DE2524878A1 - Herbicides mittel - Google Patents
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Description
DOW CHEMICAL COMPANY LIMITED Heathrow House Bath Road, Hounslow, Middlesex TW5 9QY/Großbritannien
Herbicides Mittel
Die Erfindung betrifft herbicide Mittel und Verfahren zur Kontrolle von Pflanzenwachstum.
3,6-Dichlorpicolinsäure ist ein bekanntes Herbicid, das z.B.
in der GB-PS 1 003 937 beschrieben wird. 2-(4-Chlor-2-methylphenoxy)-propionsäure
(CMPP) ist ebenfalls ein gut bekanntes Herbicid. Bekanntlich können diese Herbicide als freie Säuren
oder in Form ihrer Salze oder Ester der Säuren verwendet werden. Nachstehend wird die Bezeichnung "Derivate" dazu verwaidet,
um die Ester oder Salze der angegebenen Säuren zu bezeichnen.
Salz- und Esterderivate, die hierin in Betracht gezogen werden, sind solche, die üblicherweise verwendet werden, wenn
der aktive Säureteil als Herbicid verwendet wird. Solche Derivate werden in der Literatur ausreichend beschrieben. Salze
sind z.B. Alkalimetallsalze wie Kalium- oder Natriumsalze, Ammoniumsalze und Salze, die mit organischen Aminen, z.B.
primären, sekundären oder tertiären Alkyl- oder Hydroxyalkylaminen, bei denen die Alkylgruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome
enthalten, gebildet werden. Geeignete Ester sind z.B. die _12)->
Phenalkyl(C7-10)- und Alkoxyalkyl(C2-12)-ester.
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Es wurde nun gefunden, daß Zusammensetzungen, die 3,6-Dichlorpicolinsäure
oder ein Derivat davon mit CMPP oder ein Derivat davon enthalten, besonders vorteilhafte und unerwartete
Eigenschaften für die Kontrolle von Stinkender Hundskamille, insbesondere Matricaria matricarioides und Tripleurospermum
maritimum, haben. Der gefundene Grad der Kontrolle ergibt einen synergistischen Effekt. Weiterhin sind Unkräuter,
die durch die erfindungsgemäßen Mittel kontrolliert werden können, z.B. Stellaria media (Sternmiere), Galium
aparine (Labkraut), Veronica persica und Chrysanthemum segatum (Ringelblume), obgleich bei der Behandlung dieser Unkräuter
sich kein Synergismus gezeigt hat.
Die Erfindung stellt daher ein herbicides Mittel zur Verfü-[ gung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es ein synergistisches
Gemisch der Wirkstoffe (a) und (b) enthält, wobei der Wirkstoff (a) 3,6-Dichlorpicolinsäure oder ein Derivat davon,
wie zuvor definiert, und der Wirkstoff (b) 2-(4-Chlor-2-methyl-phenoxy)-propionsäure
oder ein Derivat davon, wie zuvor definiert, ist.
Ob ein Gemisch der Bestandteile (a) und (b) ein synergistisches Gemisch gemäß der Erfindung ist, kann durch folgenden
Test ermittelt werden. Drei getrennte, wachsende Proben von Hundskamille im 8-12-Blätterwachstumsstadium (Tripleurospermum)
werden einmal mit ρ g/ha 3»6-Dichlorpicolinsäure, einmal mit q g/ha 2-(4-Chlor-2-methyl-phenoxy)-propionsäure
und einmal mit dem Testgemisch besprüht, um eine Dosisrate von ρ g/ha 3,6-Dichlorpicolinsäure und q g/ha 2-(4-Chlor-2-methyl-phenoxy)-propionsäure
zu ergeben. Die Menge ρ sollte zwischen 20 und 50 g/ha liegen. Nach einem Zeitraum von
28 Tagen, wenn die Pflanzen in einem Gewächshaus gezogen werden, oder nach einem Zeitraum von 6 bis 12 Wochen, wenn sie
im Feld wachsen gelassen werden, werden die Pflanzen inspiziert, um zu bestimmen, welche Wachstumsinhibierung erfolgt ist.
