DE250535C

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Info

Publication number: DE250535C
Application number: DENDAT250535D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vi 250535-KLASSE 56 b. GRUPPE

Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Sicherheitssteigbügel mit einer nach unten sich öffnenden angelenkten Fußplatte. Derartige Sicherheitssteigbügel sind ihrem Wesen nach bekannt und wird bei solchen die Fußplatte in der Reitstellung durch ,einen Riegel gesichert, welcher an der Fußplatte gelagert ist und in entsprechende Aussparungen des Steigbügelschenkels eintritt.

ίο Im Gegensatz hierzu besteht gemäß der Erfindung die Fußplatte aus zwei sich gegenseitig stützenden Teilen, nämlich der unterstützenden Breitplatte und der dieselbe verriegelnden Trittplatte. Die Breitplatte ist mit einer mittleren längslaufenden Aussparung versehen und mit ihrem einen Ende im Gelenk verschiebbar, während das andere Ende sich mit zwei keilartigen Ausschnitten auf entsprechende Ausnehmungen des freien Bügelschenkels stützt.

Die Trittplatte hat die Form einer Leiste, welche in die Aussparung der Breitplatte zu liegen kommt und auf der Drehachse der Breitplatte drehbar gelagert ist. Die Trittplatte ist - mit keilartigem Ansatz versehen, welcher unter dem Druck einer von oben wirkenden Belastung sich auf die Breitplatte stützt und dadurch das Festsitzen der Fußplatte zwischen den Steigbügelschenkeln sichert.

Fig. ι zeigt die Vorderansicht des geschlossenen Steigbügels mit teilweisem Schnitt der Unterteile,

Fig. 2 einen Querschnitt durch die Mitte des Steigbügels nebst Ansicht des rechts vom Querschnitt liegenden Bügelschenkels,

Fig. 3 die Vorderansicht der Unterteile des Steigbügels beim Schließen, teilweise im Schnitt,

Fig. 4 den linken Steigbügelschenkel, von innen gesehen,

Fig. 5 die Draufsicht der Breitplatte,

Fig. 6 die Draufsicht der Trittplatte.

Während die Schenkel 1, 2 des Steigbügels zusammen ein festes Ganzes bilden, besteht seine bewegliche Fußplatte aus der Breitplatte 3 und der Trittplatte 4.

Die Breitplatte 3 stellt im Querschnitt (Fig. 2) die Grundform eines Trapezes vor, ist mit einer längslaufenden und mit keilartiger Schwelle 18 endenden Aussparung 16 (Fig. 5) versehen, besitzt ein gabelförmiges Ende mit ovalen Augen 5,6, welche sich auf die am Fuße des Steigbügelschenkels gelegene Achse 7 stützen, und kann sich auf dieser Achse 7 : drehend und schiebend bewegen. Das andere Ende der Breitplatte stützt sich mit den beiden keilartigen Ausschnitten 8, 9 auf diesen entsprechende Ausschnitte 10, 11 des Steigbügelschenkels ι und endet in dem Schieber 12, welcher, unter dem Druck der Feder 13 auf den schief geneigten Ebenen 14, 15 des Steigbügelschenkels ι gleitend, die keilartigen Ausschnitte 8, 9 der Breitplatte in die Gegenausschnitte 10, 11 des Steigbügelschenkels hineinführt.

Die Trittplatte 4 stellt eine Leiste dar, welche mit einem Ende auf der Achse 7 sitzt und sich um diese Achse drehen kann. Diese Leiste 4 stützt sich mit ihrem keilartigen Ansatz 17 auf die Schwelle 18 der Aussparung 16, überragt

mit ihrem Rücken 19 die Breitplatte 3 und ist mit dem Hals 20 versehen, welch letzterer in den Kanal 21 (Fig. 4) des Steigbügelschenkels 1 hineingeht und mit einem an dessen Oberflächen anliegenden Kopf 22 endet.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Wenn die Belastung von oben nur auf den heraussteigenden Rücken 19 der Leiste 4 wirkt, was bei einem durch den Fuß erzeugten senkrechten Druck p oder einen die Grenzen eines bestimmten Winkels (Fig. 2) nicht übersteigenden schiefen Druck p' geschieht, so stützt sich der keilartige Ansatz 17 auf die Schwelle 18" und preßt die keilartigen Ausschnitte 8, 9 auf die Gegenausschnitte 10, 11 des Steigbügelschenkels, wodurch der Steigbügel fest verschlossen wird, denn die Leiste 4 hält mittels ihres Kopfes 22 die Schenkel 1, 2 zusammen und verhindert deren Auseinandergehen.

