Die Erfindung betrifft einen Feststoff-Komplex,
ein Verfahren zu seiner Herstellung und seine
Verwendung als Katalysator zur Polymerisation von Olefinen.
Es ist bekannt, daß Ziegler-Katalysatoren, nämlich Kombinationen
einer Übergangsmetallverbindung der Gruppen IVa
bis VIa des Periodensystems und einer metallorganischen
Verbindung der Gruppen Ia bis III des Periodensystems sich
gut als Katalysatoren für die Polymerisation von Olefinen
wie Äthylen eignen. Die herkömmlichen Katalysatoren haben
jedoch eine nicht genügend hohe katalytische Aktivität.
Ferner ist es erforderlich, nach beendeter Polymerisation
die Katalysatorrückstände aus den Polymeren zu entfernen.
Wenn Polyäthylen durch Fällungspolymerisation hergestellt
wird, d. h. wenn die Polymerisation bei einer Temperatur
durchgeführt wird, welche unterhalb derjenigen Temperatur
liegt, bei der das Polymere sich in einem Kohlenwasserstoff
auflöst (z. B. bei 90°C), so fällt das Polymere in
Pulverform an. Das Schüttgewicht oder Raumgewicht des erhaltenen
Polyäthylenpulvers beeinflußt jedoch die Produktivität
des Verfahrens zur Polyäthylenherstellung.
Mit den bisherigen Katalysatoren wurden in dieser Hinsicht
keine befriedigenden Ergebnisse erzielt.
Es ist bekannt, eine Feststoffverbindung eines Elements
der Gruppe II des Periodensystems, insbesondere Mg mit
einer Übergangsmetallverbindung zu beladen. Dabei erhält
man einen Katalysator mit hoher katalytischer Aktivität.
Die Katalysatoren, bei denen ein Magnesiumchloridträger
oder eine vom Nagnesiumchlorid abgeleitete Verbindung mit
einem Chlorid eines Übergangsmetalls, z. B. des Titans beladen
ist, wurden in den US-PS 32 38 146, 36 42 746 und
den GB-PS 12 86 867 und 12 92 853 beschrieben.
Bei diesen Katalysatoren ist die Wirksamkeit
der Übergangsmetallverbindung wesentlich erhöht. Man erzielt
eine höhere katalytische Aktivität pro Mengeneinheit
des Übergangsmetalls. Bezogen auf den Gesamtkatalysator
einschließlich des Trägermaterials ist jedoch die
katalytische Aktivität unbefriedigend. Darüber hinaus
führen die bekannten Katalysatoren zu einer unbefriedigend
breiten Verteilung des Molekulargewichts des erhaltenen
Polyäthylens. Bei den herkömmlichen Verfahren werden die
Übergangsmetallverbindungen in Dampfform, in flüssiger
Form oder in fester Form mit dem festen Trägermaterial
kontaktiert. Demgemäß ist die Verteilbarkeit oder
Dispergierbarkeit der Übergangsmetallverbindung beschränkt,
da eine der Komponenten ein Feststoff ist.
Andererseits ist es bekannt, eine flüssige Magnesiumverbindung
als Reduktionsmittel zu verwenden und eine flüssige
Übergangsmetallverbindung zu kontaktieren. Die
JP-PS 40 959/1972 beschreibt z. B. einen
Feststoffkatalysator, welcher durch Reduktion einer Übergangsmetallverbindung
mit der normalen oder maximalen Valenz,
wie TiCl₄ mit RMg(OR′), wobei R und R′ Kohlenwasserstoffreste
bedeuten, hergestellt werden kann. Die katalytische
Aktivität des dabei erhaltenen Katalysators ist relativ
größer als diejenige von Übergangsmetallverbindungen
mit niedrigerer Valenz, hergestellt durch Reduktion
mit einer herkömmlichen aluminiumorganischen Verbindung.
Auch diese herkömmlichen Katalysatoren lösen jedoch die
oben beschriebene Problematik nicht.
Somit können herkömmliche Ziegler-Natta-Katalysatoren mit
einer Übergangsmetallverbindung der Gruppe II (in der
Hauptsache Mg) folgendermaßen klassifiziert werden:
- (1) Katalysatoren, hergestellt durch Kontaktierung einer
festen Magnesiumverbindung mit einer Übergangsmetallverbindung
und
- (2) Katalysatoren, hergestellt durch Kontaktierung einer
flüssigen Magnesiumverbindung als Reduktionsmittel mit
einer Übergangsmetallverbindung.
Aus den folgenden Gründen eignen sich beide Katalysatortypen
nicht zur Lösung der obengenannten Probleme.
Bei dem ersteren Katalysatortyp ist die Übergangsmetallverbindung
nicht gleichförmig in dem aus der Magnesiumverbindung
bestehenden Feststoffträgermaterial verteilt. Bei dem
letzteren Katalysatortyp ist die Menge der Magnesiumverbindung,
welche mit der Feststoffübergangsmetallverbindung niederer
Valenz kombiniert werden kann, stöchiometrisch begrenzt.
Dies bedeutet, daß es unmöglich ist, einen magnesiumhaltigen
Feststoff herzustellen, welcher sich für eine
gleichförmige Verteilung einer ausreichenden Menge der
Übergangsmetallverbindung eignet.
Ferner wurde ein Feststoffkatalysator der Formel (Ti m · V1-m )
X3 · n Y vorgeschlagen, wobei m < 1 und X = Halogen und Y =
Äther gelten. Dieser Katalysator wird hergestellt durch Ausfällung
eines Reaktionsprodukts von zwei Übergangsmetallkomplexen
der Formel TiX₃ · n′Y und VX₃ · n′′Y aus einer Ätherlösung.
