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Etikettiervorrichtung insbesondere für Schachteln Die Erfindung betrifft
eine Etikettiervorrichtung ftlr auf einer Förderbahn im Abstand voneinander bewegte
Gegenstnde, insbesondere Schachteln, mit einem Etikettenbehälter, einer als Kammwalze
ausgebildeten, beleimten Entnahmewalze und einer durch die Gegenstände betätigbaren
Schalteinrichtung, durch die zwecks Entnahme eines, Etiketts der Antrieb für eine
Bewegung des Etikettonbehälters zur Entnahmewalze hin auslösbar ist.
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Bei einer bekannten Etikettiervorrichtung der genannten Gattung führt
die fortwährend umlaufende Entnahmewalze mit ihrer Drehachse eine Relativbewegung
zum Etikettenbehälter bzw. zum Etikettenstapol aus. Der Entnahmevorgang beginnt,
indem der Etikettenbehälter zur Entnahmewalze vorbewegt wird, wenn diese sich gerade
am Anfang des Entnahmehubes befindet. Dabei wird der Etikettenstapel mit der Stirnseite
an den Walzenmantel angedrückt und das vordere Etikett des Etikettenstapeis in der
bekannten Weise aus dem Bereich der randseitig vorspringenden Halterungsnasen des
Etikettenbehälter entnommen. Der Etikettenbehälter verharrt notwendigerweise so
lange in der Gleichlaufstellung, wie der Entnahmevorgang andauert.
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Wegen der Relativbewegung der Entnahmewalze und der Übertragung des
Dreflantriebes mit der Maßgabe, daß die Geschwindigkeiten der bei der Entnahme einander
zugeordneten Elemente einander gleich sein müssen, sind der getriebliche Aufwand
und der Raumbedarf
bei der bekannten Etikettiervorrichtung verhältnismäßig
groß.
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Dabei kommt erschwerend die schwierige Leimversorgung hinzu.
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Auch die verhältnismäßig große Masse der zu bewegenden Einrichtungsteile
beschränkt die bekannte Etikettiervorriohtung letztlioh auf eine verhältnismäßig
geringe Durchsatzleistung.
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Die Nachteile großen getrieblichen Aufwandes, verhältnismäßig großen
Raumbedarfs sowie geringer Durchsatzleistung aufgrund der Notwendigkeit, verhältnismäßig
große Massen zu beschleunigen und zu verzögern, gelten im wesentlichen auch für
andere, vorbekannte t ikettiervorriohtungen für Schachteln mit abrollender Etikettentnahme,
bei denen die Drehachse der ständig umlaufenden, beleimten Entnahmewalze ortsfest
angeordnet ist und der Etikettenbehälter eine komplizierte Vor- und Rücklaufbewegung
ausführt, um das Etikett abzugeben. Bei solchen Vorrichtungen ist zusätzlich der
weitere Nachteil vorhanden, daß es wegen der starken und raschen Bewegungsausschläge
an dem von der Entnahmewalze abgelegenen Ende nicht möglich ist, an dem Etikettenbehälter
während des Betriebes Etiketten nachzufüllen.
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Der Erfindung liegt die Aurgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten
Etikettiervorrichtungen zu vermeiden. Insbesondere soll eine Etikettiervorrichtung
der eingangs genannten Art geschaffen werden, die gering im Aufwand ist, wenig Raum
beansprucht und daher insbesondere mit kurzer Behandlungsstrecka auch im Bereich
von Einrichtungen zum Aufhalten, Füllen und Verschließen von Faltschachteln als
Zusatzaggregat angeordnet werden kann. Ferner soll die zu schaffende Etikettiervorrichtung
eine möglichst häufige Einzelsohaltung nach Maßgabe der einteilungslos gerörderten
Gegenstände ermöglichen und es in bekannter Weise gestatten,
den
nur wenig bewegten Etikettenbehälter während des Betriebes nachzufüllen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß die Antriebswelle der Entnahmewalze in an sich bekannter Weise ortsfest gelagert
ist und durch die Schalteinrichtung sowohl ein kurzzeitiger Stillstand der Entnahmewalze
als auch eine kurzzeitige Vor- und Zurückbewegung des Etikettenbehälters auslösbar
sind, und daß der Entnahmewalze eine Einrichtung zum Anlegen des entnommenen Etiketts
am Walzenmantel zugeordnet ist.