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Die Ergebnisse werden nach der Methode in dem Artikel (Calculating Synergistic and Antagonistic Responses of
Herbicide Combinations" von S.R. Colby (Weeds, 1967, 5J),
S..20 bis 22) ausgewertet. Nach dieser Methode wird ein erwar tetes Ergebnis E bei Verwendung des Gemisches errechnet und
mit dem beobachteten Ergebnis verglichen.
Wenn X die prozentuale Inhibierung des Wachstums mit dem Herbicid (a) bei ρ g/ha und
Y die prozentuale Inhibierung des Wachstums mit dem Herbicid (b) bei q g/ha ist,
dann ist E, d.h. die erwartete prozentuale Inhibierung des Wachstums mit den Herbiciden (a) und (b) bei
p+q g/ha gleich X+Y - ^
Wenn die beobachtete Inhibierung des Wachstums (0) 1096 oder
mehr größer ist als die errechnete, erwartete Zahl E [d.h. 100 χ (0-E)/E ^10], dann ist das Gemisch im Sinne der hierin
verwendeten Bezeichnung synergistisch.
Im allgemeinen wird ein co-potenzierender Effekt bei Zusammensetzungen
beobachtet, die die Wirkstoffe (a) und (b) in einem Gewichtsverhältnis, bezogen auf die Säureäquivalente, von
1:2,5 bis 1:165, vorzugsweise 1:5 bis 1:120, enthalten. Der größte co-potenzierende Effekt wird bei einer Zusammensetzung
beobachtet, bei der das Gewichtsverhältnis der Wirkstoffe
1:12 bis 1:50 beträgt.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Kontrolle von Pflanzenwachstum, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
auf Pflanzen oder Erde das vorstehend definierte Mittel aufbringt. Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
hängt die Aufbringungsrate, die den gewünschten Kontrollgrad liefert, von verschiedenen Faktoren ab, z.B. der Art der
Pflanze, dem Stadium des Wachstums der Pflanzen oder klima-
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tischen Bedingungen. Die Zusammensetzung wird im allgemeinen mit einer Rate aufgebracht, daß, bezogen auf die Säureäquivalente,
20 bis 150 g/ha Wirkstoff (a) und 250 bis 3300 g/ha Wirkstoff (b) erhalten werden. Je nach den Umständen kann es
vorzuziehen sein, daß die Aufbringung mit einer Rate erfolgt, daß 40 bis 100 g/ha Wirkstoff (a) und 250 bis 2800 g/ha Wirkstoff
(b) erhalten werden. Alternativ können auch Mengen von 30 bis 50 g/ha von (a) und von 600 bis 1500 g/ha von (b)
zweckmäßig sein.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung ein Verfahren zur Kontrolle von Pflanzenwachstum zur Verfügung,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf den Pflanzen oder der Erde (a) 3f6-Dichlorpicolinsäure oder ein Derivat davon,
wie hierin definiert, und (b) 2-(4-Chlor-2-methyl-phenoxy)-propionsäure oder ein Derivat davon, wie hierin definiert,
unter Bildung eines synergistischen Gemisches zusammenbringt.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind besonders für die selektive Kontrolle von Unkräutern in Getreidenutzpflanzen, z.B.
Weizen und Gerste und allgemein für Grasnutzpflanzen, geeignet.
Da die Mittel selektiv sind, wird ein co-potenzierender oder synergistischer Effekt der Wirkstoffe nicht bei allen
Arten von Pflanzen beobachtet. Die Wirkung von CMPP gegen Hirtentäschel und einjähriger Nessel kann durch 2,4-DP
verschlechtert werden.
Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Mittel zur Verwendung für die allgemeine Nachlaufkontrolle von Unkräutern
oder anderer unerwünschter Vegetation geeignet sind. Für solche Anwendungszwecke können Mittel der nichtmodifizierten
Mischungen der Wirkstoffe der Erfindung verwendet werden. Die Erfindung umfaßt aber auch die Verwendung von
Kombinationen der Wirkstoffe mit einem inerten Träger oder einem als Hilfsmittel bekannten Material in fester oder
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flüssiger Form. So können z.B. die Wirkstoffe auf einem feinverteilten
Peststoff dispergiert und darin als Staub verwendet werden. Auch können die Wirkstoffe oder feste Zusammensetzungen,
die die Wirkstoffe enthalten, in Wasser, typischerweise unter Zuhilfenahme eines Befeuchtungsmittels, dispergiert
werden und die resultierende wäßrige Suspension kann als Spray angewendet werden. Bei anderen Verfahrensweisen
können die Wirkstoffe als Bestandteil von flüssigen organischen Zubereitungen, Öl-in-Wasser- und Wasser-in-Öl-Emulsionen
oder wäßrigen Dispersionen mit oder ohne Zugabe eines Benetzungs-, Dispergierungs- oder Emulgierungsmittels verwendet
werden.
Geeignete Hilfsstoffe des vorstehenden Typs sind bekannt.
Gleichermaßen sind auch die Methoden zur Anwendung von festen oder flüssigen herbiciden Mitteln bekannt.
Als organische Lösungsmittel können Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Benzol, Toluol, Xylol, Kerosin, Dieselöl, Heizöl und
Erdölnaphtha; Ketone wie Aceton, Methyläthyiketon oder Cyclohexanon;
chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Trichloräthylen oder Perchloräthylen;
Ester wie Äthylacetat, Amylacetat oder Butylacetat; Äther wie Äthylenglykol-monomethyläther und Diäthylenglykol-monomethyläther;
Alkohole wie Methanol, Äthanol, Isopropanol, Amylalkohol, Äthylenglykol, Propylenglykol und Glycerin verwendet
werden. Es können auch Gemiscne von Wasser und organischen Lösungsmitteln, entweder als Lösungen oder Emulsionen,
verwendet werden.
Die Wirkstoffe können auch als Aerosole angewendet werden, z.B. indem man sie in Luft mittels eines Druckgases, z.B.
von Dichlordifluormethan oder Trichlorfluormethan, dispergiert.
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Die Wirkstoffe können auch mit Hilfsstoffen oder Trägern verwendet
werden, z.B. mit Talk, Pyrophyllit, feinem syntheti- ■ schem Siliciumdioxid, Attapulguston, Kieselgur, Kreide,
Diatomeenerde, Kalk, Calciumcarbonat, Bentonit, Fuller's Erde, Baumwollsamenhüllen, Weizenmehl, Sojabohnenmehl, Bimsstein,
Tripel, Holzmehl, Walnußhüllenmehl, Rotholzmehl oder Lignin.
Es ist häufig zweckmäßig, in die erfindungsgemäßen Mittel ein oberflächenaktives Mittel einzuarbeiten. Solche oberflächenaktiven
Mittel oder Benetzungs- bzw. Befeuchtungsmittel werden mit Vorteil sowohl in flüssigen als auch in festen Zubereitungen
verwendet. Die oberflächenaktiven Mittel können im Charakter anionisch, kationisch oder nicht-ionogen sein.
Typische Klassen von oberflächenaktiven Mitteln sind z.B. Alkylsulfonatsalze, Alkylarylsulfonatsalze, Alkylarylpolyätheralkohole,
Fettsäureester von mehrwertigen Alkoholen und Alkylenoxid-Additionsprodukte von solchen Estern und Additionsprodukte
von langkettigen Mercaptanen und Alkylenoxiden. Typische Beispiele von solchen oberflächenaktiven Mitteln
sind die Natriumalkylbenzolsulfonate mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, Alkylphenol-Äthylenoxid-Kondensationsprodukte,
z.B. p-Isooctylphenol, kondensiert mit
10 Äthylenoxid-Einheiten, Seifen, z.B. Natriumstearat und
Kaliumoleat, das Natriurasalz von Propylnaphthalin-sulfonsäure, der Di-(2-äthylhexyl)-ester von Natriumsulfobernsteinsäure,
Natriumlaurylsulfat, Natriumdecansulfonat, das Natriumsalz
des sulfonierten Monoglycerids von Cocosnußfettsäuren, Sorbitsesquioleat, Lauryltrimethylammoniumchlorid, Octadecyltrimethylammoniumchlorid,
Polyäthylenglykol-lauryläther, PoIyäthylenglykolester
von Fettsäuren und Kolophoniumsäuren, Natrium-N-methyl-N-oleyltaurat, Türkischrotöl, Natriumdibutylnaphthalinsulfonat,
Natriumligninsulfonat, Polyäthylenglykolstearat, tert.-Dodecylpolyäthylenglykol-thioäther, langkettige
Äthylenoxid-Propylenoxid-Kondensationsprodukte, z.B. mit einem Molekulargewicht von 1000, der Polyäthylenglykolester
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von Tallölsäuren, Natriumoctyl-phenoxyäthoxy-äthylsulfat,
Tris-(polyoxyäthylen)-scrbit-monostearat und Natriumdihexylsulfο
sue c inat.
