CHt I 2-η
(D
IO
15
worin η = 0 oder 1, die Substituenten X Brom mit Anteilen von 0 bis 1,0 Chlor und R ein Wasserstoffatom
oder eine Methylgruppe bedeuten, gegebenenfalls zusammen mit damit copolymerisierbaren,
äthylenisch ungesättigten Monomeren, gegebenenfalls auch mit ungesättigten Polyestern.
2. Verfahren zur Herstellung der Polymerisate gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Monomere der Formel (1) eingesetzt werden, die aus Alkalisalzen der Acryl- oder Methacrylsäure und
Pentabrombenzylchlorid bzw. Tetrabromxylylendichlorid hergestellt worden sind und die direkt nach
der Bildung in demselben Gefäß polymerisiert werden.
JO
Es ist allgemein üblich, Thermoplaste dadurch schwer entflammbar oder unbrennbar zu machen, daß man
ihnen während ihrer Herstellung oder Verarbeitung flammhemmende Substanzen zusetzt.
In der Regel werden hierzu Stoffe verwendet, die mit den organischen Polymeren, die die Thermoplaste
darstellen, keinerlei chemische Verwandtschaft besitzen, wie z. B. Halogen oder auch Phosphor und
Stickstoff enthaltende organische oder anorganische niedermolekulare Substanzen oder Gemische solcher
Verbindungen mit Metalloxiden, die sich mitunter gegenseitig in ihrer flammhemmenden Wirkung verstärken.
Solche Zusätze zu Thermoplasten haben neben ihrer flammhemmenden Wirkung stets noch Nebenwirkungen,
die in der Regel unerwünscht sind, weil sie die charakteristischen Eigenschaften der Thermoplaste
nachteilig verändern und ihre Anwendbarkeit einschränken. So wirken zwangsläufig alle die flammhemmenden
Stoffe, die dem Thermoplast in Pulverform zugesetzt werden und im Thermoplast als Pulver
erhalten bleiben oder nach dem Aufschmelzen und Vermischen bei der Verarbeitung beim Abkühlen
wieder als eigene Phase ausgeschieden werden, nicht nur in der gewünschten flammhemmenden Weise,
sondern darüber hinaus als Füllstoffe, die die mechanischen Eigenschaften verändern, in der Regel versprödend
wirken und die Reißdehnung und Schlagzähigkeit verschlechtern.
Zusatzstoffe, die bei der Einarbeitung in den Thermoplasten aufschmelzen, geben darüber hinaus
weiteren Anlaß zu Nachteilen: Oft haben sie bei den Verarbeitungstemperaturen entweder zu hohe Dampf- bs
drücke oder zu niedrige Zersetzungstemperaturen.
In fast allen Fällen neigen die zugemischten Flammschutzmittel mehr oder weniger stark dazu, aus
dem Kunststoff wieder herauszudiffundieren; durch dieses Auskreiden wird nicht nur die Unbrennbarkeit
der Kunststoffe nach und nach wieder aufgehoben, sondern für viele Anwendungszwecke sind solche
flammfest ausgerüsteten Kunststoffe nicht verwendbar, beispielsweise für den Bau elektrischer Aggregate.
Aus der NL-PS 1 02 209, der FR-PS 13 45 744, der US-PS 32 25 002 und der JP-AS 25 110/70 sind bereits
Homo- und Copolymerisate bekannt, für die gute Flammbeständigkeit und Wärniebeständigkeit angegeben
werden.
Jedoch weisen die Polymerisate aus Acrylsäureestern chlorierter Phenole nach der NL-PS gegenüber
Bromverbindungen nur geringe Wirkung als Flammschutzmittel auf, und die Polymerisate aus Acrylsäureestern
bromierter Phenole nach der FR-PS zersetzen sich bei Verarbeitung zusammen mit Kunststoffen, die
hohe Verarbeitungstemperaturen erfordern. Die Bisacrylate halogenierter Phenoläther nach der US-PS sind
nur schwer und unvollständig polymerisierbar und weisen als Polymerisate geringe Flammschutzwirkung
und erhebliche Auskreisung aus Kunststoffen auf. Die oligomeren Bisacrylate von Diels-Alder-Addukten nach
der JP-AS haben nur geringe Flammschutzwirkung und hohe Zersetzlichkeit.
Es wurde nun eine Stoffklasse polymerer Flammschutzmittel bereitgestellt, welche abweichend von
bekannten halogenhaltigen polymeren Flammschutzmitteln auf Basis von Acrylaten eine außerordentlich
gesteigerte thermische Stabilität besitzen und eine außerordentlich geringe Neigung zum Auswandern aus
beim Gebrauch erwärmten Kunststoffen haben.
Gegenstand der Erfindung sind die Homo- und Copolymerisate des Patentanspruchs 1.
Die als Monomere verwendeten Pentabrombenzylacrylate bzw. -methacrylate und Tetrabromxylylenbisacrylate
bzw. -bismethacrylate sind gewöhnlich die reinen Bromsubstitutionsprodukte, doch kommen hier
ebenfalls brauchbare Monomere vor, bei deren Herstellung ein Teil des am aromatischen Kern gebundenen
Broms durch Chlor ersetzt wurde. Die Menge des Chlors beträgt nicht mehr als 1 Cl je Molekül der
Monomeren, so daß die bevorzugten Monomereneinheiten als
O bis 4,oClohis 1,0
0)ΒΓ4,ο bis 3.0CI0 bis 1.0
CH2 O C C R
CH2
zu schreiben sind.
Von den ungesättigten Diestern der Forme! (1), bei welchen η = 0 ist, werden die para-Verbindungen
Tetrabrom-p-xylylendiacrylat sowie Tetrabrom-p-xylylendimethacrylat
bevorzugt.
Als Comonomere zur Herstellung der Copolymerisate sind mit den genannten Acrylaten und Methacrylaten
radikalisch copolymerisierbare äthylenisch ungesättigte Monomere, insbesondere Styrol, Acrylnitril, Acrylsäureester
und Methacrylsäureester mit bevorzugt 1 bis 6 C-Atomen im Alkoholrest, unsubstituierte Xylylenacrylate
und -methacrylate sowie deren Tetrachlorsubstitu- > tionsprodukte, Butadien und Isopren, Fumar- und
Maleinsäure bzw. deren Anhydrid und ungesättigte Polyester, gegebenenfalls auch Vinylchlorid oder
Vynilidenchlorid, geeignet.
Die Polymerisation von mehreren Comonomeren zu ι ο Terpolymeren ist hierbei ebenso vorgesehen, wie
beispielsweise von mehreren Comonomeren aus der Gruppe der Acrylate und Methacrylate, des Acrylnitril
und der genannten chlorierten (Meth)acrylate oder von ungesättigten Polyestern, die aus einer Diolkomponente ι·>
wie Äthylenglycol oder Neopentylglykol, einer ungesättigten Säurekomponente wie Fumar- oder Maleinsäure,
gegebenenfalls einer zusätzlichen Dicarbonsäure, hergestellt worden sind und die anschließend der
Copolymerisation des ungesättigten reaktiven Lösungs- >o
mittels, z. B. Styrol, zusammen mit Stoffen der Formel (1) unterworfen werden. Bevorzugt sind Styrol und
Methylmethacrylat.
