DE2514877A1 - Verfahren zur halogenherstellung - Google Patents
Verfahren zur halogenherstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/09—Bromine; Hydrogen bromide
- C01B7/096—Bromine
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- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
- C01B7/03—Preparation from chlorides
- C01B7/04—Preparation of chlorine from hydrogen chloride
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung
von Brom oder Chlor aus dem entsprechenden Halogenwasserstoff. Hierbei kann man entweder wasserfreien Halogenwasserstoff
oder ein wäßriges Gemisch verwenden, das vorzugsweise eingedampft und dem Reaktionssystem als ein Gemisch aus Dampf
und Halogenwasserstoff zugesetzt wird. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren hält man innerhalb des Reaktionssystems einen stoechiometrischen Überschuß an aktivem Stickstoff gegenüber
dem in das System eingeführten Halogenwasserstoff aufrecht. Schwefelsäure wird von oben in das Reaktionssystem eingeführt
und fließt im Gegenstrom zu dem in das System eingeführten Halogenwasserstoff. Die Temperatur und Säurestärke werden so
reguliert, daß am unteren Ende des Reaktionssystems Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid abgezogen werden können. Der
Sauerstoff in den zugeführten Gasen reagiert mit dem Stickstoffmonoxid, wobei ein Teil desselben nicht umgesetzt wird.
An einer höheren Zone des Reaktionssystems reagiert das Stickstoffdioxid mit 'Halogenwasserstoff und/oder Nitrosylhalogenid
und Stickstoffmonoxid und Schwefelsäure unter Bildung von gasförmigem Halogen, das als Gas isoliert wird, sowie Nitrosylschwefelsäure,
die ein Teil des flüssigen Phasenstroms wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gibt man
Halogenwasserstoff fast am Boden des Systems zu, so daß die Stickstoffverbindungen aus dem Säurestrom abgezogen werden,
hauptsächlich Nitrosylhalogenid. Die Reaktion dieses Nitrosylhalogenids mit Sauerstoff ist in dem vorliegenden Verfahren
nicht oder wenig wichtig.
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Die folgenden US-Patente betreffen Verfahren zur Gewinnung von Halogen aus dem entsprechenden Halogenwasserstoff, wobei
Schwefelsäure und aktive Stickstoffverbindungen vorhanden sind:
537,508 3,201,201
1,930,664 3,449,079
3,131,028 3,451,776
3,152,866 3,544,274
Ein Verfahren zur Gewinnung von Halogen aus dem entsprechenden Halogenwasserstoff wird technisch durchgeführt,
wobei die Schwefelsäure im Kreislauf gefahren wird; jedoch verwendet das Verfahren katalytische Mengen aktiven Stickstoffs.
Das Verfahren ist in Fig. 1 gezeigt; es handelt sich um ein Fließschema, wobei der zugeführte gasförmige wasserfreie
Chlorwasserstoff in gasförmiges Chlor hoher Reinheit umgewandelt wird. Prinzipiell werden bei diesem Verfahren zur
Umwandlung von Chlorwasserstoff in gasförmiges Chlor 4 Stufen
verwendet:
Abdampfen der Kreislauf-Säure Oxidation
Absorption-Oxidation
Abdampfen der Kreislauf-Säure
Abdampfen der Kreislauf-Säure
Nach der Umwandlung kann das gasförmige Chlor getrocknet
und nach üblichen Methoden verflüssigt werden. Jede dieser Stufen dieses bekannten Verfahrens wird im folgenden näher
beschrieben.
Abdampfen der Kreislauf-Säure: Bei diesem Verfahren wird
der zugeführte gasförmige Chlorwasserstoff im Gegenstrom mit einem heißen Strom wäßriger Schwefelsäure etwa 80 #iger Konzentration
in Kontakt gebracht, welcher das Reaktionswasner und den aus dem Absorber aufgenommenen Katalysator enthält.
Der Katalysator, der hauptsächlich in Form von Nitrosylschwefelsäure vorliegt, wird aus der Säure durch die vorherrschende
Reaktion abgezogen:
HNSO5 + HCl » NOCl + H2SO4 (1)
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In der nächst-niedrigeren Sektion des Abdampfers wird
Sauerstoff eingeführt, um die kleine Menge Chlorwasserstoff, die in Lösung gegangen ist, abzuziehen. Der Säurestrom verläßt
den Abdampfer und trägt das Reaktionswasser und nur Spuren von HNSOt-.
Oxidation: Der Gasstrom des Abdampfers enthält NOCl,
überschüssigen Chlorwasserstoff, Sauerstoff und eine geringe Menge Wasser, das aus der heißen Säure abgezogen wurde. Bei
der Temperatur des Abdampfers reagiert dieses Gas langsam,
entsprechend des sehr beschränkten Partialdrucks des NO. In der Oxidationskammer wird das Gas in Abwesenheit des
Schwefelsäurestroms zuerst erwärmt, um die Zersetzungsrate des NOCl zu steigern. Sobald diese Reaktion startet, finden
die stark exothermen Oxidationsreaktionen statt und man muß Wärme entfernen, damit die Reaktion bis zum gewünschten Umwandlungsgrad
fortschreitet. Sowohl die Wärmezufuhr als auch die Wärmeentfernung werden durch Wärmeaustauscher bewirkt.
