DE2509269A1

DE2509269A1 - Vorrichtung zum schneiden von rollenmaterial verschiedener arten

Info

Publication number: DE2509269A1
Application number: DE19752509269
Authority: DE
Inventors: Werner Maennl; Christian Scheithauer
Original assignee: SCHEITHAUER PLASTICMASCHINEN
Current assignee: SCHEITHAUER PLASTICMASCHINEN
Priority date: 1975-03-04
Filing date: 1975-03-04
Publication date: 1976-09-16
Also published as: DE2509269B2; DE2509269C3

Description

Vorrichtung zum Schneiden von Rollenmaterial verschiedener Arten Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von auf Rollen gewickelter Plasticfolie und anderen Materialien, wie gewebeverstärkte PVC-Folien, Textilien, Papiere und andere Stoffe, die mit einem einseitig angephasten I;reismesser, das vorzugsweise auf -einem längs des eingespannten Rollenwickeisverschiebbaren Support montiert ist und im gleichen Maschinengestell, ausser der eigentlichen Schneidwelle, eine zweite sogenannte Umwickelwelle montiert ist, die ein Umwickeln der Folie unmittelbar vor dem Schneidprozess ermöglicht.
Es sind Rollenschneidmaschinen bekannt, die im Umrollschneidverfahren mit Industrieklingen das Material in Bahnen schneiden und in zwei Ebenen auf zwei getrennte Aufwickelwellen wieder aufwickeln.
Auch sind Abstechmaschinen bekannt, die-entweder mit einem halbmondmesser oder auch mit feststehendem länglichen Messer und verschiedenen Anschliffen arbeiten.
Ferner sind Zusätze zu solchen Abstechmaschinen bekannt, die mit Teflonbeschichteten Messern oder schnellaufenden Ereissägeeinrichtungen arbeiten.
Grundübel aller Abstechmaschinen ist der Umstand, dass das Schneidgut an der Schnittstelle durch zu grosse Hitzeeinwirkung eines feststehenden Messers verschmiert oder verschweisst.
Es ist verständlich, get man davon aus, dass Kunststoffolien, bedingt durch Weichmachergehalt und thermischen Einfluss mehr oder weniger im aufgewickelten Zustand Lage auf Lage kleben und durch diese Eigenschaft dem einstechenden Messer soviel Widerstand entgegenbringen, dass dieses sich nach wenigen Schnitten derart erhitzt, dass die Folie verschweisst und der gewünschte Schneideffekt ausbleibt. Bekannte Versuche, Schneidmesser mit Teflon zu beschichten oder Schneidmesser mit Luft anzublasen, können keinen Erfolg bringen. Andere bekannte Versuche, diesem Übel mit einem Kreissägezusatzgerät zu Leibe zu rücken, brachten zwar Erfolge, erfordern aber wieder eine Zusatzeinrichtung, welche den Sägestaub aufsaugt, der nicht gerade gesundheitsfördernd ist. Dass dies alles kosten- und zeitaufwendig ist, liegt auf der Hand.
Aufgabe der Erfindung ist, vorerwähnte Grundübel an der Wurzel zu packen.
Die Grundidee der Erfindung ist die schon getroffene und erwähnte Feststellung, dass fast alle PVC-Folien, bedingt durch Weichmachergehalt und Temperatureinfluss und nicht zuletzt durch underschiedlich feste Lagenwicklung vom Folienhersteller in die Verarbeitungsbetriebe kommen.
Eine Folie in diesem Zustand zu schneiden bringt nie den gewünschten Erfolg.
Die Folie muss erst von diesen unerwünschten Eigenschaften befreit werden.
Von der in der Schneidvorrichtung eigens für diesen Zweck eingebauten Umwickelwelle - Anspruch 6 und 7 - wird zuerst die Folie über eine Umlenkwalze, die gleichzeitig eventuelle Falten in den Folienbahnen glättet, auf die eigentliche Schneidwelle gewickelt. Durch diesen wichtigen Prozess - unmittelbar vor dem Schneidvorgang - wird das Lagenkleben aufgehoben. Eine eingebaute, kontinuierlich arbeitende Bremsvorrichtung ermöglicht, die Abwickelwelle, den verschiedenen Folienstärken und Qualitäten entsprechend, abzubremsen, damit die Folie nicht zu fest, aber auch nicht zu locker, auf die Schueidwelle kommt.
Anschliessend wird die Folie mittels Ydebestreifen gegen Aufwickeln gesichert und unmittelbar an der Planscheibe, an der sich drei sogenannte Nagelsehieber - Anspruch 9 und 10 - befinden, mit Bohrungen versehen, durch die drei handelsübliche Nägel gesteckt werden, die die Folie gegen seitliches Verrutschen sichern, um eine optimale Schnittgenauigkeit zu gewährleisten.
Die Nagelschieber sind so gestaltet, dass die eingesteckten Nägel nicht während des Schneidvorgangs durch die Zentrifugalkraft herausgeschleudert werden können - Anspruch 10 -Die so zum Schneiden vorbereitete Folie kann nun seitlich ausweichen und ist mit nur einem Messer, das als Ereismesser - Anspruch 1 - ausgebildet ist, einwandfrei zu schneiden, wobei der Pappkern der Folie mit durchgetrennt wird.
Die erzielten Vorteile der Erfindung sind, dass keine Maschine oder Vorrichtung bekannt ist, die nach dem Abstechprinzip arbeitet, beispielsweise dünnste PVC-glasklare Folie oder ähnliche Folien randscharf schneiden, ohne diese zu verschweissen.
Diese Tatsache ist auch nicht verwunderlich, da dies ohne ein unmittelbares Umwickeln vor dem Schnittprozess einfach nicht zu bewerkstelligen ist. Die Folie darf bei diesem Schneidsystem einfach nicht aufeinanderkleben, da sie sonst nicht seitlich ausweichen kann.
Härter eingestellte Folien, spezielle Ilartfolien oder solche mit einem Gewebeträger oder auch Polyäthylenfolien, ja sogar Itlebe-Folien wie d-c-fix, Alkor fix usw. lassen sich mit ein und denselben Ifreismesser, das wahlweise, den Erfordernissen entsprechend, beim Einstechen rund läuft oder nach Anspruch 3 und 5 mittels eines Stiftes oder Freilauf blockiert wird, sehr saubere und gratfreie nicht verschweisste Schnitte erzielen.
Mit einem vieleckigen. motorisch angetriebenen Ifreismesser- Schutzanspruch h - ist es in der gleichen Vorrichtung möglich, auch Textilstoffe jeder Stärke und Struktur randscharf zu trennen. Durch das rotierende Vieleclikreismesser wirkt jede Spitze bekanntlich wie beim Fräser als Schneidezahn. Dadurch ist es auch möglich, mit dieser Vorrichtung Polyurethane sowie jegliche Art von Schaumstoffen zu schneiden.
Die Vorrichtung selbst wurde so automatisiert, dass nach dem Umwickeln und Einrichten, das nur wenige Minuten beansprucht, keinerlei Bedienungspersonal erforderlich ist. Die Aufwickelwelle kann jedoch schon wieder mit einer Nachfolge-Folienrolle beschickt werden.
Die Schneidwelle wird von einem Antriebsmotor mit 2 Geschwindigkeiten angetrieben, während der Ifreismessersupport über eine Trapez-Gewindespindel von einem Getriebebremsmotor mit wiederum zwei Geschwindigkeiten angetrieben wird. Zur exakten Schnittbreitenwiederkehr wurde eine elektronische Digital-Längenmesseinrichtung mit drei Dekaden bevorzugt.Diese erhält ihre Signale von einem Geber, der an der rotierenden Lochscheibe auf der Trapezspindel des Supportantriebs angebracht ist.
Eine Programmunterbrechung ermöglicht, ohne dabei die automatische Funktion zu unterbrechen, eine andere Schnittbreite in Sekundenschnelle einzugeben.
Alle automatischen Funktionen sind auch manuell abfahrbar.
Dem Unfallschutz wurde Genüge getan, in dem die Vorrichtung so verriegelt ist, dass keine unfallhervorrufenden Funktionen bei geöffnetem Schutzkorb ablaufen kann. Eine Abnahme durch die zuständige Unfallschutzbehörde ist vorgesehen.

