DE2511529A1 - Verfahren und praeparat zum schutz von rohen haeuten und wolle - Google Patents
Verfahren und praeparat zum schutz von rohen haeuten und wolleInfo
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Description
r.-Ing. Lofferhos
6000 Frankfurf am Main
Annasfrafje 19-Telefon 55506t
1975
Chlnoin GySgysxer es Vegyeszeti Xeraekek Gyfira BX
Budapest IV, T$ utca 1-5, Ungarn
VERFAHREN UND PRÄPARAT ZUM SCHÜTZ VON ROHSN HAUTEN UND WOLLE
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Präparat
zum Schutz von rohen Häuten und von Wolle«
Bs ist bekannt, daß die Rohstoffe der Leder- und
Pelzwarenindustrie, besondere die hauptsächlich aus Eiweiß bestehenden trockenen, «olligen oder nichtwolligen Häute,
Rohfelle und die gesalzenen Häute, ferner auch Rohwolle räLtosmlder zwangsläufig auftretenden langen Lagerzeiten
verschiedenen schädlichen Einwirkungen ausgesetzt sind«
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Verschiedene Insekten, so zum Beispiel die Reiskäfer, Motten und deren Larven, ferner Nagetiere, vor allem Mäuse, können
erhebliche Schäden verursachen.
Zur Verminderung der Insektenschäden müssen die rohen
Häute mit verschiedenen Mitteln behandelt werden. Die für diesen Zweck angewendeten Mittel dürfen nicht stark giftig sein,
sie müssen auf die Oberfläche der rohen Häute ausgestreut die gewünschte Schutzwirkung entfalten, dürfen Jedoch auf den
Häuten keine bleibenden Veränderungen hervorrufen, bei der weiteren Aufarbeitung der Häute keine Schwierigkeiten verursachen
und müssen gewünschtenfalls spurlos entfernbar sein.
Zur Verminderung der Insektensohäden werden schon seit
langem Schreckstoffe (repellente Stoffe) verwendet..
Die am meisten verbreitete bekannte Verbindung für diesen Zweck ist das Naphthalin, welches billig, für den Menschen
praktisch unschädlich und auch für die rohen Häute nicht schädlich
ist. Das Naphthalin und ähnliche repellente Stoffe bieten Jedoch,auch, wenn die Behandlung während der Lagerzeit 2-2 ß*&l
wiederholt wird, keinen ausreichenden Schutz gegen Insektenschäden;
Im weiteren wurde auch versucht, statt der Schreckmittel
Verbindungen mit insektizider Wirkung au verwenden. Der bekannteste Repräsentant dieser Verbindungen ist daa als
DDT bekanntgewordene ρ,ρ'-DIchlordiphenyltrIchloräthan.
Die Behandlung mit DDT bedeutete einen Fortschritt im
Benutz der, rohen Häute« Das Mittel wurde zum Schutz von lange Zeit gelagerten Häuten gegen Insekten mit Erfolg angewendet.
Auch bei DDT besteht Jedoch der Nachteil, daß das Mittel den
Insektenbefall zwar vermindert, Jedoch auch bei 2-3*maliger
Wiederholung der Behandlung die Insekten und deren Larven nicht total vernichtet. Nachteilig Ist weiterhin, daß DDT giftig ist
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und im menschlichen Körper akkumuliert wird, wat? beinahe in
der ganzen Welt zu einen Verbot der Anwendung von DDT führte.
Andere insektizide Verbindungen, zum Beispiel Phenolderivate»
können zur Behandlung roher Häute nicht verwendet werden, weil sie auf den Häuten beziehungsweise fellen bleibende
Veränderungen verursachen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
und ein Präparat zum Schutz von rohen Häuten und Wolle; Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
des Präparates.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Schutz von Häuten
und roher Wolle gegen Schädlinge kann dadurch charakterisiert· werden, daß man die Oberfläche der Häute beziehungsweise der
Wolle mit einem pulverförmigen Gemisch behandelt, welches als
Wirkstoffe Naphthalin und ein organisches Phosphorsfiureester-Derivat
mit insektizider Wirkung enthält.
Das erfindungsgemäße Präparat enthält als Wirkstoff erstens das Schreckmittel Naphthalin, vorzugsweise in einer
Menge von 70-95 %, und zweitens ein organisches Phosphorsäureester-Derivat
in einer Menge von vorzugsweise 1-10 %*
Für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des
Präparates ist charakteristisch, daß man die oben genannten Wirkstoffe mit die homogene Verteilung fördernden Mitteln,
ferner vorzugsweise mit Wasser, durch Mischen zu einem Präparat formuliert.
Die erfindungsgemäße gemeinsame Anwendung der beiden
genannten. Wirkstoffe ist neu und bewirkt bei einer speziellen Materialgruppe, den rohen Häuten, Fellen und der Rohwolle,
einen wirksamen Schutz gegen Schädlinge.