Thermoplastische, unvernetzte Homopolymerisate werden erhalten, wenn Acrylsäureester oder Methacrylsäureester
der Strukturformel (1) mit /J=I, beispielsweise Pentabrombenzylacrylat oder Pentabrombenzylmethacrylat
der Polymerisation unterworfen werden. Der Polymerisationsmechanismus ist radikalisch. Als
Radikalbildner können die für Polymerisationsprozesse in
verwendeten Peroxide oder Azoverbindungen eingesetzt werden. Die Polymerisation wird vorzugsweise in
Lösung vorgenommen und besitzt den Charakter einer Fällungspolymerisation, da Polypentabrombenzylacrylat
und Polypentabrombenzylmethacrylat in den üblichen organischen Lösungsmitteln bis zu Temperaturen
um 1500C unlöslich sind.
Thermoplastische unvernetzte Copolymere werden ebenfalls erhalten, wenn ungesättigte Ester der Strukturformel
(1) mit /7=1, beispielsweise Pentabrovnbenzylacrylat
oder Pentabrombenzylmehtacrylat mit Comonomeren, welche eine polymerisationsaktive C = C-Doppelbindung
besitzen, wie Styrol oder Methylmethacrylat, copolymerisiert werden.
Werden Styrol oder Methylmethacrylat üblicherweise mit gängigen Acrylsäureestern copolymerisiert, so
tritt ein Effekt der inneren Weichmachung auf; Glastemperatur der Copolymerisate, Steifigkeit und
Wärmeformbeständigkeit nehmen mit zunehmenden Anteilen der Acrylsäureestergrundbausteine im Copolymeren
ab.
Im Gegensatz hierzu führt die Copolymerisation von Styrol oder Methylmethacrylat mit den ungesättigten
Estern der Formel (1) mit η = 1 sogar zu einer Erhöhung der Wärmeformbeständigkeit und auch der
chemischen Beständigkeit der Copolymerisate, während Glastemperatur und die mechanischen Eigenschaften
erhalten bleiben. So liegt die Wärmeformbeständigkeit nach V i c a t eines Copolymeren des Styrols mit ca. 6
Mol-% Pentabrombenzylacrylat-Grundbausteinen um so
8— 100C und die eines Copolymeren des Styrols mit ca.
6 Mol-% Pentabrombenzylmethacrylat um 12 —150C
über dem entsprechenden Wert eines Homopolystyrol. Entsprechendes gilt für die Copolymerisate mit
Methylmethacrylat. b5
Ein weiterer Vorteil der Copolymerisate besteht in ihrer Schwerentflammbarkeit oder Unbrennbarkeit.
Der Vorteil der erfindungsgemäß bereitgestellten Stoffe zur Flainmfestausrüstung liegt darin, daß das
Flammschutzmittel durch Copolymerisation (und dadurch homöopolare Bindung) mit den Thermoplasten
verbunden ist, was ein Auskreiden unmöglich macht. Weiterhin tritt, da das Flammschutzmittel keinen
Füllstoffcharakter besitzt, keine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften auf; es werden im Gegensatz
hierzu Verbesserungen, insbesondere der thermomechanischen Werte, erzielt.
Die Copolymerisation der ungesättigten Ester der Strukturformel (1) mit η = 1 mit Styrol oder Acryl-oder
Methacrylsäureestern und/oder weiteren Comonomeren läuft nach radikalischem Mechanismus ab.
Als Radikalbildner können organische oder anorganische Peroxide oder aliphatische Azoverbindungen
verwendet werden. Bevorzugt eingesetzt werden Dibenzoylperoxid, Dicumylperoxid oder Kaliumperoxidisulfat
sowie Azodiisobuttersäurenitril. Die Radikalbildner können hierbei thermisch, durch energiereiche
Strahlung oder durch eine Redoxreaktion zum Zerfall angeregt werden. Die üblichen Polymerisationstemperaturen,
im allgemeinen im Bereich von 0 bis 150° C,
kommen in Frage.
Die Copolymerisation kann in Substanz, in Lösungen oder in Suspension vorgenommen werden. Überraschenderweise
hat sich gezeigt, daß, obwohl die bromhaltigen ungesättigten Ester der Struktur (1)
kristallisierte Verbindungen mit hohen Schmelzpunkten darstellen (Pentabrombenzylacrylat Fp. = 106-108°C
und Pentabrombenzylmethacrylat Fp. = 147—1490C),
auch eine Copolymerisation mit Styrol oder mit Methylmethacrylat in Emulsion ist möglich. Hierbei ist
das Copolymerisationsverhalten der Monomerenpaare im wesentlichen das gleiche wie bei der Substanzpolymerisation.
In Emulsion können in praktisch quantitativen Umsätzen Copolymere mit Molgewichten bis zu
einigen 106 erzeugt werden.
Vernetzte, unschmelzbare polymere Produkte werden durch Polymerisation oder Copolymerisation von
bromhaltigen Bisacryl- oder Bismethacrylsäureestern der Strukturformel (1) mit η = 0 erhalten.
Die Polymerisationsbedingungen hinsichtlich der radikalischen Katalysatoren, der Temperatur usw.
entsprechen dem bereits gesagten, wobei diese Bedingungen im allgemeinen bei Copolymerisationen mit
Gehalten der Stoffe dieser Formel (1) bis etwa 20 Gew.-% denen der Polymerisation des jeweiligen
Comonomeren entsprechen.
Sollen durch Auspolymerisation vernetzte Tetrabromxylylenbisacrylate
oder -bismethacrylate hergestellt werden, so ist es nicht notwendig, die Synthese der
Monomeren der Strukturformel (1) mit /7 = 0 aus Acryl-
bzw. Methacrylsäure und Tetrabromxylylendichlorid von der anschließenden vernetzenden radikalischen
Polymerisation apparativ zu trennen; sowohl die Kondensationsreaktion zur Esterbildung als auch die
Polymerisation können in einer »Eintopfreaktion« ohne Isolierung oder Reinigung des Zwischenproduktes der
Strukturformel (1) durchgeführt werden. Das vernetzte Polymerisat, welches unlöslich ausfällt, wird abgesaugt,
mit organischem Lösungsmittel nachgewaschen, mit Wasser chloridfrei gewaschen und getrocknet.
Sowohl die unvernetzten thermoplastischen Polymerisate
oder Copolymerisate der bromhaltigen Acryl- oder Methacrylsäureester der Struktur (1) mit π = 1 als
auch die vernetzten Polymerisate oder Copolymerisate der bromhaltigen Bisacryl- oder Bismethacrylester der
Struktur (1) mit /7 = 0 weisen eine für bromierte
organische Verbindungen ungewöhnliche thermische Stabilität auf, welche eine problemlose Verarbeitung
bzw. einen Einsatz der erfindungsgemäßen Polymerisate und Copolymerisate bei Temperaturen bis 300°C
bzw. 200°C ohne Gefahr der Zersetzung oder thermischen Schädigung gestattet.
Die Bisacrylate und Bismethacrylate der Struktur (1)
mit /7 = 0, stellen auch interessante Komponenten dar für wärmehärtbare (radikalisch vernetzbare) Harze.
Hierbei ist es möglich, die Bisester nach Formgebung in Substanz auszuhärten oder auch anderen Acrylaten
oder Bisacrylaten als reaktive Vernetzungskomponente zuzumischen.
Besonders interessant sind Gießharze aus Tetrachlorxylylenbisacrylat
oder -bismethacrylat, Styrol sowie Tetrabromxylylenbisacrylat oder -bismethacrylat als
flammhemmende Komponenten. Es handelt sich hierbei um Gießharze, welche im ausgehärteten Zustand in
ihren mechanischen und thermomechanischen Eigenschaften denjenigen von wärmeformbeständigen ungesättigten
Polyesterharzen (UP-Harzen) entsprechen. Durch die vernetzende Copolymerisation der bromierten
ungesättigten Ester der Struktur (1) mit η = 0 mit den anderen Harzkomponenten wird das Flammschutzmittel
optimal verleih und durch homöopolare Bindung im Gießharz verankert, was optimale Flammschutzwirkung
garantiert und ein Auskreisen verhindert.
