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Eolumbarium aus Urnenaufbewahrunselementen zur Urnenbestattung Gegenstand
der Erfindung ist ein Eolumbarium aus Urnenaufbewahrungselementen zur Urnenbestattung.
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Gegenwärtig wird für Kolumbarien Kunst stein und Beton verwendet,
manchmal verkleidet mit Marmor. Die Urnenkammer, die Ädikula, wird nach der Einstellung
der Urne mit Glas-, Marmor-oder
Kunststeinplatten bedeckt. Diese
Abdeckung steht aber nicht in formellem Einklang mit dem Kolumbarium. Das Eolumbarium
ist oft mit der Leichenhalle zusammengebaut, in deren Wand Öffnungen für die Urnen
freigelassen sind. Nachdem diese besetzt worden sind, wie z.B. im Friedhof von Farkasret
in Budapest, wurde die Begrenzungswand des Friedhofs mit durch Kunststeine unterteilten,
hinten mit Putz verkleideten, mit Blechdach versehenen, ärmlich ausgeführten Urnenkammern
versehen. Der Anblick solcher aufgebauten, weit geöffneten Urnenkammern ist jedoch
unästhetisch. Diese Bauten lassen aber auch in bezug auf die technische Ausführung
zu wünschen -rig.
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Ein anderes heutiges Beispiel ist das in der Näheres alten Krematoriums
von hohem bauhistorischen Wert gelegene Eolumbarium von Debrecen. Im Gegensatz zur
billigen und häßlichen Lösung des erwähnten Friedhofs in Farkasrét ist es hier gelungen,
mit großem Geldaufwand eine ähnlich schlechte Wirkung zu erreichen. Eine genaue
Beschreibung des den Friedhof umfassenden Gebäudes würde zu weit führen, jedoch
soll erwähnt werden, daß die an den engen Betonkorridorenliegenden leeren Urnenkammern
unschön wirken. Der grundlegende Fehler ist sowohl bei der billigen als auch bei
der aufwendigen Lösung der gleiche: die zahllosen Urnenkammern werden auf einmal
gebaut und dann nur langsam besetzt.
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Hier schafft die Erfindung Abhilfe, indem sie folgendes vorschlägt.
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In einem anzulegenden neuen Friedhof oder Friedhofteil, in dem neue
Kolumbarien, also Urnenaufbewahrungsräume, angeordnet werden sollen, wird zunächst
der aus den Urnenaufbewahrungselementen
kontinuierlich vergrößerte
kultische Raum unter Berücksichtigung der Abmessungen und Formgegebenheiten des
Ortes entworfen und damit der besondere Urnenkammertyp bestimmt, aus welchem dieser
Raum aufgebaut werden kann. Beim Entwurf der Urnenkammer soll die Struktur des geplanten
Monuments berücksichtigt und das Kolumbarium zweckmäßigerweise so entworfen werden,
daß es mit einigen wenigen Ergänzungselementen erweitert werden kann. Ein anderer
wesentlicher Gesichtspunkt ist, daß die Formgestaltung der Urnenkammer und der Urnen
mit den Bestattungsanforderungen und Sitten der jeweiligen Gesichtspunkt istt daß
die Formgestaltung der Urnenkammer und der Urnen mit den Bestattungsanforderungen
und Sitten der jeweiligen Gemeinschaft (Anordnung von Öllicht, Blumen, Aufschriften,
Zeichen, Bestattung der Bamilienmitglieder nebeneinander, usw.)- in Einklang steht.
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Dementsprechend können im Laufe der Zeit durch die wachsende Anzahl
der Urnenkammern architektonisch bedeutende kultische Räume, Nonumente entstehen,
deren Bau mit der Anlegung der ersten Urnenkammer beginnt und danach über Generationen
hinweg wächst und faktisch nicht endet, allenfalls unterbrochen werden kann.
