DE2503060C3 - Verfahren zum Umbau einer Rohbautreppe in eine Gebrauchstreppe - Google Patents

Verfahren zum Umbau einer Rohbautreppe in eine Gebrauchstreppe

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umbau einer Rohbautreppe in eine Gebrauchstreppe, bei dem auf jede Rohbau-Trittplatte eiste Belagplatte aufgebracht wird.
Treppen werden üblicherwpise erst im allerletzten Bauabschnitt eingebaut, damit sie nicht während des Bauens beschädigt und verkratzt werden. Das gilt insbesondere lur Treppen, deren Trittplatten aus Holz bestehen und die ihres grschma» '.vollen Aussehens und der architektonischen Ges.'altungsmöglichkeiten wegen in zunehmendem Maße als fre tragende Treppen ausgebildet werden. Der Einbau der Treppe erst nach Hochziehen des Bauwerkes hat jedoch den Nachteil, daß während des Hochziehens und des Innenausbaues des Bauwerkes keine sicher und gut begehbare Treppe in die oberen Stockwerke zur Verfügung steht und Maurer und Handwerker sich mit Leitern behelfen müssen, die beschwerlich zu besteigen sind und häufig auch die Ursache von Unfällen bilden. Außerdem wird häufig aus Kostengründen vom Bauherrn zunächst eine einfache Ausführungsform der Treppe gewählt. Der Austausch gegen eine hochwertigere Treppe ist dann später meist nur durch vollkommenen Ersatz durch eine neue Treppe möglich. Gleiches gilt bei abgenutzten Trittplatten.
Es sind deshalb bereits gelegentlich Vorschläge gemacht worden, zunächst eine sogenannte Rohbau treppe zu ersteller und dann die Rohbau-Trittplatte entweder gegen die endgültige Trittplatte auszutauschen oder aber auf die Rohbau-Trittplatte nach Baufertigstellung eine Belagplatte aufzubringen, ohne daß sich für frei tragende Treppen und schon gar nicht für frei auskragende Trittplatten damit das anstehende technische Problem befriedigend hätte lösen lassen.
So ist in dem DE-GM 16 63 727 eine Wangentreppe beschrieben, bei der auf eine Rohbau-Trittplatte später eine Belagplatte einfach aufgelegt wird. Dieses Vorgehen ist bei beidseitig verlaufenden Seilenwarigcn möglich, Weil die erforderliche Maßgenaujgkeit Und Ausrichtung durch die stufenförmig ausgebildeten Seilcnwangcn gegeben ist, läßt sich aber auf frei auskragende Treppen nicht übertragen.
Der Stand def Technik gemäß DIvCM 19 70 187, in Halfeiüngsslciiie zunächst eine Rohbau-Triltplalle
einzubringen und diese dann nach Baufertigstellung gegen die im Bauwerk verbleibende endgültige Trittplatte auszutauschen, konnte aus nachfolgenden Gründen keinen Eingang in die Technik finden. Das nachträgliche Einzementieren oder Einkitten der endgültigen Trittplatte gibt in Anbetracht der großen mechanischen Belastungen, denen frei kragende Treppen ausgesetzt sind, nicht die nötige Festigkeit Außerdem bereitet das Ausrichten der tinzelnen Trittplatten in ihrer Lage zueinander ganz erhebliche Schwierigkeiten, weil insbesondere bei gewendeltem Treppenverlauf geringfügige Ungenauigketten beim Einzementieren der Trittplatte in den Halterungsstein am frei kragenden Ende große Abweichungen zur Folge haben, die von keinem Bauherrn hingenommen werden. Außerdem ist das Austauschen der Rohbau-Trittplatten gegen die endgültigen Trittplatten wieder mit Maurerarbeiten verbunden, die wegen der Gerahr der Beschädigung der Trittplatten der Gebrauchstreppe gerade vermieden werden sollen. Dieses Verfahren ist außerdem materialaufwendig, weil die Rohbau-Trittplatten nach dem Austausch gegen die endgültige Trittplatte allenfalls dann wieder verwendet werden können, wenn noch einmal Treppen gleichen Typs und Grundrisses erstellt werden
Außerdem ist es gemäß DE-AS 10 62 916 bekannt, die Halterungssteine ur< i die frei auskragenden Trittplatten zu einer Einbaueinheit zu verbinden
