DE2512888A1 - Verfahren zur behandlung von materialien und materialmischungen - Google Patents
Verfahren zur behandlung von materialien und materialmischungenInfo
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Description
PATENTANWÄLTE A, GRUNECKLR
H. KINKELDEY
ent«
W. STOCKMAiR
DRHOCi ■ AaE<CALTECH|
DRHOCi AaE<CALTECH|
2512888 K. SCHUMANN
DR flEB NAT - DIPL PTIYS
P. H. JAKOB Q. BEZOLD
□Pi HBlNiXr-OPL-CHSl*
MÜNCHEN E. K. WEIL
□RHER06CINC.
LINDAU
MÜNCHEN 22
20.3.1975
P 9078
P 9078
HAZEIT RESEARCH, IHC.
4601 Indiana Street, Golden, Colorado, USA
Verfahren zur Behandlung von Materialien und Materialroischungen
Die Erfindung betrifft das Verarbeiten von Materialien, wie von Erzen und Mineralien und insbesondere von Kohle.
Kit der Abnahme der Srdölvorräte gewinnt Kohle als Energiequelle,
insbesondere zur Erzeugung von Elektrizität wieder vermehrte Aufmerksamkeit. So wurden beispielsweise im Jahre
in den Vereinigten Staaten zur Stromer ζ eiigung mehr als
8 Millionen Tonnen Kohle verbraucht.
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Tl-LEFON iO9S)JJ3i!GJ TELFX O5-39 3JO Ti=Lf-GRAWMtI ΜΟΝΛΓ-ΑΓ
Unterschiedliche Kohlenlagerstätten enthalten unterschiedliche
Mengen an Eisendisulfid, welches bei der Verbrennung der Kohle
Schwefeldioxid entwickelt. Das Eisendisulfid wird im folgenden
als Pyrit bezeichnet, ganz gleich ob es als Pjrit oder als Markasit vorliegt. Die erwähnte Schwefeldioxid-Entwicklung
stellt·jedoch im Hinblick auf den Umweltschutz ein Problem
dar. Die Auflagen zur Unterdrückung einer Schwefeldioxid-Emission haben in den Vereinigten Staaten dazu geführt, daß
Kohleverbraucher lieber relativ schwefelarme europäische Kohle importieren als die leichter verfügbaren einheimischen
schwefelreichen Kohlen zu verwenden. Bis jetzt stehen keine wirkungsvollen, technisch einsetzbaren Einrichtungen zur Verfugung,
um große Mengen an Schwefeldioxid zu absorbieren, welche bei der Kohleverbrennung, beispielsweise bei der Erzeugung
von Wärme und Elektrizität erzeugt werden. Gegenwärtig werden in den Vereinigten Staaten jährlich durch die Verbrennung
von 395 Millionen Tonnen Kohle etwa 21 Millionen Tonnen Schwefeldioxid erzeugt. Ein Weg zur Lösung des auf
dem Schwefelgehalt der Kohle beruhenden Problems kann darin
gesehen werden, daß der schwefelhaltige Pyrit von der Kohle vor ilirer Verbrennung abgetrennt wird.
Kohlen- enthalten außerdem in Abhängigkeit von ihrem Herkunftsort
unterschiedliche Mengen und Arten an Mineralien, welche
bei der Verbrennung der Kohle Asche bilden. Asche ist jedoch unwillkommen, da sie ivährend der Verbrennung der Kohle keine
Wärmeenergie freisetzt, wodurch der Wärmeinhalt oder Heizwert der Kohle verringert wird und wodurch Entsorgungsprobleme
sowie gegebenenfalls Probleme im Hinblick auf die Luftverschmutzung verursacht werden.
Das Abtrennen von Pyrit oder anderen Verunreinigungen aus der Rohkohle ist bereits vorgeschlagen worden. So ist es beispielsweise
bereits vorgeschlagen worden, die unterschiedliche;!
spezifischen Gewichte von Kohlenteilchen und von Verunreini-
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gungen auszunutzen oder auch von den Unterschieden Gebrauch
zu machen, die im Hinblick auf die Oberflächen, elektrostatischen, chemischen oder magnetischen Eigenschaften bestehen.
