DE2515481A1 - Mittel zur bekaempfung von flughafer - Google Patents
Mittel zur bekaempfung von flughaferInfo
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Description
"Mittel zur Bekämpfung von Flughafer"
Die Erfindung bezieht sich, auf Mittel zur Bekämpfung
von Flughafer, die als Wirkstoff ein Gemisch, aus Estern der N-Benzoyl-H- (p-chlor-^—fluorphenyl)-2-aminopropionsäure
enthalten. Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe zeigen
eine synergistische Herbizidwirkung bei der Bekämpfung von Plughafer, insbesondere in Getreidefeldern.
Das Auftreten von Flughafer (Avena fatua) bedeutet in der ganzen Welt eines der hauptsächlichen Unkrautprobleme,
denn die Pflanze ist ein weitverbreiteter und in Fülle vorhandener Konkurrent im Getreideanbau,
dessen massenhaftes Auftreten in Getreidefeldern jährlich zu beträchtlichen wirtschaftlichen Verlusten führt.
Der Methyl- und der Isopropylester der N-Benzoyl-N-(3-chlor-4-fluorphenyl)-2-aminopropionsäure
führen sich immer mehr ein als hauptsächliche selektive Herbizide gegen Flughafer in Getreidefeldern, wobei der Methylester
insbesondere anwendbar ist bei von Flughafer infizierten Weizenfeldern, während der Isopropylester besonders für
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Gerstefelder verwendet wird. Der Methylester hat sich
trotz seiner guten Wirksamkeit in Weizenfeldern bisher als zur allgemeinen Verwendung in Gerstenfeldern nicht
ausreichend selektiv erwiesen.
Demgegenüber wurde nun gefunden, daß ein Gemisch aus
dem Methyl- und dem Isopropylester bei seiner Anwendung
zur Ausrottung von Flughafer in Gerstenfeldern eine
synergistische Wirkung entwickelt und daß ein solches Gemisch außerdem ohne wesentliche Schädigung für die
Gerste verwendet werden kann.
Die erfindungsgemäßen Mittel zur Bekämpfung von Flughafer
umfassen daher: :
(a) Methyl-N-benzoyl-N-(3-chlor-4-fluorphenyl)-2-aminopropionat
(im folgenden einfach als "Methylester" bezeichnet),
(b) Isopropyl-N-benzoyl-N-(3-chlor-4-fluorphenyl)-2-aminopropionat
(im folgenden einfach als "Isopropylester" bezeichnet) und
(c) einen Träger oder ein oberflächenaktives Mittel oder beide Zusätze.
Versuche mit einer Reihe von verschiedenen Dosierungen zeigen, daß derartige Mittel gegenüber Flughafer
eine ausgesprochen synergistische Herbizidwirkung entfalten. Noch überraschender ist die Tatsache,
daß eine solche Kombination trotz ihrer erhöhten Herbizidwirkung gegenüber Flughafer keine entsprechend
höhere Wirkung gegenüber der Gerste aufweist, so daß sie ohne jede Gefahr in mit Gerste bepflanzten Feldern
angewandt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Mittel ermöglichen die Bekämpfung
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von ITughafer innerhalb eines weiten Bereiches seiner
Entwicklung durch Anwendung auf die Blätter nach dem ,Auflaufen. Zur Bekämpfung von JTlughafer in Gerstenfeldern
verwendet man 0,25 "bis 2,0 kg/ha der erfindungsgemaßen
Mittel, in denen das Gewichtsverhältnis von Methylester zu Isopropylester im Bereich von
1:0,5 Ms 1:100, vorzugsweise im Bereich von 1:2 "bis
1:30 liegt.
Außer der beim Anbau von Gerste beobachtbaren nützlichen Wirkung haben sich die erfindungsgemäßen Mittel
auch sehr wirksam erwiesen zur Behandlung von mit JTughafer
durchsetzten Weizenfelder, so daß sie als All-round-Herbizide
gegen Flughafer angesehen werden können.
