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Vorrichtung zum mechanischen Entwässern von bahnförmigem Material
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fortlaufenden mechanischer Entwässern
von bahnförmigem, porösem Material, das über einen Teil des Umfangs einer von innen
abgesaugten Trommel geführt ist, deren Zylindermantel Löcher zum Absaugen und Abführen
der zu entfernenden Flüssigkeit mit Hilfe des Unterdrucks aufweist. Der Begriff
"Entwässern" umfaßt hier das Austreiben von Flüssigkeiten und Mischungen von Flüssigkeiten
aller Art.
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Eine Vorrichtung dieser Gattung ist in der DT-AS 1.009.150 beschrieben.
Sie ist zum Absaugen von spannungslos geführten, nassen Textilbahnen vorgesehen,
wobei die Textilbahn mittels eines als Träger und Förderer dienenden drehbar angetriebenen
Rohres mit gelochtem Mantel, in dessen Innerem ein Vakuum erzeugt ist, entwässert
wird. Die Textilbahn liegt unmittelbar auf einem Teil des Umfangs des gelochten
Mantels auf. Zur Abdichtung der nicht von der Textilbahn b@deckten Löcher des Mantels
ist innerhalb des gelochten Rohres und exzentrisch zu diesem eine drehbar gelagerte
Abdichtwalze vorgesehen, welche eine hochelastische, weitgehend verformbare Oberfläche
besitzt.
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Die bekannte Vorrichtung weist Jedoch unter anderem folgende Nachteile
auf: Da die Warenbahn unmittelbar auf dem gelochten Zylindermantel aufliegt, müssen
die einzelnen Löcher schr fein sein, damit sie sich auf der Warenbahn
nicht
abzeichnen, außerdem müssen sehr viele Löcher vorgeschen sein, d@@it die Bahn gleichmäßig
entwässert wird.
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Schon wegen der großen Zahl von eng beieinander liegenden Löchern
im Zylindermantel und vor allem wegen d.es Ansaugens von Außenluft durch die Textilbahn
hindurch ist es sehr aufwendig, innerhalb des Zylinders ein Vakuum zu erzeugen und
aufrecht zu erhalten. Es kommt hinzu, d.aß die Abdichtung zwischen der Innenwand
des gelochten Zylinders und der exzentrisch darin drehbar gelagerten Abdichtwalze
mit der Laufdauer (also mit zunehmender Abnutzung der Abdichtwalze) immer mehr abnimmt,
so daß auch zwischen dc Innenwand des Gelochten Zylinders und der Abdichtwalze ein
großer Teil des Vakuums verloren geht.
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Aus der DT-OS 2.039.052 ist ferner eine von innen beheizte Trockentrommel
bekannt, deren (nicht gelochter) Mantel eine poröse, dampfdurchlässige Außenschicht
aufweist. Zwischen oer porösen Au3enschicht und dem Mantel der Trommel befinden
sich etwa parallel zur Trommelachse verlaufende Ausströmdurchgänge zum Abführen
des durch die poröse Außenschicht nach innen gelangten Dampfes.
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Im Bekannten geht es um eine Trocken-Vorrichtung, bei der durch Wärme
erzeugter Wasserdampf abgesaugt wird.
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Demgegenüber bezieht sich die triindung auf eine Vorrichtung zum mechanischen
Entwässern von Warenbahnen, ohne daß Wärme angewendet wird bzw. werden muß.
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Aus der DT-OS 2.039.052 ist es ferner bekannt, die zu trocknende Warenbahn
mittels eines luftundurchlässigen Stahlbandes an die Zylinderaußenfläche anzupressen.
Um den Anpressdruck zu erzeugen, wird hierbei das Stahlband
unter
erheblicher Zugkraft gehalten. Trotzdem können nennenswerte Flächendrücke (z.B.
1 kg/cm2) mit Hilfe eines unter Längsspannung gehaltenen Stahlbandes nicht erzeugt
werden.
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In anderem Zusammenhang - nämlich bei einer kontinuierlich arbeitenden
Dekatiermaschine - ist ferner aus der DT-AS 2.148.311 eine Vorrichtung zum Pressen,
Erhitzen und Entfeuchten einer Warenbahn mit Hilfe eines gelochten Zylindermantels
bekannt geworden, wobei die Löcher des Zylindermantels zum Erzeugen eines Saugzugs
von außen nach innen an einen Unterdruckraum angeschlossen sind Die zu behandelilde
Warenbahn läuft dabei zwischen dem Zylindermantel und einemluftundurchmassigen Mitläufer.
