DE2615075A1 - Verfahren zur herstellung einer druckplatte fuer flachdruckverfahren und mittel zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Verfahren zur herstellung einer druckplatte fuer flachdruckverfahren und mittel zur durchfuehrung des verfahrens

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DE2615075A1 DE19762615075 DE2615075A DE2615075A1 DE 2615075 A1 DE2615075 A1 DE 2615075A1 DE 19762615075 DE19762615075 DE 19762615075 DE 2615075 A DE2615075 A DE 2615075A DE 2615075 A1 DE2615075 A1 DE 2615075A1
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Ralph Gordon Czerepinski
Walter Lloyd Garrett
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Dow Chemical Co
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41NPRINTING PLATES OR FOILS; MATERIALS FOR SURFACES USED IN PRINTING MACHINES FOR PRINTING, INKING, DAMPING, OR THE LIKE; PREPARING SUCH SURFACES FOR USE AND CONSERVING THEM
    • B41N3/00Preparing for use and conserving printing surfaces
    • B41N3/08Damping; Neutralising or similar differentiation treatments for lithographic printing formes; Gumming or finishing solutions, fountain solutions, correction or deletion fluids, or on-press development

Description

Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte für Flachdruckverfahren und Mittel zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Druckplatte für Flachdruckverfahren durch Hydrophilieren der Nichtb'ildstellen und Hydrophobieren der Bildstellen der ggf. mit einer lichtempfindlichen, ein latentes Bild tragenden Schicht überzogenen Druckplatte, wobei das latente Bild ggf. vorher durch Entfernen eines Teils der Überzugsschicht entwickelt wird, sowie ein Mittel zur Durchführung dieses Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren schließt die Entwicklung, Gummierung, Gummiätzung, Befeuchtung während des Drückens, Reinigung während und nach dem Drucken und die Behandlung vor der Lagerung lithographischer Druckplatten sowie Mittel
hierfür unter Verwendung von Polyacrylamid-Polymeren und Gemischen solcher Polymere als Streckmittel oder an Stelle eines Streckmittels für das herkömmliche Gummiarabicum ein.
Das lithographische Druckverfahren, eine Unterart der Flachdruckverfahren, ist ein bekanntes und ausgereiftes Verfahren. Bei diesem Verfahren wird ganz allgemein von einer flachen Platte oder einem Zylinder, welche im wesentlichen keine Oberflächenvertiefungen oder -erhöhungen aufweisen (deshalb "Flach"-Druckverfahren) gedruckt, wobei der Druck von unterschiedlichen Eigenschaften der Bildstellen und der Nichtbildsteilen der Oberfläche bezüglich der Druckfähigkeit abhängt. Bei der Lithographie (unter Lithographie wird in diesem Zusammenhang nicht etwa nur der Steindruck, sondern jedes direkte Flachdruckverfahren, das sich einer Flachdruckplatte bedient, verstanden) wird die Druckplatte mit dem wiederzugebenden Bild mit Hilfe irgendeines der verschiedenen, dem Fachmann bekannten Verfahren in der Weise versehen, daß die Nichtbildsteilen hydrophiliert, die Bildstellen dagegen hydrophobiert werden. Bei einer weitverbreiteten Technik wird zu diesem Zweck eine lichtempfindliche Schicht benutzt. Hierbei wird anschließend an das Belichten der lichtempfindlichen Schicht mit bildartig moduliertem Licht-das latente Bild entwikkelt und ein Teil der Schicht von der Platte entfernt. Danach wird die Druckplatte mit einer desensibilisierenden Lösung behandelt, um diejenigen Stellen der Platte, von denen die lichtempfindliche Schicht entfernt wurde, hydrophil zu machen. Während des eigentlichen Drückens wird die Oberfläche der Platte mit einer wäßrigen Wasserführungslösung (fountain solution) behandelt. Die Wasserführungslösung hält alle Stellen der
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Oberfläche, die nicht von dem hydrophoben Bild bedeckt sind, feucht. Außerdem verhindert die Wasserführungslösung das Abschäumen der Druckplatte, d.h. sie verhindert, daß die Nichtbildstellen zumindest Oruckfarbe annehmen. Die Wasserführungslösung kann so zusammengesetzt werden, daß die Oberfläche der Platte allmählich gerade in einem Ausmaß geätzt wird, daß die Begrenzungslinien scharf bleiben und eine schnelle Abnützung vermieden wird. Bei einem herkömmlichen System wird die Wasserführungslösung durch eine oder mehrere Laufwalzen auf die Platte aufgetragen. Mindestens eine Druckfarben-Laufwalze, die mit einer Druckfarbe auf Öl-Basis beschichtet ist, wird dann mit der gesamten Oberfläche der Platte in Berührung gebracht, wobei die lithographische Druckfarbe jedoch nur auf den Bildstellen niedergeschlagen wird, da die hydrophilen Nichtbildstellen die Druckfarbe abweisen. Die lithographische Platte wird daher für jeden Abdruck, der während eines Drucklaufes gemacht wird, zuerst mit der wäßrigen Wasserführungslösung befeuchtet und anschließend mit einer lithographischen Druckfarbe eingefärbt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß die Wasserführungslösung und mindestens ein Teil der Druckfarbe auf Öl-Basis mit Hilfe einer ersten Laufwalze gleichzeitig auf die Platte aufgebracht werden. Bei diesem letzteren System können andere Laufwalzen, die gewöhnlich einen kleineren Druchmesser als die erste besitzen, anschließend mit der Platte in Berührung gebracht werden, um die Druckfarbe gleichmäßiger zu verteilen. Schließlich wird das eingefärbte Bild entweder direkt auf einen: Papierbogen oder eine andere zu bedruckende Trägeroberfläche oder aber auf ein Offset-Drucktuch aus Gummi oder einem synthetischen Material übertragen, welches seinerseits in umlaufender Weise den Zwischenabdruck auf die Oberfläche der Endwiedergabe überträgt.
Bei der Herstellung lithographischer Druckplatten wurde lange Zeit Gummiarabicum in sauren, wäßrigen Lösungen
*)teilweise 609843/0844
verwendet. Gummiarabicum wurde z.B. in Lösungen zur Entwicklung eines latenten Bildes, als desensibilisierender Bestandteil einer Gummierungslösung, gelegentlich in Verbindung mit einem ätzenden Mittel (in diesem Falle wird die Lösung als Gummiätzmittel "bezeichnet), um die NichtMldstellen scharf zu umreißen und Druckfarben abweisend, d.h. eher hydrophil als hydrophob zu machen, in Wasserführungslösungen, wiederum gelegentlich in Verbindung mit einem Ätzmittel, um die Nichtbildstellen,während des Drückens hydrophil zu halten, als Schutzschicht während Leerlaufperioden auf der Presse oder sogar während wochen- und monatelanger Lagerung sowie in Reinigungszusammensetzungen für Druckplatten verwendet.
Gummiarabicum ist ein Naturstoff, der als Ausscheidung von Akazienbäumen gewonnen wird. Obwohl die genaue Struktur von Gummiarabicum unbekannt ist, liegt der Hauptbestandteil offensichtlich irgendwo zwischen Hemicellulose und den einfachen Zuckern. Es ist im wesentlichen ein Gemisch aus Calcium;-, Magnesium- und Kaliumsalzen der Arabinsäure. Das mittlere Molekulargewicht der polymeren Arabinsäure liegt im Bereich zwischen 200 000 und 270 000.
Die Nachteile von Gummiarabicum wurden im Handel lange erkannt, und ies wurde seit langem nach einem geeigneten Ersatz gesucht. Da es sich um einen Naturstoff handelt, ist seine Qualität beträchtlichen Schwankungen unterworfen, und es neigt außerdem dazu, Fremdstoffe verschiedenster Art zu enthalten, so daß es zuerst gereinigt werden muß. Die Gummiarabicum enthaltenden Wasserführungslösüngen, die während des Drückens dazu benutzt werden, die Nichtbildstellen hydrophil zu halten, neigen zur Emulsionsbildung mit der Druckfarbe. Eine zu starke Emulgierung schwächt aber die Auflösung des Druckes, verursacht ein Abschäumen der Druckplatte und das Abziehen von Druckfarbe von den Druckfar-
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ben-Laufwalzen. Zu den technologischen Nachteilen des Gummiarabicum kommt noch, daß eine dauernde, sichere und ausreichende Versorgung, jedenfalls der Vereinigten Staaten, mit dem Produkt zweifelhaft ist, da fast der gesamte Bedarf aus dem politisch unstabilen mittleren Osten importiert wird. Vom US-Wirtschaftministerium herausgegebene Daten sagen für 1975 voraus, daß die eingeführte Gummiarabicum-Menge nur etwa die Hälfte derjenigen Menge betragen wird, die 1972 eingeführt wurde, wogegen der auf eine Mengeneinheit bezogene Preis sich in derselben Zeitspanne verdoppelt hat. Ein Ersatz für Gummiarabicum wird deshalb so schnell wie möglich benötigt.
Einige der bisher als Ersatzstoffe für Gummiarabicum vorgeschlagenen Zusammensetzungen zur Behandlung bildtragender Druckplatten sind,Oxalsäure (US-PS 3 489 56i), Homopolymere und Copolymere der Itaconsäure (US-PS 3 507 647), Natriumcarboxymethylcellulose (US-PS 3 166 421), ein Copolymer aus Methylvinyläther und Maleinsäureanhydrid (ibid.), Polyacrylsäure (US-PS 3 211 686) sowie die Natrium- und Ammoniumsalze der Polyacrylsäure (JA-AS 49-6561 (1974)), Alginsäure und deren Natriumsalz sowie Polyvinylalkohol (US-PS 3607 255). Keiner dieser bereits vorgeschlagenen E satzstoffe scheint gewerblich in überzeugener Weise, zumindest bis heute, angenommen worden zu sein, da Gummiarabicum ungeachtet aller seiner Nachteile nach wie vor in der Industrie das Mittel der Wahl geblieben ist.
Kürzlich wurden alkalische Lösungen vorgeschlagen und auch mit einem gewissen Erfolg als Wasserführungslösungen verwendet. Die meisten enthalten jedoch eine beträchtliche Menge oberflächenaktiver Mittel, neigen zum Schäumen und verursachen eine gewisse Emulgierung der Druckfarbe. Aus diesem Grunde sind sie nicht immer geeignet.
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Die GB-PS 1 055 711 lehrt ein verbessertes Silberhalogeniddiffusionsverfahren, bei dem ein lichtempfindliches Material verwendet wird, das eine Silberhalogenid-Emulsionsschicht enthält, die mit einer oberen wasserlöslichen Kolloidschicht bedeckt ist. Das lichtempfindliche Material wird belichtet, entwickelt und erst danach mit dem die lithographische Druckplatte bildenden Metall zur Übertragung des Bildes auf die Platte in Berührung gebracht. Von der Reihe der gelehrten Kolloide, die zur Verwendung in der oberen Schicht geeignet sind, werden Polyacrylamid und Polyacrylsäure eingeschlossen. Es wird außerdem gelehrt, daß die obere Schicht mehr als eines der in einer Liste aufgeführten Kolloide enthalten kann. In dem Patent wird jedoch weder vorgeschlagen noch nahegelegt, Polyacrylamid oder Polyacrylsäure - entweder getrennt oder zusammen - zum Hydrophilieren der Nichtbildsteilen der Druckplatte zu verwenden, nachdem das Bild einmal auf die Platte übertragen worden ist: Zu diesem Zweck verwenden die Anmelder Carboxymethylcellulose. Gemäß der GB-PS wird beabsichtigt, das Kolloid in der oberen Schicht nach beendeter Übertragung zu entfernen. Überdies lehrt das Patent nicht, daß Gemische aus Polyacrylamid und Polyacrylsäure gegenüber den entsprechenden Einzelverbindungen bevorzugt wären, wodurch zu verstehen gegeben wird, daß bei dem. dort beschriebenen Verfahren kein besonderer Vorteil erzielt wird, wenn die Verbindungen in Form eines Gemisches verwendet werden. Ganz im Gegenteil wurde bei dem in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Flachdruckplatten, die schon ein Bild tragen, gefunden, daß die Verwendung eines aktiven Polymers, das das richtige Verhältnis von Amid- und Carboxylgruppen besitzt, kritisch ist, wie dies aus den zahllosen Beispielen und den unten beschriebenen Vergleichsversuchen hervorgeht. Beim erfindungsgemäßen Verfahrai ist außerdem das mittlere Molekulargewicht der das aktive Polymer bildenden Komponente kritisch.
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Es kommt hinzu, daß bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden sind, Polyacrylsäure oder Polyacrylamid enthaltende Zusammensetzungen auf verschiedene Art und Weise mehr oder weniger als Dauerbestandteil der lithographischen Platte selbst zu verwenden, also in Zusammensetzungen/ die einen Teil der Platte bilden, schon bevor die Platte ein Bild trägt* So wird z.B. nach der US-PS 3 265 504 auf die gesamte Oberfläche der Druckplatte ein Polyacrylamid enthaltender Dauerüberzug dadurch aufgebracht, daß die Platte mit einer Polyacrylamid-Abrieb enthaltenden Aufschlämmung in Berührung gebracht wird, während die Oberfläche gleichzeitig .mechanisch mit einer Bürste gemasert wird. Gemäß der US-PS 3 136 636 wird Polyacrylsäure oder deren wasserlösliche Homologe in einer Schicht zwischen der Oberfläche der Platte und dem Diazo-Überzug verwendet. Ähnliche Vorschläge sind in verschiedenen anderen US-PS, z.B. in der US-PS 3 298 852, enthalten. In der US-PS 3 374 094 wird ein Bindemittel für die lichtempfindliche Zusammensetzung für lithographische Druckplatten vorgeschlagen, welches einige aus einer ganzen Anzahl hydrophiler Kolloide, einschließlich Polyacrylamid, enthält. Es ist jedoch bisher, soweit hier bekannt, kein Versuch unternommen wurde, Polyacrylamid-Zusammensetzungen für die Behandlung lithographischer Druckplatten, die bereits ein Bild (latent oder entwickelt) tragen, zu verwenden, z.B. in desensibilisierenden oder Wasserführungslösungen.