Die zur Rede stehenden Reaktionen können durch die folgenden Gleichungen wiedergegeben werden:
2N0C1 | j- | 2NO + Cl2 | (2) |
2NO + | °2 — | -+2NO2 | (3) |
NO2 + | 2HCl- | -»NO + Cl2 + H2O | (4) |
Aus praktischen Gründen ist die Sauerstoffaufnahme auf die Oxidationskammer beschränkt; das bedeutet, daß ein
ausreichend großes Volumen für die Oxidationsreaktionen vorliegen muß, damit man die gewünschte Sauerstoffumwandlung
erhält.
Absorption-Oxidation: Als Ergebnis der Oxidationsreaktionen
sind die Mengen an Chlorwasserstoff und Nitrosylchlorid stark vermindert, und die Umkehr der Reaktion 1 ist begünstigt, wenn
das Effluent der Oxidationskammer mit dem zirkulierenden Säurestrom in Kontakt kommt. Das Nitrosylchlorid wird von
dem in der Absorber-Oxidationskammer vorhandenen, im Gegenstrom
laufenden Säure-Gas absorbiert. Auf diose Weise wird nicht nur der Katalysator aus dem Gasstrom gewonnen,
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sondern auch der meiste verbleibende Chlorwasserstoff zu Chlor oxidiert.
NO2 + 2HCl * NO + Cl2 + H2O (4)
NOCl + H2SO4 >
HCl + HNSO5 (5)
NO + NO2 + 2H2SO^ >
2HNSO5 + H5O (6)
In lang-dauernden "pilot piant"-Verfahren hat es sich
herausgestellt, daß es während der beschriebenen Reaktionen
gut möglich ist, eine mehr als 99 $ige Umwandlung von Chlorwasserstoff
zu Chlor zu erhalten, wobei der Katalysatorverlust vernachlässigbar ist und man nur einen relativ geringen
Überschuß Sauerstoff benötigt. Das bei diesem Verfahren erhaltene Gas wird abgekühlt und mit einem kleinen Strom kalter
Schwefelsäure getrocknet. Die folgende Chlor-Gasbehandlung hängt von den speziellen Anforderungen der Chlor-Verbraucher
ab.
Abdampfen der Kreislaufsäure: Die Schwefelsäure vom
unteren !Teil des Abdampfers enthält das gesamte Reaktionswasser. Dieses wird durch adiabatisches Abdampfen in einem
Vakuum entfernt, das durch die Bodentemperatur des Abdampfers
und die gewünschte Säurestärke bestimmt wird.
Nach dem Abdampfen ist der Säurestrom fertig, um im Kreislauf in die Absorber-Oxidationskammer gefahren zu werden.
Die meiste Säure wird heiß im Kreislauf gefahren, während man eine geringe Menge abkühlt, um Kühlmedium für das Gas am
oberen Ende dieses Turms zu gewinnen. Die Absorptionswärme des Reaktionswasserdampfs liefert nämlich die Desorptionswärme,
so daß keine weitere Wärmezufuhr erforderlich ist. Die aus der Oxidationskammer und aus dem gekühlten Säure-Kreislauf
entfernte Wärme ist praktisch gleich der gesamten Reaktionswärme bei der Chlorgas-Gewinnung.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Chlor oder Brom aus dem entsprechenden Habgenwasserstoff
in einem Reaktionssystem, wobei innerhalb des
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Systems ein stoechiometrischer Überschuß an aktivem Stickstoff
gegenüber der Menge des in das System eingeführten Halogenwasserstoffs aufrecht erhalten wird. Bei dem Verfahren wird am oberen
Ende des Reaktionssystems Schwefelsäure eingeführt und im Gegenstrom zur Schwefelsäure Halogenwasserstoff eingeleitet. In einer
Reaktionszone innerhalb des Reaktionssystems wird eine stoechiometrische Menge Stickstoffdioxid mit dem Halogenwasserstoff oder
Nitrosylhalogenid umgesetzt, so daß Chlor oder Brom entsteht,
das aus dem System als Gasstrom abfließt, ferner Nitrosylschwefelsäure,
welche ein Teil des flüssigen Stroms bildet. Die hergestellte Nitrosylschwefelsäure wird in einer Regenerierungszone
des Reaktionssystems umgesetzt, so daß sie zu einem Gemisch aus Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid regeneriert, wobei Sauerstoff
in die Regenerierungszone eingeführt wird, so daß das Stickstoffmonoxid zu Stickstoffdioxid oxidiert wird. Das Gas
enthält an diesem Punkt beträchtlich mehr Mole Stickstoffdioxid und Stickstoffmonoxid als die Gesamtzahl Mole des in
das System eingeführten Halogenwasserstoffs.