Der Zylindermantel selbst ist von innen her, beispielsweise mittels Heißdampf, erhitzt.
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Auch hierbei dienen ersichtlich die Löcher im Zylindermantel dazu,
den durch Erhitzen der Warenbahn erzeugten Dampf abzuführen und gleichzeitig innerhalb
des Raums zwischen dem luftundurchlässigen Mitläufer und dem Zylindermantel einen
solchen Unterdruck zu erzeugen, daß der Mitläufer mit der gewünschten Flächenkraft
gegen die Warenbahn gepreßt wird. Eine Entwässerung im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist nicht ohne weiteres möglich, weil das flüssige Wasser bei einem Umlauf um den
Zylindermantel nicht in ausreichendem Maße den Weg su den Löchern im Zylindermantel
finden kann.
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Zum Entwässern textiler Warenbahnen wurden bisher außer den genannten
Absau£e-Trommeln, auch Absauge-Balken, vor allem aber Quetschwalzenpaare oder ähnliches,
einzeln, oder in Kombination verwendet. Bei der eigentlichen Entwässerung
muß
- beginnend bei hohem Feuchtigkeitsgehalt -möglichst das gesamte Oberflächenwasser
der zu entwässernden Warenbahn entfernt werden, bei der im vorliegenden Zusammenhang
nicht interessierenden Endtrocknung wird dann auch das Quellwasser aus der Warenbahn
ausgetrieben. Hierbei wird durchweg die thermische Kontakt- oder Konvektionstrocknung
angewendet. Gelangt eine Warenbahn, an der noch Oberflächenwasser haftet, in eine
Endtrocknungsmaschine so kann ein Abflecken an Leitorganen der Maschine auftreten
Ist die Warenbahn zuvor gefärbt worden, so kann ferner bei vorhandenem Oberflächenwassor
eine unerwünschte Migration des Farbstoffs jeweils in die zuerst getrockneten Bereiche
der Warenbahn eintreten.
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die mechanische Entwässerung wegen der geringen Energiekosten im Vergleich
zu allen thermischen Prozessen die rentabelste Lösung des Entwässerungsproblems
bietet, ist man bestrebt, eine Warenbahn vor dem Einlauf in die Endtrockungsmaschine
soweit wie möglich mechanisch zu Entwässern.
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Im allgemeinen werden heute zum mechanischen Entwässern Quetschwalzenpaare
verwendet, zwischen denen die Warenbahn hin durchgeführt wird. Eine ausreichende
Entwässerung, das heißt je nach Warenart 50% bis 100% Restfeuchte, kann hierbei
nur bei sehr hohem Liniendruck von beispielsweise 30 bis 50 kp/cm erzielt werden.
So hohe Liniendrucke sind aber, wenn auf einen gleichmäßigen Abquetscheffekt über
die ganze Breite der Warenbahn Wert gelegt wird, ur mit aufwendig gebauten Quetschwalzen-Anordnungen
erzielbar.
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Es gibt aber z@hlreiche Arten von textilen Warenbahnen, die mit den
üblichen Quetschen der vorgenanriten Art überhaupt nicht ausreichend entwässert
werden können. Hierzu gehören alle Arten von reliefartigen Maschenwaren, Warenbahnen
aus texturierten Garnen, besonders dicke, flauschige bzw. voluminöse Warenbahnon
oder ähnliches. Derartige Warenbahnen lassen sich entweder gar nicht auf das gewünschte
Maß abquetschen oder aber wenigstens werden sie durch den starken Liniendruck in
der Quetsche erheblich beschädigt. Wegen des hohen Bedarfs s an teurer Druckluft,
und wegen der enormen Lärmerzeugung haben sich auch Absaugebalken nicht bewährt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der anfangs
angegebenen Gattung zum mechanischen Entwässern zu schaffen, mit Hilfe derer, bei
mäßigem Flächendruck auf die Ware diese in einem Umlauf um eine Absaugen trommel
so vollständig entwässerbar ist, daß die Ware unmittelbar an schließend der Endtrocknung
zugeführt werden kann. Insbesondere sollen Entwässerungswerte erreicht werden, die
mit allen bisher üblichen, kontinuierlich arbeitenden Maschinen nicht erzielbar
sind. Die Entwässerungseffekte sollen wenigstens angenähert so hoch sein, wie man
sie mit (di skontinuierlich arbeitenden) Zentrifugen erreicht. Ferner soll der Energieaufwand
zur Entwässerung verkleinert werden. Der zulässige Energieaufwand für eine mechanische
Entwässerung gemessen an den energie günstigsten thermischen Trocknungsverfahren
zeigt daß fiir eine Maschinengeschwindigkeit von 40 m/min bei einer Warenbreite
von 2,0 m und einem Warengewicht von 100 g/m2 ein Energieaufwand von 70 kW derzeit
noch
zulässig ist. Ziel der Erfindung ist es also auch, eine Entwässerungsmaschine
zu schaffen, die die gewünschten Entwässerungseffekte bei wesentlich geringerem
Energieaufwand erzielt.