Der Ausdruck "Bild" bedeutet sowohl (1) die auf «jiner lithographischen Druckplatte geschaffenen hydrophoben, oleophilen, Druckfarbe annehmenden Stellen, z.Bo bei der Entwicklung auf einer photolithographischen Platte nach dem Belichten mit aktinischem Licht, als auch (2) das in einer lichtempfindlichen Schicht einer solchen photolithographischen Platte nach dem Belichten der Platte mit aktinischem Licht, jedoch vor der Entwicklung hergestellte latente Bild.
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Der Ausdruck "Nichfbild" bezieht sich auf die hydrophilen, oleophoben, Wasser annehmenden, Druckfarbe abweisenden Stellen einer lithographischen Druckplatte. Unter dem Ausdruck "bildtragende Oberfläche" wird die gesamte Oberfläche der lithographischen Druckplatte verstanden, die dem Papier oder Drucktuch beim Drucken ausgesetzt wird, einschließlich sowohl der oben erläuterten Bild- als auch Nichtbildsteilen.
"Abschäumen" bezieht sich auf den Zustand-, der auf der Druckplatte herrscht oder sich in dem gedruckten Bild ergibt, wenn die Wasser annehmenden Stellen der Druckplatte zumindest teilweise Druckfarbe annehmen.
Der Ausdruck "erblinden" bezieht sich auf den Zustand, der auf der Druckplatte herrscht oder sich bei dem gedruckten Bild ergibt, wenn die Bildstellen der Druckplatten, zumindest zum Teil Wasser annehmend werden und die Druckfarbe nicht richtig annehmen, z.B. der Zustand, der sich einstellt, wenn aus der Wasserführungslösung stammendes hydrophiles Material auf den. Bild-statt auf den Nichtbildsteilen oder zusätzlich zu den Nichtbildstellen 'anhaftet.
Der Ausdruck "tonen" oder "einfärben" bedeutet das Emulgieren der Druckfarbe in Form von kleinen 'Körnchen in Wasser auf den Nichtbildstellen, was einen Druckfarben-Übergang zu einem Druck der Nichtbildstellen ergibt.
"Desensibilisierung" bedeutet die Abscheidung eines angemessenen Schutzfilms aus einer hydrophilen Substanz auf den Nichtbildstellen, um zu verhindern, daß die Druckplatte an diesen Stellen Druckfarbe von den Druckfarbenwalzen während des Drückens aufnimmt, oder um zu verhindern, daß die Druckplatte Druckfarbe von einem Schwamm oder einem quer über die Plattenoberfläche gewischten Gewebe im Verlaufe von Abblendversuchen zurückhält.
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Der Ausdruck "ein Chrom-Anion lieferndes Mittel" bedeutet eine oder mehrere Verbindungen, die aus der aus Chromsäure und den Alkalimetall- und Ammoniumchromaten und -bichromaten bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
Es ist sehr schwierig, wenn nicht im Grunde genommen' unmöglich, eine wäßrige Lösung von Polyacrylamid zu erhalten, in der alle Carbonylfunktionen durch Amidgruppen gebildet werden. Der Ausdruck "Polyacrylamid" bedeutet daher ein Polymer, das zu mindestens 98 % aus verbindenden
CH0CH -f-
-Einheiten besteht. Die Bedeutung von Polyacrylamid schließt Polymere ein, die . 98 % verbindende Einheiten der oben genannten Formel enthalten und bis zu 2 % verbindende
• CH2CH -
MO 0
-Einheiten enthalten, worin M ein Wasserstoff-, Alkalimetallatom oder ein Ammoniumion bedeutet.
Die Ausdrücke "aktive oder aktives Polymer(e)" und "aktive Polymer-Komponente(n) bedeuten ganz allgemein mindestens eine oder mehrere der Komponenten (a) bis (d) der Markush-Gruppe, wie unten näher definiert.
Unter dem Ausdruck " Carboxylgruppe^)" wird die -COM-Gruppe verstanden, worin M Wasserstoff, ein Alkalimetall oder ein Ammoniumion bedeutet. RQ9843/0844
Der Ausdruck "Alkohol", der in Bezug auf die gemäß der Erfindung zu verwendenden Wasserführungslösungen gebraucht wird, bezieht sich ganz allgemein auf ein- und mehrwertige Hiedrigalkyl-Alkohole und Glykoläther mit einem Molekulargewicht von etwa 170 oder weniger..
Unter "Kiedrigalkyl" werden Alkylgruppen mit nicht mehr als 4 aufeinanderfolgenden Kohlenstoffatomen verstanden·
Die Abkürzung "qf bedeutet die Viskositätseinheit Centipoise. Sämtliche Viskositätsmessungen, ausgenommen die Viskositätsbestimmungen, die sich auf die Kennzeichnung der Hydroxypropyl-methylcellulose beziehen, wurden, soweit nichis anderes gesagt ist, bei Raumtemperatur unter Verwendung eines Brookfield-Viskosimeters durchgeführt. Spindelgrößen von 1 bis 4 und Umlaufgeschwindigkeiten von 6 - 60 Umdrehungen/Minute haben sich für jede der bestimmten Lösungen als geeignet erwiesen.
. Ein hochbefriedigendes Verfahren der eingangs genannten Gattung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Nichtbildstellen durch Behandlung der Druckplatten mit einer Wasser und ein aktives Polymer enthaltenden, ggf. die wäßrige Phase einer Emulsion bildenden Lösung hydrophiliert werden, wobei als aktives Polymer mindestens eine der folgenden Komponenten
a) ein Polymer auf Polyacrylamid-Basis, worin 3 - 70 °/o der CarbonylfUnktionen , durch Carboxylgruppen und
die restlichen Carbonylfunktionen durch Amidgruppen gebildet werden,.
b) ein physikalisches Gemisch aus 97 - 30 Gew.-% Polyacrylamid und 3-70 Gew.-5$ Polyacrylsäure oder
eines Alkali- oder Aminoniumsalzes der Polyacrylsäure,
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c) ein physikalisches Gemisch aus Polyacrylamid oder Polyacrylsäure oder einem Alkali- oder Ammoniumsalz der Polyacrylsäure und mindestens einem Polymer auf Polyacrylamid-Basis gemäß (a), wobei die Polymere in solchen Mengen verwendet v/erden, daß 3 - 70 % sämtlicher Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen und die restlichen, durch Amidgruppen gebildet werden,
wobei die mittleren Molekulargewichte des Polymers auf Polyacrylamid-Basis f des Polyacrylamids, der Polyacrylsäure.oder deren Salze jeweils im Bereich zwischen 5 000 und 1 000 000 liegen, oder
d) ein Gemisch aus einem Polymer oder Polymerengemisch gemäß (a), (b) oder (c) und bis zu 30 Gew.-Jo, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, einer Hydroxypropylmethylcellulose, deren 2 Gew.-$6ige wäßrige Lösung eine Viskosität von 1 - 100 cp, gemessen nach der ASTM-Methode D 2363-72, besitzt,
verwendet wird.
Durch die Verwendung verschiedener Konzentrationen der oben genannten aktiven Komponente in einer wäßrigen Lösung und, Oe nach Bedarf, durch Verwendung zusätzlicher anderer Komponenten, werden Lösungen und/oder Emulsionen zum Entwickeln, Gummieren, zur Gummiätzung, Reinigung, Lagerung und dergl. lithographischer Druckplatten geschaffen. Das Verfahren besteht darin, die Zusammensetzungen bei einer bildtragenden Platte anzuwenden. Hierdurch wird ein neuer Gegenstand, nämlich eine Flachdruckplatte hergestellt, die ein Bild trägt und einen;die aktive Polymerkomponente enthaltenden Überzug aufweist. .. .
Im Einklang mit Vorstehendem betrifft die Erfindung außerdem eine wäßrige Lösung zum Hydrophilieren der Nichtbild-
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stellen einer bildtragenden lithographischen Druckplatte, welche aus Wasser, einem aus der aus (1) Alkalimetallphosphaten, Ammoniumphosphat oder Gemischen davon und (2) Phosphorsäure bestehenden Gruppe ausgewählten Phosphat sowie aus der aktiven Polymerkomponente besteht.
Die Erfindung betrifft außerdem eine konzentrierte wäßrige Lösung, die aus Wasser, einem Phosphat, das aus der aus (1) Alkalimetallphosphat, Ammoniumphosphat oder Gemischen davon oder (2) Phosphorsäure gebildeten Gruppe ausgewählt ist, und aus der aktiven Polyinerkomponente besteht, wobei dieses Konzentrat nach Verdünnung mit weiterem Wasser eine Lösung ergibt, die 0,001 bis 30 Gew.-Ji der aktiven Polymerkomponente enthält und zum Hydrophilieren der Nichtbildstellen einer bildtragenden lithographischen Druckplatte geeignet ist.
Die Erfindung betrifft ferner eine Zusammensetzung zur Entwicklung eines latenten Bildes auf einer photolithographischen Druckplatte, die mit bildartig moduliertem Licht belichtet wurde, welche aus einer Emulsion besteht, die ihrerseits aus (1) einer mit Wasser nicht mischbaren Phase, die ein Lösungsmittel zum selektiven Entfernen der nicht belichteten Stellen einer lichtempfindlichen Negativ-Schicht oder zum selektiven Entfernen der belichteten Stellen einer lichtempfindlichen Positiv-Schicht enthält, welche die jeweils entsprechenden belichteten bzw. nichtbelichteten Bildstellen nicht angreift, und aus (2) einer wäßrigen Phase besteht, die ein Mittel zum Hydrophilieren der Nichtbildstellen der Druckplatte einschließlich der aktiven Polymerkomponente enthält.
Die Erfindung betrifft ferner ein Mittel zur Behandlung lithographischer Druckplatten, das aus einer Emulsion besteht, die ihrerseits aus (i) einer mit Wasser nicht mischbaren Phase, enthaltend Asphalt-Gummi oder Gilsonit und ein Lösungsmittel hierfür, zur Aufrechterhaltung der
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Hydrophobie (Oleophilie) der Bildstellen der Druckplatte und aus (ii) einer wäßrigen Phase, die ein Mittel zur Aufrechterhaltung der Hydrophilie der Nichtbildsteilen der Platte einschließlich der aktiven Polymerkomponente enthält, besteht.
Des weiteren betrifft die Erfindung eine bildtragende lithographische Druckplatte, die auf den Hichtbildstellen der Platte einen die aktive. Polymerkomponente enthaltenden Überzug besitzt.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird das vorstehend genannte Mittel auf eine bildtragende lithographische Druckplatte zum Hydrophilieren der Nichtbildsteilen in wäßrigen Lösungen verschiedener Konzentrationen, wahlweise in Verbindung mit anderen Bestandteilen, je nach der bestimmten gewünschten Wirkungsweise angewandt. So kann eine sehr verdünnte. Lösung, die z.B. 0,001 - 0,5 Ge\v.-% aktives Polymer enthält, als Wasserführungslösung verwendet werden, während eine konzentriertere Lösung, die z.B. 3 - 30 Gew.-?o aktives Polymer enthält, verwendet werden kann, wenn die Platte anfänglich desensibilisiert, gereinigt oder für die Lagerung vorbereitet werden soll. Das Verfahren umfaßt auch die manuelle oder automatisierte Anwendung der Lösung auf eine Druckplatte. Das Mittel wird entweder in einer sauren Lösung verwendet, ein Fall, in dem sie als Ersatz oder Streckmittel für Gummiarabicum betrachtet werden kann, oder es wird in einer Lösung mit neutralem.pH- oder aber in den erst neuerdings entwickelten alkalischen Lösungen zur Behandlung lithographischer Druckplatten/ Wäßrige, das aktive Polymer enthaltende Lösungen können auch als eine Phase von Emulsionen zur Entwicklung eines latenten Bildes auf einem belichteten lichtempfindlichen Überzug auf einer lithographischen Druckplatte sowie zur Wiederaufbereitung einer Druckplatte nach ausgedehntem Gebrauch verwendet werden.
609843/0844 *-) verwendet
Konzentrierte, die aktive Polymerkomponente enthaltende wäßrige Lösungen können leicht gelagert und/oder transportiert und vor Gebrauch mit Wasser verdünnt v/erden. Eine bildtragende lithographische Druckplatte, die auf mindestens einem Teil ihrer Oberfläche einen das aktive Polymer enthaltenden Überzug besitzt, wird ebenfalls als ein Gesichtspunkt der Erfindung betrachtet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird vorzugsweise auf kugelgestrahlte, gebürstete oder eloxierte Aluminiumdruckplatten angewandt. Die Erfindung kann jedoch ebenso,unter Verwendung von verkupferten Aluminiumplatten oder Chrom-Kupfer-Aluminium-Trimetallplatten sowie von Offsetdruckplatten aus Stahl oder Aluminium oder von solchen, die eine Oberfläche aus einem Zinkoxid/Harz-Bindemittel oder einem Titandioxid/ Harz-Bindemittel, aufweisen, ausgeübt v/erden.