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Im Prinzip wird der Entnahmevorgang vom zu etikettierenden Gegenstand
selbst über die Schaltvorrichtung dadurch eingeleitet, daß der Etikettenstapel mit
der Stirnseite, im geringen Abstand von der in Drehrichtung der Entnahmewalze liegenden
Kante, an den beleimten Walzenmantel angedrückt wird. Dieser steht, anders als bei
bekannten Vorrichtungen, zum Zeitpunkt des Andrücken momentan still. Solchermaßen
kann über die bloße linienmäßige Berührung hinaus gegen die stillstehende Entnahmewalze
ein genügend großer Fläohenkontakt herbeigeführt werden. Die so geschaffene, flKchenmäßige
Anleimung befähigt die Entnahmewalze, sobald sie nach vorausgegangenem Rückhub des
Entnahmebehälters wieder umläuft, die zum seitlichen Abziehen von dem mit einer
gewissen Spannung gegen die Halterung anstehenden Etikettenstapel erforderliche
Kraft in im wesentlichen tangentialer Richtung auf das zu entnehmende Etikett auszuüben.
Die der Entnahmewalze zugeordnete Anlegeeinrichtung bringt das entnoiinne Etikett,
welches bestrebt sein kann, sich radial abzuheben, zwangsläufig an der Entnihmewalze
zur Anlage.
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Gs ist ersichtlich, daß die Einrichtungsteile, die nach Maßgabe der
uneingeteilten Anförderung der zu etikettierenden Gegenstände,
wie
insbesondere Schachteln, aus dem Stillstand zu beschleunigen bzw. in den Stillstand
zu verzögern sind, verhältnismäßig geringe Masse aufweisen. Es handelt sich dabei
einmal um die um eine ortsfeste Drehachse umlaufende Entnahmewalze, die kurzzeitig
stillzusetzen und dann wider auf die vorgesehene Drehzahl zu beschleunigen ist.
Zum anderen hat der Etikettenbehälter eine kurzzeitige Vor- und ZurUckbewegung verhältnismäßig
geringen Ausmaßes auszuführen. Die dabei gegen die Trägheitskräfte zu bewegenden
Massen sind nur gering Somit weist die Etikettiervorrichtung nach der Erfindung
die Voraussetzung für eine wesentliche Steigerung der Durchsatzleistung gegenüber
den bekannten Etikettiervorrichtungen mit Einzelsohaltung nach Maßgabe der uneingeteilt
ungeförderten Gegenstände, insbesondere Schachteln, auf.
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Eine weitere Möglichkeit der Leistungssteigerung eröffnet sich dadurch,
daß bei der Etikettiervorrichtung nach der Erfindung der Etikettenbehälter jeweils
nur zu Beginn des Entnahmevorganges eine kurzzeitige Vor- und Zurückbewegung ausführt,
dann aber bis zu Beginn des nächsten Entnahmevorganges stillsteht. Diese, fast die
gesamte Zeitdauer eines Entnahme- und Etikettiervorganges @ umfassende Stillstandzeit
und die mul geringfügige Verschiebung bieten ohne weiteres die Möglichkeit, Etiketten
während des Betriebes der Etikettiervorrichtung nachzufüllen. Hier zeigt sich auch,
daß bei der Etikettiervorrichtung nach der Erfindung während des Etiekettierbetriebes
noch bei einer verhältnisiklig hohen Durch satzleitung von Hand Etiketten nachgefüllt
werden können, ohne daß die Maschine stillgesetzt werden muß.