Die erfindungsgemaßen Herbizide enthalten- einen Träger,
ein oberflächenaktives Mittel oder beide Zusätze, um ihre Anwendung auf die von Plughafer befallenen Felder
in der gewünschten Dosierung zu erleichtern. Der Ausdruck "Träger" bedeutet hier ein festes oder flüssiges Material,
das anorganisch oder organisch und von synthetischer oder natürlicher Herkunft sein kann. Als typische feste
Träger dienen z.B. natürliche oder synthetische Tone und Silikate, z.B. natürliche Kieselsäure, wie Diatomeenerde
und Aluminiumsilikate, wie Kaolinite, Montmorillonite und Glimmer. Typische flüssige Träger sind Ketone,
z.B. Methylcyclohexanon, aromatische Kohlenwasserstoffe,
z.B. Methylnaphthaline, Erdölfraktionen, z.B. Erdölxylol
und leichte Mineralöle,und chlorierte Kohlenwasserstoffe,
z.B. Tetrachlorkohlenstoff. Besonders geeignet sind oft Flüssigkeitsgemische.
Die erfindungsgemäßen Mittel können ein oder mehrere oberflächenaktive Mittel und/oder Haftmittel enthalten.
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Das oberflächenaktive Mittel kann ein Emulgier- oder
ein Dispergier- oder ein -Hetzmittel sein, das nicht-ionisch oder ionisch sein kann. ■
Es können alle für die Bereitung von Herbiziden oder Insektiziden üblichen oberflächenaktiven Mittel verwendet
werden. Beispiele sind u.a. die Natrium-CaIciumsalze
von Polyacryl säuren und die Ligninsulfonsäuren;
die Kondensationsprodukte von Fettsäuren oder aliphatischen Aminen oder Amiden mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen
im Molekül mit Äthylenoxid und/oder Propylenoxid; die Fettsäureester** von Glycerin, Sorbit, Sucrose oder
Pentaerythrit sowie ihre Kondensate mit Äthylenoxid und/oder Propylenoxid; die Kondensationsprodukte von
Fettalkoholen oder Alkylphenolen, z.B. p-Octylphenol
oder p-Octylcresol, mit Äthylenoxid und/oder Propylenoxid;
die Sulfate oder Sulfonate dieser Kondensationsprodukte
sowie die Alkali- oder Erdalkalisalze, vorzugsweise die
Natriumsalze von Schwefelsäure- oder SuIfonsäureestern
mit mindestens 10 Kohlenstoffatomen im Molekül, z.B.
Natriumlaurylsulfat, sekundäre Natriumalkylsulfate,
Natriumsalze von sulfoniertem Rizinusöl und Natriumalkarylsulfonate,
wie Natriumdodecylbenzolsulfonat; · Ferner Polymere von Äthylenoxid und Copolymere von
Äthylen- und Propylenoxid.
Unter die Erfindung fallen ferner wäßrige Dispersionen
und Emulsionen, z.B. Mittel, wie man sie erhält durch Verdünnen eines erfindungsgemäßen benetzbaren
Pulvers oder eines Konzentrates mit Wasser. Die Emulsionen können dabei vom Wasser-in-Öl- oder vom
Ül-in-Wasser-Typ sein und können eine dicke, mayonnaiseartige
Konsistenz aufweisen.
Die den erfindungsgemäßen Wirkstoff enthaltenden Mittel
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können verwendet werden zur Bekämpfung von Plughafer
beim Getreideanbau durch Aufbringen der Mittel auf Felder, die das mit Flughafer infizierte Getreide
tragen.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel auf die Flughaferpflanzen erfolgt auf übliche Weise. Die
Stäubmittel und die flüssigen Mittel können mit Hilfe der üblichen Zerstäuber für Pulver oder Flüssigkeiten,
die gegebenenfalls von Hand bedient werden, aufgebracht werden. Die Verbreitung kann auch vom Flugzeug aus
erfolgen als Staub- oder Sprühmittel, da die erfindungsgemäßen Mittel bereits in niedriger Dosierung wirksam
sind.