A. Das aktive Polymer
Kern der Erfindung ist das aktive Polymer. Die aktive Polymerkomponente kann ein Polymer auf Polyacrylamid-Basis sein, in dem 3-70 % der Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen, der Rest durch Amidgruppen gebildet werden. Das bestimmte Verfahren, nach dem das Polymer auf Polyacrylamid-Basis hergestellt wird, ist nicht kritisch. Es kann durch Copolymerisation von Acrylamid und Acrylsäure oder deren Salzenin einem solchen Verhältnis und unter Bedingungen hergestellt
*
werden, daß 3 - 70 % der Carbony!funktionen im entstehenden Copolymer durch Carboxylgruppen gebildet werden. Ein weiterer Weg, um ein geeignetes Polymer auf Polyacrylamid-Basis zu erhalten, kann in der Hydrolyse von Polyacrylamid bestehen. Sowohl die Herstellung von teilweise hydrolysiertem Polyacrylamid als auch diejenige von Copolymeren aus Polyacrylsäure und Acrylamid ist bekannt (vgl. ganz allgemein "AcrylamideR)Iymers" in Encyclopedia of Polymer Science and Technology, Vol. I, S. 177 ff, Interscience Publishers, New York, 1964).
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*)etwa
Die aktive Polymerkomponente braucht nicht eine einzelne polymere Verbindung zu sein, sofern die Zahl der in der gesamten aktiven Polymerkomponente enthaltenden Carboxylgruppen 9 - VO %t besser etwa 5 - 50 % und vorzugsweise etwa 5 - 25 %, sämtlicher Carbonylfunktionen, d.h. der Summe aus sämtlichen Carboxyl- und Amidgruppen, bilden. Die aktive Polymerkomponente kann daher ein physikalisches Gemisch aus Polyacrylamid und Polyacrylsäure, einschließlich deren Alkalimetall- und Ammoniumsalze,oder ein physikalisches Gemisch aus Polyacrylamid und einem im vorigen Absatz beschriebenen Polymer auf Polyacrylamid-Basis, oder irgendein anderes Gemisch aus Polyacrylamid, Polyacrylsäure und deren Alkalimetall- und Ammoniumsalzen und Polymeren auf Polyacrylamid-Basis sein, sofern der erforderliche Prozentsatz von Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen gebildet wird.
Ein zusätzliches Erfordernis besteht darin, daß jedes der genannten Polymere, also das Polyacrylamid, die Polyacrylsäure oder deren Salze und das Polymer auf Polyacrylamid-Basis, die in der Lösung verwendet werden, ein mittleres Molekulargewicht von etwa 5 000 bis 1 000 000, besser von etwa 10 000 bis 500 000 und vorzugsweise von etwa 25 000 bis 300 000, besitzt. Das mittlere Molekulargewicht der Polymere und der Prozentsatz der durch Carboxylgruppen gebildeten Carbonylfunktionen sollte zusammen betrachtet werden: Obwohl der minimale gerade noch annehmbare Carboxylgruppen-Prozentsatz sich nicht deutlich mit dem Molekulargewicht zu ändern scheint, nimmt der maximale Carboxylgruppen-Prozentsatz, bei dem befriedigende Ergebnisse erzielt werden, im allgemeinen mit steigendem Molekulargewicht ab. Die aktive Polymerkomponente schließlich kann ein Gemisch von irgendwelchen der oben beschriebenen Polyacrylamid-Polymere oder aus den genannten physikalischen Gemischen mit bis zu etwa 30 Gew.-%, vorzugsweise
*)etwa
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10-25 Gew.-5-0, Hydroxypropyl-Methylcellulose sein. Nach einem typischen Verfahren zur Herstellung von Hydroxypropyl-Methylcellulose wird Cellulose mit Propylenoxid und Methylchlorid in Gegenwart von Natriumhydroxid umgesetzt, wobei die Anhydro-Glucose-Einheiten hydroxypropyl-substituiert werden. Hydroxypropyl-Methylcellulose ist bei Raumtemperatur fest, ist jedoch in einer Reihe von Arten bekannt und im Handel, deren 2- Gew.-?oige Lösungen Viskositäten von bis zu mindestens etwa 75 000 cp, gemessen bei 200C entsprechend der ASTM-Methode D 2363-72, besitzen. Die für den hier vorliegenden Fall geeignete Art hat in 2 Gew.-J&Lger Lösung eine Viskosität von etwa 1 cp bis etwa 100 cp, gemessen nach der genannten Methode.
B. Das aktive Polymer enthaltende Lösungen und deren Verwendung
Nachdem die verschiedenen Formen, in denen die aktive Polymerkomponente vorliegen kann, beschrieben wurden, werden nun die die aktive Polymerkomponente enthaltenden, zur Durchführung einer bestimmten Aufgabe zusammengestellten Lösungen . beschrieben. Es ist darauf hinzuweisen, daß die aktive Polymerkomponente einer solchen Zusammenstellung natürlich zum Hydrophilieren der Nichtbildstellen einer bildtragenden Druckplatte verwendet -wird, auch wenn eine bestimmte Zusammensetzung primär eine andere Aufgabe, z.B. die Entwicklung eines latenten Bildes auf einer belichteten lichtempfindlichen Schicht, haben mag.
1. Entwickler
Die erfindungsgemäß verwendeten aktiven Polymere können in der wäßrigen Phase von Emulsionen zur Entwicklung eines latenten Bildes auf einer belichteten photolithographischen Druckplatte verwendet werden.
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Bei der Herstellung einer photolithographischen Druckplatte wird eine Platte mit einer lichtempfindlichen Schicht mit Mldartig moduliertem Licht belichtet. Die Platte kann z.B. durch ein bildtragendes Transparent mit aktinischem Licht belichtet v/erden, wodurch Licht- und Schattenflächen auf die Platte geworfen werden. Die lichtempfindliche Schicht kann von der positiv arbeitenden Sorte sein, bei der die belichteten Stellen der Schicht von der Plaste entfernt werden, während die beschatteten Teile der Schicht auf der Platte haften bleiben. Häufiger wird eine lichtempfindliche Schicht vom negativarbeitenden Typ verwendet, bei dem die belichteten Teile der Schicht auf der Platte haften bleiben und zu den oleophilen Stellen der Platte werden. Vertreter des Negativ-Typs der Schicht sind die Diazo- und Polyvinyl-zimtsäureester-Typen.
Unabhängig von der bestimmten Sorte der verwendeten lichtempfindlichen Schicht wird die Platte nach der Belichtung mit einer Entwickler-Lösung behandelt. Zwar werden eine ganze Reihe von Entwicklern je nach der bestimmten Art der verwendeten lichtempfindlichen Schicht verwendet, doch enthalten die meisten eine Emulsion, die ihrerseits mindestens ein mit Wasser nicht mischbares Lösungsmittel zum selektiven Entfernen der photosensibilisierten Schicht von einer der beiden Arten von Flächen der Platte, die nicht die Druckfarbe tragen soll, enthält. Wo also eine negativ arbeitende lichtempfindliche Zusammensetzung verwendet wird, entfernt das Lösungsmittel die beschatteten Flächen der Schicht und läßt die belichteten Flächen unversehrt. Wenn die Platte umgekehrt eine positiv arbeitende Schicht aufweist, enthält der Entwiekler ein Lösungsmittel, das die Schicht von den belichteten Stellen entfernt, die beschatteten Flächen aber unversehrt läßt. Die zweite Phase einer Entwickler-Emulsion besteht aus einer wäßrigen Lösung, die ein Mittel zum Hydrophilieren der Nichtbildstellen der Druckplatte enthält.
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Die aktiven Polymere können gemäß der Erfindung in der wäßrigen Phase von im Grunde genommen jedem solchen Entwickler an Stelle oder als teilweiser Ersatz von den zu diesem Zweck bisher verwendeten Mitteln, z.B. von Gummiarabicum, verwendet werden. Da die in verschiedenen Entwicklern verwendeten bestimmten Bestandteile etwas variieren, empfiehlt es sich jedoch, vor der Herstellung eines großen Ansatzes unter Verwendung des aktiven Polymers sich der Verträglichkeit des aktiven Polymers mit den restlichen Bestandteilen zu vergewissern. In dieser Weise angewandt, stellt die aktive Polymerkomponente etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-% der wäßrigen Phase der Emulsion dar, während die wäßrige Phase etwa 5 bis etwa 75 Vol.-?o der Gesamtemulsion ausmacht.
Zusätzlich zu dem mit Wasser nicht mischbaren selektiven Lösungsmittel und der ein aktives Polymer, wie oben beschrieben, enthaltenden wäßrigen Phase kann die Entwickleremulsion auch noch ein Mittel wie z.B. einen Farbstoff oder ein Pigment enthalten, um die oleophilen Stellen der Platte leicht sichtbar zu machen. Häufig werden in Entwicklern auch Mittel zur Verbesserung der Eigenschaften der oleophilen Stellen der Platte entweder in Bezug auf ihre Beständigkeit, ihre Oleophilie oder in Bezug auf beides verwendet. Die erfindungsgemäß verwendeten wäßrigen Lösungen sind genauso mit irgendwelchen dieser v/ahlfreien Bestandteile verträglich.
Mit der Aufnahme eines Mittels zum Hydrophilieren der ITichtbildstellen in den Entwickler wird nicht· beabsichtigt, die Verwendung einer besonderen sogenannten "Gummi-" (straight gum) oder "Gummiätz-" (gum etch) -Lösung oder eines Ersatzmittels hierfür zum Desensibilisieren der Platte, wie unten beschrieben, zu ersetzen. Es schützt jedoch gegen eine Sensibilisierung der Platte, welche z.B. durch Oxidation während der Zeit zwischen Belichtung und einem nachfolgenden Desensibilisierungsschritt verursacht wird.
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2. Sogenannte "Gummi"(straight gum)-Lösungen.
Die im-Handel als "Gummilösung" bezeichnete Art wäßriger Lösungen besteht im wesentlichen aus Wasser und einem hydrophilen Kolloid. Eine in breitem Maße verwendete Gummilösung ist Gummiarabicum mit einer Dichte von 14° Baume (annähernd 25 %). Eine solche Lösung hat gewöhnlich einen pH-Wert von etwa 4 - etwa 5. Diese Art Lösung kann zur Desensibilisierung einer Platte verwendet werden, nachdem die Platte belichtet und entwickelt oder mit einer Plattenreinigungsätze, die kein hydrophiles Kolloid enthielt, gereinigt wurde. Sie kann auch zur vorbereitenden Behandlung einer Druckplatte für die Lagerung verwendet werden.
Im Rahmen der Erfindung wird nun eine Lösung zur Verfügung gestellt, die genau zu denselben Zwecken wie eine herkömmliche Gummilösung zu verwenden ist und Wasser und etwa 3 etwa 30 Gew.-% eines aktiven Polymers enthält. Eine solche Lösung besitzt einen annähernd neutralen pH-Wert, kann aber gewünsentenfalls leicht angesäuert werden, z.B. mit Chlorwasserstoff-, Phosphor- oder Schwefelsäure. Eine leicht basische Gummilösung kann durch Verwendung eines Alkalimetalloder Ammoniumphosphats hergestellt werden. Eine gemäß der Erfindung zu verwendende Gummilösung ist im allgemeinen durch einen pH-Wert gekennzeichnet, der innerhalb des Bereichs von mindestens etwa 3 bis etwa 9 liegt; ähnliche Lösungen, die einen pH-Wert besitzen, der entweder über oder unter dem genannten Bereich liegt, werden im allgemeinen als "Gummiätz"-Lösungen (vgl. unten) bezeichnet.
Die Menge an aktiver Polymerkomponente, die in als Ersatzmittel für eine Gummilösung verwendeten Lösungen eingesetzt wird, hängt zum Teil vom Molekulargewicht der verwendeten Polymere ab. Die Fachleute werden erkennen, daß innerhalb
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des genannten Bereiches von etwa 3 bis 30 Gew.-?b die Menge einer bestimmten Polymerkomponente so groß sein sollte, daß die Viskosität der Lösung etwa 40 - 1000 cp, vorzugsweise etwa 50 - 300 cp, beträgt, um einen gleichmäßigen Film auf der Platte zu erhalten. \:Ieimi die verwendete aktive Polymerkomponente eine der oben als bevorzugt beschriebenen ist, d.h. in Bezug auf Molekulargewichten Form von Carboxylgruppen vorliegender CarbonylfunktionenJProzentsatz und dergl., liegt ein bevorzugter Konzentrationsbereich an aktivem Polymer für eine Lösung, die an Stelle einer herkömmlichen Gummilösung verwendet werden soll, zwischen etwa 5 und etwa 12 Gew.-^. In den meisten Fällen ist also die bevorzugte Menge an aktiver Polymerkomponente weniger als halb so groß wie die früher verwendete Menge an Gummiarabicum.
~$i Sogenannte "Gummiätz"(gum etch)-Lösung
Eine andere Art von Lösung, auf dem betreffenden Fachgebiet als "Gummiätz-Lösung" bekannt, enthält typischerweise 32 Gew.-Teile einer "Gummilösung" der oben beschriebenen Art pro Gewc-Teil 85 %iger Phosphorsäure. Eine solche Lösung wird z.B. an Stelle einer Gummilösung verwendet, um eine Platte nach dem Belichten und Entwickeln oder nach der Reinigung zu desensibilisieren oder um auf die Platte vor der Lagerung eine schützende Schicht aufzubringen. Der Unterschied zwischen einer Gummilösung und einer Gummiätzlösung besteht darin, daß letztere auch verwendet werden kann, um eine abgeschäumte Druckplatte zu reinigen, wobei .das aus dem Reinigen und dem anschließenden Viiedergummieren bestehende Zweistufen-Verfahren auf ein Einstufen-Verfahren reduziert werden kann.