Die Konzentration der Wirkstoffe in flüssigen Zubereitungen kann 0,0001 bis 95 Gew.% betragen. Konzentrationen von 0,1
bis 60 Gew.% werden oftmals angewendet. In Stäuben oder trockenen Zubereitungen kann die Konzentration des Wirkstoffs
0,0001 bis 95 Gew.% betragen, wobei Konzentrationen von 0,1 bis 60 Gew.% oftmals geeigneterweise verwendet werden. In
Mitteln, die als Konzentrate verwendet werden, kann der Wirkstoff in einer Konzentration von 1 bis 80 Gew.% vorhanden
sein. Die Zubereitungen können auch andere verträgliche Zusatzstoffe, z.B. Düngemittel, phytotoxische Mittel, Pflanzenwachstumsregulierungsmittel
oder Pesticide, enthalten.
Allgemein werden bei der Modifizierung una Kontrolle des
Pflanzenwachstums die Pflanzen und/oder ihre Standorte mit genügenden Mengen eines Mittels in Berührung gebracht, das
einen oder mehrere Wirkstoffe enthält, damit eine Dosierungsmenge im angegebenen Bereich erhalten wird.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Matricaria sp. (Hundskamille) wurde im Feld gesammelt und in Töpfe in einer Menge von drei Pflanzen pro Topf eingepflanzt.
Die Nachlaufbehandlung der Pflanzen erfolgte mit verschiedenen Gemischen von 3»6-Dichlorpicolinsäure, als
Äthanolaminsalz, (äquivalente Behandlungsrate 20, 40, 60
oder 80 g/ha) in Kombination mit CMPP (äquivalente Behandlungsrate
1,68 kg/ha). Die Zubereitungen wurden als flüssige Formulierungen bei einem Äquivalentvolumen von 1000 l/ha
aufgebracht. Fünf Wiederholungen erfolgten mit Pflanzen im 4. bis 6. Blattwachstumsstadium und im 8. bis 12. Blattwachs-
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tumsstadium. Zur gleichen Zeit wurden Kontrolltests mit 3,6-Dichlorpicolinsäure-äthanolaminsalz allein und mit
CMPP allein durchgeführt. Die Beobachtung der Ergebnisse erfolgte 7 und 14 oder 28 Tage nach der Aufbringung.
In Tabelle I sind die erhaltenen Ergebnisse zusammengestellt.
e/ha | CMPP | V | 4-b | Beschädigung | der Pflanzen |
3,b-Dichlor- | Tage | Blätter | 8-12 Blätter | ||
picolinsäure | 14 Tage | 7 Tage 28 Tage | |||
0 | 0 | 1680 |
20 | 0 | 1680 |
40 | 0 | 1680 |
60 | 0 | 1680 |
80 | 0 | 1680 |
0 | ||
20 | ||
40 | ||
60 | ||
80 |
0 0 0 0
11 11
11 12
2 2 2 3
3 3 2 3
12 12
4 4 3 5
5 5 4 5 5 5 4 6 5 5 5 6
Bewertungsskala der Pflanzenbeschädigung
1 - geringfügig
2 - mäßig
3 - schwer
4 - sehr schwer
5 - extrem schwer
6 - totale Abtötung
Beispiel 2
3>6-Dichlorpicolinsäure-kaliumsalz als emulgierbares Konzentrat
mit 11,3% Wirkstoff und CMPP als 32&Lges (Gew./Vol) Kalium-
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salz wurden zu getrennten Zusammensetzungen von vorgewählten Konzentrationen formuliert. Für die Tests wurden diese gesonderten
Zusammensetzungen vermischt, wodurch erfindungsgemäße Zusammensetzungen erhalten wurden, welche die jeweiligen
Wirkstoffe in Gewichtsverhältnissen, bezogen auf die Säureäquivalente, von 1:14, 1:28 und 1:56 enthielten.