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Die große praktische Bedeutung, die dem Erfindungsvorschlag zukommt,
wird auch deutlich, wenn man bedenkt, wie langsam die kulturellen Gemeinschaftsräume,
wie Nationaltheater, neue Sulturhäuse, neue Grauungssäle, usw. nur verwirklicht
werden können, da sie große Aufwendungen erfordern. Es dürfte deshalb vielleicht
die Anlegung der Fundamente einiger solcher Gemeinschaftsgebäude unter Berücksichtigung
der Erfindung nicht ohne
Interesse sein.
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Die Bestattungsarten vergangener Epochen, von Pyramiden bis zu den
Holzsärgen, haben der Nachwelt eine Fülle von Informationen geliefert. Das oben
beschriebene Bestattungssystem kann auch als Informationsaufbewahrungssystem ausgebaut
werden.
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In diesem Fall enthält die Urnenkammer nicht nur die Urne mit ein
der Asche des Verstorbenen, sondern aucWkleines Informationsspeicherelement, z.B.
Tonbandgerät, Diabilder, Magnetbildaufnahmegerät, Hologramm, usw., welches, gemessen
am technischen Niveau der jeweiligen Zeit, die für wichtig gehaltenen Informationen
über den Verstorbenen aufbewahrt. Die vom Leben ausgezeichneter Persönlichkeiten
aufbewahrten Dokumente können anläßlich einer Totengedenkfeier gezeigt werden.
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Sollte ein vollkommen neuer Friedhof angelegt werden, so soll er nach
einheitlichen funktionellen und formellen Grundsätzen ausgestaltet werden, wobei
das bestimmende Grundelement die Urnenaufbewahrungskammer ist, deren Forgebung und
Gesetzmäßigkeit ihres Zusammenbaus die Struktur und Form des entstehenden Raums
grundsätzlich bestimmen.
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Die Erfindung wird an Hand zweier Ausf-ührungsbeispiele im folgenden
näher erläutert, wobei der grundlegende Erfindungsgedanke, nämlich ein aus zusammensetzbaren
Urnenaufbewahrungselementen variabel aufgebauter kultischer Friedhofsraum, durch
diese Beispiele veranschaulicht werden soll. In der Zeichnung zeigen:
Fig.
la die Draufsicht des Urnenaufbewahrungselementes gemäß der Erfindung; Fig. Ib die
Vorderansicht des Urnenaufbewahrungselementes gemäß Fig. la; Fig. 1c die Unteransicht
desselben Elementes; Fig. ld eine isometrische Darstellung des Urnenaufbewahrungselementes
gemäß Fig. la, Ib und Ic; Fig. le einen in dem Urnenaufbewahrungselement anzuordnenden
Behälter, in dem Namen, Informationen, Aufschrift,. usw. niedergelegt werden können;
Fig. If ein Ausführungsbeispiel einer Urne dar, die ebenfalls im Hohlraum des Urnenaufbewahrungselementes
anordbar und durch einen mit Bajonettverschluß versehenen Deckel verschließbar ist;
Fig. lg,lh einen im Urnenaufbewahrungselement aufstellbaren Blumenhalter und Lichthalter;
Fig. 2 einen Teil des aus den in Fig. 1 gezeigten Urnenaufbewahrungselementen zusammenbaubaren
Ge-Gebäudes; Fig. 3a/3b eine Schnittansicht bzw. Draufsicht eines Teils des aus
den in Fig. 1 gezeigten Urnenaufbewahrungselementen zusammengesetzten kultischen
Raumes mit Tonnengewölbe;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des
in Fig. 3 im Schnitt bzw. in Draufsicht dargestellten, beispielsweise in Spiralform
aufgebauten und ausbaufähigen Gebäudes mit Donnengewölbe; Fig. 5a die Planansicht
des Gebäudes gemäß Fig. 4; Fig. 5b eine Schnittansicht längs der Linie I-I in Fig.
