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Kragenschloß für das Plätten von Hemden in Plättpressen Die Erfindung
betrifft ein Kragenschloß für das Plätten von Oberhemden ohne oder mit angenähten
Kragen in Plättpressen. Bei derartigen Plättpressen besteht die Aufgabe, den Kragenbund
und insbesondere bei angenähten Kragen, die vorgeplättet werden, diese selbst nach
Überstülpung des Hemdes über den Plättisch in guter Lage zu halten, so daß bei dem
Bügeln der Hemdenbrust keine Fältchen sich im Bund und insbesondere im Kragen bilden.
Zu diesem Zwecke sind bisher Spannschlösser zur Anwendung gelangt, bei denen lediglich
im Kragenvorderbereich ein lagegerechtes Festhalten erreicht wurde, während im Hinterteil
des Bundes oder Kragens entweder kein oder nur ein geringer Halt geschaffen wurde,
der nicht der runden Bund- oder Kragenform entspricht. Die zur Behebung dieses Mangels
angewendeten Keilstücke, die in das Kragenschloß eingespannt und unter der Wirkung
von Exzentern oder sonstigen Spannmitteln nach außen bewegt wurden, haben den Mangel
nur sehr behelfsmäßig und unvollkommen beheben können.
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Erfindungsgemäß erfährt der Bund oder Kragen nach erfolgtem Überstülpen
des Hemdes auf den Preßtisch dadurch eine der Kreisform wenigstens angenähert angepaßte
Ausspannung, daß im Vorderbereich eine kreisförmige Wand von etwa 12o° Umfang auf
einem am Plättisch befestigbaren Bock sitzt und daß im hinteren Bereiche eine der
Vorderwand umfangmäßig entsprechende Backe längs versch ebbar im Bock gelagert ist,
wobei die seitlichen Öffnungen durch gewölbte Federbacken
überbrückt
werden, die einerseits an den beiden etwa senkrechten Rändern der Vorderwand drehbar
gelagert sind und andererseits sich an die beiden Ränder der hinteren Backe anschmiegen.
Die vordere Wand und die hintere Backe sind zusammen mit den beiden federnd anliegenden
Zwischenstücken so geformt, daß sie im zusammengedrückten Zustand des Kragenschlosses
der kleinsten und im auseinandergezogenen Zustand der größten vorkommenden Kragenweite
sich anpassen, wobei sich ein Oval bildet, dessen große Achse im ersteren Fall in
Querrichtung und im zweiten Fall in Längsrichtung liegt, während bei mittleren Größen
der Umfang der Schloßwandteile sich der Bund-oder Kragenform anschmiegt.
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Die hintere Backe ist im Bock auf* einem Hebelsystem, beispielsweise
auf einer Parallelogrammführung, gelagert und mit einem nach oben herausragenden
Betätigungshebel verbunden, derart, daß nach Ausrichtung des Hemdenbundes oder des
Kragens dessen Ausspannung durch Bewegung des Hebels in Richtung Kragenhinterteil
erfolgt. Mit dem Hebelsystem ist ein über den Bund bzw. Kragen nach vorn hinweggreifender
Bügel mit Andruckplatte verbunden, und zwar in der Art, daß die Platte die beiden
sich überlappenden Bund-bzw. Kragenenden gegen die Vorderwand andrückt mit der Maßgabe,
daß beim Spannen des Schlosses durch Betätigung des Spannhebels der Preßdruck der
Andruckplatte gegenüber dem Bund oder Kragen sich verstärkt.
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Im besonderen ist der Andruckplattenhebel labil gelagert, derart,
daß er bei Arbeitsbeginn frei beweglich von Hand gegen die Bund- oder Kragenüberlappungsstelle
heranführbar ist, so daß erst während des anschließenden Spannens des Kragenschlosses
die Andruckplatte automatisch ihren Preßsitz erlangt. Der Cberkraghebel mit der
Andruckplatte ist auf einem Bügel drehbar gelagert, der mit einer Kurvenbahn versehen
ist, auf die eine Walze o. dgl. des Backenspannhebels aufläuft, oder umgekehrt,
sobald dieser bewegt wird, so daß die Andruckplatte des Überkraghebels festen Andruck
an der Schloßvorderwand erhält.