Fig. 1 ist ein schematisches Fließschema eines bekannten Verfahrens zur Gewinnung von Chlor aus Chlorwasserstoff unter
Verwendung der 4 Stufen Abdampfen der Kreislauf-Säure, Oxidation,
Absorption-Oxidation und Abdampfen der Kreislauf-Säure;
Fig. 2 ist eine schematische Zeichnung der einfachsten Form des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 3 ist eine weitere Ausführungäorm einer der einfachsten
Formen der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4- ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei die Einführung des Halogenwasserstoffs
etwa am niedrigsten Punkt des Systems stattfindet und der Dampf in verschiedenen Punkten innerhalb des Reaktionssystems zugeführt
wird;
Fig. 5 ist eine schematische Zeichnung einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei man mehr als einen Kessel
für das Reaktionssystem verwendet und ein separater Oxidationskessel als Teil der erfindungsgeraäßen Regenerierungszone verwendet
wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Chlor oder Brom aus dem entsprechenden Habgenwasserstoff
in einem Reaktionssystem, wobei innerhalb des Systems ein stoechiometrischer Überschuß an aktivem Stickstoff gegenüber
dem in das System eingeführten Halogenwasserstoff aufrechterhalten wird. Der aktive Stickstoff besteht aus Stickstoffverbindungen
mit einer Wertigkeit von 2-5. Die Stickstoffverbindungen sind anorganische sauerstoffhaltige Stickstoffverbindungen,
welche innerhalb des Reaktionssystems als Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Stickstofftrioxid, Salpetersäure
, Salpetrige Säure, Nitrosylschwefelsäure, Nitrosylhalogenid
vorliegen können; die chemische Gesamtreaktion kann durch diese Verbindungen repräsentiert werden, jedoch existieren
bekanntlich auch andere molekulare und ionische Verbindungen, sowohl im dampfförmigen als auch im flüssigen
Zustand. Es können zwar auch andere aktive Stickstoffverbindungen von Bedeutung sein, die hier nicht komplett
definiert sind, z.B. N2CU, N2O^ und NO2Ol, und es können
im Dampfzustand als Zwischenprodukte gewisse Komplexe existieren. Für die Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sollen diese anderen aktiven Stickstoffverbindungen nicht als Teil der Haupt-Reaktionskomponenten des erfindungsgemäßen
Verfahrens betrachtet werden.
Will man die vorliegende Erfindung in vereinfachter Weise beschreiben, d.h. ohne Berücksichtigung aller möglichen
oder tatsächlichen Reaktionen und Reaktionskomponenten in dem Gegenstrom der Gasphase mit der flüssigen Phase, so werden die
aktiven Stickstoffverbindungen in der Regenerierungszone, dem unteren Teil des Reaktionssystems, vom 2- oder 3-wertigen Zustand
in den 4- oder 5-wertigen Zustand umgewandelt, so daß
eine stoechiometrische Menge der höherwertigen Stickstoffverbindungen in der Reaktionszone vorhanden sind. Stark vereinfacht
ausgedrückt, existiert der aktive Stickstoff als Nitrosylschwefelsäure
in der flüssigen Phase im unteren Teil des Reaktionssystems und wird als gasförmiges Stickstoffmonoxid
und Stickstoffdioxid abgezogen. Während die Gase im Reaktionssystem aufsteigen, wird das Stickstoffmonoxid zum höher-wertigen
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Zustand oxidiert, vereinfacht ausgedrückt zum Stickstoffdioxid. Das Stickstoffdioxid reagiert stoechiometrisch mit dem Halogenwasserstoff
oder Nitrosylhalogenid in einer Reaktionszone, so daß das gewünschte Halogen in der gasförmigen Phase gebildet
wird. Die Reaktionen der flüssigen Phase können auch im Reaktionssystem ablaufen; jedoch ist für die vorliegende Erfindung der
beschriebene Gas-Kreislauf der aktiven Stickstoffverbindungen charakteristisch.
Fig. 2 ist ein schematisches Diagramm eines Fließschemas der grundlegenden bzw. einfachsten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens; prinzipiell kann das Reaktionssystem aus einem einzigen Turm oder Säule 10 bestehen. Am oberen Ende des
Turms 10 wird durch die Leitung 11 Schwefelsäure eingeführt. Im Gegenstrom zur Schwefelsäure wird durch die Leitung 12 Halogenwasserstoff,
vorzugsweise Chlorwasserstoff, eingeführt. Innerhalb des Turmes 10 besteht ein stoechiometrischer Überschuß des aktiven
Stickstoffs; wie oben beschrieben, ist das erfindungsgemäße Verfahren
durch die stoechiometrische Reaktion des Stickstoffdioxids mit dem Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid in der Gasphase
in der Reaktionszone 13 charakterisiert. Dampf kann in
den Turm 10 an verschiedenen Punkten eingeführt werden, um die Temperatur innerhalb des Reaktionssystems zu kontrollieren und
aufrechtzuerhalten (z.B. durch die Leitung 14·). Der aktive Stickstoff wird in der Reaktionszone 13 aus der Wertigkeit blöder mehr in eine niedrigere Wertigkeit überführt und in der
Regenerierungszone 15 wieder zu dem höheren Wertigkeitszustand
regeneriert. Prinzipiell besteht die Regenerierungszone 15
aus einer Abdampfzone 16, wo der aktive Stickstoff, insbesondere Nitrosylschwefelsaure, aus der flüssigen Phase als Gemisch von
Stickstoffdioxid und Stickstoffmonoxid abgezogen wird und zwar durch Einführung von Dampf über die Leitung 17. Das Stickstoffmonoxid
wird durch die Einführung von Sauerstoff durch die Leitung 18 in der Oxidationszone 19 zum höheren Wertigkeitszustand
oxidiert; die Einführung von Sauerstoff trägt auch zum Abdampfen der aktiven Stickstoffverbindung aus dem flüssigen
Schwefelsäurestrom bei. Nachdem praktisch der gesamte aktive Stickstoff aus dem flüssigen Phasenstrom abgezogen ist,
wird der Strom über die Leitung 20 in einen Vakuum-Abdampfer
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entfernt, wo das im Reaktionssystem gebildete Wasser nach oben
durch die Leitung 22 entfernt wird, während die konzentrierte Schwefelsäure über die Leitung 23 abgezogen und durch die Pumpe
24- über die Leitung 11 wieder in den Turm 10 gepumpt wird. Ein Teil der Schwefelsäure wird durch eine Kühlvorrichtung 25 geleitet
und ganz oben in den Turm 10 eingeführt, so daß eine Kühl- und Trockenzone 26 für das austretende Halogengas entsteht,
das über die Leitung 27 entfernt wird.
