DE1160606B

DE1160606B - Vulkanisierform fuer Fahrzeugluftreifen

Info

Publication number: DE1160606B
Application number: DEC22179A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Schuermann
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1960-08-20
Filing date: 1960-08-20
Publication date: 1964-01-02

Description

Vulkanisierform für Fahrzeugluftreifen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vulkanisierform für Fahrzeugluftreifen, insbesondere Fahrzeugluftreifen mit einer unterhalb des Laufstreifens befindlichen ringförmigen, zugfesten Verstärkungseinlage, bei der der den Laufstreifen des Reifens abformende Teil der Form aus mehreren Segmenten besteht, die mit die Reifenseitenflächen abformenden Ringen verbunden und an einer Schrägführung der Ringe beim Schließen der Form in Richtung auf den Laufstreifen bewegbar sind.
Bei den bekannten Formen dieser Art weisen die Segmente eine Breite auf, die im wesentlichen derjenigen des abzuformenden Reifenlaufstreifens entspricht. Alle Segmente sind zudem an einem der beiden die Reifenseitenfiächen abformenden Ring gelagert. Abgesehen davon, daß bei derartigen Formen der fertigvulkanisierte Reifen nur schwer aus der Form herausgehoben werden kann, muß bei einer Beschickung der Form darauf geachtet werden, daß alle Segmente die vorgeschriebene Ausgangsstellung eingenommen haben. Eine solche Überwachung ist insbesondere dann erforderlich, und eine Korrektur der Segmentstellung ist dann durchzuführen, wenn die Form in Vulkanisiereinrichtungen verwendet wird, bei denen die Hauptachse der Form nicht senkrecht verläuft, wie dies im allgemeinen bei automatischen bzw. halbautomatischen Einrichtungen dieser Art der Fall ist.
Es ist ferner bei einer zur örtlichen Behandlung eines Fahrzeugluftreifens dienenden Vulkanisiereinrichtung bekannt, die auf die Außenhaut des Reifens einwirkenden Teile der Vulkanisiereinrichtung an Bolzen gegenseitig zu führen, um so eine Verstellung der Einzelteile zur Anpassung an Reifen verschiedener Größe zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß ist eine Druckfeder zwischen den in geöffnetem Zustand an einem Anschlag der Ringe anliegenden Segmenten und den Ringen angeordnet.
Zweckmäßigerweise sind dabei die Segmente auf an den Ringen befestigten Bolzen gelagert, die schräg in bezug auf die Hauptachse der Ringe verlaufen.
Auch ist es vorteilhaft, wenn die Druckfeder die Bolzen umschließt.
Die Vulkanisierform ist insofern sehr vorteilhaft, weil die zwischen den Segmenten und den Ringen angeordneten Druckfedern wesentlich dazu beitragen, daß sich beim Öffnen der Form die einzelnen Segmente vom Vulkanisat lösen. Aus diesem Grunde kann der Reifen leicht aus der Vulkanisierform herausgehoben werden. Durch die genannte Ausbildung der Form eröffnet sich ferner die Möglichkeit, solche Segmente zu verwenden, die in der Mitte geteilt sind und deren Teile an den beiden die Reifenseitenflächen abformenden Ringen gelagert sind. Bei derartig geteilten Segmenten sorgen die Federn dafür, daß beim Öffnen der Form sowohl die unten- als auch obengelegenen Segmenthälften in die Ausgangsstellung gelangen. Diese vorteilhafte Wirkung tritt aber auch bei nicht geteilten, also bei solchen Segmenten ein, die sich im wesentlichen über die Breite des Reifenlaufstreifens erstrecken.
Die Vulkanisierform kann in die bekannten Vulkanisierpressen eingebaut werden. Sie läßt sowohl Vulkanisationen von Neureifen als auch Besohlungen bzw. Runderneuerungen von Wulst zu Wulst zu, wobei es unerheblich ist, ob die Hauptachse der Vulkanisierform zur Waagerechten hin geneigt ist oder nicht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Vulkanisierform für die Runderneuerung von Wulst zu Wulst im Teilschnitt, und zwar im geöffneten Zustand, F i g. 2 die Vulkanisierform gemäß F i g. 1 im geschlossenen Zustand.
Der zu behandelnde Fahrzeugluftreifen 1 mit Karkasse 2 weist unterhalb seines Laufstreifens 3 eine zugfeste, ringförmige Verstärkungseinlage 4 auf, die beispielsweise aus zwei oder mehreren Cordfadenlagen bestehen kann. Die Halterung der Reifenwülste 5 erfolgt mit Hilfe von Formringen 6.
Die Vulkanisierform besteht im wesentlichen aus einem unteren Ring 7 und einem oberen Ring 8 sowie über den Umfang der Ringe 7 und 8 verteilt angeordneten Segmente 9, die mit Lageraugen 10 an schräg zur Hauptachse der Ringe 7 und 8 verlaufenden Führungsbolzen 11 verschiebbar gelagert sind. Zwischen den Ringen 7 und 8 einerseits und den Segmenten 9 bzw. deren Lageraugen 10 andererseits sind aus Tellern bestehende Druckfedern 12 angeordnet, die die Augen 10 gegen die Ringe 7 und 8 an Anschläge 13 andrücken und somit die offene Stellung gemäß Fig. 1 aufrechterhalten.
