DE25309C - Apparat zur Verarbeitung von Schlempe auf Futterkuchen. Dr - Google Patents
Apparat zur Verarbeitung von Schlempe auf Futterkuchen. DrInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die Erfindung hat den Zweck, die sämmtlichen festen Schlempestorfe, nachdem der im
Schlempewasser gelöste Theil derselben von den ersteren getrennt worden ist und im Betriebe
selbst noch weitere Verwendung und Ausnutzung erfahren hat, schliefslich in eine
trockene und haltbare Form umzuwandeln, um ihnen eine zweckmäfsigere und ausgedehntere
Verwerthung zu verschaffen.
Die Schlempe wird in einem Apparat, der auf beiliegender Zeichnung dargestellt ist, filtrirt,
so dafs der vorwiegend die festen und unlöslichen Bestandtheile der Schlempe enthaltende
Theil auf der filtrirenden Fläche sich fortbewegt, während das die wässerigen und löslichen
Stoffe enthaltende Filtrat nach unten fällt. Die Schlempe wird in noch heifsem Zustande
filtrirt, weil sie alsdann der Filtration weniger Schwierigkeiten entgegensetzt und infolge
starken Verdampfens auf der grofsen Filterfläche viel Wasser abgiebt.
Die festen Filterrückstände gelangen in eine flache, eiserne Pfanne, die mit doppeltem Boden
und Wandungen construirt ist, so dafs sie zeitweilig mit Abdampf geheizt werden kann. Hier
werden die Rückstände mit Hülfe von Krücken oder eines mechanischen Rührwerkes in bestimmtem
Verhältnifs mit Stoffen vermischt, die als Beifutter bei Schlempefütterung dienen, und
welche der ganzen Masse eine poröse, leicht trocknende Beschaffenheit ertheilen. Diese Futterstoffe
brauchen nicht bei jeder Filtration zugefügt zu werden, sondern das erste Product
dient als physikalisch geeigneter Zusatz für das zweite, dieses wieder in gleicher Weise für das
dritte Quantum fester Schlempebestandtheile, und so fort.
Das Filtrat, welches auch als Nährflüssigkeit bei der Hefenbereitung gut zu gebrauchen ist,
sammelt sich in einer kanalartigen Vertiefung oder einem Kasten, wird hier zum ersten Reinigen
der filtrirenden Fläche benutzt und dann in den Maischraum geleitet, um zum Einmaischen
verwendet zu werden. Das zur Ergänzung dienende frische Maischwasser hat vorher die zweite vollständige Reinigung des Filters
besorgt und die letzten diesem noch anhaftenden Schlempetheilchen aufgenommen.
So geht von der ursprünglichen Schlempe nichts verloren; die Filterrückstände werden in
der Pfanne successive in trockenen, porösen Zustand übergeführt, während die gelösten
Schlempestoffe immer wieder von neuem in den Kreislauf eintreten. Die nicht vergohrenen
zuckerartigen Bestandtheile erhalten wiederholt Gelegenheit, noch vollständig zu vergähren, die
löslichen Stickstoffverbindungen reichern sich immer mehr und mehr an.
In bestimmter Wiederholung gelangt das in der angegebenen Weise bezüglich der löslichen
Bestandtheile concentrirte Gesammtquantum der Schlempe direct, ohne vorher filtrirt zu werden,
in die Pfanne. In derselben befindet sich die Summe der jeder einzelnen Filtration entsprechenden
Schlempebestandtheile, und zwar als poröse, inzwischen getrocknete Masse, welche
das Wasser der jetzt mit ihr in Berührung kommenden unfiltrirten Schlempe bindet, so
dafs alles unter Umrühren in einen steifen Teig verwandelt wird. Zur Abstumpfung gebildeter Säuren und zur Ergänzung des der
Schlempe fehlenden Kalkgehaltes setzt man in diesem Stadium geringe Mengen von Schlemmkreide
zu. Die dadurch hervorgerufene Kohlensäure-En twickelung übt auf die consistente
Masse dieselbe günstige Wirkung aus, die man beim Backen als Lockerung des Teiges bezeichnet.