Zusammengefaßt besteht das vierstufige Verfahren zur Umwandlung von Halogenwasserstoff in das entsprechende gasförmige
Chlor oder Brom aus folgendem:
Die stoechiometrische Reaktion von Stickstoffdioxid mit dem Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid in einer Reaktionszone 15, die Oxidation von Stickstoffmonoxid mit Sauerstoff
unter Regenerierung von Stickstoffdioxid in einer Abdampfzone 16, und die erneute Konzentrierung der Kreislauf-Säure, bevor
man die Schwefelsäure wieder im Kreislauf in das Reaktionssystem bzw. den Turm 10 zurückführt. Das bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren entstehende Produkt ist Chlor oder Brom; bevorzugt verwendet man jedoch Chlorwasserstoff für die Gewinnung
von Chlor. Nach der Umwandlung kann das gasförmige Chlor oder Brom getrocknet oder nach Standardmethoden verflüssigt
werden. Um die vorliegende Erfindung speziell zu charakterisieren, werden alle Zonen des Reaktionssystems
und die dort vorherrschenden Reaktionen näher beschrieben.
Reaktionszone: Nach der vorliegenden Erfindung besteht
die Primärreaktion bei der Gewinnung von Chlor oder Brom aus der stoechiometrischen Reaktion von Stickstoffdioxid
mit Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid nach folgendem Gleichungen:
2NO2 | + | 2HCl + 2H2S( | + C] | 2H2O | (7) |
2NO2 | + | 2N0C1 + 4Η2ί | + C3 | 2H2O | (8) |
)^—> 2HNSO^ | L2 + | ||||
3O4-^HNSO5 | Lp + |
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Die Verwendung des Wortes "stoechiometrisch" bedeutet die
direkte Reaktion des Stickstoffmonoxids nach den oben angegebenen Gleichungen, im Gegensatz zu einer katalytischen Oxidation,
bei der das Stickstoffdioxid zuerst verwendet und dann regeneriert wird, um erneut in derselben Verfahrenszone verwendet
zu werden. Das Wort "stoechioraetrisch" soll nicht bedeuten, daß für jedes Mol Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid
nur ein Mol Stickstoffdioxid die Reaktionszone
betritt. Im Gegenteil, man verwendet einen Oberschuß von Stickstoffdioxid,
der z.T. in der Schwefelsäure als solcher absorbiert wird:
WO0 + IJO + PH2SO4 —» 2HNSO5 + H3O (9)
2NO2 + H2SO4 " 9 HNSO5 + HNO5 (10)
Diese überschüssigen Mengen Stickstoffdioxid unterscheiden die vorliegende Erfindung weiter von dem katalytischen Verfahren.
Es sei darauf hingewiesen, daß man vorzugsweise eine geringe Menge des Halogenwasserstoffs nicht-umgesetzt beläßt.
In der Reaktionszone 13 reagiert das Stickstoffdioxid
mit dem Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid unter Bildung des entsprechenden gasförmigen Halogens, das im Gegenstrom zu
der von oben in das Reaktionssystera eingeführten Schwefelsäure nach oben strömt. Die Stickstoffverbindungen werden hauptsächlich
in Nitrosyl^schwefelsäure umgewandelt, welche mit dem Schwefelsäurestrom nach unten fließt. Wie später diskutiert
wird, wird die Nitrosylschwefelsäure unterhalb dieser Zone wieder zu Schwefelsäure in der flüssigen Phase und zu Stickstoffverbindungen
in der Gasphase regeneriert. Gemäß Fig. 2 wird ein Teil der Schwefelsäure abgekühlt und oberhalb der
Hauptmenge eingeführt, um das gasförmige Halogen zu kühlen
und zu trocknen, bevor es das Reaktionssystem verläßt.
Regenerierungszone: Gemäß Fig. 2 befindet sich unterhalb
der Reaktionszone 13 eine Regenerierungszone 15, in der der
aktive Stickstoff aus dem Flüssigkeitsstrom abgezogen und von dem niedrigeren Wertigkeitszustand zu einer Wertigkeit
von mehr als 3 oxidiert wird. Die Oxidation wird vorzugsweise innerhalb einer einzigen Kolonne oder Kessel ausgeführt; jedoch
kann man auch einen separaten Oxidationsreaktor verwenden.
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Die Regenerierungszone 15 besteht aus einer Abdampfzone 16 und
einer Oxidationszone 19.