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Der Überkraghebel ist zweckmäßig über je eine Rückliolfeder einerseits
mit dem hinteren Backenteil und andererseits mit der Vörderwand verbunden.
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Für die Ausbildung des Spannschlosses im Sinne der Erfindung ist es
weiterhin von Vorteil, den Spannhebel für die hintere Backe des Schlosses in einem
Langloch innerhalb eines an der Backe drehbar angeschlossenen Lenkers zu lagern,
derart, daß bei Beginn der Bewegung des Spannhebels zunächst nur die Kurvenbahn
auf die Walze des Betätigungsbügels des Überkraghebels aufläuft oder umgekehrt und
die Arretierung desselben bewirkt.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird ein Kragenschloß erzielt,
das äußerlich eine weitgehendeGeschlossenheit aufweist, also nicht sperrig ist und
daher beim Überziehen des Hemdes auf den Preßtisch nicht stört. Das Kragenscljloß
kann in einfachster Weise am Preßtisch befestigt werden. Zu diesem Zwecke braucht
beispielsweise der Bock nur einen nach unten herausragenden Gewindebolzen zu besitzen.,
der in ein Loch eler unteren Tischplatte eingesetzt und von unten mit einer Mutter
festgezogen wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einigen .Ausführungsbeispielen
schematisch dargestellt, und es bedeutet Fig. i schaubildliche Ansicht einer Karusseldoppeltischpresse
mit eingespanntem Kragenschloß, Fig.2 Schaubild für die Anwendung des erfindungsgemäßen
Kragenschlosses bei einem Oberhemd ohne Kragen, Fig.3 Schaubild entsprechend Fig.2
bei Bearbeitung eines Sporthemdes mit angenähtem Kragen, Fig. 4 Seitenansicht nebst
Teilschnitt des Kragenschlosses in nicht gespannter Stellung, Fig. 5 Kragenschloß
entsprechend Fig. 4 im gespannten Zustand, Fig. 6 Horizontalschnitt durch das Kragenschloß
gemäß Fig. 4 und Fig. 7 horizontalen Schnitt durch das Kragenschloß entsprechend
Fig.5.
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Die in Fig. i dargestellte Karusseldoppeltischpresse besteht in ihren
Hauptteilen aus dem Doppeltisch i und i' mit darauf gelagerten Preßtischen 2 und
3, ferner aus dem Gestell 5 mit der daran befestigten Heizplatte .4. Der Antrieb
des Karussells erfolgt hydraulisch über das Triebwerk 6 unter Vermittlung des Fußhebels
7, und zwar in der Art, daß die Preßtische 2 und 3 abwechselnd unter die Heizplatte
:4 geschwenkt werden. Stirnseitig ist in jedem Preßtisch ein Kragenschloß 8 und
9 eingefügt, das in einen entsprechenden Ausschnitt in der Heizplatte ,4 sich einfügt.
Es ist verständlich, daß zufolge des herausragenden Kragenschlosses 8 bzw. 9 der
jeweils in den Bereich der Heizplatte 4 gelangende Preßtisch einen genügenden Abstand
gegenüber der Heizplatte besitzen muß, um zu verhindern, daß der hochgestellte,
vorgeplättete und gegebenenfalls steife Kragen geknickt wird. Schon aus diesem Grund
muß angestrebt werden, die Konstruktionshöhe des Kragenschlosses nicht zu groß zu
wählen.
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Gemäß den Fig. 2 und 3 in Verbindung mit den Fig. 4 bis 7 besteht
das Kragenschloß aus der vorderen Wand io und der hinteren Backe i i. Beide Begrenzungsflächen
sind der Kreisform angenähert. Der beidseitige Zwischenraum ist durch unter Federkraft
stehende Zwischenstücke 12 überbrückt. Nach erfolgtem Überziehen des Preßtisches2
oder 3 und Ausrichtung der I-lemdenbrust 13 auf dem Tisch erfolgt die lagegerechte
Herrichtung des Bundes 14 bzw. des hochgestellten Kragens 15, und zwar in der Weise,
daß die Bund- bzw. Kragenecken im Knopfbereich zunächst von Hand zusammengehalten
werden. Alsdann schwenkt die eine Bedienungshand 16 die Andruckplatte 17 vor die
Überlappungsstelle und drückt die Platte 17 gegen die Wand 1o. Alsdann erfolgt durch
die andere Bedienungshand 18 unter Vermittlung des Hebels i9 das Spannen des Kragenschlosses
durch Verschiebung der Backe i i in Richtung Hinterteil des Bundes
ia
bzw. Kragens 15, wie aus den Fig. 2 und 3 deutlich ersichtlich ist.
