DE2535985B2 - Sprühmittel zum Ausgleich des Mikroelementenmangels von auf Torfboden angebauten Pflanzen - Google Patents
Sprühmittel zum Ausgleich des Mikroelementenmangels von auf Torfboden angebauten PflanzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sprühmittel, mit dem der Mikroelementenmangel, der für auf torf halt ige η Boden
angebaute Pflanzen charakteristisch ist, ausgeglichen werden kann.
Durch mehrjährige Forschungsarbeit wurde festgestellt, daß die auf torfhaitigen Böden angebauten
Pflanzen nicht fähig sind, die zu ihrer gesunden Entwicklung notwendigen Mikroelemente, in erster Linie
Mangan (Mn), dann Kupfer (Cu), an manchen Orten als drittes auch Eisen (Fe), in genügender Menge aufzunehmen.
(S. Szalay, M. Szulägyi, Z. Sämsoni: AgrokemiaesTalajtan 19, 34-54 [1970]; S. Szalay,
Z. Sämsoni, M. Szilägyi: Akrokemia es Talajtan 19, 13-26 [1970] S. Szalay, M. Szilägyi, Z.
Sänsoni: Agrokema es Talajtan 19, 1-12 [1970]; Szalay 6th Int. Meeting on Organic Geochem. Sept.
1973;Rueil Malmaison [Paris] Editions Technique Paris, 1874). Ferner ist schon lange bekannt, daß der
Mangel an Mikroelementen sowohl die Qualität als auch die Quantität des Ernteertrages schädlich beeinflußt.
Auch die von Futtermitteln lebenden Tiere brauchen gewisse Mikroelemente, unter anderem
Mangan, Kupfer und Eisen. Wenn diese fehlen, so treten in der Entwicklung der Tiere Mangelkrankheiten
auf (s. zum Beispiel György Tögyesi: A növenyek mikroelem tartalma es ennek mezogazdasägi vonatkozäsai
[Der Mikroelementgehalt der Pflanzen und seine Bedeutung für die Landwirtschaft], Mezogazdasägi
könyvkiado, Budapest, 1969).
Weitere Forschungen haben bewiesen, daß es zu keinerlei Verbesserungen an Menge und Qualität des
Ernteertrages führt, wenn man die Mikroelemente in Form von Kunstdünger in den torfhaitigen Boden einbringt,
da sie dort von den Torfhuminsäuren durch Sorption gebunden werden und nur zum geringen Teil
von den Pflanzen aufgenommen werden (S. Belok,
D. Gyori, Z. Sämsoni, S. Szalay, M. Szilägyi, A. Thot: AgrokemiaesTalajtan 18,263-288 [1969];
S. Beläk, D. Gyori, Z. Sämsoni, S. Szalay, M. Szilägyi, A. Thot: Agrokemia es Talajtan 19,
• 27-38 [1970]; S. Szalay, Z. Sämsoni, M.Szilägyi: Agrokemia es Talajtan 19, 39-54 [1970]),
Die Mikroelemente können in Form eines geeigneten Sprühmittels (Laubsprühmittels) auf die Blätter
der Planzen aufgebracht werden. In diesem Falle werden die Mikroelemente durch die Blätter hindurch
restlos aufgenommen.
Es sind mehrere Mikroelement-Sprühmittel bekannt. Diese sind zur Verwendung auf Böden mit zu
wenig Mikroelementen vorgesehen und enthalten im
ι · allgemeinen sämtliche Mikroelemente in Form ziemlich
verdünnter Lösungen. Diese Lösungen sind jedoch zum Ausgleichen des Mikroelementmangels, der
speziell bei auf Torfböden wachsenden Ganzen auftritt,
nicht geeignet, da bei torfhaitigen Böden eine
-" bedeutende Menge Mangan, ferner (etwas weniger) Kupfer und Eisen zugeführt werden muß, während
Zink, Bor, Kobalt und andere bekannte Mikroelemente nicht gebraucht werden. Ferner ist ein bekanntes
Problem, daß auf torfhaitigen Böden die Pflanzen
- · zu viel Molybdän aufnehmen, für die pflanzliches Futter
zu sich nehmenden Tiere jedoch im Futter ein gewisses ausgeglichenes Cu- und Mo-Verhältnis (etwa
5:1) für die Versorgung notwendig ist. Zu wenig Cu und Mn und gleichzeitig zu viel Mo im Futter verur-
»> sacht bei den Tieren zunehmende Mangelkrankheitssymptome,
weil durch das Mo die Cu-Aufnahme vermindert wird. Sprühmittel, die auch Molybdän
enthalten, sind für torfhaltige Böden ungeeignet (Gy. Töigyesi: A növenyek mikroeiem tartaimaes ennek
!"> mezogazdasägi vonatkozäsai, Mezögazd. könyvkiado
Budapest, 1969).
