DE254148C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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- C01B32/30—Active carbon
- C01B32/354—After-treatment
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Description
■■<> .ν- j \'.
21ften* (Exemplar
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JV* 254148-KLASSE Md. GRUPPE
ANTOINE HENRI IMBERT in VEVEY, Schweiz.
bei Luftabschluß.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. November 1911 ab.
Die Wiederbelebung der Knochenkohle in den Industriezweigen, welche dieses Material,
verwenden, besonders in den Zuckerraffinerien, verursacht Kosten, unter denen die schlechte
Ausnutzung des zur Wiederbelebung verwendeten Brennstoffes den ersten Platz einnimmt.
Die Wiederbelebung der Knochenkohle wird in der Regel in geschlossenen, von außen geheizten
Gefäßen, Retorten, vorgenommen, wobei, da die Wärme des Heizmateriales feuerfeste
Wände durchdringen muß, der Brennstoff sehr schlecht ausgenutzt wird.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die Wiederbelebung der Knochenkohle in einem
geschlossenen Gefäß durch eine innere Heizung zu bewirken, indem die Knochenkohle selbst
unmittelbar mittels eines elektrischen Stromes durch eine neue Anwendung der bekannten
Methode des elektrischen Glühens gekörnter Kohle auf die erforderliche Temperatur gebracht
wird.
Es ist bekannt, daß, wenn man einen elektrischen Strom von geeigneten Eigenschaften
(Stromart, Spannung und Stromstärke) durch eine Säule aus Kohle beliebiger Korngröße
schickt, die Masse sich allmählich erhitzt, mehr und mehr zu glühen beginnt und schließlich
eine beliebig hohe Temperatur annimmt, vorausgesetzt, daß ein elektrischer Strom von
der erforderlichen elektromotorischen Kraft und Stärke angewendet wird.
Nun ist die Knochenkohle, wie sie für die Raffinerie verwendet wird, eine gekörnte Kohle
besonderer Art, deren elektrischer Widerstand den der reinen Kohle übertrifft, aber welche
ein geeigneter Strom wie irgendeine Kohlensorte zum Glühen bringt.
Das Glühen der gekörnten Kohle bewirkt eine gleichmäßige Temperatur in der ganzen
Masse, und die Destillation der darin enthaltenen Fremdkörper, welche sie während der
Raffinerie in sich aufgenommen hat, ist viel vollkommener und geht viel schneller von
statten als eine Destillation, welche durch Heizung von a.ußen bewirkt wird, wie ohne
weiteres einleuchtet.
Der Hauptvorteil dieses Verfahrens ist, daß beinahe nur die theoretisch erforderliche Wärmemenge
für das Ausglühen gebraucht wird. Die Wände des Behälters, in welchem der Prozeß
vonstatten geht, können geeignet konstruiert sein, um möglichst wenig Wärme durch Leitung
nach außen entweichen zu lassen, und dieser Verlust durch die Wände ist der einzige
in Betracht kommende.
Gleichzeitig wird der Arbeitslohn für die Heizung herabgesetzt.
Schließlich ist in den meisten Fabriken die elektrische Beleuchtungsanlage von bedeutendem
Umfang und kann während des Tages den größeren Teil oder die Gesamtheit der für
das Ausglühen erforderlichen elektrischen Energie liefern.
Die Vorrichtungen für die Anwendung dieses Verfahrens zur Wiederbelebung der Knochenkohle
können sehr verschiedener Art sein.
Die Glühkammer der unten beschriebenen Vorrichtung enthält zwei miteinander in Ver-
bindung stehende Abteilungen. Diese Anordnung gestattet, den ganzen elektrischen Apparat
in den oberen Teil zu verlegen. Dadurch werden die Unzuträglichkeiten der elektrischen
Leitungen vermieden, welche zu nahe den Verschlußapparaten, dem Löschwagen und dem
Bedienungspersonal angeordnet sind.
Auf der Zeichnung zeigt Fig. ι den Ofen links im Grundriß und rechts im Horizontalschnitt
nach der Linie B-B der Fig. 2, während diese letztere ein Vertikalschnitt nach
A-A der Fig. 1 ist.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer senkrechten Wiederbelebungskammer. 1
aus feuerfestem, elektrisch nicht leitendem Mauerwerk; diese ist von einem Raum 2 umgeben,
der mit schlechten Wärmeleitern, wie Glaswolle, gefüllt ist, und das Ganze wird von
einer Mauer 3 aus gewöhnlichem Mauerwerk, Ziegeln, Beton u. dgl., umgeben.