Wie durch Messungen während langzeitiger Lagerung
eindeutig bewiesen wurde, addiert sich die Wirkung der beiden
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Stoffe verschiedener Wirkungsrichtung in synergistischer
Weise.
Als organische PhOBphorsäureester-Derivate werden erfindungsgemäß insektizide Stoffe verwendet, deren bei peroraler Verabreichung an Ratten gemessene LD50-Werte über
500 mg/kg liegen· Die erfindungsgemäß verwendeten Phosphorsäureester-Derivate gehören also zu den schwachen Giften. Als Beispiele für die erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen seien
folgende genannt!
O)O-Dimethyl-1-hydroxy-2,2,2-trAchloräthyl-phosphonat,
0,0~Dimethyl-(2, 2t2-trichlor)-n-butyroxyäthyl-phosphonat,
0,O-Dimethyl-O-(p-brom-2,5-dichiorphenyl)-thiophosphonot usw.
Das erfindungsgemäße pulverformige Gemisch enthält
neben den Wirkstoffen vorteilhaft ein die homogene Verteilung förderndes Mittel1 vorzugsweise in einer Menge von 1-10 %»
Als die homogene Verteilung fördernde Stoffe kommen in erster Linie natürliche Gesteinsmehle! wie zum Beispiel Talkum, Kaolin,
Bentonit usw. in Frage, es können jedoch auch synthetische
Kieselsäuren, Aluminiumoxyde oder andere, bezüglich der Häute inerte, von Häuten und Fellen leicht entfernbare, feinverteilte
Stoffe großer Oberfläche verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Präparat enthält ferner vorzugsweise 3-10 % Wasser. Durch diesen Wassergehalt wird sowohl bei
der Herstellung wie auch bei der Anwendung eine Staubentwicklung vermieden. Andererseits bewirkt der Wassergehalt einen
bestimmten physikalisch-chemiachen Zustand des Präparates, in
dem die eynergistische Wirkung - vor allem durch die Beeinflussung der !löslichkeit sf akt or en und so auch der Adsorptions-
verhältnisse - besondere stark ausgeprägt ist,
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Das erfindungsgemäße Präparat kann gewünschtenfalls noch
weitere Zusatzstoffe enthalten«
Das ebenfalls zum Gegenstand der Erfindung gehörende
Verfahren zur Herstellung des genannten Präparates wird sweokmäßig so durchgeführt, daß man 70-95 % Naphthalin, 1-10 %
insektizid wirkenden Phosphorsäureester und vorsugeweise 1-10 %
eines die homogene Verteilung fördernden Stoffes miteinander vermischt und während des ilischvorgangee 3-10 % Wasser susetzt. Die Wirkstoffe und Füllstoffe werden in einen Homogenisierkessel, einer Homogenisiertrommel oder einen sonstigen
Apparat guter Mischwirkung miteinander vermischt, wobei während des Mischens das Wasser gleichmäßig aufgesprüht wird·
Bei der Anwendung wird das erfindungsgemäfle Präparat
vorzugsweise durch Aufstreuen auf die Oberfläche der roötn
Häute aufgetragen· Die Aufwandemenge beträgt vorzugsweise
10-50 g/m2.
Bei in Ballen zu lagernder Rohwolle wird für die Ober»
fläche eines 200-250 kg schweren Ballens etwa eine If«ng» von
25O-45O g Präparat verwendet«
Die Wirkung des erfindungs gemäß en Präparat·· Übertrifft
die Wirkung aller ähnlionen, vorbekannten Mittel. Tea reinem
Naphthalin nuß die 1,5-2,5 fache Menge verwendet und die Behandlung während der Lager»eit 2-3 »al wiederholt werden, trotEde«
1st der erzielte Schute unvollständig« Auch bei der Verwendung von DDIC nuß das Beetreuen 2-3 »al durchgeführt werden,
wodurch eine wesentlich größere Menge der Insektiziden Verbindung auf die Oberfläche der rohen Häute gelangt, als die»
bei Anwendung des erf indungageaäßen Mittels der Fall letf
trotzdem ist der Schute durch DDT nur unvollständig.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können die
von Insekten und Insektenlarven verursachten Schaden durch eine . einzige Streubehandlung für die ganze Lagerzeit verhindert
werden. Anfängliche Insektenschäden werden innerhalb von 24 Stunden völlig zum Stillstand gebracht. Durch daa erfindungsgemäße
Präparat werden ferner in den Lagerräumen die Fliegen vernichtet, was die Lösung eines wichtigen Problemes
ia Gesundheitswesen darstellt. Die bisher angewendeten Mittel zeigen diesen Effekt nicht« Auch die durch Mäuse verursachten
Schäden werden verhütet, was mit keinem der bisher angewendeten Mittel erreicht wurde« Die mit dem erfindungsgemäßen Präparat
einmal behandelten Häute sind auch nach 2—3 monatiger Lagerung völlig frei von Insekten und Larven» Rohe und gesalzene Häute
werden bei der weiteren Verarbeitung durch das Präparat nicht geschädigt, ebensowenig die Wolle. Auf der Oberfläche der
Häute hinterläßt das Präparat keine bleibenden Veränderungen. Die Toxizität des Präparates bei Berücksichtigung seiner außerordentlichen
Wirksamkeit überraschend gering. Der bei per os Verabreichung gemessene Wert für Mause liegt um LD™ = 2000 mg/kg.
