DE2504594C2 - Wäßrige Desensibilisierungslösung zur Verwendung beim Herstellen lithographischer Druckformen sowie Verwendung der Lösung - Google Patents
Wäßrige Desensibilisierungslösung zur Verwendung beim Herstellen lithographischer Druckformen sowie Verwendung der LösungInfo
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Description
18 Gew.-% an Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten, die von Nätrlumacrylat abgeleitet
sind, wobei die übrigen strukturellen Einheiten von Acrylamid abgeleitet sind.
6. Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das desenslblllslerende
saure Material Phosphorsäure Ist.
7. Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
In neuerer Zelt 1st das Gummiarabikum jedoch knapp geworden, was erhebliche Preissteigerungen zur Folge
hat.
Durch die Erfindung soll daher nicht nur eine wäßrige
Desenslbllislerungslösung angegeben werden, durch die blldfrele Flächen lithographischer Druckformen hydrophil gemacht werden können und diese während des
Druckvorgangs in einem hydrophilen Zustand gehalten
dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung
einen Feststoffgehalt von 1 bis 20 g auf 100 ml der 55 werden können.
wäßrigen Lösung hat. Der Erfindung liegt vielmehr die Aufgabe zugrunde,
8. Verwendung der Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit 0,1 bis 1 g/100 ml Feststoff als
eine alternativ verwendbare Desenslbllislerungslösung anzugeben, deren Beschaffung unabhängig von Naturer-Feuchtlösung, scheinungen wie Trockenperloden Ist, die billiger her-
stellbar 1st und deren Qualität In geringerem Umfang
schwankt wie die Qualität natürlichen Gummiarabikums.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
rungslösung zur Verwendung beim Herstellen llthogra- 65 sprüche weitergebildet.
phischer Druckformen gemäß dem Oberbegriff des Von besonderem Vorteil Ist die Verwendung der erfln-
Anspruchs 1 sowie die Verwendung einer derartigen dungsgemäßen wäßrigen Desenslbllislerungslösung mit
Lösung. 0,1 bis 1 g/100 ml Feststoff der Feuchtlösung.
Gummiarabikum ist ein Polysaccharid, das sowohl Hydroxyl- als auch Carboxylgruppen enthält Von den
Carboxylgruppen wird angenommen, daß sie dem Material
ermöglichen, chemisch zu reagieren und an der zu behandelnden Fläche zu haften. Von den Hydroxylgrup- >
pen wird angenommen, daß sie erforderlich sind, um der
zu behandelnden Fläche die erforderliche Wasserbenetzbarkeit zu geben (vgl. R. R. Coupe, »Science of Printing
Technology«, London 1966, S. 91 bis 94). Somit wäre zu erwarten, daß ein brauchbarer Ersatz für Gummlarabi- ι η
kum die gleichen chemischen Eigenschaften haben müßte wie dieses. Obwohl das Natriumsalz von Carboxymethylcellulose
und Natrlumalginat und Ammonlumalginat alle sowohl Hydroxyl- als auch Carboxylgruppen
enthalten, ist jedoch keine als praktischer Ersatz für Gummiarabikum verwendbar. Die Gründe dafür, daß
sich diese Stoffe nicht als brauchbar erwiesen haben.,
bestehen darin, daß sie Lösungen hoher Viskosität bilden, wenn auch nur ein Feststoffgehalt von lediglich 5%
vorhanden ist, und daß diese Stoffe daher ungeeignet sind, da es schwierig ist eine hinreichend dicke und
gleichmäßige Schicht auf einer lithographischen Druckform zu erzeugen. Ferner Ist es unmöglich, für technische
Zwecke eine Lösung ausreichend hoher Konzentration herzustellen.