Gemäß der Erfindung werden sowohl saure als auch basische Ersatzmittel für eine herkömmliche Gummiätzlösung geschaffen. Jedes enthält etwa 3 bis etwa 30 Gew.-^ an aktiver
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Polymerkomponente und etwa 2 bis etwa 4 Gew.-?6 (auf wasserfreier Basis) einer aus der aus (1) Alkalimetall- und Ammoniumphosphaten -und Gemischen davon und (2) Phosphorsäure bestehenden Gruppe ausgewählten Verbindung. Die saure Gummiätzlösung enthält Phosphorsäure und ist durch einen pH-Wert von etwa 1 bis etwa 3 gekennzeichnet, wogegen die basische Gummiätzlösung mindestens ein Alkalimetall- oder Ammoniumphosphat enthält und durch einen pH-Wert von mindestens etwa 9 bis etwa 12,5 gekennzeichnet ist.
Eine Lösung mit einem zu neutralen pH-Wert wird sowohl bei den sauren wie auch bei den basischen Lösungen die Druckplatte nicht so ausreichend schnell ätzen, wie es für jede praktische Verwendung als Reinigungslösung erforderlich ist, obwohl natürlich eine solche Lösung als reine "Gummilösung", d.h. nur zur Desensibilisierung einer Platte und nicht zum Reinigen oder Ätzen der Platte,verwendet v/erden kann. Andererseits ätzen zu saure oder zu basische Lösungen die Platte zu schnell, so daß Teile der Bildstellen der Platte zerstört oder abgeschwächt werden.
Das oben bei der Beschreibung des Ersatzmittels für herkömmliche Gummilösungen bezüglich der Viskosität und bevorzugten Konzentration der Lösung gelehrte, ist auf Lösungen, die Ersatzmittel für herkömmliche Gummiätzlösungen darstellen, genauso anwendbar. Eine bevorzugte aktive Polymerkomponente wird also vorzugsweise in einer Konzentration von etwa 5 bis 12 Gew.-% der Lösung verwendet.
Als Konzentrat wird eine wäßrige Lösung zur Verfügung gestellt, die die aktive Polymerkomponente, Phosphorsäure oder Alkalimetall- oder Ammoniumphosphate in solchen Mengen enthält, daß nach Verdünnung mit zusätzlichem ¥asser eine Lösung erhalten wird, die die genannten Bestandteile
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in den oben als für die Gummiätzlösung der Erfindung erforderlich beschriebenen Mengen enthält.
4. Wasserführungslösunken (fountain solutions)
Zu einer anderen Klasse von beim Flachdruckverfahren erforderlichen Lösungen gehört eine Wasserführungslösung. Normalerweise wird eine Druckplatte mit einer Gummilösung oder einer .Gummiätzlösung oder einem der hier \rorgeschlagenen Ersatzmittel desensibilisiert, bevor ein Drucklauf begonnen wird. Eine ¥asserführungslösung enthält Wasser, um die hydrophilen Stellen der Platte zu befeuchten, und gerade genügend zusätzliche ausgewählte Bestandteile, um die Mchtbildstellen der Platte während des ganzen Drucklaufes gut abgegrenzt und hydrophil zu halten. Bei einem sehr kurzen Drucklauf ist Wasser allein ausreichend, da die ursprünglich desensibilisierte Platte für mindestens ein paar Abdrucke desensibilisiert bleiben wird. Aus praktischen Gründen enthalten die Wasserführungslösungen jedoch auch einen Mindestgehalt .an'einem = Mittel zum Aufrechterhalten der Hydrophilie der Nichtbildstellen. So kann z.B. eine Gummilösung verdünnt und als Wasserführungslösung verwendet werden. Eine Wasserführungslösung enthält häufig zusätzlich Phosphorsäure. Deshalb kann eine saure Gummiätzlösung auch zur Herstellung einer Wasserf ührungs- · lösung verdünnt werden. Wenn eine saure Wasserführungslösung mit einem pH-Wert von etwa 3,5 bis etwa 5,5 verwendet wird, enthält eine solche in der Fachwelt als bevorzugt angesehene Lösung geiröhnlich ein Metallnitrate Phosphorsäure und gelegentlich ein Chrom-Anionen lieferndes Mittel.
Die Erfindung betrifft ganz allgemein vier Arten von Wasserführungslösungen, die entsprechend ihrem pH-Wert und der Art des Lösungsmittels3i-stems eingeteilt werden: Saure wäßrige, alkalisch v/äßrige, saure wäßrig-alkoholische und alkalische wäßrig-alkoholische Lösungen.. Jede der vier
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Arten enthält mindestens etwa 97 Gew.-?5 Lösungsmittel und etwa Ο,ΟΟΊ bis etwa 0,5 Gew.-?5, vorzugsweise etwa 0,0025 Ms etwa 0,1 Gew «,-?£, aktives Polymer. Eine nicht ausreichende Menge an aktivem Polymer führt zu ungenügendem Schutz der Platte. während langdauernder Druckläufe, wogegen ein Überschuß zur unmäßigen Bildung einer Glasur auf den Laufwalzen führt.
Das Lösungsmittel enthält mindestens etwa 75 Vol.-% Wasser. Im Falle saurer wäßriger und alkalisch wäßriger Wasserführungslösungen "besteht das Lösungsmittel im wesentlichen aus Wasser.
Es ist jedoch in der Fachwelt bekannt, daß es manches Mal wünschenswert ist, in die Wasserführungslösung einen Alkohol aufzunehmen, insbesondere beim Drucken auf einen beschichteten Stoff hoher Qualität, z.B. bei Verwendung eines Befeuchtungssystems vom Dahlgren-Typ.. Ein Vorteil eines Alkohols besteht darin, daß er den Befeuchtungswinkel so verändert, daß die Wasserführungslösung vom Vorratsbehälter auf die Plattenoberfläche durch Laufwalzen aus Metall-Gummi o.dgl. gebracht werden kann, die keine wasserabsorbierende Umwicklung wie Tuch oder Papier aufweisen. Die erfindungsgemäß zu. verwendenden Wasserführungslösungen mit einem Wasser/Alkohol-Lösungsmittelsystem sind den entsprechenden wäßrigen Wasserführungslösungen in jeder Hinsicht ähnlich, außer daß eine gleiche Menge, bezogen auf das Volumen, eines ein- oder mehrwertigen Niedrigalkylalkohols oder Glykoläthers mit einem niedrigen Molekulargewicht (etwa 170 oder weniger) an Stelle von bis zu etwa 25 Vol.-% Wasser verwendet wird. Beispiele für solche Verbindungen sind Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin und Diäthylenglykoläthylather. Die Fachleute werden erkennen, daß, abhängig von der Eigenschaft und der Konzentration der aktiven Polymerkomponente und der als Lösungsmittel
an Stelle einer gewissen Wassermenge ausgewählten Verbindung, in einigen Fällen das Wasser/Alkoholverhältnis größer sein muß, d.h. mehr Wasser als dem Verhältnis 75ϊ25 ent- . spricht, verwendet werden muß, damit die aktive Polymerkomponente nicht ausfällt. Gewöhnlich wird natürlich aus Kostengründen nicht mehr Alkohol verwendet werden als zum Erreichen der gewünschten Ausführungsform erforderlich ist. In dieser Hinsicht besteht ein Vorteil der sauren Wasser/-Alkohol-Wasserführungslösungen gemäß der Erfindung darin, daß zur Erzielung der gewünschten A sführungsform eine deutlich geringere Alkoholmenge im allgemeinen erforderlich ist als bei vergleichbaren Wasserführungslösungen auf der Basis von Gummiarabicum.
Die sauren Wasserführungslösungen gemäß der Erfindung können unabhängig davon, ob das Lösungsmittelsystem aus Wasser besteht oder noch einen Alkohol enthält, zusätzlich zum aktiven Polymer enthalten: Ein Metallnitrat in einer Menge bis zu'0,25 Gew.-% der Lösung, berechnet auf wasserfreier Basis, besser von etwa 0,02 bis etwa 0,15 Gew.-% und vorzugsweise von etwa 0,04 bis etwa 0,1 Gevr.-%; Phosphorsäure in einer Menge bis zu etwa 0,05 Gew.-% der Lösung, besser von etwa 0,004. bis 0,03 % und vorzugsweise etwa 0,008 bis etwa 0,018 Gew.-?S; und ein Chrom-Anionen lieferndes Mittel in einer Menge bis zu etwa 0,02 Gew.-% der Lösung, berechnet auf wasserfreier Basis, vorzugsweise-etwa 0,01 bis etwa 0,02 %. Ammoniumbichromat wird als Chrom-Anionen lieferndes Mittel bevorzugt. Der pH-Wert der sauren Wasserführungslösungen wird vorzugsweise innerhalb des Bereiches von etwa 3,5 bis etwa 5»5 gehalten.
Für die Verwendung in den .beschriebenen sauren Wasserführungslösungen geeignete Metallnitrate sind diejenigen Nitrate, deren korrespondierende Hydroxidverbindungen, z.B. Mg(OH)2,
ein Löslichkeitsprodukt in Wasser bei 25°C von etxira 10"^ bis
—'S'i —in ?n
etwa 10 , vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 10 be-
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sitzen. Hierzu zählen z.B. die Nitrate von Magnesium, Calcium, Cadmium, Beryllium, Aluminium, Zinn, Zirkon, Nickel, Mangan, Eisen (nur Fe ), Chrom, Kupfer und Blei. Das Normalpotential des Metalls ist vorzugsweise bezüglich den des Wasserstoffs negativ. Magnesium-und Zinknitrat werden bevorzugt. Die Fachleute werden erkennen, daß dann, wenn einige der genannten Metallnitrate verwendet werden, die Konzentrationen der verschiedenen Bestandteile und der pH-Wert der Lösung innerhalb der genannten Grenzen so gewählt werden sollte, daß eine Ausfällung, die die Qualität des gedruckten Bildes oder den glatten Betrieb des Preßstempels schädigen, vermieden wird.
Es wurde gefunden, daß bei Verwendung der sauren Wasserführungslösungen gemäß der Erfindung weniger Wasserführungslösung benötigt wird, um das richtige Druckfarbe-Wasser-Verhältnis aufrechtzuerhalten, als dies bei Verwendung entsprechender Lösungen von Gummiarabicum der Fall ist. Wenn die Versorgung mit Wasserführungslösung unzureichend ist, wird die Platte nicht ausreichend befeuchtet und das Abschäumen tritt ein. Wenn zu viel Feuchtigkeit angewandt wird, wird die Wasserführungslösung auf den Druckfarbenlaufwalzen zurückgetragen, was zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Druckfarbe auf den Laufwalzen und der Platte führt. Da die Verwendung von weniger Wasserführungslösung letztlich dazu führt, daß weniger Feuchtigkeit von der Platte auf die zu bedruckende Oberfläche verbracht wird, sind " somit schnellere Druckgeschwindigkeiten mit den erfindungsgemäßen Wasserführungslösungen als mit Guramiarabicum-Wasserführungslösungen möglich« ' '. Überdies häuft sich auf den Druckwalzen weniger Linters an, eine Folge davon, daß weniger Betriebsunterbrechungen zum Reinigen der Presse erforderlich sind.
Die alkalischen Wasserführungslösungen besitzen schließlich einen pH-Wert von etwa 7,5 bis etwa 12, vorzugsweise von etwa 8,5 bis etwa 10. Die alkalischen Wasserführungslösungen
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enthalten zusätzlich zum Lösungsmittel und dem aktiven Polymer Alkalimetall oder Ammoniumphosphat oder Gemische davon in ausreichender Menge, um den pH-Wert innerhalb eines vorgewählten Bereiches aufrechtzuerhalten. Dies erfordert in der Lösung gewöhnlich etwa 0,01 bis etwa 0,06 Gew.-?£ Phosphat. Je größer die Menge an aktivem Polymer in der Lösung ist, umso niedriger kann im allgemeinen der pH-Wert mit befriedrigenden Ergebnissen gehalten werden; durch Verwendung etwas geringerer Mengen. -' von Polymer und durch Arbeiten bei etwas höheren pH-Werten kann jedoch die Presse nach, kurzen Betriebsunterbrechungen mit weniger verdorbenen Abdrücken wieder in Gang gesetzt werden, z.B. dann, wenn eine der Platten bei einem Vierfarbendruck mitten in einem Drucklauf ausgebessertwerden muß. Da beim Verfahren gemäß der Erfindung keine oberflächenaktiven Mittel von der Art, die bisher bei herkömmlichen Wasserführungslösungen das Schäumen verursacht- haben, erforderlich sind, besteht eine bevorzugte alkalische Wasserführungslösung im wesentlichen aus Wasser, der aktiven Polymerkomponente und dem Alkalimetall- oder Ammoniumphosphat in den genannten Mengen.
Für bequemen Transport und bequeme Lagerung werden Konzentrate jeder der vier Arten von Wasserführungslösungen vorgesehen. Diese Konzentrate enthalten geeignete Bestandteile in erforderlichen Mengen und Verhältnissen, so daß nach Verdünnung dieser Konzentrate mit Wasser oder mit Wasser und einem Alkohol Wasserführungslösungen, wie oben beschrieben, erhalten werden.