Der Katalysator eignet sich zur Polymerisation von
Olefin (JP-OS 82 842/1973).
In der DE-OS 26 16 045 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
für die Olefinpolymerisation verwendbaren Katalysators beschrieben,
bei dem man eine Verbindung eines Übergangsmetalles, das
sich im normalerweise höchsten Wertigkeitszustand befindet, mit
einer Organomagnesiumverbindung reduziert und das Reduktionsprodukt
durch Kombination mit einer Organometallverbindung
aktiviert. Die als Reduktionsmittel eingesetzte Organomagnesiumverbindung
ist durch Umsetzen eines Organohalogenids mit Magnesium
in einem aus einem Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel und
einem mit der Organomagnesiumverbindung einen Komplex bildenden
Mittel hergestellt. Das einen Komplex bildende Mittel ist vorzugsweise
ein aliphatischer oder cycloaliphatischer Äther.
Die genannte OS enthält jedoch keine Angaben über die Zuammensetzung des eine Katalysatorkomponente darstellenden Reduktionsproduktes.
Von den vergleichbaren Katalysatorkomponenten weist
die Katalysatorkomponente H die höchste katalytische Aktivität
auf. Diese Katalysatorkomponente H wurde daher im Rahmen der
Vergleichsversuche der vorliegenden Erfindung gegenübergestellt.
Hinzu kommt, daß bei Durchführung des Verfahrens der DE-OS
21 16 045 unter Bedingungen, bei denen im Hinblick auf den Äthergehalt
des Reaktionssystems die Bildung von vergleichbaren Komplexen
in Betracht kommen könnte (Katalysatorkomponenten F, G
und H), die katalytische Aktivität dieser Komponenten geringer
ist als bei solchen Katalysatorkomponenten, die wegen des zu geringen
Äthergehaltes des Reaktionssystems nicht vergleichbar sind
(Katalysatorkomponenten I, J und K). Bei dem Verfahren nach der
DE-OS 21 16 045 stammt der im Reaktionssystem vorhandenen Äther
ausschließlich aus dem Grignard-Reagens. Der Äthergehalt des
Grignard-Reagens ist dabei vorzugsweise so gering wie möglich,
da bei einer Erhöhung des Ätheranteils auf 2 Mol Äther je Mol
Alkylmagnesiumchlorid ein merklicher Abfall in der Polymerisationsaktivität
des erhaltenen Katalysators beobachtet wird.
In der BE-PS 8 07 143 ist im Zusammenhang mit einem Verfahren
zur Herstellung von Polyolefinen ein Katalysator beschrieben, der
aus einem Reaktionsprodukt einer magnesiumorganischen Verbindung
und einer Titanverbindung in Gegenwart einer ätherhaltigen Verbindung
Verbindung besteht, wobei das Molverhältnis von Titan zu Magnesium
mindestens 3 : 1 ist und die Titanverbindung die allgemeine
Formel Ti(OR) n X4-n hat, in der R ein Alkoyl, Allyl, Aryl oder
Aralkoylrest ist, X ein Halogen und n eine ganze Zahl von 0 bis
einschließlich 4 ist, wobei der Katalysator weiterhin eine organische
Aluminiumverbindung umfaßt. Auch dieser BE-PS lassen sich
keine Angaben über die Zusammensetzung des die eine Katalysatorkomponente
bildenden Reduktionsproduktes entnehmen. Insbesondere
ist bei keinem der in den Beispielen der BE-PS hergestellten
Katalysator-Komplexen das Molverhältnis von Äther zu Mg+Ti
größer als 1.
In der DE-OS sind Polymerisationskatalysatoren beschrieben,
die aus dem Reaktionsprodukt zwischen einem Hydrid oder
einer metallorganischen Verbindung von Metallen der I., II. oder
III. Gruppe des Periodischen Systems und dem Produkt bestehen,
das bei der Umsetzung entweder einer Additionsverbindung des
zwei-, drei- oder vierwertigen Titans, die ein oder mehrere
Moleküle einer an ein oder mehrere Titanatome gebundenen Elektronendonatorverbindung
enthält oder einer zwei-, drei- oder
vierwertigen Titanverbindung und einer Elektronendonatorverbindung
mit einem Träger entsteht, der ein wasserfreies Magnesiumhalogenid
enthält. Das wasserfreie Magnesiumhalogenid und die
Titan-Additionsverbindung werden dabei vermahlen und dann mit
dem Hydrid oder der metallorganischen Verbindung umgesetzt.
Aufgrund der Herstellungsweise ist davon auszugehen, daß die
nach derDE-OS 20 29 992 erhaltenen titanhaltigen Katalysatorkomponenten
grobkörniger sind und eine geringere Oberfläche
aufweisen. Dies dürfte eine geringere Aktivität bedingen.
In der DE-OS 23 29 058 ist im Zusammenhang mit einem Verfahren
zur Herstellung von Äthylen-Copolymrisaten ein Katalysator beschrieben,
der durch Mischen von einem Hydrid oder einer metallorganischen
Verbindung von Aluminium mit einer Katalysator
bildenden Komponente hergestellt worden ist, die unter anderem
dadurch erhalten ist, daß eine halogenierte Titanverbindung an
einen Träger gebunden wird, der aus einem wenigstens teilweise
mit einer Lewis-Base komplexgebundenen wasserfreien Magnesiumhalogenid
besteht. Auch hierbei ist auf Grund der Herstellungsweise
davon auszugehen, daß die erhaltenen titanhaltigen Katalysatorkomponenten
grobkörniger sind, eine geringere Oberfläche aufweisen
und damit weniger aktiv sind.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Feststoff-Komplex
zu schaffen, der sich als Katalysatorkomponente zur Herstellung
von Polyäthylen
mit schmaler Molekulargewichtsverteilung und vorzugsweise
mit einem Verhältnis des Gewichtsmittels des Molekulargewichts
(M W ) zum Zahlenmittel des Molekulargewichts (M N )
(M W /M N ) von weniger als drei unter Vermeidung der oben
beschriebenen Nachteile eignet, sowie ein Verfahren zur
Herstellung dieses Katalysators und eine
Verwendung dieses Feststoff-Komplexes als Katalysator.
