-
Beschreibung zu der Patentanmeldung betreffend Insekticides Mittel
Die Erfindung betrifft ein insekticides Mittel bei dem eine insekticide Substanz
Von Bacillus thuringiensis mit einem botanischen Insekticid gemischt ist aus der
Gruppe lLyania oder Sabadilla. Das insekticide Mittel besitzt ein Verhältnis von
aktiven Substanzen von Bacillus thuringiensis Berliner zu dem botanischen Insekticid
von ungefähr 50 : 1 bis ungefähr 2 : 1. Das insekticide Mittel ist besonders geeignet
zur Bekämpfung von Heerwürmern und anderen Lepidoptera, die von Bacillus thuringiensis
nicht allein in wirtschaftlichen Mengen bekämpft werden.
-
Das erfindungsgemäße Gemisch besitzt eine höhere Toxizität als sie
zu erwarten wäre und ist wirtschaftlich in sehr viel geringeren Anwendungsmengen
wirksam als die einzelnen Komponenten.
-
Es ist bekannt, Bacillus thuringiensis Berliner als mikrobiologisches
Insekten-Pathogen gegen blattfressende Insekten wie Alfalfa-Raupen, den weltweit
verbreiteten grünen Käfer (cosmopolitan green beetle), den europäischen Mais-, Hirse-
bzw. Hopfenzünsler (European corn borer) und Mittelmeerblütenspanner (Mediterranean
flower moth) zu verwenden (z.B. US-PS 3 150 062). Obwohl ez aufgrund der toxischen
Wirkung allgemein auf in der Landwirtschaft
und im forst vorkommende
Insektenschädlinge angewandt wird, hat es sich gezeigt,xdaß unwirtschaftlich große
Mengen von Bacillus thuringiensis Berliner erforderlich sind, um die Larven von
Heerwurmern und ähnlichen Schädlingen zu bekämpfen.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Probleme zu lösen
bzw. zu umgehen mit Hilfe eines Bacillus thuringiensis Berliner enthaltenden Insekticids,
das eine starke Wirksamkeit besitzt und das zur Bekämpfung von Heerwürmern und ähnlichen
Schädlingen in wirtschaftlich annehmbaren Mengen geeignet ist.
-
Die erfindung betrifft daher ein verbessertes insekticides Mittel,
enthaltend ein Gemisch von Bacillus thuringiensis Berliner und einem botanischen
Insekticid aus der Gruppe Ryania und Sabadilla. Das Gemisch umfaßt das wirksame
Material von Bacillus thuringiensis Berliner und das botanische Insekticid in einem
Verhältnis von ungefähr 50 : 1 bis ungefähr 2 : 1. Bei der Anwendung wird das erfindungsgemäße
insekticide Mittel auf die von den Insekten befallene Stelle in einer solchen Menge
aufgebracht, daß die Insekten wirksam bekämpft werden.
-
Die beiliegende Figur stellt eine graphische Darstellung der Insektensterblichkeit
bei Anwendung des erfindungsgemäßen insekticiden Gemisches verglichen mit der Insektensterblichkeit
bei Anwendung der einzelnen Komponenten des Gemisches dar.
-
Das erfindungsgemäße insekticide Mittel umfaßt ein Gemisch von Bacillus
thuringiensis Berliner und einen botanischen Insekticid aus der Gruppe Ryania wld
Sabadilla, wobei das Verhältnis von Bacillus thuringiensis Berliner zu dem botanischen
Insekticid ungefähr 50 : 1 bis ungefähr 2 : 1, vorzugsweise ungefähr 15 : 1 bis
ungefähr 2,5 : 1 und besonders
ungefähr 7 : 1 bis ungefähr 3,5
: 1 beträgt.
-
Bacillus thuringiensis Berliner, Ryania und Sabadilla sind jeweils
in Form trockener Teilchen des Wirkstoffs im Gemisch mit inerten Substanzen (z.B.
Trägermaterialien) erhältlich.
-
Bacillus thuringiensis Berliner ist z.B. erhältlich in Form eines
trockenen, teilchenförmigen (pulverförmigen) mikrobiologischen Insekticidmaterials,
enthaltend eine geringere Menge des aktiven Bacillus thuringiensis und eine größere
Menge eines inerten Trägermaterials. Das insekticide Mittel kann z.B. ungefähr 0,5
bis ungefähr 5, vorzugsweise ungefähr 0,5 bis ungefähr 3 und besonders ungefähr
1 bis ungefähr 2 Gew.-5 des insekticiden Materials von Bacillus thuringiensis Berliner
und ungefähr 99,5 bis ungefahr 95, vorzugsweise ungefähr 99,5 bis ungefähr 97 und
besonders ungefähr 99 bis ungefähr 98 Gew.-,', bezogen auf das insekticide Mittel,inerte
Trägermaterialien umfassen.
