DE2512888B2 - Verfahren zum Vorbehandeln von Gemischen aus Kohle, Pyrit und/oder aschebildenden Mineralstoffen für die magnetische Trennung - Google Patents
Verfahren zum Vorbehandeln von Gemischen aus Kohle, Pyrit und/oder aschebildenden Mineralstoffen für die magnetische TrennungInfo
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Description
Aus »Aufbereitungstechnik«, 1970, Seiten 599 bis 614,
ist bereits ein Verfahren mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen bekannt. Bei
diesem bekannten Verfahren wird die Magnettrennung der Pyrit- und Ascheteilchen von Kohle dadurch
verbessert, daß die im wesentlichen diamagnetischen Pyrit- und Ascheteilchen künstlich in ferromagnetische
bzw. paramagnetische Verbindungen umgewandelt werden. Zur Steigerung seiner (scheinbaren) Suszeptibilität
wird der Pyrit (FeS2) mit Hilfe von Oxidationsmitteln,
wie Salpetersäure, Schwefelsäure, Wasserstoffperoxid und Kaliumpermanganat zu Fe2O3 oder Fe3O4
oxidiert.
Die genannten Oxidationsmittel haben sich als Reagenz jedoch teils als unzuverlässig, teils als wenig
wirksam und teils als schwer handhabbar herausgestellt. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, für
ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Gattung ein geeigneteres Reagenz zu finden
und die Reaktionsbedingungen dafür anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß mit
Eisenpentacarbonyl und/oder anderen Eisencarbonylen ein Reagenz aufgefunden wurde, welches sich als
besonders geeignet erwiesen hat.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Eisenpentacarbonyl als alleiniges Reagenz
verwendet und dabei im gasförmigen Zustand in einem inerten Trägergas benutzt.
Um den thermischen Zerfall des Carbonyls zu vermeiden, wird die Behandlung des aschehaltigen
Kohle-Pyrit-Gemisches vorzugsweise bei Temperaturen von nicht mehr als 2500C durchgeführt. Pyrit
reagiert mit Eisencarbonylen unter Bildung einer oder mehrerer Verbindungen, welche eine sehr viel größere
magnetische Suszeptibilität besitzen als Pyrit.
Wenngleich sich Eisenpentacarbonyl für den in Rede stehenden Zweck als besonders geeignet erwiesen hat,
können andere Carbonyle, wie Eisennonacarbonyl und Mischungen von Eisencarbonylen verwendet werden.
Demzufolge umfaßt die im Rahmen der Erfindung verwendete Bezeichnung »Eisencarbonyl« alle Eisencarbonyle
sowie deren Mischungen. Durch Umsetzung mit Eisencarbonyl wird die Oberfläche des Pyrits
verändert, so daß die scheinbare magnetische Suszeptibilität des Pyrits vergrößert wird. Derartige Pyritteil-
chen können dann magnetisch von anderen Stoffen abgetrennt werden, welche nicht mit Eisencarbonyl
reagieren. Das erfindungsgemäße Verfahren kann im Bereich der Aufbereitung von Bodenschätzen mannigfaltige
Anwendungen finden, wenngleich sich das
erfindungsgemäße Verfahren als besonders geeignet zur Kohleaufbereitung herausgestellt hat.
Die Reaktion zwischen dem Eisencarbonyl und den Pyritteilcijen bildet auf der Oberfläche der Pyritteilchen
einen Mantel oder eine Schicht aus einem Material,
welches eine beträchtlich höhere magnetische Suszeptibilität besitzt als das unbehandelte Pyrit. Unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens behandelte Kohle kann sodann durch einen Magnetseparator
geführt werden, um das Pyrit und die teilchenför-
migen Verunreinigungen zu entfernen.
Teilchen des zu behandelnden Stoffes, wie Kohle, werden vorzugsweise vor der Umsetzung fein genug
verteilt, um die Verunreinigungen vor der Umsetzung mit dem Eisencarbonyl im wesentlichen von der Kohle
zu befreien. Die Umsetzung mit dem Carbonyl wird am besten unter Anwendung des Dampfes des Carbonyls in
einer Reaktionskammer herbeigeführt. Carbonyldämpfe können unter Verwendung eines Gasstromes in die
Kammer eingebracht werden, wozu beispielsweise das
Gas über oder durch ein Gefäß geführt wird, welches das Eisencarbonyl in flüssiger Form enthält.