5. Asphaltgummiemulsion
Wenn Druckplatten während eines langen Drucklaufes verwendet oder in verschiedenen Läufen mäßiger Dauer v/ieder^yerwendet werden, neigen die Bildstellen gelegentlich zur Ab-
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nutzung. Wenn dies geschieht, so wird die Platte nach den bisher üblichen bekannten Verfahren mit einer Asphaltgummiemulsion behandelt, die etwa 25 bis etwa 75 Vol.-% einer wäßrigen Phase und zum restlichen Teil (mit Ausnahme von Emulsionsstabilisatoren) eine mit Wasser nicht mischbare Phase enthält, die ihrerseits Asphalt oder einen anderen festen Teer, wie z.B. Gilsonit und ein Lösungsmittel hierfür, wie z.B. Terpentin oder einen geeigneten Terpentinersatz oder Testbenzin, z.B. Naphtha, enthält© Der Asphalt (oder das Asphaltanaloge) verbessert die Oleophilie der Bildstellen der Platte und die wäßrige Phase, die ein zu diesem Zweck geeignetes Mittel einschließt, versieht gleichzeitig die Nichtbildstellen mit einem Überzug, um die Hydrophilie dieser Stellen aufrechtzuerhalten und/oder wieder herzustellen.
Eine Asphaltgummiemulsion gemäß der Erfindung enthält als wäßrige Phase einer Emulsion von dem eben beschriebenen Typ eine Lösung, die etwa 3 bis etwa 30 Gew.-55, vorzugsweise etwa 5 bis 12 % der aktiven Polymerkomponente und bis zu etwa 4 %t vorzugsweise etwa 2 bis etwa 4 % Phosphorsäure enthält. Wenn Druckplatten mit einer solchen Emulsion behandelt werden, können erneut Abdrücke erstklassiger Qualität von der Platte erhalten werden.
C. Beispiele und Vergleichsversuche
Die folgenden Beispiele erläutern weiter die Erfindung und zeigen insbesondere die Verwendung von Lösungen, die die oben beschriebenen Polymere, Copolymere, Gemische und deren Gemische zur unterschiedlichen Behandlung bildtragender lithographischer Druckplatten enthalten. Die Erfindung wird durch die in den Beispielen erläuterten Ausführungsformen nicht auf diese speziellen Ausführungsformen beschränkt. In den Tabellen wird "Beispiel" mit "Bsp.",
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"Vergleichsversuch" mit "Vergl." abgekürzt; alle Prozentangaben, die sich auf die Konzentrationen von Lösungen beziehen, sind - soweit nichts anderes gesagt wird - Gewichts-%.
Das unten als "Labor-Abschäumtest" bezeichnete Testverfahren wurde ausgearbeitet, um die Wirksamkeit einer Zusammensetzung als Desensibilisierungs- oder Gummierungslösung abzuschätzen. Wenn eine Zusammensetzung eine Druckplatte gegen Abschäumen in einem solchen Test angemessen schützt, ist sie ganz allgemein auch für jede andere Druckplattenbehandlung angemessen und geeignet, z.B. geeignet in einer Entwickleremulsion, in einer Asphaltgummiemulsion oder - nach Verdünnung - als Wasserführungslösung. Bei diesem Test wurde eine belichtete und entwickelte Druckplatte mit der zu untersuchenden Lösung behandelt, mit Druckfarbe eingefärbt, mit Wasser gespült und auf Abschäumen, Blindwerden oder Abfärben geprüft. Insbesondere wurden gebürstete Aluminiumbleche mit einer lichtempfindlichen Schicht vom Diazo-Typ überzogen. Obwohl die erfindungsgemäßen Lösungen in Verbindung mit jeder Diazo- oder ^eder anderen lichtempfindlichen Überzugsschicht verwendet werden können, wurde die bestimmte Diazo-Überzugsschicht durch Aufbringen einer Lösung auf die Platte hergestellt, die durch ursprüngliches Vermischen von 2 g "Wipe-On Coating Powder" mit 56 g "Negative Wipe-On Coating Solution", beides käufliche Handelsprodukte von der Firma RBP Chemical Corp., Milwaukee, Wise, USA, hergestellt wurde. Nachdem die Diazo-Schicht in warmer Luft ausreichend getrocknet worden war, wurde die Platte einer 5 kW-Quecksilber-Lichtbogen-UV-Lampe in einer Entfernung von 96,5 cm (38 in) durch ein aus einer Kombination von 65 Bildfeldern bestehendes Negativ mit Halbtönen und Bild^eilenwiedergabe in einer Vakuum-Druckmaschine ausgesetzt. Das entstandene latente Bild wurde entwickelt und mit Wasser unter Verwendung von "Sure Dot brand wipe-on developer" ebenfalls von der Firma RBP Chemical Corp., entsprechend den Anweisungen des Herstellers gewaschen. Dann wurde
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eine wäßrige Lösung der zu untersuchenden Substanz auf mindestens einen Teil der feuchten Platte mit einem Papiergewebe aufgebracht. Bei einigen Druckläufenwurden zwei oder mehrere Substanzen auf verschiedene Abschnitte der Platte aufgebracht und gleichzeitig untersucht. Die Platte wurde trocken-poliert und bei Raumtemperatur bei manchen Druckläufen eine Stunde lange und bei anderen 24, 72, 96 Stunden oder langer, wie unten beschrieben, gehalten. Die Platte wurde dann mit Wasser befeuchtet und leicht mit einem feuchten Schwamm poliert, wonach eine Druckfarbe auf Fett-Basis aufgebracht und über die Platte gleichmäßig verteilt wurde. Schließlich wurde die Platte mit Wasser gespült und mit einem feuchten Schwamm poliert, um Druckfarbe von den Nichtbildstellen zu entfernen. Die Platte wurde unter Niederspannungsvergrößerung auf Abschäumen, Erblinden und Ab~ färben geprüft.
Vergleichsversuch 1
Unter Verwendung des Laborabschäumtests wurde eine wäßrige Lösung von Gumroiarabicum mit einer Dichte von 14° Baume (entsprechend etwa 25 Gew.-% Feststoffen) mit einem pH-Wert von 4,7 und einer Viskosität von etwa 55 cp untersucht. Die Nichtbildstellen der behandelten Platte waren von guter Qualität und zeigten nach 72 Stunden kein Abschäumen.
Beispiele 1 bis J> und Vergleichsversuch 2
Wäßrige Lösungen eines Polymers auf Polyacrylamid-Basis mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 250 000, das durch Hydrolyse von näherungsweise 10 % der Carbonylfuriktionen eines entsprechenden Polyacrylamid-Polymers erhalten wurde, wurden hergestellt und mit Schwefelsäure folgender-
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maßen angesäuert:
Tabelle I
Bsp. % Polymer auf Viskosität der Lösung pH
Polyacrylamid- bei Raumtemperatur Basis
15 50 cp 4,5
2 8,5 235 cp 4,5.
3 12 880 cp 4,5 Vergl.2 20 15 000 cp 4,5
Die Lösungen der Beispiele 1 bis 3 wurden unter Verwendung des Laborabschäumtests untersucht. Bei jedem dieser Beispiele wurde ein scharfes, sauberes Bild von ausgezeichneter Qualität sowohl auf Platten, die nach einer Stunde, als auch auf Platten, die nach 72 Stunden mit Druckfarbe eingefärbt xvurden, erhalten. Weder beim Direkt-Abdruck (line copy), noch bei Feststoffen (solids), noch bei Halbtönen (half tones) wurde ein Abschäumen beobachtet. Die Gesamtqualität der nach den Beispielen 1 bis 3 hergestellten Platten wurde besser beurteilt als die der nach Vergleichsversuch 1 unter Verwendung von Gummiarabicum hergestellten. Es zeigte sich, daß die Lösung nach Vergleichsversuch 2 für eine gleichförmige Verteilung auf der Platte bei Raumtemperatur zu viskos war.
Beispiel 4
Es wurde eine 26 %ige wäßrige Lösung eines Polymers auf Polyacrylamid-Basis, das durch Copolymerisation von gleichen Teilen Acrylamid und Acrylsäure erhalten wurde und ein mittleres Molekulargewicht von etwa 25 000 hatte, hergestellt und mit Schwefelsäure auf pH 4,3 eingestellt. Die Viskosität der Lösung wurde zu 120 cp gemessen. Beim Laborabschäumtest wurde leein Abschäumen beobachtet, wenn
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die Platte nach 72 Stunden rait Druckfarbe eingefärbt -wurde,
Vergleichsversuche 3 und 4
Beim Vergleichsversuch 3 wurde eine 15 %ig& wäßrige Lösung von Polyacrylamid (weniger als 2 % hydrolysiert) mit einem mittleren Molekulargewicht von 25 000 hergestellt und der pH-Wert wurde auf 4,3 eingestellt. Die Viskosität der Lösung wurde zu 80 cp gemessen. Bei der Bestimmung mittels des Laborabschäumtests wurde ein Abschäumen beobachtet, wenn die Platte nach 72 Stunden mit Druckfarbe eingefärbt wurde. In ähnlicher Weise wurde beim Vergleichsversuch 4 eine 8 %±ge wäßrige Lösung von Polyacrylamid mit einem mittleren Molekulargewicht von 250 000 hergestellt und auf pH 4,5 eingestellt. Die Lösung hatte eine Viskosität von 190 cp und es zeigte sich, daß sie die Platte gegen Abschäumen im Laborabschäumtest nicht angemessen schützte. Die Vergleichsversuche 3 und 4 zeigen, daß Polyacrylamid allein, das praktisch keine Carboxylgruppen als Carbonylfunktionen aufweist, in einer Gummierungslösung weder so wirksam wie Gummiarabicum noch wie die hier beschriebenen erfindungsgemäßen Mittel ist und deshalb gewerblich für diesen Zweck nicht verwendbar ist.
Vergleichsversuche 5 und 6
Beim Vergleichsversuch 5 wurde eine 0,4 ?aige wäßrige Lösung mit einem auf 4,5 eingestellten pH-Wert und einer Viskosität von 215 cp aus einem Polymer auf Polyacrylamid-Basis mit einem mittleren Molekulargewicht von etwas über 1 000 000, worin etwa 30 % der Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen gebildet werden, hergestellt. Die Lösung wurde unter Verwendung des Laborabschäumtests untersucht. Eine Stunde,nachdem die Lösung auf die Platte aufgebracht worden war, wurde gefunden, daß die Platte gleich eingefärbt war, doch wurde ein gewisses Abschäumen beobachtet.
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Stärkeres Schäumen trat auf, wenn ein Polymer mit einem noch höheren Molekulargewicht (1,5 bis 2 · 10 ) untersucht wurde.
Beim Vergleichsversuch 6 wurde eine Reihe von Lösungen mit einem auf etwa 4 eingestellten pH-¥ert und Polymerkonzentrationen von etwa 6 bis etwa 25 % aus Polyacrylamid und Polymeren auf Polyacrylamid-Basis hergestellt, die sämtlich geringere Molekulargewichte als etwa 5 000 hatten. Keine der Zusammensetzungen zeigte beim Laborabschäumtest ebenso gute Eigenschaften wie Gummiarabicum.
Die Vergleichsversuche 5 und 6 zeigen, daß Lösungen auf Basis von Polymeren mit einem mittleren Molekulargewicht unter etwa 5 000 oder über etwa 1 000 000 als Gummierungslösungen nicht so wirksam sind wie diejenigen, die ähnliche Polymere mit einem mittleren Molekulargewicht innerhalb des genannten Bereiches besitzen, und für die Verwendung als Gummiarabicum-Ersatzmittel nicht geeignet sind.
Beispiele 5 und 6
Als Beispiel 5 wurde eine 8 %ige wäßrige Lösung aus einem Polymer auf Polyacrylamid-Basis mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 200 000 bis etwa 250 000 hergestellt und mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von etwa 4,5 angesäuert. Das Pol3Tner wurde durch Copolymerisation von Acrylamid und Acrylsäure unter Verwendung solcher Mengen hergestellt, daß etwa 10 % der Carbony!funktionen im Copolymer durch Carboxylgruppen gebildet wurden.
Als Beispiel 6 wurde eine ähnliche Lösung aus Polymer auf Polyacrylamid-Basis mit einem mittleren Molekulargewicht von 250 000 hergestellt, -welches etwa dasselbe Amid-/Carboxy!gruppen-Verhältnis, wie in Beispiel 5 auf-
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wies. Das im Beispiel 6 verwendete Polymer wurde jedoch nicht durch Copol3nnerisation, sondern durch Hydrolyse von Polyacrylamid hergestellt.
Jede Lösung wurde auf zwei Platten entsprechend dem Laborabschäumtest aufgebracht. Das eine Plattenpaar wurde nach einer Stunde, das andere nach 96 Stunden mit Druckfarbe eingefärbt. Keine der Platten zeigte irgendein Abschäumen, woraus sich ergibt, daß die Art und Weise, wie Carboxylgruppen in die aktive Polymerkomponente eingebracht werden, nicht kritisch ist.
Vergleichsversuch 7
Eine Lösung wurde, wie in den Beispielen 5 und 6 beschrieben, hergestellt mit der Änderung, daß an Stelle des Polymers auf Polyacrylamid-Basis nicht hydrolysiertes Polyacrylamid, entsprechend demjenigen, das zur Herstellung des in Beispiel 6 verwendeten Polymers hydrolysiert worden war, verwendet wurde. Die Lösung erwies sich beim Laborabschäumtest als unbefriedigend. .