Es besteht deshalb nach wie vor ein ganz erhebliches Interesse jn einer frei tragenden Treppe, die sowohl als Rohbautreppe wie spater als Gebrauchstreppe zu benutzten ist und die die oben aufgezeigten Nachteile nicht aufweist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Treppe zu schaffen, die zunächst als Rohbautreppe geeignet ist und nach Baufertigsiellung auf einfache Art und Weise in eine Gebrauchstreppe umgewandelt werden kann. Es soll außerdem die Möglichkeit gegeben sein, auf einfache Art und Weise gewöhnliche Belagplatten gegen wertvollere auszutauschen oder eine abgenutzte oder beschädigte Belagplatte gegen eine neue auszutauschen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren zum Umbau einer Rohbautreppe in eine Gebrauchstreppo bei dem auf |ede Rohbautrittplatte eine Belagplatte aufgebracht wird, dadurch gelost, daß auf eine frei auskragende Rohbau-Trillplatie eine die Belagplatte bildende und die Rohbau- Trittplatte einhüllende Verkleidung aufgeschoben wird.
Em Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Umbau einer Rohbautreppe in eine Gebrauchstreppe liegt in der Einfachheit der erfindungsgemäßen Verfahrensweise, bei der die Verkleidung als sogenannte Schöntreppe einfach auf die Rohbau Trittplatien aufgeschoben wird. Dieses Verfahren und eine danaih hergestellte Treppe haben zusätzlich den Vorteil, daß dadurch auch ein letthtcs Auswechseln und Wenden der Verkleidung möglich i.t, so daß beispielsweise eine oberseilig abgenutzte Verkleidung abgezogen, gewen det und im Anschluß daran wieder aufgeschoben werden kann und so eine unbegangene Trittfläche zur Verfügung steht. Vor allem gibt dicseif Aufbau auch die Möglichkeit aus Ersparnisgründen zunächst Verwendete Verkleidungen aus einfachem Holz in späteren |ahrcn durch solche aus wertvolleren (lölzerfi zu ersetzen.
Bei der Treppe zur Durchführung des crfindungsgc* mäßen Verfahrens riiadil die Trittfläche! der Röhbau-Triltplatlen bevorzugt 50 bis 90% der Trittfläche der
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Verkleidung aus. Die Größe der Trittfläche der Rohbau-TrittpJatten ist von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig. Sie muß groß genug sein, um ein sicheres Begehen zu gewährleisten. Die Rohbau-Trittplatten selbst müssen die statischen Erfordernisse erfüllen, die bautechnisch von Treppen allgemein gefordert werden. Auch das bedingt eine Mindesttrittfläche, bezogen auf dit Trittfläche der endgültig aufgeschobenen Verkleidung. Das für die Rohbau-Trittplatten eingesetzte Material und die konstruktive Ausgestaltung können an sich beliebig sein, wenn sie nur den statischen Anforderungen genügen. Sie müssen außerdem nicht unbedingt vollflächig die Trittfläche ausfüllen, sondern können — immer wieder genügend statische Festigkeit vorausgesetzt — auch als Gitterroste u.a. ausgebildet sein. Dabei ist freilich immer erforderlich, daß sich für den Fuß beim Begehen die Trittfläche als in sich geschlossene Fläche darstellt, also die Zwischenräume klein sind. Die Rohbau-Trittplatten sind deshalb auch keinesfalls zu verwechseln mit Moniereisen, wie sie zur Verstärkung von Betontreppe!! üblich sind.
Wenn auch ca. 50% der Trittfläche der Rohbau-Trittplatten als Trittfläche ausreicht, so liegt zweckmäßig die Trittfläche der Rohbau-Trittplatten eher zu dem oberen Wert hin, weil damit einmal die Begehbarkeit sehr gut ist, zum anderen die statische Festigkeit. Da die Verkleidung, die auf die Rohbau-Trittplatte aufgeschoben wird, bevorzugt aus Holz gefertigt 'St, ist die Rohbau-Trittplatte in ihrer Stärke meist lediglich um die Stärke des Holzes geringer. Ein besonderer Vorteil der aufgeschobenen Verkleidung aus Holz besteht darin, daß sämtliche drei sichtbaren Stirnseiten der Verkleidung von Holz gebildet werden.