Aus unterschiedlichen Gründen sind jedoch bisher im Hinblick auf eine xirirksame Abtrennung von Pyrit oder anderen
Verunreinigungen aus Kohle Schwierigkeiten aufgetreten, was sogar dann cbr Fall war, wenn die Kohle so fein vermählen
oder geschliffen worden war, daß Verunreinigungsteilchen von den Kohleteilchen freigemacht\nrden. Bei mit Wasser arbeitenden
Separationssystemen treten Schwierigkeiten wegen der langsamen Sedinentationsgeschwindigkeit der feinen Teilchen
auf. Bei mit Luft arbeitenden Systemen ergeben sich Schwierigkeiten aus den großen Unterschieden der spezifischen Gewichte
von Luft und den in Rede stehenden Teilchen. Bei der Magnetscheidung
ist jedoch die auf die kleinen magnetischen Teilchen einwirkende magnetische Anziehungskraft um ein Vielfaches
größer als die entgegengesetzt gerichtete Scheidungskraft,
als welche üblicherweise die Kraft eines Strömungsmediums und/oder der Schwerkraft dient.
Kohleteilchen als solche sind leicht diamagnetisch, wohingegen
Pyrit und viele andere mineralische Verunreinigungen leicht paramagnetisch sind. Dieser Paramagnetismus ist jedoch nicht
ausreichend, um auf wirtschaftliche Weise eine magnetische Abtrennung von der Kohle zu erzielen. Es ist jedoch befunden
worden, daß eine ausreichende Steigerung der magnetischen Ansprechbarkeit des Pyrits dadurch erzielt v/erden kann, daß
weniger als 0,1% des Pyrits einer pyrithaltigen Kohle in ferromagnetische
Sisenverbindungen umgewandelt werden. Ein derartiger
Vorschlag ist den Aufsatz "Magnetic Separation of Pyrite from Coals", Bureau of Hines Report of Investigations 7181, P.i.zu
entnehmen. Dabei hat sich jedoch herausgestellt, daß beim Erhitzen
des Pyrit auf Temperaturen von weniger als 400°G nicht ausreichendο Hongen an ferromagnetischen Verbindungen gebildet
v/erden. Zum Erzielen einer Aufbereitung ausreichende Kengen
werden bei lenperaturen von mehr als 5000C gebildet, aber diene
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Temperatur liegt oberhalb der Verbrennungstemperatur oder des Verbrennungspunktes der Kohle. Eine Erhitzung kann demzufolge
nicht verwendet werden, um die magnetische Suszeptibilität des Pyrits zu steigern. Andere Verfahren zur Steigerung oder
Förderung des Paramagnetismus des Pyrits, mit dem Ziel, dessen Abtrennung von Kohle zu ermöglichen, sind nicht erfolgreich
verlaufen.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Behandlung eines Gemisches aus einer nicht ferromagnetischen eisenhaltigen Komponente und
einer para- oder diamagnetischen eisenfreien Komponente zwecks Erleichterung der magnetischen Scheidung der Komponenten voneinander
vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Steigerung der magnetischen Suszeptibilität der eisenhaltigen
Komponente gegenüber der Suszeptibilität der eisenfreien Komponente die eisenhaltige Komponente mit einem Eisencarbonyl
umgesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist von ganz besonderem Wert bei der Behandlung von Erzen und speziell bei der BehandL ung
von Kohle, um Verunreinigungen, wie Pyrit, zu entfernen.
