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Reinigungsvorrichtung für Bogenrechen Die Erfindung betrifft eine
Reinigungsvorrichtung für Bogenrechen, mit einem entlang dem Rechen auf- und abwärts
bewegbaren Reiniger in Form einer Harke od.dgl. am Ende eines Schwenkarms, der um
ein im Mittelpunkt der Kreisbogenform des Rechens befindliches Schwenklager mittels
eines Schwenkantriebes schwenkbar ist.
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Bei einer aus DT-PS 148 021 bekannten Vorrichtung dieser Art wird
der Schwenkarm um das ortsfeste Schwenklager mittels eines Kurbelantriebs auf und
ab geschwenkt, und der an seinem Ende angeordnete Reiniger liegt auch bei der Abwärtsfahrt
am
Rechen an, was unerwünscht ist. Bei einer bekannten Vorrichtung
nach DT-PS 666 765 ist der ebenfalls durch Kurbelantrieb um eine ortsfeste Achse
schwenkbare Schwenkarm teleskopisch ausziehbar, und der den Reiniger tragende ausziehbare
Teil ist mittels einer ortsfesten Kulissenführung derart geführt, daß der Reiniger
bei der Aufwärtsfahrt am Rechen anliegt und bei der Abwärtsfahrt von ihm abgehoben
ist. Schließlich ist aus DT-Gbm 1 960 683 eine Vorrichtung bekannt, bei der der
Schwenkarm mit einer elektromotorisch angetriebenen Antriebsscheibe durch eine Rutschkupplung
derart verbunden ist, daß er nach der Aufwärtsfahrt um eine gegenüber der bisherigen
Schwenkachse versetzte Achse in die Ausgangslage zurückpendelt, so daß die Rückkehrbewegung
des Reinigers auf einer von der Räumbewegung verschiedenen, vom Rechen entfernten
Bahn erfolgt.
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Gemeinsam ist diesen bekannten Vorrichtungen ein aus einem Kurbelantrieb
und Führungen bzw. Anschlägen bestehender Antriebsmechanismus, der dem Schwenkarm
und damit dem Reiniger eine starr festgelegte Umlaufbahn mit unverändertem oberen
Umkehrpunkt aufzwingt, wobei die Bewegung am oberen Umkehrpunkt im wesentlichen
lotrecht mit allenfalls einer vom Rechen weg gerichteten Horizontalkomponente erfolgt.
Dies sind aber für den notwendigen Abwurf des vom Reiniger nach oben beförderten
Rechengutes am oberen Ende der Räumfahrt sehr ungünstige Verhältnisse. Der Umkehrpunkt
liegt in der Regel nur knapp über dem oberen Ende des Rechens, so daß nur
in
eine direkt hinter dem oberen Rechenende auf etwa gleicher Höhe liegende Abwurfrinne
abgeworfen werden kann, wozu außerdem zusätzliche Abstreifeinrichtungen erforderlich
sind.
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Es wäre jedoch erwünscht, das Rechengut möglichst selbsttätig ohne
Abstreifvorrichtung auch in höher gelegene Auffangeinrichtungen, wie z.B. Transportfahrzeuge,
Container od.dgl., abwerfen zu können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der genannten Art
zu schaffen, bei der mit einfachen Mitteln ein den Erfordernissen der Reinigung
und des Abwurfs, insbesondere in wechselnder Höhe, möglichst optimal entsprechender
und an die örtlichen Verhältnisse anpaßbarer Bewegungsablauf erzielt werden kann.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das Schwenklager
längs einer Führung durch einen Verschiebungsantrieb aus dem Mittelpunkt herausbewegbar
ist.
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Hierdurch ist es möglich, das Hochschwenken des Schwenkarmes wie
üblich mit im Rechenmittelpunkt befindlichem Schwenklager vorzunehmen und dann den
hochgeschwenkten Schwenkarm durch Verschieben des Schwenklagers in eine für den
Abwurf besonders geeignete Position zu bringen. Insbesondere ist es bevorzugt, daß
die Führung einen zum Rechen hin und/oder nach oben gerichteten Verlauf hat, so
daß der mit dem Rechengut beladene Reiniger durch die Verschiebung in eine
hoch
und außerdem hinter dem Rechen befindliche Lage z.B.