Dabei werden Polyolefine mit schmaler Molekulargewichtsverteilung
und mit hohem Schüttgewicht in hoher Ausbeute erzielt.
Der erfindungsgemäße Katalysator hat eine sehr hohe katalytische
Aktivität.
Erfindungsgemäß wird ein Feststoff-Komplex
geschaffen, welcher die Formel
[Mg N M1-n ]Xm · x Y
aufweist, wobei M für drei- oder vierwertiges Titan steht, wobei
X für ein Halogenatom steht und wobei Y einen aliphatischen
oder cyclischen Äther bedeutet und wobei n eine Zahl
von 0,01 bis 0,99 bedeutet, wie er weiter im Patentanspruch 1
definiert ist.
Ferner wird erfindungsgemäß ein Verfahren geschaffen, nach
dem der Feststoffkomplex durch gemeinsames Ausfällen
aus Ätherlösung gemäß Patentanspruch 2 herstellbar
ist.
Der Feststoff-Komplex der Formel
[Mg N M1-n ]Xm · x Y,
wird hergestellt durch Kombination eines Ätherkomplexes
eines Magnesiumhalogenids der Formel
MgX₂ · p Y
(2 p 2; Y = aliphatischer Äther oder cyclischer Äther;
X = Halogen) mit einem Ätherkomplex eines Titanhalogenids
der Formel
MXa · b Y
(3 a 4; 1 b 3; Y und X wie oben angegeben). Es handelt
sich bei dem Produkt nicht um eine einfache Mischung, sondern
um einen Komplex. Geeignete Titanhalogenide
umfassen Titantrihalogenide und Titantetrahalogenide.
Der Ätherkomplex
des Titantrihalogenids hat die Formel
TiX₃ · q Y
wobei X ein Halogenatom und Y einen aliphatischen Äther oder
einen cyclischen Äther bedeuten und wobei q 2 oder 3 ist.
Der Ätherkomplex des Titantetrahalogenids hat die Formel
TiX₄ · r Y
wobei X ein Halogenatom bedeutet und Y einen aliphatischen
Äther oder einen cyclischen Äther bedeutet und wobei r = 2
ist.
Die Herstellung der Ätherkomplexe der Titanhalogenide
ist im einzelnen in folgenden Zeitschriften beschrieben:
- (A) Journal of Inorganic and Nuclear Chemistry (Pergamon
Press Ltd.), Bd. 24 1105-1109 (1962) (England);
- (B) Die Naturwissenschaften (Jahrgang 46, 171 (1959)
(Deutschland).
Gemäß diesen Publikationen wird eine Ätherlösung des jeweiligen
Komplexes hergestellt, indem man unter Rückflußbedingungen
Titantrihalogenid oder Titantetrahalogenid
mit einem Überschuß Äther auflöst oder extrahiert,
worauf die Komplexkristalle durch Abkühlen oder Einengen oder
durch Zugabe eines Fällungsmediums, z. B. eines Kohlenwasserstoffs,
ausgefällt werden.
Die Reinheit der Komplexe kann
durch wiederholtes Umkristallisieren erhöht werden.
Man kann mit dem Ätherkomplex des Titanhalogenids
eine Fällungspolymerisation des Äthylens durchführen.
Bei der Durchführung der Polymerisation werden etwaige Nachteile,
z. B. ein erhöhtes Rührdrehmoment oder Schwierigkeiten
bei der Regelung der Polymerisationstemperatur nicht beobachtet.
Das Polymere fällt in Pulverform mit hohem Schüttgewicht
oder Raumgewicht an. Wie jedoch die nachstehenden Vergleichsbeispiele
zeigen, wird mit diesen herkömmlichen Katalysatoren
keine ausreichende katalytische Aktivität erzielt.
Ferner ist auch bei Verwendung eines Ätherkomplexes
eines anderen Übergangsmetallhalogenids die katalytische
Aktivität unzureichend und es werden verschiedene nachteilige
Effekte bei der Durchführung der Polymerisation beobachtet.
Die Ätherkomplexe des Magnesiumhalogenids sind ätherlösliche
Komplexe der Formel
MgX₂ · p Y (1 p 2).
In der Zeitschrift (A) sind die Herstellung und die physikalischen
Eigenschaften der Ätherkomplexe verschiedener zweiwertiger
Metallhalogenide wie ZnCl₂ · 2 THF; NiCl₂ · 2 THF und
MnCl₂ · 1,5 THF und FeCl₂ · 1,5 THF beschrieben (im folgenden wird
Tetrahydrofuran als THF bezeichnet). Es findet sich jedoch
keine Beschreibung des Komplexes MgX₂ · p Y. Die Herstellung
dieses Komplexes gelingt jedoch in gleicher Weise.