Als bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird demzufolge ein Verfahren zur Behandlung von Verunreinigungen enthaltender
Kohle vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Steigerung der scheinbaren magnetischen Suszeptibilität
der Verunreinigungen und zur Erleichterung der magnetischen Scheidung der Kohle von den Verunreinigungen Kohleteilcheii mit
einem Eisencarbonyl unter.solchen Reaktionsbedingungen umgesetzt werden, daß im wesentlichen kein thermischer Zerfall
des Carbonyls in Eisen und Kohlenmonoxid erfolgt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird ein Verfahren zur Behandlung von Verunreinigungen enthaltender Kohle vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist;,
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a) die Kohle und die Verunreinigungen auf eine kleine
Teilchengröße gebracht werden, um die Verunreinigungen im wesentlichen vollständig von den Kohleteilchen zu befreien,
b) das Gemisch aus Kohle und freigesetzten Verunreinigungen in eine Gasbehandlungslcaiamer eingebracht wird,
c) ein Gasstrom mit Eisenearbonyldampf kontaktiert wird, um den Eisencarbonyldampf in das Gas einzubringen,
d) der so behandelte Gasstrom unter Bedingungen, welche einen Zerfall des Eisencarbonyl im wesentlichen ausschließen,
in die Behandlungskammer eingeführt wird, und
e) der Eisencarbonyldampf für eine zur Umsetzung von Eisencarbonyl
mit den Verunreinigungstelichen ausreichende Zeitdauer
in Kontakt mit dem Gemisch gehalten wird.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von Kohle dadurch gekennzeichnet,
daß zur Steigerung der magnetischen Suszeptibilität der Verunreinigungen und zur Erleichterung der magnetischen
Scheidung der Kohle von den Verunreinigungen Teilchen von Verunreinigungen enthaltender Kohle, die im wesentlichen von
denselben befreit sind, mit einem Eisencarbonyl behandelt werden.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich geworden, den wirtschaftlichen Wert der Kohle dadurch zu verbessern
, daß die scheinbare magnetische Suszeptibilität des Pyrits oder anderer damit vergesellschafteter Verunreinigungen
erlxüht wird.
Pyrit reagiert mit Eisencarbonylen unter Bildung einer oder mehrerer Verbindungen, welche eine sehr viel größere magnetische
Suszeptibilität besitzen als Pyrit.
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Wenngleich sich Eisenpentaearbonyl für den in Rede stehenden
Zweck als besonders geeignet erwiesen hat, können andere Carbonyle, wie Sisennonacarbonyl und Mischungen von Eisencarbonyl
en verwendet werden. Demzufolge umfaßt die im Rahmen der Erfindung verwendete Bezeichnung "Eisencarbonyl"
alle Eisencarbonyle sowie deren Mischungen. Durch Umsetzung mit Eisencarbonyl wird die Oberfläche des Pyrits verändert,
so daß die scheinbare magnetische Suszeptibilität des Pyrits vergrößert wird. Derartige Pyritteilchen können dann magnetisch
von anderen Stoffen abgetrennt werden, welche nicht mit Eisencarbonyl reagieren- Das erfindungsgemäße Verfahren kann im Bereich
der Aufbereitung von Bodenschätzen mannigfaltige Anwendungen finden, \ienngleich sich das erfindungsgemäfie Verfahren
als besonders geeignet zur Kohleaufbereitung herausgestellt hat.
Die Reaktion zwischen dem Eisencarbonyl und den Pyritteilchen bildet auf der Oberfläche der Pyritteilchen einen Hantel oder
eine Schicht aus einem Material, welches eine beträchtlich höhere magnetische Suszeptibilität besitzt als das unbehandelte
Pyrit. Unter Vervrendung des erfindungs gemäß en Verfahrens behandelte Kohle kann sodann durch einen Magnetseparator geführt
werden, um das Pyrit und die teilchenförmigen Verunreinigungen zu entfernen.
Teilchen des zu behandelnden Stoffes, wie Kohle, werden vorzugsweise
vor der Umsetzung fein genug verteilt, um die Verunreinigungen vor der Umsetzung mit dem Eisencarbonyl im wesentlichen
von der Kohle zu befreien. Die Umsetzung mit dem Carbonyl wird am besten unter Anwendung des Dampfes des Carbonyls in
einer Reaktionskammer herbeigeführt. Garbonyldämpfe können
unter Verwendung eines Gasstromes in die Kammer eingebracht werden, wozu beispielsweise das Gas über oder durch ein Gefäß
geführt wird, welches das Eisencarbonyl in flüssiger Form enthält.