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Die Lösung ist im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 beschrieben. Günstige
Fortbildun0en der Erfindung sind in den Unteransprüchen angogeben.
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Erfindungsgemäß wird das zu entwässernde bahnförmige Material zwischen
einem gelochten Zylindermantels der außen mit einer Deckschicht saugfähigen Materials
mit durchgehenden Kapillaren gleichmäßig belegt ist, und einem luftundurchlssigen
endlosen Mitläufer geführt.
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Dabei wird erfindungsgemäß erreicht, daß die zu entwässernde Materialbahn
ihre Feuchtigkeit an die Deckschicht abgibt und diese durch den Unterdruck abgesaugt
wird.
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Der luftundurchlässige Mitläufer, die Deckschicht und die unter Unterdruck
stehende Trommel mit gelochtem Zylindermantel wirken dabei folgendermaßen zusammen:
Der vom Trommelinnern her wirkende durch die Deckschicht und die Warenbahn hindurch
aufgebaute Unterdruck sorgt für eine gleichmäßige Anpressung des Mitläufers an den
Zylindermantel und damit der Warenbahn an die Deckschicht.
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Dadurch wird das Oberflächenwasser (bzw. irgendeine andere Flüssigkeit)
der zu entwässernden Warenbahn weitgehend freigesetzt und aufgrund der unterschiedlichen
Kapillarkräfte von Deckschicht und Warenbahn aus der letzteren durch Kapillarzug
entfernt. Gleichzeitig bewirkt der Unterdruck ein Absaugen der in die Deckschicht
ein,¢cdrungenen
Flüssigkeit (in die Trommel hinein), derart, daß die Saugkraft der Kapillaren der
Deckschicht ständig erhalten bleibt. Der Unterdruck hat also eine Doppelfunktion,
einerseits sorgt er durch Anpressen der Warenbahn an die Deckschicht für ein Freisetzen
der in der Warenbahn enthaltenen Flüssigkeit. Andererseits verhindert der Unterdruck
durch Absaugen der Deckschicht die Ausbildung eines Gleichgewichts der kapillaren
Flüssigkeit sbewegun g zwischen Warenbahn und Deckschicht In der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird die Flüssigkeit also zunächst durch (innige) Berührung von Warenbahtn
und Deckschicht von der ersteren an die letztere gegeben und dann aus der Deckschicht
abgesaugt. Diese wirkt dabei quasi wie ein Löschblatt, das ständig auf der einen
Fläche befeuchtet und auf der anderen Fläche entfeuchtet wird.
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Als Deckschicht bewährt hat sich ein saugfähiges, im wesentlichen
aus Viskose bestehendes Vlies. Günstig ist es dabei, ein sehr dünnes Vlies mehrfach
um den Zylinder mantel (Entwässeflrngszylinder) herumzulegen. Dadurch wird erreicht,
daß Anfang und Ende des Vlieses sich auf der zu entwassernden Warenbahn nicht abzeichnen.
Vorteilhaft ist auch, daß das Vlies, welches aus billigstem Material hergestellt
sein kann, nach Abnutzung oder Verschmutzung jeweils ohne große Schwierigkeiten
entfernt und durch ein neues, auf die Trommel auf zuwickelndes Vlies ausgetauscht
werden kann. Der Austausch des Vlieses kommt insbesondere dann in Brage, wenn mit
der neuen Vorrichtung aus einem Färbetrog kommende Ware entwässert werden soll,
bei wechselnder Farbe, wird dann normalerweise
auch das Vlies ausgetauscht.