Gegebenenfalls können den erfindungsgemäßen Mitteln auch andere gegen Flughafer wirksame Herbizide beigemischt
sein, z.B. 4—Chlor-2-butinyl-m-chlorearbanilat (Vulgärname:
Barban; Handelsbezeichnung "Garbyne") oder Methyl-2-chlor-3-(4-chlorphenyl)propionat
(Vulgärname: Chlorphenpropmethyl; Handelsbezeichnung: "Bidisin") oder 1,2-Dimethyl-3,5-d.iphenylpyrazolium-Methylsulfat
(Handelsbezeichnung: "Avenge").
Die Erfindung wird anhand der Beispiele näher erläutert. Be i s ρ i e 1 1_
In mit Komposterde (John Innes Ni*. 1) gefüllte 7 cm-Töpfe
wurden je 25 bis 30 Gersten- bzw. Flughaferkörner eingebracht.
Nachdem die Pflanzen 1 bis 1 1/2 Blätter entwickelt hatten, wurden sie mit einer Lösung des zu erprobenden
Gemisches in fünf verschiedenen Dosen für jede Art besprüht, wozu eine Sprühvorrichtung mit
logarithmischer Verdünnung verwendet wurde. Fünf Gemische
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der Verbindungen in verschiedenen Anteilsverhältnissen wurden ebenfalls in ge fünf verschiedenen Dosen
versprüht.
Die Auswertung erfolgte 10 bis 15 Tage nach dem Besprühen. Die Gerstenpflanzen wurden dazu unmittelbar
über dem Boden abgeschnitten und das Gewicht der Pflanze in Prozent des Gexvichtes von unbehandelten
Pflanzen bestimmt. Der prozentuale Rückgang im Wachstum der Plughaferpflanzen wurde visuell geschätzt.
Die erhaltenen Werte wurden im Computer analysiert, um die einen Wachstumsrückgang bewirkenden Dosierungen
in "Kilogramm je Hektar (kg/ha) zu errechnen, d.h. die Dosierungen,die bei Gerste eine Unterdrückung von
10 % (GID.q) bzw. bei Plughafer eine Unterdrückung von
50 % (GID50) bewirken.
Nach obigem Verfahren wurden Gemische aus dem Methyl und
Isopropylester erprobt. Die Verbindungen bzw. Gemische aus beiden wurden in Dosierungen aufgebracht, die
für Gerste bei 7*° "bis 0,5 kg/ha, bei Plughafer bei
4,0 bis 0,2 kg/ha lagen. Die Mischverhältnisse und Resultate gehen aus Tabelle I hervor.
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Resultate von Versuchen mit Gemischen aus Methyl- und Isopropylester
Gemisch:
Gewichtsverhältnis
Gewichtsverhältnis
Gerste
(kg/ha)
(kg/ha)
Methylester | : Isopropylester | 0,62 |
1 | : 0 | 0,76 |
1 | : 2 | 0,97 |
1 | > 3 | 0,92 |
'I | . 4 | 0,98 |
1 | . 6 | 1,14 |
1 | 14 | 1,33 |
0 | 1 | |
r. Hafer ?0
(kg/ha)
0,25 0,47 0,55 0,59 0,63
0,75 1,24
Aus den Kesultaten ist zu ersehen, daß der Isopropylester,
der das gebräuchliche Herbizid gegen Flughafer in Gerste
darstellt, in einer Dosierung von 1,24 kg/ha verwendet werden muß, wenn man mit diesem Herbizid allein eine
50%ige Unterdrückung des Flughafers erreichen will; verwendet man jedoch erfindungsgemäß den Isopropylester
im Gemisch mit dem Methylester, so erhält man mit einer wesentlich geringeren Menge die gleiche Wachstumsunterdrückung:
bei einem Verhältnis von Methyl- zu Isopropylester von 1:4 sind beispielsweise nur 0,59 kg/ha
des Gemisches notwendig, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Bei diesem Beispiel entsprechen 0,59 kg/ha
des Gemisches 0,12 kg/ha Methylester und 0,47 kg/ha
Isopropylester und es ist ersichtlich, daß mit dem Gemisch mehr als nur eine Additionswirkung erreicht
wurde.