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Die Erfindung hat sich als besonders nützlich herausgestellt, un den Pyritgehalt von Kohle zu verringern und kann auf
Kohlen unterschiedlicher Herkunftsstätten und Sorten angewandt werden, wobei Koks-, Dampf- und andere Kohler-orten
ebenso wie der Rückstand von Kohlenreinigungsanlagen behandelt werden kann. Der im Rahmen der vorliegenden Erfindung
benutzte Begriff "Kohle" umfaßt alle diese Kohlensorten. In Abhängigkeit von der Qualität der Kohle-Pyrit-Trennung
oder -Freisetzung, kann eine Entfernung des Pyrits bis in die Nähe der theoretischen (renze erreicht werden.
Eine Reaktion, die möglicherweise unter Ausbildung ferromagnetischer
Teilchen in einer mantelförmigen Schale rings um die behandelten Pyritteilchen auftritt und dadurch die scheinbare
magnetische Suszeptibilität der Pyritteilchen vergrößert, läuft wie folgt ab:
Eisendisulfid (Pyrit oder Markasit)
χ Fe(GO)5 Eisencarbonyl
"eisenreiches Disulfid"
5 x C0
Kohlenmonoxid
Das "eisenreiche Disulfid" bildet eine mantelartige Schale rings
um die I'yritkörner und ist stärker magnetisch.
Um eine wirksame Abtrennung des Pyrits von der Kohle zu erzielen,
wird die Kohle vorzugsweise so fein gemahlen, daß die Pyritteilchen
frei oder fast frei von den Kohleteilchen sind. Die erfordei\Liche Teilchengröße oder Feinheit hängt dabei von der
Größenverteilung des Pyrits in der Kohle ab. Zu diesem Problem kreis sei auf den Aufsatz "Pyrite Size Distribution and
Goal-Pyrite Particle Association in Steam Coals", Bureau of Mines Report of Investigation 7231, verwiesen, dem eine
Diskussion über die Bohandlung von Kohlen für Kohlekraftverke
zu entnehmen ist. Die Freisetzung des Pyrits wird bei allen
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Arten von physikalischen Scheidungsvorgängen benötigt, so daß
aus der Anwendung der Erfindung kein Hachteil erwächst. Außerdem benötigen mit Kohle betriebene Kraftwerke in aller Regel
vor der Verbrennung eine pulverförmige Kohle mit einer solchen Teilchengröße, daß 60 bis 90% kleiner als 74yum sind (minus
200 U.S. mesh).
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in seinen Ausführungsforalen
dadurch ausgeführt werden, daß Rohkohle-Teilchen, die von Pyrit oder anderen Verunreinigungen befreit worden sind, mit Eisencarbonyl
unter solchen Bedingungen kontaktiert werden, daß ein zur Ausbildung eines Metallniederschlages auf den Kohleteilchen
unzureichender Zerfall des Carbonyls in Metall und Kohlenmonoxid auftritt. Diese Bedingungen werden durch die Temperatur,
die Art des Carbonyls, den Druck und die Gaszusammensetzung bei
der Reaktion beeinflußt. Der Carbonyldampf sollte auf eine Temperatur gerade unterhalb seiner Zersetzungstemperatur bei
den Reaktionsbedingungen erwärmt werden. Die Umsetzung wird vorzugswi
geführt.
geführt.
vorzugsweise bei einer Temperatur von nicht mehr als 2^00C aus-
Verschiedene Typen von bereits vorgeschlagenen Einrichtungen
können benutzt werden, um das Eisencarbonyl mit dem zu behandelnden Material, wie Kohle, zu kontaktieren. So kann beispielsweise
ein Drehofen verwendet werden, in welchem Eisencarbonyldämpfe in Kontakt mit dem umgewälzten Ofeninhalt gebracht
werden, wobei dieses in einem Gas, wie Stickstoff, stattfindet,welches sich bei der Umsetzung inert verhält.