Als »Comonomere« für Tetrabromxylylendiester der Struktur (1) mit η = 0 können auch bevorzugt die
styrolischen Lösungen von UP-Harzen dienen.
Ungesättigte Polyesterharze (UP-Harze) auf der Basis von ungesättigten sowie gegebenenfalls gesättigten
Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure bzw. Maleinsäureanhydrid und Fumarsäure, Phthalsäureanhydrid, Iso-
und Terephthalsäure, sowie von zweiwertigen Alkoholen, wie Äthylenglykol und Neopentylglykol, können in
einem reaktiven Monomeren wie Styrol zu Gießharzen gelöst werden. Bei der Härtung reagieren die Maleinat-
bzw. Fumaratdoppelbindungen des JP-Harzes mit den Doppelbindungen des Styrols unter vernetzender
radikalischer Copolymerisation. Werden die Tetrabromxylylendiester der Struktur (1) mit η = 0 den
Lösungen von UP-Harzen in Styrol als dritte Komponente zugesetzt, so werden sie bei der Härtung in den
Vernetzungsvorgang mit einbezogen, was zu wertvollen Eigenschaftsverbesserungen der Gießlinge führt.
Beispielsweise erhöht sich die Wärmeformbeständigkeit nach Martens eines UP-Harzes auf der
Grundlage von 0,5 Mol Neopentylglykol, 0,5 Mol Äthylenglykol, 0,4 Mol Phthalsäureanhydrid und 0,6 Mol
Fumarsäure, zu 50-60 Gew.-Teilen in 50-40 Gew.-Teilen Styrol gelöst und ausgehärtet, durch Zusatz von
15 Gew.-% des Tetrabromxylylenbisacrylat zur styrolischen
Lösung um 10-150C und durch Zusatz in Mengen von 20 Gew.-% um
>20°C, wobei überraschenderweise die Schlag- und Kerbschlagzähigkeit erhalten bleiben. Mit der Wärmeformbeständigkeit
steigt durch den Bisacrylatzusatz auch die Kugeldruckhärte an.
Durch die vernetzende Copolymerisation mit 15 Gew.-% bzw. 20 Gew.-% Tetrabromxylylenbisacrylat
werden 8,5 bzw. 11,3% Brom in das gehärtete UP-Harz eingeführt, so daß durch Zusatz von 5 bzw. 7 Gew.-%
Sb2Oi selbstverlöschende Gießlinge mit der Charakterisierung
nach UL-Test 94/VO erhalten werden können.
Homopolymerisate vowie Copolymerisate mit hohen
Anteilen an Einheiten der Formel (1) im Bereich von 40 bis 99,9, bevorzugt 70-99,9 Gew.-% können als
polymere Flammschutzmittel Verwendung finden, wobei durch die Unlöslichkeit in den üblichen Lösungsmitteln
sehr vorteilhaft die allmähliche Entfernung der Flammschutzmittel durch Lösungsmittel und deren
ι Dämpfen aus den flammgeschützten Formkörpern verhindert ist und weiter die geschilderten hohen
Schmelzpunkte bzw. die Unschmelzbarkeit und die hohen Zersetzungstemperaturen eine ungewöhnlich
dauerhafte Flammfestigkeit der flammgeschützten
ι» Formkörper auch bei hohen Umgebungstemperaturen
ermöglichen.
Die Copolymeren mit Einheiten der Monomeren der Formel (1) unter 40 Gew.-% können direkt zu
flammwidrigen Formkörpern verarbeitet werden, wobei in ähnlicher Weise die genannten besonderen
Vorteile gegeben sind.
Die Polymerisate und Copolymerisate haben Molgewichte im Bereich von 106 und zum Teil wesentlich
darüber, während die Polymerisate aus Halogenphenyl-Acrylaten nach dem Stand der Technik nach unseren
Untersuchungen 'ediglich Molgewichte von einigen 1000 besitzen, offenbar weil Reste von Phenolen die
Polymerisation behindern.
Somit liegen nach der Erfindung überraschend polymere Flammschutzmittel vor, deren Polymerisationsgrad
trotz hoher Halogengehalte in der Größenordnung ist, daß die Stoffe selbst gute und zum Teil
beste Eigenschaften als thermoplastische Kunststoffe haben.
j" Beispiel 1
(Polymerisation von Pentabrombenzylacrylat)
In einem mit Flügelrührer, Gaseinleitungsrohi· und
Rückflußkühler versehenen Dreihalskolben werden
j·-, 200g Pentabrombenzylacrylat (Fp. = 106-1080C) in
1 1 Methylglykol bei 800C gelöst. Unter Durchleiten eines schwachen Stickstoffstroms werden 4 g Dibenzoylperoxid-Paste
(50%ig) als Polymerisationsinitiator zugesetzt. Nach einigen Minuten Induktionszeit beginnt
4(i das farblose pulverförmige Polypentabrombenzylacrylat
auszufallen. Nach 2 h Polymerisationszeit liegt bereits eine Polymerisatsuspension vor. Es werden 2 g
Dibenzoylperoxid-Paste zugesetzt und die Temperatur für 3 h auf 90°C und anschließend, zur Vervollständigung
der Polymerisation, für 4 h auf 110°C und für 1 h auf 120° C gesteigert.
Die erhaltene Polymerisatsuspension wird heiß abgesaugt, lmal mit Methylglykol und anschließend mit
Wasser ausgewaschen und bei 1200C bis zur Gewichtskonstanz
getrocknet.
Es werden 186 g Polypentabrombenzylacrylat erhalten,
was einer Ausbeute von 93% entspricht.
Der Schmelzbereich (Kofler-Heizbank) des Polymeren ist 205 — 215°C. Der elementaranalytisch bestimmte
γ, Bromgehalt liegt bei 70,8%.
Auf der Thermowaage (Heizrate 8°C/min; Luftatmosphäre)
zeigt das Polymere nachstehende Gewichtsverluste: 1 % bei 315°C, 5% bei 326°C und 10% bei 332°C.
Der Gewichtsverlust bei Temperaturlagerung unter
ho Luftatmosphäre bei 2000C beträgt innerhalb von 72 h
2,2Gew.-%.
Polypentabrombenzylacrylat ist bei Raumtemperatur sowie bei 1000C unlöslich in den üblichen organischen
Lösungsmitteln wie aliphatischen und aromatischen
br> Kohlenwasserstoffen, chlorierten Kohlenwasserstoffen,
Äthern, Ringäthern wie Dioxan oder Tetrahydrofuran, Estern, Ketonen sowie in Dimethylformamid und
Dimethylsuifoxid.
Beispiel 2
(Herstellung von Polypentabrombenzylacrylat aus
Pentabrombenzylchlorid und Acrylsäure)
In einem mit Flügelrührer, Gaseinleitungsrohr und Riickflußkühler versehenen Dreihalskolben werden
75,7 g (1,05 Mol) Acrylsäure und 2 g Hydrochinon in 800 ml Methylglykol gelöst und portionsweise 53,26 g
wasserfreie Soda (0,5025 Mol) zur Salzbildung hinzugefügt. Anschließend werden 521 g (1 Mol) Pentabrombenzylchlorid
zugesetzt und für 3,5 h auf 110°C erhitzt. Die Chloridbestimmung nach Mohr ergab einen
Umsatz zu Pentabrombenzylacrylat von 97,2%.