Wegen des geringen Preises, kann das gebrauchte Vlies vernichtet werden.
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Soll jedoch mit der erfindungsgemäßen Vorri.chtung im Dauerbetrieb
nur entwässert, z. B. relativ reines Wasser abgezogen werden, so kann es zweckmäßig
sein, die Deckschicht aus poröser Keramik oder aus Sintermaterial mit durchgehenden
Poren herzustellen.
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Um der aus der zu entwässernden Warenbahn abgezogenen Flüssigkeit
freie Bahn zu den Löchern im Zylindermantel zu verschaffen, ist es günstig, zwischen
der Deckschicht und dem Zylindermantel einen den letzteren ganz umschließenden,
beispielsweise mit Hilfe eines Drah-tnetzes aufgespannten, Zylinderringspalt vorzusehen.
In letzterem kann sich auch das Vakuum (bzw. der Unterdruck) auf der ganzen von
der Warenbahn bedeckten Oberfläche des Zybinders ausgleichen.
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Es ergibt sich hieraus, daß nur relativ wenige Löcher an der Oberflache
des Zylinders ausreichen, um nicht nur die Flüssigkeit aus dem ZU entwässernden
Material ab zum ziehen sondern auch einen auf der ganzen von der Warenbahn bedeckt
Oberfläche des Zylinders gleichmäßig verteilten Unterdruck zu erzeugen. Es braucht
daher nicht der ganze Innenraum der Trommel bzw. des Zylinders an die Unterdruckpumpe
angeschlossen zu werden. Es genügt vielmehr, jeweils die in parallel zur Trommelachse
vorlauf enden Streifen entfallenden Löcher des Zylinder mantels über gesonderte
Leitungen und einen Steuerkopf an die Unterdruckpumpe anzuschließen. Beispielsweise
können
zu diesem Zweck den Lochreihen des Zylinder mantels auf dessen Innenseite Rohre
zugeordnet werden, welche luftdicht mit der Zylinderinnenwand verbunden sind und
an die die Unterdruckpumpe über einen Steuerkopf anschließbar ist. Der Steuerknopf
verbindet dabei selbsttätig bei Trommelumlauf jeweils die Löcher bzw.
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Lochreihen des Zylindermantels mit der Unterdruckpumpe, welche von
der zu entwässernden Warenbahn bedeckt sind.
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Die jeweils nicht von der Warenbahn bedeckten Löcher des Zylindermantels
sind dann nicht an die Unterdruckpumpe angeschlossen, die Leistung der Pumpe ist
also günstig ausgenutzt (vgl. die schon genannte DT-OS 2.148.311).
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Ein weiterer wesentlicher leil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
der luftundurchlässige endlose Mitläuf er, beispielsweise aus Gummi, mittels dessen
das zu entwässernde Material an den Zylindermantel angedrückt ist.
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Durch diesen Mitläufer wird bewirkt, daß sich einerseits der Unterdruck
nicht durch die zu entwässernde Schicht hindurch mit der Außen luft ausgleichen
kann und daß andererseits der Mitläufer durch den Unterdruck gegen die zu entwassernde
Warenbahn gedrückt wird. Theoretisch kann damit - bei vollständigem Vakuum - der
durch den Mitläufer auf die zu entwässernde Warenbahn ausgeübte Flächendruck den
Betrag von 1 kp/cm2 annehmen. Ein solcher Flächendruck, d.er durch Längsspannung
d.es Mitlaufers (etwa gemäß der schon genannten DT-OS 2.039.052) keinesfalls erzielbar
wäre, ist bei d.er neuen Vorrichtung vorteilhaft zur Unterstützung der Entwässerung,
er ist aber nicht so groß, daß empfindliche Warenbalmen beschädigt würden. Wegen
des relativ geringen Flächendruckes,
der auf die Warenbahn ausgeübt
wird, können selbst sehr druckempfindliche oder voluminöse Bahnen entwässert werden,
ohne daß diese Bahnen den geringsten Schaden nehmen.
