DE10101328A1 - Vorrichtung zur relativen Drehwinkelverstellung einer Nockenwelle einer Brennkraftmaschine zu einem Antriebsrad - Google Patents
Vorrichtung zur relativen Drehwinkelverstellung einer Nockenwelle einer Brennkraftmaschine zu einem AntriebsradInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur relativen Drehwinkelverstellung einer Nockenwelle einer Brennkraftmaschine zu einem Antriebsrad, mit einem drehfest mit der Nockenwelle (2) verbundenen Innenteil (4), das zumindest annähernd radial verlaufende Stege (8a bis 8a) oder Flügel aufweist, und mit einem angetriebenen Zellenrad (12), dass mehrere über den Umfang verteilte, durch Stege (14a bis 14e) begrenzte Zellen aufweist, die von den darin winkelbeweglich geführten Stegen oder Flügeln des Innenteils in zwei Druckräume unterteilt sind, bei deren hydraulischer Druckbeaufschlagung bzw. Druckentlastung über Steuerleitungen die Nockenwelle über die Stege oder Flügel zwischen zwei Endstellungen relativ zum Zellenrad (12) verdrehbar ist, und mit mindestens einer zwischen Innenteil (4) und Zellenrad (12) wirksamen Verriegelungseinrichtung, die ein bewegliches Verriegelungselement (53) aufweist, dass mit mindestens einem Gegenelement im jeweils anderen der beiden Bauteile Zellenrad (12) oder Innenteil (4) zusammenwirkt, wodurch das Innenteil (4) gegenüber dem Zellenrad (12) in mindestens einer Endlage verriegelbar ist, wobei die Ver- bzw. Entriegelung des Verriegelungselementes (53) über mindestens einen zum Verriegelungselement (53) führenden Ölkanal (61, 61') erfolgt. Es wird vorgeschlagen, dass zwischen zwei Druckräumen (22a, 24a) im oder am Zellenrad (12) eine mit dem Ölkanal (61, 61') verbundene Öffnung (62, 62') angeordnet ist, deren Durchgang zu den beiden ...
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur relativen Drehwinkelverstellung einer
Nockenwelle einer Brennkraftmaschine zu einem Antriebsrad nach der Gattung des
Hauptanspruchs.
Aus der DE 196 23 818 A1 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt, bei der mit
Hilfe eines im Rotor des Nockenwellenverstellers angeordneten Verriegelungselementes
der Nockenwellenversteller in einer Endlage arretiert werden kann. Über zum
Verriegelungselement führende Ölleitungen kann das Verriegelungselement aus seiner
Verriegelungsposition in eine entriegelte Position überführt werden. Ist der
Nockenwellenversteller entriegelt, können durch hydraulische Verstellung des Rotors
relativ zum Antriebsrad der Nockenwelle die Steuerzeiten der Einlaß- bzw. Auslaßventile
einer Nockenwelle in gewünschter Weise verändert werden. Aufgrund der auf der
Nockenwelle angeordneten Nocken, die über entsprechende Nockenfolger, wie z. B.
Tassenstössel, die Ein- bzw. Auslaßventile öffnen und schließen, werden auf den Rotor
des Nockenwellenverstellers, da er drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist,
Wechselmomente (auflaufende - ablaufende Nocken) übertragen. Diese von der
Nockenwelle verursachten Wechselmomente führen zu periodischen Drehlageänderungen
des Rotors gegenüber dem Stator des Nockenwellenverstellers, die in bestimmten
Betriebszuständen der Brennkraftmaschine, insbesondere im Leerlaufbetrieb, zu einer
unerwünschten Verstellung der Ein- bzw. Auslaßzeiten der Nockenwelle führen, wenn das
Verriegelungselement bereits entriegelt ist. Weiterhin besteht beim Abschalten der
Brennkraftmaschine die Gefahr, dass aufgrund eines weiterhin am Verriegelungselement
anliegenden Öldruckes das Verriegelungselement des Nockenwellenverstellers nicht
verriegelt werden kann.