Abdampfzone: Betrachtet man zuerst die unterste Zone in
Fig. 2, so wird der aktive Stickstoff in der Abdampfzone 16
aus dem Schwefelsäurestrom abgezogen. Die Einführung von Dampf führt zu einer Verdünnung der Schwefelsäure, während gleichzeitig
die Temperatur steigt. Diese geänderten Bedingungen erlauben das Abdampfen von NO und NOp nach der Gleichung
2HNSO5 + H2O * NO + NO2 + 2H3SO4 (H)
Oxidationszone: In der Zone zwischen der Abdampfzone 16
und der Reaktionszone 13, nämlich der Oxidationszone 191 wird
das Gemisch aus NO und NOp partiell mit Sauerstoff oxidiert.
Dieser Sauerstoff kann in reiner Form oder in seiner natürlichen Mischung mit Stickstoff als Luft oder auch als angereicherte
Luft zugeführt werden; es ist auch möglich, jedoch nicht erwünscht, den Sauerstoff in Form von Ozon zuzuführen.
Die Reaktion erfolgt nach folgender Gleichung:
2NO + O2 * 2NO2 (12)
Die Kinetik dieser Reaktion wurde von Bodenstein untersucht , so daß die Umwandlung von NO und Sauerstoff genau
vorhergesagt werden kann. Insbesondere bei Verwendung von unverdünntem Sauerstoff bei einem Druck von mehreren Atmosphären
erhält man eine praktisch vollständige Umwandlung des Sauerstoffs, so daß man am oberen Ende des Systems gasförmiges
Halogen erhält, das weniger als 1.000 ppm Sauerstoff enthält. In allen Fällen muß ausreichend Sauerstoff zugefügt werden und
man benötigt ein ausreichendes Reaktionsvolumen oder genügend Zeit, um eine molare Menge NO umzuwandeln, entsprechend der
Bildung einer molaren Menge Halogen im System. Auf diese Weise kann der gewünschte Umwandlungsgrad erreicht werden. Vorzugsweise
läßt man etwas Halogenwasserstoff nicht umgewandelt, um zu verhindern, daß größere Menge Nitrylhalogenid das gas- förmige
Halogen gemäß folgender Gleichung verunreinigen:
HNO + HCl t NO2Cl + H5O (15)
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— Ix ·—
Die meiste Salpetersäure, die zusammen mit Nitrosylschwefelsäure durch Absorption von NO0 in der Reaktionszone 13 nach der
Gleichung 10 gebildet wird, wird in dieser Zone nach der folgenden Gleichung abgezogen:
HNSO5 + HNO3 >
2NO2 + H2SO4 (14-)
Die am unteren Ende der Oxidationszone 19 zurückbleibende geringe Menge Salpetersäure wird schließlich aus der Abdampfzone
16 abgezogen. Es sei darauf hingewiesen, daß die gemäß Gleichung 12 entstandene Wärme verwendet werden kann, um ein
weiteres Abdampfen gemäß Gleichung 11 zu bewirken. Dies führt zu einer weniger klaren Demarkation der Oxidations- und Abdampf-Zonen
, ist aber vom energetischen Standpunkt aus vorteilhaft. Eine weitere Energieeinsparung resultiert aus der
Injektion des Sauerstoffs unterhalb der Dampf-Einführung.
Der Sauerstoff zieht dann Dampf aus der heißen Säure ab, so daß der Säurestrom abkühlt und man weniger Dampfzufuhr
für den Gasstrom benötigt.
Fig. 3 zeigt eine schematische Zeichnung, bei der eine
Extra-Dampfin,jektion in der Oxidations zone stattfindet. Es
werden dieselben Referenz-Nummern wie in Fig. 2 verwendet; der zugeführte Dampf wird durch die Leitung 28 eingeführt.
Der Dampf dient zur Beeinflussung des Temperatur-Gradienten im System, so daß mehr Zeit für die Oxidation zur Verfügung
steht. Der Nachteil des Verfahrens gemäß Fig. 2 und 3 ist
die hohe Temperatur am unteren Ende des Systems. Diese Temperatur wird durch die Dampfdruckverhältnisse über der
Schwefelsäure reguliert. Nimmt man ein Verfahren bei 3 &t·
und eine Säurestärke am Ausgang von etwa 7^ % an, so resultiert
eine Temperatur von über 220°C. Dies steigert nicht nur die Schwierigkeiten bei der Auffindung eines geeigneten
Konstruktionsmaterials, sondern insbesondere auch die Dampfmenge , die zur Erwärmung des Säurestroms auf die erforderliche
Temperatur benötigt wird. Außer in dem Fall, wo ein solcher Dampf mit geringen oder gar keinen Kosten leicht verfügbar
ist, bedeutet die Verwendung solch großer Mengen einen wirtschaftlichen Nachteil für das Verfahren.
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Die verbesserte und bevorzugte Ausführungsform wird in
Fig. 4- gezeigt; hier wird wie vorher ein hoher Umwandlungsgrad des Sauerstoffs erreicht und man kann in einem Ein-Turm-Reaktionssystem
arbeiten - aber bei einem niedrigen und deshalb viel wirtschaftlicheren Dampfverbrauch. Der wesentliche
Unterschied besteht in der Injektion des zugeführten Halogenwasserstoff-Stroms am unteren Teil der Abdampfzone. Dies hat
verschiedene Konsequenzen, die alle mehr oder weniger zur
Dampfeinsparung beitragen:
1. Als ein inertes Gas zieht der Halogenwasserstoff Dampf ais dem heißen Säurestrom ab.Die abgezogene Menge vermindert
die Menge des zuzufügenden Dampfs. Die Wirkung des Halogenwasserstoffs ist ähnlich wie die Wirkung des Sauerstoffs,
der unterhalb der Halogenv/asserst off -Zufuhr injiziert wird, um die letzten Mengen Halogenv/asserst off aus dem Säurestrom
zu entfernen.