Für die erfindungsgemäße Polymerisation wurde mit I I Methylglykol verdünnt, 10 g Dicumylperoxid als
Polymerisationsinitiator zugesetzt und die Temperatur auf 1200C erhöht. Nach 15 h Polymerisation wird die
entstandene Suspension wie in Beispiel 1 aufgearbeitet. Es werden 437 g Polypentabrombenzylacrylat erhalten;
dies entspricht einer Ausbeute von ca. 86%, bezogen auf Pentabrombenzylchlorid.
Beispiel 3
(Herstellung von Polypentabrombenzylmethacrylat
aus Pentabrombenzylchlorid und Methacrylsäure)
In einem Reaktionsgefäß wie im Beispiel 1 unter Durchleiten eines schwachen Stickstoffstroms werden
9,04 g (0,105 Mol) Methacrylsäure und 0,2 g Hydrochinon in 100 ml Methylglykol gelöst und portionsweise
5,3 g (0,0502 Mol) wasserfreies Natriumcarbonat zur Salzbildung hinzugefügt. Anschließend werden 52,1 g
(0,1 Mol) Pentabrombenzylchlorid zugesetzt und für 2 h auf 110°C erhitzt. Die Chlordibestimmung nach Mohr
ergab einen Umsatz zu Pentabrombenzylmethacrylat von 98,4%.
Für die erfindungsgemäßc Polymerisation wurde mit 100 ml Methylglykol verdünnt, 1,2 g Dicumylperoxid als
Polymerisationsiniliator zugesetzt und unter Durchleiten eines schwachen Stickstoffstroms die Temperatur
auf 125°C erhöht. Nach 7 h Polymerisation wird wie in
Beispiel 1 aufgearbeitet. Es werden 51 g Polypentabrombenzylmethacrylat erhalten entsprechend 89%
Ausbeute, bezogen auf Pentabrombenzylchlorid. Das Polymerisat besitzt einen elementaranalytisch bestimmten
Bromgehalt von 69,2%. Der Schmelzbereich (Kofier-Bank) liegt bei 210-225°C. Der Gewichtsverlust
auf der Thernnowaage (Luft Heizrate: 8°C/min) beträgt 1% bei 319°C; 5% bei 332°C und 10% bei
3370C.
Das Löslichkeitsverhalten entspricht dem des Polypentabrombenzylacrylat.
Beispiele 4—11
(Copolymerisation von Pentabrombenzylacrylat
mit Styrol in Lösung)
Zur Charakterisierung des Copolymerisationsverhaltens des genannten Monomerenpaares wurden einige
Copolymerisationsansätze mit verschiedenem Monomerverhältnis im Ausgangsmonomerengemisch zu
maximal 50 Gew.-% Umsatz polymerisiert und die erhaltenen Copolymerisate analysiert. Nachstehende
Tabelle 1 zeigt die Polymerisationsbedingungen und Ergebnisse.
Styrol wird bei der Copolymerisation mit Pentabrombenzylacrylal
etwas bevorzugt einpolymerisiert.
Tabelle 1
Copolymerisation von Styrol (M,) -■■ Pentabrombenzylacrylat (M2) in Lösung
Initiator: Azodiisobuttcrsärcnitril, 1 Gew.-%
Temperatur: 60"C
Bei |
Styrol |
Pentabrom |
Mol
|
M,
|
Benzol |
Zeit |
Copoly |
Brom |
MoI- |
0.97 |
Schmelz |
spiel |
(M1)
|
benzyl |
verhältnis1)
|
M1 + M2 |
|
|
mer! sat |
gehalt |
|
0.84 |
tempe |
|
|
acrylat |
M./M,
|
|
|
|
|
|
verhalmis^j m. + m. |
0.75 |
ratur1) |
|
|
(M,) |
|
|
|
|
|
|
Wi1 ln\i |
0,66 |
(Koner-
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0,57 |
Bank)
|
|
(g) |
(g) |
|
|
(g) |
(h) |
(g) |
(%) |
|
0,33 |
(0C)
|
4 |
9,36 |
5,56 |
90/10 |
0,9 |
15 |
5 |
5,4 |
|
|
0,38 |
I50 I60 |
5 |
4,16 |
5,56 |
80/20 |
0,8 |
9,5 |
4 |
4.3 |
|
|
0.18 |
ca. 160 |
6 |
1,56 |
5,56 |
60/40 |
0,6 |
7,5 |
4 |
3,2 |
|
|
ca. 165 |
7 |
1,3 |
6,7 |
50/50 |
0,5 |
8 |
5 |
3,5 |
|
|
ca. 170 |
K |
1,04 |
8,34 |
40/60 |
0,4 |
9,5 |
5 |
4,0 |
57.3 |
|
ca. 150 |
9 |
0,78 |
9,73 |
30/70 |
0.3 |
10.5 |
4 |
7,05 |
65,6 |
1.35 |
95 105 |
IO |
0,26 |
5,56 |
20/80 |
0,2 |
6 |
5 |
3.8 |
64.2 |
0.51 |
80 90 |
Il |
0,13 |
6,24 |
10/90 |
0,1 |
6,5 |
4 |
5.75 |
68.9 |
0.62 |
135 145 |
0.22 |
|
|
|
|
') Molverhältnis der Monomeren im Ausgangsreaktionsgemisch.
}) Molverhältnis der Grundbausteine im Copolymcrisat; in den Beispielen 4 bis 7 aus quantitativer NMR-Spektroskopie, in den Beispielen 8 bis 11 aus dem clcmcntaranalytisch bestimmten Bromgchalt der Copolymcrcn nach der Beziehung:
- 556.
1I [lic Schmclztcmpcriitur eines Slyrolhomopolymercn wurde /u 135 1451C bestimmt.
Beispiel 12
(Copolymerisation von Pentabrombcn/ylacrylat
mit Styrol in Emulsion)
In einem Reaktionsgefäß, verschen mit Fliigelrührcr
und Stickstoffeinleitungsrohr, werden 550 g Wasser und 21 g Natriumstearat auf 500C erwärmt. 101 g Pentabrombenzylacrylat
werden in 300 g Styrol bei 500C (Molverhältnis 6/94) gelöst und in die Seifenlösung
eingerührt.
Es werden 0,92 g Kaliumperoxidisulfat als Polymerisationsinitiator
zur Emulsion hinzugefügt und 24 h (Stickstoffstrom) bei 50°C gerührt.
Das Copolymerisat wird durch Eingießen des Latex in wäßrige Aluminiumsulfatlösung ausgeflockt, mit Wasser
gewaschen und zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Ausbeute 398 g = 99Gew.-%.
Bromgehalt 17,6 Gew.-% (elementaranalytisch).
Anteil der Pentabrombenzylacrylatgrundbausteine im Copolymerisat 6,2± 1,5 Mol-% (NMR-Spektroskopie).
Reduz. spezifische Viskosität ?;,,, c = 15,6 dl/g
(Chloroform 25°C, l°/oige Lösung).
Molgewicht Man·= 2· 10b (Tetrahydrofuran gelchromatographisch).
Die Gewichtsverluste (Thermowaage: Luft, Heizrate 8°C/min, 1% bei 3080C; 5% bei 320°C und 10% bei
334° C.