Claims

P A T E N T A N 5 P R Ü C II E

1. Vorrichtung zum Schneiden von auf Rollen gewickeltem Material, wie PVC-Folien weich und hart, glasklar bis farbig, in allen Stärken, gewebeverstärkte Plastic-Folien, Vliese, Papiere, Textilstoffe und viele andere Materialien mehr, mit einem K,reismesser, welches einseitig, und zwar nach der dem geschnittenen Gut zugewandten Seite, angephast und auf einem parallel zum eingespannten Rollenwickel axial verschiebbaren Support montiert ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Içreismesser mittels eigenem Elydraulikzylinder über einen IIebelarm in Richtung rotierender Folie gedrückt wird und beim Auftreffen auf' die Folie rotierend sich in diese hineinschneidet und den Pappkern mit durchtrennt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ktreismesser mit einem Stift blockiert werden kann.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Freismesser, z.B. zum Schneiden von Textilien, vieleckig angeschliffen, mit einseitiger Phase versehen, motorisch angetrieben ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kreismesser, welches nach Anspruch 3 blockiert ist, auch über eine einseitig wirkende Ratsche oder Freilauf blockiert werden kann und den Hubweg des Arbeitszylinders nutzend, sich das Kreismesser nach jedem Arheitshub um einige Zentimeter weiterdreht.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zur Schneidwelle bzw. zur zu schneidenden Folie eine zweite Welle im gleichen Maschinengestell angeordnet ist, die es ermöglicht, in der gleichen Vorrichtung unmittelbar vor dem eigentlichen Schneidprozess die Folie umzuwickeln.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass diese ermöglicht, die Schneid- und Umwickelwelle zur besseren Beschickung oder der besseren Entnahme der geschnittenen Folien auszuschwenken.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Papphülse, die den Folienwickel trägt, mit einem etwa 20 mm breiten Gummiring, der auf der Schneidwelle sitzt und beim Festdrehen der Planscheibe wulstet, versehen ist und die Papphülse bzw. den Folienwickel von Ihnen festklemmt.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zu schneidende Material unmittelbar an der Planscheibe mit Bohrungen bis zum Pappkern an immer der gleichen Stelle versehen werden kann, in die anschliessend Nägel gesteckt werden und die Folie gegen seitliches Ausweichen sichert.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die sogenannten Nagelschieber so gestaltet sind, dass durch die Zentrifugalkraft die Nägel nicht herausgeschleudert werden können und beim Umwickeln nicht im Wege sind.

11. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Brernseinrichtung der Abwickelwelle aus einer Zweibacken-Trommelbremse oder einer Scheibenbremse mit kontinuierlich verstellbarer Betätigung besteht.