Es ist demgegenüber die Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung zur
relativen Drehwinkelverstellung einer Nockenwelle zu ihrem Antriebsrad dahingehend zu
verbessern, dass trotz bestimmter Betriebszustände, in denen die Verstelleinheit nicht
mehr oder noch nicht aktiv ist, eine sichere und zuverlässige Verriegelung des
Nockenwellenverstellers durch das oben angeführte Verriegelungselement erfolgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
Durch eine zwischen zwei Druckräumen eines Zellenrades angeordnete Öffnung, die mit
einem zum Entriegeln des Verriegelungselementes im Rotor vorgesehenen Ölkanal
verbunden ist und deren Querschnitt in Abhängigkeit von der Drehlageposition des Rotors
gesteuert ist, kann einerseits das Verriegelungselement über den einen Druckraum
entriegelt werden, während bei einer zweiten, insbesondere durch Wechselmomente der
Nockenwelle verursachten Drehlageänderung des Rotors über den anderen Druckraum
eine hydraulische Entlastung des Ölkanals erfolgt, so dass das Verriegelungselement
wieder sicher in eine verriegelte Position überführbar ist. Auch beim Abschalten der
Brennkraftmaschine wird mit Hilfe der Öffnung der zum Verriegelungselement führende
Ölkanal hydraulisch entlastet, so das sichergestellt ist, dass auch im Stillstand der
Brennkraftmaschine das Verriegelungselement wieder arretiert ist.
Weiter Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung und
Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Verstelleinheit,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4-Fig. 9 verschiedene Betriebszustände der Verstelleinheit in Verstellrichtung,
Fig. 10-Fig. 14 verschiedene Betriebszustände der Verstelleinheit in Rückstellrichtung,
Fig. 15-Fig. 20 verschiedene Betriebszustände der Verstelleinheit in Verstellrichtung
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 21-Fig. 25 verschiedene Betriebszustände der Verstelleinheit in Rückstellrichtung
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.
In der Zeichnung ist mit 2 schematisch die Nockenwelle einer Brennkraftmaschine
angedeutet, an deren freien Ende der Rotor, im folgenden als Innenteil 4 bezeichnet,
einer Verstellvorrichtung 6 drehfest angeordnet ist. Das Innenteil 4 ist in diesem
Ausführungsbeispiel mit fünf radial angeordneten Stegen 8a bis 8e versehen, die von
einer Nabe 10 des Innenteils 4 ausgehen. Der Steg 8a weist an seinen Seitenflächen zwei
Steuerkanten 9a und 9b auf, deren Funktion später noch näher erläutert wird. Das
Innenteil 4 wird im Bereich seiner Stege 8a bis 8e von einem Zellenrad 12 umfasst, das
mit fünf nach innen ragenden radialen Stegen 14a bis 14e versehen ist. Auf dem
Aussenumfang des Zellenrades 12 ist das beispielsweise als Ketten- oder Zahnriemenrad
ausgebildete Antriebsrad (nicht dargestellt) für den Antrieb der Nockenwelle 2
angeordnet. Das den Stator der Verstelleinheit 6 darstellende Zellenrad 12 wird auf
seiner der Nockenwelle 2 zugewandten Stirnseite von einer Scheibe 16 abgeschlossen,
die drehbeweglich und dichtend auf der Nabe 10 des Innenteils 4 geführt ist. Die
gegenüberliegende Stirnseite des Zellenrades 12 wird ebenfalls von einer Scheibe 18
verschlossen, wobei die Scheiben 16 und 18 und das Zellenrad 12 über nicht
dargestellte Schrauben fest miteinander verbunden sind. Die in den Stegen 14a bis 14e
im Zellenrad 12 vorgesehenen Durchgangsbohrungen 20 dienen der Aufnahme bzw.
Führung dieser Befestigungsschrauben. Durch die Stege 14a bis 14e des Zellenrades 12
werden fünf durch die Scheiben 16 und 18 in axialer Richtung begrenzte Zellen
ausgebildet, die durch die Stege 8a bis 8e des Innenteils 4 in jeweils zwei Druckräume
22a bis 22e bzw. 24a bis 24e unterteilt sind. Das Innenteil 4 und das auf diesem drehbar
geführte Zellenrad 12 sind durch eine Schraube 25 miteinander verbunden. Dazu weist
die Nabe 10 eine mit einem Gewinde versehene zentrale Bohrung 26 auf.