An gepreßten Platten bzw. daraus gesagten Normkleinstäben
wurden nachstehende Eigenschaften im Vergleich zu einem durch Emulsionspolymerisation
hergestellten Homopolystyrol (Molgewicht Man- «
1,3-106) ermittelt.
Copolymercs
Polystyrol
Kugeldruckhärte (N/mm2) 138 145
Reißfestigkeit (N/mm*) 46 38
Biegefestigkeit (N/mm2) 76 84
Schlagzähigkeit (kj/nv') 10,2 8,1
Kerbschlagzähigkeit (kj/m2) 3,1 2,0
Vicat-Temperatur(°C) 111 89
C'opoly- Polystyrol
Martens-TemperaturC'C)
Brennbarkeit nach UL-Test
78 94/VO
66
nicht bestanden
Beispiele 13 bis 15
(Copolymerisation von Pentabrombenzylacrylat mit Styrol in Emulsion)
In Reaktionsgefäßen wie im Beispiel 12 werden
550 ml Wasser vorgelegt und 21g Na-Stearat darin gelöst.
Es werden 33,3 g Pentabrombenzylacrylat bei 500C in
30,57 g Styrol (Molverhältnis der Monomeren = 2/98) gelöst (Beispiel 13) bzw. 50,1 g Pentabrombenzylacrylat
in 302,4 g Styrol (Molverhältnis = 3/97) (Beispiel 14) bzw. 58,5 g Pentabrombenzylacrylat in 300,9 g Styrol
(Molverhältnis =3,5/96,5) (Beispiel 15) und die Monomerengemische in die auf 500C erwärmten Seifenlösungen
eingerührt.
Es werden 1,0 g Kaliumperoxidisulfat als Polymerisationsinitiator zugesetzt und unter Durchleiten eines
schwachen Stickstoffstromes 24 h lang bei 500C gerührt.
Die Copolymerisate der Beispiele 13 bis 15 werden wie im Beispiel 12 ausgeflockt und aufgearbeitet.
Die Poiymerisatausbeuten sind mit mehr als 99 Gew.-% praktisch quantitativ.
Der elementaranalytisch bestimmte Bromgehalt beträgt 7,1 bzw. 9,7% bzw. 11,2% für die Copolymerisate
der Beispiele 13,14 und 15. Hieraus errechnet sich ein Anteil von 2 Mol-% Pentabrombenzylacrylat-Grundbausteinen
für das Copolymerisat aus Beispiel 13. Für die Copolymeren der Beispiele 14 und 15 errechnen sich
2,8 Mol-% bzw. 3,4 Mol-% Pentabrombenzylacrylat-Grundbausteine. Diese stehen in guter Übereinstimmung
mit den durch quantitative kernmagnetische Resonanzspektroskopie ermittelten Werten: 1,8; 3,2 und
3,8 Mol-%. Die in l%iger Chloroformlösung bestimmten reduz. spezifischen Viskositäten betragen 20,0, 34,2
und 33,0 für die Copolymerisate der Beispiele 13 bis 15.
Die Copolymerisate werden mit 5 Gew.-% Sb2Üj
gemischt, zu einem Walzfell verarbeitet und zu 1 mm und 4 mm dicken Platten verpreßt. Das Brennverhalten
sowie einige mechanische Eigenschaften werden bestimmt.
Copolymerisat mit
Mol-%
2,8 Mol-0/!
3,4 Mol-%
Pentabronibenzylacrylat-G rundbausteinen
Biegefestigkeit (N/mm2)
Schlagzähigkeit (kJ/m2)
Kerbschlagzähigkcit (kJ/m2)
Vicat-Temperatur ( C)
Martens-Temperatur ( C)
Brennbarkeit nach UL-Test
2,2
106
78
94/V2
96
9,2
2,8
104
77
94/V 2
68 10,0 2,4 105 82 94/VO
Beispiel 16 (Copolymerisation von Pentabrombenzylmethacrylat mit Styrol in Emulsion)
In einem mit FlügelrUhrer und Gaseinleiuingsrohr
ausgestatteten Reaktionsgefäß werden 360 ml Wasser vorgelegt, 14 g Natriumstearat zugefügt und die
Seifenlösung auf 600C erwiirmt. In 195,2 g Styrol
werden bei 600C 68,4 g Pcnlabrombcnzylmcthacrylat (Molverhältnis 6/94) gdöst und das Monomercngcmisch
in die Seifenlösung eingerührt.
Es werden 0,6 g Kaliumperoxidisulfat als Polymerisulionsinitiator
zugesetzt und unter Durchleiten eines schwachen Stickstoffstronies 4 h lang gerührt. Nach
Ausflocken des Latex, auswaschen und Trocknen werden 257 g eines Copolymeren mit einen Bromgchalt
von 16,8% und einer in Chloroform (1%) ermittelten reduz. spezifischen Viskosität von 28 erhalten.
Zu einer 4 mm dicken Platte verpreßt besitzt das Copolymerisat eine Biegefestigkeit von 89 N/mm2, eine
Schlagzähigkeit von 11 kj/m2, eine Vicat-Temperatur
von 117°C und eine Martens-Temperatur von86°C.
Ohne flammhemmende Zusatzstoffe ergibt das Copolymerisat im UL-Test den Wert 94/Vl.
Beispiele 17 bis 25
(Copolymerisation von Pentabrombenzylacrylat
mit Methylmethacrylat in Lösung)
Zur Charakterisierung des Copolymerisationsverhaltens des genannten Monomerenpaares wurden einige
Copolymerisationsansätze mit verschiedenem Monomerverhältnis im Ausgangsmonomerengemisch zu
maximal 50Gew.-% Umsatz polymerisiert und die erhaltenen Copolymerisate analysiert. Nachstehende
Tabelle 2 zeigt die Polymerisationsbedingungen und Ergebnisse. Methylmethacrylat wird bei der Copolymerisation
mit Pentabrombenzylacrylat nur leicht bevorzugt einpolymerisiert.
Tabelle 2
Copolymerisation von Methylmethacrylat (M, Initiator: Azodiisobuttersäurenitril, 1 Gew.-%
Temperatur: 60"C; 50%igc Lösung in Benzol
- Pentabrombenzylacrylat (M2) in Lösung
Beispiel
|
MMA(M1)
|
M2
|
Μ,/Mj1)
|
M1
|
Zeit
|
Copoly
|
Umsatz
|
Brom
|
|
"1I |
|
|
|
|
M1 + M2
|
|
merisat
|
|
gehalt
|
— |
m, + m2
|
|
(g)
|
(g)
|
|
|
(min)
|
(g)
|
(Oew.-%)
|
(%)
|
— |
|
(7 |
9,0 |
5,56 |
90/10 |
0,9 |
75 |
4,55 |
31,4 |
|
— |
0,95 |
18 |
8,0 |
11,12 |
80/20 |
0,8 |
75 |
7,55 |
39,5 |
—
|
— |
0,89 |
19 |
3,5 |
8,34 |
70/30 |
0,7 |
75 |
4,2 |
35,4 |
—
|
1,11 |
0,79 |
20 |
3,0 |
11,17 |
60/40 |
0,6 |
75 |
6,6 |
46,5 |
—
|
0,33 |
0,71 |
21 |
1,25 |
6,7 |
50/50 |
0,5 |
60 |
2,4 |
30,0 |
—
|
0,35 |
0,62 |
22 |
1,0 |
8,34 |
40/60 |
0,4 |
60 |
4,7 |
50,2 |
59,9 |
0,12 |
0,52 |
23 |
1,5 |
19,46 |
30/70 |
0,3 |
40 |
8,7 |
41,2 |
67,9 |
0,24 |
24 |
0,5 |
11,12 |
20/80 |
0,2 |
40 |
5,0 |
43,3 |
67,6 |
0,25 |
25 |
0,25 |
12,48 |
10/90 |
0,1 |
30 |
5,3 |
41,5 |
70,3 |
0,10 |
|
|
|
') Molverhältnis der Monomeren im Ausgangsreaktionsgemisch.
