DE2534131C3 - Verfahren zum Kühlen von Süßwarenmassen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von Süßwarenmassen sowie eine das Verfahren durchführende Vorrichtung.

Bei der Verarbeitung von gekochter Zuckermasse, wie z. B. Hartzucker, Toffee od. dgl. hat man bisher die gekochte Zuckermasse in Portionen auf Kühltischen ausgebreitet und sie bei gleichzeitigem Kneten so lange gekühlt, bis die Temperatur erreicht wurde, bei der die weitere Verarbeitung zu Bonbons möglich war (DE-PS 63 888). Schließlich hat man anstelle der Kühltische auch gekühlte Stahlbänder verwendet (DE-PS 565). Diese Arbeitsweise ist umständlich und zeitraubend und an das Vorhandensein von großen Arbeitsräumen und zahlreicher Arbeitskräfte gebunden.

Aufgabe der Erfindung ist es, diesem Mangel abzuhelfen und ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kühlen gekochter Zuckermassen zu schaffen, die es gestatten, die Kühlung schnell und kontinuierlich in einfachster Form und ohne größeren Aufwand an

Kühlanlagen und Arbeitskräften durchzuführen.

Dies wird ausgehend von einem Verfahren zum Kühlen von Süßwarenmassen, die in dünner Schicht kontinuierlich über um Horizontalachsen umlaufend angetriebene Kühlwalzen hinweggeführt werden, erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zum Kühlen von heißer, gekochter Zuckermasse diese der Oberseite der oberen von mindestens zwei übereinander angeordneten, gegenläufigen Kühlwalzen aufgegeben wird, dabei

ίο die Kühltemperatur und die Umlaufgeschwindigkeit der Walzen sowie die Massemenge so aufeinander abgestimmt werden, daß die Masseschicht auf der unteren Walzenseite sich durch Schwerkraft ablöst, worauf die Masseschicht jeweils mit ihrer Kehrseite der bzw. den nächsten Kühlwalzen zugeführt und darauf fertiggekühlt wird.

Infolge der sich dabei ergebenden, von Walze zu Walze S-förmig verlaufenden Masseführung wird die auf die obere Walze aufgegebene Masseschicht abwechselnd auf ihrer Unter- und Oberseite gekühlt und verfestigt Die Obergabe der Masseschicht von der jeweils oberen auf die nächst untere Walze erfolgt durch Schwerkraftwirkung. Zusätzliche Maßnahmen zum Herabkühlen der Masse können entfallen. Die Zucker masse wird so kontinuierlich in vergleichsweise kurzer

Zeit und mit geringem baulichen Aufwand auf eine für

die Weiterverarbeitung günstige Temperatur und

Plastizität gekühlt. Walzenanordnungen werden bei der Schokoladever-

arbeitung in Reibwalzwerken zur Abkühlung und Verfeinerung der Sciiokolademasse schon verwendet, wie es das DE-PS 9 15 889 oder die CH-PS 1 17 156 zeigen. Dabei sind im entgegengesetzten Drehsinn umlaufende Kühlwalzen paarweise nebeneinander an geordnet, wobei die Schokolade zwischen beide Walzen entgegen deren Drehsinn aufgegeben, zwischen den Walzen zerrieben und gleichzeitig soweit abgekühlt wird, daß sie als Trockenmasse in Pulver- oder Krümelform vom Walzenumfang abgestreift werden kann. Für die Verarbeitung von gekochter Zuckermasse, wie beispielsweise Hartzucker, Toffee od. dgl., eignen sich diese bekannten Maßnahmen nicht, weil die hoch erhitzte Masse nur in einen plastischen Zustand übergeführt werden darf, in welchem die weitere

Verarbeitung zu Bonbons, Zuckerstangen ο. ä. erfolgt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit wenigstens zwei um Horizontalachsen gegenläufig angetriebenen gekühlten Walzen, denen eine Masseaufgabeeinrichtung vorgeschaltet ist, zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß die Kühlwalzen unterhalb der Masseaufgabeeinrichtung untereinander mit Abstand angeordnet sind und daß ihre Kühltemperatur und Umlaufgeschwindigkeit veränderbar sind. Weitere Ausbildungen des Verfahrens und der

Vorrich tung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Der Erfindungsgedanke, der die verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten zuläßt, ist anhand der Zeichnung erläutert Es zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Kühlvor richtung mit zwei hintereinandergeschalteten Kühlwal zen verschiedenen Durehmessers und

F i g. 2 eine andere Ausführungsform der Anordnung, wobei den Kuhlwalzen noch eine Leitwalze nachgeschaltet ist.

