DE2500698B2 - Automatischer Peiler - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen automatischen Peiler, entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zum Gewinnen von Peilwinkelwerten mit Hilfe eines bekannten Peilers, der elektromagnetische Schwingungen,
beispielsweise nach dem Watson-Watt-Verfahren, dem Wullenwever-Verfahren oder einem anderen
bekannten Peilverfahren zur Richtungsbestimmung der jeweiligen Schwingungsquelle peilt, ist es üblich, daß
eine Bedienungsperson des Peilgerätes die visuelle Peilanzeige, z. B. auf dem Bildschirm einer Kathodenstrahlanzeigeröhre,
beobachtet und auswertet. Diese Peilanzeige ist in aller Regel nicht eindeutig, da die
Anzeigerichtung gewöhnlich zeitlich schwankt und/ oder sich eine Peilfigur, z. B. eine Ellipse oder eine daran
angenäherte geometrische Figur, ergibt, deren Achslagen und Achsverhältnisse in der Praxis fortlaufend
starken zeitlichen Schwankungen unterworfen sind. Die Beobachtungsperson ermittelt daher in der Praxis den
gesuchten Peilwinkel aus der beobachteten Peilanzeige subjektiv entsprechend der ihrer Meinung nach
vorwiegend angezeigten Richtung.
Diese menschliche Peilinformationsauswertung weist Nachteile auf, von denen die wesentlichen im folgenden
angegeben sind:
a) In die Peilauswertung geht die endliche Reaktionszeit des Menschen ein, die entsprechend seinen
bekannten starken zeitlichen Leistungsfähigkeitsschwankungen nicht einmal konstant ist. Dazu
kommt die Adaptionszeit des menschlichen Auges bei starken Helligkeitsschwankungen der Peilanzeige.
b) Der Mensch ist bekanntlieh leicht bereit, sich durch
äußere Einflüsse stören zu lassen. Auch ist die Arbeitsgenauigkeit und Beobachtungsgenauigkeit
entsprechend seiner persönlichen Veranlagung von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
c) Bei Mehrfachempfang und Störungen ist der Mensch von seinem Beobachtungs- und Gedächt-
nisvermögen her meist überfordert, eine den Tatsachen entsprechende zeitliche Mittelung der
Peilanzeige durchzuführen.
d) Bei gewünschter vollautomatischer Peilinformatians-Gewinnung
und -auswertung mit Hilfe von datenverarbeitenden Maschinen der EDV-Technik ist der Mensch mit seiner visuellen Ablesung der
Peilanzeige nicht in das Gesamtsystem integrierbar.
Zur Beseitigung dieser menschlichen Einflüsse bei der Ermittelung von Peilwinkelwerten ist es bereits
vorgeschlagen worden, bei Kurzwellen-Peilgeräten vom Typ Adcock oder Watson-Watt die sich auf dem
Peilgerätesichtschirm im allgemeinen ergebende Ellipse durch automatische Bestimmung ihrer Halbachsen
automatisch auswerten. Weiterhin ist es bereits vorgeschlagen worden, an den Empfänger eines
Kurzwellen-Peilgerätes einen Hilbert-Transformator mit nachfolgendem Analog/Digital-Wandler anzuschließen
und hiermit die Peilspannungen in digitaler Form in Vektoren, d. h. komplexe Zeiger umzuwandeln
und nach Mittelwertbildung zu einer Peilwinkel- und Peilamplitudenaussage zu kommen.
Nachteilig an diesen Vorschlagsgegenständen ist, daß
bei Mehrfachempfang innerhalb des Peilkanals die sich dann ergebende Mehrdeutigkeit weder nach der
vorgeschlagenen Halbachsenmeihode noch nach dem erwähnten Verfahren mit Hilbert-Transformation und
Mittelwertbildung wirkungslos gemacht werden kann. Im übrigen werden bei der genannten zeitlichen
Mittelung Störungen, z. B. Gewitterstörungen und Rauschstörungen, in das Peilergebnis einbezogen.
Aus der DE-OS 23 10 242 ist bereits ein Mehrwellenpeiler
bekannt, bei dem die vom Peilempfänger gelieferten komplexen Peilspannungen mittels eines
Hilbert-Transformators jeweils in ihren Real- und Imaginärteil aufgespalten werden, die dann über einen
Analog-Digital-Wandler einem Rechner zur Berechnung der Peilwinkel zuführbar sind. Dieser bekannte
Peiler läßt jedoch nicht ohne weiteres erkennen, ob und wie er auch bei mehreren Signalen im Peilkanal sowie
Störungen eine vollautomatische Bestimmung der Peilwinkel mit der erforderlichen Genauigkeit ermöglicht.
Bei einer aus der DE-AS 17 74 836 bekannten Speicheranordnung für einen Vielkanal-Impulshöhen-Analysmor
werden unter η Speicheradressen die Zahlen der in einer bestimmten Meßzeit von einer Amplitudenklassiereinrichtung
π Amplitudenintervallen zugeordneten Impulse aufsummiert. Dabei ist jede Adresse einem
Amplitudeninterval! eindeutig zugeordnet. Die im Speicher akkumulierten Zahlenwerte stellen die Häufigkeitsverteilung
der Amplituden am Eingang der Klassiereinrichtung dar.