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über einen dort befindlichen Auffangbehälter gebracht werden kann.
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Die Führung für das Schwenklager kann grundsätzlich\beliebiger Art
-sein, z.B. in Form eines um eine ortsfeste Achse schwenkbaren Armes, an dessen
Ende das Schwenklager angeordnet ist, so daß es längs einer Bogenbahn bewegt werden
kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist aber die
Führung eine schräg nach oben gerichtete Geradführung.
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Es ist denkbar, den zum Schwenken des Schwenkarms dienenden Antrieb
nach Beendigung des Hochschwenkens auch zum Verschieben des Schwenklagers zu benutzen.
Dies würde aber zu einem relativ komplizierten und im Bewegungsablauf wenig anpassungsfähigen
Antriebsmechanismus führen. Erfindungsgemäß bevorzugt ist es deshalb, wenn der Verschiebungsantrieb
ein vom Schwenkantrieb gesonderter, unabhängig steuerbarer Antrieb ist.
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Vorzugsweise sind der Schwenkantrieb und/oder der Verschiebungsantrieb
als Hydraulikzylinder oder Elektrozylinder ausgebildet, wobei das Schwenklager zusammen
mit dem Schwenkantrieb auf einem längs der Führung verfahrbaren Träger angeordnet
ist.
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Vorzugsweise ist der Verschiebungsantrieb wahlweise bei verschiedenen
Positionen des Schwenklagers längs der Führung anhaltbar, so daß eine Anpassung
an wechselnde Abwurfverhältnisse, z.B. in Transportfahrzeuge, Behälter usw., möglich
ist.
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Die erfindungsgemäß geschaffene Möglichkeit, den Reiniger in eine
relativ hoch gelegene Abwurfposition zu bringen, ermöglicht und begünstigt eine
Ausführungsform, bei der der Reiniger am Ende des Schwenkarms aus einer Arbeitsstellung
nach unten in eine Abwurfstellung kippbar angeordnet ist, so daß der Abwurf durch
Kippen des Reinigers und vorteilhafterweise ohne zusätzliche Abstreifvorrichtungen
erfolgen kann.
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Hierzu kann ein gesonderter Kippantrieb für den Reiniger vorgesehen
sein.
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Der bevorzugte Betätigungszyklus der Vorrichtung, ausgehend von der
Bereitschaftsstellung des Reinigers am Fuß des Rechens, umfaßt die folgenden Phasen:
Hochschwenken des Schwenkarms mit in Arbeitsstellung befindlichem Reiniger; Hochfahren
des Schwenklagers in der Führung in eine Abwurfposition; Herunterkippen des Reinigers
in die Abwurfstellung; Herunterschwenken des Schwenkarms mittels des Schwenkantriebs
oder durch die Schwerkraft;
Vorzugsweise ist der Verschiebungsantrieb
wahlweise bei verschiedenen Positionen des Schwenklagers längs der Führung anhaltbar,
so daß eine Anpassung an wechselnde Abwurfverhältnisse, z.B. in Transportfahrzeuge,
Behälter usw., möglich ist.
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Die erfindungsgemäß geschaffene Möglichkeit, den Reiniger in eine
relativ hoch gelegene Abwurfposition zu bringen, ermöglicht und begünstigt eine
Ausführungsform, bei der der Reiniger am Ende des Schwenkarms aus einer Arbeitsstellung
nach unten in eine Abwurfstellung kippbar angeordnet ist, so daß der Abwurf durch
Kippen des Reinigers und vorteilhafterweise ohne zusätzliche Abstreifvorrichtungen
erfolgen kann.
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Hierzu kann ein gesonderter Kippantrieb für den Reiniger vorgesehen
sein.