-
Geeignete inerte Trägermaterialien für Bacillus thuringiensis Berliner
wnfassen feinteilige, anorganische Träger und Nährstoffsubstrate wie vulkanisches
Glas, schiefrigen Vermikulit, Bimsstein, gebrannte Diatomeenerde, vulkanische Asche
und andere ähnliche Materialien.
-
Diese Substanzen sind bekannt.
-
Obwohl irgendein geeignetes Verfahren zur Bildung von Bacillus thuringiensis
Berliner angewandt werden kann bei dem man den Bazillus in einer Form erhält, daß
er als Insekticid entsprechend der Erfindung angewandt werden kann, ist es bevorzugt,
den Bacillus thuringiensis Berliner nach dem in.der US-PS 3 086 922 beschriebenen
Verfahren zu züchten. Wie dort angegeben, kann ein mikrobiologisches Insekticid
mit hohem Spcirengehalt und hoher
Wirksamkeit hergestellt werden,
indem man a) ein Inokulum des anzuwendenden 3acillus thuringiensis Mikroorganismus
herstellt, b) ein Nährmedium mit dem Inokulum beimpft, c) das beimpfte Medium unter
Fortflanzungsbedingungen hält, d) den Feuchtigkeitsgehalt des Mediums mit dem darin
gewachsenen Bazillus auf einen geeigneten niedrigen Wert verringert, e) das getrocknete
Medium mit dem Bacillus und den Stoffwechselprodukten auf eine entsprechende Teilchengrüße
zur Verwendung als Insekticid zerkleinert.
-
Das iiahnnedium kann an einem geeigneten, feinteiligen, anorganischen
Träger bzw, Nährstoffsubstrat, Wie oben beschrieben absorbiert sein, z.B. vulkanischem
Glas (z.B.
-
Perlit und ähnlichem), schiefrigem Vermikulit, Bimsstein, vulkanischer
Asche, gebrannter Diatomeenerde und ähnlichen Materialien. Auf diese Weise kann
das mikrobiologische Insekticid wie in der US-PS 3 086 922 naher beschrieben, in
Form eines trockenen, feinteiligen Materials hergestellt werden mit einer solchen
Teilchengröße, daß im Wesentlichen 100 ,o der Teilchen durch ein Sieb mit einer
lichten Maschenweite von 0,177 mm (80 mesh) hindurchgehen. Vorzugsweise gehen im
Wesentlichen alle (d.h 9c; % oder mehr) Teilchen durch ein Sieb mit einer lichten
Maschenweite von 0,149 mm (100 mesh) hindurch. Besonders sollten im Wesentlichen
alle Teilchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,163 mm (90 mesh)
hindurchgehen. Die Aktivität (potency) des mikrobiologischen Insekticids liegt bei
mindestens ungefähr 1 x 109, im Allgemeinen bei mindestens 20 x 109 und besonders
bei ungefähr 25 x 109 oder mehr (z.B. ungefähr 60 x 109) sporen pro Gramm.
-
Ryania und Sabadilla sind handelsübliche botanische Insekticide und
können in ihrer üblichen Handelsform verwendet werden, die ein trockenes, pulverförmiges
Material ist, enthaltend ungefähr 0,05 bis ungefähr 0,5, im Allgemeinen
ungefähr
0,1 bis ungefähr 0,4 und häufig ungefähr 0,2 bis ungefähr 0,3 Gew.-% insekticides
iqäterial (das offensichtlich eine Alkaloid-Verbindung ist) und ungefähr 99,95 bis
ungefähr 99,5, im Allgemeinen ungefähr 99,9 bis 99,6, häufig ungefähr 99,7 bis ungefähr
99,8 Gew.-%, bezogen auf das insekticide Mittel inerte Materialien, die im Falle
botanischer Insekticide im Allgemeinen Bestandteile der Pflanze1l (zB. Stengel und
Blätter) sind.
-
Das botanische Insekticid von Ryania oder Sabadilla kann auf übliche
Weise mit dem mikrobiologischen Insekticid von Bacillus thuringiensis vermischt
werden. Wenn die bevorzugte Quelle für Bacillus thuringiensis Berliner,(d.