Zwar läßt sich bei Alginaten der Nachteil hoher Viskosität vermeiden, jedoch besteht eine weitere Beschränkung
darin, daß Alginatlösungen nicht hinreichend angesäuert
werden können, um saure Ätzmittel zum Desenslbillsieren von Druckformen herzustellen oder Konzen- jo
träte bzw. gebrauchsfertige Lösungen zum Ätzen von Druckformen, ohne daß eine Ausfällung zu beobachten
Ist. Bei Polyacrylsäure ergibt sich insofern ein ähnlicher
Nachteil, als dieses Material geliert, wenn es angesäuert wird, wobei dieses Material außerdem einen unangenehmen
starken Geruch aufweist.
Bei der erfindungsgemäßen Desenslbillslerungslösung hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß sich
bestimmte Polymerisate von Acrylamid, die Carboxylgruppen enthalten, besonders gut als Ersatz für Gummlarabfkum
verwenden lassen, obwohl sie keine Hydroxylgruppen enthalten. Zwar sind Acrylamld-Polymerisate,
die keine Carboxylgruppen enthalten, unbrauchbar, jedoch sind solche Polymerisate von Acrylamid, die
einen Anteil von Carboxylgruppen enthalten, überraschenderweise insofern brauchbar, als sie im wesentlichen
geruchlose Lösungen liefern, die gute Desenslblllslerungswirkung
hervorrufen.
Die Masse kann dabei einen Feststoffgehalt haben, der bis herab zu 0,1 g in 100 ml einer wäßrigen Lösung «50
beträgt, jedoch wird vorzugsweise ein Konzentrat hergestellt,
das einen Feststoffgehalt von bis zu etwa 35 g auf 100 ml einer wäßrigen Lösung enthält, wobei dieses Konzentrat
vor der Verwendung verdünnt wird.
Diese Masse kann verwendet werden, um die bildfreien
Flächen während der Herstellung lithographischer Druckformen zu desenslblllsleren. Durch die erfindungsgemäße
Verwendung können lithographische Druckformen hergestellt werden, die bildfrei Flächen besitzen, die
für Wasser aufnahmefähig sind, Druckfarbe jedoch abstoßen, wobei Bildflächen vorhanden sind, die für
Druckfarbe aufnahmefähig sind, jedoch Wasser abstoßen. Bei der Verwendung in der Praxis werden die blldfrelen
Flächen mit Hilfe der erfindungsgemäßen wäßrigen Desensibllisierungslösung desenslbillsiert, wobei vorzugsweise
ein Feststoffgehalt von 1 bis etwa 20 g pro 100 ml der wäßrigen Lösung vorgesehen ist.
Die erfindungsgemäße Desenslbillslerungslösung kann während des Drückens aus einem Vorratsbehälter zugeführt
werden.
Bei den Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten des Polymerisats handelt es sich vorzugsweise
um solche, die aus Acrylsäure oder einem Acrylsäuresalz
abgeleitet sind. Im Handel ist ein Acrylamid-Polymer erhäitlich, das ein Molekulargewicht von etwa 200 OCO
hat, und das etwa 3,0 Gew.-9S an Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten enthält, die von Acrylsäure
abgeleitet sind, sowie etwa 18 Gew.-% an Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten, die von
Natriumacrylat abgeleitet sind, wobei die übrigen etwa 79 Gew.-% der strukturellen Einheiten von Acrylamid
abgeleitet sind. Ein anderes handelsübliches Material ist ein Acrylamid-Polymer mit einem Molekulargewicht von
etwa 140000, das etwa 10 Gew.-% an Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten enthält, die von
Natriumacrylat abgeleitet sind, sowie etwa 90 Gew.-% an aus Acrylamid abgeleiteten strukturellen Einheiten.