5a; Fig. 6a eine isometrische Darstellung einer kusfuhrungsform des Urnenaufbewahrungselementes-;
Fig. 6b eine Urne anderer Ausführung, die in dem Urnenaufbewahruagselement gemäß
Fig. 6a anordbar ist; Fig. 6c,6d die Vorderansicht bzw. Seitenansicht des Urnenaufbewahrungselementes
gemäß Fig. 6a; Fig. 6e eine geschnittene, auseinandergezogene Darstellung der Urne,
des Blumenhalters und des Deckelteils; Fig. 6f eine schematische Ansicht der Teile
von Fig. 6e im zusammengesetzen Zustand; Fig. 6g1 und 6g2 eine Ansicht der beiden
Gewindeteile der die Urnenaufbewahrungselemente verbindenden Schraube, Fig. 6h eine
Ansicht der Art und Weise des Zusammenbaus der zwei Urnenaufbewahrungselemente gemäß
Fig. 6a,
sowie die Anordnung der Befestigungsschraube; Fig. 7 eine
schematische Ansicht einer möglichen Zusammenstellung der Urnenaufbewahrungselemente
gemäß Fig. 6a; Fig. 8a eine Schnittansicht eines aus den Urnenaufbewahrungselementen
gemäß Fig. 6a aufbaubaren mehrstufigen Raumes, und sig. 8b eine geschnittene Draufsicht
des Raumes gemäß Fig. 8a.
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Wie aus den Abbildungen 1 und 2 ersichtlich, sind die Urnenaufbewahrungselemente
so gebaut, daß die Ausbauchung des einen Elementes in die entsprechende Vertiefung
des anderen Elementes paßt. Der aufgebaute, ein Tonnengewölbe aufweisende Raum ist
an sich selbsttragend, es ist aber angebracht, die einzelnen Elemente mit Bindemittel
oder Klebstoff aneinander zu befestigen.
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Zu diesem Zweck können Kunststoffklebstoffe verwendet werden, während
die Urnenaufbewahrungselemente aus Keramik oder aus anderem geeigneten Material
in Massenherstellung in einer gefälligen Form und Ausführung erzeugt werden können.
Einzelne Elemente können statt zur Urnenaufbewahrung zu Beleuchtungszwecken dienen
und dann so ausgestaltet werden, daß sie Beleuchtungsöffnungen enthalten, oder in
ihnen Beuchtkörper zur Beleuchtung des kultischen Raumes angeordnet werden können,
wie z.B. in Fig. 3a gezeigt, wo die Lichtstrahlen schematisch mit Pfeilen angedeutet
sind. Die Formgebung der Urnenaufbewahrungselemente kann ermöglichen,daß aus den
Elementen spiralförmige oder ringförmige kultische Räume gebaut werden und zwischen
den einzelnen Einheiten Fußwege ausgebaut werden könnten, mit rasenbedeckt er Flächen,
Parkanlagen, und Buschen, baumbestandenen Flächeri .
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Mit der in Fig. 6, 7 und 8 dargestellten Ausführung können Monumente
ausgestaltet werden. Hier können die Elemente z.B.
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mit Schrauben befestigt werden. Bei jeder dieser Möglichkeiten ist
es von grundlegender Bedeutung, daß der ganze kultische Raum nicht auf einmal fertiggebaut
zu werden braucht, sondern den Anforderungen entsprechend erweitert werden kann.
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Es können selbstverständlich zahlreiche von den beschriebenen Beispielen
abweichende Varianten aus verschiedenartigen Urnenaufbewahrungselementen aufgebaut
werden und dementsprechend können verschiedene kultische Raumformen dem künstlerischen
Bedürfnis entsprechend ausgeführt werden. Allen diesen Lösungen ist aber als gemeinsames
Kennzeichen eigen, daß sie aus Bauelementen bestehen und wenigstens zum Teil,zweckmäßigerweise
jedoch in ihrer großen Mehrzahl Urnenaufbewahrungsräume bilden.
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den beschriebenen