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Vorrichtung zum Reinigen eines Zylinders einer Druckmaschine Die
Brtindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines angetriebenen Zylinders einer
Druckmaschine mittels eines Waschtuchs, das von einer Magazinwalze schrittweise
abgewickelt, mit einer Reinigungsflüssigkeit befeuchtet, über eine an den zu reinigenden
Zylinder andrückbare Anpreßeinrichtung geführt und auf einer Aufwickelwalze aufgewickelt
wird.
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Eine derartige Vorrichtung ist durch die US-PS 2 525 982 bekannt,
wo das Waschtuch im Bereich der zu reinigenden Oberfläche des angetriebenen Zylinders
über ein Kissen an die Zylinderoberfläche gedrückt wird. Das Kissen hat im O;uerschnitt
in etwa T-Form. Die Reinigungsflüssigkeit wird
dabei auf seinen
rücknärtigenFortsatz aufgegeben. Damit ist jedoch der Nachteil verbunden, daß die
zu reinigende Oberfläche des Zylinders mit der Vorrichtung nicht trocken gerieben
werden kann. Auch wenn neues, unverbrauchtes Waschtuch an die zu reinigende Oberfläche
angelegt wird, wird diese doch durch das hinter ihr befindliche Kissen befeuchtet,
weil das Kissenvolumen sehr viel Feuchtigkeit speichern muß, um überhaupt wirksam
werden zu können. Des weiteren ist es nachteilig, daß die in das poröse Waschtuch
eingebrachte und damit auf die zu reinigende Oberfläche aufgebrachte Waschflüssigkeit
nicht nur zeitlich, sondern auch in inrer Menge nicht exakt Steuerbar ist.
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Schließlich unterliegt das Waschtuch bei der bekannten Vorrichtung
unnötig hohen Zugkräften, die über das Bremsmoment ausgeübt werden, welches das
an der Rückseite des Waschtuchs anliegende und in der Betriebsstellung gehäusefeste
Kissen auf das sich schrittweise vorbeibewegende Waschtuch ausübt.
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DieErfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit der auf konstruktiv
einfache Art und Weise eine sehr gute Waschalirkungerzielbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpreßeinrichtung als Anpreßwalze ausgebildet, vor der in Transportrichtung
des Waschtuchs ein Sprührohr für die Reinigungsflüssigkeit angeordnet ist.
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Die Reinigungsflüssigkeit wird somit über das Sprührohr berührungslos
auf das Waschtuch aufgebracht, und zwar in möglichst kurzem Abstand vor der Waschstelle.
Mit den genannten Maßnahmen lassen sich genau begrenzte befeuchtete Gebiete und
genau begrenzte trockene Gebiete des Waschtuchs schaffen, so daß die zu reinigende
Oberfläche des angetriebenen
Zylinders wahlweise sehr exakt mit
befeuchtetem oder mit trockenem Waschtuch bearbeitet werden kann. Dadurch ist eine
sehr gründliche Reinigung bei geringem Verbrauch an Waschtuch und Reinigungsflüssigkeit
möglich.
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Bevorzugt wird es, wenn das Sprührohr über dem zu besprühenden Abschnitt
des Waschtuchs angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, daß die Reinigungsflüssigkeit
zur Gänze auf das Waschtuch gelangt. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, das
Sprührohr unter den zu besprühenden Abschnitt des Reinigungstuches anzubringen,
so daß dann die Reinigungsflüssigkeit über die Sprühdüsen nach oben gesprüht wird.
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Des weiteren ist es vorteilhaft, wenn in den Querschnitt des Sprührohres
Schikanen eingesetzt sind. Beim Sprühvorgang bewirken die Schikanen eine Durchmischung
der Reinigungsflüssigkeit, so daß diese ständig in Bewegung gehalten wird und sich
nicht entmischen kann. Außerdem verringern die in den Querschnitt des Sprührohres
eingesetzten Schikanen das Volumen der dort befindlichen Reinigungsflüssigkeit,
so daß eine noch exaktere Steuerung des Aufbringens der Reinigungsflüssigkeit möglich
ist. Es wird des weiteren ein Nachtropfen an Reinigmngsflüssigkeit vermieden.
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Es dient demselben Zweck, wenn an den Schikanen Mittel angebracht
sind, die die Reinigungsflüssigkeit bei ihrem Transport umrühren. Diese Mittel sind
beispielsweise spiralförmIg am Mantel eines in den Querschnitt des Sprührohres eingesetzten
Rohres.