Das Vorhandensein von Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten 1st von ausschlaggebender
Bedeutung, da Polymerisate, die keine solche Gruppen enthalten, beispielsweise ein handelsübliches Acrylamid
- Homopolymer mit einem Molekulargewicht von 5 bis 6 Millionen und ein handelsübliches Acrylamld-Homopolymer
mit einem Molekulargewicht von etwa 660 000 ungeeignet sind, obwohl sie in Verbindung mit anderen
geeigneten Polymerisaten wie den erwähnten Erzeugnissen verwendet werden können. Im übrigen ergeben Polymerisate
mit hohem Molekulargewicht Lösungen, die zähflüssig sind. '
Das Polymerisat muß einen relativ geringen Anteil an Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten
aufweisen, wie das bei den obenerwähnten, verwendbaren handelsüblichen Polymerisaten der Fall 1st, denn solche
Polymerisate sind gegen das Vorhandensein von Säure In einem bemerkenswerten Ausmaß widerstandsfähig.
Es können auch Gemische aus Polymerisaten verwendet werden, die die angegebenen strukturellen Einheiten
enthalten. Beispielswelse 1st ein Gemisch verwendbar,
das zu gleichen Teilen die beiden erwähnten verwendbaren handelsüblichen Polymerisate enthält.
Ferner können auch Gemische verwendet werden, die nur ein Polymerisat enthalten, das die genannten strukturellen
Einheiten aufweist, sowie ein Acrylamid-Homopolymerlsat.
Gegebenenfalls können in geeigneten Mengen weitere Stoffe vorhanden sein, z. B. die übrigen
Desenslblllslerungsstoffe, beispielsweise Hydroxyäthylcellulose,
Hydroxysäuren, Verbindungen von Hydroxysäuren, Alkohole, Puffermittel, Korrosionsschutzstoffe,
Färbemittel, oberflächenaktive Stoffe, Befeuchtungsmittel sowie Streckmittel, z. B. Stärke.
Man kann jedes bekannte saure Desenslblllslerungsmaterlal
verwenden, um die wäßrige Lösung nach der Erfindung herzustellen; als typische Beispiele selen Phosphorsäure,
Zitronensäure, Weinsteinsäure und Gummiarabikum genannt.
Die wäßrigen Lösungen nach der Erfindung, die bei
den erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, sind mit den Lösungen und Schichtmaterialien mischbar,
die auf der Basis natürlicher Kolloide hergestellt sind,
welche auf dem Gebiet der lithographischen Drucktechnik häufig anzutreffen sind.
Die Erfindung wird Im folgenden mit weiteren Einzelheiten
anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Von den nachstehend beschriebenen Beispielen dienen die Beispiele 2, 4 und 5 zu Vergleichszwecken.
Bel einigen der Beispiele wird ein Desenslbüislerungsversuch
erwähnt, dieser Versuch wurde jeweils wie folgt durchgeführt: Die zu untersuchende Lösung wurde auf
eine chemisch saubere Fläche, z. B. eine Fläche aus Aluminium
oder Zink, die vorzugsweise gekörnt worden war, wie es in der Lithographie üblich 1st, aufgetragen,
1 min lang auf der Fläche belassen und dann abgewaschen. Die Fläche wurde getrocknet, und dann wurde auf
sie eine Schicht aus ölhaltiger Druckfarbe aufgetragen. Hierauf wurde die Platte in Wasser eingetaucht. Die
Leichtigkeit, und das Ausmaß, in dem sich die Druckfarbe von der Fläche entfernen ließ, ohne daß von einem
organischen Lösungsmittel Gebrauch gemacht wurde, wurde als Maß für die Fähigkeit des zu untersuchenden
Materials, einen für Wasser aufnahmefähigen Film zu erzeugen, benutzt.
Eine Hälfte einer sauberen, marmorierten lithographischen Platte aus Zink wurde mit einer Lösung desensibilisiert,
die auf 100 ml der wäßrigen Lösung 15 g an natürlichem Gummiarabikum enthielt, sowie 0,25» Phosphorsäure
(spezifisches Gewicht 1,75) mit einem pH-Wert von 2,7; die andere Hälfte wurde mit einer Lösung
desenslbllisiert, die auf 100 ml der wäßrigen Lösung 15 g des erwähnten Acrylamidpolymerisats mit dem Molekulargewicht
200 000 und 0,25% Phosphorsäure (spezifisches Gewicht 1,75) enthielt, und die einen pH-Wert von
2,7 aufwies. Beide Hälften wurden gründlich mit reinem Leitungswasser gewaschen, woraufhin die Platte getrocknet
wurde. Beide Hälften erwiesen sich als in ähnlicher Weise gut desenslblllsiert und tntsprechend dem vorstehend
beschriebenen Versuch als für fetthaltige Druckfarbe nicht aufnahmefähig.