2. Ähnlich der Abziehwirkung des H_alogenwasserstoffs
in der katalytischen Form der bekannten Verfahren, zieht der Halogenwasserstoff Nitrosylhalogenid aus der Säure ab,
welche Nitrosylschwefelsäure gemäß Gleichung 1 enthält. Die Folge davon ist, daß der Nitrosylschwefelsäure-Spiegel
in der Säure aufgebaut wird und daß auch die Stärke der Schwefelsäure, die in der Abdampfsone nach oben geht, abnimmt
(beides bezogen auf die entsprechenden Werte am Boden). Diese beiden Änderungen erleichtern das Abdampfen von NO und
am Boden des Reaktionssystems.
3. Ein kleinerer Effekt ist die Erwärmung des Halogenwasserstoffs,
der den Säurestrom am untersten Teil des Systems abkühlt. Das bedeutet, daß die Säure in der Abdampfzone
oberhalb dieses Punktes wärmer ist. Gemäß Fig. 2 wurde früher dieses Abkühlen des Säurestroms am oberen Ende
des Reaktionssystems durchgeführt, wobei ein kompensierendes
Erwärmen des Säurestroms vor dem Abziehen erforderlich wurde.
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Wieder ist eine ähnliche, jedoch kleinere Änderung das Ergebnis der Injektion des Sauerstoffstroms unterhalb der Halogenwasserstoff
-Injektion.
4. Ein weiterer Effekt der Verwendung von Halogenwasserstoff
am unteren Teil des Systems ist die Verdünnung der Gase am Abdampfpunkt und am Oxidationspunkt. Dies trägt zwar zum
Abdampfen bei, jedoch v/ird die Oxidation in gewissem Ausmaß verlangsamt und es muß ein Extra-Oxidations-Voluraen vorgesehen
werden. Abgesehen von der Injektion des Halogenwasserstoffs und des Sauerstoffs am Boden des Reaktionssystems,
zeigt die Fig. 4 auch die Injektion von Dampf an verschiedenen Stellen, um die Kontrolle des Systems zu verbessern, d.h.
der Wärmegradient innerhalb des Reaktionssystems kann innerhalb
der gewünschten Grenzen gehalten werden. Es werden wieder die gleichen Referenz-Nummern wie in Fig. 2 und 3 verwendet,
die gleiche Strukturelemente bezeichnen; die zusätzliche Struktur oder Strukturänderung besteht in der Einführung von
Halogenwasserstoff über die Leitung 29 am Boden des Turms 10
und der Einführung von Sauerstoff über die Leitung .18 unterhalb des Punktes der Halogenwasserstoff-Einführung. Die Regenerierungszone
13 hat noch eine Abdampf zone 16 urd eine
Oxidationszone 19; jedoch sind diese Zonen nicht so wohldefiniert
wie in der einfachen Ausführungsforra. Die Dampfzufuhr
erfolgt b,ei der Ausführungsform gemäß Fig. 4- über die Leitungen 30, 31 und/oder 32.
Zur Verminderung der Größe eines einzigen Turms entsprechend dem zur Erlangung eines adäquaten Oxidationsvolumens
erforderlichen Volumen kann man eine Ausführungsform gemäß Fig. 5 mit einer Außen-Oxidationskammer 40 verwenden. Bei
dieser Ausführungsform besteht das Reaktionssystem 10 aus
einer Serie von Kesseln, jedoch hat es sonst im wesentlichen die gleiche Struktur wie in Fig. 2, wobei für dieselben Strukturelemente
die gleichen Referenz-Nummern verwendet werden. Bei Verwendung einer Außen-Oxidationskammer 4-0 unter einer
vorgegebenen Bedingung kann man nicht nur mehr Zeit verwenden,
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sonders auch etwas Kühlung, so daß die Oxidation "bei niedrigerer
Temperatur erfolgt, wobei man vom besseren ΝΟ-Ο,,-ΙΤΟ -Gleichgewicht
bei tieferen Temperaturen Nutzen zieht. Der endgültige Sauerstoffspiegel
im Halogenga-s kann auf diese Weise bis aup 11 ppm.
heruntergebracht werden.
Die verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind dadurch gekennzeichnet, daß der aktive Stickstoff innerhalb des Reaktionssystems in einem stoechiometrischen
Überschuß gegenüber dem im System umgewandelten Halogenwasserstoff gehalten wird. Der Überschuß kann das 1,1-4—fache, vorzugsweise
2-5,5-fache der im System umgewandelten Menge Halogenwasserstoff betragen. Der aktive Stickstoff kann dem System
von Anfang an als eine der oben genannten anorganischen Sauerstoff-haltigen Verbindungen zugefügt werden. Nach dem Start
müssen nur geringe Mengen aktiver Stickstoff zugesetzt werden,
um den Verlust von Spurenmengen in den das System verlassenden
flüssigen und gasförmigen Strömen bzw. durch Nebenreaktion, insbesondere mit Verunreinigungen im Ausgangsprodukt, zu
kompensieren. Das erfindungsgemäße Verfahren wird unter einem Druck durchgeführt, der zwischen Atmosphärendruck bis
etwa 8 Atmosphären liegt, vorzugsweise etwa 1-3 Atmosphären. Die Reaktionstemperaturen differieren, indem am oberen Ende
durch die Verwendung des kalten Säurestroms etwa Raumtemperatur herrscht. Die höchste Temperatur im Verfahren beträgt etwa
25O°C; bevorzugt verwendet man Reaktionsbedingungen, bei
denen die maximale Temperatur nicht höher als etwa 200°G liegt.
