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Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Abtrennen von
Abschnitten vorbestimmter Länge von einer aus einer Vertikalziehmaschine austretenden Glasbahn und Abführen der abgetrennten Glastafeln
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Abtrennen von Abschnitten vorbestimmter Länge von einer aus einer Vertikalziehmaschine austretenden Glasbahn und Abführen der abgetrennten Glastafeln.
Bei einer bekannten Vorrichtung der vorstehend erläuterten Art werden die abzutrennenden Abschnitte an einer Seitenfläche durch Saugdüsen gehalten, die an einem auf einer HÅangebahn in horizontaler Richtung fahrbaren Gelenkhebelsystem angeordnet sind, welches durch feste Anschläge gesteuert wird. Durch die infolgedessen relativ hart am Glas zur Anlage kommenden Saugdüsen und durch die seitliche Halterung der Tafeln wirken auf das Glas quer zu seiner Ebene gerichtete Kräfte ein, die sich beim Abknicken und Abführen der Tafeln ungünstig auswirken können.
Bei dieser bekannten Vorrichtung liegen infolge der vorgesehenen Anordnung der Düsen in unveränderbarem Höhenabstand oberhalb der Schnittlinie nur in einem engen Bereich der Tafellänge relativ günstige Verhältnisse bezüglich eines einwandfreien Erfassens und Festhaltens der Tafeln vor, so dass eine verschiedene Bemessung der Abschnittslängen in einem begrenzten Bereich wohl möglich, aber durchaus nicht empfehlenswert ist.
Bei einer andern bekannten Vorrichtung ähnlicher Art wird der abzutrennende Glastafelabschnitt ebenfalls durch Saugdüsen erfasst und festgehalten. Diese Saugdüsen werden durch ein relativ kompliziertes Lenkerhebelsystem an die Fläche der Glasbahn angedrückt und heben die Glastafel nach dem Abbrechen von der Glasbahn unter Umlegen in die horizontale Lage weg. Bei dieser bekannten Vorrichtung können wegen der Starrheit des Hebelsystems irreguläre Brüche des Glases nicht ausgeschlossen werden, weil schon bei geringfügigen, z. B. infolge von Abweichungen der Hebel aus der parallelen Lage verursachten Unge- nauigkeiten sowohl beim Andrücken der Saugdüsen an die Glasbahn als auch beim Abbrechen und Wegheben der Tafel im Glas Verwindungsspannungen erzeugt werden, die das Glas sprengen.
Diese Verfahrensweise, die sehr umständlich ist und trotzdem Beschädigungen der Glastafeln durch unreines Abbrechen oder Einreissen des Glases nicht ausschliesst, würde zur vollautomatischen Durchführung komplizierte Vorrichtungen erfordern.
Bei zwei andern bekannten Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art ist ebenfalls ein Rahmen vorgesehen, in welchem zwei Walzenpaare gelagert sind, zwischen denen die Glastafel erfasst und gehalten wird. Nach dem Schneiden wird der Rahmen geneigt, wodurch die Tafel von der Glasbahn abgebrochen wird und in die horizontale Lage umgelegt werden kann. Diese Vorrichtungen sind ebenfalls kompliziert aufgebaut und arbeiten in sehr umständlicher Weise.
