DE2512908B2 - Ferromagnetische druckpaste - Google Patents
Ferromagnetische druckpasteInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft eine ferromagnetische Druckpaste zur Regelung der Stellung zu bedruckender
Faserbahnen, zum Beispiel aus Textilien und Papier.
Beim Bedrucken von Bahnen dieser Art in verschiedenen Farben werden die Farben in mehreren
Bearbeitungsstufen aufgetragen, wobei diese in einem Arbeitsgang über eine Maschine oder über mehrere
Maschinen verteilt durchgeführt werden können. Bei diesen Bearbeitungen muß die Bahn in einer solchen
Stellung gehalten werden, daß die Muster in den verschiedenen Farben aufeinanderpassen. Die Regelung
der richtigen Stellung der Bahn zum mehrfachen Bedrucken in verschiedenen Farben kann leichter
durchgeführt werden, wenn man für die Bearbeitungen Markierungen auf dei Bahn anordnet, die als Riehtpunkte
für die aufeinanderfolgenden Behandlungsstüfcn
dienen. Die Markierungen sollen einerseits eine genaue Regelung der Stellung der Bahnen ermöglichen
und andererseits eine solche Zusammensetzung haben, daß sie, insbesondere bei Textilbahnen, während der ^o
Herstellung nicht mechanisch oder chemisch angegriffen werden. Auch sollen der Griff und das äußere
Aussehen der Bahn, insbesondere einer Textilbahn, möglichst wenig beeinflußt werden.
Zur Regelung der richtigen Stellung der Bahn ist (,5
eine ferromagnetische Markierung besonders geeignet.
Ferromagnetische Materialien, wie ferromagnetische Tinten, sind bekannt und werden u.a. in der lithographischen
Industrie bei der Herstellung von Reproduktionen verwendet. Diese ferromagnetischen Materialien
sind zur Regelung der Stellung zu bedruckender Faserbahnen unbrauchbar, weil eine Anzahl zusätzlicher
Bedingungen erfüllt werden muß:
1. Das ferromagnetische Material in der Paste darf während des Gebrauchs nicht sedimentieren;
2. die Druckpaste soll solche Viskositätseigenschaften haben, daß sie aus einem nach unten gerichteten
Auftragsorgan nicht unter Einfluß der Schwerkraft ausströmt, und daß jeweils eine
geringe Menge des ferromagnetischen Materials in genau wiederholbaren Mengen unter geringem
Überdruck durch eine kleine Öffnung dosiert werden kann, ohne Fäden zu ziehen;
3. die Paste soll möglichst schnell, vorzugsweise im Bruchteil einer Sekunde von der Faserbahn
aufgenommen werden;
4. nach dem Auftragen auf die Bahn und dem Eintrocknen soll der Markierungspunkt, insbesondere
bei Textilbahnen, ohne zusätzliche Nachbearbeitungen gegen Behandlungen mit sauren
oder alkalischen wäßrigen Lösungen, Seilenlösungen, organischen Lösungsmitteln u. ä. sowohl bei
Umgebungstemperatur wie bei höheren Temperaturen beständig sein, und zwar auch dann, wenn
eine mechanisch scheuernde Bearbeitung hinzukommt;
5. die Paste soll einen sehr hohen Eisengehalt besitzen, so daß mit einem verhältnismäßig kleinen
Punkt eine große magnetische Empfindlichkeit erzeugt wird;
6. der Markierungspunkt soll das Aussehen und den Griff der Bahn nicht nachteilig beeinflussen.
Der Punkt soll deshalb sehr klein sein, vorzugsweise kleiner als 1 mm.
Die Erfindung betrifft somit eine ferromagnetische Druckpaste, wie sie in Anspruch I definiert ist. Die
Viskosität hat einen Wert von etwa 5000OcP und höher, wobei der obere Grenzwert dadurch bestimmt
wird, daß eine reproduzierbare kleine Menge der Druckpaste unter geringem Überdruck durch eine
kleine Öffnung dosiert werden kann, ohne Fäden zu ziehen.
Weitere Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der als Bindemittel verwendete Celluloseester ist nach Verdampfung des Lösungsmittels bzw. nachdem
dieses von der Faserbahn aufgesogen worden ist, gegenüber den vorstehend genannten wäßrigen Medien
und organischen Lösungsmitteln beständig und hat die Eigenschaft, in verhältnismäßig niedriger Konzentration
eine verhältnismäßig große Menge des ferromagnetischen Materials an die Faserbahn gebunden
zu halten, wenn diese chemisch und bzw. oder mechanisch nachbehandelt wird. Vorzugsweise wird als
Celluloseester Nitrocellulose verwendet, die eine bis drei Nitratgruppen pro Glukoseeinheit enthalten kann.
Die Wahl des Lösungsmittels wird von der Forderung bestimmt, daß sich der Celluloseester, vorzugsweise
Nitrocellulose, darin löst und daß das Lösungsmittel nicht zu schnell verdampft bzw. keinen allzu niedrigen
Siedepunkt hat, da die Ausströmöffnung des Auftragsorgans sonst austrocknen und verstopfen würde. Auch
soll es imstande sein, der Paste die genannten Viskositätswerte zu verleihen. Geeignete Lösungsmittel,
die diese Bedingungen erfüllen, sind Amylacetat, Diäthylenglykolmonomethyläther,
Diacetonalkohol, ge-
gebenenfalls mit Toluol, und deren Mischungen. Sehr geeignet ist eine Mischung aus Amylacetat und
Diäthylenglykolmonomethyläther (Methyldioxitol).