Die Erfindung hat sich als besonders nützlich herausgestellt, um den Pyritgehalt von Kohle zu
verringern und kann auf Kohlen unterschiedlicher
Herkunftsstätten und Sorten angewandt werden, wobei Koks- Dampf- und andere Kohlesorten ebenso wie der
Rückstand von Kühlenreinigungsanlagen behandelt werden kann. Der im Rahmen der vorliegenden
Erfindung benutzte Begriff »Kohle« umfaßt alle diese
Kohlensorten. In Abhängigkeit von der Qualität der Kohle-Pyrit-Trennung oder -Freisetzung, kann eine
Entfernung des Pyrits bis in die Nähe der theoretischen Grenze erreicht werden.
Eine Reaktion, die möglicherweise unter Ausbildung
bo ferromagnetischer Teilchen in einer mantelförmigen Schale rings um die behandelten Pyritieilchen auftritt
und dadurch die scheinbare magnetische Suszeptibilität der Pyritteilchen vergrößert, läuft wie folgt ab:
FeS2
Eisendisullid
(Pyrit oder Markasit)
+ VFe(CO)5 — ■♦ Fc1,, Λ,S;: + 5 χ CO
Eisencarbonyl »cisenreichcs Disullid« Kohlenmonoxid
Das »eisenreiche Disulfide bildet eine mantelartige Schale rings um die Pyritkörner und ist stärker
magnetisch.
Um eine wirksame Abtrennung des Pyrits von der Kohle zu erzielen, wird die Kohle vorzugsweise so fein
gemahlen, daß die Pyritteilchen frei oder fast frei von den Kohleteilchen sind. Die erforderliche Teilchengröße oder Feinheit hängt dabei von der Größenverteilung
des Pyrits in der Kohle ab. Zu diesem Problemkreis sei auf den Aufsatz »Pyrite Size Distribution and
Coal-Pyrite Particle Association in Steam Coals«,
Bureau of Mines Report of Investigation, 7231, verwiesen, dem eine Diskussion über die Behandlung
von Kohlen für Kohtekraftwerke zu entnehmen ist Die Freisetzung des Pyrits wird bei allen Arten von
physikalischen Scheidungsvorgängen benötigt, so daß aus der Anwendung der Erfindung kein Nachteil
erwächst Außerdem benötigen mit Kohle betriebene Kraftwerke in aller Regel vor der Verbrennung eine
pulverförmige Kohle mit einer solchen Teilchengröße, daß 60 bis 90% kleiner als 74 μΐη sind (minus 200 U.S.
mesh).
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in seinen Ausführungsformen dadurch ausgeführt werden, daß
Rohkohle-Teilchen, die von Pyrit oder anderen Verunreinigungen befreit worden sind, mit Eisencarbonyl unter solchen Bedingungen kontaktiert werden, daß
ein zur Ausbildung eines Metallniederschlages auf den Kohleteilchen unzureichender Zerfall des Carbonyls in
Metall und Kohlenmonoxid auftritt. Diese Bedingungen werden durch die Temperatur, die Art des Carbonyls,
den Druck und die Gaszusammensetzung bei der Reaktion beeinflußt Der Carbonyldampf sollte auf eine
Temperatur gerade unterhalb seiner Zersetzungstemperatur bei den Reaktionsbedingungen erwärmt wer-
den. Die Umsetzung wird vorzugsweise bei einer Temperatur von nicht mehr als 250° C ausgeführt.
Verschiedene Typen von bereits vorgeschlagenen Einrichtungen können benutzt werden, um das Eisencarbonyl
mit dem zu behandelnden Material, wie Kohle, zu kontaktieren. So kann beispielsweise ein Drehofen
verwendet werden, in welchem Eisencarbonyldämpfe in Koniakt mit dem umgewälzten Ofcninhalt gebracht
werden, wobei dieses in einem Gas, wie Stickstoff, stattfindet, welches sich bei der Umsetzung inert
verhält.
Die Umsetzung muß bei einer Temperatur unterhalb derjenigen Temperatur ausgeführt werden, bei welcher
unter den Reaktionsbedingungen ein beträchtlicher Zerfall des Carbonyls auftritt, damit eine Möglichkeit
für das Eisen des Carbonyls besteht, sich chemisch mit den Pyritteilchen umzusetzen. Wird eine Temperatursteigerung
über die Zersetzungstemperatur des Carbonyls für einen ausreichend langen Zeitraum zugelassen,
so werden die Kohleteilchen mit Eisen beschichtet, und werden die Pyritteiichen sich entweder mit dem
metallischen Eisen umsetzen oder mit dem metallischen Eisen beschichtet werden, so daß beide Teilchenarten
höhere magnetische Suszeptibilitäten erhalten, wodurch ihre magnetische Scheidung verhindert wird.