Geeignete Äther, welche sich für die Komplexbildung und als
Lösungsmittel eignen, sind aliphatische Äther wie Diäthyläther,
Diisopropyläther, Dibutyläther, Diamyläther und Äthyl-
n-Butyläther sowie cyclische Äther, wie Tetrahydrofuran und
Dioxan. Wenn ein Äther mit langer Alkylkette, z. B. Diamyläther
verwendet wird, so sind die Komplexbildungseigenschaften
herabgesetzt und die Löslichkeit des gebildeten Komplexes
in einem Kohlenwasserstoff, welcher bei der Polymerisation
als Lösungsmittel (oder Fällungsmittel) verwendet wird, ist
nicht vernachlässigbar. Wenn ein Äther mit einem niederen
Siedepunkt, z. B. Diäthyläther verwendet wird, so ist es erforderlich,
bei der Herstellung des Komplexes ein Kühlmittel zu
verwenden. Dies ist vom Standpunkt der industriellen Durchführung
nachteilig. Somit ist es bevorzugt, Tetrahydrofuran,
Dioxan oder Diisopropyläther einzusetzen. Optimale Ergebnisse
werden mit Tetrahydrofuran erzielt. Die Ätherkomplexe der
Übergangsmetallhalogenide sind in den Äthern löslich. Ferner
sind auch die Ätherkomplexe der Magnesiumhalogenide in den genannten
Äthern löslich.
Die Feststoff-Komplexe der Fomel
[Mg N M1-n ]X m · x Y,
welche durch gemeinsames Ausfällen aus einer Mischung der
Ätherkomplexlösungen herstellbar sind, enthalten das
Titan und das Magnesium in gleichförmiger Verteilung,
und sie sind hochwirksam als Katalysator für die Olefinpolymerisation.
Es bestehen keinerlei Beschränkungen hinsichtlich der Herstellung
des Katalysators, wobei eine Ätherlösung
des Ätherkomplexes des Titanhalogenids mit einer Ätherlösung
des Ätherkomplexes des Magnesiumhalogenids gemischt wird und
wobei dann das Produkt durch gemeinsames Ausfällen hergestellt
wird. Man kann dies z. B. durch Abkühlen der gebildeten Lösung
erreichen oder durch Zusatz eines Nichtlösungsmittels oder
eines schlechten Lösungsmittels, z. B. eines Kohlenwasserstoffs,
oder durch Abziehen des Äthers oder dergleichen. In jedem
Fall ist es bevorzugt, eine überschüssige Äthermenge zu entfernen.
Insbesondere interessant ist die Verwendung von vierwertigem
Titan als Übergangsmetall. Wenn eine Ätherlösung
eines Ätherkomplexes von Titantetrahalogenid mit einer Ätherlösung
eines Ätherkomplexes eines Magnesiumhalogenids vermischt
wird, und wenn es sich insbesondere bei beiden Lösungen
um gesättigte Lösungen handelt, so findet die Ausfällung
prompt statt. Eine Reduktionsreaktion tritt bei der Mischung
nicht ein oder wird nicht vermutet. Die Ausfällung des Niederschlags
beruht nicht auf einem allgemeinen ionischen Effekt
(allgemeiner Salzeffekt). Es wird somit angenommen, daß durch
Kontaktierung der beiden Komplexe ein neuer Komplex gebildet
wird, welcher eine schlechte Löslichkeit aufweist.
Der Feststoff-Komplex der Formel
[MG n · M1-n ]Xm · x Y,
welcher nach dem genannten Verfahren
herstellbar ist, wird sodann mit einer aluminiumorganischen
Verbindung, welche die Polymerisation von Olefinen katalysiert,
kombiniert. Es kommen insbesondere Alkyl-Halogen-
Aluminiumverbindungen der Formel
AlR n (OR′)3-n
als aluminiumorganische Verbindungen in Frage, wobei R
einen gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit vorzugsweise
1 bis 14 Kohlenstoffatomen bedeutet und wobei X ein Halogenatom
bedeutet und wobei n 2 oder 1,5 bedeutet. Ferner kommen
Alkylaluminiumverbindungen der Formel
AlR n (OR′)3-n
in Frage, wobei R und n die oben angegebene Bedeutung haben
und wobei R′ einen gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit
vorzugsweise 1 bis 14 Kohlenstoffatomen bedeutet, welcher
mit R identisch sein kann. Optimal ist jedoch die Verwendung
von Tialkylaluminium der Formel
AlRR′R′′,
wobei R, R′ und R′′ gleich oder verschieden sein können
und gesättigte Kohlenwasserstoffreste mit vorzugsweise
1 bis 14 Kohlenstoffatomen bedeuten.
Geeignete Trialkylaluminiumverbindungen sind Al(C₂H₅)₃,
Al(n-C₄H₉)₃, Al(iso-C₄H₉)₃ und Al(n-C₈H₁₇)₃.
Die Menge der aluminiumorganischen Verbindung liegt gewöhnlich
im Bereich von 0,5 bis 100 Molen und speziell im
Bereich von 2-50 Molen pro Mol Übergangsmetall im Feststoffkatalysator.
Man kann die Polymerisation eines Olefins und
insbesondere des Äthylens unter Einsatz des erfindungsgemäß
verwendeten Katalysators in gleicher Weise durchführen wie die
Polymerisation unter Verwendung herkömmlicher Ziegler-Katalysatoren.