Die Ringe 7 und 8 sind noch mit beliebig ausgebildeten Dampfkammern 14 versehen. Außerdem sind an den Segmenten 9 Formteile 15 und an den Ringen 7 und 8 seitliche Formteile 18 vorgesehen, die die Kontur des abzuformenden Reifens bestimmen.
Nachdem der Fahrzeugluftreifen 1 gemäß F i g. 1 in dem unteren Ring 7 auf seine angehobenen Segmente 9 eingelegt ist, wird die Vulkanisierform durch Senken des Ringes 8 geschlossen, was in beliebigen Vulkanisierpressen erfolgen kann. Bei dieser Senkbewegung kommen die Flächen 16 der Segmente 9 zum gegenseitigen Anschlag. Im Anschluß hieran bewegen sich die Segmente 9 unter dem Preßdruck entlang ihren durch die Bolzen 11 bestimmten Schrägführungen, und zwar so, daß während der weiteren Schließbewegung die Segmente 9 eine Bewegung in Richtung auf den Laufstreifen 3 unter gleichzeitiger Abformung der Gravierungskontur der Formteile 15 ausführen. Diese radiale Bewegung der Segmente 9 verhindert jegliche Schiebungen im Laufstreifen, sofern die Anzahl der Segmente 9 groß genug gewählt ist.
Aus F i g. 1 ist auch deutlich zu erkennen, daß die Segmente so weit geöffnet sind, daß die Gravierungen der Formteile 15 den mit einem Laufstreifen belegten Reifen gerade berühren, und der Reifen genau zentrisch zur Form liegt. Ein Verpressen des Laufstreifens und der Verstärkungseinlage kann daher nicht vorkommen.
Bei geschlossener Form sind die Druckfedem 12 gespannt; ist die Vulkanisation beendet, so wird in üblicher Weise durch die Heizpresse der obere Ring 8 angehoben, wobei die Segmente 9 zunächst durch die Gravierung der Formteile 15 am Umfang des Reifens festgehalten werden. Da aber beim weiteren Öffnungsvorgang die Segmente 9 durch die Führungsbolzen 11 mittels der Lageraugen 10 zwangsmäßig von dem vulkanisierten Laufstreifen 3 des Reifens 1 in Umfangsrichtung bewegt werden, löst sich die Gravierung der Formstücke 15 aus dem Laufstreifen, bis der Reifen frei liegt. Hierbei erleidet der Reifen keine Verzerrungen. Erst dann, wenn die Lageraugen 10 an den Anschlägen 13 unterstützt durch die Druckfedern 12, anliegen, werden die Flächen 16 der Segmente 9 freigegeben und die Form ganz geöffnet, so daß der vulkanisierte Reifen entfernt und ein neuer Reifen eingelegt werden kann.
Es sei noch erwähnt, daß Reifen unterschiedlicher Größen durch Auswechseln der Segmente 9 einschließlich der Formteile 15 und der seitlichen Formteile 18 unter Beibehaltung der heizbaren Ringe 7 und 8 vulkanisiert werden können.
Soll der Reifen eine andere Profilierung erhalten. so brauchen nur die Segmente 9 mit den daran befestigten Formteilen 15 ausgewechselt zu werden.
Unter anderem ist es auch möglich. Reparaturstellen am Reifen in der Seitenwand oder am Wulst zu vulkanisieren. wobei nur die seitlichen Formteile 18 benötigt werden und die Segmente 9 ausgebaut sind.
Eine besonders präzise Führung der Segmente ist zu Beginn der Schließbewegung nicht erforderlich; erst gegen Ende der Schließbewegung kommen die in Richtung der Bolzen 11 verlaufenden Schrägflächen beispielsweise bei 17 zur Wirkung. so daß die Form unter Zentrierung der Formteile vollends geschlossen wird.

Claims

Patentansprüche: 1. Vulkanisierform für Fahrzeugluftreifen, insbesondere Fahrzeugluftreifen mit einer unterhalb des Laufstreifens befindlichen ringförmigen, zugfesten Verstärkungseinlage, bei der der den Laufstreifen des Reifens abformende Teil der Form aus mehreren Segmenten besteht, die mit die Reifenseitenflächen abformenden Ringen verbunden und an einer Schrägführung der Ringe beim Schließen der Form in Richtung auf den Laufstreifen bewegbar sind, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß eine Druckfeder (12) zwischen den im geöffneten Zustand an einem Anschlag (13) der Ringe (7, 8) anliegenden Segmenten (9) und den Ringen (7, 8) angeordnet ist.
2. Vulkanisierform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (9) auf an den Ringen (7, 8) befestigten Bolzen (11) gelagert sind, die schräg in bezug auf die Hauptachse der Ringe (7, 8) verlaufen.
3. Vulkanisierform nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (12) die Bolzen (11) umschließt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 040 775; USA.-Patentschrift Nr. 2 185 543.