Die Druckräume 22a bis 22e sind jeweils über eine radiale Bohrung 28a bis 28e in der
Nabe 10 des Innenteils 4 mit einem Ringraum 30 verbunden, der sich zwischen der
Befestigungsschraube 25 für die Verstelleinheit 6 und den Wandungsabschnitten der in
der Nabe 10 vorgesehenen zentralen Bohrung 26 ausbildet, wobei der Ringraum 30
durch den Kopf 31 der Schraube 25 endseitig verschlossen ist.
Der Ringraum 30 ist über mehrere in der Nockenwelle 2 radial eingebrachte Bohrungen
32 mit einer am Außenumfang der Nockenwelle 2 angeordneten Ringnut 34 verbunden.
Die Druckräume 24a bis 24e sind über radiale Bohrungen 36a bis 36e mit einer am
Außenumfang der Nockenwelle 2 angeordneten Ringnut 38 verbunden, die über eine axial
in der Nockenwelle 2 angeordnete Bohrung 40 zu einer weiteren, ebenfalls am
Außenumfang der Nockenwelle 2 ausgebildeten Ringnut 42 führt.
Die beiden Ringnuten 34 und 42 sind jeweils über ein als Drehdurchführung wirkendes
Nockenwellenlager 44 mit einer Steuerleitung A und B verbunden. Die beiden
Steuerleitungen A und B sind mit einem beispielsweise als 4/2-Proportionalregelventil
ausgebildeten Steuerventil 48 verbunden. Dieses Steuerventil 48 ist darüber hinaus mit
einer Druckmittelpumpe 49 und einem Öltank 50 verbunden. Unmittelbar hinter der
Druckmittelpumpe 49 ist in der Druckleitung P ein Rückschlagventil 51 angeordnet. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Verstelleinheit 6 mit ihrer in den Fig. 1 bis 3
dargestellten Endlageposition für die Verstellung einer Auslaßnockenwelle vorgesehen,
wobei das Zellenrad 12 entgegen dem Uhrzeigersinn angetrieben ist, während das
Innenteil 4 im Uhrzeigersinn in Richtung "spätes" Öffnen der Auslaßventile verstellt
werden kann.
Zur Verriegelung des Innenteils 4 gegenüber dem Zellenrad 12 in einer gemäß der
Fig. 1 bis 3 dargestellten Endlageposition der Verstelleinheit 6 ist im Steg 8a eine
Bohrung 52 vorgesehen, in der ein Verriegelungselement, im folgenden als
Verriegelungsstift 53 bezeichnet, angeordnet ist. Die Bohrung 52 ist dabei als
Stufenbohrung ausgebildet, wobei in dem größeren Bohrungsabschnitt 54 der mit einer
Ringschulter 55 versehene Teil des Verriegelungsstiftes 53 geführt ist. Der
Verriegelungsstift 53 weist eine Bohrung 56 auf, in der eine Druckfeder 57 angeordnet
ist, die zwischen dem Boden der Bohrung 56 und einer sich an der Scheibe 18
abstützenden und in dem Bohrungsabschnitt 54 angeordneten Kunststoffscheibe 58
eingespannt ist. Die Kunststoffscheibe 58 weist eine zentrale Öffnung 59 auf, die mit
einem zum Tank 50 zurückführenden Kanal 60 verbunden ist, über den beim Verschieben
des Verriegelungsstiftes 53 entgegen der Federkraft der Druckfeder 57 in der Bohrung
52 befindliches Leckageöl zum Tank 50 zurück geführt wird. Der Kanal 60 wird dabei
durch eine im Steg 8a angeordnete Nut gebildet, die durch den Deckel 18 bis auf eine
Öffnung 46 verschlossen ist.
