DE25401C

DE25401C - Neuerung an Bremsen

Info

Publication number: DE25401C
Application number: DENDAT25401D
Authority: DE
Original assignee: F. FÜCKEL in Feuchtwangen und H. PFOST in Moosbach bei Feuchtwangen

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

Neuerung an Bremsen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ag. Juni 1883 ab.

Diese Vorrichtung zum geräuschlosen Hemmen der Räder benutzt als Angriffspunkt weder den Radkranz noch die Nabe oder die Speichen, sondern die Radbüchse, und übt den Druck nicht an der Peripherie, sondern gegen die Seiten- (Quer-) Fläche derselben aus.

Fig. ι zeigt diese auf beiden Achsenenden in gleicher Weise angeordnete Vorrichtung von der Längsseite der Achse α aus, Fig. 2 die correspondirende rechtsseitige Queransicht von Fig. i, Fig. 3 den Längenschnitt durch die Vorrichtung, Fig. 4 den Querschnitt der Achse nach A-B in linksseitiger Ansicht, sämmtlich in offenem Zustande der Vorrichtung, und Fig. 5 diese geschlossen in der Längenansicht mit theilweisem Schnitt.

Auf einem innerhalb der Wagenfedern befindlichen, auf der Achse stark vorwärts steigenden flachen Gewinde ist die Stellmutter b mit Hebel b¹ und Schlufsring c angebracht und wird durch den Hebel, der beliebig in der Richtung nach der Seite, nach oben oder unten stehen kann, und bezw. durch das an ihm befestigte, ebenfalls je nach dem Wagenbau beliebig angeordnete Bremsgestänge gedreht. Zwischen b und c liegt die Stellscheibe d, und an ihr ist auf jeder Seite der Achse eine Schiebleiste e befestigt, deren anderes Ende mit der Stofsscheibe f auf der Achse α verbunden ist. Diese Stofsscheibe, in Fig. 4 von vorn gezeigt, ist gegen die Büchse g zu zur Aufnahme von deren Kante sowie auch auf der Rückseite ausgedreht, wo sie auf der Scheibe a^x der Achse a aufsitzt. Unten befindet sich eine zugleich zur Verhinderung einer Drehung von f dienende Führung «². Vor die Scheibe/" ist ein Gummioder Lederring h gesteckt. Die Büchse wird durch die beiden mit entgegengesetzten Gewinden angeschraubten Muttern i und k an der Achse gehalten, und um sie vor Abnutzung zu schützen, ist in sie vor der Mutter i ein Gufsstahlring / eingesetzt und darin befestigt.

Beim Gebrauch der Hemmvorrichtung wird mittelst des Bremsgestänges der Hebel b^l bezw. die Mutter b entsprechend gedreht und durch das stark ansteigende Gewinde vorwärts befördert, und damit auch die Stellscheibe d, welche, ohne die Drehung von b c mitzumachen, die geradlinige Bewegung mittelst der Leisten c auf die Stofsscheibe f überträgt. Diese wird hierdurch gegen die Büchse g geschoben und schliefslich bei weiterem Hebelanzuge mit der Gummischeibe h fest gegen die Büchse geprefst, so dafs dieser jede Beweglichkeit genommen und dadurch das Rad vollständig geräuschlos gesperrt wird. Durch entgegengesetzte Bewegung des Hebels wird die Stofsscheibe/wieder zurückgezogen und die Sperrung aufgehoben.

Bei dieser Anordnung kann event, auch die Stofsscheibe f selbst mit stark steigendem Gewinde wie die Mutter b versehen werden, und hierdurch, d. h. durch directe Bewegung der Scheibe f, können die Theile bed und e in Wegfall kommen.

Um bei der beschriebenen Vorrichtung das Rad behufs Schmierens nicht abziehen zu müssen,

ist an der Stofsscheibe f ein Oeleinlauf m angebracht, welcher, durch / gehend, auf die Achse mündet. Diese Anordnung zum Eingiefsen des Oeles' bringt dadurch, dafs sie an der Rückseite der Stofsscheibe f sich befindet, den weiteren Vortheil mit sich, dafs nicht durch Eingiefsen des Oeles auf der Rückseite die Vorderachse trocken und pechig werden kann, wie es beim Schmieren von vorn geschieht, wo das OeI, auch durch das heftigste Schütteln nicht beeinflufst, immer der Kapsel zuläuft. Diese Schmiervorrichtung kann für sich allein auch bei anderen Achsen angewendet werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Zum geräuschlosen Hemmen der Räder eine Vorrichtung, deren Angriffspunkt an der Büchse des Rades liegt, bestehend in einer Stofsscheibe/" mit Gummiring h, die entweder durch den Hebel i¹, die Mutter h auf dem Gewinde a¹ und durch die Theile cd und e oder direct, mit Gewinde auf der Achse angebracht, gegen die Büchse g gedruckt wird, sowie in dem an der Stofsscheibe angebrachten, durch sie auf die Achse mündenden und für sich allein an anderen Achsen verwendbaren Oeleinlauf zum Schmieren der Achsen von der Rückseite.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.