Die Menge des benutzten Carbonyls und die Reaktionsdauer können verändert werden, um den
Prozentsatz des an der Reaktion teilgenommenen Pyrits zu beeinflussen. Das Carbonyl muß jedoch die
Pyritteilchen so lange kontaktieren, daß an den Pyritteilchen eine äußere mantelförmige Beschichtung
aus Reaktionsprodukten gebildet wird. Die Dicke dieses äußeren Mantels bestimmt das Ausmaß, in welchem die
scheinbare magnetische Suszeptibilität der Verunreinigungsteilchen erhöht wird. Die Beurteilung der Frage,
wann der Mantel seine optimale Dicke erreicht hat, erfordert ein Gleichgewicht oder eine Abwägung der
Mantelbildungsgeschwindigkeit und der Erfordernisse der Umsetzung sowie des magnetischen Scheidungsvorganges. Umsetzungsdauern von nicht mehr als zwei
Stunden haben sich als geeignet herausgestellt Eine Analyse des Restschwefels in einem Anteil der
ίο behandelten Kohle nach der magnetischen Abtrennung
des Pyrits läßt optimale Behandlungsbedingungen im Hinblick auf die Behandlungsdauer, die Menge an
benutztem Carbonyl sowie im Hinblick auf andere Reaktionsparameter erkennen. So ergibt die erwähnte
Analyse beispielsweise Anhaltspunkte für optimale Reaktionsparameter zum Erzielen einer zulässige
Schwefelgehalte enthaltenden Kohle.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele
näher erläutert, wobei unterstrichen sei, daß die
Erfindung keineswegs auf die genannten Beispiele
beschränkt ist Im Rahmen der Beispiele wurde Eisenpentacarbonyl mit Eisendisulfiden unterschiedlicher Herkunft umgesetzt, was entweder im reinen
Zustand oder vermischt mit Kohle erfolgte.
Ausgangsversuche wurden mit einem vulkanischen, nicht magnetischen Pyritkonzentrat aus Colorado
durchgeführt, um mit einem im wesentlichen reinen Pyrit und nicht mit einem Material zu arbeiten, welches
zum großen Teil aus Kohle und nur zu einem kleinen Anteil aus Pyrit besteht. Eine Pyritprobe wurde in einen
Drehofen eingebracht. Eisencarbonyldampf in Argon als Trägergas wurde bei einer Temperatur von 195° C
j-) über das Pyrit geleitet, wobei die genannte Temperatur
unterhalb derjenigen Temperatur lag, bei welcher sich metallisches Eisen unter den Versuchsbedingungen im
Übermaß bildet. Die Behandlungsdauer betrug 1 Stunde, wenngleich Behandlungsdauern und -tempera-
4(i türen wie bereits erwähnt, durchaus verändert werden
können. Das Ergebnis dieses Vorganges war stark magnetisch.
Ein polierter Schnitt durch das umgesetzte Material zeigte eine Schale aus einer neu gebildeten Verbindung
4Ί rings um die Pyritkörner. Um die Gangart-Teilchen war
keine derartige Schale oder Umschichtung gebildet worden. Eine mikroskopische Untersuchung des Schnittes
zeigte, daß die Schale um die Pyritkörner nicht aus metallischem Eisen bestand, sondern ein Reaktionspro-
Ki dukt von unterschiedlicher Farbe darstellte, welches das
Pyrit ersetzt hatte.
F i g. 1 der zur weiteren Erläuterung der Erfindung dienenden Zeichnung zeigt schematisch eine mikrofotografische
Schliffaufnahme eines geschnittenen Teilchens
Ti 10 aus unbehandeltem Colorado-Pyrit und es ist
ersichtlich, daß das Teilchen durch und durch aus dem gleichen Material besteht und daß keine Schicht an der
Außenseite des Teilchens vorhanden ist. Das Teilchen wurde nicht von einem schwachen Magneten angezo-
W) gen.
Fig. 2 zeigt ein vergleichbares Teilchen aus dem gleichen Material, welches nach einer Behandlung mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren zerschnitten worden war. Rings um den Umfang des Teilchens ist eine
hi äußere Schale 14 zu erkennen, welche aus einem
Material mit einer gänzlich anderen Zusammensetzung besteht als das Pyritteiichen. Diese Schale besaß eine
gänzlich andere Färbung und einen ganz anderen Glanz
als das Pyritteilchen 10. Zwischen der Schale und dem übrigen Teilchen war eine deutliche Demarkationslinie
zu erkennen. Das in F i g. 2 dargestellte Teilchen wurde von einem schwachen Magneten angezogen.