Gemäss der Erfindung können die vorstehend angeführten Mängel und Nachteile der bekannten Verfah- ren vollständig dadurch vermieden werden, dass bei einem Verfahren der einleitend beschriebenen Art in automatischer Aufeinanderfolge die aus der Vertikalziehmaschine austretende Glasbahn über die ganze Breite an ihrem oberen Rand klemmend erfasst und festgehalten wird und bis zur Erreichung der jeweils
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gewünschten Glastafellänge zunächst in an sich bekannter Weise mit einer der Austrittsgeschwiridigkeit der
Glasbahn aus der Ziehmaschine gleichen Geschwindigkeit in der Ebene der Glabalm weiter nach oben gezogen wird,
dass vor Beginn des Schnittziehens durch Verschieben des festgehaltenen Randes der Glas- bahn in Richtung zum Schnittwerkzeug der obere Teil der Glasbahn leicht über die Schneidlinie vorgeboi gen wird und dadurch die Glasbahn während des Schnittziehens mit ihrer konkaven Fläche leicht an das
Schneidwerkzeug angedrückt gehalten wird, dass nach Beendigung des Schnittzuges durch Verschieben des festgehaltenenRandesderGlasbahnin entgegengesetzter RichtungderobereTeilder Glasbahn vom Schneid- werkzeug weg nach hintengebogen und dadurch der abzutrennende. Abschnitt an der Schnittlinie vom Glas- rand abgebrochen wird und dass der an seinem oberen Rand festgehaltene abgetrennte Abschnitt freihängend aus dem Vorschubweg der aus der Ziehmaschine austretenden Glasbahn abgeführt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren bietet gegenüber allen bisher bekannten Verfahrensweisen eine Reihe von wichtigen Vorteilen. Vor allem wird die Glastafel mit ihrer konkav gekrümmten Fläche an das Schnitt- werkzeug angedrückt. Das Glas steht somit im Bereich der Schnittlinie während des Schnittziehens nicht unter Zugspannung, so dass ein Einreissen oder vorzeitiges Brechen nicht zu befürchten ist. Beim Zurück- biegen erfolgt daher der Bruch zuverlässig ohne Aussplitterungen genau an der Schnittlinie. Da das Hoch- ziehen vor dem Schneiden bis zu der durch die Bauhöhe der Vorrichtung bestimmten Grenze jeweils belie- big weit ausgeführt werden kann, ist es nach dem erfindungsgemässen Verfahren ohneweiters möglich, ab- wechselnd nacheinander Abschnitte verschiedener Längen von der Glasbahn abzutrennen.
Die Einleitung des Abtrennvorganges kann durch einfaches Verstellen von Anschlägen, Kontaktfühlern od. dgl. in Abhän- gigkeit von der jeweils gewünschten Tafellänge ausgelöst werden, ohne dass an den verwendeten Vorrich- tungen Umbauten vorgenommen werden müssen. Infolge des Erfassens und Haltens der Glasbahn und der abgetrennten Tafeln am oberen Rand über die ganze Breite der Tafeln sind diese nur durch ihr Eigenge- wicht auf reinen Zug beansprucht und nicht wie bei der Verwendung von Saugdüsen der Einwirkung von quer zur Tafelebene gerichteten Kräften unterworfen. Die Bewegungen beim Vor- und Zurückbiegen der
Glasbahn vor dem Schnitt und beim Abbrechen und Abführen der Glastafel erfolgen weich und stossfrei, wodurch die Bruchgefahr auf ein Mindestmass herabgesetzt wird.
Die Arbeitsvorgänge erfolgen in gleicher
Weise und so genau wie bei der feinfühligen Ausführung durch eine geübte Person.
Die zur Durchführung des erläuterten Verfahrens besonders vorteilhaft geeignete erfindungsgemässe
Vorrichtung ist im wesentlichen gekennzeichnet durch eine Greifereinrichtung, die mit elastisch wirksa- men Klemmgreifern ausgestattet und an einem in horizontaler Richtung hin- und herverschiebbaren
Chassis in vertikaler Richtung verschiebbar geführt ist, durch eine Betätigungseinrichtung zum automat- schen Schliessen und Öffnen der Greifereinrichtung, durch eine am Chassis angeordnete, automatisch steuerbare Antriebseinrichtung zum Verschieben der Greifereinrichtung in vertikaler Richtung am Chassis und durch eine automatisch steuerbare Antriebseinrichtung,
durch die das Chassis mit der Greifereinrich- tung in horizontaler Richtung automatisch zuerst aus der Ruhelage in Richtung zum Schnittwerkzeug nach vorne und nach dem Schnittzug in Richtung vom Schnittwerkzeug weg über die Ruhelage hinaus nach hin- ten verschiebbar und anschliessend wiederin die Ruhelage zurückführbar ist, wobei die Antriebseinrichtun- gen für die Greifereinrichtung und für das Chassis an ein elektrisches Schaltsystem zur automatischen Aus- lösung der aufeinanderfolgenden Arbeitsvorgänge angeschlossen sind.