-
h. die in der US-PS 3 086 922 beschriebene auf die oben angegebene
Weise llergestellte) angewandt wird, können die Teilchen des Bacillus thuringiensis
Berliner-haltigen insekticiden Mittels mit trockenen Teilchen des Ryania oder Sabadilla
enthaltenden insekticiden Mittels in einem Gewichtsverhältnis von botanischem Insekticid
(einschließlich inerter Substanzen) zu dem mikrobiologischen Insekticidtenthaltend
Bacillus thuringiensis Berliner, (einschließlich inerter Substanzen) von ungefähr
0,125 : 1 bis 2 : 1, vorzugsweise ungefähr 0,5 : 1 bis ungefähr 1,5 : 1 und besonders
ungefähr 0,9 : 1 bis 1,1 : 1 vermischt werden.
-
Ungeachtet der speziellen Zubereitungsart hat es sich gezeigt, daß
das Gemisch von Bacillus thuringiensis Berliner und einem botanischen Insekticid
aus der Gruppe Ryania und Sabadilla, wie oben definiert, eine stärkere toxische
Wirkung hat als sie bei der Anwendung der beiden Substanzen allein erreicht wird.
Das heißt, die Toxizität des entstehenden Gemisches, gemessen in internationalen
Sinheiten,(bestimmt nach biologischer Standardverfahren) ist höher (und die LD50
entsprechend niedrigen als die Summe der Toxizitäten der einzelnen Komponenten,
wenn ihre Toxizität getrennt bestimmt wird.
-
Das erfindungsgemäße insekticide Mittel kann gut verpackt, gehandhabt
und verteilt bzw. ausgestreut werden. Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel
auf befallenen Bereichen kann jede übliche Aufbringart angewandt werden; z.B. sind
die Mittel gut geeignet, um wirksam und genau aus lugzeugen auf die befallenen Bereiche
aufgebracht zu werden.
-
Die Teilchen können auch in wäßriger Lösung dispergiert und unter
Bewegen auf die befallenen Bereiche aufgesprüht werden.
-
Obwohl die aufzubringende Menge an Wirkstoff von dem zu bekämpfenden
Insekt abhängt, werden die erfindungsgemäßen insekticiden llittel üblicher Weise
in Jiengen von ungefähr 0,56 bis ungefähr 4,49 kg/ha (1/2 bis 4 pounds per acre),
vorzugsweise ungefähr 1,12 bis ungefähr 3,37 kg/ha (1 bis 3 pounds per acre) und
besonders von ungefähr 1,12 bis ungefähr 2,24 kg/ha (1 bis 2 pounds per acre) angewandt.
-
Wie oben erwähnt, können die erfindungsgemäßen, insekticiden Mittel
angewandt werden zur behandlung und Bekämpfung von üblichen Landwirtschafts- und
Forstschädlingen, wie blätterfressenden Insekten (europäischer Mais-, Hirse-und
Hopfenzünsler, Alfalfaraupen, weltweit verbreiteten grünen Käfern, Mittelmeerblütensponnern
und Ähnlichen). Die erfindungsgemäßen insekticiden Mittel sind besondere geeignet
zur Bekämpfung von Heerwürmern (Cirphis unipuncta) und Rübenheerwürmern (Spodoptera
exigua).
-
Die botanischen Insekticide von Ryania und Sabadilla (sowie Bacillus
thuringiensis)führen nicht zur Gewöhnung (are exempt from tolerance levels) und
die Gemische aus Kyania oder Sabadilla und Bacillus thuringiensis führen ebenfalls
nicht zur Gewöhnung.
-
Die Erfindung wird durch die folgenden nicht einschränkenden Beispiele
näher erläutert:
Beispiel 1 Bacillus thuringiensis Berliner wurde
auf die in Beispiel 6 der US-PS 3 086 922 beschriebene Weise gebildet und mit trockenem
Hyania vermischt, sodaß die entctehenden Gemische Gewichtsverhältnisse von Bacillus
thuringiensis berliner zu Ryania von 5 : 1, 10 : 1 und 20 : 1 enthielten.
