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t'Wälzbahmrendeeinrichtung für Werkstücke mit großen Abmessungen"
Gegenstand der Erfindung ist eine Wälzbahnwendeeinrichtung für Werkstücke mit großen
Abmessungen, insbesondere Drehteile.
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Für die Handhabung schwerer Werkstücke bei der Bearbeitung sind Wendeeinrichtungen
bekannt, 'ie mit einem eigenen Antrieb versehen, unvariabel einen großen Raum benötigen.
Sowohl die Anschaffungs- als auch die Betriebskosten sind für derartige Wendeeinrichtungen
sehr erheblich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine nicht ortsgebundene, frembetätigte
Wendeeinrichtung, insbesondere für Drehteile mit großen Abmessungen zu schaffen,
die einen betriebssicheren, aber trotzdem einfachen Aufbau besitzt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Wälzbahnwendevorrichtung
vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist, durch einen Grundrahmen, bestehend aus zwei
Schienenpaaren unterschiedlicher Spurweite; zwei sich gegenüberliegende, durch Nut
um 1 Feder geführte Kufen mit Wälzteil und Werkstückaufnahme; ei em prismatisch
ausgebildeten Querbalken; je eine Schraubverspannung auf derAbwä.lz- und Hubseite;
und einen Seilhilfstrieb. Bei
nicht ausreichender Tragfähigkeit
des Fremdantriebes, beispielsweise eines Krans, wird eine Absenkvorrichtung angeordnet,
die mit einem Tisch ausgestattet ist, der wenigstens um + 50 geneigt werden kann.
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Bei Einsatz der erfindungsgemäßen Wälzbahnwendeeinrichturlg wird die
untere rufe keispiUls-vw7eise auf die inneren Schienell eines au zwei Schienenpaaren
mit unterschiedlicher Spurweite bestehenden Grundrahmens gelegt und durch zweckentsprechende
Aufnakrnen justiert. Bei Auflage des zu wendenden Werkstückes wird das Werkstück
an dem prismatisch geformten Querbalken zur Anlage gebracht. Bei planen Teilen,
bei denen keine Zwischenlage vorgesehen ist, wird die obere Kufe derart auf das
Werkstück gelegt, daß sich Werkstück und Querbalken berühren. Die Fuhr-ung und Sicherung
gegen Verschieben erfolgt zwischen Unter- und Oberkufe durch Nut und Feder. Die
Verspannung des Werkstückes mit der Unterkufe erfolgt auf der Abwälzseite durch
zwei und auf der Seiltriebseite mit einer Schraube. Die Seile des Seiltriebes werden
mit Hilfe eines Hilfshubes eingezogen und über Seilrollen gelegt. Das Einhängen
in den Kranhaken, vorzugsweise einen Doppelhaken erfolgt über Zwischenhaken. Bei
einem Kranbetrieb wird vorausgesetzt, daß nur Vertikalkräfte auftreten.
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Das Wenden des Werkstückes erfolgt nun dadurch, daß der Kran über
den (doppelten) Seiltrieb die Kufen einseitig anhebt, so daß sich zunächst die untere
Kufe über das Kurvenende abwälzt, wobei der Kranfahrer den Kran seitlich nachfährt,
bis- die Kurvenbahn der unteren Kufe in einer Geraden endet. Wenn das Gewicht von
Werkstück und Wendeeinrichtung geringer ist als die Tragkraft des Kranes, hebt er
beides von der schmalen Spur des Grundrahmens ab und setzt mit der vorher oben liegenden
Kufe auf der breiten Spur des Grundrahmens ab. Durch die Ausbildung dieser Kufe
hat sich nunmehr der Gesamtschwerpunkt derart verlagert, daß er in Wenderichtung
wirksam wird. Durch Absenken und Nachfahren des Kranes wälzt sich das Kurvenende
der oberen Kufe über das äußere Schienenpaar ab, bis der Wendevorgang für das Werkstück
vollzogen ist. Liegen Werkstück plus Kufengewicht oberhalb der Tragfähigkeit des
Kranes, wird eine zusätzliche Absenkvorrichtung eingesetzt. Diese Vorrichtung besteht
aus einem Tisch, auf dem das innere Schienenpaar des
Grundrahmens