Die in der erfindungsgemässen Vorrichtung für die Ausführung der verschiedenen Arbeitsgänge vorge- sehenen Einrichtungen sind durchwegs einfach aufgebaut und übersichtlich und leicht zugänglich aufge- baut. Infolge dieses einfachen Aufbaues der einzelnen Einrichtungen können diese mittels ebenfalls ein- fach ausgebildeter und daher wenig störungsfälliger Geräte für elektrische, pneumatische, hydraulische oder gemischte Steuerung mit genauer Funktion einwandfrei vollautomatisch gesteuert werden.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der unter Be- zunahme auf die Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung eingehend erläutert ist. Fig. l zeigt in Seitenansicht die über dem oberen Ende des Ziehschachtes einer Vertikalziehmaschine stehende Greifereinrichtung und die Schneidwerkzeuge, auf deren Betätigung die Bewegungen der Greifer- einrichtungen abgestimmtsind. In Fig. 2 ist diese Greifereinrichtung in Stirnansicht dargestellt, wobei der besseren Übersicht halber die Einstellvorrichtung und die Schneidwerkzeuge weggelassen sind. Fig. 3 zeigt in Seitenansicht einen Teil der Greifereinrichtung nach Fig. l und eine Antriebseinrichtung, mittels der die Greifereinrichtung in eine Stellung oberhalb der Vertikalziehmaschine und in Richtung zur Kippvorrichtung und umgekehrt verschiebbar ist.
Fig. 4 veranschaulicht in vergrösserter Darstellung die Greifzange der Greifereinrichtung und eine weitere Vorrichtung zur Betätigung einer der Backen der Greifzange. In Fig. 5 ist in Seitenansicht in grösserem Massstab eine Bremsvorrichtung dargestellt, welche mit der Steuervorrichtung für die Greifervorrichtung nach Fig. 3 zusammenarbeitet. Fig. 6 zeigt in Seitenansicht eine
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Kippvorrichtung sowie eine Fördervorrichtung, welche die Glastafeln von der Greifereinrichtung übernimmt und wegführt. Die Fig. 7 und 11 zeigen schematisch eine elektropneumatische Steuereinrichtung zur Be- tätigung einer der Zangenbacken der Greifereinrichtung bzw. zur Betätigung des Bremsgerätes, mit dem die Verschiebungsbewegung der Greifereinrichtung gebremst werden kann.
Die Fig. 8, 9, 10, 12 und 13 sind Schaltbilder und zeigen die Leitungsverbindungen der verschiedenen
Antriebsmotoren, für die Greifereinrichtung, für die Schneidvorrichtung, ferner für die Steuereinrichtung, welche die Aufwärts-und Abwärtsbewegungen der Greiferzange in bezug auf das Chassis steuert, und schliesslich für die Kippeinrichtung und für die Fördereinrichtung. In Fig. 14 ist schliesslich in einem senk- rechten Schnitt in grösserem Massstab die Anordnung der Backen der Greiferzange für die Greifereinrichtung beim Erfassen des vorderen Endes der Glasbahn dargestellt.
In den Fig. 1, 2 und 4 ist eine Greifereinrichtung mit einer Zange 1 dargestellt, deren Backen 2 und 3 in verschiedener Weise befestigt sind, u. zw. so, dass eine der Backen 2 fest angeordnet ist und die andere
Backe 3 auf einer Stange 4 schwenkbar montiert ist. Die Enden der Stange 4 sind fest mit Gleitkörper 5 bzw. 6 verbunden, die z. B. die Form von Muffen haben, welche auf Vertikalträgern 7 bzw. 8 eines
Chassis 9 gleiten können. Das Chassis 9 ist seinerseits an mit Rollen versehenen Tragkörpern 10 aufge- hängt und kann auf horizontal angeordneten, ortsfesten Schienen 11 bzw. 12 in Richtung der Pfeile x und y verschoben werden. Die Stange 4 trägt die aus den Teilen 1, 2 und 3 bestehende Greiferzange, die mit- tels Seilen oder Ketten 13, 14 mit Rollen 15, 16 verbunden ist.
Die Rollen 15 und 16 sind auf der Welle 17 eines Untersetzungsgetriebes 18 montiert, das von einem Elektromotor 19 mit vorzugsweise regelbarer
Drehzahl angetrieben wird. Die Drehzahl des Motors ist in Abhängigkeit von der Ziehgeschwindigkeit der
Glasbahn regelbar, wobei z. B. ein Asynchron-Dreiphasenmotor mit einem den verschiedenen Ausschub- geschwindigkeiten der Ziehmaschine sich selbsttätig anpassenden Schleifring-Rotor verwendet wird. Das
Untersetzungsgetriebe 18 und der Motor 19 sind auf einer Plattform 20 des Chassis 9 montiert.