Eine Hälfte einer sauberen, auf elektrolytischem Wege gekörnten Aluminiumfläche wurde mit einer Lösung
desensibillsiert, die auf 100 ml der wäßrigen Lösung 12,5 g einer Gummiarabikumlösung enthielt, welche
ihrerseits 0,1% Phosphorsäure (spezifisches Gewicht 1,75) enthielt, und die einen pH-Wert von 3,5 aufwies; die
andere Hälfte wurde mit einer Lösung desenslblllsiert, die auf 100 ml einer wäßrigen Lösung 12,5 g des erwähnten
Acrylamldhomopolymerisats mit dem Molekulargewicht
660000 und 0,1% Phosphorsäure (spezifisches Gewicht 1,75) enthielt und einen pH-Wert von 3,5 aufwies.
Nach ausgiebigem Waschen mit Leitungswasser und Trocknen der Platte zeigte es sich, daß zwar die Fläche,
die mit der natürliches Gummiarabikum enthaltenden Lösung behandelt worden war, Im feuchten Zustand
Druckfarbe abstieß, während die Hälfte, die mit der Lösung des Acrylamidpolymerisats behandelt worden
war, nach dem erneuten benetzen die Drjckfarbe nicht
abwies.
Der größte Teil der Arbeltsfläche einer sauberen, auf
elektrolytischem Wege gekörnten Aluminiumplatte wurde mit einer Lösung behandelt, die auf 100 ml einer
wäßrigen Lösung 5 g des erwähnten Acrylamidpolymerisats mit dem Molekulargewicht 140 000 enthielt, und der
1,5 VoL-% Phosphorsäure (spezifisches Gewicht 1,75) beigefügt worden war, so daß die Lösung einen pH-Wert
von 1,8 hatte. Die Polymerisatlösung war auf bekannte . Welse hergestellt worden, und zwar durch entsprechendes
Verdünnen eines Konzentrats, bei dem 100 ml der wäßrigen Lösung 30 g des Polymerisats enthielten.
Nachdem die angesäuerte Lösung 1 min lang in Berührung
mit der Platte gehalten worden war, wurde die Platte mit destilliertem Wasser gründlich abgewaschen
und dann getrocknet.
Eine Ecke dieser Fläche wurde nicht in der soeben beschriebenen Weise behandelt.
Bei der Prüfung zeigte es sich, daß die unbehandelte
Fläche schwarze, ölhaltige Druckfarbe annahm, wenn sie mit Wasser benetzt war, während die behandelte Fläche
die Druckfarbe vollständig abwies, wenn sie auf ähnliche Weise befeuchtet war. Nach Ablauf eines Jahres zeigten
sich keine Anzeichen dafür, daß die angesäuerte Lösung des Polymerisats unstabil war; die Lösung blieb völlig
klar und frei von Ausfällungen, und es war auch keine Gelbildung zu beobachten.
Es wurde gemäß dem Beispiel 3 vorgegangen, jedoch wurde anstelle des Acrylamidpolymerisats das erwähnte
Acrylamldhomopolymerisat mit dem Molekulargewicht 660 000 verwendet. Bei der behandelten Fläche zeigte es
sich, daß sie die Druckfarbe erheblich weniger stark
abwies, wenn sie erneut benetzt wurde, als die gemäß dem Beispiel 3 behandelte Fläche.