Rs weist die Verkleidung deshalb einen Hohlraum auf, der mindestens gleich der Abmessung der Rohbau-Trittplalten ist und der es erlaubt, daß beim Umwandeln der Hilfstreppe in die Gebrauchstreppe die Verkleidung einfach auf die Rohbau-Trittplatten aufgeschoben wird. Um ein u freiwilliges Lösen der Verkleidung von der RohbauTrittplatte zu verhindern, ist die Verkleidung zweckmäßig an den Rohbau -Trittplatten festgelegt, bevorzugt dadurch, daß jede Rohbau-Trittplatte mit ihrer Verkleidung verklebt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren /um Umbau einer Rohbautteppe in eine Gebraiichsireppe läßt sich auf sämtliche Formen von Treppen mit frei auskragenden Stufen anwenden, gleichgültig ob diese einen geraden oder einfach oder mehrfach gewendelten Verlauf aufweisen. Da im Beu'ich der Wendelung sich die Trittplatten überlappen, weisen sie häufig zum frei tragende -/ F.nde hin eine Verjügung auf.
Bei einer Spindeltreppe hat die Erfindung den zusatzlichen Vorteil, daß unabhängig davon, ob es sich um eine links gcwendelte oder rechts gewendelte Treppe handelt, stets die gleichen Bauelemente als Rohhau Priitplattcn und Verkleidung verwendet werden können. Mit der erfindungsgemäßen Treppe ist es dagegen sogar möglich, den Verlauf der Wendelung beim Umbau von der Rohbauireppe in die Gebrauch Jtreppe noch zu ändern, wenn das aus irgendwelchen Gründen zweckmäßig erscheint oder erwünscht ist*
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der F i g. 1 bis 8 näher erläutert.
Fig. I zeigt eine Spindeltreppe,
Fr g. 2 eine Kragtreppe, und die
Fig, J bis 8 zeigen Konstruklionsdctails der Erfindung.
Die in F i g. 1 dargestellte Spindeltreppe besteht aus einer tragenden Säule 2, die durch ein nicht dargestelltes Rohr und die Abstandsstücke 16 ais Triltlager gebildet wird. Die Abstandsstücke 16 nehmen die Rohbau-Trittplatte 5 auf, wie sie im Detail in Fig. 3 dargestellt ist. Die Säulenbohrung 12 dient dabei als Zentrierung und umfaßt das nicht dargestellte Rohr der tragenden Säule Z Die Rohbau-Trittplatte 5 liegt auf dem in Fig.4 dargestellten Abstandsstück 16, das als Bundbuchse ausgeführt ist und ebenfalls mit der Säulenbohrung 12 das nicht dargestellte Rohr umfaßt. Die Abdeckung 13 umgibt das rückwärtige Verbindungsteil 24 der RohbauTrittplatte 5, die bündig damit abschließt
Die Rohbau-Trittplatte 5 ist als Hohlprofil ausgeführt und in der Regel als Schweißkonstruktion erstellt, d. h. sie besteht aus einer oberen und einer unteren Deckplatte, die ggf. unter Einlage eines verstärkenden Gitterwerkes randseitig mit Flacheisen zu einem Hohlprof'l zusammengeschweißi sind. Zur Montage der Spindeltreppe werden die Abstap '^stücke 16 und die Rohbau-Tritipiatien 5 auf das nicht d-rgesiellte Rühr aufgesteckt und mit üblichen, nicht dargestellten Mitteln verspannt. Die Treppe ist damit als Rohbautreppe eifisat/fähig und kann begangen werden. Der Umbau der R"hbautreppe zur Gebrauchstreppe kann nur sehr leicht erfolgen, schließt sich aber im allgemeinen erst dann an den Montagevorgang an, wenn der Innenausbau abgeschlossen ist und keine groben Schmutzarbeiten mehr anfallen. Wie Fig. 5 zjigt. weisen die Verkleidungen 1. die als kastenförmige Schübe konstruiert sind, einen Hohlraum 3 auf und werden, nachdem die Rohbau-Trittplatten 5 einen Kkberauftrag erhalten