Die auf der Stange 4 schwenkbar montierte Backe 3 der Greiferzange 1 ist bei 21 am einen Ende ei- ner Kolbenstange 22 angelenkt, die mit einem Kolben 23 verbunden ist. Dieser Kolben ist in einem Zy- linder 24, der fest mit der zweiten Zangenbacke 2 verbunden ist, verschiebbar und steht über Leitungen
25,26 mit einem Fünfwegelektroschieber 27 (Schütz) in Verbindung, der die Speisung der Zylinder 24 mit einem Druckmedium steuert, das dem Fünfwegschieber 27 durch eine Leitung 28 zugeführt wird. Die in- neren Greifflächen der Backen 2 und 3 der Zange 1 sind vorzugsweise mit Stossdämpfern ausgestattet, die beim Schliessen der Backen auftretende Stösse dämpfen und dadurch Brüche der Glasbahn verhüten.
Die Stossdämpfer enthalten beispielsweise je ein Stahlrohr od. dgl. 29 bzw. 30, das von einem Rohr 31 bzw. 32 aus Kautschuk od. dgl. umschlossen ist, wobei die Kautschukrohre einen Innendurchmesser haben, der etwas grösser ist als die Aussendurchmesser der Stahlrohre 29, 30. Somit wird im Hohlraum zwischen den Rohren 30 und 32 bzw. 29 und 31 je ein bestimmtes Luftvolumen eingeschlossen, welches komprimierbar ist. Die elastische Wirkung der Luft beim Zusammendrücken unterstützt die dämpfende Wirkung der Kautschukrohre 31,32. Das Kautschukrohr 31 bzw. 32 liegt am Stahlrohr 29 bzw. 30 längs jener Erzeugenden an, die der mit Glasband in Berührung kommenden Erzeugenden gegenüber liegt.
Die Greifereinrichtung mit den Teilen 1 - 32 ist in Richtung der Pfeile x und y mit Hilfe einer Steuervorrichtung, z. B. einer Stange 33, verstellbar, die einerseits mittels eines Bolzens 34 an Teilen des Chassis angelenkt ist und anderseits wahlweise an einer der Stellen 36,37, 38 an einen Arm 35 angelenkt werden kann. Der Hebel 33 ist seinerseits auf der Welle 39 eines Untersetzungsgetriebes 40 befestigt, das mit einem Elektromotor 41 verbunden ist. Das Getriebe 40 und der Motor 41 sind in einem Tragwerk 42 od. dgl. montiert, das mittels quer verlaufender Zwischenbalken oder Träger 43,44 an den Schienen 11, 12 befestigt ist.
Auf der Welle 39 des Untersetzungsgetriebes 40 ist ferner ein Bremsgerät, z. B. eine Bremstrommel 45 (Fig. 5) befestigt, die Bremsbacken 46, 47 mit einem Bremsbelag 48 enthält. Die Bremsbacken sind um eine feste Achse od. dgl. 49 verschwenkbar und werden mit Hilfe einer Feder 50 in der Bremslüftungsstellung gehalten. Die Bremsbacken können gegen die innere Umfangsfläche der Bremstrommel 45 mit Hilfe eines auf einer Welle od. dgl. 52 angeordneten Nockens 51 angepresst werden, der über einen Zwischenhebel 53 von einem in einem Zylinder 55 angeordneten Kolben 54 verstellt werden kann. Die Verstellung des Kolbens wird durch einen Fünfweg-Elektroschieber (Schütz) 58 gesteuert, der durch Leitungen 56,57 mit dem Zylinder 55 verbunden und an eine Zufuhrleitung 59 für ein Druckmedium, z. B.
Druckluft, angeschlossen ist.
Wenn die Greifereinrichtung in der Arbeitsstellung, d. h. in jener Ausgangsstellung (Fig. 3) steht, in der sie sich einige cm weit vor der Totpunktlage in bezug auf die Verschiebung in Richtung des Pfeiles x befindet (diese linke Totpunktlage ist durch gestrichelte Linien a dargestellt), so öffnet sich die
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Greiferzange, die sich in dieser Stellung oberhalb der Vertiblziehvorrichtung 60 (Fig. l) und in der Be- wegungsbahn des vorderen Glasbandendstückes 61 befindet, wobei die aus der Vertikalziehmaschine 60 austretende Glasbahn in eine Schneidvorrichtung 63 bzw. am Schneidwerkzeug derselben vorbeigeführt wird. Eine für die Zwecke der Erfindung besonders gut geeignete Schneidvorrichtung ist in der deutschen
Patentschrift Nr. 848235, beschrieben.