Vom Bodenbereich des Bohrungsabschnittes 54 der Bohrung 52 führt eine radiale
Durchgangsbohrung 61 zur Stirnseite des Steges 8a. Zwischen den beiden Stegen 14a
und 14e ist auf der Innenseite des Zellenrades 12 eine als Öffnung ausgebildete Tasche
62 eingebracht, über die, wie später noch näher beschrieben, einer durch die
Ringschulter 55, der Innenwandung der Bohrung 54 und der Außenwandung des
Verriegelungsstiftes 53 gebildeten Ringkammer 100 Öl zugeführt wird. In der Scheibe 16
ist eine Langlochbohrung 63 eingebracht, in die der Verriegelungsstift 53 arretiert
werden kann. Die Langlochbohrung 63 erstreckt sich in radialer Richtung, so dass bei
einer geringfügig von der Endlage der Verstelleinheit 6 abweichenden Drehlageposition
des Innenteils 4 bereits ein Verriegeln des Verriegelungsstiftes 53 möglich ist. In der
Scheibe 16 ist hinter der Langlochbohrung 63 eine mit der Langlochbohrung 63
verbundene Sacklochbohrung 64 angeordnet, deren Durchmesser kleiner als der
Durchmesser des Verriegelungsstiftes 53 ist. Zur Sacklochbohrung 64 führt ein mit dem
Druckraum 22a verbundener Kanal 65, über den, wie später noch näher beschrieben,
eine Stirnfläche 66 des Verriegelungsstiftes 53 in bestimmten Betriebszuständen mit
Öldruck zur Entriegelung des Verriegelungsstiftes 53 beaufschlagt wird.
Im Folgenden wird anhand der Fig. 4 bis 14 ein kompletter Verstellvorgang der
Verstelleinheit 6 beschrieben:
Die Brennkraftmaschine befindet sich außer Betrieb, d. h. im Stillstand. Der
Verriegelungsstift 53 befindet sich in verriegelter Position, d. h. er ist durch die
Druckfeder 57 in der Bohrung 63 der Scheibe 16 verriegelt. Damit befindet sich die
Verstelleinheit 6 in ihrer Endlageposition, die einer "frühen" Öffnungs- bzw. Schliesszeit
der über Nocken und Nockenfolger betätigten Auslaßventile der Brennkraftmaschine
entspricht. Während des Startvorgangs bis zum Erreichen der Leerlaufdrehzahl verbleibt
der Motor-Öldruck, der zum Verstellen des Innenteils 4 gegenüber dem Zellenrad 12 der
Verstelleinheit 6 genutzt wird, unterhalb des Entriegelungs-Minimaldrucks. Das
Steuerventil 48 ist unbestromt, daher wird über die Steuerleitung A den Druckräumen
24a bis 24e Öl zugeführt. Bei dieser Drehwinkelposition des Innenteils 4 relativ zum
Zellenrad 12 gibt die linke Steuerkante 9a des Steges 8a die Verbindung des
Druckraumes 24a zur Tasche 62 frei, so dass über die Bohrung 61 der Ringkammer 100
Öl zugeführt werden kann, während die rechte Steuerkante 9b des Steges 8a die
Verbindung vom Druckraum 22a zur Tasche 62 verschlossen hält.
Als nächstes erreicht der Motor die Leerlaufdrehzahl. Das Steuerventil 48 bleibt weiterhin
unbestromt in seiner Grundstellung. Die hydraulische Verbindung des Druckraumes 24a
zur Ringkammer 100 ist weiterhin geöffnet, während der Steg 8a bzw. die rechte
Steuerkante 9b den Druckraum 22a und die Tasche 62 weiterhin voneinander trennt.
Der Motoröldruck erhöht sich und übersteigt den Entriegelungs-Minimaldruck, bei dem
der Verriegelungsstift 53 über den in der Ringkammer 100 anliegenden Öldruck über
seine Ringschulter 55 entgegen der Federkraft der Druckfeder 57 in die entriegelte
Position überführt wird.