Gewöhnlich wird die Polymerisationsreaktion bei
einer Temperatur von Zimmertemperatur bis 200°C und insbesondere
von 60°C bis 100°C in einem geeigneten inerten Lösungsmittel
wie n-Hexan oder n-Heptan in Form der Fällungspolymerisation
durchgeführt, wobei ein pulvriges Polymeres
mit einer hohen Schüttdichte erhalten wird. Der Polymerisationsdruck
unterliegt gewöhnlich keinen Beschränkungen. Der
Druck sollte jedoch unterhalb 20 bar liegen und andererseits
hoch genug sein, so daß sich eine hohe Polymerausbeute
ergibt. Wenn Äthylen unter Einsatz des erfindungsgemäß
verwendeten Katalysators polymerisiert wird, kann die Steuerung
Des Polymerisationsgrads leicht durch Einführen einer geeigneten
Menge Wasserstoff in die Polymerisationszone erreicht
werden. Man kann auch Copolymere durch Copolymerisation
von Äthylen mit einem anderen α-Olefin wie Propylen,
Buten-1 und/oder Hexen-1 herstellen. Im Falle der Copolymerisation
ist die molare Konzentration des anderen α-Olefins
in der Gasphase vorzugsweise niedriger als 5 Mol-%.
Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator hat eine recht hohe katalytische
Aktivität und schon geringe Mengen des Katalysators
reichen zur Durchführung einer vollständigen Polymerisation
aus. Demgemäß kann die Stufe der Abtrennung des Katalysators
aus dem Polyolefin unterbleiben, was ein erheblicher
Vorteil ist. Man erzielt mehr als 30 000 g des Polymeren
pro 1 g des Übergangsmetalls bei 1 bar Äthylendruck und
bei einer Polymerisationsdauer von einer Stunde und bei
einer Polymerisationstemperatur von 90°C. Die Molekulargewichtsverteilung
des Polymeren ist äußerst schmal. Werte
von M W /M N 3 können leicht erzielt werden.
Das
Molekulargewicht des Polymeren kann leicht durch Änderung
der Wasserstoffgasmenge gesteuert werden.
Die Steuerung des Molekulargewichts durch Wasserstoffgas
wird durch das nachstehende Beispiel 4 erläutert.
Das mit dem erfindungsgemäß verwendeten Katalysator hergestellte Polymere hat ein hohes
Schüttgewicht. Wenn man andererseits die Olefinpolymerisation
in Gegenwart nur des Ätherkomplexes des Übergangsmetalls
und insbesondere nur in Gegenwart des Ätherkomplexes
des Titantetrahalogenids durchführt, so ist die katalytische
Aktivität nicht sehr hoch und das Schüttgewicht des Polymeren
ist gering und das Polymere fällt in einigen Fällen sogar
als faseriges Material an, selbst wenn die Polymerisation
unter Bedingungen durchgeführt wird, unter denen eine
wesentliche Auflösung des Polymeren nicht stattfindet, z. B.
unter Verwendung eines Kohlenwaserstoffs als Lösungsmittel
bei 80°C. Faserige Polymerprodukte sind nicht bevorzugt.
Wie die Vergleichsbeispiele zeigen, ist die Bildung eines
faserigen Polymeren vom Standpunkt des erhöhten Rührdrehmoments
und vom Standpunkt der Steuerung der Polymerisationstemperatur
ungünstig. Mit dem erfindungsgemäß verwendeten Katalysator
werden die beschriebenen Nachteile allesamt in ausgezeichneter
Weise vermieden. Darüber hinaus kann der erfindungsgemäß
verwendete Katalysator sehr leicht hergestellt werden.
Titantrihalogenid ist ein Festkörper.
Um nun einen Feststoffträger mit der Verbindung zu beladen,
kann man eine Kugelmühle für die Zwecke des Mischens verwenden,
oder man kann bei erhöhter Temperatur und unter vermindertem
Druck die verdampfte Verbindung abscheiden. Es ist
jedoch ohne weiteres ersichtlich, daß solche Verfahren zur
Herstellung von Olefinpolymerisationskatalysatoren im industriellen
Betrieb nachteilig sind. Der erfindungsgemäße
Katalysator muß nicht nach solchen umständlichen Methoden
hergestellt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Das in den Beispielen angegebene Molekulargewicht des
Polymeren ist ein Viskositätsmittel des Molekulargewichts
M v ), berechnet nach der Gleichung
[η] = 4,60 × 10-4 · Mv 0,725,
wobei [η] die Intrinsic-Viskosität, gemessen bei 130°C
in Tetrahydronaphthalin, bedeutet. Der Schmelzindex MI wird
gemessen nach der Methode ASTM-D1238T bei 90°C. Die Molekulargewichtsverteilung
(M W /M N ) wird durch ein Säulenfraktionsverfahren
gemessen.
Herstellungsbeispiel 1
Herstellung von MgCl₂ · 1,5 THF
In einem Soxhlet-Extrator werden 10 g handelsübliches wasserfreies
MgCl₂ unter Rückflußbedingungen mit 250 ml trockenem,
sauerstofffreiem Tetrahydrofuan (THF) unter einer Argonatmosphäre
extrahiert.Nach etwa 20 Stunden ist das feste
MgCl₂ vollständig verschwunden. die extrahierte Lösung wird
auf etwa 100 ml eingeengt und auf Zimmertemperatur abgekühlt
und dann unter einem Stickstoffstrom bis zur Gewichtskonstanz
zur Trocknung gebracht. Das erzielte Produkt
zeigt die folgende Elementaranalyse:
MgCl₂ · 1,5 THF
gefunden (Gew.-%)Mg 11,1; Cl 32,8; C 33,3; H 6,4;
berechnet (Gew.-%)Mg 12,0; Cl 34,9; C 35,4; H 5,9.