Wenn die Belastung nur auf die Breitplatte 3 wirkt, was beim äußeren hebelartigen Druck p" eines im Steigbügel steckengebliebenen Fußes (Fig. 2) geschieht, so gleiten die Ausschnitte 8,9 auf den Steigbügelausnehmungen 10, 11 herunter, die Gabelarme der Breitplatte verschieben sich mit ihren Längsschlitzen 5, 6 auf der Achse 7, die keilartige Schwelle 18 gelangt außer Eingriff mit dem Ansatz 17 der

unbelasteten Leiste 4, und es erfolgt das öffnen des Steigbügels; der steckengebliebene Fuß wird losgelassen, während die beiden Teile der Fußplatte 3, 4, sich um die gemeinsame Achse 7 drehend, sich nach unten bewegen (Fig. 1, punktierte Linien).

Zum sofortigen Selbstschließen des Steigbügels nach seinem öffnen dient die Feder 13, welche an der Achse 7 befestigt ist und gegen die Breitplatte 3 von unten drückt.

Unter dem Druck dieser Feder nähert sich die Breitplatte 3 mit den Spitzen 25, 26 der keilartigen Ausschnitte 8, 9 der Schenkelspitze 24 und hebt sich, an der schiefen Oberfläche des Steigbügelschenkels gleitend, bis der Schieber 12 an die schiefen Ebenen 14, 15 kommt. Der Schieber 12 gleitet dann auf diesen Ebenen 14, 15 und bringt die keilartigen Ausschnitte 8, 9 in die Gegenausschnitte 10, 11, worauf die während der ganzen Aufwärtsbewegung von der Breitplatte 3 getragene Trittplatte 4, mit ihrem Rücken an die Querwand 23 (Fig. 3 und 4) des Steigbügelschenkels stoßend, mit ihrem keilartigen Ansatz 17 dicht an die Schwelle 18 kommt, wodurch der Steigbügel wieder verschlossen wird und die beiden Steigbügelschenkel 1, 2 durch den Leistenkopf 22 vereinigt werden.

Auf der Zeichnung ist ein Steigbügel mit symmetrischer Sohle dargestellt, welcher sowohl an die rechte als auch an die linke Seite des Sattels kommen kann. Die nach vorn bestimmte Seite der Breitplatte kann aber auch vollkommen von der Trittplatte bedeckt werden, wenn man besondere linke und rechte Steigbügel vorsieht.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Sicherheitssteigbügel mit einer sich nach unten öffnenden angelenkten Fußplatte, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußplatte aus zwei sich gegenseitig stützenden Teilen, der Breitplatte (3) und der Trittplatte (4), besteht, von welchen die Breitplatte (3) im Gelenk verschiebbar ist und in keilförmigen Ausnehmungen (10,11) eines Bügelschenkels festgehalten wird, während die Trittplatte (4) auf der Drehachse (7) der Breitplatte drehbar gelagert ist, in einer mittleren Aussparung (16) der Breitplatte (3) liegt und ,mit einem keilförmig in die Breitplatte (3) greifenden Ansatz (17) versehen ist, der die zum Auslösen der Breitplatte (3) erforderliche Verschiebung derselben aus den keilförmigen Ausnehmungen (10, 11) verhindert, solange die Trittplatte (4) durch den in der Reitstellung befindlichen Fuß des Reiters belastet wird.

2. Steigbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende der Breitplatte (3) zu einem Schieber (12) ausgebildet ist, welcher unter dem Druck einer Feder (13) die keilartigen Ausschnitte (8, 9) der Breitplatte in keilartige Ausnehmungen (10,11) des Steigbügelschenkels hineinführt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.