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Bei der Etikettiervorrichtung nach der Erfindung ist die Antrieb welle
der Entnahmewalze ortsfest gelagert und führt der Etiketten
behälter
lediglich eine kurze Vor- und Zurückbewegung aus. Dadurch ist die Voraussetzung
für eine kompakte, raumsparende Bauweise gegeben. Die Etikettiorvorriohtung nach
der Erfindung eignet sich somit rur die Nebenanordnung im Bereich von Einrichtungen
zum Auffalten, Füllen und Verschließen von Schachteln.
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Gemäß einem vorteilhaften Ausbildungsmerkmal der Erfindung ist der
Etiettenbehälter Uber ein Kniehebelgetriebe kolbenartig vor-und zurückverschiebbar,
wobei der Kniegelenkpunkt des Kniehebelgetriebes mittels eines Antriebes jeweils
aus der einen Auslenklage durch die Strecklage hindurch in die spiegelbildliche
Auslenklage verbringbar ist. Das Kniehebelgetriebe gestattet bei geringem Aufwand
und geringem Raumbedarf eine schnelle, kolbenartige Vor- und Zurückverstellung des
Etikettenbehälters. Dabei kann eine Umsteuereinrichtung entfallen. Das Durchschwenken
des Kniegelenkpunktes von der einen Auslenklage in die dazu spiegelbildliohe bewirkt
jeweils die erfindungsgemäß vorgesehene, ohne Unterbreohung erfolgende Vor- und
Zurückbewegung des Etikettenbehälters gegenüber der Entnahmewalze mit stetiger Beschleunigung
und Verzögerung bei jedem Durchgang.
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Als Antrieb für den Kniegelenkpunkt empfiehlt sich insbesondere ein
in beiden Richtungen betätigbares Kraftgerät, welches sich im Hub jeweils selbst
begrenzt. Dabei ist der Aufwand gering. Besondere Endlagenschalter können entfallen.
Erfindungsgemäß kann als Antrieb des Kniegelenkpunktes vorteilhaft ein beidseitig
beaufsohlagbarer Druckmittelzylinder dienen, dessen Vorhub und dessen Rüokhub Jeweils
dem vollen Schwenkweg des Kniegelenkpunktes von seiner einen Auslenklage in die
dazu spiegelbildliche entsprechen. Als Druckmittel bietet sich zum Beispiel Druckluft
an.
Der Aufwand kann sehr gering gehalten werden. Der zuvor beaufschlagte
Kolbenraum bleibt so lange mit der Druckluftquelle verbunden, bis der nächste zu
etikettierende Gegenstand die Schalteinrichtung betätigt, wodurch dann der andere
Kolbenraum mit der Druckluftquelle verbunden und der zuvor beaufschlagte entlüftet
wird.
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Um die Entnahmewalze mit geringem Aufwand kurzzeitig stilisetzen zu
können, ist diese gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wahlweise
mit ihrem Antrieb oder mit einer ortsfesten Bremsfläche kuppelbar. Bei einer solchen
Anordnung kann der Antrieb selbst beim Stillsetzen der Entnahmewalze durchlaufen.
Dadurch wird die Masse, die verzögert und beschleunigt werden muß, auf die des Walzenkörpers
beschränkt. Exaktes Stillsetzen und Anfahrern sind die Folge.
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Die weitere Erfindung kann vorteilhaft ausgeführt werden, indem der
Entnahmewalze koaxial zwei schaltbare Reibscheibenkupplungen zugeordnet sind, von
denen die eine der Antriebs- und die andere der Bremsverbindung dient. Hierbei ist
es ohne weiteres möglich, die Kraftantriebe zum Schließen der Kupplungen ortsfest
anzuordnen, so daß die Masse des Körpers der Entnahmewalze durch ihr zugeordnete
Kupplungselemente nicht wesentlich erhöht wird.