Hundskamille (Tripleurospermum maritimum ssp. inodora) wurde
in der offenen Luft in Fisons Levington Kompost gezogen und sodann in ein Glashaus (Temperatur 180C) k Tage vor dem
Sprühen überführt. Zum Zeitpunkt des Besprühens war das Unkrautwachstum so, daß 4 bis 6 echte Blätter auf jeder Pflanze
vorhanden waren.
Die Unkräuter wurden in Tabletts mit 20 χ 12,5 cm Abmessungen
eingebracht, wobei pro Tablett 6 Pflanzen der jeweiligen Art eingebracht wurden. Es wurden drei wiederholte Tabletts behandelt.
Die Unkräuter wurden unter Verwendung eines handgehaltenen Oxford Präzisionssprühers, der auf 2,81 kg/cm eingestellt
war, besprüht. Es wurde ein Äquivalent von 337 l/ha angewandt. Die Untersuchung der Pflanzen erfolgte 23 Tage nach Aufbringung
durch Zählung der überlebenden Pflanzen.
In der nachstehenden Tabelle II sind die Ergebnisse dieser Untersuchung mit Einschluß der Testrate und mit Einschluß
der Ergebnisse bei Verwendung von 3»6-Dichlorpicolinsäure und CMPP allein als Kontrollversuche zusammengestellt.
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- ίο -
Tabelle | II | Abtötung von Hunds kamille. % |
|
Behandlung | Rate, | g/ha | 67 89 100 |
3,ö-Dichlorpicolinsäure | 20 40 80 |
0 0 |
|
CMPP | 560 1120 |
100 100 100 100 100 100 |
|
3,6-Dichlorpicolinsäure CMPP |
+ 20 + 20 + 40 + 40 + 80 + 80 + |
560 1120 560 1120 560 1120 |
|
Ein ähnlicher Versuch wurde mit Sedum oder Fetter Henne
durchgeführt.
Behandlung 316-Dichlorpicolinsäure
CMPP
3,6-Dichlorpicolinsäure + CMPP
Rate, | g/ha | Abtötung von Fetter Henne, % |
20 40 800 |
ooo | |
560 1120 |
28 100 |
|
20 + 40 + 80 + |
560 560 560 |
83 100 83 |
20 + 40 + 80 + |
1120 1120 1120 |
94 100 100 |
Es ist zu beachten, daß nicht alle Mittel hinsichtlich ihrer
Wirkung gegen Hundskamillen einen Synergismus zeigen, wenn sie gegen Fette Henne angewendet werden. So ist das obige
20 + 1120-Gemisch zwar hinsichtlich gegenüber Hundskamille synergistisch, jedoch nicht hinsichtlich gegenüber Fetter
Henne, weil 1120 g/ha 2-(4-Chlor-2-methyl-phenoxy)-propionsäure
ausreichend sind, um 100% Fette Henne abzutöten.
Eine einzige "ideale" Zusammensetzung für die Behandlung aller
Unkräuter,gegen die 3,6-Dichlorpicolinsäure und 2-(4-Chlor-2-
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methyl-phenoxy)-propionsäure synergistisch wirken können,
kann daher nicht angegeben werden.
Dieses Beispiel zeigt auch, wie die synergistischen Eigenschaften eines Gemisches verschleiert werden, wenn die Aufbringungsrate
so hoch ist, daß fast alle Unkräuter schon durch eine Komponente des Gemisches allein abgetötet werden
können.