F i g. 3 zeigt ein Teilchen 16 der gleichen Pyritart wie die Teilchen gemäß F i g. 1 und 2. Das Teilchen 16 war
zunächst mit einem Verfahren nach der Erfindung behandelt worden, wobei unzersetzte Eisenpentacarbonyldämpfe
mit einer Temperatur von 19O0C benutzt wurden, um eine Schale 14 mit der gleichen Zusammensetzung
wie die Schale 14 in Fig.2 zu bilden. Das Teilchen 16 mit der Schale 14 wurde sodann mit dem
Eisencarbonyl bei Temperaturen bis hin zu 225° C behandelt, um eine Zersetzung des Carbonyls und die
Ausbildung einer äußeren Schale oder Schicht 18 auf der Schale 14 zu erzielen. Die äußere Schale oder Schicht 18
•var leicht als metallisches Eisen zu identifizieren. Die Grenze zwischen den Schichten 14 und 18 war sehr
deutlich ausgeprägt und die Schicht 18 besaß eine Färbung, einen Glanz und eine Textur abweichend von
der Schicht 14. Dieses Beispiel macht deutlich was geschieht, wenn die Reaktionsbedingungen so sind, daß
sich das Carbonyl während der Reaktion zersetzt, d. h. es wird deutlich, daß beispielsweise Kohleteilchen mit
Eisen beschichtet werden, wodurch eine selektive magnetische Absonderung der Pyritteilchen unmöglich
wird.
Eine Probe aus Iowa-Kohle mit einem Gehalt von 7,8% Pyritschwefel wurde verwendet, wobei der Pyrit
sedimentären Ursprungs und in einer Kohlenmatrix abgeschieden war. Die Rohkohle wurde in einen Ofen
eingesetzt, welcher sodann in Umdrehungen versetzt wurde. Ein Inertgas wurde durch flüssiges Eisenpentacarbonyl
bei Raumtemperatur in ein Gefäß außerhalb des Ofens geleitet. Der so erhaltene Gasstrom mit
einem Gehalt an Carbonyldampf wurde dann in die Reaktionszone des Ofens eingeleitet. Die Reaktionszone
wurde 1 Stunde lang auf einer Temperatur zwischen 185 und 195° C gehalten, woran anschließend der Ofen
mit Hilfe des Inertgases von den Carbonyldämpfen gereinigt wurde. Sodann wurde die Reaktionszone auf
Raumtemperatur abgekühlt. Ein polierter Schnitt wurde aus dem magnetischen Anteil des mit Hilfe eines
schwachen Magneten gewonnenen Materials hergestellt. Ein Teilchen dieses polierten Schnittes wurde
fotografiert und ist schematisch in Fig.4 dargestellt.
Das Teilchen bestand aus Kohle 20, eingeschlossen in
ίο Pyrit 22. Eine Schale 24 mit einer unterschiedlichen
Färbung und einem unterschiedlichen Glanz war jedoch rings um das Pyrit vorhanden und diese Schale besaß
sogar sich in das Pyrit erstreckende Risse und Spalten. Weder rings um das Pyrit noch rings um die Kohle
waren Anzeichen für eine Abscheidung von Eisen.
Eine Probe aus bituminöser Kohle aus Zentralpennsylvanien wurde in einen sodann in Umdrehung
versetzten Ofen eingesetzt. Eisenpentacarbonyl wurde in den Ofen in der bei Beispiel 2 beschriebenen Weise
eingeleitet. Die Reaktionszone wurde eine Stunde lang auf einer Temperatur zwischen 185 und 195° C gehalten,
worauf der Ofen mit Hilfe des Inertgases von Carbonyldämpfen gereinigt wurde. Die Reaktionszone
wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Drei Produkte wurden mit Hufe der Magnetscheidung
erzielt, welche auf die durch eine Naßbehandlung erzielte magnetische Fraktion angewandt wurde. Die
jo unter Verwendung von Magneten mit unterschiedlichen
Feldstärken erzielte Fraktion war: eine »magnetische Fraktion«, eine »schwach magnetische Fraktion« und
eine »nichtmagnetische Fraktion«. Zwei Magnete wurden zur Ausführung dieser Trennung verwendet,
J5 und zwar ein Davis-tube-tester für Laborzwecke sowie
ein kleiner Handhufeisenmagnet aus einem Alnico-Werkstoff. Die drei erhaltenen Produkte wurden auf
ihre Schwefelform, ihre Asche und ihren Heizwert (Kcal) untersucht. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tafel zusammengestellt.