Die Nitrocellulose wird vorzugsweise in stabilisiertem Zustand verwendet, z. B. als 65%iges Produkt,
stabilisiert mit 35% Äthanol. Die relativen Mengen des Bindemittels, der Lösungsmittel und des ferromagnetischen
Pulvers werden so gewählt, daß die vorstehend erwähnten Bedingungen erfüllt werden.
Ausgehend von einer Mischung, die 1000 g Eisenpulver enthält, sind wenigstens 50 g (gegebenenfalls
stabilisierte) Nitrocellulose mit wechselnden Mengen Lösungsmittel, z.B. 400-800cm3, vorhanden. Eine
geeignete Zusammensetzung enthält etwa 5-10 Gew.-% Nitrocellulose, berechnet auf die Gesamtleststoffmenge.
Die Herstellung der Mischung kann durch Lösung der Nitrocellulose in dem Lösungsmittel und
Zugabe von Eisenpulver erfolgen. Als ferromagtietisches Material wird vorzugsweise Eisenpulver mit
einer Teilchengröße zwischen 0,2 · 10~3 und 0,8 · 1(T3 mm verwendet. Diese Angaben gelten auch
für andere Celluloseester als Nitrocellulose.
Eine Druckpaste wird dadurch hergestellt, daß 100 g stabilisierte Nitrocellulose in 200 cm3 Amylacetat und
240 cm3 Methyldioxitol gelöst, werden, worauf 1000 g Eisenpulver mit einer Teilchengröße von durchschnittlich
0,5-10~3mm unter Rühren zugesetzt werden.
Die erhaltene Druckpaste, die eine Viskosität von
5000OcP hat, wird in mehrere lösbare Auftragsorgane eingefüllt, die danach am Umfang einer drehbaren
Rolle angeordnet werden. Die Auftragsorgane stehen mit Kanalmündungen zur Zuführung der Druckpaste
·-, in Applikationsmengen in Verbindung.
Die Druckpaste wird unter geringem Überdruck gehalten, um ein Austreten der Paste durch die
Kanalmündung zu regeln. Es stellt sich heraus, daß bei Überdruck von 0,2 atm eine geringe Ausströmung
ι« auftritt, die gerade zur Bildung eines Markierungspunkts mit der gewünschten Abmessung (0,06 mm3
pro Punkt) ausreicht. Die drehbare Rolle enthält drei Auftragsorgane und hat eine Umdrehungsgeschwindigkeit
von 120 U/min, so daß nur eine halbe Se-
ij künde für das Ausströmen der Druckpaste aus dem
Auftragsorgan und nur ein Bruchteil einer halben Sekunde zum Auftragen der Druckpaste auf das zu
behandelnde Textilgewebe verfügbar isi. Der Markierungspunkt erweist sich bei den üblichen Textil-Veredelungsarbeiten
als beständig. Werden die Auftragsorgane nicht unmittelbar nach dem Füllen gebraucht,
sondern 24 Stunden bei einer langsamen Drehbewegung gelagert, so setzt sich das Eisenpulver
nicht ab, so daß die gefüllten Auftragsorgane sofort wieder gebrauchsfertig sind.
In der Tabelle sind einp Anzahl erfindungsgemäßer jo Pasten angegeben, die die Komponenten in verschiedenen
Verhältnissen enthalten.
1 | 100 | 2 | 100 | 3 | 100 | 4 | 150 | 5 | 150 | 6 | 200 | 7 | 200 | 8 | 200 | 9 | 200 | 10 | Il | |
Nitrocellulose, g | 200 | 300 | ||||||||||||||||||
(mit 35% Äthanol) | 430 | 200 | ||||||||||||||||||
Amylacetat, ml | 80 | 880 | 880 | |||||||||||||||||
Toluol, ml | 200 | 420 | 420 | 640 | 640 | 640 | 880 | |||||||||||||
Diacetonalkohol, ml | 240 | 240 | 240 | 240 | 240 | 240 | 240 | |||||||||||||
Methyldioxitol, ml | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 1300 | 1000 | 1300 | 1500 | 1500 | |||||||||||
Fe(0,2-0,8 Mikron), g | 93,89 | 93,89 | 93,89 | 91,11 | 93,02 | 88,49 | 90,90 | 92,02 | 92,02 | 1500 | 1500 | |||||||||
% Fe, bezogen auf die Gesamt | 92,02 | 88,49 | ||||||||||||||||||
feststoffmenge |
Claims (6)
1. Ferromagnetische Druckpaste zur Regelung der Stellung zu bedruckender Faserbahnen, bestehend
aus einer Mischung von wenigstens 85 Gew.-% eines feinteiligen ferromagnetischen Materials
(berechnet auf die Gesamtfeststoffmenge) und einem Celluloseester sowie einer ausreichenden
Menge Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über 130'C, um eine Paste mit einer solchen
Viskosität zu erhalten, daß ein Absitzen des ferromagnetischen Materials verhindert wird.
2. Druckpaste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Celluloseester r,
5 bis 10 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtfeststoffmenge, beträgt.
3. Druckpaste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Celluloseester Nitrocellulose,
vorzugsweise in äthanolischer Lösung, darstellt.
4. Druckpaste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel
Amylacetat, Diäthylenglykolmonomethyläther, Diacetonalkohol oder deren Mischungen, gegebenen- 2 r>
falls mit Toluol, darstellt.
5. Druckpaste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das ferromagnetische
Material Eisenpulver mit einer Teilchengröße zwischen 0,2 · 10"3 und 0,8 ■ 10"3 mm darstellt. J0
6. Verwendung der ferromagnetischen Druckpaste nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur
physikalischen Regelung der Stellung von Textilbahnen für mehrmaliges Bearbeiten, wobei die
Druckpaste in Form von Markierungspunkten auf der Textilbahn angeordnet wird.
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