Wegen der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Reaktionsbedingungen hat das Verfahren gewisse Vorteile,
sowohl von der Verfahrensseite als auch vom mechanischen
Gesichtspunkt aus. Diese Vorteile sind die folgenden: Niedriger Druck und niedrigere Temperatur, so daß die
Korrosivität der gehandhabten Flüssigkeit und Gase vermindert wird.
Man kann einen einzigen Turm verwenden, z.B. einen ausgemauerten Turm, so daß man keine teuren säurefesten Materialien
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- ΐί? -
benötigt, z.B. Tantal-Verkleidung.
Die Möglichkeit der Handhabung von wäßrigen Halogenwasserstoff-Strömen
und wasserfreien /lusgangsprodukten.
Die Erfindung sowie ihre Vorteile werden nun anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
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- 16 Beispiel 1
Das Verfahren wird bei 3 at. gemäß Fig. 3 durchgeführt,
mit dem Unterschied, daß der .Sauerstoff am Boden des Reaktionssystems injiziert wird. Der Säure-Kreislauf beträgt 800.000/^Std.
einer 80 Gew.-#igen Schwefelsäure. Das meiste davon wird heiß im Kreislauf gefahren, und zwar direkt aus dem Abdampfer bei
einer Temperatur von etwa 1300C. Der kalte Säurestrom beträgt
etwa 95.000 ir/Std. und wird bei etwa 4-5°C injiziert. Die Gesamtmenge
Dampf beträgt 2.500 Mol pro Std. (MPH), wovon 200 MPH am oberen Ende der Oxidationszone zu Kontrollzwecken injiziert
werden; die Hauptmenge wird am unteren Ende des Reaktionssystems oberhalb der Sauerstoffzufuhr injiziert. Der Sauerstoff
strom enthält 150 MPH Sauerstoff. Er zieht aus dem heißen Säurestrom am Boden des Systems etwa 680 MPH Dampf ab. Der
Säurestrom tritt bei etwa 2020C aus, seine Säurestärke ist
dann etwa 75,6 Gew.-%. Man injiziert 615 MPH Chlorwasserstoff
oberhalb der Oxidationszone. An diesem Punkt der höchsten Dampf-Zufuhr wirdO^LMPH Salpetersäure injiziert, um den
Katalysatorbestand aufrechtzuerhalten. Die Gesamtmenge der abgezogenen aktiven Stickstoffverbindungen beträgt beim
Maximum etwa 1000 MPH in der Gasphase. Am Ende der Oxidationszone beütoht das Genisch aus etwa 850 MPH Stickstoffdioxid,
150 MPH Stickstoffmonoxid, 4-60 MPH Dampf und Spuren Sauerstoff. Das am oberen Ende des Reaktionssystems gewonnene Gas enthält
500 MPH Chlor, 15 MPH Chlorwasserstoff, etwa 0,15 MPH O2
(ca. 500 ppm bezogen auf produziertes Chlorid) und nur Spuren
aktiver Stickstoffverbindungen. Die maximale Säuretemperatur beträgt 2200C.
Man arbeitet gemäß Fig. 4, unter Verwendung von nur 2 Strömen. Der Säure-Kreislauf beträgt etwa 800.000 #/Std. von 81 Gew.-
#iger Säure. Die meiste davon wird heiß im Kreislauf bei etwa
9848/093
25H877
135°C gefahren. Die kalte Schwefelsäure beträgt 95.000 /?VStd.
und .wird bei etwa 4-50C indiziert. Die Gesamtmenge Dampf beträgt
1900 MPH, wovon 200 MPH am oberen Ende der Oxidationszone injiziert werden. Am unteren Ausgang hat der Säurestrom
etwa 1920C. Hier werden 150 MPH Sauerstoff injiziert. Oberhalb
der Sauerstoff-Kontaktzone, in welcher nur etwa 80 MPH Dampf abgezogen werden, injiziert man 200 MPH Chlorwasserstoff. Hierdurch
wird nicht nur der Dampf, sondern auch NOCl, NO und NO2
abgezogen. Am oberen Ende dieser Zone ist die Zusammensetzung des Gases etwa 4-50 MPH Dampf, 109 MPH Nitrosylchlorid, 51 MPH
Chlorwasserstoff, 20 MPH Chlor, 33 MPH Stickstoffmonoxid, 53 MPH Stickstoffdioxid und 134- MPH Sauerstoff. Die Temperatur
beträgt an diesem Punkt, dem heißesten Punkt der Säule, etwa 208°C. Auch wird an diesem Punkt 1700 MPH Dampf injiziert.