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Der bevorzugte Betätigungszyklus der Vorrichtung, ausgehend von der
Bereitschaftsstellung des Reinigers über Wasser, umfaßt die folgenden Phasen: Herunterfahren
des Schwenklagers in der Führung in die Räumposition; soweit nicht vorher oder gleichzeitig
erfolgt, Hochkippen des Reinigers in die Arbeitsstellung; Hochschwenken des Schwenkarms
mit in Arbeitsstellung befindlichem Reiniger;
Hochfahren des Schwenklagers
in der Führung in eine Abwurfposition; Herunterkippen des Reinigers in die Abwurfstellung
und Herunterschwenken des Schwenkarms mittels des Schwenkantriebs oder durch die
Schwerkraft.
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Es läßt sich mit einfachen Mitteln dafür sorgen, daß der während
jeweils einer Phase tätige Antrieb am Ende der Phase sich selbst ab- und den Antrieb
für die nächste Phase einschaltet.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnung beschrieben,
die in schematischer Seitenansicht einen Bogenrechen mit der Reinigungsvorrichtung
zeigt.
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Mit 10 ist die Sohle eines Wasser- oder Abwassergerinnes bezeichnet,
in dem ein Bogenrechen 12 aus kreisbogenförmig gekrümmten, parallel angeordneten
Stäben zum Zurückhalten von grobem Schwemmgut angeordnet ist. Zum Reinigen des Rechens
12 vom angeschwemmten Gut dient ein Reiniger 14 in Form eines Bleches mit zwischen
die Rechenstäbe greifenden Zinken. Der Reiniger 14 ist am Ende eines Schwenkarms
18 in einem Schwenklager 20 mit horizontaler Achse schwenkbar gelagert. Er weist
eine rückwärtige Verlängerung 22 auf, an der ein Schwenkantrieb 24 in Form eines
Hydraulikzylinders oder Elektrospindelantriebs
(Elektrozylinder)
angreift, dessen anderes Ende an einer Konsole eines Trägers 21 angreift, der auch
das Schwenklager 20 trägt. Mit dem Schwenkantrieb 24 kann der Schwenkarm 18 um die
Achse des Schwenklagers 20 nach oben geschwenkt werden.
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Der Träger 21 des Schwenklagers 20 ist als Laufwagen ausgebildet,
der in einer schräg nach oben und zum Rechen hin geneigten, ortsfesten Geradführung
26 verschiebbar ist. Hierzu dient ein (nicht dargestellter) Vers-chiebungsantrieb,
der ebenfalls vorzugsweise als Hydraulikzylinder oder Elektrospindelantrieb ausgebildet
ist. Ein weiterer (gestrichelt dargestellter) Hydraulikzylinder 16 ist zwischen
dem Ende des Schwenkarms 18 und dem Reiniger 14 vorzugsweise innerhalb des Schwenkarms
18 vorgesehen, um diesen in und aus der Arbeitsstellung zu kippen.
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An das obere Ende des Rechens 12 schließt sich eine Abwurfrinne 28
für das Rechengut an, und auf einer dahinter befindlichen Plattform 30 kann ein
Aufnahmebehälter 32 für das Rechengut oder z.B. ein Transportfahrzeug abgestellt
werden.