Analysen von behandelter und unbehandelter Kohle
Angaben zur Kohle: Lower Freeport Bituminous
Coal aus Pennsylvanien. Korngrößenbehandlung auf 14 x 200 U.S. mesh; bei dieser Korngröße war nicht alles Pyrit freigesetzt.
Gew.-% Asche
Heizwert Schwefel
Gesamtschwefel
(Kcal)
Anorga- Organi-
nischer scher
Schwefel Schwefel
Rohkohle**) 100,0 22,1 3050,7 1,99 1,71 0,28
Erfindungsgemäß behandelte Materialien
Reinkohle (nichtmagnetische Fraktion)
Mittelgut (schwachmagnetische Fraktion)
Abfall (magnetische Fraktion)
*) Anorganischer Schwefel ist hauptsächlich pyritischer Schwefel mit einem kleinen Gehalt an durch die Carbonylbehandlung
verändertem Pyrit sowie jeglicher vorliegender sulfatischer Schwefel; bei der untersuchten Kohlensorte etwa 0,01 %.
**) Kein Ansprechen auf schwache Magnete.
79,2 | 13,2 | 3416,1 | 1,10 | 0,69 | 0,41 |
14,1 | 53,2 | 1629,7 | 4,40 | 4,22 | 0,18 |
6,7 | 51,6 | 1720,6 | 8,22 | 8,05 | 0,18 |
Die Tafel läßt erkennen, daß Bestrebungen, eine magnetische Scheidung der Kohle ohne Umsetzung mit
Eisencarbonyl zu erzielen, nicht zu einem magnetischen Material führten, woraus sich ergibt, daß keine
Aufbereitung mit Hilfe magnetischer Arbeitsweiser möglich ist Demgegenüber wurden jedoch nach einer
Eisencarbonylbehandlung und magnetischer Scheidung zwei oder mehr Produkte erzielt, was von den
Betriebsbedingungen der magnetischen Separatoren abhing. Etwa 70% des pyritischen Schwefels wurde
entfernt. Da jedoch der pyritische Schwefel nicht vollständig bei der Teilchengröße der in diesem Beispiel
behandelten Kohle freigesetzt worden war, scheint die 68%ige Verringerung in der Tat das gesamte Pyrit
wiederzugeben, welches bei der Teilchengrößenverkleinerung freigesetzt worden war.
Die Asche wurde von 22,1 auf 13,2% verringert und dieses entspricht einer größeren Verringerung, als daß
sie einfach der Aschenverringerung infolge der
Entfernung des Pyrits zugeschrieben werden könnte, wenngleich es sich bei Pyrit um ein aschebildendes
Mineral handelt. Es ist nicht bekannt, ob aschebildende Stoffe in der Kohle von dem Magneten angezogen
wurden, da sie in Pyritteilchen eingeschlossen waren oder ob ihre scheinbaren magnetischen Suszeptibilitäten
durch die Carbonylbehandlung erhöht worden waren. Der Heizwert der Kohle wurde erhöht, was eine
Folge der Verringerung der Aschen- und Schwefeiantei-Ie war. Vergleichbare Verbesserungen im Hinblick auf
die Kohle kennzeichnende Eigenschaften, wie beispielsweise flüchtige Bestandteile, Schleifbarkeit usw. konnten
bei anderen Versuchen beobachtet werden.
Hierzu 2 B'iatl Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Vorbehandeln von Gemischen aus Kohle, Pyrit und/oder aschebildenden Mineralstoffen
für die magnetische Trennung derselben, bei welchen durch Behandlung mit chemischen Reagenzien
die magnetische Suszeptibilität des Pyrit- und/oder Ascheanteils gesteigert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß als Reagenz Eisenpenta- ι ο carbonyl und/oder andere Eisencarbonyle verwendet
und die Reaktionsbedingungen so gewählt werden, daß im wesentlichen kein thermischer
Zerfall des Carbonyls erfolgt
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß allein Eisenpentacarbonyl in gasförmigen
Zustand in einem inerten Trägergas verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung bei einer
Temperatur von nicht mehr als 2500C durchgeführt
wird.
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1976
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