Die Schneidvorrichtung 63 kann mit einem Einstellgerät kombiniert werden, die mit einem selbsttätigen Anschlag nach der deutschen Patentschrift Nr. 1079286 ausgestattet ist. Dieser Anschlag, der schematisch in Fig. l dargestellt ist, hat zwei Anschlagkörper 65 bzw. 66, die an
Stützkörpern 67,68 verschwenkbar sind. Diese Stützkörper sind verstellbar bzw. einstellbar auf einer An- schlagwelle 69 befestigt, die ihrerseits axial verstellbar ist und in allen verschiedenen Längen der abzu- schneidenden Glastafeln Glasbahnendstücken entsprechenden Lagen festgelegt werden kann. Die Vorrich- tung enthält ferner eine Brechrolle 64.
Die Kipp-oder Schwenkeinrichtung (Fig. 6) enthält als Hauptteil einen Tisch 70, der aus einer An- zahl von parallel angeordneten Balken od. dgl. 71 besteht. Diese sind an ihren Endteilen mit geeigneten gegenseitigen Seitenabständen an einem waagrechten Querträger 72 befestigt. Dieser Querträger hat zwei auf zwei horizontalen Bolzen 74 schwenkbar gelagerte Flanschteile 73, wobei die Gelenke in einem Ge- stell 75 derart montiert sind, dass der Tisch mit den Teilen 70 - 73 um die Bolzen 74 in einer Vertikal- ebene verschwenkbar ist, deren Verlauf durch die Richtung der Pfeile x und y der Verstellbewegung des Chassis 1 - 32 bestimmt ist. Am Tisch 70 ist eine Leiste 76 angeordnet, die eine Konsole bildet, auf der dievon der Glasbahn abgeschnittene Tafel 77 abgestützt werden kann.
Die Konsole übernimmt die abgeschnittene Glastafel von der Greiferzange 1-3, wenn sich diese öffnet.
Der Tisch 70 wird von einem Lenkerarm 78 abgestützt, der über einen Hebel 79 mit der Welle 80 eines von einem Elektromotor 82 angetriebenen Untersetzungsgetriebes 81 in Verbindung steht.
Die Fördervorrichtung (Fig. 6) enthält als wesentlichen Teil ein tischförmiges Gestell 83, dessen oberer Teil von den oberen Trums einer Anzahl von endlosen Transportbändern 84 gebildet wird, die parallel zueinander verlaufen. Sie laufen über Rollen, Riemenscheiben od. dgl. 85,86 bzw. 87,88, die voneinander einen geeigneten seitlichen Abstand haben und auf Wellen 89 und 90 bzw. 91 und 92 angeordnet sind.
Die Wellen sind am Gestell gelagert und die Welle 89 trägt eine Steuerrolle 93, die mit Hilfe einer Kette oder eines Bandes 94 od. dgl. von einer Rolle oder Scheibe eines Untersetzungsgetriebes 96 antreibbar ist. Letztere wird vom Elektromotor 97 angetrieben.
Die Lage der oberen Riementrums der Transportbänder 84 ist auf den Kipptisch 70 abgestimmt. Wenn dieser die Horizontallage einnimmt und die Balken 71 sich zwischen den oberen Trums der Transportbänder 84 befinden, wobei die Trums in bezug auf die Oberfläche des Tisches 70 etwas höher liegen, so heben die Transportbänder 84, die vom Motor angetrieben werden, das von der Glasbahn abgebrochene Endstück 77 vom Tisch 70 ab und befördern es zu einer nachfolgenden Arbeitsstelle.
Die Fördervorrichtung mit den Teilen 83-97 kann erforderlichenfalls mit automatischer Markieroder Ritzvorrichtung, z. B. nach den deutschen Patentschriften Nr. 812454, 812350 und 812198 kombiniert werden, wenn die Glastafeln parallel zur Laufrichtung der Transportbänder 84 geritzt oder mit Linien oder Streifen versehen werden sollen.
Die Greifereinrichtung, die Kippeinrichtung und die Transporteinrichtung sind über elektrische Leitungen von einer Steueranlage (Fig. 7 - 13) vollkommen automatisch gesteuert, so dass die Vorrichtung, mit Ausnahme für die Umstellung von Anschlägen oder Kontakten beim Übergang auf andere Tafelabmessungen, kein Bedienungspersonal erfordert.
