DE2502185C3 - Vulkanisierform für Fahrzeugluftreifen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Vulkanisierformen für Fahrzeugluftreifen, mit mehreren über den Umfang der Form verteilten und jeweils in halber Höhe geteilten, die Reifenlauffläche abformenden Segmenten, deren Teile mit die Reifenseitenwände abformenden Ringen verbunden und in bezug auf die Reifenlauffläche bewegbar geführt sind, nach Patent 23 09 410.

Das Hauptpatent löst die Aufgabe, die in Radialrichtung beweglichen Segmentteile beim Schließen der Vulkanisierform in genauer symmetrischer Ausrichtung zueinander gegen den Laufstreifen des Reifenrohlings vorzuschieben und die Gefahr von unkontrollierten Lageänderungen des Rohlings mit daraus folgenden Formfehlern zu vermeiden. Wenn das angestrebte Ziel auch in weitgehender Annäherung erreicht werden konnte, ergaben sich mi: wachsenden Ansprüchen an die Qualität und das dynamische Verhalten der Reifen doch noch Wünsche nach weiterer Einengung der Fertigungstoleranzen und nach größerer Gleichmäßigkeit innerhalb umfangreicher Serien. Hierzu dienende Verbesserungen der bekannten Vulkanisierform sind als Aufgabe der vorliegenden Erfindung anzusehen.

Nach der Erfindung kennzeichnen sich Vulkanisierformen der eingangs geschilderten Art durch zwei die die Reifenseitenwände abformenden Ringe umschlie-

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65 ßende, relativ zu ihnen in Axialrichtung beweglich geführte starre Druckringe, die unter der Einwirkung von von außerhalb der Form aufgegebenen Druckkräften im Sinne einer Verminderung ihres gegenseitigen Abstandes an die Segmentteile anpreßbar sind.

Zweckmäßig sind dabei mehrere in gegenständiger Anordnung über den Umfang der Druckringe verteilte, durch die Formwände nach außen geführte Druckstößel, die die Kolbenstangen von Druckmittelarbeitszylindern sein oder damit zusammenhängen können, zum Verschieben der Druckringe gegeneinander vorgesehen.

Die Erfindung schafft mit der Einführung besonderer Druckringe eine einheitliche, zusammenhängende Unterlage für die Segmentteile beider Formhälften, die gegenüber der bisher üblichen Einzelbeaufschlagung zwangsläufig eine stets gleichmäßige Halterung aller Segmentteile auf gleicher Höhe gewährleistet Der ordnungsgemäße Bewegungsablauf beim Schließen wie auch beim öffnen der Vulkanisierform ist dadurch in allen Phasen unabhängig und unbeeinflußt von wech selnden und schwer erkennbaren Störgrößen gesichert, so daß die Fertigungsgenauigkeit der vulkanisierten Luftreifen in dem gewünschten Gleichmaß eingehalten und der bisher unvermeidliche Ausschlußanteil beträchtlich gesenkt und praktisch ganz ausgeschaltet werden kann.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Segmentteile an ihren den Druckringen abgekehrten Stirnflächen mit im aneinandergepreßten Zustand der Teile ineinanderfassenden Ringrippen einerseits und Ringnuten andererseits oder ähnlichen geschlossen durchlaufenden Querschnittsvorsprüngen und -Vertiefungen ausgebildet 3ein. Es ist zwar beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift 11 60 606 bekannt, die Segmentteile mit paarweise einander zugekehrten schrägen Anschlagflächen zu versehen. Diese Schrägflächen wirken aber in nur einer Richtung als Endanschläge, während demgegenüber die erfindungsgemäße Ausführung den Segmentteilen eine formschlüssige Zentrierung verschafft, die eine weitere Vergleichmäßigung des Bewegungsablaufes vor allem in den radialen Komponenten zur Folge hat.

Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung verdeutlicht. In der Zeichnung ist

F i g. 1 ein radialer Teilschnitt durch eine Vulkanisierform in geöffnetem Zustand und

F i g. 2 eine gleichartige Ansicht der Form in geschlossenem Zustand.

Die gezeichnete Vulkanisierform besteht in ihren wesentlichen Teilen aus einem unteren Ring 7, einem oberen Ring 8 und mehreren über den Umfang der beiden Formringe verteilt angeordneten Segmenten, die auf halber Höhe jeweils in zwei Teile 9 aufgetrennt sind. Die Formringe 7 und 8 dienen zum Abformen der Seitenwände des Reifenrohlings 1, während die Segmentteile 9 die Reifenfläche abformen und hierzu mit erhaben angebrachten Profilelementen 14 versehen sind. An ihrer dem Reifenrohling 1 abgekehrten Rückseite tragen die Segmentteile 9 Krallen 10 oder ähnliche Führungselemente, mittels derer sie in Schrägführungen 11 an die Formringe 7,8 umschließenden und aufnehmenden Halteringen 13 gleitend beweglich in formschlüssiger Verbindung geführt werden. Die Ringe 7, 8 laufen an ihrem Innenrand in Fortsätze 15 aus, die ihrerseits Anlage- und Sitzflächen für die Reifenwulste 2 und gleichzeitig Anschläge für

axial bewegliche Teller 17 zum Einspannen eines in das Innere des Reifenrohlings 1 eingeführten Balgkörpers 18 bilden.