Es wurde eine wäßrige Lösung hergestellt, die 0,1 Vol.-%
Phosphorsäure (spezifisches Gewicht 1,75) und auf 100 ml der wäßrigen Lösung 10 g eines Acrylamldpolymerisats
enthielt, das einen erheblichen Anteil an Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten aufweist,
und zwar etwa 61 Gew.-% an aus Natrlumacrylat abgeleiteten strukturellen Einheiten sowie etwa
0,7 Gew.-% an von Acrylsäure abgeleiteten strukturellen Einheiten, während die übrigen strukturellen Einheiten
aus Acrylamid abgeleitet waren. Die Lösung hatte einen pH-Wert von 3,2 und wurde benutzt, um eine gekörnte
Aluminlumfläche zu desensiblllsleren. Als die Fläche mit
Druckfarbe eingefärbt und erneut benetzt wurde, war zu beobachten, daß sich die Druckfarbe sehr leicht entfernen
Heß. In dieser Beziehung erwies sich dieses Acrylamldpolymerisat
als brauchbar, und es ähnelte den gemäß dem Beispiel 1 verwendeten Materialien.
Wenn die Lösung wie Im Fall des Beispiels 3 stark angesäuert wurde, wurde das hler verwendete Polymerisat zum Ausfällen gebracht, während bei dem Polymerisat gemäß dem Beispiel 3 kein Ausfällen erfolgte.
Wenn die Lösung wie Im Fall des Beispiels 3 stark angesäuert wurde, wurde das hler verwendete Polymerisat zum Ausfällen gebracht, während bei dem Polymerisat gemäß dem Beispiel 3 kein Ausfällen erfolgte.
so Gleich große Raummengen einer Lösung, die 15 g des
erwähnten Polymerisats mit dem Molekulargewicht 140 000 auf 100 ml der wäßrigen Lösung enthielt, und
einer Lösung, die 15 g natürliches Gummiarabikum auf 100 ml einer wäßrigen Lösung enthielt, wurden gemischt
55i und durch Beifügen von Phosphorsäure entsprechend 1%
des endgültigen Volumens angesäuert. Diese Lösung hatte einen pH-Wert von 2,0, und sie ließ sich mit gutem
Erfolg benutzen, um eine stark verunreinigte lithographische Platte zu reinigen und zu desenslbilisieren, welche
mehrere Monate davor aus einer Bahnoffsetpresse ausgebaut und im ungummlerten Zustand belassen worden
war.
Eine gekörnte, anodisch behandelte Aluminiumplatte wurde mit dichromatlsiertem Gummiarabikum überzogen,
woraufhin der Tiefätzvorgang entsprechend dem veröffentlichten gebräuchlichen Verfahren (G.A.T.F.
Lithographers Manual) durchgeführt wurde. Nach dem Abschluß der Behandlung wurde die mittels Licht gehärtete
Gummischablone mit einer Lösung behandelt, die auf 100 ml der wäßrigen Lösung 4 g des erwähnten
Acrylamldpolymerlsats mit dem Molekulargewicht 140 000 und 1,5 Vol.-* Phosphorsäure (spezifisches
Gewicht 1,75) enthielt. Der pH-Wert der Lösung betrug 1,7. Nach etwa 1 min hatte die Lösung die Verbindung
zwischen der Platte und der gehärteten Gummischicht teilweise erweicht und zerstört, so daß sich die Gummischicht
unschwer durch leichtes Reiben oder Bürsten entfernen ließ.
Die bildfreien Flächen der Platte wurden schließlich dadurch geschützt, daß eine Lösung aufgetragen wurde,
die auf 100 ml der wäßrigen Lösung 10 g des erwähnten Acrylamidpolymerlsats mit dem Molekulargewicht
200 000 enthielt; diese Lösung wurde so abgewischt, daß vor dem Trocknen eine dünne Schicht entstand.
Bei Benutzung der Platte In einer lithographischen
Druckmaschine lieferte die Platte eine große Zahl von sauberen, einwandfreien Abdrucken, ohne daß sich für
den Drucker Irgendwelche Schwierigkeiten ergaben.