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Als weitere Vorteile der neuen Vorrichtung seien genannt: Der Energieverbrauch
ist äußerst gering, da bei guter Abdichtung des Saugbereichs an der gelochten Trommel
nur geringe Unterdruckverluste auftreten. Bei einem Wechsel der Behandlungsflüssigkeit
bzw. bei einem Wechsel der Qualität der zu entwässernden Warenbahn, kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung ohne Schwierigkeiten den neuen Anforderungen angepaßt werden, insbesondere
ist es mit wenigen Handgriffen möglich, die 5augfähige Deckschicht des Zylindermantels
zu entfern und durch eine neue Deckschicht zu ersetzen.
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In einigen Fällen hat es sich als günstig erwiesen, nicht nur den
Zylindermantel sondern auch den Mitlauf er mit einer Deckschicht aus saugfähigem
Material (auf der der Warenbahn zugewandten Seite) zu belegen, mit dem Erfolg, daß
sich Haftwasser an dem Mitläufer nicht sammeln kann.
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In der nachstehenden Tabelle sind die erfindungsgemäß erreichbaren
Entwässerungseffekte für zahlreiche Arten von Warenbahnen den Werten gegenübergestellt,
die mit einem üblichen kontinuierlich arbeitenden Zweiwalzenquetschwerk einerseits
und einer diskontinuierlich arbeitenden Zentrifuge andererseits erreichbar sind.
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Tabelle: Gemessene Restfeuchten in % des Trockengewichts 1 2 3 4 5
Nr. Artikel Zentrifuge Quetsche Erfindung 1 PES Wirkware 13 93 27 2 PES texturierte
Wirkware 13 120 24 3 PES texturierte Wirkware 14 109 25 4 PES Orimplain Wirkware
14 106 23 5 PAN Dralon Wirkware 28 115 59 6 PA Wirkware 20 106 23 7 PES strukturierte
Wirkware 17 111 14 8 synthetische Wirkware 15 120 18 9 synthetische Wirkware 22
83 40 10 PES / Wo 55/45 Webware 31 58 40 11 PES / Wo 55/45 Webware 29 50 41 12 PES
/ Bw 67/33 Webware 36 49 41 13 PES / Zw 67/33 Webware 42 68 52 14 Verbands-Seug
Wirkware 53 72 82 15 Wolle Wirkware 32 98 52 16 Zellwolle Wirkware 96 119 138 -17
Zellwolle Webware 82 40 54 18 Bw. test Webware 61 84 75 19 Bw. Gord 40 93 69 20
PES / Wo Webware 30 59 38 21 PES / Wo Webware 28 68 38
In SpaJtc
1 der Tabelle sind eine laufende Nummer, in Spslte 2 die Art der entwi.sserten Ware,
in Spalte 3 die mit einer Laborzentrifuge bei ca. 2 Min. Laufzeit erreichte Entwässerung,
in Spalte 4 die mit einem Zweiwalzenguetschwerk mit einem Liniendruck von PL # 30
kp/cm bei 23 m/min Warengeschwindigkeit und in Spalte 5 die erfindungsgemäß mit
Hilfe von Unterdrucktrommel, Vlies-Deckschicht und silicon-beschichtetem Wollfilz-Abdeckband
bei einem Flächenunterdruck von PU = 0,8 kp/cm2 bei ebenfalls 23 m/min Warengeschwindigkeit
erreichten Entwässerungswerte (als sogenannte Restfeuchten in Prozent des Drockengewichts)
angegeben.
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Die Abkür%ungen in der Tabelle haben folgende Bedeutung: PES = Polyester,
PAN = Polyacrylnitril, PA = Polyamid, Wo = Wolle, Bw = Baumwolle, Zw = Zellwolle,
PES/Wo 55/45 = 55 % PES + 45 % Wo.