2J Molverhältnis der Grundbausteine im Copolymerisat; in den Beispielen 17 bis 20 durch quantitative NMR-Spektroskopie ermittelt;
in den restlichen Beispielen aus dem elementaranalytisch bestimmten Bromgehalt der Copolymeren nach der Beziehung:
00- = ι/
m2
100
■ 5
%Br
- 556.
Beispiel 26
(Copolymerisation von Pentabrombenzylacrylat mit Methylmethacrylat in Emulsion)
In einem mit Flügelrührer und Gaseinleitungsrohr ausgestatteten Reaktionsgefäß werden 19 g Natriumstearat
in 500 ml Wasser gelöst. 50,1 g Pentabrombenzylacrylat werden bei 500C in 291 g Methylmethacrylat
gelöst und die Monomermischung in die auf 500C erwärmte wäßrige Seifenlösung eingerührt. Nach
Zusatz von 1,2 g Kaliumperoxidisulfat wird 24 h (Stickstoffstrom) bei 5O0C polymerisiert.
Das Polymerisat wird wie vorher gewonnen, mit Wasser und Methanol gewaschen und getrocknet.
Ausbeute 331 g (Bromgehalt 8,7 Gcw.-%).
Eine verpreßte 4-mm-Platte zeigt eine Biegefestigkeit
von 90 N/mm2, eine Schlagziähigkeit von 9 kj/m2, eine
Kerbschlagzähigkcit von l,8kj/m2, eine Vicat-Tempcratür
von 1170C und eine Martenstemperatur von 960C.
Zum Vergleich zeigt ein in Emulsion analog Beispiel 26 hergestelltes Homopolymerisat des Methy!-
mcthacrylat nachstehende Werte:
Biegefestigkeit 102 N/mm2; Schlagzähigkeit ΙΓ)
7,5 kj/m2; Kerbschlagzähigkeit 1,4 kj/m2; Vicat-Temperatur
98°C und Martenstemperatur 89° C.
Beispiel 27
(Copolymerisation von Pentabrombenzylacrylat
mit Methylmethacrylat in Emulsion)
Nach der Verfahrensweise von Beispiel 26 wird ein Monomerengemisch, bestehend aus 66,6 g Pentabrombenzylacrylat
und 288 g Methylmethacrylat der Copolymerisation unterworfen. Es werden 343 g eines
Copolymeren mit einem Bromgehalt von 13,1% erhalten.
Beispiel 28
(Copolymerisation von Pentabrombenzylacrylat
mit Methylmethacrylat in Substanz)
In ein Polymerisationsgefäß werden 9,4 g Methylmethacrylat
und 3,34 g Pcntabrombcnzylacrylai sowie 0,13 g Azodiisobuttersäurenitril eingewogen und der
Ansatz unter Stickstoffatmosphärc 15 h lang bei 500C
polymerisiert.
Nach dem Auflösen in Chloroform und Ausfällen in
Methanol, Auswaschen und Trocknen werden 11,4g
eines Copolymeren mit einem Bromgehalt von 15,8%, einem durch quantitative NMR-Spektroskopie ermittelten
Anteil von 5,3 Mol-% Pentabrombenzylacrylat-Grundbausteinen
und einer in Chloroform (1%ig) "> bestimmten reduz. spez. Viskosität von 1,75 erhalten.
Das gelchromatographisch in THF bestimmte Molgewicht beträgt Mere= 210 000, und die Erweichungstemperatur
auf der Kofier-Bank beträgt 180 bis 2000C. Die Gewichtsverluste auf derThermowaage(Luftatmo- κι
Sphäre; Heizrate 8°C/min) betragen 1% bei 273°C, 5% bei 286° C und 10% bei 294° C.
Die Vicat-Temperatur eines gepreßten Probekörpers beträgt 119° C.
l'i
Beispiel 29
(Vernetzende Polymerisation
von Tetrabromxylylenbisacrylat)
In einem Reaktionsgefäß, wie vorstehend, werden 2» 210 g Tetrabrom-p-xylylenbisacrylat in 760 ml Methylglykol
bei 800C gelöst, 8 g Dibenzoylperoxid-Paste
(5O°/oig) als Polymerisationsinitiator zugesetzt und die Mischung 4 h bei 80°C, 3 h bei 90°C und 2 h bei 1100C
(Stickstoffstrom) polymerisiert. Bei Abbruch der Reak- 2"> tion ist eine Polymerisatsuspension entstanden. Es wird
abgesaugt, mit Methanol, dann mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Es werden 198 g eines vernetzten, unlöslichen und unschmelzbaren pulverförmigen Polymerisats erhalten jo
mit einem Bromgehalt von 56,6% und mit nachstehender Korngrößenverteilung.
>500μ 3,4Gew.-%; 200-500 μ 23,68 Gew.-%;
150-200 μ 15,04 Gew.-%; 100-150 μ 42,8Gew.-%; 71-100μ13,04Gew.-%;<71 μl,48Gew.-%. r>
Auf der Thermowaage (Luft; Heizrate 8°C/min) zeigt das vernetzte Bisacrylat nachstehende Gewichtsverluste:
1 % bei 2960C, 5% bei 324°C und 10% bei 332°C.
Beispiel 30
(Vernetzende Polymerisation
vonTetrabromxylylenbismethacrylat)
Nach der Verfahrensweise von Beispiel 29 werden aus 200 g Tetrabromxylylenbismethacrylat nach der
vernetzenden Polymerisation 192 g eines unlöslichen und unschmelzbaren Polymerisats mit einem Bromgehalt
von 54,1 % erhalten.
Beispiel 31
(Herstellung von
vernetztem Tetrabromxylylenbisacrylat aus γ,
Tetrabromxylylendichlorid und Acrylsäure)
In einem Dreihalskolben, wie vorstehend, werden 38 g (0,53 Mol) Acrylsäure und 0,075 g Hydrochinon in
300 ml Mcthylglykol gelöst und 28,25 g wasserfreie mi
Soda innerhalb 1 h portionsweise unter Rühren eingetragen. Es werden 123 g(0,25 Mol) Tetrabromxylylendichlorid
zugesetzt und die Temperatur auf 120°C
erhöht. Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Polymeren werden nach 2,5 h bei 1200C 150 ml Mcthylglykol μ
und 2,5 g Dicumylpcroxid als Polymerisationsinitiator hinzugefügt und 2 h bei 120"C sowie 3 h bei 130"C
(Stii'kstaffstroirt) polymerisiert. Das vornct/lc Tcti'iibromxylylcnbisacryliil
wird durch Absaugen abgetrennt. I mal mit Mcthylglykol. dann mit Wasser chlondfrci
gewaschen.
Nach dem Trocknen bei 1200C werden 1J9 g eines
unschmelzbaren, vernetzten, pulverförmigen Polymerisats erhallen mit einem Bromgehalt von 56,7% und
einem Na-Gehalt von < 0,001%.