Als nächster Schritt erreicht der Motor eine Verstelldrehzahl, bei der das Steuerventil 48
bestromt wird; damit erfolgt die Öldruckversorgung über die Steuerleitung B, die über die
Ringnut 34, die radialen Bohrungen 32, den Ringraum 30 und die radialen Bohrungen
28a bis 28e die Druckräume 22a bis 22e mit Öl versorgt. Da der Durchgang vom
Druckraum 24a über die Tasche 62 und die radiale Bohrung 61 zur Ringkammer 100
weiterhin geöffnet ist, jedoch die Druckölversorgung über die Steuerleitung A zur
Ringkammer 100 nicht mehr erfolgt, fällt der in der Ringkammer 100 anliegende Öldruck
ab. Der Verriegelungsstift 53 bleibt dennoch in seiner entriegelten Position, da
gleichzeitig über die Steuerleitung B, den Kanal 65 Öl und die Sacklochbohrung 64 Öl der
Stirnfläche 66 des Verriegelungsstiftes 53 zugeführt wird. Der vom Druckraum 22a über
die Tasche 62 und die radiale Bohrung 61 führende hydraulische Durchgang ist weiterhin
verschlossen. Das Innenteil 4 der Verstelleinheit 6 bewegt sich nunmehr um einen Schritt
in Richtung Verstellposition, d. h. die Stege 8a bis 8e des Innenteils 4 heben sich von den
Stegen 14a bis 14e des Zellenrades 12 ab.
Da sich in der Endlageposition die radialen Bohrungen 28b bis 28e noch in vollständiger
Überdeckung mit den Stegen 14a bis 14d befinden (siehe Fig. 2), erfolgt die
Druckbeaufschlagung auf den Rotor zu Verstellbeginn lediglich über den Druckraum 22a,
der über die nur teilweise durch den Steg 14e abgedeckte radiale Bohrung 28a mit
Drucköl beaufschlagt wird. Damit wird eine zu schnelle, unkontrollierte Anfangs-
Verstellbewegung verhindert.
Das Innenteil 4 bewegt sich um einen weiteren Schritt in Richtung Verstellposition,
wodurch der Steg 8a eine Lage erreicht, bei der er mit seiner linken und seiner rechten
Steuerkante 9a und 9b die Tasche 62 sowohl vom Druckraum 22a, als auch vom
Druckraum 24a her verschließt, so dass in diesem Zustand weder Öl zur Ringkammer
100 noch zur Sacklochbohrung 64 gelangt. Dennoch verbleibt der Verriegelungsstift 53
in seiner entriegelten Position, da er hydraulisch eingespannt ist und somit kein Öl über
die Druckräume 22a und 24a entweichen kann.
Die Motordrehzahl erhöht sich weiter, durch die Öldruckversorgung zu den Druckräumen
22a bis 22e wird das Innenteil 4 der Verstelleinheit 6 um einen weiteren Schritt in
Richtung Verstellposition bewegt, wobei gleichzeitig der über den Druckraum 22a zur
Stirnfläche 66 des Verriegelungsstiftes 53 zugeführte Druck aufrecht erhalten wird. Der
Steg 8a nimmt in Bezug auf die Tasche 62 eine Position ein, bei der über die rechte
Steuerkante 9b des Steges 8a der hydraulische Durchgang zur Ringkammer 100 über
den Druckraum 22a freigegeben wird, so dass die entriegelte Position des
Verriegelungsstiftes 53 beibehalten wird. Durch die linke Steuerkante 9a wird der
hydraulische Durchgang vom Druckraum 24a zum Ringraum 100 verschlossen gehalten.
Der Motor hat eine Verstelldrehzahl erreicht, bei der mit dem Anliegen der Stege 8a bis
8e des Innenteils 4 an den Stegen 14a bis 14e des Zellenrades 12 der maximale
Verstellweg erreicht ist.
Die Motordrehzahl wird reduziert, das Steuerventil 48 wird nicht mehr bestromt, wodurch
es wieder in seine Grundstellung übergeht und die Öldruckversorgung nunmehr wieder
über die Steuerleitung A zu den Druckräumen 24a bis 24e erfolgt. Zwar ist der
hydraulische Durchgang vom Druckraum 22a zur Tasche 62 offen, jedoch nicht der
Übergang von der Tasche 62 zur im Steg 8a angeordneten radialen Bohrung 61, so dass
der Öldruck in der Ringkammer 100 aufrecht erhalten wird und der Verriegelungsstift 53
in entriegelter Position verbleibt.