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Unter dem Sprührohr und dem Waschtuch sollte sich eine Fangwanne für
eventuell durchtropfende Reinigungsflüssigkeit befinden. Zur Verringerung des Waschmittelverbrauches
wird es in diesem Zusammenhang des weiteren bevorzugt, Wenn eine Steuerung vorgesehen
ist, die das Waschtuch in die Wanne eintaucht. Dadurch ergibt
sich
ein noch geringerer Waschmittelverbrauch für das Vorfeuchten und die Fangwanne wird
gleichzeitig gereinigt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert, aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt: Fig.
1 perspektivisch eine Ansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung in ihren wesentlichen
Bauelementen; Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht dieser Vorrichtung zur Erläuterung
der grundsätzlichen Funktionsweise; Fig. 3 ein Blockschaltbild zur weiteren Erläuterung
des Betriebes des Sprührohres; Fig. 4 perspektivisch und schematisch einen Teil
des Sprührohres mit Sprühdüsen und eingesetzten Schikanen; Fig. 5 schematisch ebenfalls
in einer Seitenansicht eine zusätzliche Steuerung zum Eintauchen des Waschtuches
in eine Fanzanne; Fig. 6 die Situation von Fig. 5 bei in die Fælgalanne eingetauchtem
Waschtuch.
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Zunächst sei die grundsätzliche Funktionsweise der Vorrichtung anhand
der Fig. 1 und 2 erläutert. Ein in Fig. 2 schematisch gezeigter und zu reinigender
Zylinder 22 dreht in Pfeilrichtung 23. Er hat eine Zylindergrube 24. Seine Zylinderoberfläche
18 soll gereinigt werden. Hierzu ist eine als Ganzes mit Pos. 25 bezeichnete Vorrichtung
vorgesehen, die ein Gehäuse 1 hat, dessen oberer Deckel 2 in Fig. 1 abgenommen dargestellt
ist, um das Innere besser zeigen zu können.
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Es ist eine Aufwickelwalze 3 mit einem aufgerollten Waschtuch 4 zu
sehen. Die Aufwickelwalze 3 besteht aus einem Roh 5, in dessen Inneren eine Schraubenfeder
6 gelagert ist, die an einer Welle 7 befestigt ist. Die Welle ist an beiden Enden
nicht drehbar im Gehäuse 1 gelagert, und zwar so, daß die ganze Aufwickelwalze 3
leicht ausgewechselt werden kann Die Feder 6 verbindet die Welle 7 und das Rohr
5 so, daß das Rohr 5 bei Anziehen der Feder 6 gedreht werden kann. Das Waschtuch
4 ist an dem einen Ende am Rohr 5 befestigt und ist darauf aufgerollt.
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Die Vorrichtung 25 enthält weiterhin eine Anpreßwalze 8, zwei Führungswalzen
9 und eine Magazinwalze 10. Alle Walzen sind drehbar im Gehäuse 1 gelagert. Nachdem
die Aufwickelwalze 3 mit dem Waschtuch 4 in Form einer aufgerollten Bahn passender
Länge in das Gehäuse 1 eingesetzt worden ist, wird das äußere Ende des bahnförmigen
Waschtuchs 4 um die Fuhrungswalzen 9 und die Anpreßwalze 8 geführt und an der Magazinwalze
10 befestigt. Die Magazinwalze 10 kann danach auf geeignete Art und Weise gedreht
werden, z. B. mit Hilfe einer Kurbel, um das Waschtuch 4 auf diese Walze aufzuwickeln,
und zwar bis das Waschtuch von der Aufwickelwalze 3 so weit abgerollt ist, daß es
an der Aufwickelwalze 3 nur noch mit einem Ende befestigt ist. Dadurch wird die
Feder 6 gespannt. Die Feder versucht somit, das Waschtuch 4 in Pfeilrichtung 26
zurück auf die Aufwickelwalze 3 zu rollen.
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Dies wird mit Hilfe einer in Fig. 1 gezeigten Verschluß- und Verriegelungsvorrichtung
für die Magazinwalze 10 gezeigt, und einer Klinkensperrvorrichtung für die Anpreßwalze
8.