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Gemäß der näheren Ausbildung der Erfindung sind die Reibscheibenkupplungen
durch je einen Elektromagneten im Kupplungssinne betätigbar. Die Elektromagnete
gewähren eine kompakte, raumsparende Bauweise, wodurch die Verwendbarkeit der Etikettiervorrichtung
nach der Erfindung neben anderen Sc hac hte lbehandlungse inriohtungen erhöht wird.
Solche kleinen Elektromagnete sprechen besonders
schnell auf Schaltimpulse
an, wodurch wiederum die Exaktheit des Stillsetzens und Anfahrens gewährleistet
wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung kann darin bestehen,
daß als Einrichtung zum Anlegen eines entnommenen Etiketts an die Entnahmewalze
eine ebenfalls als Kammwalze ausgebildete, synchron mit dem Antrieb der Entnahmewalze
angetriebene Anlegt.
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walze dient, woboi die erhabenen Ringstegs in der Höhe der Ringnuten
der Entnahmewalze angeordnet sind. Die Anlegewalze bewirkt ein gleichmäßiges sattes
Anliegen des entnommenen Etiketts am zylindrisohen Mantelteil der erhabenen Ringe
der Entnahmewalze.
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Gleichzeitig wird durch die kammartige Ausbildung mit den Ringnuten
der Entnahmewalze zugeordneten erhabenen Ringstegen sicher dafür gesorgt, daß von
der Entnahmewalze kein Leim auf die Anlogewalze übergehen kann.
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Schließlich ist es insbesondere im Hinblick auf längere Etiketten
erfindungsgemäß förderlich, daß der Etikettenbehälter in dem von dem Kontaktbereich
mit der Entnamewalze abgelegenen Bereich mit einem oder mehreren Rückhalteblechen
für die Etiketten versehen ist. Diese Maßnahme wird erst durch den von der Erfindung
beschrittenen neuen Weg der Etikettenentnahme ermöglicht. Insbesondere bei längeren
Etiketten zeigen sich bei dem bekannten Verfahren Halterungsprobleme. Damit dieses
Verfahren Uberhaupt möglich ist, dürfen die randseitigen Halterungsnasen jeweils
nur geringfügig in das stirnseitige Profil des Etikettenstapels vorspringen. Dadurch
ist aber nicht auszuschließen, daß insbesondere längere Etiketten unkontrolliert
über die Nasen nach außen gelangen. Diese Gefahr braucht bei der Etikettiervorrichtung
nach der Erfindung nicht in Kauf genommen zu werden. Der Etikettenstapel kann an
der vorderen
Stirnseite in dem Bereich, der von dem für das anfängliche
Andrücken an die Entnahmewalze bestimmten Randbereich abgelegen ist, mit voller
flächenmäßiger Anlage gehaltert werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird aufgrund der möglichen
kompakten und raumsparenden Bauweise der Etikettiervorrichtung nach der Erfindung
vorgeschlagen, diese auf einer Halterungsplatte anzuordnen, die ihrerseits auf einer
ortsfest angebrachten Grundplatte quer zur Förderbahn der Gegenstände verschiebbar
gehaltert ist. Auf diese Weise kann die Etikettiervorrichtung in einfacher Weise
an in der Höhe der Etikettenauftragung unterschiedlich dicke Gegenstände angepaßt
werden. Diese Anordnungsweise eignet sich wegen der raumsparenden, kompakten Bauweise
gleichzeitig auch besondera gut für die Verwendung neben anderen Behandlungseinrichtungen.
Zur näheren Ausbildung wird errindungsgemäß vorgeschlagen, daß zur Querverstellung
ein Spindeltrieb dient, der in der Weise an der in Förderrichtung der Gegenstände
liegenden Seite angeordnet ist, daß die Halterungsplatte gegenüber der Grundplatte
um die Achse des Spindeltriebes hochschwenkbar ist. Dureh bloßes seitliches Hochschwenken
der Halterungsplatte gegenüber der Grundplatte sind die Antriebe und Lagerungen
sowie im Falle der Entnahmewalze auch die Kupplungen zwecks Wartung frei zugänglich,
so daß aufwendige Montagearbeiten entfallen können.