Siebanalyse |
3,04 Gew.-% |
> 750 μ |
29,28 Gew.-% |
250-750 μ |
19,76 Gew.-% |
150-200 μ |
19,04 Gew.-% |
7t —100 μ |
28,24 Gew.-% |
<71 μ |
|
Gewichtsverlust (Thermowaage: Luft; Heizrale 8°C/min), 1% bei 287°C, 5% bei 319°C und 10% bei
337°C.
Der Gewichtsverlust bei Temperaturlagerung unter Luftatmosphäre bei 200°C beträgt nach 3 h 2,26% und
nach 48 h 3,82%.
Beispiel 32
(Tetrabromxylylenbisacrylat als
Reaktionskomponente einer Bisacrylatharzmasse)
Eine Mischung aus 100 g p-Xylylenbisacrylat (Fp.
72 —75°C), 50 g Teirachlor-m-xylylenbismethacrylat
(Fp. 83°C) und 25 g Tetrabrom-p-xylylenbisacrylat wird
aufgeschmolzen, mit 1 Gew.-% Dicumylperoxid als Härtungskatalysator versetzt und in Formen gegossen.
Bei 115°C wird 3 h lang gehärtet und 4 h lang bei 135°C nachgehärtet. Es werden transparente, nahezu farblose
4 mm bzw. 2 mm dicke Platten hergestellt mit einem Chlorgehalt von 9,7% und einem Bromgehalt von 8%.
Die 4-mm-Platte besitzt eine Schlagzähigkeit von 4,8 kj/m2 und eine Wärmeformbeständigkeit von 990C
(Martens) bzw. 111 °C (ISO/R 75; A).
Die 2-mm-Platte erweist sich im UL-Test als selbstverlöschend. Charakterisierung: 94/VO.
Zum Vergleich zeigt eine aus einer Gießharzmischung, bestehend aus 125 g p-Xylylenbisacrylat und
50 g Tetrachlor-m-xylylenbismethacrylat, nach der gleichen
Verfahrensweise hergestellte 4-mm-Platte eine Schlagzähigkeit von 5,2 kj/m2 und eine Wärmeformbeständigkeit
von 870C (Martens) bzw. 96°C (ISO/ R 75; A). Ein 2 mm dicker Gießling ergab im UL/94-Test
den Wert nicht bestanden.
Beispiel 33
(Tetrabromxylylenbisacrylat als
Reaktionskomponente einer Bisacrylalharzmassc)
Eine Harzmischung, bestehend aus 150 g Tetrachlor-m-xylylenbisacrylat
(Fp. 65—67°C) und 25 g Tetrabrom-p-xylylenbisacrylat wird zusammen aufgeschmolzen,
mit 1 Gew.-% Dibcnzoylperoxid-Pastc (50%ig) versetzt und in einer Form 3 h bei 85°C sowie
anschließend 4 h bei 13O0C zu einer 4 mm dicken Platte mit nachstehendem Eigcnschaftsbild ausgehärtet.
Biegefestigkeit |
110 N/mm? |
Kugeldruckhärte, 30 see |
126 N/mm2 |
Schlagzähigkeit |
4,6 kj/m? |
Kcrbschlagzähigkcit |
1,6k|/m> |
Wärmcformbcsliindigkcit |
|
nach Martens |
104" C |
nach ISO/R 75; A |
ure
|
Beispiel 34
(Tetrabromxylylcnbisacrylat als Reaklionskomponente einer styrolischen Bisacrylatharzlösung)
300 g Tetrachlor-p-xylylenbisacrylat (Fp. 116 bis
117°C) und 100 g Tetrabrom-p-xylylenbisacrylat werden in 400 g Styrol gelöst. Nach Zusatz von 2 Gew.-°/o
Dibenzoylperoxid-Pasie (50%ig) wird die Harzlösung in
Formen gegossen und 4 h bei 80—85°C sowie anschließend 4 hbei 135°C ausgehärtet.
Eine 4-mm-Platte besitzt eine Biegefestigkeit von 123 N/mm2 eine Kugeldruckhärte (30 see) von 134 N/
mm2, eine Schlagzähigkeit von 6,7 kj/m2 und eine
Wärmeformbeständigkeit von 126°C(Martens)bzw.
138°C(ISO/R75;A).
Eine 2-mm-Platte erweist sich im UL-Test als ι ο selbstverlöschend. Charakterisierung: 94/VO.
Beispiele 35 bis 37
(Tetrabromxylylenbisacrylat als Vernetzungskomponente in ungesättigten Polyesterharzlösungen)
Es wurde ein UP-Harz hergestellt auf der Grundlage von 0,5 Mol Äthylenglykol, 0,5 Mol Neopentylglykol,
0,4 Mol Phthalsäureanhydrid und 0,6 Mof Fumarsäure. Das Harz mit einem gelchromatographisch bestimmten
Molgewicht Mcpc =2800 wird zu 50 Gew.-Teilen in
50 Gew.-Teilen Styrol gelöst und dieser styrolischen UP-Harzlösung Tetrabrom-p-xylylenbisacrylat in Mengen
von 15 und 20Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge, hinzugefügt (Beispiele 36 bzw. 37).
Nach dem Aushärten (Kalthärtung mit 2% Dibenzoylperoxid-Paste
[50%ig] und 0,2 MoI-0Zb Dimethylani-
2(i linlösung [10%ig in Styroij) bei 50°C und Nachhärten
bei 135°C für 4 h, werden transparente 4-mm-Platten mit nachstehenden Eigenschaften erhalten. Zum Vergleich
sind die Werts der ausgehärteten styrolischen UP-Harzlösung nhne Bisacrylatzusatz mit aufgeführt
2j (Beispiel 35).
|
UP-Harzlösung |
UP-Harzlösung |
Bisacrylat |
|
ohne Zusatz |
85/15 |
Gew.-% 80/20 |
|
Beispiel |
|
|
|
35 |
36 |
37 |
Kugeldruckhärte, 30see (N/mm2) |
1480 |
1530 |
1690 |
Schlagzähigkeit (kJ/m2) |
5,8 |
6,2 |
5,9 |
Wärmeformbeständigkeit |
|
|
|
nach Martens ( C) |
95 |
112 |
117 |
nach ISO/R 75; A ( C) |
114 |
127 |
139 |
Durch den Zusatz von 15Gew.-% des Tetrabromxylylenbisacrylat
erhöht sich die Wärmeformbeständigkeit des ausgehärteten UP-Harzes um ca. 15°C und
durch den Zusatz von 20 Gew.-°/o um ca. 20"C, ohne daß
die Schlagzähigkeit abnimmt. Auch eine Verbesserung der Kugeldruckhärte ist zu beobachten.
Werden in die mit Tetrabromxylylenbisacrylat versetzten UP-Harzlösungen (nach Beispiel 36 bzw. 37) vor
der Aushärtung noch 5% bzw. 7 Gew.-% Antimontrichlorid eingerührt, so werden im UL-Test selbstverlöschende
Gießlinge erhalten. Charakterisierung: 94/VO.
Die flammhemmende Wirkung wird nach der Methode UL 94 der Underwriters Laboratories an
Kunststoff-Prüfplättchen bestimmt, v.obei der beste Wert VO Selbstverlöschen nach max. 5 sec, Vl
Selbstverlöschen nach max. 25 sec, V2 Selbstverlöschen nach max. 25 sec oder Entflammen der Unterlage, V3
Selbstverlöschen nach mehr als 25 see und »nicht bestanden« kein Selbstverlöschen bedeuten.
Die überraschenden fortschrittlichen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Polymerisate ergeben sich aus
den folgenden Versuchen.