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Aus der Tabelle ist zu entnehmen, daß die erfindungsgemäß erzielbaren
Restfeuchten fast alle weit unterhalb derjenigen liegen, die mit einem Zweiwalzen-Quetschwerk
erreicht werden können. Es gibt in der Tabelle hierbei lediglich drei Ausnahmen,
nämlich die Nummern 14, 16 und 17. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß in diesen
Fällen die entwässerte Ware ihrer Art nach so fein kapillar ist, daß bei der im
Versuch verwendeten Deckschicht der kapillare Wirkmechanismus zwischen letzterer
und der Warenbahn nicht auftreten konnte. Zweifellos können mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bei Verwendung der geeigneten feinkapillarer Deckschlchten auch in den
genannten drei Bällen bessere Entwässerungseffekte erzielt
werden,
als mit einem Quetschwerk. Es ergibt sich, daß die neue Vorrichtung dem bisher im
allgemeinen zum kontinuierlichen Entwässern verwendeten Zweiwalzenquetschwer; erheblich
überlegen ist und nahezu die mit der Zentrifuge erzielbaren Entwässerungswerte erreicht.
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Anhand der schematischen Zeichnung werden weitere Einzelheiten erläutert.
Es zeigen: Figur 1 den Querschnitt senkrecht zur Längsachse der Zylindertrommel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Figur 2 eine weitere Ausbildung der Zylindertrommel,
Figur 3 3 einen Steuerkopf im Schnitt längs der Linie III - III von Figur 2 und
Figuren 4 und 5 vergrößerte Schnitte senkrecht und parallel zur Zylinderachse durch
die einzelnen Schichten des Zylinders.
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In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Entwässerungsvorrichtung mit
einem Zylinder 1, in dessen Mantel Locher 2 vorgesehen sind, schematisch dargestellt.
Um den Zylinder 1 ist zunächst ein Drahtnetz 3 gelegt, welches auf der ganzen Oberfläche
des Zylindermantels von einer saugfähigen Deckschicht 4 umgeben ist. Uber diese
Deckschich-t ist die zu entwässernde Warenbahn 5 geführt und mit Hilfe des luftundurchlässigen,
e endlosen Mitläufers 6 an den Mantel des Zylinders 1 angedrückt. Der Mitlauf er
6 ist über Rollen 7 geführt. Er hat im allgemeinen keinen eigenen Antrieb sondern
ist durcli Reibung von dem in
Pfeilrichtlmg angetriebenell Zylinder
1 mitgenommen.
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Die Warenbahn 5 wird in Pfeilrichtung über Rollen 8 in den Spalt zwischen
Mitläufer 6 und Deckschicht 4 eingeführt bzw. aus dem Spalt herausgeführt.
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Die Druckkraft des Mitläufers 6 rührt nicht von einer auf diesen ausgeübten
Langsspannung sondern vom Unterdruck her, der im Innenraum 9 des Zylinders 1, beispielsweise
mit Hilfe einer (nicht gen zeichneten) auf die (hohle) Achse 10 geschalteten Unterdruckpumpe
erzeugt und aufrechterhalten ist. Der Unterdruck wirkt dabei durch die Löcher 2
des Zylindermantels hindurch und saugt den Mitläufer 6 gegen den Zylinder 1, wodurch
die Warenbahn 5 gepreßt und durch den Kapillarzug der Deckschicht 4 entwässert wird.
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Da der Entwässerungseffekt des Saugzuges nicht (direkt) auf die Warenbahn
5 sondern auf die Deckschicht 4 wirkt, wird die Warenbahn auch bei relativ wenigen
im Zylindermantel vorgesehenen Löchern 2 gleichmäßig durch Wapillarzug entwässert.
Das Absaugen der Flüssigkeit aus der Deckschicht 4 sowie die gleichmäßige Ausbreitung
des Unterdrucks zwischen Zylinder 1 und Mitläufer 6 wird erleichtert, wenn zwischen
Deckschicht 4 und Zylinder 1 das Drahtnetz 3 gelegt ist.
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Bei der Vorrichtung gemäß Figur 1 brauchen im allgemeinen keine besonderen
Mittel vorgesehen zu werden, um den Bereich 11 der Zylinderinnenwand, der bei Umlauf
jeweils auf der Außenseite nicht vom Mitläuf er 6 bedeckt ist, so abzuschließen,
daß über diesen Bereich 11
b7jw. die darin befindlichen Löcher
2 des Zylindermantels ein Druckausgleich mit der Umgebung verhindert wird. Wegen
der relativ geringen Zahl der Löcher wird nämlich in (wandernden) Bereich 11 ohnehin
nur relativ wenig Außenluft angesaugt werden; diese durchströmt jedoch die Deckschicht
4 und tragt damit zu deren Entwässerung bei.