Unter einem Masseaufgabebehälter 1 sind gemäß F i g. 1 die beiden verschieden großen Kühlwalzen 2 und 3 angeordnet, die etwa in der vertikalen Ebene l-l mit Abstand untereinander gelagert sind und in der

eingezeichneten Pfeilrichtung umlaufen.

Bei der Anordnung gemäß F i g, 2 ist unterhalb der großen Kühlwalze 3 noch eine Leitwalze 4 vorgesehen, die aber erforderlichenfalls auch als Kühlwalze arbeiten und ausgebildet sein kann. Die den Kühlwalzen zugeordneten Kühlelemente und sonstigen Kühlaggregate sind nicht mit dargestellt Beim Austritt der Masse aus dem Aufgabebehälter 1 wird diese in Form einer dünnen Masseschicht Λ/Vzunächst auf den Umfang der ersten Kühlwalze 2 aufgegeben. Hier haftet sie, bis die Kühlung der Masse auf der Unterseite der Schicht soweit fortgeschritten ist, daß sich die Schicht auf der unteren Hälfte der Walze 2 unter der Einwirkung des Eigengewichtes vom Walzenumfang ablöst. Sie gelangt nunmehr mit ihrer noch nicht gekühlten Oberseite auf den Umfang der nachgeschalteten größeren Kühlwalze 3, wo die Fertigkühlung der Masseschicht MV erfolgt. Abstreicher 5, die am Umfang der Walzen 2 und 3 anliegen, sind nur zur Sicherung vorgesehen, ebenso auch die Leitorgane 6,

Mit A1 und A 2 sind die Umschlingungswinkel bezeichnet, innerhalb derer die Masse auf dem Umfang der Walzen 2 bzw, 3 aufliegt. Durch Anordnung einer Leitwalze 4 unter der zweiten Kühlwalze 3 kann der Umschlingungswinkej vergrößert werden. Auf jeden Fall können die Kühltemperatur und die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen beliebig gewählt werden. Mit Hilfe eines Schiebers 10 kann auch der Masseaustritt aus

in dem Behälter 1 reguliert werden. Schließlich kann auf den Umfang der Kühlwalzen vermittels einer Auftragswalze 8 aus einem Vorratsbehälter 7 Trennöl aufgebracht werden, um das Ablösen der Masseschicht zu erleichtern.

Bei der Anordnung gemäß Fig.2 ist die große Kühlwalze 3 aus der vertikalen Ebene I-I heraus seitlich verschoben, um den Umschlingungswinkel zu vergrößern und damit eine Regulierung des Kühlvorganges bzw. der Kühlzeit durchzuführen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnuneen

Claims (7)

Patentansprüche;

1. Verfahren zum Kühlen von Süßwarenmassen, die in dünner Schicht kontinuierlich über um Horizontalachsen umlaufend angetriebene Kühlwalzen hinweggeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zum Kühlen von heißer, gekochter Zuckermasse diese der Oberseite der oberen von mindestens zwei übereinander angeordneten, gegenläufigen Kühlwalzen aufgegeben wird, dabei die Kühltemperatur und die Umlaufgeschwindigkeit der Walzen sowie die Massemenge so aufeinander abgestimmt werden, daß die Masseschicht auf der unteren Walzenseite sich durch Schwerkraft ablöst, worauf die Masseschicht jeweils mit ihrer Kehrseite der bzw. den nächsten Kühlwalzen zugeführt und darauf fertiggekühlt wird.

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Masseschicht auf mindestens einer Kühlwalze einer Schockkühlung unterworfen wird.

3. Vorrichtgpg mit wenigstens zwei um Horizontalachsen gegenläufig angetriebenen gekühlten Walzen, denen eine Masseaufgabeeinrichtung vorgeschaltet ist zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlwalzen (2, 3) unterhalb der Masseaufgabeeinrichtung (1) untereinander mit Abstand angeordnet sind und daß ihre Kühltemperatur und Umlaufgeschwindigkeit veränderbar sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlwalzen (2, 3) voneinander verschiedene Durchmesser haben.

5. Vorrichtung nach Anspruch und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die hohlwalzen (2, 3) zwecks Veränderung des Umschlingungsvjnkels (A 1 bzw. A 2) gegeneinander verschiebbar angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlwalzen (2,3) mit einem regelbaren Antrieb versehen und ihre Umfangsgeschwindigkeiten unabhängig voneinander veränderbar sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Kühlwalzen (2,3) Abstreicher (5) bzw. Leitorgane (6) für die Masseschicht. (MV)zugeordnet sind.