In Eindrehungen der Ringe 7, 8 oder — der gezeichneten Ausführungsform entsprechend — in "· einer ringförmigen Ausnehmung 20 zwischen dem Außenmantel der Ringe 7, 8 und den zugehörigen Halteringen 13 sind Druckringe 21 in Axialrichtung gleitend beweglich so eingelegt, daß sie an die äußeren Stirnflächen der Segmentteile 9 vorgeschoben werden iu können. Die Druckringe 21 sind beispielsweise aus Stahl mit etwa rechteckigem Querschnitt hergestellt und stehen mit in durchgehende Bohrungen in den Halteringen 13 eingesetzte, in Pfeilrichtung beweglichen Druckstößeln 22 in kraftschlüssigem Eingriff.

Die Segmentteile 9 sind an ihren einander zugekehrten Stirnflächen 19 mit kreisbogenartig durchlaufenden Ringrippen 29 bzw. Ringnuten 39 von aufeinander abgestimmten trapezförmigen Querschnitt ausgebildet, so daß sie im Schließzusta nd (F i g. 2) zentriert und formschlüssig untereinander verriegelt sind.

Nach dem Einlegen des Reifenrohlings 1 in die Form und Ausdehnen des Blähköpers 18 in den Rohling hinaus werden — von dem in F i g. 1 gezeichneten Zustand ausgehend — die Ringe 7, 8 einander genähert, wobei die an den Schrägführungen 11 gleitenden Segmentteile 9 sich radial in Richtung nach der Reifenmittel bewegen. Infolge der Zwangssteuerung durch die von den Druckstößeln 22 vorgeschobenen Druckringe 21 befinden sich alle Segmentteile jeweils einer Hälfte stets auf ein und demselben Niveau, so daß die Profilelemente 14 im weiteren Verlauf der Schließbewegung in allen Umfangsbereichen des Rohlings 1 gleichmäßig in die Lauffläche eindringen. Mit dem Eintauchen der trapezförmigen Ringrippen 29 in die Ringnuten 39 in der Schlußphase wird ein Höchstmaß an Formgenauigkeit sichergestellt.

Im vollständig geschlossenen Zustand der Vulkanisier/orm unterliegen die Druckringe der direkten Krafteinwirkung der Halteringe 13 bzw. der nicht weiter dargestellten zugeordneten Vulkanisierpresse. Die Druckstößel 22 können daher mit dem Einsetzen des Vulkanisationszyklus zurückgezogen werden, um beim öffnen der Form als Auswerfer zum Ausheben des fertig vulkanisierten Reifens wieder in Tätigkeit zu treten.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vulkanisierform für Fahrzeugluftreifen, mit mehreren über den Umfang der Form verteilten und jeweils in halber Höhe geteilten, die Reifenlauffläche abformenden Segmenten, deren Teile mit die Reifenseitenwände abformenden Ringen verbunden und in bezug auf die Reifenlauffläche bewegbar geführt sind, nach Patent 23 09 410, gekennzeichnet durch zwei die die Reifenseitenwände ι ο abformenden Ringe (7, 8) umschließende, relativ zu ihnen in Axialrichtung beweglich geführte starre Druckringe (21), die unter der Einwirkung von von außerhalb der Form aufgegebenen Druckkräften im Sinne einer Verminderung ihres gegenseitigen Abstandes an die Segmentteile (9) anpreßbar sind.

2. Form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere in gegenständiger Anordnung über den Umfang der Druckringe (21) verteilte, durch die Formwände nach außen geführte Druckstößel (22) zum Verschieben der Druckringe gegeneinander vorgesehen sind.

3. Form nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstößel (22) die Kolbenstangen von Druckmittelarbeitszylindern sind oder damit zusammenhängen.

4. Form nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckringe (21) in kreisringförmigen Ausnehmungen der Formwände am Außenumfang der die Reifenseitenwände abformenden Ringe (7,8) geführt sind.

5. Form nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentteile (9) an ihren den Druckringen (21) abgekehrten Stirnflächen (19) mit im aneinandergepreßten Zustand der Teile ineinanderfassenden Ringrippen (29) einerseits und Ringnuten (39) andererseits oder ähnlichen geschlossen durchlaufenden Querschnittsvorsprüngen und -Vertiefungen ausgebildet sind.

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