Die Umsetzung muß bei einer Temperatur unterhalb derjenigen Temperatur ausgeführt werden, bei welcher unter den Reaktionsbedingungen ein beträchtlicher Zerfall des Carbonyls auftritt,
damit eine Möglichkeit für das Eisen des Carbonyls besteht, sich chemisch mit den Pyritteilchen umzusetzen. Wird eine
Temperatursteigerung über die Zersetsungstemperatur des Carbonyls
für einen ausreichend langen Zeitraum zugelassen, so werden
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die Kohleteilchen mit Eisen beschichtet und werden die Pyritteilchen
sich entweder mit dem metallischen Eisen umsetzen oder mit dem metallischen Eisen beschichtet werden, so daß
beide Teilchenarten höhere magnetische Suszeptibilitäten erhalten, wodurch ihre magnetische Scheidung verhindert wird.
Die Menge des benutzten Carbonyls und die Reaktionsdauer können verändert werden, um den Prozentsatz des an der Reaktion
teilgenommenen Pyrits zu beeinflussen. Das Carbonyl muß jedoch die Pyritteilchen so lange kontaktieren, daß an den
Pyritteilchen eine äußere mantelförmige Beschichtung aus Reaktionsprodukten gebildet wird. Die Dicke dieses äußeren
Mantels bestimmt das Ausmaß, in welchem die scheinbare magnetische Suszeptibilität der Verunreinigungsteilchen
erhöht wird. Die Beurteilung der Frage, wann der Mantel seine optimale Dicke erreicht hat, erfordert ein Gleichgewicht
oder eine Abwägung der Mantelbildungsgeschwindigkeit und der Erfordernisse der Umsetzung sowie des magnetischen
Scheidungsvorganges. Umsetzungsdauern von nicht mehr als
zwei Stunden haben sich als geeignet herausgestellt. Eine Analyse des Restschwefels in einem Anteil der behandelten
Kohle nach der magnetischen Abtrennung des Pyrits läßt optimale Behandlungsbedingungen im Hinblick auf die
Behandlungsdauer, die Menge an benutztem Carbonyl sowie im Hinblick auf andere Reaktionsparameter erkennen. So ergibt
die erwähnte Analyse beispielsweise Anhaltspunkte für optimale Reaktionsparameter zum Erzielen einer zulässige
Schwefelgehalte enthaltenden Kohle.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, wobei unterstrichen sei, daß die Erfindung
keineswegs auf die genannten Beispiele beschränkt ist. Im Rahmen der Beispiele wurde Eisenpentacarbonyl mit Eisendisulfiden
unterschiedlicher Herkunft umgesetzt, was entweder im reinen Zustand oder vermischt mit Kohle erfolgte.
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Ausgangsversuche wurden mit einem vulkanischen, nicht magnetischen Pyritkonzentrat aus Colorado durchgeführt,
um mit einem im wesentlichen reinen Pyrit und nicht mit einem Material zu arbeiten, welches zum großen Teil aus
Kohle und nur zu einem kleinen Anteil aus Pyrit besteht. Eine Pyritprobe wurde in einen Drehofen eingebracht.
Eisencarbonyldampf in Argon als Trägergas wurde bei einer Temperatur von 195 C über das Pyrit geleitet, wobei
die genannte Temperatur unterhalb derjenigen Temperatur lag, bei welcher sich metallisches Eisen unter den
Versuchsbedingungen im Übermaß bildet. Die Behandlungsdauer betrug 1 Stunde, wenngleich Behandlungsdauern und
-temperaturen wie bereits erwähnt, durchaus verändert werden können. Das Ergebnis dieses Vorganges war stark magnetisch.
Ein polierter Schnitt durch das umgesetzte Material zeigte eine Schale aus einer neu gebildeten Verbindung rings um
die Pyritkörner. Um die Gangart-Teilchen war keine derartige Schale oder Umschichtung gebildet worden. Eine mikroskopische
Untersuchung des Schnittes zeigte, daß die Schale um die Pyritkörner nicht aus metallischem Eisen bestand,
sondern ein Reaktionsprodukt von unterschiedlicher Farbe darstellte, welches das Pyrit ersetzt hatte.