Zahlreiche kleine Bläschen durchsetzen die Masse und machen sie porös, so
dafs sie, in dünne Kuchen geformt, an einem warmen Ort zu angenehm schwarzbrodartig
riechenden Scheiben eintrocknen.
Der bei dem vorbeschriebenen Verfahren zur Anwendung kommende Apparat ist auf beiliegender
Zeichnung dargestellt, α ist das Zuleitungsrohr
für die heifse Schlempe; dieselbe fliefst in den Kasten b von trapezförmiger
Grundfläche, dessen Vorderwand d breit und dessen Hinterwand c schmal ist. Im untersten
Theil, wo die Schlempe zusammenfliefst, dreht
sich eine mit Flügeln besetzte Welle e, welche die Masse in dünner Schicht gleichmäfsig über
die ganze Breite des unter ihr sich fortbewegenden Filtertuches f ausbreitet. Dieses Tuch läuft
über eine Anzahl von Führungswalzen g1 g* gs
gi g5 g6 und unter einer Druckwalze h her, die
sich in der Richtung der eingezeichneten Pfeile drehen. Die Walze h drückt den Schlempebrei,
welcher auf dem Wege dahin bereits circa 30 pCt. Wasser durch das Filtertuch abgegeben
hat, gegen ein nicht ganz concentrisches Widerlager i mit durchlässiger Oberfläche. Je weiter
der Brei unter- die Walze kommt, desto stärker wird er geprefst und desto mehr verliert er
seine wässerigen Bestandtheile. k und / sind Bürsten oder Schaber, welche die an den
Walzen anhaftenden Massen abstreifen. Die feste Masse gelangt von der Walze g3 über
den Schaber / hinweg in die Pfanne m, welche gleichzeitig als Misch- und Trockengefäfs dient.
Das ablaufende Filtrat sammelt sich auf dem unter dem Filtertuch angebrachten Boden n,
von wo es durch das Rohr ο über die Walze g*
hinweg in den Kanal p abfliefst, wobei es gleichzeitig den am Filtertuch haftenden Schleim
zum gröfsten Theil abspült. Von hier wird das Filtrat in den Maischraum geleitet und wie
oben angegeben verwendet. In einem daneben liegenden Kanal q befindet sich reines Wasser,
welches die letzten Bestandtheile von Schleim vom Filtertuch f abwäscht und alsdann ebenfalls
in den Maischraum geführt wird, um zum Einmaischen benutzt zu werden. Unter den Walzen g* und g6 befinden sich Bürsten r
und s, welche den durch die Flüssigkeiten weich gemachten Schleim abschaben. Im weiteren
Verlauf passirt das Filtertuch noch zwischen zwei Gummiwalzen t und u durch, welche
die etwa noch anhaftenden Schlempereste abpressen, die von hier in den Kanal q zurückfliefsen.
Claims (2)
1. Der Apparat zur Verarbeitung von Schlempe auf Futterkuchen, im wesentlichen bestehend
aus Kasten b, Flügel welle e, Filtertuch f, Führungswalzen gx g* g3 g* g* g6, Druckwalze
h, Widerlager i, Bürsten oder Schaber k und /, Pfanne m, Sammelboden η
mit Rohr ο, Kanälen p und q, Bürsten r
und ί und Gummiwalzen t und u.
2. Die Reinigung des Filtertuches von dem nach Abgabe der festen Bestandtheile noch
anhaftenden Schlempeschleim durch die abfliefsenden wässerigen Bestandtheile der
Schlempe und das zur Ergänzung dienende frische Maischwasser, um die filtrirende
Fläche zur weiteren Filtrirung wieder geeignet zu machen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE25309C true DE25309C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=301760
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT25309D Expired DE25309C (de) | Apparat zur Verarbeitung von Schlempe auf Futterkuchen. Dr |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE25309C (de) |
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