Von einem geeigneten Sprühmittel wird weiterhin gefordert, daß es die Mikroelemente in einer für die
Pflanzen notwendigen und durch die Blätter leicht
i" aufnehmbaren Form enthält. Die Mn2+ und Fe2+ Ionen
werden sehr leicht aufgenommen. In annähernd neutraler Lösung und feiner Verteilung in der Luft
oxydieren diese Ionen jedoch zu Mn3+ und Mn4+ bzw.
Fe.3+. Diese Ionen schlagen sich in Form unlöslicher
ι > Oxid-Hydroxide nieder und sind in dieser Form ungeeignet,
von den pflanzlichen Blättern aufgenommen zu werden. Das Sprühmittel muß demnach ein Reduktionsmittel
enthalten, damit diese Oxydation vermieden wird, bis das Mittel aufgebracht und von den
■'" Blättern resorbiert worden ist.
Eine weitere Forderung besteht darin, daß das Cprühmittel nicht in ätzender Weise sauer sein darf,
da es in diesem Falle Verbrennungserscheinungen auf den Blättern verursachen würde.
Ziel der Erfindung ist die Ausarbeitung eines Sprühmittels, welches die den auf torfhaitigen Böden
wachsenden Pflanzen fehlenden Mikroelemente (Mn2+, Cn2+, Fe2+) in einem solchen Verhältnis und
in Form derartiger Verbindungen enthält, daß es nach Aufsprühen auf die Blätter der Pflanzen den Mangel
an Mikroelementen in zufriedenstellendem Maße ausgleicht.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Sprühmittel zum Ausgleich des Mikroelementenmangels
von auf Torfböden angebauten Pflanzen in Form einer wässerigen Lösung, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Lösung, auf ihr Gesamtgewicht bezogen, 0,1 bis 5 Gew.-% zweiwertige Manganionen, 0,03 bis
1,2 Gew.-% zweiwertige Kupferionen und 0 bis 1,6 Gew.-% zweiwertige Eisenionen, ein Reduktionsmittel,
einen Komplexbildner sowie gegebenenfalls eine die Hygroskopizität steigernde Substanz und
zur Einsteilung des zwischen 4 und 6 liegenden pH-Wertes Ammonium hydroxid enthält, und die Kupfer-
und Manganionen im Gewichtsverhältnis von 1:3 bis 1:6 vorliegen.
Die Mikroelemente liegen vorzugsweise in Form der Sulfate in dem erfindungsgemäßen Sprühmittel
vor.
Das bevorzugte Verhältnis zwischen Kupfer und Mangan beträgt 1:4.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das Sprühmittel als Reduktionsmittel 0,05 bis
3 Gew.-% Weinsäure.
Weiterhin ist es bevorzugt, daß das Sprühmittel als Komplexbildner 0,02 bis 1 Gew.-% Äthylendiamintetraessigsäurenatrium
enthält
Schließlich ist es bevorzugt, daß das Sprühmittel als die Hygroskopizität steigernde Substanz Ammoniumnitrat
enthält.
Die Weinsäure ist als Reduktionsmittel daher besonders
geeignet weil sie sowohl mit Cu2+ wie auch
mit Fe2+ Komplexe bildet und außerdem für die M]I2+
und FE2+ Ionen eine schwach reduzierende Schutzwirkung
ausübt Dies ist deswegen besonders vorteilhaft, weil das erfindungsgemäße Sprühmittel beträchtliche
Mengen an Cu-Ionen enthält und diese nur in stark saurer Lösung beständig wären, ohne daß
Hydrolyse oder Ausfällung eintritt. Mit stark samen Lösungen könniι jedoch Pflanzen ohne ernste Schädigungen
nicht gesprüht werden. Daher mußte für eine teilweise Neutralisation des Sprühmitteis und
gleichzeitig für die inlösungüleibm des Kupfers gesorgt
werden.