Die Motordrehzahl und damit die Verstelldrehzahl sinkt weiter ab, das Innenteil 4 der
Verstelleinheit 6 bewegt sich aufgrund der Ölversorgung zu den Druckräumen 24a bis
24e weiter in Richtung Verriegelungsposition. Da nunmehr der hydraulische Durchgang
vom Druckraum 22a zur Ringkammer 100 geöffnet ist, wird der Öldruck in der
Ringkammer 100 über die Druckleitung B zum Tank 50 abgebaut. Da der Steg 8a eine
Lageposition erreicht hat, bei der der Verriegelungsstift 53 mit der Langlochbohrung 63
in Überdeckung kommt, geht der Verriegelungsstift 53 in seine verriegelte Stellung über.
Die Motordrehzahl sinkt weiter, das Steuerventil 48 bleibt weiterhin unbestromt in seiner
Grundstellung und das Innenteil 4 der Verstelleinheit 6 bewegt sich weiter in Richtung
seiner ursprünglichen verriegelten Endlageposition. Der zur Ringkammer 100 führende
Hydraulikkanal (Tasche 62, Bohrung 61) ist aufgrund der Lageposition des Stegs 8a
sowohl vom Druckraum 22a als auch vom Druckraum 24a her verschlossen. Sowohl der
zur Ringkammer 100 führende Hydraulikkanal als auch der zur Stirnfläche 66 des
Verriegelungsstiftes 53 führende Kanal 65 sind hydraulisch entlastet. Damit verbleibt der
Verriegelungsstift 53 in seiner eingenommenen Verriegelungsposition.
Das Innenteil 4 der Verstelleinheit 6 und damit der mit dem Verriegelungsstift 53
versehene Steg 8a bewegt sich weiter in Richtung Endlageposition, wobei über die linke
Steuerkante 9a der zur Ringkammer 100 führende Hydraulikkanal durch das Öffnen der
Verbindung zwischen Druckraum 24a und Tasche 62 freigegeben wird. Damit wird in der
Ringkammer 100 Öldruck aufgebaut, so dass der Verriegelungsstift 53 wieder in die
entriegelte Position überführt wird.
Dadurch, dass unmittelbar vor dem Erreichen der Endlageposition die radialen Bohrungen
28b bis 28e wieder in vollständiger Überdeckung mit den Stegen 14a bis 14d des
Zellenrades 12 gebracht werden (siehe Fig. 2), wird eine Endlagendämpfung des Rotors
erreicht.
Das Innenteil 4 der Verstelleinheit 6 hat seine Endlage erreicht, d. h. die Stege 8a bis 8e
des Innenteils 4 liegen wieder an den Stegen 14a bis 14e des Zellenrades 12 an. Der
hydraulische Durchgang vom Druckraum 24a zur Ringkammer 100 ist weiterhin geöffnet,
während die hydraulische Verbindung vom Druckraum 22a zur Ringkammer 100
geschlossen ist. Sinkt der Motoröldruck, z. B. beim Abstellen des Motors, unterhalb des
Entriegelungsöldrucks ab, wird aufgrund der Federkraft der Druckfeder 57 der
Verriegelungsstift 53 wieder sicher in seine verriegelte Stellung überführt. Damit ist
sichergestellt, dass bei einem Neustart der Brennkraftmaschine von einem Zustand
ausgegangen wird, bei der sich der Verriegelungsstift 53 in seiner verriegelten Position
befindet.