Beispiele 7 bis 11 und Vergleichsversuch 8
Beispiel 7 zeigt die Verwendung einer Lösung, die 27 C-ew.-°3 Polymer auf Polyacrylamid-Basis mit einem mittleren Molekulargewicht von 25 000 enthält, welches durch Copolymerisation von gleichen Teilen Acrylsäure und Acrylamid hergestellt wurde. Der pH-Wert der Lösung war 4,5, die Viskosität 65 cp. Teilmengen der Lösung nach Beispiel 7 wurden als "Lösung B" für die Herstellung der verschiedenen physikalischen Gemische der Beispiele 8 bis 11 (vgl. Tab. II) verwendet. Als "Lösung A" für die Beispiele 8 bis 11 wurden
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Teilmengen der beim Vergleichsversuch S verwendeten Lösung benützt, die dieselbe Zusammensetzung wie die oben beim Vergleichsversuch 4 beschriebene Lösung besitzt, d.h. Polyacrylamid, das zu weniger als 2 % hydrolysiert ist, enthält.
Mit jeder der in Tabelle II genannten Lösungen wurden Druckplatten entsprechend dem Laborabschäumtest behandelt. Die Platten der Beispiele 7 bis 11 zeigten kein Abschäumen, diejenige des Vergleichsversuchs 8 dagegen starkes Abschäumen, wenn sie nach 7 Tagen bei Raumtemperatur und-Luftfeuchtigkeit mit Druckfarbe eingefärbt wurden.
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Tabelle II
ο ca oo
00
Ver/u.8 Beisp.8 Beisp.9 Beis-p.10 Beisp.11 Beisp.7
Teile Lösung A/
Teile Lösung B·
100/0 91,5/8,5 83,5/16,5 69,2/30,8 45,8/54,2 0/100
% der Carbonylfunk-
tionen in Form"von
Carboxylgruppen
2 12 · 20 30 40 50
§
% Polymer (gesamt)
8 10 11 14 18 27
Viskosität /cp7 190 215 210 190 185 65
Mittl. Molekulargewicht des Polymers
χ 103 250 200 160 115 70 25
V>l VJl
Beispiel 12
Ein anderes, mit den Gemischen der Beispiele 8 bis 11 vergleichbares Gemisch,v/urde erfolgreich- in derselben Weise angewandt· Das Gemisch enthielt je 4 Gew.-Jo Polyacrylamid und teilweise (zu 10 %) hydrolysiertes Polyacrylamid, beide mit einem mittleren Molekulargewicht von 250 000. Etwa 5 % sämtlicher Carbonylfunktionen in dem Gemisch wurden durch Carbo jcy !gruppen gebildet. Die Viskosität der Lösung war 120 cp.
Beispiel 13
Es wurde eine 4 %ige Lösung von einem Polymer auf Polyacrylamid-Basis mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 750 000, bei dem 20 % der Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen gebildet werden, hergestellt und auf pH 4,5 angesäuert. Die Viskosität der Lösung betrug etwa 120 cp. Platten wurden gemäß dem Laborabschäumtest behandelt und mit Druckfarbe eingefärbt. Es konnte auf den Platten kein Abschäumen beobachtet werden, wenn sie nach einer Stunde und nach 96 Stunden eingefärbt wurden. Obwohl sicherlich innerhalb des Rahmens der Erfindung verwendbar, war die Polymerlösung etwas zäh; sie wird nicht als bevorzugtes Ausführungsbeispiel betrachtet.
Beispiele 14 bis 17
Es wurden wäßrige Lösungen hergestellt, die jeweils etwa denselben Gewichts-?o-Satz von in unterschiedlichem Maße hydrolysiertem Polyacrylamid enthielten, und beim Laborabschäumtest erfolgreich verwendet. Die Lösungen sind in Tabelle III aufgeführt. · ·
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Tabelle III Bsp.14 Bsp. 15 Bsp. 16 Bsp. 17
8,7 14, 2 19,5 28, 9
^-Satz der
Hydrolyse
7 7 7 7, 5
% aktives Polymer 105 110 115 155
Viskosität der
Lösung /ep7
Mittl.Molekulargewicht d. Polymers χ 103 250 250 250 250
Beispiele 18 "bis 20 und Vergleichsversuche 9 und 10
Die unter dieser Überschrift zusammengefaßte Reihe von Beispielen und Vergleichsversuchen bezieht sich auf die eigentliche Verwendung der im Rahmen der Erfindung liegenden Lösungen bei einem Flachdruckverfahren. Jede verwendete Lösung wurde mit einer besonderen Beispiels- oder Vergleichsversuchs-Nr. bezeichnet Zuerst sollen die Lösungen, dann ihre Verwendung beschrieben werden.
Die in Tab. IV aufgeführten Lösungen wurden zur Verwendung als "Gummilösungen" vom "straight gum"-Typ hergestellt. Die Gummiarabicum-Lösung des Vergleichsversuchs hat von Natur aus einen pH-Wert von etwa 4,5. Die Lösungen der Beispiele 18 bis 20 wurden unter Verwendung von Schwefelsäure auf die entsprechenden vvasserstoffionenkonzentrationen eingestellt.
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Tabelle IV
Aktive Mittl.Molekular- % d.Carbonyl- % d. akt. Korn- Dichte Viskosität
Komponente gew.d.Polymers funktionen in ponente in d. d.Lösung pH
Form v. Carboxyl- Lösung {^BoximkJ r η
gruppen &ctt/
Bsp.18 Gemisch aus
teilt·/, hydroly-
siertem Poly- 150
acrylamid und
einem Copolymer
aus gleichen
Teilen Acrylamid
u. Acrylsäure
Bsp.19 Teilweise hydro-
lysiprtes Poly- 250.000 acrylamid
Bsp.20 Teilweise hydro-
lysiertes Poly- 250 acrylamid
£1,9 Gummiarabicum 240
10
150
4,4
12,3 S 4 140 4,4
23,2 7,4 4 14O 4,5
25 14 60 4.6
Ersatzlösungen für herkömmliche Gummiätzlösungen, als Beispiele 18 GÄ, 19 GA und 20 GA bezeichnet, -wurden durch Vermischen von 32 Gew.-Teilen der entsprechenden Gummilösungen der Beispiele 18, 19 und 20 mit einem Gew.-Teil 85 ftLger Phosphorsäure hergestellt. Eine Vergleichs-Gummiätz-Lösung (Vergleichsversuch' 10) enthielt 32 Teile Gummiarabicum mit einer Dichte von 7° Baume und einen Teil 85 ^ige Phosphorsäure.
Vier verschiedene tfasserführungslösungen, als Beispiele 18 F, 19 F, 20 F und Vergleichsversuch 9 F "bezeichnet, -wurden aus 29,6 ml -1 fluid ounce) der entsprechenden desensiMlisierenden Lösungen der Beispiele 18 bis 20 und des Vergleichsversuchs 9 und aus 59,1 ml (2 fl. ounces) eines sogen. Ätzkonzentrats und durch Verdünnen dieses Gemischs auf ein Volumen von 3,78 1 (1 gallon) hergestellt. Das verwendete Ätzkonzentrat war eine v/äßrige Lösung, die aus 90 g/l Zinknitrat und 8,5 ml/1 85 %±ger Phosphorsäure, Rest Wasser, bestand.
Nach der Beschreibung der verwendeten Lösungen sollen nun die Druckläufe beschrieben werden.
Auf einer käuflichen Aluminiumplatte mit einer vorsensibilisierten Diazo-Überzugsschicht wurde eine Reihe latenter Bilder durch Belichten der Schicht mit einer UV-Lichtquelle durch ein Negativ erzeugt, das aus Feststoffeni einem 120 Linienraster, einem Rasterstufenkeil (screen step wedge)
■Ό
und einer 40 ?oiFarbtonskala. Die Platte wurde mit den für diese käufliche Platte empfohlenen Chemikalien entwickelt. Die Platte wurde in 4 parallele Abschnitte abgeteilt. Jeder der vier Abschnitte wurde mit einer anderen desensibilisierende'n Lösung behandelt, nämlich mit den oben in den Beispielen 18 bis 20 und dem Vergleichsversuch 9 beschriebenen Lösungen. Die Platte wurde *16 Stunden bei Raumtemperatur
*■) besteht
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-AO-
und -Luftfeuchtigkeit belassen und wurde dann auf einer Kiehle-Faxrorite-Lithodruckpresse für die Abschäumtests befestigt. Um auf den Platten unterschiedliche Verschleißraten vorzutäuschen, wurden Papierpackungen von 0,2032 rom, 0,1397 mm, 0,1016 mm-und 0,0508 mm (0,008, 0,0055, 0,004 bzw. 0,002 inch) Dicke zwischen die Platte und die Plattenlauf walze so gelegt, daß die vier Abschnitte der Platte, die mit vier verschiedenen desensibilisierenden Lösungen behandelt worden waren, beim Drucken vier verschiedenen Drücken ausgesetzt wurden. Auf diese Weise wurden 16 verschiedene Kombinationen von Plattenbehandlung und -Druck gleichzeitig untersucht. Die Befeuchtungslösung bestand nur aus "Wasser, um eine möglichst genaue Untersuchungsmethode für die desensibilisierende Zusammensetzung zu schaffen. Das Papier, auf das gedruckt wurde, war die Sorte Mountie Offset Enamel Nr. 70, die von der Northwest Paper Comp, verkauft wird. Als Druckfarbe wurde die von der Handschy Chemical Comp, hergestellte Hanco Offset Super Max Arid Black BK 4664 Litho verwendet. Der Testlauf bestand aus 1Q Zyklen, bei denen die Platte eingefärbt und mit Wasser gereinigt wurde, und aus dem nachfolgenden Bedrucken von 100 Blatt. . Insgesamt wurden 180 Testläufe, jeder mit 100 Blatt, gefahren.
Bei den meisten Druckläufen trat in allen Bereichen der Platte unter dem überschüssigen Druck der 0,2032 mm (0,008 inch)-Packung Abschäumen auf, doch druckten nach 180 Versuchsläufen alle unter normalen Druckbedingungen gehaltenen Bereiche (0,1016 mm (0,004 inch)-Packung)·
■ klar und zeigten kein Abschäumen.
In ähnlicher Weise wurde bei der Anwendung .der vier desensibilisierenden Lösungen auf den Bereichen der Platte mit den 0,0508 mm (0,002 inch)-und 0,1397 mm (0,0055 inch)-Papierpackungen praktisch kein Unterschied beobachtet. Die mit den Lösungen der Beispiele 18 bis 20 behandelten Bereiche der Platte waren in be zug auf die Druckqualität
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gleichwertig oder besser als der mit der Gummiarabicum-Lösung des Vergleichsversuchs 9 behandelte Bereich.
Diejenigen Teile jedes der vier Plattenbereiche, auf denen ein Abschäumen sich entwickelte, wurden mit den entsprechenden Gummiätzlösungen der Beispiele 18-GÄ bis 20-GÄ und des Vergleichsversuchs 10 gereinigt. Each dem in allen Bereichen mit derselben Leichtigkeit erfolgenden Abwaschen des Schaums wurden erneut saubere Abdrucke hoher Qualität von der Platte erhalten, woraus sich ergibt, daß die gemäß der Erfindung eingesetzten Polymere als Ersatz für Gummiarabicum in Reinigungslösungen für Druckplatten verwendet werden können.
Unter Verwendung einiger derselben besonderen oben in diesem Abschnitt beschriebenen Lösungen wurde ein weiterer Versuch wie folgt durchgeführt: Vier Platten wurden in derselben ¥eise, wie beim vorhergehenden Drucktest beschrieben, belichtet und entwickelt. Jede Platte wurde auf vier parallelen Bereichen unter Verwendung der Gummiätzlösungen der Beispiele 18-GÄ bis 20-GÄ und des Vergleichsversuchs 10 desensibilisiert. Die vier gleichbehandelten Platten wurden 40 Stunden lang bei Normalbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) gehalten und jede wurde dann auf der Presse für nachfolgende Druckläufe befestigt. Bei jedem Lauf wurde eine andere der vier Ifasserführungs lösungen der Beispiele 18-F bis 20-F und des Vergleichsversuchs 10 verwendet. Der auf die verschiedenen Teile der Platten wirkende Druck wurde wieder unter Verwendung verschieden dicker Papierschichten zwischen der Plattenlaufwalze und der Platte selbst, wie oben beschrieben, variiert.
Beim anfänglichen Einfärben mit Druckfarbe nahmen die Bildstellen derjenigen Teile der Platte, dis mit den Srsatzgummiätzlösungen der Beispiele 18-GÄ bis 20-GÄ desensibilisiert worden waren, die Druckfarbe leichter an als diejenigen
b L C-! 843/0844
201SÖ7&
Teile, die mit dem Giommiarabicuin-Ge genstück, der Lösung gemäß Vergleichs-Versuch 10 behandelt wurden; d.h. bei Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel trat anfängliches Blindwerden in geringerem Maße auf. Mit jeder Wasserführungslösung wurden 5 000 Blatt bei einer Druckgeschwindigkeit von 4 000 Blatt pro Stunde bedruckt.
Mit der Gunrniarabicuni-^asserführungslösiing wurden befriedigende Ergebnisse auf 15 der 16 Teile der Platte erzielt. In dem Bereich der Platte, der mit der Gummiarabicum-Lösung des Vergleichsversuchs 10 desensibilisiert wurde und dem höchsten Druck während des Drucklaufes ausgesetzt war, trat in .den Halbtönen beträchtliches Abschäumen auf.
Die Wasserführungslösungen der Beispiele, die in vergleichbarer Weise angewandt wurden, erwiesen sich sämtlich- der Gummiarabicum-Wasserführungslösung überlegen.An den v/asserführungslösungen der Beispiele war weniger erforderlich, um das richtige Druckfarbe-Wasser-Verhältnis aufrechtzuerhalten und man erhielt sauberere Halbtöne besserer Qualität, besonders in den hohem Druck ausgesetzten Bereichen als bei der Gummiarabicum-Wasserführungslösung.