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Der Aufbau und die Wirkungsweise des Kragenschlosses sind aus den
Fig. 4 bis 7 ersichtlich.
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Auf einem Bock 20 sitzt die Vorderwand io, und die hintere Backe i
i ist über die Lenker 2 1 und 22 (Parallelogrammführung) an diesem Bock angelenkt.
Dadurch ist die Backe i i gegenüber der Wand to hin und her verschiebbar. Die Bewegung
der Backe i i erfolgt unter der Einwirkung des Lenkers 23 mittels des Hebels i9.
In diesem Lenker befindet sich ein Langloch 24, in welchem der Hebel i9 bzw. dessen
Angriffsbolzen 25 ein Bewegungsspiel hat. Dieses Bewegungsspiel ist durch die an
dein labilen Überkraghebel 26 befestigte Andruckplatte 17 bedingt.
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Auf dem Hebel i9 sitzt eine Kurvenscheibe 27, die mit einer Abwälzrolle
28 zusammenarbeitet. Diese Abwälzrolle ist das Ende des Spannhebels 29 des tl1rerkragliel>eIs
26. Der Spannhebel 29 ist im Punkte 30 in' Bock 20 gelagert. Am anderen Ende
des Spannhebels 29 ist der Hebel 26 im Punkte 3 1 drehbar gelagert.
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Sobald das Hemd auf dem Preßtisch ausgerichtet und der Bund 14 oder
der hochgestellte Kragen 15 gut zusammengelegt sind, wird die Platte 17 von Eland
gegen die Vorderwand io gedrückt. Dieses freie lie-,vegungsspiel ist möglich, da
der Hebel 26
lm Gelenk 31 frei drehbar ist. Die Platte 17 wird
-zunächst von Rand an der Wand to gehalten. Sobald der Hebel ig in Richtung Kragenhinterteil
gedrückt wird, bewegt sich der Bolzen 25 im Langloch 2:1 frei, drückt aber dabei
mit der Kurvenscheibe 27 die Abwälzrolle 28 an, wodurch eine Sperrung des Oberkraghebels
26 und damit ein Preßsitz der Platte 17 erreicht wird. Wird nun der f iebel
i9 weitergedrückt, so erfolgt über den Lenker 23 hinweg ein Verschieben der hinteren
Backe t i. Während dieser Zeit rollt die Walze 28 auf der Kurvenscheibe 27 im Sinne
des Durchfahrens einer Kreisbahn entlang. Um eine ständige Anlage der Walze 28 an
der Kurvenbahn 27 zu sichern, ist das Gelenk 31 über eine Feder 32 mit der
Vorderwand io verbunden. Die hintere Backe i i ist über die Feder 33 am Hebel 26
angeschlossen.
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Sowohl die Vorderwand io als auch die hintere Backe t i tragen Abdeckbleche
3:1 und 35, wodurch das Innere des Kragenschlosses abgeschirmt ist. In diesen Deckblechen
3.1 und 35 sind Schlitze 36, 37 und 38 für die freie Bewegung der Hebel i9 und 26
vorgesehen.
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In den Horizontalschnitten gemäß den Fig.6 und 7 sind die Deckflächen
und die Hebelgestänge sowie der Lagerbock weggelassen. Der Abstand 39 zwischen den
senkrechten Begrenzungskanten der Wand io und der Backe ii wird durch Zwischenstücke
40 und .4 t überbrückt, die an der feststehenden Vorderwand io drehbar gelagert
sind. Diese "Zwischenstücke werden durch Federn 42 stets nach außen gedrückt.
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_11i der Unterseite des Lagerbockes 2o befindet sich ein Gewindestift
13, durch den das Kragenschloß auf den Preßtischen 3 und 4 gehalten werden kann.