Herstellungsbeispiel 2
Herstellung von TiCl₃ · 3 THF und TiCl₃ · 2 THF
In einem Soxhlet-Extraktor werden 6 g Titantrichlorid
(hergestellt durch Reduktion von Titantetrachlorid mit
Wasserstoff) unter Rückflußbedingungen mit 300 ml trockenem,
sauerstofffreiem THF unter einer Argongasatmosphäre
extrahiert. Nach etwa 10 Stunden ist das Titantrichlorid
im wesentlichen aufgelöst und man erhält eine dunkelviolettbraune
THF-Lösung. Die Lösung wird während eines Tages
kühl stehengelassen, wobei Kristalle ausgeschieden
werden. Die Kristalle werden mit reinem n-Hexan gewaschen
und bei Zimmertemperatur getrocknet, wobei ein trockener
Stickstoffgasstrom übergeleitet wird. Man erhält ein himmelblaues
Pulver. Das Pulver wird zweimal mit THF umkristallisiert.
Das Produkt zeigt die folgende Elementaranalyse:
TiCl₃ · 3 THF
gefunden (Gew.-%)Ti 13,1; Cl 28,6;
berechnet (Gew.-%)Ti 13,0; Cl 28,7.
Ferner gibt man zu der erhaltenen THF-Lösung (violettbraune
Färbung) tropfenweise die zweifache Menge reines n-Hexan.
Der erhaltene Niederschlag wird mit n-Hexan gewaschen und
bei Zimmertemperatur unter Überleiten von Stickstoffgas getrocknet,
wobei ein gelblichgrünes Pulver erhalten wird. Das
Produkt zeigt die folgende Elementaranalyse:
TiCl₃ · 2 THF
gefunden (Gew.-%)Ti 15,6; Cl 35,0;
berechnet (Gew.-%)Ti 16,0; Cl 35,6.
Herstellungsbeispiel 3
Herstellung von TiCl₄ · 2 THF
In einen Vierhalskolben gibt man 300 ml trockenes, sauerfreies
n-Hexan und 60 mMol TiCl₄ unter einer Argonatmosphäre.
Der Kolben wird in ein Wasserbad von 0 bis 5°C eingetaucht
und 180 mMol THF werden tropfenweise unter Rühren
zu der Mischung gegeben, wobei ein gelber Niederschlag gebildet
wird. Die Mischung wird noch während etwa 30 min
gerührt und das erhaltene Feststoffpulver wird mit reinem
n-Hexan gewaschen und bei Zimmertemperatur unter vermindertem
Druck getrocknet, wobei ein gelbes Pulver erhalten wird.
Das Produkt zeigt die folgende Elementaranalyse:
TiCl₄ · 2 THF
gefunden (Gew.-%)Ti 14,9; Cl 42,2; C 27,8; H 4,8;
berechnet (Gew.-%)Ti 14,3; Cl 42,3; C 28,6; H 5,4.
Beispiel 1
In einen 1-l-Vierhalskolben, welcher mit einem Rührer ausgerüstet
ist, gibt man 4,1 g TiCl₃ · 3 THF, hergestellt gemäß
Herstellungsbeispiel 2, und mischt dieses mit 130 ml reinem
THF unter einer Argongasatmosphäre und unter Rühren. Dabei
tritt Auflösung ein. Sodann gibt man 7,3 g des Magnesiumchloridkomplexpulvers
gemäß Herstellungsbeispiel 1 zu der
Lösung und die Mischung wird bei 60°C während 2 Stunden gerührt,
um die Auflösung herbeizuführen, und dann auf Zimmertemperatur
abgekühlt. 500 ml trockenes und von Sauerstoff
befreites n-Hexan werden tropfenweise zu der erhaltenen
Lösung gegeben. Der Niederschlag wird durch Abdekantieren
abgetrennt und mit reinem n-Hexan dreimal gewaschen und
dann getrocknet. Der erhaltene Feststoff-Komplex zeigt
die folgende Elementaranalyse:
gefunden (Gew.-%) Ti 5,0; Mg 9,5; Cl 41; C 30 entsprechend der Formel
[Mg0,8 · Ti0,2]Cl2,2 · (THF)1,2.
Ein 1-l-Autoklav wird mit Stickstoffgas gespült und mit
500 ml reinem n-Hexan beschickt. 0,5 mMol Al (iso-C₄H₉)₃
werden hinzugegeben und dann gibt man 25 mg des Feststoff-
Komplexes hinzu. Die Atmosphäre wird mit Wasserstoffgas
gespült und dann wird die Mischung auf 90°C erhitzt. Sodann
wird eine Polymerisation unter konstantem Druck bei einem
Wasserstoff-Partikaldruck von 5 bar und bei einem Äthylen-
Partikaldruck von 5 bar durchgeführt, wobei 232 g pulvriges
Polyäthylen mit einem Schüttgewicht von 0,31 g/cm³ und
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 46 000 erhalten
werden. Der K-Wert beträgt pro Katalysator 1850 (g-
Polymeres/g-Katalysator × P × h); KTi-Wert pro Ti: 37 000
(g-Polymeres/g-Ti × P × h).
Dabei bedeutet P den Äthylen-Partialdruck (bar).
Molekulargewichtsverteilung des Polymeren: M W /M N = 2,9.
Beispiel 2
Die Herstellung eines Feststoff-Komplexes gemäß Beispiel 1
wird wiederholt, wobei jedoch 2,5 g TiCl₃ · 2 THF, hergestellt
gemäß Herstellungsbeispiel 2, und 7,3 des Magnesiumchloridkomplexes
gemäß Herstellungsbeispiel 1 anstelle von TiCl₃ · 3 THF
eingesetzt werden. Man erhält einen Feststoff-Komplex mit
4,3 Gew.-% Ti. Die Polymerisation wird nach dem Verfahren des
Beispiels 1 wiederholt, wobei der gebildete Feststoff-Komplex eingesetzt
wird. Man erhält 190 g eines pulvrigen Polymeren
mit einem Schüttgewicht von 0,3 g/cm³ und einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 48 000, einem K-Wert
von 1520, einem KTi-Wert von 39 000 und einem Verhältnis
M W /M N von 3,1. Der erhaltene Feststoff-Komplex zeigt
die folgende Elementaranalyse:
Gefunden (Gew.-%) Mg 10,9; Ti 3,9; Cl 40,8; C 29,5.
