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Zielivorrichtung für eine Metallstrangpresse Die Erfindung betrifft
eine Ziehvorrichtung für eine Metallstrangprcsse zur Führung des ausgepreßten Strangpreßgutes
und ZLW Herausziehen des Strangpreßgutendes aus der Matrize, bestehend aus einem
Ziehwagen, einem mit dem Ziehwagen in Verbindung stehenden Greifkopf und einem den
Ziehwagen bewegenden Seiltrieb.
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Derartige Ziehvorrichtungen an Metallstrangpressen haben den Zweck,
das Strangpreßgut - insbesondere solches mit relativ kleinem Querschnitt - auf dem
Pressentisch, der beispielsweise ein Auslaufbalkenband sein karni, während des Auspreßvorganges
zu führen, um ein Verdrehen und Verbiegen des Strangpreßgutes während seiner Verschiebung
auf dem Auslaufballcenband zu verhindern.
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Zur Erfüllung des vorgenannten krfordernisses sind Metallstrangpressen
bekannt, bei denen jeweils ein durch Seiltrieb bewegter Ziehwagen mit einem daran
fest angeordneten, den Strangpreßgutanfang fassenden Greifkopf während des Strangpreßvorganges
auf dem Auslaufbalkenband gleitet oder auf besonderen, seitlich ani feststehenden
Pressentisch oder Auslaufbalkenband angebrachten Schienen rollt. Nach beendetem
Stranpreßvorfrang wird der Preßrest vor der Matrize abgetrennt, so daß das Strangpreßgutendc
noch in der Matrizenöffnung haften bleibt. Das in der Matrize verbliebene Profilende
wird in den meisten Fällen entweder mit dem nächsten Block herausgepreßt oder bei
Verwendung von Brückenmatrizen hinter der Matrize abgesägt. In beiden Fällen ist
eine längere Unterbrechung bei der Luft- odel Wasserabschreckung des ausgepreLtel1
Strnnlros nicht zii vermeiden.
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s ist jedoch eine Ziehvorrichtung bekanntgeworden, bei der die Antriebseinric}ltung
des Zieliwagens auf eine so hohe Zugkraft urísteuerbar ist, daß das Strangpreßgutendc
nach dem Abtrennen des Preßrestes vor der Matrize aus dieser herausgezogen werden
soll (DT-OS 1602398 ine Steigerung der Zugkraft kann jedoch in vielen Fällen, insbesondere
bei kleiiien Querschnitten des Strangpreßgutes, das Ausziehen des Strangpreßgutendes
aus der Patrize nicht gewährleisten, weil die Zugkraft nur unterhalb der Warmfestigkeit
des Strangpreßgutes liegen darf, da sonst das wärmere, der Matrize zugewandte Strangpreßgutende
gestreckt, eingeschnürt und sogar abgerissen werden kann, wenn nämlich die zur Überwindung
der Haftreibung in der Matrize benötigte Zugkraft größer ist als die aufgrund der
Warmfestigkeit des Strangpreßgutes zulässige Kraft.
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Um das Strangpreßgutende ohne eine Zugkrafterhöhung aus der Matrize
herausziehen zu können, ist nach einer anderen bekannten Lösung ani Matrizenhalter
ein Vibrationsaggregat angebracht, welches die Matrize und das Strangpreßgutende
bei gleichzeitiger zinwirkung einer Zugkraft auf den Strang und während des Abtrennens
des Preßrestes vor der Matrize in Rüttelbewegungen versetzt (Dr-OS 1452316). Abgesehen
davon, daß Schwingungseinwirkungen auf Werkzeuge vermieden werden sollen, ist die
Anbringung eines die Vibration erzeugenden Gerätes am Pressenaustritt störend und
ist nur auf Kosten einer schlechteren Strangführung unmittelbar hinter der Matrize
möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ziehvorrichtung unter
Vermeidung der vorgenannten Nachteile zu schaffen, mit deren Hilfe das Strangpreßgut
in einem automatischen Ablauf auf dem Pressentisch geführt, aus der Matrize herausgerissen
und aus der Ziehvorrichtung gelöst werden kann, wonach diese ebenfalls automatisch
in die Ausgangsstellung hinter die Matrize verfahrbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsf;eJIliß dadurch gelöst, daß der Greifkopf
mit einem axial verschiebbaren in atn Ziehwagen befestigten llollen gelagerteii
Rohr verbunden ist, welches seinerseits durch eine Feder mit dem Ziehwagen in Wirkverbindung
steht und daß der Greifkopf und das axial verschiebbare kohr an einem Seil befestigt
sind, welches durch einen mit einer Seiltrommel über eine Kupplung verbindbaren,
regelbaren Antrieb auf diese Seiltrommel aufwickelbar ist, wobei der eine weitere
Seiltromnel aufweisende Seiltrieb des Ziehwagens nach Trennung vom Rücklaufhlotor
der Seiltrommel durch einen weiteren, drehzalllreguliErbaren Antrieb über Kupplungen
zu-und abschaltbar ist.