Beispiel 21
Bei einem Drucklauf von 60 000 Abdrücken auf Zeitungspapie: unter Verwendung einer Harris Cottrell 15A-0ffsetstrangpresse wurde eine derjenigen des Beispiels 18-F ähnliche Wasserführungslösung verwendet. Während des ganzen Laufes wurden Drucke ausgezeichneter Qualität erhalten. Es trat kein Schäumen der Wasserführungslösung auf und überdies gab es keinerlei Anzeichen dafür, da3 die Druckfarbe durch die Wasserführungslösung emulgiert worden wäre. Eine geeignete Wasserführungslösung kann auch durch Ersatz
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von bis zu etwa 25 % des in den Losungen, wie sie in den Beispielen 18-F Ms 20-F beschrieben sind, verwendeten Wassers durch z.B. gleiche Volumenteile .Isopropylalkohol, Propylenglykol, Glycerin, Diäthylenglykol-äthyläther u.dergl. erhalten werden. So wurde ein Drucklauf von 60 000 Abdrücken auf einer Harris Cottrell LTZ-Druckpresse unter Verwendung einer Wasserführungslösung wie in Beispiel 18-F durchgeführt, wobei jedoch 25 5'j des Wassers durch Isopropanol ersetzt wurden.
Beispiele 22 bis 27
Es wurden verschiedene alkalische Konzentrate und Wasserführungslösungen hergestellt; diese sind in Tabelle V aufgeführt. Als aktive Polymerkomponente wurde eine 8 %lge wäßrige Lösung von teilweise hydrolisiertem (zu etwa 10 %) Polyacrylamid mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 250 000 verwendet, obwohl jedes der oben beschriebenen Polymere, Copolymere und Gemische ebenso gut verwendet werden könnte. Die Wasserführungslösung des Beispiels 26 wurde bei einem Drucklauf von 300 000 Abdrücken auf Zeitungspapier erfolgreicht angewandt. Die Wasserführungslösungen der Beispiele 22 bis 25 und 27 können in ähnlicher Weise verwendet werden.
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Tabelle V
Konzentrat Was ε erführungslösung
Bsp. Aktive Polymer- Na,PO/ ·12Ηο0 K,POA pH Viskosität Lösung 3 4 2 3 4 ± ^j Konzentrat- zugesetztes pH menge Wasser
22 23 24 25 26 27
100 g
1,5g
1,-5g
7g.
9g
3 g 9,4 165
1,5g 9,3 160
5g 10,4 190
2,5g 10,2 180
10,3 185
10,5 190
g
g
9,1 9,0
9,7
9,6
9,65
9,75
Beispiele 28 bis 55 und Vergleichsversuche 11 "bis 14
Es wurden Lösungen hergestellt, die ein Gemisch aus Hydroxypropylmethylcellulose (HPKC) und teilweise hydrolysiertem (zu etwa 10 %) Polyacrylamid mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 250 000 enthielten, und mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt und unter Verwendung des Laborabschäumtests untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI wiedergegeben.
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Tabelle VI
Lösung
CTi'
O
OQ
-F-Cü
HPMC GewichtsVerhältnis Viskosität /cp/ trocken einer 2%-Lösung HPMC/hydrolisiertes __ . Polyacrylamid
% aktives
Polymer
Viskosität Bemerkungen
Z7
Bsp.28
Bsp.29
Vergl.11
Vergl.12
Bsp.30
Bsp.31
Vergl.13
Bsp.32
Bsp.33
Bsp.34
Bsp. 35
Vergl.14
1,5
1,5
1,5
1,5
1,5
1,5
1,5
2,5
2,5
50
50
50
10/90
25/75 50/50
75/25 10/90
25/75 50/50
25/75
25/75 10/90
25/75 40/60
750
12 400
12 150
12 50
6,5 32
^^ 35
6,5 32
6 50
10 220
5,7 72,5
5,7 104
5,7 170
gut; kein Abschäumen
nach einer Stunde oder 72 Stunden
unbefriedigend;
Abschäumen nach 1 Std.
befriedigend nach 1 Std., j> Abschäumen nach 72 Stdn. 0^ (Viskosität etwas niedrig) »
unbefriedigend;
Abschäumen nach 1 Std.
gut j kein Abschäumen
nach 1 Std. oder 72 Stdn.
ι. NJ
cn
Il X
cn
unbefriedigend; . o
Abschäumen nach 1 Std^j
Beispiel 36
Ähnlich wie in den Beispielen 18-F bis 20-F beschrieben, v/erden Wasserführungslösungen, die Hydro:nypropylmethylcellulose enthalten, "unter Verwendung von Lösungen wie denjenigen der Beispiele 28 bis 35 an Stelle der Lösungen nach den Beispielen 18 bis 20 hergestellt. Bei einem besonderen'Beispiel wurden 14,8 ml einer Lösung wie der nach Beispiel 29 mit der Ausnahme, daß sie 8 % Feststoffe enthält und eine Viskosität von 165 cp besitzt, in 3,785 1 Wasser mit 29,6 ml eines Ätzkonzentrats, das mit dem in den Beispielen '13-F bis 20-F beschriebenen vergleichbar ist, unter Bildung einer Wasserführungslösung vermischt, bei deren Verwendung Drucke von ausgezeichneter Qualität auf einem ANPA Faksimile-Versuchsblatt auf einer Offsetpresse erhalten wurden.
Beispiel 37
Eine v/eitere Wasserführungslösung wird durch Auflösen von etwa 4 ml einer unten beschriebenen "A"-Lösung und etwa 8 ml einer "B"-Lösung, ebenfalls unten beschrieben, und etwa 4 ml irgendeiner Lösung der Beispiele 1 bis 20 und 28 bis 35 in einem Liter Wasser hergestellt. Die "A"-Lösung besteht aus 1 1 Wasser, etwa 45 g Ammoniumbichromat und etwa 24 ml 85 folge Phosphorsäure. Die "Bir-Lösung besteht aus etwa 120 g Magnesium- oder Zinknitrat, aufgelöst in 1 1 Wasser.
Beispiel 38
Eine Druckplatte wurde, wie beschrieben, im Laborabschäumtest mit einer Lösung wie der des Beispiels 31, mit der Änderung, daß sie insgesamt 8 % an aktiver Polymerkomponente
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enthält und eine Viskosität von 165 cp besitzt, behandelt. Nach 1-monatiger Lagerung bei Raumtemperatur und -luftfeuchtigkeit wurde die Platte mit Druckfarbe eingefärbt. Es konnte kein Abschäumen festgestellt werden.
Beispiele 59 bis 42
Es wurde eine "A"-Lösung mit einem pH-¥ert von 12,3 durch Auflösen von 7 g Νβ^Ρ0^·12Η20 in 100 g Wasser hergestellt. Eine "B"-Lösung mit einem pH-Wert von 10,65 wurde durch Auflösen von 6 g Ι^^Ρ0^·12Η20 in 100 g einer wäßrigen Lösung hergestellt, welche anfänglich auf pH 4,5 eingestellt wurde und 6,5 Gew.-% teilweise (zu etwa 1Q %) hydrolysiertes Polyacrylamid mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 250 000 enthielt. Vier alkalische wäßrige Wasserführungslösungskonzentrate wurden durch Vereinigung der Lösungen "A" und "B" in verschiedenen Verhältnissen, wie in Tabelle VII angegeben, hergestellt.
Tabelle VII
Gewichtsverhältnis pH
A/B 12,15
Bsp.39 • 10/1 12,0
Bsp.40 10/3 11,85
Bsp.41 2/1 11,6
Bsp.42 1/1
Sechzehn Wasserführungslösungen wurden durch ,Verdünnen von jeweils 14,8 ml, 29,6 ml, 59,1 ml und 88,7 ml jedes der vier Konzentrate auf Volumen von 3,785 1' mit Wasser hergestellt. Die pH-Werte jeder der sich ergebenden viasserführungslösungen sind in Tabelle VIII wiedergegeben.
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Tabelle VIII
Konzentratmenge /hlj
verdünnt auf je
3,785 1
Konzentrate gemäß
39 40
10,87 Beispiel
41 42
10, 58 -
14,8 11 11,28 10,7 11
29,6 11, 11,55 11,15 11, 28
59,1 11, 11,65 11,45 11, 38
88,7 11, 11,55
BeiSOiel 43
»35
,6
.73
Eine mit den im vorstehenden Satz von Beispielen beschriebenen Lösungen vergleichbare alkalische Lösung "wurde durch Verdünnen von 29,6 ml des Konzentrats nach Beispiel 39 auf ein Volumen von 3,785 1 hergestellt und als Wasserführungslösung bei einem Drucklauf von etv/a 300 000 Abdrücken auf Zeitungspapier unter Verwendung einer Harris Cottrell 1SA-Off setstrangpresse verwendet. Während des ganzen Laufes wurden Abdrücke hoher Qualität erhalten, mit Ausnahme einer kleinen Menge unbefriedigender Abdrücke, die unmittelbar nach kurzen Betriebsunterbrechungen erhalten v/urden, was bei alkalischen Wasserführungslösungen normal ist. Ein bemerkenswertes Schäumen der Wasserführungslösung trat während des Laufes nicht auf.
Vergleichsversuche 15 und 16
Im Beispiel 2 der eingangs erwähnten GB-PS 1 055 711 wurde eine etwa 1 gew.-fri.ge Lösung von Polyacrylamid mittlerer Viskosität zur Bildung der dort beschriebenen oberen Kolloidschicht verwendet. Es wird dort gelehrt, daß eine 5 /jige wäßrige Lösung von Polyacrylamid des dort verwendeten Typs
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bei 250C eine Viskosität von zwischen 280 und 600 cp habe. Zum Vergleich wurde als Vergleichsversuch 15 eine 5 gew.-SSige Lösung von Polyacrylamid hergestellt, die eine Viskosität von 355 cp bei Raumtemperatur hatte. Der pH-Wert der Lösung war 7,1S. Als Vergleichsversuch 16 wurde ein Teil der Lösung des Vergleichsversuchs 15 mit Wasser zu einer 1 gew.-&Lgen Lösung verdünnt. Die letztere hatte eine Viskosität von 15 cp und einen pH-¥ert von 7,15.
Zwei im wesentlichen identische bildtragende Druckplatten wurden entsprechend dem Laborabschäumtest mit den Zusammensetzungen der Vergleichsversuche 15 und 16 behandelt. Um sicher zu gehen, daß ein etwa beobachtetes Abschäumen bei Verwendung der Vergleichszusammensetzungen nicht von Plattenfehlern oder anderen Fremdaktoren herrührt, wurde eine dritte, im wesentlichen identische bildtragende Platte mit einer Zusammensetzung behandelt, die im wesentlichen diejenige des Beispiels 6 war, d.h. mit einer 8 gew.-^igen Lösungen eines Polymers auf Polyacrylamid-Basis, bei dem etwa 10 % der Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen gebildet werden. Die mit der 5 zeigen Lösung des Vergleichsversuchs 15 behandelte Platte zeigte starkes Abschäumen, wenn sie 24 Stunden später mit Druckfarbe eingefärbt wurde und die mit der 1 $igen Lösung des Vergleichsversuchs 16 behandelte Platte war noch viel schlechter. Die gemäß der Erfindung behandelte Platte zeigte dagegen offenkundig überhaupt kein Abschäumen.1
Obwohl die gemäß der Erfindung verwendete Lösung zufällig 8 %ig war, während diejenigen der Vergleichsversuche 5 bzw. 1 %ig waren, erklärt das allein nicht den beträchtlichen Unterschied der Ausführungen, da, wie.in Beispiel 13 beschrieben ist, sogar nach 96 Stunden kein Abschäumen beobachtet wurde, wenn eine Platte mit einer 4 folgen Lösung gemäß der Erfindung behandelt wurde.
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Claims (1)

  1. Patentansprüche
    Flachdruckverfahren durch Hydrophilieren der Nichtbildstellen und Hydrophobieren der Bildstellen der gegebenenfalls mit einer lichtempfindlichen, ein
    latentes Bild tragenden Schicht überzogenen Druckplatte, wobei das latente Bild gegebenenfalls vorher durch Entfernen eines Teils der Überzugsschicht entwickelt wird, dadurch gekennzei chn e t, daß die Nichtbildstellen durch Behandlung der Druckplatte mit einer Wasser und ein aktives Polymer enthaltenden, gegebenenfalls die wäßrige Phase
    einer Emulsion bildenden Lösung hydrophiliert werden, wobei als aktivesPolymer mindestens eine der
    folgenden Komponenten
    a) ein Polymer auf Polyacrylamid-Basis, worin 3 - 70 % der Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen und die restlichen Carbonylfunktionen durch Amidgruppen gebildet werden,
    b) ein physikalisches Gemisch aus 97 - 30 Gew.-% Polyacrylamid und 3-70 Gew.-% Polyacrylsäure oder eines Alkali- oder Ammoniumsalzes
    der Polyacrylsäure,
    c) ein physikalisches Gemisch aus Polyacrylamid oder Polyacrylsäure oder einem Alkalioder Ammoniumsalz der Polyacrylsäure und
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    mindestens einem Polymer auf Polyacrylamid-Basis gemäß (a), wobei die Polymere in solchen Mengen verwendet werden, daß 3 - 70 % sämtlicher Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen und die restlichen durch Amidgruppen gebildet werden,
    wobei die mittleren Molekulargewichte des Polymers auf Polyacrylamid-Basis, des Polyacrylamids, der Polyacrylsäure oder deren Salze jeweils im Bereich zwischen 5 000 und 1 000 liegen, oder
    d) ein Gemisch aus einem Polymer oder Polymerengemisch gemäß (a), (b) oder (c) und bis zu 30 Gew.-?6, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, einer Hydroxypropylmethylcellulose, deren 2 Gew.-%ige wäßrige Lösung eine Viskosität von 1 - 100 cp, gemessen nach der ASTM-Methode D 2363-72, besitzt,
    verwendet wird.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß als Polymer auf, Polyacrylamid-Basis, als Polyacrylamid und als Polyacrylsäure oder deren Salze Polymere, deren mittlere Molekulargewichte jeweils im Bereich zwischen 10 000 und 500 000 liegen, verwendet werden.