Dies entspricht der Formel [Mg0,85 · Ti0,15]Cl2,10(THF)1,15.
Vergleichsbeispiel 1
Das Polymerisationsverfahren wird gemäß Beispiel 1 wiederholt,
wobei jedoch lediglich TiCl₃ · 3 THF gemäß Herstellungsbeispiel
2 eingesetzt wird. Man erzielt nur 5,8 g des Polymeren
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
76 000 und einem K-Wert von 46.
Beispiel 3
Die Polymerisation gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, wobei
ein anderer Wasserstoffdruck vorgesehen wird. Die Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt:
Beispiel 4
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch
die Menge und die Art der aluminiumorganischen Verbindung,
welche als Co-Katalysator dient, geändert werden.
Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengestellt:
Beispiel 5
Die Polymerisation wird nach dem Verfahren des Beispiels 1
wiederholt, wobei jedoch Propylen und Äthylen in einem
Mol-Verhältnis von 0,036 eingeführt werden. Man erhält
128 g eines Copolymeren mit 4,7 seitenständigen Methylgruppen
pro 1000 Kohlenstoffatomen und mit M W /M N von 2,8.
Die seitenständigen Methylgruppen werden mit dem Infrarotspektrum
gemessen.
Beispiel 6
Die Polymerisation gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, wobei
jedoch anstelle der Lösung von TiCl₃ · 3 THF und MgCl₂ · 1,5 THF
in THF die nachstehende Lösung verwendet wird. Zu ihrer Herstellung
werden 20 mMol TiCl₃ mit 130 ml THF extrahiert und
handelsübliches, wasserfreies MgCl₂ (20 mMol) werden mit
130 ml THF extrahiert. Beide Extraktlösungen werden gemischt
und auf das etwa halbe Volumen eingeengt. Man erhält die folgenden
Ergebnisse:
Ti im Feststoffkomplex9,2 Gew.-%
durchschnittl. Molekulargewicht des Polyäthylens49 000
Schüttgewicht des Polyäthylenpulvers0,28 g/cm³
K-Wert1670
T Ti -Wert18 200
M W /M N 3,1
Der erhaltene Feststoffkomplex zeigt die folgende Elementaranalyse:
Gefunden (Gew.-%) Ti 9,2; MG 5,6; Cl 36; C 33.
Dies entspricht der Formel [Mg0,55 · Ti0,45]Cl2,4(THF)1,6.
Beispiel 7
In einen 100-ml-Vierhalskolben, welcher mit einem Rührer
ausgerüstet ist, gibt man 7,0 mMol (2,26 g) TiCl₄ · 2 THF (hergestellt
gemäß Herstellungsbeispiel 3). Sodann wird das Ganze
getrocknet und man gibt 45 ml sauerstofffreies THF unter einer
Argonatatmosphäre hinzu. Die Mischung wird bei Zimmertemperatur
gerührt, wobei eine klare gelbe Lösung erhalten wird. Andererseits
gibt man in einen mit einem Rührer ausgerüsteten
200-ml-Vierhalskolben, welcher in ein Bad von 25°C eintaucht,
unter einer Argongasatmosphäre 8,4 mMol (1,84) g)
MgCl₂ · 1,5 THF (hergestellt gemäß Herstellungsbeispiel 1) und
20 ml des THF, worauf die Mischung bei Zimmertemperatur gerührt
wird und eine farblose transparente Lösung erhalten
wird. Die erste Lösung von TiCl₄ · 2 THF in THF wird tropfenweise
zu der letzteren Lösung unter Rühren gegeben, wobei
ein blaßgelber Niederschlag gebildet wird. Die Mischung
wird während einer Stunde gerührt. Der Niederschlag wird abfiltriert
und mit reinem n-Hexan gewaschen und bei Zimmertemperatur
unter vermindertem Druck getrocknet, wobei ein
pulvriger Feststoff-Komplex erhalten wird. Der erhaltene Feststoff-
Komplex zeigt die folgende Elementaranalyse:
Elementaranalyse [Mg0,63 · Ti0,37]Cl2,74 · (THF)2,45
gefunden (Gew.-%) Ti 5,83; Mg 4,96; Cl 31,6; C 36,9; H 7,2;
berechnet (Gew.-%) Ti 5,77; Mg 4,99; Cl 31,7; C 38,3; H 6,44.
Ein 1-l-Autoklav wird mit Stickstoffgas gespült und mit
25 mg des pulvrigen Feststoff-Komplexes und 0,45 nMol Al (iso-
C₄H₉)₃ und 500 ml reinem n-Hexan beschickt. Die Mischung
wird auf 90°C erhitzt. Die Polymerisation von Äthylen wird
unter einem Äthylendruck von 5 bar und unter einem Wasserstoffdruck
von 4 bar während einer Stunde durchgeführt,
wobei 119,5 g pulvriges Äthylen erhalten werden. Die katalytische
Aktivität und die Eigenschaften des erhaltenen Polymeren
sind nachfolgend zusammengestellt:
K-Wert960 (g-Polymeres/g-Katalysator ×
kg/cm² × Äthylendruck × h)
K Ti -Wert16 400 (g-Polymeres/g-Ti × kg/cm² ×
Schüttgewicht= 0,35 g/cm³
MI (Schmelzindex)= 4,3
M W /M N = 2,9
Beispiel 8
Die Herstellung des Feststoff-Komplexes gemäß Beispiel 7 wird
wiederholt, wobei die zweifache Menge des MgCl₂ · 1,5 THF
(16,8 mMol) eingesetzt werden sowie die zweifache Menge THF
(40 ml) und wobei die gleiche Menge der Lösung von TiCl₄ · 2 THF
in THF tropfenweise zugegeben wird. Der gebildete gelbe
Feststoff-
Komplex zeigt die nachstehende Formel (Gew.-%:
Elementaranalyse [Mg0,86 · Ti0,14]Cl2,23 · (THF)1,6
gefunden (Gew.-%) Ti 3,40; Mg 10,65; Cl 40,2; C 38,3 ; H 7,3;
berechnet (Gew.-%) Ti 3,41; Mg 10,64; Cl 40,28 C 39,10; H 6,56.