Die Steueranlage ist z. B. in der nachstehend beschriebenen Weise aufgebaut. Im Vorschubweg der Vorderkante der Glasbahn 62 ist ein Druckknopfschalter 101 (Fig. 7) angeordnet, um den elektromagnetisch betätigbaren Fünfwegschieber 27 im Sinne der Schliessbewegung der Zange 1 oder auch im Sinne der Freigabebewegung des Greifers zu verstellen, wenn der Tafelabschnitt 61. der Glasbahn 62 sich in geeigneter Höhe in der Vorschubbahn der Glasbahn befindet.
Gemäss Fig. 10 ist ein Kontaktgeber 400 vorgesehen, dessen Betätigungsschalter 401 in einstellbarer Lage in der Bewegungsbahn der Zange 1 (bzw. einer entsprechenden Lage in bezug auf den Abschnitt 61) angeordnet ist. Der Schalter 401 wird durch die vom Glasbahnteil 61 nach oben bewegte Zange 1 betätigt, wodurch der Kontaktgeber 400 den Motor 19 einschaltet. Nun übt die Zange auf den Abschnitt 61 der
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Anschlagkörpers 65 der Einstellvorrichtung 69 angeordnet ist. Ferner ist ein in der Bahn des Chassis 9 oder des Armes 35angeordneterRuhekontaktschalter202 angeordnet, der sich auch in der Schwenkbahn des He-
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bels 35 nach oben befinden kann.
Die beiden Schalter 201 und 202 werden nacheinander derart betätigt, dass im Stromkreis des Motors 41 kurzzeitig ein Strom fliesst, der eine Verschiebung des Chassisteiles 9 zusammen mit der an ihm befestigten Zange 1 bis in die Ruhelage a (Fig. 3) bewirkt. Hiedurch wird das abzuschneidende Glasstück 61 kurzzeitig zum Werkzeug der Schneidvorrichtung 63 hin verschoben und hiebei die Glasbahn 62 leicht zu diesem Werkzeug hin gebogen. Dabei wird ein weiterer Kontaktgeber 300 (Fig. 9) verstellt, dessen Betätigungsschalter 301 oberhalb des äusserenAnschlagkörpers 66 der Einstellvor- richtung 69 angeordnet ist und vom Abschnitt 61 der Glasbahn 62 derart betätigt wird, dass der Stromkreis des Motors 98 der Schneidvorrichtung 63 im richtigen Augenblick geschlossen wird, um die Ausführung des Schnittzuges der Glasbahn einzuleiten.
Mit Hilfe eines zweiten Betätigungsschalters 203 (Fig. 8), der sich im Steuerstromkreis des Kontakte- bers 200 befindet und in einer einstellbaren Lage oberhalb des Werkzeuges 1 (oder des vorderen Glastafel- endteiles 61) angeordnet ist und von der vom aufwärtsgehenden Abschnitt 61 mitgenommenen Zange 1 betätigt werden kann, wird der Kontaktgeber 200 verstellt, wodurch der Motor 41 anläuft und den Arm
35 in Richtung des Pfeiles z (Fig. 3) schwenkt, wobei der Chassisteil 9 mit der Zange 1 aus der Stellung i a (linke Totpunktlage) in Richtung des Pfeiles y verschoben wird, wodurch der Abschnitt 61 in Richtung des Pfeiles y hin gebogen wird und von der Glasbahn 62 in dem Augenblick abbricht, in welchem die ge- zogene Schnittlinie eine Lage etwas oberhalb der Brechrolle 64 erreicht. Diese Seitenbewegung wird in derselben Verstellrichtung kontinuierlich fortgesetzt.
Gemäss Fig. 10 ist noch ein weiterer Kontaktgeber
500 vorhanden, dessen Betätigungsschalter 501 in einer festen Lage bezüglich der Schwenkbahn des He- bels 35 angeordnet ist und dessen Unterbrecher-oder Ruhekontaktschalter 502 auf der Zange 1 angeord- net und mittels eines Anschlages 99 (Fig. l) betätigbar ist.
Die Schalter 501 und 502 werden jeweils vom
Hebel 35 bzw. vom Balken 71 des Kipptisches 70 (Fig. 6) betätigt, wodurch eine plötzliche und kurzzeitig beschleunigte Bewegung des Chassis erfolgt, u. zw. im Augenblick des Abbrechens (oder kurz vor diesem
Moment), wodurch das aufwärtsgehende abgebrochene Glasendstück schneller gehoben wird, als das Glas- band vorrückt, so dass eine Berührung der unteren Kante (der Bruchkante) der abgebrochenen Tafel mit der oberen Kante des nachfolgenden und neu abzuschneidenden Glasendstückes verhindert wird, wenn die Glas- bahn zus dem Gehäuse der Vertikalziehmaschine autwÅarts betordert wird.