Das vorbeschriebene Verstell- bzw. Verriegelungsverfahren findet darüber hinaus
insbesondere in folgenden Betriebszuständen seine Anwendung:
Im Leerlauf des Motors sinkt mit zunehmender Öltemperatur der Motoröldruck aufgrund
höherer Leckageverluste und einem höheren Druckabfall im System ab. Damit reicht der
in den Druckräumen 24a anliegende Öldruck nicht mehr aus, dem Grunddrehmoment der
Nockenwelle sowie den durch die ablaufenden bzw. auflaufenden Nocken erzeugten
Wechselmomente entgegenzuwirken. Bei laufendem Motor mit Leerlaufdrehzahl wird, wie
eingangs beschrieben, über die Steuerleitung A dem Druckraum 24a und damit der
Ringkammer 100 Öl zugeführt. Da der Motoröldruck grösser ist als der Entriegelungs-
Minimaldruck wird der Verriegelungsstift 53 entsprechend Fig. 5 in seine entriegelte
Position überführt. Aufgrund der vorbeschriebenen Effekte kann sich das Innenteil 4 der
Verstelleinheit 6 in Verstellrichtung bewegen, obwohl zu diesem Zeitpunkt die
Druckräume 22a nicht mit Öl versorgt sind. Das Innenteil 4 der Verstelleinheit 6 kann sich
jedoch nur bis zu einer in Fig. 8 dargestellten Position bewegen, die ungefähr 1 bis 1,5°
Verstellwinkel entspricht. Dann ist nämlich die Öldruckzufuhr über den Druckraum 24a zur
Ringkammer 100 geschlossen, während der in der Ringkammer 100 anliegende Öldruck
über den Druckraum 22a und die Steuerleitung B abgebaut wird. Da sich in dieser
Position der Verriegelungsstift 53 noch in Überdeckung mit der Langlochbohrung 63
befindet, wird die Verstelleinheit 6 wieder arretiert und das Innenteil 4 bewegt sich wieder
in seine Endlageposition zurück. Damit ist sichergestellt, dass trotz der Wechselmomente
der Nockenwelle das Innenteil 4 der Verstelleinheit 6 sich nicht unkontrolliert in eine
unerwünschte Verstellposition bewegt.
Wird der Motor abgestellt, wird durch das ablaufende Moment der Nocken das Innenteil 4
in Verstellrichtung bewegt bzw. gedrückt. Das Steuerventil 48 befindet sich unbestromt in
seiner Grundstellung. Durch die Bewegung des Innenteils 4 in Verstellrichtung wird im
Druckraum 24a zusätzlich Öldruck aufgebaut; der Druckraum 24a kann jedoch aufgrund
des in der Druckleitung P angeordneten Rückschlagventils 51 hydraulisch nicht entlastet
werden. Erreicht jedoch das Innenteil 4 bzw. der Steg 8a wieder seine in Fig. 8
dargestellte Position, wird analog zum beschriebenen Leerlaufbetrieb die Ringkammer
100 hydraulisch entlastet und der Verriegelungsstift 53 in der Langlochbohrung 63
verriegelt, so dass bei einem Neustart des Motors sichergestellt ist, dass sich die
Verstelleinheit 6 in ihrer verriegelten Endlageposition befindet.
Ein in den Fig. 15 bis 25 dargestelltes zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung
unterscheidet sich lediglich hinsichtlich seiner konstruktiven Ausführung, wobei für die
gleichen Bauteile die Bezugszeichen beibehalten sind. Gegenüber der ersten
Ausführungsform ist die Öffnung, deren Durchgang zu den Druckräumen 22a und 24a in
Abhängigkeit von der Verstellposition des Innenteils 4 gesteuert ist, als eine in der
Scheibe 16 angeordnete, endseitig verschlossene Langlochbohrung 62' ausgebildet. Die
Langlochbohrung 62' ist wiederum mit einer im Steg 8a radial angeordneten Bohrung
61' verbunden, die zur Ringkammer 100 geführt ist. Analog zum ersten
Ausführungsbeispiel wird der hydraulische Durchfluss vom Druckraum 24a bzw. 22a über
die Langlochbohrung 62' und die Bohrung 61' zur Ringkammer 100 in Abhängigkeit von
der Drehlage des Innenteils 4 gesteuert. Dabei fungieren die Seitenflächen des Steges 8a
wiederum als Steuerkanten 9a' und 9b'. Die in den Fig. 15 bis 25 dargestellten
Verriegelungs- und Verstellzustände entsprechen dabei den in den Fig. 4 bis 14
dargestellten Zuständen nach dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei auf die