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Die Sperrvorrichtung kann ein mit der Anpreßwalze 8 verbundenes Klinkenrad
11 umfassen, das gegen die Drehung einer Klinke 12 festgehalten wird. Die Klinke
ist drehbar um einen Bolzen 13 gelagert und kann geschwenkt werden, indem eine Magnetspule
14 angesteuert wird, die mit dem entgegengesetzten Ende der 1inke 12 in Verbindung
steht. Die Klinke 12 hat avei
Zähne 15 und 16. Der Zahn 15 besorgt
die Verriegelung des Klinkenrades 11, während der Zahn 16 dafür sorgt, daß die Klinke
zurückschwenkt, und zwar unmittelbar nach dem das Klinkenrad 11 entsperrt ist, so
daß das Klinkenrad sich immer nur jeweils um eine Teilung dreht, wenn es entsperrt
ist, und zwar als Folge eines Impulses, der an die Magnetspule 14 abgegeben wird.
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Die Anpreßwalze 8 ist mit einer Schicht 17 aus relativ weichem Gummi
versehen, der eine gewisse Plattdrückung zuläßt, wenn die Walze gegen die zu waschende
Zylinderfläche 18 gedrückt wird5 so daß eine Anpreßfläche zwischen der Anpreßwalze
8 und dem Waschtuch 4 und der Zylinderfläche 18 von beispielsweise etwa 1 bis 2
cm Breite erzielt wird.
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Im Gehäuse 1 ist außerdem ein Sprührohr 19 mit Düsen 20 für die Zufuhr
bestimmter Mengen von Waschflüssigkeit zum Waschtuch 4 gelagert, und zwar an diejenige
Stelle, wo das Waschtuch an der Zylinderfläche 18 anliegt.
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An den Enden des Gehäuses 1 sind Lagerzapfen 21 angedeutet, um die
das Gehäuse 1 und damit die gesamte Vorrichtung 25 mittels einer nicht gezeigten
Hubvorrichtung in Pfeilrichtung 27 verschwenkt werden kann. Dadurch wird die Anpreßwalze
8 an die Zylinderfläche 18 angestellt bzw. von ihr abgestellt.
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Bevorzugt wird es, wenn der schrittweise Transport desWasch-bzw. Putztuches
nicht wie beschrieben erfolgt, sondern wenn ein Getriebe vorgesehen ist, welches
die über das Klinkenrad 11 bewirkte Drehbewegung der Anpreßwalze 8 übersetzt auf
die Aufwickelwalze 3 überträgt. Das übersetzungsverhältnis ist so gewählt, daß sich
unabhängig vom jeweiligen Bewicklungszustand der Aufwickelwalze 3 diese schneller
oder wenigstens gleich schnell dreht, wie die Anpreßwalze 8. Im Getriebezug zwischen
den beiden Walzen 3 und 8 befindet sich außerdem eine Rutschkupplung. An der Magazinwalze
10 greift außerdem
eine Bremse an. Durch diese Maßnahmen wird dafür
gesorgt, daß bei jedem Klinkenschritt eine konstante Länge des Waschtuches transportiert
wird, wobei das Waschtuch stets unter ausreichendem Längszug bzw. unter ausreichender
Spannung steht.
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Es erübrigt sich auch das Umspulen des unverbrauchten Waschtuches
von der Aufwickelwalze 3 auf die Magazinwalze 1C, vielmehr wird das unverbrauchte
Waschtuch auf die Magazinwalze 10 aufgesetzt und dann um die Walzen 9, 8, 9 und
3 geführt und an der Walze 3 befestigt.
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Die Arbeitsweise der bisher beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
Das Waschtuch wird zunächst dadurch vorgefeuchtet, daß Reinigungsflüssigkeit über
das Sprührohr 19 und die Sprühdiisen 20 auf das Waschtuch gegeben wird. Dann wird
das befeuchtete Waschtuch so weit transportiert, daß es an der Anpreßwalze O anliegt.
Dies geschieht bei abgeschwenkter Vorrichtung 25, d.h. diese ist um die Lagerzapfen
21 in Pfeilrichtung 27 nach links geschwenkt. Anschließend wird die Vorrichtung
angestellt, d.h. in Pfeilrichtung 27 nach rechts geschwenkt.
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Durch den sich in Pfeilrichtung 23 drehenden Zylinder Z2 wird dessen
Oberfläche 18 gewaschen. Bl der beschriebenen Stellung dreht sich der Zylinder 22
wenigstens einmal um 3600.