1 der zur weiteren Erläuterung der Erfindung dienenden Zeichnung zeigt schematisch eine mikrofotografische Schliffaufnahme
eines gesdinitfcenen Teilchens 10 aus unbehandeitem
Colorado-Pyrit und es ist ersichtlich, daß das Teilchen durch und durch aus dem gleichen Material besteht und daß
keine Schicht an der Außenseite des Teilchens vorhanden ist. Das Teilchen wurde nicht von einem schwachen Magneten
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■* ι Ι*"
angezogen.
Fig. 2 zeigt ein vergleichbares Teilchen aus dem gleichen Material, welches nach einer Behandlung mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren zerschnitten worden war. Rings uiii den Umfang
des Teilchens ist eine äußere Schale 14 zu erkennen, welche aus einem Material mit einer gänzlich anderen Zusammensetzung
besteht als das Pyritteilchen. Diese Schale besaß eine gänzlich andere Färbung und einen ganz anderen
Glanz als das Pyritteilchen 10. Zwischen der Schale und dem
übrigen Teilchen war eine deutliche Demarkationslinie zu erkennen. Das in Fig. 2 dargestellte Teilchen wurde von
einem schwachen Magneten angezogen.
Fig. 3 zeigt ein Teilchen 16 der gleichen Pyritart wie die Teilchen gemäß Fig. 1 und 2. Das Teilchen 16 war zunächst
mit einem Verfahren nach der Erfindung behandelt worden, wobei unzersetzte Eisenpentacarbonyldämpfe mit einer Temperatur
von 1900C benutzt wurden, um eine Schale 14 mit der gleichen Zusammensetzung wie die Schale 14 in Fig. 2 zu
bilden. Das Teilchen 16 mit der Schale 14 wurde sodann mit dem Eisencarbonyl bei Temperaturen bis hin zu 225 C behandelt,
um eine Zersetzung des Carbonyls und die Ausbildung einer äußeren Schale oder Schicht 18 auf der Schale 14 zu
erzielen. Die äußere Schale oder Schicht 18 war leicht als metallisches Eisen zu identifizieren. Die Grenze zwischen
den Schichten 14 und 18 war sehr deutlich ausgeprägt und die Schicht 18 besaß eine Färbung, einen Glanz und eine
Textur abweichend von der Schicht 14. Dieses Beispiel macht deutlich was geschieht, wenn die Reaktionsbedingungen so
sind, daß sich das Carbonyl während' der Reaktion zersetzt, d.h. es wird deutlich, daß beispielsweise Kohleteilchen
mit Eisen beschichtet werden, wodurch eine selektive magnetische Absonderung der Pyritteilchen unmöglich wird.
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Eine Probe aus Iowa-Kohle mit einem Gehalt von 7,8% Pyritschwefel wurde verwendet, wobei der Pyrit sedimentären Ursprungs
und in einer Kohlenmatrix abgeschieden war. Die Rohkohle wurde in einen Ofen eingesetzt, welcher sodann in
Umdrehungen versetzt wurde. Ein Inertgas wurde durch flüssiges Eisenpentacarbonyl bei Raumtemperatur in ein Gefäß außerhalb
des Ofens geleitet. Der so erhaltene Gasstrom mit einem Gehalt an Carbonyldampf wurde dann in die Reaktionszone des
Ofens eingeleitet. Die Reaktionszone wurde 1 Stunde lang
auf einer Temperatur zwischen 185 und 195 C gehalten, woran
anschließend der Ofen mit Hilfe des Inertgases von den Carbonyldampf
en gereinigt wurde. Sodann wurde die Reaktionszone auf Raumtemperatur abgekühlt. Ein polierter Schnitt
wurde aus dem magnetischen Anteil des mit Hilfe eines schwachen Magneten gewonnenen Materials hergestellt. Ein Teilchen
dieses polierten Schnittes wurde fotografiert und ist schenatisch
in Fig. 4- dargestellt. Das Teilchen bestand aus Kohle 20, eingeschlossen in Pyrit 22. Eine Schale 24 mit einer unterschiedlichen
Färbung und einem unterschiedlichen Glanz war jedoch rings um das Pyrit vorhanden und diese Schale besaß
sogar sich in das Pyrit erstreckende Risse und Spalten. Weder rings um das Pyrit noch rings um die Kohle waren Anzeichen
für eine Abscheidung von Eisen.