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Ulll ein einwandfreies Öffnen und lösungssicheres Greifen des Greifkopfes
zu ermöglichen, ist nach einem Ausgestaltungs-.
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merkmal der Erfindung der Greifkopf als Zange ausgebildet, deren Betätigungsschenkel
mit einer Schere verbunden sind, die an ihren freien Schenkeln mit Rollen versehen
ist.
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Damit die auf das Strangpreßgut einwirkende Zugkraft auf das jeweils
ausgepreßte Stranggut abgestimmt werden kann, besteht ein weiteres Ausgestaltungsmerkmal
der Erfindung darin, daß als regelbarer Antrieb für die das am Greifkopf und axial
verschiebbare Rohr befestigte Seil aufwickelnde Seiltromnel ein lnduktionsmotor
Verwendung findet.
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Um sowohl einen bleichlauf als auch eine geringfUgit voneinander abweichende
Bcwegufla zwischen dem Ziehwagen und dem Grei£cpf erziele$u können, besteht beispielsweise
nach einem weiteren Merkmal det Erfindung der drehzahl regulierbare Antrieb Ür die
SeiltroE bt des Ziehwagens aus einem Drehstronigetriebemotor.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind insbesondere darin zu
sehen, daß der regelbare Antrieb für die den Greifkopf betätigende Seiltronmlel
dem drehzahlregulierbaren Antrieb für die Seiltronmel des Ziehwagens zu- bzw. abgeschaltet
werden kann und daß diese beiden Antriebe miteinander sperrbar sind, so daß je nach
Schaltung der Greifkopf geschlossen von der Natrize wegbewegt und gesperrt geöffnet
über den mit der Seiltrommel für den Seiltrieb des Ziehwagens gekuppelten Rücklauf-.
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motor im Sclmellganb zur Matrize hingefahren werden kann. Der Hauptvorteil
der erfindung besteht jedoch darin, daß der Greifkopf bei stillstehendem Ziehwagen
ruckartig anziehbar ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 die Ziehvorrichtung in einer Draufsicht mit der
Ziehwagenstellung zu Beginn des Preßvorganges Fig. 2 die Ziehvorrichtung ebenfalls
in einer Draufsicht nach beendetem Preßvorgang und dem aus der Matrize entfernten
Strangpreßgut Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Greifkopfes als Zange.
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An einem Pressentisch 1, der auch als Auslaufbalkenband ausgebildet
sein kann, ist ein Ziehwagen in bekannter Weise seitlich auf Schienen geführt verfahrbar
angeordnet. Der Zieh-Wagen 2 ist über ein endloses Seil 3 mit einer hinter dem Pressentisch
1 angeordneten Seiltrommel 4 verbunden, indem das Seil 3 zum einen die Seiltrommel
4 zur Vermeidung eines Schlupfes mehrmals umschlingt, und zum anderen mit IIilfe
einer in Matrizennähe am Pressentisch 1 angeordneten Seilrolle 5 umgelenkt ist.
Mit der Seiltrommel 4 ist über eine Kupplung 6
und eine zwischengeschaltete
Bremse 7 der Rücklaufmotor 8 verbindbar. Dieser ltücklaufmotor kann ein polumschaltbarer
Drehstrommotor, ein regelbarer Gleichstrommotor oder ein Antriebsaggregat ähnlicher
Charakteristik sein.