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Nach einer vorbestimmten Anzahl von Umdrehungen des Zylinders 22 wird
die Vorrichtung 25 wieder abgestellt, ein neues Stück befeuchtetes Waschtuch in
die Arbeitslage gebracht, die Vorrichtung wieder angestellt, so daß der beschriebene
Vorgang mehrmals wiederholt werden kann.
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Die Zylinderfläche 18 ist jetzt gereinigt. Um sie zu trocknen, wird
der beschriebene Vorgang eine ausreichende Anzahl von Malen wiederholt, wobei aber
ein trockenes Putztuch an die Zylinderflächen 18 angelegt wird, d.h. die Sprühdüse
19 wird bei diesen Arbeitsgängen nicht betätigt.
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Nach dem Trocknen der Zylinderfläche 18 wird die Vorrichtung wieder
abgestellt und das Waschprogramm ist beendet.
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Die beschriebenen Schritte zum Waschen der Zylinderfläche erfolgen
zweckmäßig gesteuert über eine geeignete Automatik.
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Fig. 3 zeigt in einem Blockschaltbild wesentliche Teile der Steuerung
für die Zufuhr von Waschflüssigkeit über das Sprührohr 19. Das Kommando "Sprühen"
kommt vom erwähnten automatischen Waschprogramm auf einen Vormischer 28 über eine
Signalleitung 29. Bin Zuleitungsventil 30, welches über eine Leitvng 31 mit dem
Vormischer 28 verbunden ist, sitzt direkt an einem Zuleitungsrohr 32 für das Sprührohr
19 mit den Sprühdüsen 20.
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Fig. 4 zeigt Einzelheiten des Sprührohres 19. Daraus ist ersichtlich,
daß in das Sprührohr eine Schikane 33, beispielsweise in Gestalt einer Stange, eingesetzt
ist. Dadurch ergibt sich eine fühlbare Querschnittsverringerung des Sprührohres
19. Die geringe Waschmittelflüssigkeit im Sprührohr wird somit vor dem Austritt
aus den Düsenbohrungen 34 der SDiuhdüsen 20 nochmals intensiv gemischt. Diese Düsenbohrungen
34 richten den Sprühstrahl zur Anpreßwalze 8.
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Am Umfang der Schikane 33 können noch Spiralen 35 oder ähnliche Mittel
angebracht sein, die die dort strömende Reinigungsflüssigkeit zusätzlich verwirbeln.
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Der Querschnitt des Sprührohres 19 sollte in etwa gleich 3/10 des
Querschnitts aller Sprühdüsen 20 sein.
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Die Figuren 5 und 6 zeigen eine unterhalb des Sprührohres 19 befindliche
Fangwanne 36, in deren Vertiefung sich Reinimungsflüssigkeit sammeln kann, die durch
das Wasch- und Putztuch 4 hindurchtropft. Bei dieser Ausführungsform ist das Waschtuch
4 von der Magazinwalze 10 zur Andruckwalze 8 über eine
SchwenFgalze
37 geführt, die beidseitig in schwenkbaren Hebeln 78 gelagert ist. Die Lager der
Hebel 38 können sich an der Welle der Magazinwalze 10 befinden. Drehfest mit den
Hebeln 38 sind Hebel 39 verbunden, an deren freien Enden die Kolbenstange eines
Luftzylinders 40 angreift. Die Hebel 39 sind über eine Stange 41 miteinander verbunden,
an der die Kolbenstange des Luftzylinders 40 angreifen kann.
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Beim Betätigen des Luftzylinders 4G aus der in Fig. 5 gezeigten Ruhestellung
in die Betriebsstellung nach Fig. 6 verschwenken die Hebel 38 in Pfeilrichtung 42.
Der Luftzylinder 40 wird hierfür über das automatische Waschprogramrn taktmäßig
angesteuert. In der in Fig. 6 gezeigten Lage taucht die Schwenkwalze 37 in die Fangwanne
36 ein, die vom Wasch- und Putztuch 4 ausgewischt wird. Das Tuch wird dadurch zusätzlich
befeuchtet. Anschließend wird über eine taktmäßige Ansteuerung des Luftzylinders
40 die Ausgangslage nach Fig. 5 wieder hergestellt.
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- Ansprüche -