Eine Probe aus bituminöser Kohle aus Zentralpennsylvanien wurde in einen sodann in Umdrehung versetzten Ofen eingesetzt.
Eisenpentacarbonyl wurde in den Ofen in der bei Beispiel 2 beschriebenen Weise eingeleitet. Die Reaktionszone \tfurde eine Stunde lang auf einer Temperatur zwischen
185°C und 195°G 'gehalten, worauf der Ofen mit Hilfe des
Inertgases von Carbonyldampfen gereinigt wurde. Die Reaktionszone wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Drei Produkte
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wurden mit Hilfe der Magnetscheidung erzielt, welche
auf die durch eine ITaßbehandlung erzielte magnetische
Fraktion angewandt wurde. Die unter Verwendung von Magneten mit unterschiedlichen Feldstärken erzielte Fraktion war:
eine"magnetische Fraktion", eine "schwach magnetische Fraktion" und eine "nicht-magnetische Fraktion". Zwei
Magnete wurden zur Ausführung dieser Trennung verwendet und zwar ein Davis-tube-tester für Laborzwecke sowie
ein kleiner Handhufeisenmagnet aus einem Alnico-Werkstoff.
Die drei erhaltenen Produkte wurden auf ihre Schwefelform, ihre Asche und ihren Heizwert (Kcal) untersucht.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tafel 1 zusammengestellt.
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T a f e 1 1
Angaben zur Kohle: Lower Freeport Bituminous Coal aus Pennsylvanien. Korngrößenbehandlung
auf 14x200 U.S. mesh; bei .dieser Korngröße war nicht
alles Pyrit freigesetzt.
Rohkohle**
Gew.-% Asche
100,0
Heizwert (Kcal)
Schwefel
Gesamt schwefel %
Anorgani scher
Schwefel % *
Schwefel % *
Organischer Schwefel %
22·, 1
3050,7
,99
1,71
0,2B
cn
da
co
Co
da
co
Co
erfindungsgemäß
behandelte
Materialien
behandelte
Materialien
Seinkohle (nichtmagnetische
Fraktion)
Fraktion)
Mittelgut (schwach-
magnetische
Fraktion)
Abfall (magnetische
Fraktion
Fraktion
79,2 13,2
14,1 53,2 6,7 51,6
3416,1
1629,7 1720,6
1,10
■ 8,22
0,69
4,22
8,05
8,05
0,41
0,18
0,18
0,18
* Anorganischer Schwefel ist hauptsächlich pyritischer Schwefel mit einem kleinen Gehalt an
durch die Carbonylbehandlung verändertem Pyrit sowie jeglicher vorliegender sulfatischer
Schwefel; bei der untersuchten Kohlensorte etwa 0,01 %.
:* Kein Ansprechen auf schwache Magnete
Tafel 1 läßt erkennen, daß Bestrebungen, eine magnetische Scheidung der Kohle ohne Umsetzung mit Eisencarbonyl zu
erzielen, nicht zu einem magnetischen Material führten,woraus
sich ergibt, daß keine Aufbereitung mit Hilfe magnetischer Arbeitsweisen möglich ist. Demgegenüber wurden jedoch nach
einer Eisencarbonylbeliandlung und magnetischer Scheidung zwei oder mehr Produkte erzielt, was von den Betriebsbedingungen
der magnetischen Separatoren abhing. Etwa 70 % des
pyritischen Schwefels wurde entfernt. Da jedoch der pyriti-sche Schwefel nicht vollständig bei der Teilchengröße der
in diesem Beispiel behandelten Kohle freigesetzt worden war, scheint die 68%ise Verringerung in der Tat das gesamte
Pyrit wiederzugeben, welches bei der Teilchengrößenverkleinerung freigesetzt worden war.