Eine Felduntersuchung wurde mit einem Winterweizen in einem Nutzpflanzenstadium durchgeführt, wobei ein Pflügen erfolgte
und das Wachstumsstadium 4 bis 5 war (Feekes-Large Skala, Plant Pathology 3_>
1954). Der Weizen hatte eine Höhe von 12,5 cm. Hundskamille war vorwiegend als Samen vorhanden,
jedoch waren einige überwinterte Pflanzen vorhanden, die verzweigt waren.
Unter Verwendung eines Oxford Präzisionssprühers mit einem Sprühvolumen von 337 l/ha wurden 3,6-Dichlorpicolinsäurekaliumsalz
allein mit einer Dosisrate von 50 g/ha (ae) als Kontrolle, CMPP allein mit einer Dosisrate von 1120 g/ha
als Kontrolle und eine Kombination dieser Mittel auf Stellen mit 10 m χ 2 m gesprüht.
Die Stellen wurden 6 Wochen nach dem Besprühen visuell beobachtet und anhand einer Skala von 0 bis 5 bewertet, wobei 5
nichtangegriffene Pflanzen und 0 eine vollständige Abtötung
anzeigen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in Tabelle III zusammengestellt.
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Tabelle | III | 50 | |
Behandlung | Dosisrate, | 1120 2240 |
|
3,6-Dichlorpicolinsäure | + 1120 + 2240 |
||
CMPP | |||
3,6-Dichlorpicolinsäure CMPP |
+ 50 50 |
||
Beispiel 4 |
Bewertung
3,1
4,8 3,6
0,4 0,6
Ein Feldversuch wurde durchgeführt, bei dem eine Stelle von
Wintergerste (var. Maris otter), die mit Hundskamille (Tripleurospermum maritimum) im 6-12-Blattstadium infiziert war,
in zwei Stellen aufgeteilt wurde, die mit verschiedenen Anwendungsmengen von wäßrigen Lösungen besprüht wurden, welche
3,6-Dichlorpicolinsäure und/oder 2-(4-Chlor-o-tolyloxy)-propionsäure
enthielten. Die Säuren waren in Form des Äthanolaminsalzes vorhanden. Der Grad der Unkrautkontrolle wurde
12 Wochen nach Anwendung bestimmt. In Tabelle IV sind die Werte für die beobachtete prozentuale Kontrolle (0) und die
erwartete prozentuale Kontrolle (E) zusammengestellt. Die letztere wurde nach der Methode von S. R. Colby in
"Calculating Synergistic and Antagonistic Responses of Herbicide Combinations11, Weeds 1967, Jl·^, 20-22, ermittelt.
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Erwartete (E) und beobachtete (0) Verminderung der Anzahl von Hundskamille, %
3»6-Dichlorpicolinsäure g/ha
CMPP g/ha ae |
E | 0 0 |
|
cn ο |
0 560 |
- | 24 |
00 | 1120 | - | 35 |
cn —i. |
1680 | - | 34 |
...» | 2240 | - | 43 |
105 | 2800 | — | 51 |
30 E 0
40
E 0
E 0
50
E 0
E 0
60
E 0
E 0
70
E 0
E 0
80
E 0
E 0
90
E 0
E 0
- 29 39 - 66
26 37 46 69 54 68 74 98 74
36 70 54 100 60 96 78 95 78
35 78 53 96 60 93 78 95 78
44 96 60 90 65 100 81 91 81
52 82 65 100 70 100 83 100 83
- 79 78
84 96 83 100
86 100 86 100
86 100 86 100
88 100 88 100 .<»
90 100 90 100 ·
QO --J OO
Es wurde eine Konzentratzubereitung hergestellt, die die folgenden Bestandteile in den auf das Gewicht bezogenen
Mengen enthielt:
1,6% 3,6-Dichlorpicolinsäure
33,0% 2-(4-Chlor-o-tolyloxy)-propionsäure
10,5% Monoäthanolamin
8,8% Polyglykol von Di-sek.-butylphenol mit 4 Mol
Propylenoxid und 5 Mol Äthylenoxid
0,2% Polypropylenglykol, Molekulargewicht etwa 4000 45,9% entionisiertes Wasser.