beweglich verlängert ist. Der Tisch der Absenkeinrichtung steht um 50 nach oben
geneigt, so daß die- Gerade der Kufe bei einer Kufen bzw. Werkstücklage von 50-vor
900,-d.h. der senkrechten zur Auflage kommt und stabil steh-t. Das Abstückzgewicht
der Kufe auf dem Absenktich wird durch den Öldruck im Zylinder gemessen. In Abhängigkeit
von der jeweiligen Lage können Wdckschlüsse auf die Stützkraft und damit Kranbelastung
gezogen werden. Eine unbeabsichtige Kranüberlastung kann so vermieden werden. Durch
allmähliches Absenken des Tisches bei gleichzeitigem Mitfahren des Krans wandert
der Werkstückschwerpunkt von 50 über 900 auf +50 usw., -solange, bis die Kurvenba@
der ursprünglich oberen Kufe ihre Abrollbahn berührt. Nunmehr kann durch ablassen
und Nachfahren des Krans die 180°-Stellung für das Werkstück erreicht werden. Das
Abrüsten erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Aufrüstens. Der Absenktisch wird
mit Druckluft, die dem Öl vorgeschaltet ist, wieder- angehoben, oder durch eine
kleine Hydraulik hochgepump. Wie bereits erwähnt, wird die beschriebene Absenkvorrtichtung
dann angewendet, wenn Werkstück und Kufengewicht schwerer sind, als es die Tragfähigkeit
des Kranes zuläßt, ohne aber ein bestimmtes systembedingtes maximales Gewicht zu
überschreiten. Bei einem Kranbetrieb wird vorausgesetzt, daß nur Vertikalkräfte
austreten.
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Durch die erfindungsgemäße Wälzbahnwendeeinrichtung wird auf einfache
und wirtschaftliche Weise die sichere Handhabung schwerer Werkstücke beim Wenden
ermöglicht.
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In den beigefügten Zeichnungen ist eine mögliche Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Wälzbahnwendeeinrichtung schematisch dargestellt.
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Es zeigen:
Figur 1 einen Aufriß der Einrichtung ohne
Absenkvorrichtung, Figur 2 einen Aufriß der Einrichtung mit Ab s enfvo rri chtung
Figur 3 einen Grundriß der Einrichtung nach Figur 1, Figur 4 einen Grundriß der
Einrichtung nach Figur 2.
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In Figur 1 und 3 besteht der Grundrahmen der Vorrichtung aus der inneren
schmalen Spur 1 und der äußeren breiten Sur -1!. Die vom Grundrahmen unabhängige
Wendeeinrichtung setzt sich zusammen aus der oberen Kufe 3 und der unteren Kufe
4, die auf der schmalen Spur 1 aufliegt. Beide Kufen 3 und 4 sind mit Seilrollen
15 ausgestattet. Die gegenüberliegenden Enden der Kufen 3 und 4 laufen in Kurven
5 und 6 aus. Der Zwischenraum zwischen den Kufen 3 und 4 dient zur Aufnahme des
Werkstückes 11, welches an dem prismatisch geformten Querbalken 8 zur- Anlage gebracht
wird. Zur Verspannung des Werkstückes 11 mit den Kufen 3 und 4 der Wendevorrichtung.
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dienen zwei Schrauben 12 auf der Abwälzseite und eine Schraube 13
auf der Seiltriebseite. Die Seile 14 laufen in doppelter Umschlingung über die Seilrollen
15 und werden über Zwischenbalken 9 in den Kranhaken 16 eingehängt. Hierdurch werden
die Kufen zusätzlich zur Schraube 13 von dem Seil 14 zusammengehalten.
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In den Figuren 2 und 4 ist die Wendevorrichtung zusätzlich mit einer
Absenkvorrichtung 7 ausgestattet, die über einen Öldruckzylinder 10 um # 5° angehoben
oder gesenkt wird. Zum Meseen des Abstützgewichtes ist der- Öldruckzylinder 10 mit
einer Meßeinrichtung bekannter Bauart versehen.
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Die Sicherung gegen Verschieben zwischen Ober- und Unterkufe erfolgt
durch Nut und Feder 2.
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- Patentansprüche -