Die Asche wurde von 22,1 auf 13,2% verringert und dieses entspricht
einer größeren Verringerung, als daß sie einfach der Aschenverringerung infolge der Entfernung des Pyrits zugeschrieben
v/erden könnte, wenngleich es sich bei Pyrit um ein aschebildendes Mineral handelt. Es ist nicht bekannt,
ob aschebildende Stoffe in der Kohle von dem Magneten angezogen wurden, da sie in Pyritteilchen eingeschlossen waren
oder ob ihre scheinbaren magnetischen Suszeptibilitäten
durch die Carbonylbehandlung erhöht worden waren. Der Heizwert der Kohle wurde erhöht, was eine Folge der Verringerung
der Aschen- und Schwefelanteile war. Vergleichbare Verbesserungen im Hinblick auf die Kohle kennzeichnende Eigenschaften,
wie beispielsweise flüchtige Bestandteile, Schleifbarkeit usw. konnten bei anderen Versuchen beobachtet werden.
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Claims (9)
1. Verfahren zur Behandlung eines Gemisches aus einer nichtferromagnetischen
eisenhaltigen Komponente und einer para- oder diamagnetischen eisenfreien Komponente·zur Erleichterung
der magnetischen Scheidung der Komponenten voneinander, dadurch gekennzeichnet , daß zur
Steigerung der magnetischen Suszeptibilität der eisenhaltigen Komponente gegenüber der magnetischen Suszeptibilität
der eisenfreien Komponente die eisenhaltige Komponente mit einem Eisencarbonyl umgesetzt wird.
2. Verfahren zur Behandlung von Verunreinigungen enthalten der Kohle, dadurch gekennzeichnet , daß zur
Steigerung der scheinbaren magnetischen Suszeptibilität der Verunreinigungen und zur Erleichterung der magnetischen
Scheidung der Kohle von den Verunreinigungen Kohleteilchen
mit einem Eisencarbonyl unter solchen Reaktionsbedingungen umgesetzt werden, daß im wesentlichen kein thermischer Zerfall
des Carbonyls in Eisen und Kohlenmonoxid erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet," daß das behandelte Material zur Ausführung
einer Magnetscheidung einem magnetischen Feld ausgesetzt wird.
4-, Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet , daß als Eisencarbonyl
Eisenpentacarbonyl verwendet wird. ' .
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, dadurch
gekennzeichnet , daß das Eisencarbonyl im gasförmigen Zustand in einem Trägergas verwendet wird.
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6. Verfahren zur Behandlung von Verunreinigungen enthaltender Kohle, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Kohle und die Verunreinigungen auf eine kleine Teilchengröße
gebracht werden, um die Verunreinigungen im wesentlichen vollständig von den Kohleteilchen zu befreien,
b) das Gemisch aus Kohle und freigesetzten Verunreinigungen in eine Gasbehandlungskammer eingebracht wird,
c) ein Gasstrom mit Eisencarbonyldampf kontaktiert wird, um den Eisencarbonyldampf in das Gas einzubringen,
d) der so behandelte Gasstrom unter Bedingungen, welche einen Zerfall des Eisencarbonyle im wesentlichen ausschließen,
in die Behandlungskammer eingeführt wird und
e) der Eisencarbonyldampf für eine zur Umsetzung des Eisencarbonyls
mit den Verunreinigungsteilchen ausreichende Zeitdauer in Kontakt mit dem Gemisch gehalten wird.
7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur in der Kammer nicht oberhalb von 2500G liegt.
8. Verfahren zur Behandlung von Kohle, dadurch gekennzeichnet , daß zur Steigerung der magnetischen Suszeptibilität
der Verunreinigungen und zur Erleichterung der magnetischen Scheidung der Kohle von den Verunreinigungen
Teilchen von Verunreinigungen enthaltender Kohle, die im wesentlichen von denselben befreit sind, mit einem Eisencarbonyl
behandelt werden.
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9. Gemische, behandelt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8.
509840/0788
/9
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/454,253 US3938966A (en) | 1974-03-25 | 1974-03-25 | Process for improving coal |
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DE2512888B2 DE2512888B2 (de) | 1979-10-11 |
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Family
ID=23803916
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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