Die erfindungsgemäßen Präparate und die Einzelheiten des Verfahrene werden in den folgenden Beispielen näher er
läutert 9 ohne daß die Erfindung indessen auf diese Beispiele
bteohränkt bliebe«
Beispiel 1
1-10 % 0f0-Diaβthyl-l-hydΓOxy-2.2l2-trichloräthylphosphonat,
1-10 % !EaIkUDi
3-10 % Wasser und
95-70 % Naphthalin werden zu einer pulverförmigen Mischung
formuliert.
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- 7 Beispiel 2
1-10 % OjO-Dimethyl-a^^-trichlor-n-butoxyäthyl-phosphonat,
1-10 % Kaolin, 3-10 % Wasser und 70-95 % Naphthalin
werden zu einer pulverförmiger! Mischung formuliert.
Beispiel 3
1-10 % 0,0-Dimethyl-0-(p-.brom-2,5-dichlorphenyl)-thiophoaphonat,
1-10 % Bentonit, 3-10 % Wasser und 70-95 % Naphthalin
werden zu einer pulverförmigen Mischung formuliert.
Trockene, wollige, nichtwollige beziehungsweise gesalzene
Häute, ferner Rohfelle werden mit pro m 10-50 g des
insektiziden Pulvergemisches bestreut. Die gelagerten Häute
sind lange Zeit hindurch völlig frei von Insekten- oder Nagetierschädigungen·
In Ballen gepreßte Rohwolle (Gewicht eines Ballens etwa 200-250 kg) wird mit pro Ballen 250-450 g des pulverförmigen
Präparates eingestreut. Die gelagerte Wolle ist auch nach langer Lagerzeit frei von Insekten- und Nagetierschäden.
In einer Homogenieiertrommel werden 900 kg Naphthalin,
50 kg OjO-Dimethyl-l-hydroxy-g^^-trichloräthyl-phosphonat
und 50 kg Talkum 20 Stunden lang miteinander vermischt. Während
des Mischvorganges wird kontinuierlich Wasser (insgesamt 100 kg)
zugesprüht. -
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Claims (8)
- Patentansprüche1; Verfahren zum Schutz von rohen Häuten und Wolle gegen Schädlinge, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Häute beziehungsweise der Wolle mit einem pulverförmigen Gemisch behandelt wird, welches als Wirkatoff Naphthalin und ein insektizid wirksames Phosphorsäureester-Derivat enthält,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet! daß ein pulverförmiges Gemisch angewendet wird, welches als Wirkstoff 70-95 % Naphthalin und 1-10 % insektizid wirksamen Phosphorsäureester, daneben ferner Wasser und ein die homogene Verteilung förderndes Mittel enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein pulverförmiges Gemisch verwendet wird, welches 3-5 % 0,O-Dimethyl-l-hydroxy-2,2,2-trichloräthyl-phosphonat enthält.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3# dadurch gekennzeichnet! daß ein pulverförmiges Gemisch verwendet wird, das ale die homogene Verteilung förderndes Mittel 1-10 % Talkum enthält.
- 5. Präparat gegen rohe Häute und Wolle angreifende Schädlinge! dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff 70-95 % Naphthalin und 1-10 % eines organischen Phosphorsäure- estera mit insektizider Wirkung enthält.
- 6i Präparat nach Anspruch 5t dadurch gekennzeichnet! daß es neben den Wirkstoffen 3-10 % Wasser und 1-10 % eines die hoaogene Verteilung fördernden Mittels enthält.
- 7. Präparat nach Anspruch 5t dadurch gekennzeichnet» daß es ale organischen Phosphorsäureester O,O-Dimethyl~lhydroxy-2,2,2-trichloräthyl-phosphonat enthält,509839/0739
- 8. Verfahren zur Herstellung eines zum Schutz von rohen Häuten und Wolle gegen Schädlinge geeigneten Präparates, dadurch gekennzeichnet, daß man 95-70 % Naphthalin, 1-10 % eines insektizid wirkenden organischen Phosphorsäureest er s und vorzugsweise 1-10 % eines die homogene Verteilung fördernden Mittels miteinander vermischt und nährend des Mischvorganges der Mischung 3-10 % Wasser gleichmäßig zusetzt, vorzugsweise Busprüht.509839/0739
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