Der Behälter und die Befeuchtungseinrichtung einer lithographischen Druckpresse wurden gereinigt und dann
erneut mit einer Lösung gefüllt, die auf 100 ml der wäßrigen Lösung 0,1 g des erwähnten Acrylamidpolymerisats
mit dem Molekulargewicht 140 000 enthielt, und die mit Phosphorsäure auf einen pH-Wert von 4,0 angesäuert
worden war. Die Presse wurde mit einer verchromten lithographischen Bimetallplatte versehen und in Verbindung
mit der vorstehend beschriebenen Lösung betrieben; unter Verwendung normaler Offsetdruckfarbe und
normalen Papiers ließen sich einwandfreie, saubere Abdrucke erzielen.
Eine lithographische Druckpresse wurde benutzt, um Geschäftsformulare auf holzfreiem Papier zu drucken.
Der Vordruck wurde in der üblichen Weise photogra-
phisch auf eine mit einem lichtempfindlichen Polymerisat
vorsenslblllsierte Platte aufgebracht, und es wurde schwarze Druckfarbe verwendet. Der Behälter der Druckpresse
wurde mit einer Lösung gefüllt, die die nachstehende
Zusammensetzung hatte:
das Acrylamidpolymerlsat
mit Molekulargewicht 200 000 0,15 Gew.-%
ein Äthanol 0,008 Gew.-%
Gummiarabikumlösung (20 g auf
100 ml wäßrige Lösung) 0,5096
Wasserbeigabe bis auf 100 Vol.-96
Bei dem Äthanol handelt es sich um ein keine Ionen bildendes oberflächenaktives Nonylphenoxypoly-(äthylenoxy)-Äthanol,
und der pH-Wert der Lösung in dem Abgabebehälter betrug 4,5.
Es war ohne jede Schwierigkeit möglich, scharfe, dichte, schwarze Abdrucke bei der geforderten Auflage
von 30 000 Exemplaren zu erzielen.
Beispiel 10
Es wurde eine weitere tiefgeätzte Platte entsprechend
dem Beispiel 7 hergestellt und in einer Druckpresse verwendet, die eine Befeuchtungseinrichtung besaß, welche
mit einer Lösung der nachstehenden Zusammensetzung gefüllt war:
das Acrylamldpolymerisat
mit Molekulargewicht 200 000 0,25%
Hydroxyäthylcellulose 0,1%
Ammonlumdlhydrogenphosphat 0,159b
Destilliertes Wasser bis zu 10096
Der pH-Wert betrug 4,5. Während eines langen Auflagedrucks
wurde die Druckform oder Platte beim StIlI-stand der Presse von Zeit zu Zeit geschützt; zu diesem
Zweck wurde eine Lösung aufgetragen, bei der es sich um eine 1096ige wäßrige Lösung des gleichen Acrylamidpolymerisats
handelte, die mit Ammonlumhydrogenphosphat bis zur Erreichung eines pH-Wertes von 4,5
angesäuert worden war. Es ließ sich eine Gesamtdruckauflage von 100 000 Exemplaren erzielen.
Claims (5)
1. Wäßrige DesenslblllsierungSiösung zur Verwendung beim Herstelle«; lithographischer Druckformen,
enthaltend eine hochmolekulare Verbindung, sowie ein saures desensibillsierendes Material, das In einer
solchen Menge vorhanden ist, daß der pH-Wert der Lösung unter 5,5 liegt, dadurch gekennzelch-
BeIm Offsetdruck verwendet man besondere Druckformen bzw. Schablonen, die auch als lithographische Platten bezeichnet werden (vgl. L. E. Lawson, »Offset Lithography«, 1963, Verlag Vista Books Limited, London).
Bel den meisten dieser Druckformen müssen die bildfreien Flächen während des gesamten'Druckvorgangs
mit einer dünnen Wasserschicht befeuchtet werden, damit sie keine Druckfarbe annehmen, weshalb sich die
Qualität des Druckverfahrens nach der Leichtigkeit rich-
net, daß die hochmolekulare Verbindung ein Poly- io tet, mit der dies erreicht werden kann. Aus diesem
merisat ist, das 99 bis 75 Gew.-« strukturelle Einheiten, die von Acrylamid abgeleitet sind, und 1 bis 25
Gew.-% an Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten aufweist.
2. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten des Polymerisats von Acrylsäure
und/oder einem Acrylsäuresalz abgeleitet sind.
3. Lösung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich -
Grund kommt dem Material bzw. kommen den Materialien, die zur Erzeugung der bildfreien Fläche einer lithographischen Druckform gewählt werden, eine erhebliche Bedeutung zu.
Bei In Industriellem Maßstab arbeitenden Druckerelen
1st es heute nicht mehr üblich, die Lösungen, die bei Behandlungs- und Druckvorgängen verwendet werden,
selbst zusammenzustellen, sie werfen vom Fachhandel bezogen, der entsprechende Kenntnisse besitzt und entnet, daß das Polymerisat ein Molekulargewicht von 20 sprechend spezialisiert ist. Für den Lieferanten ergeben
etwa 140000 hat, daß das Polymerisat 10 Gew.-% an sich dabei verschiedene Probleme. Zunächst sollen hoch-Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten aufweist, die von Nätrlumacrylat abgeleitet sind,
und daß die verbleibenden strukturellen Einheiten
von Acrylamid abgeleitet sind.
4. Lösung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat ein Molekulargewicht von
etwa 200 000 hat, daß das Polymerisat 3 Gew.-% an
Carboxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten aufweist, die von Acrylsäure abgeleitet sind, daß 30 »Gummiarabikum« bekannt Ist, in großem Umfang als
das Polymerisat 18 Gew.-% an Carboxylgruppen ent- Desensibllisierungskollold verwendet,' mittels dem die
haltenden strukturellen Einheiten aufweist, die von bildfreien Flächen wasseraufnahmefähig gemacht wer-Natriuniacrylat abgeleitet sind, und daß die übrigen den. Dieses Kolloid wird In Form einer wäßrigen Lösung
strukturellen Einheiten von Acrylamid abgeleitet sind. verwendet, die flimblldende Eigenschaften hat und ein
5. Lösung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich- 35 Verschmieren des Druckbildes verhindert. Gummlarablnet, daß das Polymerisat ein Gemisch ist aus einem kum wird in verschiedenster Weise verwendet, z. B. als
Polymerisat, das ein Molekulargewicht von etwa Desenslbllislerungslösung während der Behandlung von
140 000 hat und das 10 Gew.-% von Carboxylgruppen Druckformen, ferner in Form einer während des Druckenthaltenden strukturellen Einheiten aufweist, die Vorganges aus einem Behälter zuführbaren Lösung sowie
von Natrtumacrylat abgeleitet sind, wobei die übrigen 40 m Verbindung mit verschiedenen Zusatzstoffen. Bei
strukturellen Einheiten von Acrylamid abgeleitet sind, Behandlung sauberer Druckformen kann normalerweise
sowie aus einem Polymerisat, das ein Molekularge- das Gummiarabikum allelne verwendet werden. Müssen
wicht von etwa 200 000 hat, das 3 Gew.-& an Car- jedoch verschmutzte Druckformen behandelt werden,
boxylgruppen enthaltenden strukturellen Einheiten wird üblicherweise ein Gemisch aus Gummiarabikum
aufweist, die von Acrylsäure abgeleitet sind, sowie 45 und einer desensiblllslerend wirkenden Säure z. B.
konzentrierte Lösungen hergestellt werden, die leicht transportierbar sind und die vor dem Gebrauch auf die
gewünschte Konzentration verdünnt werden können. Dazu muß nicht nur die Rezeptur sehr zweckmäßig sein,
sondern es sind auch die Kosten der Bestandteile sowie
die Möglichkeit ihrer Beschaffung zu berücksichtigen.
Seit den Anfängen der Lithographie wird ein natürlich
vorkommendes Material, das unter der Bezeichnung
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