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Die Etikettiervorrichtung nach der Erfindung eignet sioh über das
Etikettieren von Schachteln hinaus auch für das Etikettieren von anderen BehKltnissen,
z.B. Flaschen, bei denen auch höhere Durchsatzleistungen erwartet werden. Dabei
ist in bekannter Weise dafür zu sorgen, daß bei zylindrisohen Behältnissen beim
Auftragen des Etiketts eine Abrollbewegung zustande kommt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind einem AusfUhrungsbeispiel
zu entnehmen, das in der Zeichnung dargestellt ist und nachfolgend näher beschrieben
wird.
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Es zeigen Figur 1 eine schematische Draufsicht einer Etikettiervorrichtung
nach der Erfindung und Figur 2 einen ausschnittsweisen, vereinfachten axialen Schnitt
durch die Entnahmewalze mit zugeordneter Anlegewalze.
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Die Figur 1 zeigt die Etikettiervorrichtung nach der Erfindung in
der beispielswelsen Anwendung zum Etikettieren von Schachteln. Die Etikettiervorrichtung
1 ist in bekannter Weise seitlich an einem Gurtförderer 2 angeordnet, auf dem mit
zufälligem Abstand voneinander Schachteln 3 in Richtung des Pfeiles 4 befördert
werden, die mit einem Etikett beklebt werden sollen. Die dargestellte Schachtel
3 ist bereits mit einem in der Draufsicht der Fig 1 nicht nicht baren Etikett versehen
worden. Die Schachteln werden zwischen Geländern 5 und 6 geführt. Das vordere Geländer
5 ist im Bereich der Etikettiervorrichtung 1 wenigstens ausschnittsweise unterbrochen,
damit von dort die Etiketten auf die Schachteln 3 aufgebracht werden können. Das
hintere Geländer 6 ist durchlaufend angebracht und weist seitliche Abfederungen
7 auf, um als elastische Gegenhalterung für die Schachteln beim Auftragen und Andrücken
der Etiketten zu dienen.
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Die Etikettiervorrichtung 1 ist wie folgt aufgebaut Die als Kammwalze
ausgebildete Entnahmewalze 8 ist mit ortsfester Antriebswelle 9 angeordnet. Die
Umlaurrichtung ist mit dem Pfeil 10 angegeben. Die Entnahmewalze 8 ist am Mantel
mit einer Leimschicht behaftet. Zu diesem Zweck ist eine leimzuführung 11, ein leimabstreirer
12 und eine Leimrüokführung 13 vorgesehen. Nachdem die
Antriebswelle
9 der Entnahmewalze 8 ortsfest angeordnet ist, können in vorteilhafter Weise auch
die Beleimungseinrichtungen 11 bis 13 ortsfest angeordnet werden. In nicht dargestellter
Weise mündet die Schlauchleitung 13a der LeimrückfUhrung 13 in einen Leim sammelbehälter,
aus dem eine Leimpumpe den Leim ansaugt und in die Schlauchleitung lla der Leimzuführung
11 drückt. Damit die Leimschicht am Mantel der Entnahmewalze 8 klebefeucht bleibt,
muß der Leim fortwährend in Umlauf gehalten werden.
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Wie der Figur 2 zu entnehmen ist, kann die Entnahmewalze 8 wahlweise
mit ihrem ständig umlaufenden Antriebsritzel 14 oder mit einer ortsfesten Bremsfläche
(Bremsbelag 15) gekuppelt werden.