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Am Ziehwagen 2 befindet sich ein gegen die Kraft einer am Ziehwagen
abgestützten Feder 9 axial verschiebbares, in Stollen 10 in Matrizenlängsrichtung
geführtes Rohr 11 mit einem am Rohranfang angeordneten Greifkopf 12. Der Greifkopf
12 ist beispielsweise als mechanisch betätigte Zange 13 ausgebildet.
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Die Zange 13 und das axial verschiebbare Rohr 11 stehen in Wirkverbindung
mit einem Seil 14, welches auf die angetriebene beiltronmel 15 aufwickelbar ist.
Die Seiltrommel 15 kann über die Kupplungen 16 und 17 zeitweilig mit einem regelbaren
Antrieb 18 und einem drehzahlregulierbaren Antrieb 19 in Verbindung gebracht werden.
Uber weitere Kupplungen 20 und 21 und Übertragungselemente 22, die z.B. Rollenketten
sein können, läßt sich die Seiltrommel 4 des Ziehwagens 2 und der drehzahlregulierbare
Antrieb 19 in Wirkverbindung bringen. Im Falle einer Stromunterbrechullg hält eine
Fangbremse 23 den Ziehwagen 2 und den Greifkopf 12 fest.
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Reim Preßbcginn befindet sich der Greifkopf 12 in Grundstellung hinter
der Matrize 24. Der Ziehwagen 2 befindet sich dann ebenfalls ini vorderen Bereich
des Pressentisches 1. Die Feder 9, die sich mit einem Ende am Ziehwagen 2 abstützt,
hält bei losem Seil 14 des Greifkopfes 12 das am Ziehwagen 2 axial verschiebbare
hohr 11 zusammen mit einer beispielsweise verwendeten Zange 13 stets in vorderster
Stellirng. Das etwas ausgepreßte Strangpreßgut wird von der Zange 13 erfaßt, indem
der Ziehwagen 2 durch eine kurze Bewegung auf die Matrize zu eine Kraft in der leder
9 erzeugt, welche den Zangenhalter 25 so weit nach vorne drückt, daß die mit den
Betätigungsschenkeln 26 der Zange 13 verbwidene Schere 27, die in ihrem Kreuzungspunkt
von dem Seil 14 festgehalten ist, auseinandergedrückt wird. Um das Auseinander<irücken
zu erleichtern, sind die freien Schenkel 28 der
Schere27 mit l'ollen
29 versehen, die an einer Prallplatte oder einem Offnungsdorn des Zangenhalters
25 abrollen. Nach Einschalten des regelbaren Antriebes 18 und der Kupplung 16 schließt
die Seiltrommel 15 über das Seil 14 mit einem Ruck die Zange 13. Das Strangpreßgut
wird fest eingespannt und das Auspressen beginnt. Durch sofortiges Zuschalten der
Kupplung 17 wird über die Seiltronimel 4 der Ziehwagen 2 im Gleichlauf mit dem Greifkopf
12 während des gesamten Auspreßvorganges bewegt.
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Ist das Auspressen des Strangpreßgutes beendet, wird der regelbare
Antrieb 18, der beispielsweise ein Induktionsmotor oder Gleichstrommotor sein Icann,
abgeschaltet und die Kupplungen 16 und 17 entkuppeln. Das Seil i4 der Zange 13 liegt
jetzt lose auf dem Pressentisch 1. Jetzt wird der Preßbolzenrest vor der Matrize
24 abgetrennt. Beim Abtrennen des Preßbolzenrestes kann das Ende des Strangpreßgutes
etwas aus der Matrize nach vorn gezogen und seitlich verschoben werden, so daß eine
kleine Kante entsteht, die dem Herausziehen des Strangpreßgutes aus der Matrize
hemmend entgegenwirkt. Der Widerstand dieser Kante und die Ilaftreibung des Strangpreßgutendes
in der Matrize können durch ein ruckartiges Herausreißen des Strangpreßgutes aus
der Matrize überwunden werden. Um eine ruckartige Bewegung zu erzeugen, darf die
biasse der ruckartig in Bewegung zu setzenden Teile nicht zu groß sein. Aus diesem
Grunde darf bei der ruckartigen Bewegung der Ziehwagen selbst nicht mitbewegt werden.
