DE252186C

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Publication number: DE252186C
Application number: DENDAT252186D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JVl 252186" KLASSE 34/. GRUPPE

HEINRICH .MÜLLER in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. März 1911 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Beinkleidbügel, welcher den Beinkleidern eine gute Form bewahrt, indem er das kopfstehend angehängte Kleidungsstück durch je zwei in jedem Hosenbein längslaufende Leisten gerade spannt.

Das Wesen der Neuerung besteht einerseits in der Anbringung einer Federung an dem die beiden Längsleisten auseinanderspreizenden

ίο Gestänge, welche ein selbsttätiges festes Anlegen der Längsleisten am Stoff bewirkt, wobei dann vorteilhaft das Gestänge aus gleichlangen und parallel geführten Stäben auszuführen ist, so daß ein Parallelogramm entsteht, das ein besonderes Gelenkstück trägt, welches die Einstellung der beiden Längsleisten eines Beines bis zu gewissen begrenzten Neigungswinkeln gegeneinander erlaubt. Anderseits erstreckt sich die Erfindung auf eine Vereinfachung dieser Bauart, indem unter Fortfall einer besonderen Feder bei der Bauart mit zwei Spreizstäben einer derselben federnd ausgebildet wird, wobei die Länge der Stäbe und ihre Befestigung an den Längsleisten derart gewählt ist, daß ein Trapez bzw. ein beliebiges Viereck mit einer langen veränderlichen Seite entsteht. Dabei kann dann auch unter Fortfall eines besonderen Gelenkstückes die bewegliche Längsleiste unmittelbar die vierte Trapezseite bilden, ohne an ihrer Schrägstellüng gehindert zu sein. Außerdem haben alle Ausführungsarten eine Sperrvorrichtung, die den Spanner in zusammengelegtem Zustande sperrt, so daß er bequem ins Hosenbein eingesteckt und dann durch Auslösung zum Auseinanderfedern gebracht werden kann.

Die Zeichnung stellt die Vorrichtung in zwei Ausführungsformen dar, und zwar ist

Fig. ι eine Seitenansicht des abgefederten Parallelogrammspanners,

Fig. 2 ein Schaubild derselben Vorrichtung,

Fig. 3 eine Seitenansicht eines Spanners mit federnder Ausführung einer der Spreizstangen,

Fig. 4 eine Schemaansicht in anderer Stellung,

Fig. 5 und 6 die Grundrisse zu Fig. 3 und 4, wobei die Durchbiegung des elastischen Spreizstabes übertrieben dargestellt ist,

Fig. 7 der Mittelteil eines federnden Spanners mit nur einem Spreizstab in jedem Hosenbein.

Der Spanner besteht aus zwei Leisten 1 und 2, deren eine, längere, innen an der Knieseite des Beinkleides zum Anliegen kommt und die andere innen an der Wadenseite. An der einen befindet sich ein Aufhängehaken 3. Die Verbindung zwischen beiden Leisten ist durch zwei Stäbe 4 und 5 dargestellt, welche einerseits an der langen Leiste 1 und anderseits an einem Gelenkstück 6 angelenkt sind, so daß sie sich parallelogrammartig bewegen können. Beide sind durch eine dazwischen gelegte Druckfeder 7 angespannt,

so daß sie die beiden Leisten ι und 2, deren letzte in einem Gelenk 8 an dem Gelenkstück 6 drehbar ist, auseinanderdrücken.

Die Leiste 2 kann sich dabei so weit schräg stellen, bis sie an einem der auf derselben Seite des Gelenkstückes 6 angreifenden Spreizstäbe 4 und 5 anstößt.

Die Leiste 1 trägt einen Stift 11 und die Leiste 2 ein Loch 12 oder eine ähnliche Druckknopf einrichtung zum Verriegeln in zusammengelegter Stellung.

Bei der anderen Ausführungsform entsprechen alle Teile denen der ersten, wobei nur unter Fortfall der Feder und des Gelenk-Stückes der Spreizstab 5 federnd ausgebildet ist, und wobei die beiden Spreizstäbe an der beweglichen Leiste 2 unmittelbar, und zwar in geringerem Abstand als an der festen Leiste 1 in Drehpunkten 9 und 10 angelenkt sind.

Der federnde Stab 5 ist als einfaches Stahlband dargestellt, könnte aber auch aus einem abgefederten Teleskoprohr o. dgl. bestehen.

Unter Umständen könnte auch die Federung in dem zweiten Spreizstab 4 liegen, und es müßte dann vorteilhaft der Abstand der Drehpunkte 9 und 10 auf der beweglichen Leiste größer sein als auf der festen Leiste.

Als Material für die Längsleisten kommt hauptsächlich Holz in Frage, für die Spreizstäbe Holz bzw. Stahl oder Messing. Günstig ist es stets, wenn der starre Spreizstab eine Längeneinsteilbarkeit durch Schlitz und Klemmschraube oder durch eine Lochsteckvorrichtung besitzt.

Eine dritte Ausführungsform (Fig. 7) besitzt jederseits nur einen Spreizstab 4, welcher gegen eine oder beide Leisten 1 und 2 durch J eine oder zwei Federn 7, die zugleich als Anschläge wirken können, im Gelenk angespannt ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Beinkleidspanner mit einem Paar Spannleisten für jedes Hosenbein und einem diese Leisten auseinanderdrückenden Spreizgestänge, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung des Gestänges, daß es durch das Eigengewicht des angehängten Beinkleides gespreizt . wird und dadurch nach Art von Kniehebeln auf das Beinkleid wirkt, wobei der Anfangsanliegedruck durch Federn erzeugt wird.

2. Beinkleidspanner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizgestänge aus einem Paar gleich langer und paralleler Stäbe mit dazwischen gespannter Druckfeder besteht.

3. Beinkleidspanner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Längsleisten derart um einen Gelenkpunkt drehbar angesetzt ist, daß sie bis an die als Anschläge wirkenden Gelenke der benachbarten Stäbe ausschwingen kann.

4. Beinldeidspanner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Spannern mit nur einem Spreizstab die beiden Längsleisten gegen diesen Spreizstab abgefedert sind.

5. Beinldeidspanner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Spreizstäbe in seiner Längsrichtung federnd ausgeführt ist, wobei statt eines Parallelogramms ein Trapez bzw. ein beliebiges Viereck entsteht, und wobei beide Längsleisten Seiten des Vierecks bilden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.