Beschreibung für das erste Ausführungsbeispiel ausdrücklich bezug genommen wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ebenso für die Verstellung einer Einlaßnockenwelle
geeignet, darüber hinaus kann die Öffnung 62 bzw. 62' auch an anderen Stellen des
Stators der Verstelleinheit 6 angeordnet sein.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur relativen Drehwinkelverstellung einer Nockenwelle einer
Brennkraftmaschine zu einem Antriebsrad, mit einem drehfest mit der Nockenwelle
verbundenen Innenteil (4), das zumindest annähernd radial verlaufende Stege (8a bis 8a)
oder Flügel aufweist, und mit einem angetriebenen Zellenrad (12), dass mehrere über den
Umfang verteilte, durch Stege (14a bis 14e) begrenzte Zellen aufweist, die von den darin
winkelbeweglich geführten Stegen oder Flügeln des Innenteils in zwei Druckräume
unterteilt sind, bei deren hydraulischer Druckbeaufschlagung bzw. Druckentlastung über
Steuerleitungen die Nockenwelle über die Stege oder Flügel zwischen zwei Endstellungen
relativ zum Zellenrad (12) verdrehbar ist, und mit mindestens einer zwischen Innenteil (4)
und Zellenrad (12) wirksamen Verrieglungseinrichtung, die ein bewegliches
Verriegelungselement (53) aufweist, dass mit mindestens einem Gegenelement im jeweils
anderen der beiden Bauteile Zellenrad (12) oder Innenteil (4) zusammenwirkt, wodurch
das Innenteil (4) gegenüber dem Zellenrad (12) in mindestens einer Endlage verriegelbar
ist, wobei die Ver- bzw. Entriegelung des Verriegelungselementes (53) über mindestens
einen zum Verriegelungselement (53) führenden Ölkanal (61, 61') erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen zwei Druckräumen (22a, 24a) im oder am Zellenrad
(12) eine mit dem Ölkanal (61, 61') verbundene Öffnung (62, 62') angeordnet ist, deren
Durchgang zu den beiden Druckräumen (22a, 24a) in Abhängigkeit von der
Verstellposition des Innenteils (4) gesteuert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (62,
62') in Abhängigkeit von der Verstellposition durch einen Steg (8a) des Innenteils (4)
teilweise oder vollständig überdeckt ist, wobei in dem Steg (8a) eine Bohrung (52) zur
Aufnahme eines Verriegelungsstiftes (53) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung
(62) auf einer Innenseite des Zellenrades (12) angeordnet ist und dass eine Ölbohrung
(61) auf der Stirnseite des Steges (8a) vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von der
Drehlage des Innenteils (4) mit der Öffnung (62) kommuniziert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (61)
zu einer Ringkammer (100) führt, über die der Verriegelungsstift (53) entriegelt werden
kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung
(62') in einem Deckel (16) angeordnet ist, der eine Seite des Zellenrades (12) verschließt
und dass eine im Fußbereich des Steges (8a) angeordnete Ölbohrung (61') vorgesehen
ist, die in Abhängigkeit von der Drehlage des Innenteils (4) mit der Öffnung (62')
kommuniziert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (61')
zu einer Ringkammer (100) führt, über die der Verriegelungsstift (53) entriegelt werden
kann.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ölversorgung zur Ringkammer (100) über den Druckraum (24a) oder den Druckraum
(22a) erfolgt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, dass in einer das Zellenrad (12) verschließenden Scheibe (16) eine
Langlochbohrung (63) angeordnet ist, in der der Verriegelungsstift (53) in seiner
Arretierposition Aufnahme findet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Langlochbohrung (63) ein Ölkanal (65) führt, so dass der Verriegelungsstift (53) von
seiner Stirnfläche (66) aus entriegelt werden kann.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche (66)
des Verriegelungsstiftes (53) über eine Steuerleitung B, den Druckraum (22a) und den
Kanal (65) mit Öldruck beaufschlagt wird.
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