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Dies wird erreicht, indem der die Zugkraft regelnde Antrieb 18 über
die Kupplung 16 die Seiltrommel 15 dreht, wodurch das lose liegende Seil 14 ruckartig
gespannt wird. Durch diesen Ruck wird das in Rollen 10 gelagerte Rohr 11 mit der
Zange 13 und dem darin eingespannten Strangpreßgut so stark beschleunigt, daß das
Strangpreßgutende aus der Matrize 24 herausgerissen wird. Nach dem Herausreißen
bleibt der regelbare Antrieb 18 und die Kupplung 16 zunächst noch eingeschaltet.
Das Rohr 11 mit der Zange 13
und dem Strangpreßgut bewegen sich
jetzt gegen den Druck der Feder 9 sowie den stehenden Ziehwagen 2. Nach einer kurzen
Strecke wird durch Einschalten der Kupplungen 20 und 21 über die Seiltrommel 4 der
Ziehwagen 2 in Gleichlauf mit der Bewegung des Rohres 11, der Zange 13 und des Strangpreßgutes
gebracht.
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Die Zange 13 mit dem Rohr 11 und der Ziehwagen 2 bewegen sich jetzt
entsprechend der eingestellten Drehzahl des drehzahlregulierbaren Antriebes 19 solange
im Gleichlauf, bis die Position zum Weitertransport des Strangpreßgutes erreicht
ist.
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Dann beginnt das Lösen des Strangpreßgutes von der Zange 13.
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während ihrer Weiterbewegung. Dazu sind die Kupplungen 16, 20 und
21 eingekuppelt. Der drehzahlregulierbare Antrieb 19 und der regelbare Antrieb 18
sind durch die eingekuppelten Kupplungen 16, 20 und 21 zwangsläufig verbunden und
bewegen sich im Gleichlauf. Der regelbare Antrieb 18 hat eine etwas höhere Drehzahl
als der drehzahlregulierbare Antrieb 19. Aufgrund der Charakteristik des regelbaren
Antriebes 18 dreht sich dieser während der gekuppelten Verbindung mit dem drehzahlregulierbaren
Antrieb 19 im Schlupf. Wenn nun die Position eum Abheben des Strangpreßgutes vom
Pressentisch 1 erreicht ist, öffnet sich die Zange 13, indem die Kupplung 20 auskuppelt
und das Rohr 11 mit der Zange 13 infolge der höheren Drehzahl des regelbaren Antriebes
18 sich schneller bewegt als der Ziehwagen 2. Dadurch wird die Schere 27 der Zange
13 gegen den Zangenhalter 25 gezogen, wodurch die angenschenkel 26 auseinandergezogen
werden und die Zange 13 sich öffnet. Das Strangpreßgut bleibt auf dem Pressentisch
1 zum seitlichen Abheben liegen und der Ziehwagen 2 und der Greifkopf 12 fahren
weiter, bis der Sicherheitsabstand um abgelegten Strangpreßgut erreicht ist. Während
dieser Bewegung sind die Kupplungen 16 und 21 eingekuppelt.
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Gleichfalls wird während dieser Bewegung die Kupplung 17 eingeschaltet.
Wenn der Sicherheitsabstand um abgelegten Strang-.
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preßgut nun etrelcht istb entkuppeln die Kupplungen 16 und 21 und
gleichzeitig ßchSltet sich die Bremse 7 ein, wodurch der Ziehwagen 2 zusaShen mit
dem Rohr II und dem Greifkopf 12 abgebremst wird, Glelellteitig wird der regelbare
Antrieb 18
abgeschaltet. Die Kupplung 17 bleibt jedoch eingekuppelt,
damit das Seil 14 während der'Rückfahrt zur Presse gespannt bleibt. Nachdem das
abgelegte Strangpreßgut vom Pressentisch 1 abgehoben und weitertransportiert wurde,
erfolgt die Rückfahrt zur Presse. Dabei wird die Bremse 7 gelöst und der Rücklaufslotor
8 sowie die Kupplung 6 eingeschaltet. Das Abbremsen vor der Presse erfolgt durch
die Bremse 7. Nach erreichter Grundstellung sind sämtliche Kupplungen ausgeschaltet
und die Bremse 7 ist gelöst. Die Feder 9 bringt den Greifkopf 12 bei stillstehendem
Ziehwagen 2 wieder in die Ausziehstellung hinter die Presse und ein neuer Auspreßvorgang
kann beginnen.