Felduntersuchungen dieser Formulierung mit einer Rate von 4 1, verdünnt in 300 bis 500 1 Wasser/ha, bei Winter- und
Frühlingsarten von Weizen und Gerste ergaben eine sehr gute, wenn auch nicht notwendigerweise synergistische Kontrolle
der folgenden Unkräuter:
Polygonum convolvulus Polygonum persicaria Sinapis arvensis
Matricaria chamomilla Tripleurospermum maritimum Fumaria officinalis Matricaria matricarioides
Chrysanthemum segatum Stellaria media Galeopsis tetrahit Centaurea repens
Chenopodium album Papaver rhoes Lamium purpurea Ranunculus sp.
Thlaspi arvense Urtica urens Raphanus raphanistrum Veronica sp.
Capsella bursa-pastoris
Solanum sp.
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Claims (16)
- Patentansprüchen\ Herbicides Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es ein synergistisches Gemisch der Wirkstoffe (a) und (b) darstellt, worin der Wirkstoff (a) 3,6-Dichlorpicolinsäure oder ein Derivat davon und der Wirkstoff (b) 2-(4-Chlor-2-methyl-phenoxy)-propionsäure oder ein Derivat davon ist,
- 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es die Wirkstoffe (a) und (b) in einem Gewichtsverhältnis, bezogen auf die Säureäquivalente, von 1:2,5 bis 1:165 enthält.
- 3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es die Wirkstoffe (a) und (b) in einem Gewichtsverhältnis, bezogen auf die Säureäquivalente, von 1:5 bis 1:120 enthält.
- 4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es die Wirkstoffe (a) und (b) in einem Gewichtsverhältnis, bezogen auf die Säureäquivalente, von 1:1,56 bis 1:140 enthält.
- 5· Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es die Wirkstoffe (a) und (b) in einem Gewichtsverhältnis, bezogen auf die Säureäquivalente, von 1:12 bis 1:50 enthält.
- 6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es die Wirkstoffe im Gemisch mit einem inerten Träger und/oder einem oberflächenaktiven Mittel enthält.
- 7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Wirkstoffe 0,0001 bis 95 Gew.96, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, beträgt.509851/1105
- 8. Verfahren zur Kontrolle von Pflanzenwachstum, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Pflanzen oder die Erde ein herbicides Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aufbringt.
- 9· Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mittel in einer Menge aufbringt, daß, bezogen auf die Säureäquivalente, 20 bis 150 g/ha Wirkstoff (a) und 250 bis 3300 g/ha Wirkstoff (b) erhalten werden.
- 10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mittel in einer Menge aufbringt, daß, bezogen auf die Säureäquivalente, 20 bis 50 g/ha Wirkstoff (a) und 250 bis 2800 g/ha Wirkstoff (b) erhalten werden.
- 11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mittel in einer Menge aufbringt, daß, bezogen auf die Säureäquivalente, 20 bis 100 g/ha Wirkstoff (a) und 560 bis 2800 g/ha Wirkstoff (b) erhalten werden.
- 12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mittel in einer Menge aufbringt, daß, bezogen auf die Säureäquivalente, 30 bis 50 g/ha Wirkstoff (a) und 600 bis 1500 g/ha Wirkstoff (b) erhalten werden.
- 13. Verfahren zur Kontrolle von Pflanzenwachstum, dadurch gekennzeichnet, daß man auf den Pflanzen oder der Erde (a) 3,6-Dichlorpicolinsäure oder ein Derivat davon und (b) 2-(4-Chlor-2-methyl-phenoxy)-propionsäure oder ein Derivat davon unter Bildung eines synergistischen Gemisches zusammenbringt .
- 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wachstum von Hundskamille kontrolliert.509851/1105
- 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wachstum von Sedum bzw. Fetter Henne kontrolliert.
- 16. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanze, deren Wachstum kontrolliert wird, unter Getreidepflanzen vorhanden ist.509851 /1105
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