Die Polymerisation gemäß Beispiel 7 wird wiederholt, wobei
jedoch der vorstehende Feststoff-Komplex eingesetzt wird.
Man erhält 80 g pulvriges Polyäthylen und es werden die nachstehenden
Ergebnisse erzielt:
K-Wert640
K Ti -Wert18 800
Schüttgewicht= 0,33 g/cm³
MI (Schmelzindex)= 4,8
M W /M N = 2,8
Beispiel 9
Das Polymerisationsverfahren gemäß Beispiel 7 wird wiederholt,
wobei jedoch die Menge des Al(iso-C₄H₉)₃ geändert wird.
Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengestellt:
Beispiel 10
Die Polymerisation gemäß Beispiel 7 wird wiederholt, wobei
jedoch die Art der aluminiumorganischen Verbindung geändert
wird. Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengestellt:
Beispiel 11
Die Polymerisation gemäß Beispiel 7 wird wiederholt, wobei
jedoch Propylen mit einem Partialdruck von 0,4 bar
in die Polymerisationszone eingeführt wird. Man erzielt
128,3 g eines Copolymeren mit 4,3 seitenständigen Methylgruppen
pro 1000 Kohlenstoffatomen. Die seitenständigen
Methylgruppen werden im Infrarotspektrum gemessen.
Vergleichsbeispiel 2
Die Polymerisation gemäß Beispiel 7 wird wiederholt, wobei
72 mg TiCl₄ · 2 THF und 1,0 mMol Al(iso-C₄H₉)₃ eingesetzt werden.
Äthylen wird mit einem Partialdruck von 10 bar und
Wasserstoff mit einem Partialdruck von 5 bar eingeführt.
Nach Ablauf von 5 min nach Beginn der Polymerisation erhöht
sich das Rührdrehmoment und die Innentemperatur ist
schwierig zu steuern. Nach 17 min ist die Innentemperatur
auf 94°C angestiegen. Die Polymerisation muß daher unterbrochen werden
und 10 ml Methanol müssen hinzugesetzt werden.
Bei dem Polymerprodukt handelt es sich um einen an
der Wandung des Reaktors anhaftenden laminierten Film und
streifenförmiges Polymeres ist rund um den Rührer gewickelt.
Die Gesamtpolymermenge beträgt 18 g.
Vergleichsbeispiel 3
Vergleich der Erfindung mit DE-OS 21 16 045
Für den Vergleich wurde die katalytische Komponente H der
DE-OS 21 16 045 ausgewählt, da diese der beanspruchten
Zusammensetzung am nächsten kommt. Wie aus der nachstehenden
Tabelle deutlich wird, liegt der Äthergehalt bei
der katalytischen Komponente H im erfindungsgemäßen Bereich,
während bei den katalytischen Komponenten I, J und K der
DE-OS 21 16 045 der maximal mögliche Äthergehalt jeweils
kleiner ist als bei den erfindungsgemäß beanspruchten
Feststoff-Komplexen. Bei den Komponenten F und G handelt es sich um
Vergleichsprodukte mit geringer katalytischer Aktivität.
Unter Verwendung der katalytischen Komponente H und des katalytischen
Feststoff-Komplexes gem. Beispiel 1 der vorliegenden
Anmeldung wurde ein Polymerisationstest unter gleichen
Bedingungen durchgeführt. Die Bedingungen des Polymerisationstests
und die dabei festgestellte katalytische Aktivität
bei der Polymerisation sind in der nachfolgenden Tabelle
zusammengestellt
Aus der obigen Tabelle wird deutlich, daß der erfindungsgemäße
Feststoff-Komplex eine wesentlich höhere katalytische Aktivität
aufweist als die katalytische Komponente H. Die katalytische
Aktivität des erfindungsgemäßen Feststoff-Komplexes ist darüber
hinaus auch höher als diejenige der katalytischen Komponente
I, welche gem. den Beispielen der DE-OS 21 16 045
die besten Ergebnisse liefert, jedoch aufgrund ihres zu geringen
Äthergehaltes mit den erfindungsgemäßen Feststoff-Komplexen
nicht vergleichbar ist.
Vergleichsbeispiel 4
Vergleich der Erfindung mit BE-PS 8 07 143
Unter Verwendung des gem. Beispiel 1 der vorliegenden Anmeldung
erhaltenen Feststoff-Komplex wird die Polymerisation
unter den gleichen Bedingungen durchgeführt, wie sie bei
Beispiel 1 der BE-PS 8 07 143 angegeben sind. Die dabei
erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend angegeben.
Aus der obigen Tabelle wird deutlich, daß die katalytische
Aktivität des erfindungsgemäßen Feststoff-Komplexes etwa zehnmal
größer ist als die der Katalysatorkomponente gem. BE-PS 8 07 143.