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Verschiedene Höhenstellungen des Schwenkarms mit dem Reiniger sind
in der Zeichnung strichpunktiert angedeutet. Sie entsprechen folgendem Arbeitsablauf:
Bei 5 befindet sich der Reiniger in der Bereitschaftsstellung, in der er über dem
Norzalwasserspiegel ist. Durch gleichzeitiges
oder aufeinanderfolgendes
Betätigen des Verschiebe-und des Kippantriebs gelangt er über die Stellung 6 oder
direkt zu Punkt 1 am Fuß des Rechens. Durch Betätigen des Schwenkantriebs 24 wird
er dann zusammen mit dem Schwenkarm nach oben geschwenkt, wobei er an den Stäben
des Bogenrechens 12 entlangstreift und das angeschwemmte Rechengut mitnimmt. In
dieser Phase muß sich das Schwenklager 20 in der Räumstellung befinden, in welcher
seine Achse mit dem Zentrum der Kreisbogenform des Rechens 12 zusammenfällt. Am
Ende der Schwenkbewegung befindet sich der Schwenkarm mit dem Reiniger beim Punkt
2. Nun wird der Schwenkantrieb 24 ab- und der Verschiebungsantrieb eingeschaltet,
so daß der Träger 21 mit dem Schwenklager 20 längs der Bührung 26 und damit der
Reiniger 14 längs einer geraden Bahn z.B. bis zum Punkt 2a verschoben wird. Er kann
dann (ggf. durch gleichzeitiges Betätigen des Schwenk- und des Kippantriebs) über
Punkt 3 nach unten in die Abwurflage (Punkt 4) gekippt werden, um das Rechengut
in die Rinne 28 abzuwerfen. Sollen auch höhere Abwurfpositionen erreicht werden
können, so kann die Geradfuhrung 26, wie bei 26' angedeutet, erheblich länger ausgebildet
sein, so daß man durch weiteres Verschieben des Trägers 21 und gegebenenfalls zusätzliches
Betätigen des Schwenkantriebes 24 den Reiniger 14 in die weiteren angedeuteten Positionen
bringen kann, die zum Abwurf des Rechengutes z.B. in den Behälter 32 oder in ein
hoch gelegenes Förderband 34 geeignet sind. Der Abwurf selbst erfolgt im allgemeinen
während des Abwärtskippens des Reinigers, wie zwischen 3 und 4 angedeutet. Danach
läßt man bei noch hochgefahrenem Träger 21 den
Schwenkarm 18 wieder
nach unten pendeln durch entsprechende Betätigung bzw. Freigabe des Schwenkantriebs
24. Der Reiniger 14 gelangt dann wieder in die Ruhestellung 5.
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Die Möglichkeit, zu Beginn jeder Räumfahrt den Reiniger praktisch
senkrecht in das am Rechenfuß lagernde Schwemmgut eingreifen zu lassen, ergibt den
Vorteil, daß dabei der Eingriffswiderstand am geringsten ist. Der Winkel, unter
dem der Reiniger in das Rechengut eingreift, kann weiter dadurch beeinflußt werden,
daß man das Zurückkippen des Reinigers in die Arbeitsstellung (6) teilweise oder
auch ganz erst nach dem Herunterfahren des Lagers 20 in der Führung 26 vornimmt.
Die günstigsten Verhältnisse können von Fall zu Fall ermittelt werden.
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Aus dem beschriebenen Arbeitsablauf erkennt man, daß die Steuerung
der Einrichtung besonders einfach ist, da in der Regel während jeder Phase immer
nur ein Antrieb betätigt werden muß. Durch entsprechend angeordnete Endschalter
od. dgl.
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kann man erreichen, daß sich die Antriebe gegenseitig bei Beginn und
Ende jeder Phase ein- und ausschalten. Am Ende des gesamten beschriebenen Zyklus
werden alle Antriebe selbsttätig stillgesetzt, und ein neuer Arbeitsgang wird erst
dann begonnen, wenn z.B. ein Staumeßgerät die Notwendigkeit der Rechenreinigung
anzeigt.
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Obwohl Schwenkarm, Schwenklager, Führung usw. in der Beschreibung
und Ansprüchen jeweils in Einzahl genannt werden,
versteht es sich
für den Fachmann von selbst, daß diese Einrichtungen jeweils an beiden Enden des
die ganze Breite des Rechens überspannenden Reinigers 14 angebracht, also zweifach
vorhanden sind. Ob auch die Antriebe für das Schwenken, Verschieben und Kippen zweifach
oder nur einmal in einseitiger oder mittiger Anordnung vorgesehen sind, hängt von
den jeweiligen Verhältnissen ab.