Hierdurch wird weiteres NO und NOp abgedampft und das NO oxidiert. Wenn der Sauerstoffgehalt auf etwa 0,1 MPH gesunken
ist, injiziert man den Rest Dampf und anschließend den Rest Chlorwasserstoff (4-20 MPH). Das produzierte Gas
am oberen Ende des Reaktionssystems enthält nach dem Abkühlen durch den kalten Säurestrom 300 MPH Chlor, 20 MPH Chlorwasserstoff,
0,1 MPH Sauerstoff und nur Spuren aktiver Stickstoffverbindungen.
A 1943(
4. April 1975
509846/0937
Claims (12)
- ■ 251A877- 18 Patentansprücheß^ Verfahren zur Herstellung von Chlor oder Brom aus den entsprechenden Halogenwasserstoffen in einem Reaktionssystem, wobei innerhalb dieses Systems ein stoechiometrischer Überschuß von aktivem Stickstoff gegenüber dem Halogenwasserstoff dieses Systems aufrechterhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß manam oberen Ende des Reaktionssystems Schwefelsäure einführt, die nach unten als flüssige Phase fließt;unterhalb der Reaktionszone in diesem Reaktionssystem Halogenwasserstoff in einer Menge einführt, die weniger als die stoechiometrische Menge des im System vorhandenen aktiven Stickstoffs ist, wobei der Halogenwasserstoff die Reaktionszone als Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid betritt;in der Reaktionszone den aktiven Stickstoff mit einer Wertigkeit von mehr als 3 mit dem Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid umsetzt, so daß Chlor und Brom entstehen, die im Gegenstrom zur flüssigen Phase aus dem System fließen, ferner Nitrosylschwefelsäure, welche einen Teil der flüssigen Phase bildet;in die flüssige Phase in einer Regenerierungszone des Reaktionssystems Dampf einführt, wobei die Nitrosylschwefelsäure aus der flüssigen Phase abgezogen und zu einem Gemisch von Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid regeneriert wird; unddas Stickstoffmonoxid in der Regenerierungszone oxidiert, wobei mindestens eine stoechiometrische Menge Stickstoffdioxid (im Vergleich zu Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid) in der Gasphase in die Reaktionszone eingeführt wird.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Chlor oder Brom aus den entsprechenden Halogenwasserstoffen in einem Reaktionssystem, wobei innerhalb dieses Systems ein stoechiometrischer Überschuß von aktivem Stickstoff gegenüber dem Halogenwasser-509846/093725U877stoff dieses Systems aufrechterhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß manam oberen Ende des Reaktionssystems Schwefelsäure einführt , die nach unten als flüssige Phase fließt;unterhalb der Reaktionszone in diesem Reaktionssystem Halogenwasserstoff in einer Menge einführt, die weniger als die stoechiometrische Menge des im System vorhandenen aktiven Stickstoffs ist, wobei der Halogenwasserstoff die Reaktionszone als Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid betritt;in der Reaktionszone in Gasphose eine stoechiometrische Menge Stickstoffdioxid mit dem Halogenwasserstoff oder Nitrosylhalogenid umsetzt, so daß Chlor oder Brom entstehen, die im Gegenstrom zur flüssigen Phase aus dem System fließen, ferner.Nitrosylschwefelsaure, die einen Teil der flüssigen Phase "bildet;Dampf in die flüssige Phase in einer Regenerierungszone dieses Reaktionssystems einführt, wobei Nitrosylschwefelsaure unter Regenerierung zu einem Gemisch von Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid reagiert; undSauerstoff in die Regenerierungszone einführt, wobei das Stickstoffmonoxid zum Stickstoffdioxid oxidiert wird.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Halogenwasserstoff in das Reaktionssystem als wasserfreien Halogenwasserstoff einführt.
- 4. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in das Reaktionssystem eingeführte Halogenwasserstoff Wasser enthält.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Dampf in das Reaktionssystem am oberen Ende einer Oxidationszone einführt, die sich unmittelbar unterhalb der Reaktionszone befindet.
- 6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Stickstoffmonoxid in der Oxidationszone mit Sauer-509346/093725H877stoff zu Stickstoffdioxid oxidiert wird, wobei eine Fraktion von mehr als 20 Vol.-^ des abgezogenen Stickstoffmonoxids als Stickstoffmonoxid zur Reaktionszone geleitet wird.
- 7. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionssystem ein einziger Turm ist.
- 8. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Regenerierungszone ein getrennter Kessel ist.
- 9. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den wasserfreien Chlorwasserstoff nahe am Boden des Reaktionssystems einführt.
- 10. Verfahren gemäß Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß der wässrige Chlorwasserstoff außerhalb des Reaktionssystems eingedampft und der wasserhaltige Chlorwasserstoff nahe dem Boden des Reaktionssystems eingeführt wird.
- 11. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Halogenwasserstoff Chlorwasserstoff verwendet.
- 12. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aktive Stickstoff innerhalb des Systems in einem stoechiometrischen Überschuß von etwa 1,1-4-,O gegenüber dem in das System eingeführten Halogenwasserstoff gehalten wird.13· Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Druck auf 1-4 Atmosphären hält.Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur innerhalb des Reaktionssystems nicht mehr als 2000C beträgt.509846/093725U877Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionssystem ein einziger Turm ist und der Druck auf 1-3 Atmosphären gehalten wird, während die Temperatur nicht mehr als 2000C beträgt.4. Aprfil 1975509846/0937Leerseite
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