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Wenn wie gemäß Figur 1 eine Abdeckung im Bereich 11 nicht vorgesehen
ist, muß zwar die Leistung der (nicht gezeichneten) Unterdruckpumpe e-twas erhöht
werden, man erspart aber den sonst erforderlichen räumlich feststehenden Abdeckmechanismus
innerhalb des drehbaren Sylinderïnantels.
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Wird jedoch der Druckverlust über den Bereich 11 von Figur 1 in einzelnen
Fällen zu groß, so kann man vorteilhaft anstelle von bisher üblichen luftdichten
Abdeckungen, wie sie beispielsweise in der DU-AS 1.009.150 beschrieben sind, eine
Steuerkopfanordnung gemäß Figur 2 und 3 verwenden. Die (nicht gezeichnete) Unterdruckpumpe
ist hiernach auf den Steuerkopf 12 geschaltet, der (jeweils außer im Bereich 11)
die Unterdruckquelle über Verbindungsrohre 17 und Verteilerrohre 14 mit den Löchern
2 verbindet.
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Der Steuerkopf 12 selbst ist in Figur 3 vergrößert dargestellt Die
Figur 3 ist ein Schnitt längs der Linie III - III von Figur 2. Der Steuerkopf besteht
aus einem LuSt (und Flüssigkeits-)-auslaß 15, an den sich ein ringförmig um die
Achse 10 gelegter Verteilerraum 16 anschließt.
Der bei Betrieb
nicht bewegliche Verteilerraurn 16 lie;-t mit einer ebenfalls feststehenden Steuerscheibe
17 an dem bei Betrieb rotierenden Teil des Steuerkopfes 12 b bw. des Zylinders 1
an.
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Die Steuerscheibe 17 (Figur 2) weist eine Ausnehmung 18 in Form eines
nicht geschlossenen Ringes auf. An den Stellen der Steuerscheibe 17, an denen der
Ring 18 unterbrochen ist, steht die Unterdruckquelle nicht mit den an dieser Stelle
gerade vorbeigleitenden Verbindungsleitungen 13 in Verbindung. Diese verschlossenen
Bereiche 19 der Steuerscheibe 17 sind dem bei Rotation des Zylinders 1 wandernden
Bereich 11 zugeordnet. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 sind ersichtlich ständig
zwei Verbindungsleitungen 13 und damit die zugehörigen Löcher 2 des Zylindermantels
nicht mit der Unterdruckquelle verbunden.
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Auf die übrigen Verbindungsleitungen 13 und die zugehörigen Löcher
2 der Zylinderwand kann dagegen der Unterdruck durch die ringförmige Ausnehmung
18 hindurch wirken.
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Obwohl auf den Mitlauf er 6 eine Längsspannung nicht ausgeübt wird,
kann es doch zweckmäßig sein, zum Beispiel zum Ausgleich einer bei Betrieb eingetretenen
Längung, wenigstens eine der den Mitläufer 6 führenden Rollen 7 mit Spannmitteln
zu versehen. In Figur 1 ist eine solche Spannrolle (Steuerwalze) 20 dargestellt.
Wenn die zu entwässernde Warenbahn 5 die erfindungsgemäße Vorrichtung durchlaufen
hat, kann sie entweder einer nächsten Maschine, beispielsweise der Endtrocknung
zugeführt werden oder aber abgetafelt oder aufgerollt werden.
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In Figur 4 sind die einzelnen Schichten an der Oberfläche des Entwässerungszylinders
1 gemäß Figur 1 oder 2 groß herausgezeichnet. Von außen nach innen folgen aufeinander
der Nitläufor 6 und eine in einigen Fällen günstige saugfähige Deckschicht 21, die
zu entwässernde Warenbahn 5, die für die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wesentliche saugfähige Deckschicht 4, das Drahtnetz 3 und die Zylinderwand 1 aufeinander.
In der Zylinderwand 1 ist ein Loch 2 gezeichnet, welches gegebenenfalls über das
mehrere solcher Löcher 2 verbindende Verteilerrohr 14 und das Verbindungsrohr 13
mit dem Steuerkopf 12 verbunden sein kann. Figur 5 ist ein Längsschnitt von Figur
4 also ein Schnitt durch den Zylindermantel parallel zu dessen Längsachse.
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12 Patentansprüche 5 Figuren