-
Die angewandte Bacillus thuringiensis berliner-Zubereitung enthielt
ungefähr 1,3 Gew.-% Wirkstoff und 98,7 Gew.-% Wachstumsmedium als inerten Träger
und war soweit zerkleinert, daß 100 % durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite
von 0,177 mm hindurchgingen und enthielt 25 x 109 lebende Sporen pro Gramm. Das
Ryania-Insekticid war ein im Randel erhältliches Produkt,enthaltend 0,22 Gew.-%
Wirkstoff und 99,78 Gew.-% inerte Materialien. Die Toxizitäten von Bacillus thuringiensis
Berliner und Ryania und der verschiedenen Gemische auf Heerwürmer (Cirphis unipuncta)
sind .n Tabelle I angegeben. Alle Toxizitäten sind in Werten zur LD50 angegeben
und in internationalen Einheiten (IU). Wie der Fachmann weiß, sind die internationalen
Einheiten ein Maß für die Larventoxizität und LD50 ist die Menge, die erforderlich
ist, um 50 % der Larven zu töten.
-
Tabelle I Mischungsverhältnis bacillus thuringiensis Bacillus Berliner
zu Ryania thuringiensis berliner Ryania 20:1 10:1 5:1 Toxizität, IU 1500 1150 2690
2925 3530 Aus der Tabelle geht hervor, daB die Gemische von Bacillus thuringiensis
Berliner und Ryania wesentlich hohere Toxizitäten besitzen als die einzelnen Komponenten
und sehr viel höhere als für ein Gemisch zu erwarten gewesen wäre.
-
Beispiel 2 Spodoptera exigua (Rübenheerwurm)-Larven wurden mit entsprechend
Beispiel 1 hergestellten Teilchen, enthaltend Bacillus thuringiensis Berliner, enthaltend
Ryania und enthaltend ein Gemisch von Bacillus thuringiensis Berliner und Hyania
(Gewichtsverhältnis Bacillus thuringiensis Berliner zu Ryania 5 : 1) in Berührung
gebracht. Jedes dieser Produkte wurde auf die gleiche Weise und in der gleichen
menge (d.h; ungefähr 2,244 kg/ha) aufgebracht. Die Larven wurden täglich untersucht,
um die prozentuale Mortalität der Insektenschädlinge zu bestimmen. Die Brgebnisse
sind in der folgenden Tabelle II sowie in der beiliegenden Figur angegeben.
-
Tabelle II O/o Mortalität
Bacillus Gemisch von Bacillus |
thuringiensis thuringiensis |
Berliner Ryania Berliner und Ryania Vergleich |
Tage |
1 2 3 14 0 |
2 5 6 20 0 |
3 7 9 27 0 |
4 14 9 36 0 |
5 18 11 54 0 |
6 22 13 68 0 |
7 25 13 75 0 |
8 29 15 83 0 |
9 33 27 88 0 |
10 41 34 94 0 |
Aus dieser Tabelle geht wieder die überraschende Zunahme der Toxizität hervor, die
mit dem erfindungsgemäßen insekticiden Mittel erreicht wird.
-
Beispiel 3 Das Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei Spodoptera exigua
angewandt wurde und die insekticiden Mittel, enthaltend Bacillus thuringiensis Berliner,
Ryania und ein Gewisch von Bacillus thuringiensis Berliner und Ryania des Beispiels
2 verwendet wurden. Die erhaltenen LD50 - Werte sind in Tabelle III angegeben.
-
Tabelle III
|Bacillus Gemisch von Bacillus |
Bacillus Gemisch von bacillus |
thuringiensis thuringiensis Berliner |
Berliner Ryania und Ryania |
LD50 mg/100 g Medium 307 477 115 Ein geringerer LD50 - Wert bedeutet selbstverständlich
eine höhere Wirksamkeit des Produktes. Aus dieser Tabelle geht wieder die überraschend
gute Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Mittels hervor.
-
Beispiel 4 Das Beispiel 3 wurde ar. Spodoptera wobei das in Beispiel
1 angegebene bacillus thur @@giensis Berliner-Insekticid und Sabadilla (@@ @@@ @aude@@übliche
Teilchen, enthaltend ungefähr 0,22 Gew.-% Wirkstoff um-99,75 Gew.-% inerte Materialien)
sowie ein Gemisch von Bacillus thuringiensis Berliner und Sabadilla in einem Gewichtsverhältnis
von 5 : 1 verwendet wurde. Die ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV angegeben.
-
Tabelle IV
Bacillus Gemisch von Bacillus |
thuringiensis thuringiensis Berline |
Berliner Sabadilla und Sabadilla |
LD50 mg/100 g Medium 235 1000 126 Hier wird wieder die überraschende Wirkung des
erfindungsgemäßen Gemisches deutlich. Ähnliche Ergebnisse wurden mit Gemischen von
Bacillus thuringiensis berliner und Sabadilla, enthaltend Gewichtsverhältnisse von
10 : 1, 25 : 1 und 50 : 1, erhalten.
-
Patentansprüche