Dem Sprühmittel wird als Komplexbildner vorzugsweise Äthylendiamintetraessigsäurenatrium zugesetzt,
welches alle drei Mikroelemente in Lösung hält und außerdem eine bedeutende Einsparung an
Weinsäure ermöglicht.
Der pH-Wert des Präparates liegt vorzugsweise bei 5.
mittels wird folgendes Beispiel gegeben.
Die im folgenden aufgeführten Komponenten werden in 25 Liter Wasser gelöst:
3,60 kg MnSO4 H1O (= 4,S Gew.-% Mn)
1,20 kg CuSO4 5Ii1O (= 1,2 Gew.-% Cu)
2,00 kg FeSO4 7H2O (= l,6Gew.-%Fe)
0,50 kg Weinsäure (= 2,0 Gew.-%)
0,20 kg EDTA-Na (= 0,8 Gew.-%).
Anschließend wird der pH-Wert der Lösung mit Ammoniumhydroxid auf 5 eingestellt
Das auf diese Weise erhaltene Konzentrat wird unmittelbar vor der Anwendung an Ort und Stelle mit
Wasser verdünnt. Der Grad der Verdünnung hängt von der Technik des Sprühens ab. Die in dem obigen
Rezept angegebene Menge ist ausreichend für die einmalige
Behandlung von einem Hektar torf igen Bodens.
Bei Sprühen von der Erde aus muß eine ungefähr 40fache Verdünnung angewendet werden. Wird vom
Flugzeug aus gesprüht, so muß das Konzentrat auf das 6fache verdünnt werden.
Beim Verdünnen wird zweckmäßig ein für derartige Zwecke übliches Netzmittel, z. B. ein Fettalkoholsulfonat,
zugesetzt, damit eine bessere Benetzungswirkung erreicht wird.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Sprühmitteis zeitigte außerordentliche Erfolge. In Balatonfenyves
(Ortschaft am Südufer des Plattensees) wurde der auf einem Gebiet von 2500 m2 in Versuchsparzellen
angebaute Silomais zweimal mit dem erfindungsgemäßen Sprühmittei behandelt. Auf der unbehandelten
Kontrollpflanze betrug der durchschnittliche Eisengehalt im Trockengehalt der Maisproben
192,6 ppm, der Mangangehalt 6,07 ppm, der Kupfergehalt 8,4 ppm. Demgegenüber wies der auf der gesprühten
Versuchsparzelle angebaute Mais einen Eisengehalt von 203 ppm, einen Mangangehalt von
48 ppm und einen Kupfergehalt von 12 ppm auf. Der Ernteertrag an Grünpflanzen lag auf dem gesprühten
Gebiet um 76% höher als bei der unbehandelten Kontrolle.
Claims (4)
1. Sprühmittel zum Ausgleich des Mikroelementenmangels
von auf Torfboden angebauten Pflanzen in Form einer wässerigen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung, auf
ihr Gesamtgewicht bezogen, 0,1 bis 5 Gew.-% zweiwertige Manganionen, 0,03 bis 1,2 Gew.-%
zweiwertige Kupferionen und 0 bis 1,6 Gew.-% zweiwertige Eisenionen, ein Reduktionsmittel, einen
Komplexbildner sowie gegebenenfalls eine die Hygroskopizität steigernde Substanz und zur Einstellung
des zwischen 4 und 6 liegenden pH-Wertes Ammoniumhydroxid enthält, und die Kupfer-
und Manganionen im Gewichtsverhältnis von 1:3 bis 1:6 vorliegen.
2. Sprühmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Reduktionsmittel 0,05 bis 3 Gew.-% Weinsäure enthält.
3. Sprühmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Komplexbildner 0,02 bis
1 Gew.-% Äthylendiamintetraessigsäurenatrium enthält.
4. Sprühmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als die Hygroskopizität steigernde
Substanz Ammoniumnitrat enthält.
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