A) Polymerisation von Pcntabrombenzylmelhacrylat
In einem mit Rührer versehenen Drcihalskolbcn werden 200 g Pcntabromben/ylmethacrylal (Fp. =
106-108°C)in 1 I Melhylglykol bei 80"C gelöst und mit
6 g Dibenzoylperoxid-Paste (50%ig) versetzt.
Die nach 3 Stunden bei 90°C erhaltene Polymerisatsuspension wird abgesaugt mit Melhylglykol und
Wasser ausgewaschen und bei 120°C getrocknet
(Ausbeute von 93%).
B) Polymerisation von Penlabromphenylmethacrylat (FR-PS 13 45 744)
Pentabromphenylmethacrylat, hergestellt durch Umsetzung von Pentabromphenol mit Methacrylsäurechlorid
in Gegenwart von Triäthylamin als HCI-Acceptor, wird in 50%iger Xylollösung unter Zusatz von
2 Gew.-% Azoisobuttersäuredinitril im Temperaturbereich 60—70°C polymerisiert. Das in Methanol gefällte
und mit Methanol ausgewaschene Polypentabromphenylmethacrylat wurde bis 150°C getrocknet (Ausbeute
76,6%).
C) Mischungen, bestehend aus 86 Gew.-% PTMT (Polytetramethylenterephthalat) (Ήψ.λ ·= 1.54),
4 Gcw.-% Sb2Oi und a) 10 Gew.-% Polypentabrombenzylmethacrylat
nach A) und b) IOGcw.-% Polypentabromphenylmcthacrylat
nach B) werden auf einem Doppelschneckenextruder verarbeitet. Beim Austritt
809 522/372
aus der Düse ist das Material mit Gehalten von B) leicht
grau verfärbt, während das Material mit Gehalten von A) farblos ist
Der Brandtest beider Prohen nach Underwriters Laboratories UL 94 ergibt den Wert VO.
Gewichtsverlust Warmlagerung bei 150°C an der Luftatmosphäre:
Probe a) Nach 7 Tagen 0,02%,
nach 28 Tagen 0,2%.
Die Probe bleibt farblos.
Probe b) Nach 7 Tagen 0,8%,
nach 28 Tagen 1,46%.
Der Gewichtsverlust von 1,46% nach 28 Tagen bedeutet, daß 14,6Gew.-% des zugesetzten Flamm- r>
Schutzmittels b) nach 28 Tagen bei 1500C nicht mehr
vorhanden sind, d. h. ausgewandert waren.
Probe b) ist nach 28 Tagen Lagerung bei 150°C stark
braun verfärbt und versprödet.
f) Pofypentachforphenylacrylat ><i
200 g Pentachlorphenylaerylat entsprechend Beispiel II der NL-PS 1 02 209 (hergestellt aus
Pentachlorphenol und Acrylsäurechlorid in Gegenwart von Triethylamin als HCI-Acceptor)
wird entsprechend dem erfindungsgemäßen 2> Beispiel 1 in 30gew.-%iger lösung von Methylglykol
mit 2Gew.-% Dicumylperoxid bei 1100C polymerisiert und bis zur Gewichtskonstanz bei
1100C getrocknet.
II) Gewichtsverlust bei Temperaturlagerung an der Luft bei 200° C
a) Produkt nach I: Nach 3 h 2,9Gew.-%, nach 24 h 9,6 Gew.-%.
Das Produkt ist dunkelbraun verfärbt.
b) Erfindungsgemäßes Produkt von Beispiel 1: ir>
Nach 3 h l,16Gew.-%; nach 24 h 1,75 Gew.-%; nach 72 h 2,2 Gew.-%.
Das Produkt ist nach dem Versuch farblich unverändert.
III) Brandtest nach Underwriters Lab. UL-94
Rezeptur: Extrusion von a) und c) 86 Gew.-Teilen, b) 76 Gew.-Teilen Polytetramethylenterephthalat
(PTMT) (η5ρΛ. = 1,64) +
a) 10 Gew.-Teilen bzw.
b) 20 Gew.-Teilen Produkt nach 1 bzw.
c) 10 Gew.-Teilen nach Beispiel 1 + bei allen Proben 4 Gew.-Teilen Sb2O3, Verpressen zu
Normstäben
a) mit 10Gew.-% nach 1: UL-94 nicht bestanden
b) mit 20 Gew.-% nach I: V2
c) mit 10Gew.-% nach Beispiel 1: VO.
IV) US-PS 32 25 002
Das monomere l-Pentachlorphenoxy-2,3-propandiol wurde nach der Verfahrensweise von v>
US-PS 32 25 002, Beispiel V, mit Methacrylsäure zum Bismethacrylat verestert.
V) Verne:zende Polymerisation
Zu 50 Gew.-% in Methylglykol gelöst, läßt sich nur mit 3 Mol 2 Gew.-% ( = 6 Gew.-%) Dicumylperoxid
bei 110—120°C in 48 h Polymerisationszeit in einer Ausbeute von 68 Gew.-% ein
vernetztes Produkt erhalten.
VI) Brandtest nach Underwriters Lab. UL-94
(Rezeptur wie unter III)
a) mit 10 Gew.-% nach IV: V2
b) mit 10 Gew.-% nach V: V2
c) mit 10 Gew.-% nach Beispiel 29: VO
d) Gießharz nach Beispiel 35: VO
VII) Gewichtsverlust, Warmlagerung 1500C an der
Luftatmosphäre:
a) nach 7 Tagen 0,7%, nach 28 Tagen 1,3%
b) nach 7 Tagen 0,5%, nach 28 Tagen 1,1%
c) nach 7 Tagen 0,015%, nach 28 Tagen 0,18%
d) nach 7 Tagen 0,02%, nach 28 Tagen 0,18%
VIII) JA-PS 7025 110-70
18,9 g Methacrylsäure (0,218 Mol), 12,4 g Äthylenglykol (0,192 Mol) und 64 g Hexabromendomethylenheptendicarbonsäureanhydrid
(0,1 Mol) wurden in Gegenwart von 0,2 g Hydrochinon als Polymerisationsinhibitor und 1,2 g H2SO4
als Polykondensationskatalysator in 50 ml Toluol als Lösungsmittel unter Auskreisen des Reaktionswassers
zu einem oligomeren ungesättigten Ester umgesetzt.
Das durch Ausfällen in Petroläther isolierte Produkt ist bereits gelbbraun verfärbt.
IX) 12,5 g des oligomeren ungesättigten Esters werden in 24 g Methylglykol gelöst und nach
Zusatz von 0,25 g (2 Gew.-%) Dicumylperoxid bei 1100C vernetzend polymerisiert. Das durch
Absaugen und Auswaschen mit Methanol isolierte und bis 1000C getrocknete ockerfarbene
Produkt wird auf therm. Stabilität geprüft.
X) Temperung bei 2000C unter Luftatmosphäre
Gewichtsverlust nach
3 h 24h
Farbe nach 24 h
Nach IX
Beispiel 1
Beispiel 29
4,6%
1,16%
1,94%
25,6%
1,75%
2,86%
schwarz
farblos
farblos
XI) Brandtest nach Underwriters Lab. UL-94
(Rezeptur wie III)
a) mit 10% nach VIII: V2
b) mit 10% nach IX: V2
XII) Beim Versuch der Herstellung eines PTMT-Masse nach III mit 10% Produkt nach IX wurde unter
Zersetzungserscheinungen (Schäumen, Dampfbildung) ein braunverfärbtes Produkt erhalten.
Auf weitere Ausprüfung mußte verzichtet werden.