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    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als aktives Polymer das Gemisch (d) verwendet wird, wobei der Anteil der Hydroxypropyl-methylcellulose 10-25 Gew.-%, "bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, beträgt.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein aktives Polymer, worin 5 50 % der Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen gebildet werden, verwendet wird. .
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Wasser und das aktive Polymer enthaltende Lösung eine wäßrige Lösung, die 0,001 30 % aktives Polymer enthält, verwendet wird.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung mit einem pH-Wert von mindestens 3-9 verwendet wird.
    7. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung mit einer Viskosität von 40-1 000 cp verwendet wird.
    8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als wäßrige Lösung eine Lösung, die zusätzlich bis zu 4 Gew.-% entweder einer Verbindung aus der Gruppe Alkalimetallphosphate, Ammoniumphosphate und Gemische davon oder Phosphorsäure enthält, verwendet wird.
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    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die zusätzlich Phosphorsäure enthält und einen pH-Wert von 1-3 besitzt, verwendet wird.
    10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die zusätzlich ,ein Alkalimetallphosphat oder ein Gemisch davon enthält und einen pH-Wert von 9 - 12,5 besitzt, verwendet wird.
    11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die 5 - 12 % aktives Polymer enthält, wobei das Polymer auf Polyacrylamid-Basis, das Polyacrylamid und die Polyacrylsäure oder deren Salze mittlere Molekulargewichte im Bereich von jeweils zwischen 10 000 und 500 000 besitzen und wobei 5 - 50 % der Carbonylfunktionen des aktiven Polymers durch Carboxylgruppen gebildet werden, verwendet wird.
    12. Verfahren nach Anspruch 7 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung mit einer Viskosität von 50 - 300 cp verwendet wird.
    13. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die mindestens etwa 97 Gew.-% Lösungsmittel und 0,001 - 0,5 Gew.-% aktives Polymer enthält, wobei das Lösungsmittel aus mindestens etwa 75 Vol.-96 Wasser und bis zu 25 Vol.-?6 einer aus der Gruppe ein- und mehrwertige Niedrigalkylakohole,. . Glykoläther mit einem Molekulargewicht von etwa 170 oder weniger und Gemische davon ausgewählten Verbindung besteht, verwendet wird.
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    14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die zusätzlich mindestens einen der folgenden Zusätze
    - Phosphorsäure in einer Menge "bis zu etwa 0,05 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Lösung,
    - eine ein Chrom-Anion liefernde Verbindung in einer Menge bis zu etwa 0,02 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Lösung,
    - ein Metallnitrat in einer Menge bis zu etwa 0,25 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Lösung, wobei das Metallnitrat aus denjenigen Metallnitraten ausgewählt wird, deren korrespondierende Hydroxide ein Löslichkeitsprodukt in Wasser bei 25°C von 10"^ bis 10"*-^ besitzen, und Gemische davon
    enthält, verwendet wird.
    15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung mit einem pH-Wert von 3,5 - 5,5 verwendet wird.
    16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die 0,004 - 0,03 Gew.-% Phosphorsäure enthält, verwendet wird.
    17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die 0,02 - 0,15 Gew.-% Metallnitrate enthält, verwendet wird.
    809843/08 *4
    18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallnitrat, dessen Metallion ein bezogen auf Wasserstoff negatives Normalpotential besitzt, verwendet wird.
    19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallnitrat Zinknitrat oder Magnesiumnitrat verwendet wird.
    20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die 0,04 - 0,1 Gew.-% Magnesium- oder Zinknitrat und 0,008 - 0,018 Gew.-% Phosphorsäure enthält, verwendet wird.
    21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die 0,01 - 0,02 Gew.-% Ammoniumbichromat als Chrom-Anionen liefernde Verbindung enthält, verwendet wird.
    22. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die 0,0025 - 0,1 Gew.-% aktives Polymer enthält, verwendet wird.
    23. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die zusätzlich Alkalimetalloder Ammoniumphosphat in einer Menge enthält, die zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 7,5 - 12 in der Lösung ausreicht, verwendet wird.
    24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die 0,01 - 0,06 Gew.-% Phosphat und 0,0025 - 0,1 Gew.-% aktives Polymer enthält, verwendet wird.
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    25. Verfahren nach #ispruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die im wesentlichen aus Wasser, dem aktiven Polymer und dem Phosphat besteht, verwendet wird.
    26. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als wäßrige Lösung eine Lösung, die Gummiarabicum - und - ' " .- das aktive Polymer als Füllmittel für das Gummiarabicum
    - enthält, verwendet wird.. . .
    27. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Polymer auf Acrylamid-Basis, als Polyacrylamid und als Polyacrylsäure oder deren Salze Polymere mit mittleren Molekulargewichten von jeweils 25 000 - 300 000, worin 5 - 25 % der Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen gebildet werden, verwendet werden.
    28. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Wasser und das aktive Polymer enthaltende Lösung eine konzentrierte wäßrige Lösung verwendet wird, die vor der Behandlung der Druckplatte mit Wasser verdünnt wird.
    29. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung der Emulsion, deren wäßrige
    Phase das aktive Polymer enthält, zur Behandlung
    der Nichtbildsteilen der Druckplatte eine Asphalt-Gummi-Emulsion, die aus (a) einer mit Wasser nicht mischbaren Phase, die Asphalt-Gummi oder Gilsonit
    und ein Lösungsmittel hierfür enthält, zur Auf-
    609843/084
    rechterhaltung der Hydrophobie (Oleophilie) der Bildstellen der Druckplatte und (b) der wäßrigen Phase, die das Mittel zur Aufrechterhaltung der Hydrophilie der NichtMldstellen der Platte enthält, besteht, verwendet wird.
    30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion, deren wäßrige Phase 25 - 75 Vol.% der Gesamtemulsion ausmacht, verwendet wird.
    31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion, deren wäßrige Phase 3-30 Gew.-% aktives Polymer enthält, verwendet wird.
    32. Verfahren nach Anspruch 31-, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion, deren wäßrige Phase 5-12 Gew.-# aktives Polymer enthält, wobei als Polymer auf PoIyacrylamid-Basis, als Polyacrylamid und als Polyacrylsäure oder deren Salze Polymere verwendet werden, deren mittlere Molekulargewichte jeweils 10 000 500 000 betragen, und wobei 5 - 50 % der Carbonylfunktionen des aktiven Polymers durch Carboxylgruppen gebildet werden, verwendet wird.
    33. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion, deren wäßrige Phase bis zu etwa 4 Gev,-% Phosphorsäure enthält, verwendet wird.
    34. Verfahren nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion, deren wäßrige Phase 2-4 Gew.-% Phosphorsäure enthält, verwendet wird.
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    35. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung der Emulsion zur gleichzeitigen Entwicklung eines latenten Bildes auf einer photolithographischen Druckplatte, die mit Mldartig moduliertem Licht belichtet -wurde, eine Emulsion, die aus (a) einer mit Wasser nicht mischbaren Phase, welche ein .Lösungsmittel r_zum selektiven Entfernen der nicht belichteten Flächen einer lichtempfindlichen Negativ-Schicht oder • zur selektiven Entfernung der belichteten Stellen einer lichtempfindlichen Positiv-Schicht enthält, wobei das Lösungsmittel jeweils die entsprechenden belichteten bzw. nicht belichteten Bildstellen nicht angreift, und aus (b) der wäßrigen Phase, die das Mittel zum Hydrophilieren der Nichtbildsteilen der Druckplatte enthält, besteht, verwendet wird.
    . Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion, deren wäßrige Phase 5-75 Vol.% ausmacht, verwendet wird.
    37. Verfahren nach Anspruch 35 oder 36, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion, deren wäßrige Phase 0,1 - 5 Gew.-% aktives Polymer enthält, verwendet wird.
    i- Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 37, dadurch gekennzeichnet, daß ein aktives Polymer, worin das Polymer auf Acrylamid-Basis, das Polyacrylamid und die Polyacrylsäure oder deren Salze mitt lere Molekulargewichte von jeweils 25 000 - 300 000 besitzen und worin 5 - 25 % der Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen gebildet werden, verwendet wird.
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    39. Verfahren nach einem der Ansprüche 35 bis 38, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion, die zusätzlich ein Mittel zum leichten Sichtbarmachen der hydrophoben (oleophilen) Flächen der Platte und/oder ein Mittel zur Verbesserung der Eigenschaften der hydrophoben (oleophllen) Flächen der Druckplatte bezüglich ihrer Beständigkeit oder ihrer Hydrophobie (Oleophilie) enthält, verwendet wird.
    40. Mittel zur Durchführung des Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 39, bestehend aus einer wäßrigen Lösung zum Hydrophilieren der Nichtbildsteilen einer bildtragenden Druckplatte für Flachdruckverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß es neben Wasser ein aus der Gruppe Alkalimetallphosphate, Ammoniumphosphat und Gemische davon ausgewähltes Phosphat und Phosphorsäure sowie ein gemäß einem der Ansprüche 1 bis zu verwendendes aktives Polymer enthält.
    41. Mittel nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer konzentrierten wäßrigen Lösung, die Wasser und ein aus der Gruppe Alkalimetallphosphate, Ammoniumphosphat und Gemische davon ausgewähltes Phosphat oder Phosphorsäure sowie ein gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 27 zu verwendendes aktives Polymer enthält, wobei die konzentrierte wäßrige Lösung nach Verdünnung mit Wasser eine Lösung liefert, die 0,001 - 30 Gew.-% aktives Polymer enthält und
    zum Hydrophilieren der Nichtbildsteilen einer bildtragenden Druckplatte geeignet ist, besteht.
    42. Mittel nach Anspruch 40 zur Entwicklung eines latenten Bildes auf einer photolithographischen Druckplatte, die zuvor mit bildartig moduliertem Licht belichtet wurde, gekennzeichnet durch eine Emulsion,
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    die aus (1) einer mit V/asser nicht mischbaren Phase, die ein Lösungsmittel zum selektiven Entfernen der nicht belichteten Stellen einer lichtempfindlichen Negativ-Schicht oder zum selektiven Entfernen der belichteten Stellen einer lichtempfindlichen Positiv-Schicht enthält, welche die jeweils entsprechenden belichteten bzw. nicht belichteten Bildstellen nicht angreift, und aus (2) einer wäßrigen Phase besteht, die ein Mittel zum Hydrophilieren der Nichtbildstellen der Druckplatte einschließlich des gemäß Anspruch 1 zu verwendenden aktiven Polymers enthält.
    43. Mittel nach Anspruch 42, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase 5-75 Vol.-% der gesamten Emulsion ausmacht.
    44. Mittel nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase der Emulsion 0,1-5 Gew.-96 aktives Polymer enthält.
    45. Mittel nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß 5 - 50 % der Carbonylfunktionen des in der wäßrigen Phase enthaltenen aktiven Polymers durch Carboxylgruppen gebildet sind.
    46". Mittel nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich ein Mittel zum leichten Sichtbarmachen der hydrophoben (oleophilen) Druckplatte und/oder ein Mittel zur Verbesserung der Eigenschaften der hydrophoben (oleophilen) Flächen der Platte bezüglich ihrer Beständigkeit oder ihrer Hydrophobie (Oleophilie) enthält.
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    47. Mittel nach Anspruch 40, gekennzeichnet durch eine Emulsion, die aus (1) einer mit ¥asser nicht mischbaren Phase, enthaltend Asphalt-Gummi oder Gilsonit und ein Lösungsmittel hierfür, zur Aufrechterhaltung der Hydrophobie (Oleophilie) der Bildstellen . der Druckplatte und aus (2) einer wäl3rigen Phase, die ein Mittel zur Aufrechterhaltung der Hydrophilie der Nichtbildstellen der Platte einschließlich des gemäß Anspruch 1 zu verwendenden aktiven Polymers enthält, besteht.
    48» Mittel nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase 25 — 75 Vol.% der Emulsion ausmacht.
    49. Mittel nach Anspruch 44 oder 48, dadurch gekennzeichnet, daß es als aktives Polymer das gemäß Anspruch 1 zu verwendende Gemisch (d) enthält, wobei der Gehalt an Hydroxypropyl-Methylcellulose 10 23 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des aktiven Polymers, beträgt.
    50". Mittel nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase 3-30 Gew.-% aktives Polymer enthält.
    51. Mittel nach Anspruch 50, dadurch gekennzeichnet,
    daß die wäßrige Phase zusätzlich bis zu etwa 4 Gew.-?5 Phosphorsäure enthält.
    52. Mittel nach einem der Ansprüche 4^5, 45 oder 51, dadurch gekennzeichnet, daß das aktive Polymer als Polymer auf Polyacrylamid-Basis, als Polyacryl-
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    amid und als Polyacrylsäure oder deren Salze Polymere mit einem mittleren Molekulargewicht von jeweils 10 000 - 500 000, worin 5 - 50 % sämtlicher im aktiven Polymer enthaltener Carbonylfunktionen durch Carboxylgruppen gebildet sind, enthält.
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