haben, auf diese bis an die Abstandsstücke 16 aufgeschoben und sind, da sie ein seitliches Spiel aufweisen, sehr leicht auszurichten. Die Zentrierung erfolgt durch Anschlag der Säulenbohrung 12 der Verkleidung 1 an der Abdeckung 13 des Abstandsstükkes 16. Die Verkleidungen 1 selbst körnen : :is den vielfältigsten Materialien bestehen, d. h.. daß sie sowohl aus Kunststein und Marmor wie auch aus mit T ppichboden belegtem Sperrholz bestehen können Bevorzugt werden jedoch edle Hölzer eingesetzt, die der Treppe ein besonders ansprechendos Aussehen verleihen. Die Verkleidungen 1 bestehen dabei — siehe Fig. 5 und 6 — aus den Deckplatten 9. die über die Stirnplatte 10 und die Wangen 11 miteinander verbunden sind. Da für die Spindeltreppe im allgemei nen symmetrische Verkleidungen 1 eingesetzt werden, ist es möglich, die Verkleidungen 1 zu wenden, d. h.. daß durch jahrelange Benutzung oder sonstige mechanische Beschädigungen unansehnlich gewordene Deckplatten 9 durch Wenden der Verkleidung 1 zur Treppenunterseite gekehrt werden, wo die Beschädigung nicht stört.
Die in Fig. 2 dargestellte Kragtreppe besteht aus Rohbau-Trittpladen 5 und Betonsteinen 8 als Trittlager, wobei die Betonsteine 8 ungefähr die Größe großform? tiger Hohlblocksteine aufweisen. Das Einbauelement 23 besteht aus der Rohbau-Trittplatte 5 und den-· Betonstein 8, w· bei die Rohbau-Tritlplatte 5 in der gewünsch'en Lage — also bei gewendelten Treppen auch winklig zum Betortstein 8 — angeordnet wird, indem man eine entsprechende Foriii nach dem Ausrichten voll Beton gießt. Das so erhaltene Einbauelement 23 zeigt, wie aus den Fig.7 und 8 hervorgeht, einen Ia3absa<z6, durch den in Verbindung mit der Steinhöhe die Steigung der Treppe und der Abstand der Stufen voneinander in horizontaler Richtung festgelegt ist. Die Größe des Paßabsatzes 6 isl
25 03 Ö6Ö
dabei so gewählt, daß durch direktes Aufsetzen des nächsten Betonsleines 8 die normale Steigung von 18 cm eingehalten wird. Sollte die Geschoßhöhe jedoch von den Normmaßen abweichen, so daß nicht die gewünschte Geschoßhöhe mit einer vollen Steinzahl erreicht werden kann, so besteht die Möglichkeit, durch Einlegen nicht dargestellter Paßstücke in Aussparungen 7 einen größeren Abstand von Tritt zu Tritt zu erzielen, was zu einer steileren Treppe führt. Die Aussparungen 7 sind im Betonstein 8 jedoch so angeordnet, daß sie auch relativ leicht wcggeselihigefi werdcii könncti, wodurch sich dann eine Treppe mit geringerer Steigung ergibt.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche;
1. Verfahren zum Umbau einer Rohbautreppe in eine Gebrauchstreppe, bei dem auf jede Rohbau-Trittplatte eine Belagplatte aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine frei auskragende Rohbau-Trittplatte eine die Belagplatte bildende und die Rohbau-Trittplatte einhüllende Verkleidung aufgeschoben wird.
2. Treppe zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trittfläche der Rohbau-Trittplatten (5) 50 bis 90% der Trittfläche der Verkleidung (1) beträgt.
3. Treppe zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkleidung (1) an der Rohbau-Trittplatte (5) festgelegt ist
4. Treppe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohbau-Trittplatte (5) mit der Verkleidung (1) verklebt ist.
ίο
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