Aus den Versuchen geht weiter hervor, daß zwar die Ver-
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wendung des Methylesters allein "bereits eine sehr
gute Kontrolle des ITlughaferwachstums ermöglicht, daß
jedoch die Dosierung, die eine iO%ige Unterdrückung für
Gerste ergibt, nicht hoch genug ist, um einen für ein handelsübliches Flughafer-Herbizid ausreichenden Sicherheit
sSpielraum zu ergeben, so daß der Methylester allein für Gerstenfelder ungeeignet ist. Dagegen sind bei den
Gemischen die GID^Q-Werte für Gerste wesentlich höher
als der Wert bei Methylester allein und damit hoch genug, um den erforderlichen Sicherheitsspielraum für ein
Gerste-Flughafer-Herbizid zu ergeben.
Mit Hilfe der in Beispiel 1 beschriebenen Methoden, jedoch mit Estergemischen in anderen Anteilsverhältnissen, wurde
eine zweite "Versuchsreihe durchgeführt. Es wurden folgende Resultate erzielt:
II
Resultate von Versuchen mit Gemischen aus Methyl- und Isopropylester
Gemisch:
Gewichtsverhältnis
Gewichtsverhältnis
Methylester |
1 |
1 |
1 |
1 |
Λ |
1 |
0 . |
: Isopropylester |
. 0 |
. 6 |
. 14 |
30 |
75 |
100 |
1 |
Q Gerste (kg/ha)
0,53 0,91 1,19 1,19 1,11 1,29 1,22
GID50 Hafer
(kg/ha)
0,18 0,4-9 0,57 0,69
0,73 0,86 0,90
Aus den Resultaten ist zu ersehen, daß der Isopropylester,
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der das übliche Herbizid für Flughafer in Gerste darstellt, bei alleiniger Verwendung 0,90 kg/ha erfordert,
um eine 50%ige Unterdrückung des Flughaferwachstums zu erzielen, während bei seiner Verwendung im Gemisch
mit Methylester eine wesentlich geringere Menge benötigt wird, um die gleiche Wachstumsunterdrückung zu erreichen.
So sind beispielsweise bei einem Verhältnis von Methyl- zu Isopropylester von 1:30 nur 0,69 kg/ha
Gemisch notwendig, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Bei diesem Beispiel entsprechen 0,69 kg/ha des Gemisches
0,02 kg/ha Methylester und 0,67 kg/ha Isopropylester und es ist ersichtlich, daß mit dem Gemisch mehr als
nur eine Additionswirkung erreicht wurde.
Es zeigt sich auch, daß zwar die Verwendung des Methylesters allein eine sehr gute Kontrolle des Flughafers
erlaubt, daß jedoch die Dosierung, mit der man eine 10/oige Unterdrückung der Gerste erreicht, für einen
befriedigenden SicherheitsSpielraum bei einem handelsüblichen
Flughafer-Herbizid nicht ausreicht, so daß
der eine Ester allein zur Verwendung in Gerstenfeldern ungeeignet ist. Bei Verwendung von Gemischen sind
die GID^Q-Werte für Gerste dagegen wesentlich höher
als bei dem Methylester allein und reichen dazu aus, den erforderlichen Spielraum für ein Gerste-Flughafer-Herbizid
zu ergeben.
PATENTAiNiSPHUCHE:
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Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE^ft Mittel zur Bekämpfung- von Plughafer mit einem Gehalt an:(a) Methyl-N-benzoyl-N-(3-chlor-4-fluorphenyl)-2-aminopropionat;("b) Isopropyl-N-benzoyl-N-O-chlor—4~fluorphenyl)-2-aminopropionat und(c) einem Träger oder einem oberflächenaktiven Mittel oder beiden Zusätzen.
- 2) Mittel nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß das Gewichtsverhältnis des Methylesters zu dem Isopropylester im Bereich von 1:0,5 bis 1:100, insbesondere von 1:2bis 1:30 liegt.
- 3) Verwendung der Mittel nach Anspruch 1 oder2 zur selektiven Bekämpfung von Flughafer (Avena fatua) in Getreidefeldern, insbesondere in Gerstenfeldern.4-) Verwendung der Mittel gemäß Anspruch 3? dadurch gekennzeichnet , daß man sie auf die Bestände aufbringt, wenn die Pflanzen 1 bis 1 1/2 Blätter entwickelt haben.509844/1080
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