In Fig. 8 ist noch ein weiterer Unterbrecherschalter 204 dargestellt, der im Steuerstromkreis des Kon- taktgebers 200 angeordnet ist und mittels des an der Zange 1 angeordneten Anschlages 99 geöffnet wird.
Der Anschlag 99 wird vom Balken 71 des Kipptisches 70 derart betätigt, dass die Unterbrechung der Mit- nahmebewegung der abgebrochenen Glastafel in seitlicher Richtung (Pfeil y) eingeleitet wird.
Fig. 11 zeigt einen Druckknopfschalter 601, der vom Anschlag 99 (Fig. l) gesteuert wird. Dieser An- schlag wird durch den Balken 71 des Kipptisches 70 bewegt. Die Steuerung erfolgt derart, dass der An- schlag 99 gleichzeitig mit dem Unterbrecherschalter 204 (Fig. 8) betätigt wird, wobei er einen dem
Bremsgerät zugeordneten elektromagnetischen Fünfwegschieber 58 (Fig. 5) so verstellt, dass die Brems- trommeln angedrückt werden und eine zunehmende Abbremsung der Seitenbewegung des Endstückes in
Richtung des Pfeiles y und die Stillsetzung des Endstückes an einer vorbestimmten Stelle bewirken. Hie- bei wird der Chassisteil 9 mit der abgeschnittenen Glastafel 77 genau oberhalb der Kippvorrichtung 70 bis
76 angehalten.
In Fig. 7 ist ein Betätigungsschaltknopf 103 dargestellt, welcher ebenfalls vom Anschlag 99 gesteuert wird. Wie bereits ausgeführt worden ist, wird der Anschlag 99 vom Balken 71 des Kipptisches 70 betätigt.
Hiebei wird ein Bewegungsvorgang ausgelöst, bei dem die Tafel 77 losgelassen und auf der Kippvorrich- tung abgelegt wird, indem zuerst die Zange 1 geöffnet und die abgeschnittene Tafel 77 der Glasbahn auf der Konsole 76 des Tisches 70 der Kippvorrichtung (Fig. 6) aufgesetzt wird, wobei die obere Kante der Ta- fel 77 zunächst noch zwischen den Backen 2 und 3 der Zange 1 verbleibt, bis die Unterkante der Tafel
77 fest auf der Konsole 76 aufrührt, wonach die weiter in Bewegung bleibende Zange 1 den Teil 77 frei- gibt und auf der Konsole 76 stehen lässt.
Fig. 12 zeigt einen Kontaktgeber 700, dessen Betätigungsschaltknopf 701 auf dem Tisch der Kipp- vorrichtung derart angeordnet ist, dass er von der Unterseite der auf dem Tisch angelehnten Tafel 77 be- tätigt werden kann, um das Kippen der Tafel einzuleiten. Die Glastafel 77 wird hiebei in eine im we- sentlichen horizontale Lage umgelegt.
Es ist ferner ein Betätigungsschalter 801 (Fig. 11) vorgesehen, der ortsfest oberhalb der Bewegungs- bahn des Tisches der Kippvorrichtung derart angeordnet ist, dass er unter Einwirkung des Kipptisches eine
Verstellung des elektromagnetischen Schiebers 58 auslöst. Der Schieber wird jetzt im umgekehrten Sinne verstellt und entriegelt die Bremse, durch welche nun die Seitenbewegung der Tafel 77 in Richtung des
Pfeiles y zunehmend abgebremst wird.
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Ein dritter Betätigungsschaltknopf 205 (Fig. 8) liegt im Steuerstromkreis des Kontaktgebers 200 und ist ortsfest oberhalb der Schwenkbahn des Kipptisches so angeordnet, dass er unter Einwirkung des Kipptisches eine Bewegung auslöst, welche die Rückführung der Greifervorrichtung in die Ausgangslage bewirkt, u. zw. durch die Rückführung des Chassis 9 zusammen mit der leeren geöffneten Zange 1 in Richtung zur Aus- gangslage des Chassis 9, die sich einige cm vor der linken Totpunktlage der Chassisbewegung in Richtung des Pfeiles x (Fig. 3) befindet.