In jeder der beiden oberen Öffnungen ist ein Graphitblock 4 angeordnet, der die Elektrode
bildet, und an welchem ein Leiter 5 befestigt ist. Der Querschnitt dieser Blöcke
ist derart bemessen, daß zwischen dem Block und der mittleren Scheidewand, welche die
Kammer in ihre beiden Abteilungen teilt, ein Raum 6 frei bleibt. Die Scheidewand ist in
ihrem unteren Teil bei 10 durchbrochen, so daß die beiden Abteilungen miteinander in
Verbindung stehen. Der oben frei gelassene Raum 6 dient als Beschickungsöffnung, wobei
die Anordnung so getroffen ist, daß sie die dauernde Berührung zwischen der Knochenkohle
und der Elektrode sichert.
Der untere Teil jeder Abteilung wird durch einen Deckel 7 verschlossen, welcher durch
einen Riegel in seiner Stellung gehalten wird, derart, daß die Zurückziehung dieses Riegels
das Herausfallen der wiederhergestellten Knochenkohle in einen daruntergestellten
Löschwagen 8 bewirkt.
Eine oben angeordnete Beschickungsbühne 9 gestattet, die wieder zu belebende Knochenkohle
über die Beschickungsöffnungen 6 zu bringen, und ein besonders konstruierter Einfülltrichter
aus nicht leitendem Material dient zur gleichzeitigen Einführung von Knochenkohle
in die beiden Abteilungen.
Die Anzahl der öfen wird durch die Menge der wiederzubelebenden Kohle bestimmt.
Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Nachdem die Kammer mit wiederzubelebender Knochenkohle gefüllt ist, schaltet man den Strom mit einer durch Versuche festzustellenden Spannnng ein. Die Erhitzung äußert sich durch eine Entwicklung von Dampf und später von Gas, und der Gang des Prozesses kann mittels auf der Zeichnung nicht dargestellter elektrischer Pyrometer verfolgt werden. Die Skalen, auf denen die Angaben dieser Pyrometer abgelesen werden, sind zweckmäßig auf dem Schaltbrett neben den elektrischen Meß- und Schaltapparaten für den Heizstrom der ganzen Ofenbatterie angeordnet, welche ein einziger Mann beobachtet und bedient. Eine entweder selbsttätig oder von Hand bewirkte Regelung des Stromes gestattet, die Temperatur auf die gewünschte Höhe zu beschränken.
Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Nachdem die Kammer mit wiederzubelebender Knochenkohle gefüllt ist, schaltet man den Strom mit einer durch Versuche festzustellenden Spannnng ein. Die Erhitzung äußert sich durch eine Entwicklung von Dampf und später von Gas, und der Gang des Prozesses kann mittels auf der Zeichnung nicht dargestellter elektrischer Pyrometer verfolgt werden. Die Skalen, auf denen die Angaben dieser Pyrometer abgelesen werden, sind zweckmäßig auf dem Schaltbrett neben den elektrischen Meß- und Schaltapparaten für den Heizstrom der ganzen Ofenbatterie angeordnet, welche ein einziger Mann beobachtet und bedient. Eine entweder selbsttätig oder von Hand bewirkte Regelung des Stromes gestattet, die Temperatur auf die gewünschte Höhe zu beschränken.
Wenn der Prozeß beendet ist, schaltet man den Strom aus und entleert die Kammer.
Dann schließt man wieder die Deckel, beschickt den Ofen wieder, schaltet den Strom
wieder ein und schreitet zu einem neuen Prozeß.
Der Arbeitsgang kann auch kontinuierlich gemacht werden, wenn man unterhalb der
Kammer eine andere Kammer aus Metall anordnet, welche als Kühlraum wirkt und mit
einer Schleuse versehen ist, um die Knochenkohle herausfallen zu lassen, ohne daß Luft
eintritt. Diese Einrichtung steht schon bei verschiedenen Apparaten zur Wiederbelebung
mit Brennstoffheizung in Gebrauch, so daß sich eine besondere Beschreibung erübrigt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Wiederbelebung von Knochenkohle durch Ausglühen bei Luftabschluß,
dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenkohle in einem abgeschlossenen Raum mittels eines durch sie geleiteten
elektrischen Stromes zum Glühen gebracht wird.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Aufnahme der Knochenkohle bestimmte Kammer U-förmig ist, an den oberen Enden (6). die
Elektroden (4) trägt und am unteren Ende (10) mit verschließbaren Entleerungsöffnungen
(7) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Elektroden
(4) und der die Kammerschenkel trennenden Wand nahe aneinander liegende Kanäle (6) zum Beschicken frei bleiben.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE254148C true DE254148C (de) |
Family
ID=512361
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE254148C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0460244A1 (de) * | 1990-05-04 | 1991-12-11 | Hans Heller | Vorrichtung und Verfahren zum Desorbieren von Aktivkohle |
-
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
EP0460244A1 (de) * | 1990-05-04 | 1991-12-11 | Hans Heller | Vorrichtung und Verfahren zum Desorbieren von Aktivkohle |
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