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Dafür sind die koaxial mit der Entnahmewalze 8 angeordneten, schaltbaren
Reibseheibentupplungen 16 und 17 vorgesehen. Im ersten Falle ist durch den an Spannung
gelegten Elektromagneten 18 eine Kupplungsscheibe 19, die drehfest mit dem frei
drehbar auf der Antriebswelle 9 der Entnahmewalze 8 gelagerten, von dem Ritzel 20
über das Ritzel 21 fortwährend angetriebenen Ritzel 14 verbunden ist, gegen die
Kupplungssoheibe 22 der Antriebswelle 9 der Entnahmewalze 8 angedrückt. Dabei ist
der Elektromagnet 23 der Kupplung 17 ohne Spannung.
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Im anderen Falle, nämlich in dem des Stillstandes der Entnahmewalze
8, ist der Elektromagnet 23 an Spannung gelegt und der Elektromagnet 18 ohne Spannung.
Dementsprechend ist die Kupplungsscheibe 24, die drehfest mit der Antriebswelle
9 der Entnahmewalze 8 verbunden ist, gegen den ortsfesten, das heißt an der Haltungsplatte
25 der Etikettiervorrichtung 1 angeordneten Bremsbelag 15 angedrückt.
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Gegenüber der Entnahmewalze 8 gemäß Pfeil 26a ist kolbenartig und
geradlinig hin- und zurückverschiebbar der Etikettenbehälter 26 angeordnet. Der
Stapel der Etiketten 27, von denen lediglich an beiden Enden des Stapels einige
schematisch eingezeichnet sind, werden durch eine Platte 28 nach vorn gegen Anschläge
gedrückt und nachgefördert. An der Platte 28 ist ein FUhrungsschlitten 29 befestigt.
An diesem zieht nach vorn der Seilzug 30, der von dem Aufwickelgehäuse 31 her fortwährend
unter Aufwickelspannung steht.
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Der kolbenartigen Vor- und Rückhubbewegung des Etikettenbehälters
26 dient ein Kniehebelgetriebe 32, das bei 33 an der Unterseite des Etikettenbehälters
26 und bei 34 an der Halterungsplatte 25 angel lenkt ist. FUr eine ohne zeitliche
Unterbrechung stetig erfolgende Vor- und Rückhubbewegung des Etikettenbehälters
26 wird der Kniegelenkpunkt 35 aus einer Auslenklage (vergleiche die eingezeichnete
Lage) durch die Strecklage des Getriebes hindurch ohne Zischenhalt in die dazu spiegelbildliche
Auslenklage verbracht. Dazu dient in einfacher Weise ein beidseitig beaufschlagbarer
Druckluftzylinder 36, der bei 37 an der Halterungsplatte 25 angelenkt ist und dessen
Hub dem Schwenkbereich des Winkelhebels 38 am Kniegelenkpunkt 35 entspricht.
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Der Entnahmewalze 8 ist gemäß der Erfindung eine synchron mit dem
Antriebsritzel 14 der Entnahmewalze 8 angetriebene, fortwährend in Richtung des
Pfeiles 39 umlaufende Anlegewalze 40 zugeordnet.
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Wie die Figur 2 zeigt, sind die erhabenen Ringstege der Anlegewalze
40 in der H5he der Ringnuten der Entnahnewalze 8 angeordnet, wobei die äußeren,
kreiszylindrischen Hüllmäntel der beiden Walzen lediglich einander berühren.
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Der Entnahmewalze 8 sind ferner in bekannter Weise eine Abhebezunge
41 und die FUhrungs- und Andrüokbänder 42 nachgeschaltet, die im Sinne des Pfeiles
43 fortwährend umlaufen.
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Dem Antrieb der Etikettiervorrichtung dient ein auf der Halterungsplatte
25 angeordneter Getriebemotor *4, dessen Antriebsritzel 45 über das Zwischenritzel
20 einerseits dsa Antriebsritzel 46 der Andrückbänder 42 und andererseits das Antriebsritzel
21 der Anlegewalze 40 antreibt. Dabei wird über das Ritzel 21 auch das Antriebsritzel
14 der Entnahmewalze 8 angetrieben. Auf diese Weise ist der synchrone Umlauf der
genannten Einrichtung gewährleistet.