Ein in Fig. 10 dargestellter Unterbrecherschalter 402 liegt im Steuerstromkreis des Kontaktgebers 400 und ist in einstellbarer Lage oberhalb der Verschiebungsbahn des Chassis 9 (Fig. 3) derart angeordnet, dass er vom Chassis 9 zu Beginn der Rückbewegung des Chassis (Pfeil x) betätigt wird und ein Signal zum Be- enden der Aufwärtsbewegung der Greifervorrichtung auslöst.
Fig. 10 zeigt noch einen Wendeschalter 403 im Steuerstromkreis des Motors 19, wobei dieser Wendeschalter von einem Kontaktgeber 404 gesteuert wird, dessen Betätigungsschalter 405 in gleicher Weise wie ein zweiter Betätigungsschalter 407 des Kontaktgebers 400 in einstellbarer Lage oberhalb der Verschiebungsbahn des Chassis 9 (Fig. 3) angeordnet ist. Die beiden Schalterknöpfe 403 und 405 werden nach- einander vom Chassis 9 bei seiner Rückführbewegung (Pfeil x) betätigt. Hiebei wird der Kontaktgeber 404 so verstellt, dass der Drehsinn des Motors 19 umgekehrt wird, und dann wird der Schalterknopf 407 betätigt und dadurch die Arbeitsbewegung der Greifervorrichtung, die seit der Abgabe der letzten abgeschnittenen Glastafel geöffnet geblieben war, beendet.
Fig. 8 zeigt einen dritten Unterbrecherschalter 206, der im Steuerstromkreis des Kontaktgebers 200 liegt und in einstellbarer Lage oberhalb der Verschiebungsbahn des Chassis 9 (Fig. 3) derart angeordnet ist, dass er vom Chassis am Ende der Rückkehrbewegung desselben betätigt wird und dadurch die Verschiebbewegung der Greifervorrichtung in die Ruhelage unterbricht.
Ein im Steuerstromkreis des Kontaktgebers 400 liegender zweiter Unterbrecherschalter 406 (Fig. 10) und ein im Steuerstromkreis des Kontaktgebers 404 liegender Unterbrecherschalter 408 sind in einstellbarer Lage oberhalb des Verschiebungsweges der Zange 1 oder des Glasblattes 62 (Fig. l) angeordnet. Sie werden nacheinander von den genannten Teilen betätigt und lösen dadurch die Unterbrechung der Abwärtsbewegung der Greifervorrichtung aus, wenn diese bis in eine vorbestimmte, einstellbare Höhenlage gesenkt worden ist, in der sie einen neuen Abschnitt der Glasbahn ergreifen kann und der Wendeschalter 403 in seine Ausgangslage zurückgestellt werden kann.
Gemäss Fig. 13 liegt ein Betätigungsschalter 901 im Steuerstromkreis des Kontaktgebers 900, und ferner ist ein Unterbrecherschalter 702 (Fig. 12) im Steuerstromkreis des Kontaktgebers 700 vorgesehen. Diese beiden Schalter sind in einstellbarer Lage des Kipptisches 70 derart angeordnet, dass sie nacheinander vom Tisch 70 betätigt werden, wenn der Tisch in eine im wesentlichen horizontale Lage gelangt. Bei Betätigung der beiden Schalter wird auch die Fördervorrichtung in Bewegung versetzt und die Kippbewegung der Kippvorrichtung beendet, wenn diese eine im wesentlichen horizontale Stellung erreicht hat, und die beiden Schalter steuern ferner das Auflegen der vom Glasband gebrochenen Glastafel auf die Fördervorrichtung und die Mitnahme dieser Tafel.
Fig. 12 zeigt einen weiteren Betätigungsschalter 703 und einen dritten Unterbrecherschalter 704 (Fig.
12), die im Steuerstromkreis des Kontaktgebers 700 liegen und ferner einen Unterbrecherschalter 902, der im Steuerstromkreis des Kontaktgebers 900 angeordnet ist. Alle drei Schalter sind ortsfest oberhalb der Vorschubbahn der auf dem Tisch der Fördervorrichtung liegenden Glastafel (Fig. 6) angeordnet. Sie können durch diese Glastafel betätigt werden und lösen bei ihrer Betätigung die Rückschwenkung bzw.
Aufrichtung des Kipptisches in seine Ausgangslage, die Stillsetzung der Förderbänder der Fördereinrichtung und die Verriegelung des zurückgeführten Kipptisches in seine Ausgangslage aus.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, diese können vielmehr im Rahmen des Erfindungsgedankens noch verschiedenartig abgewandelt werden.
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