Beispiel elektropneumatisch fernsteuerbar ist, um das Ausblasen der Kammern 45
aller Anlaßventile 9 an den Zylindern zu blockieren. Alle Kammern 45 werden daher mit Steuerdruckluft gespeist
und ständig unter Druck gehalten, se daß jeder Kolben
44 und das zugeordnete Ventil 40, das mit diesem fest verbunden ist, nach unten unter Überwindung der Kraft
der entgegengerichteten Rückstellfeder 47 in ihre Stellung dauernder Öffnung gestoßen werden. In der
Abbildung 2 ist das obere Anlaßventil in geöffneter Stellung dargestellt, während die anderen Ventile in
geschlossener Stellung gezeigt sind.
Dank der Blockierung aller Anlaßventile in ihrer geöffneten Stellung wird die normale zyklische,
periodische Steuerung dieser Anlaßventile durch den Verteiler 14 vorläufig für eine Zeit lang neutralisiert, so
daß der Motor auf diese Weise pneumatisch gebremst und fortschreitend »on seiner normalen Leerlaufdrehzahl aus verlangsamt wird. Wenn die Drehzahl des
Motors durch diese Bremsung bis zu dem genannten kritischen Wert W0 (in der Fig. I dargestellt) abgesunken
ist. öffnet die Bedienungsperson den Schütz 35 (oder 36), um die normale Steuerung der Anlaßventile durch
den Verteiler 14 wieder in Tätigkeit zu setzen, und öffnet damit auch das Hauptanlaßventil 5, so daß die
Zylinder des Motors mit Anlaßdruckluft versorgt
werden, den den Motor bis zu seinem vollständigen Stillstand weiter abbremst und ihn in entgegengesetzter
Richtung oder Rückwärtslaufrichtung wiederantreibt.
Das Hauptanlaßventil 5 und die Schütze 35 und 36 sind vorteilhafterweise durch ein automatisches Servosteuersystem einem Gerät zur Erkennung der Drehzahl
des Motors unterworfen, durch das das Hauptanlaßventil 5 und der Schütz 35 oder 36 in der Verschlußstellung
blockiert gehalten werden, bis der Motor bis zu der Drehzahl Λ/ο verlangsamt ist, und anschließend freigegeben werden, damit ihr öffnen möglich wird. Wenn der
Motor pneumatisch in entgegengesetzter Richtung wiederangelaufen ist, bewirkt die Bedienungsperson
seine Speisung oder Brennstoffeinspritzung, um den Wiederanlauf zu ermöglichen, und schließt danach das
Hauptanlaßventil 5 sowie die Schütze 2 und 17.
Hierzu 1 Rjntt y.eirhniinoen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum pneumatischen Bremsen und Wiederanlassen in Gegendrehrichtung für einen
Dieselmotor, mit einem Druckluftanlaßsystem, das ein Hauptanlaßventil umfaßt, das zur Speisung der
Motorzylinder mit Druckluft über deren Anlaßventile dient und mit einer Druckluftquelle verbunden ist,
die ihrerseits über einen Trennschieber mit einem Steuerdruckluftverteiler in Verbindung steht der
von einer Motornockenwelle angetrieben wird, um abwechselnd in bestimmter Reihenfolge einfachwirkende pneumatische Steuerzylinder zum öffnen der
Anlaßventile gegen Rückstellkraft zu speisen und zu entleeren, wobei der Trennschieber bei gleichzeitigem Geschlossenhalten des Hauptanlaßventils während einer Verlangsamungsperiode des Motors
geöffnet wird und über eine Steuereinrichtung die Druckbeaufschlagung aller Steuerzylinder im Sinn
eines ein Umpumpen der Motorzylinderinhalte
zulassenden dauernden Offenhaltens der Anlaßventile erfolgt, solang die Motordrehzahl noch über
einen bestimmten Wert liegt, und nach Erreichen dieses Wertes das Hauptanlaßventil geöffnet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß während dieser Verlangsamungsperiode (C\ bis C?) eine
Verbindung aller Steuerzylinder (45) mit der Atmosphäre gesperrt ist und daß der bestimmte
Drehzahlwert (TV0) derart oberhalb dem Motorstillstand liegt, daß bei Unterschreiten des Wertes die
Bremsung durch Anlaßdruckluft (A) wirksamer wird als die Bremsung durch Umpumpen (B).
2.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Steuerzylinder (45)
mit der Atmosphäre durch ein Absperrventil oder einen Schieber (35,36) beherrscht ist, das bzw. der in
jeder Ausblasleitung (28) des Steuerdruckverteilers (14) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Steuerzylinder (45)
mit der Atmosphäre durch einen Sperrschieber (35) beherrscht ist, der in eine einzige Ausblasleitung
eingebaut ist, in die alle Ausblaswege des Verteilers (14) einmünden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch automatische Mittel zur Steuerung
des Hauptanlaßventils (5) und gegebenenfalls jedes genannten Sperrschiebers oder -ventiles (35, 36),
wobei die genannten Mittel einem Organ zur Bestimmung der Motordrehzahl untergeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 mit einem drehbaren Verteiler dessen Ausblaswege im Verteilerkörper radial nach außen jeweils durch
entsprechende seitliche Öffnungen ausmünden, die auf ein und derselben koaxial zum Körper des
Verteilers verlaufenden Umfangslinie angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (35)
ein ringförmiges Sperrorgan besitzt, das einen drehbaren Hahn (36) bildet, der mit dichtender
Anlage in dem Körper (21) des Verteilers (14) vor den Öffnungen (28) drehbar gelagert ist, damit diese
gleichzeitig bei einer selektiv gesteuerten Winkelbewegung des Hahnes (36) je nach der Drehrichtung
geöffnet oder geschlossen werden.
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