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Gemäß Figur 1 ist die Etikettiervorrichtung 1 auf einer Halterungsplatte
25 angeordnet, die ihrerseits quer zum Förderer 2 verschiebe bar auf einer, in nicht
näher dargestellter Weise Zur Beispiel p Gestell des Förderers angebrachten Grundplatte
25a angeordnet ist.
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Der Verschiebung dient ein Spindeltrieb 47. Die Halterungsplatte 25
kann um die Achse 48 des Spindeltriebes 47 zwecks Inspektion etc.
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hochgeschwenkt werden.
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Die Etikettiervorrichtung nach der Erfindung arbeitet in der folgenden
Weise: Der Antrieb 44 ist während des Etikettierbetriebes dauernd eingeschaltet.
Dementsprechend laufen die Walzen 8 und 40 sowie dt. An.
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drückriemen 46 um. Der Etikettenbehälter 26 nimmt seine rpückwärtige
Stellung ein (vergleiche Figur 1).
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Eine herangeförderte Schachtel drängt den flexiblen Schaltarm 49 der
Schalteinrichtung 50 zur Seite. Der dadurch bewirkte Schaltimpuls veranlaßt, daß
die umlaufende Entnahmewalze 8 kurzfristig in den Stillstand abgebremst wird. Gleichzeitig
führt der Etiketten behälter 26 den Hin- und Zurüokhub gegenüber der Entnahmewalze
8
aus. Dabei wird das vorder Etikett mit einer gewissen Fldchenauflage
an die Entnahmewalze angeklebt. Zugleich wird als Ergebnis des Rtlokhubes des Etikettenbehälters
26 das Etikett mit seiner Ftlbrungskante aus dem Bereich der Nasen des Etikettenbehälters
herausgezogen.
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Die Schachtel verschwenkt nach kurzem Weg den weiteren flexiblen Schaltarm
51. Dadurch wird ein Schaltimpuls bewirkt, der das erneute Ankuppeln der Entnahmewalze
8 an das Antriebsritzel 14 veranlaß Dieser Schaltimpuls kann unter Einsparung des
Schaltarsia 51 ggf. auch über ein Zeitrelais bewirkt werden. Das Etikett wird nun
seitlich aus dem Etikettenbehälter 26 herausgezogen, wobei es durch die Anlegewalze
40 gleichmäßig an die Entnahmewalze angelegt wird. Die Schalteinrichtung 50 kann
gemäß Pfeil 52 gegenüber der Etikettiervorrichtung 1 eingestellt werden.
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In bekannter Weise hebt die Abhebezunge 41 das entnommene Etikett
von der Entnahmewalze 8 ab und führt es im Zusammenwirken mit den Riemen 42 der
vorbeigeförderten Schachtel zu.
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Wie aus der Figur 1 zu entnehmen ist, werden die Etiketten 27 durch
das weit in die Stirnfläche des Etikettenstapels vorspringende RUckhalteblech 53
sicher im Etikettenbehälter 26 gehalten.
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Wie insbesondere aus der Figur 1 hervorgeht, baut die Etikettiervorrichtung
nach der Erfindung kompakt und raumsparend. Sie bietet dadurch die Möglichkeit,
sie neben einer weiteren Behandlungseinrichtung für Schachteln anzuordnen, zum Beispiel
an einer Schachtelverschließeinrichtung.
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Die Etikettiervorrichtung nach der Erfindung kann auch zum Etikettieren
von anderen Behältnissen, z B. Flaschen,verwendet werden.
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Um die erforderliche Abrollbewegung zylindrischer Gegenstände gegenüber
der Etikettiervorrichtung 1 zu erzielen, wird in bekannter Weise ein Andrückgeländer
6 mit einem Belag hohen Reibwertes versehen und kann ferner der Gurtförderer 2 mit
einer Geschwindigkeit betrieben werden, die halb so groß ist wie die Geschwindigkeit
der Einrichtungen 8, 40 und 42 der Xtikettiereinrichtung 1.