Der Speicher besitzt Hilfseinrichtungen, mit denen der Speicherinhalt auf einem Kathodenstrahlrohr oder
mittels eines schreibenden Meßgeräts in analoger Form als Kurvenzug dargestellt werden kann oder mit denen
die gespeicherten Zahlenwetie digital ausgegeben werden können. Diese bekannte Anordnung vermittelt
jedoch keinerlei Anregung hinsichtlich der Bildung einer Häufigkeitsverteilung der mittels eines Peilers
ermittelten Peilwinkel zum Zwecke einer möglichst genauen, vollautomatischen Mehrwellenpeilung.
Des weiteren ist aus der DE-OS 20 63 474 bereits eine Schaltungsanordnung bekannt, mit deren Hilfe vorgewählte
Charakteristika des Amplitudenverlaufs eines elektrischen Analogsignals, wie z. B. Maxima, Minima,
ansteigende und abfallende Flanken usw., ermittelt werden können.
Ferner sind aus der DE-OS 21 63 722 und der DE-OS 22 58 643 ein Verfahren und eine Anordnung zur
Bestimmung von Impulshöhen bei der Klassierung von Partikeln nach ihrem Volumen (Vclumenverteilung)
bekannt. Darüber hinaus ermöglicht ein aus der DE-OS 22 01894 bekanntes Verfahren zum Klassieren von
Partikeln die Auswertung von Impulslängen, d. h. von
ίο Impulsfußpunktsbreiten, bzw. die Auswertung von
Verhältnissen aus der Impulsamplitude im Maximum und der Impulslänge. Ein Verfahren und eine Anordnung
für die zeitliche Korrelation einander entsprechender Impulse bzw. Häufigkeitsverteilungen sind bereits
der DE-OS 22 07 289 bzw. der bereits erwähnten DE-AS 17 74 836 entnehmbar. Aus der DE-OS 21 03 816
sind außerdem auch schon ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine Bereichsdehnung bei der Mehrkanaldatenanalyse
bekannt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der einleitend genannten Art gegenüber
dem Stand der Technik dahingehend zu verbessern, daß
die Peiiwinkeiwerie vollautomatisch auch bei Vorhandensein
mehrerer Signale im gleichen Peilkanal sowie bei Störungen weitaus genauer bestimmbar sind.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Das Wesen der Erfindung ist mit anderen Worten darin zu sehen, einerseits zum Erzeugen der Funktion
der Häufigkeit H = /"(*), mit der Schwingungen aus den
einzelnen Richtungen α innerhalb eines vorgegebenen oder vorwählbaren Zeitintervalls im beobachteten
Peilwinkelbereich und Peilfrequenzbereich (Peilfrequenzkanal) empfangen werden, die vom Empfänger
J5 eines an sich bekannten Peilers, z. B. eines Adcock-Peilers,
gelieferten Peilspannungen jeweils in ihren Real- und Imaginärteil zu zerlegen — beispielsweise mit Hilfe
eines Hilbert-Transformators — die Real- und Imaginärteile über einen Analog-Digital-Wandler einem
Winkelwertrechner zuzuführen, der sie mit einer vorgegebenen oder vorwählbaren Abtastrate abtastet
— die der reziproken Bandbreite des Peilfrequenzkanals gleich ist oder kleiner als diese Größe ist — und bei
jeder Abtastung die zugehörigen Peilwinkel berechnet,
■r> und dem Winkelwertrechner einen Digitalspeicher
nachzuschalten, der die im Winkelwertrechner errechneten Peilwinkel in der Weise nach aufsteigenden
Winkelwerten auflistet, daß für jeden bei den Abtastungen errechneten Winkelwert am winkelmäßig zugehöri-
•i(i gen Speicherplatz — d. h. unter dem betreffenden
Winkel als Adresse — ein Amplitudeninkrement konstant vorgegebener Größe additiv eingespeichert
wird, und andererseits zur Auswertung der in dem Digitalspeicher eingespeicherten Funktion der Häufig-
3'· kJt an den Speicherausgang — ggf. unter Zwischenschaltung
einer Fernübertragungseinrichtung — eine Anzeigeeinrichiung für die Häufigkeifsfunktion, beispielsweise
ein Anzeigegerät für kartesische Koordinatenwerte mit dem Peilwinkel λ als Abszisse und der
<·■■ Häufigkeit //als Ordinate, und/oder eine Auswerteeinrichtung,
beispielsweise einen Bewertungsrechner, anzuschließen, Der Inhalt des Digitalspeichers ist dabei
z. B. nach Ablauf des vorgegebenen oder vorwählbaren Zeitintervalls, währenddessen die Häufigkeitsfunktion
·■' erzeugt wird, oder nach Ende der Empfangszeit der
Schwingungen, deren Quelle gepeilt werden soll, automatisch löschbar bzw. die Löschung ist auch
jederzeit von einer Bedienungsperson manuell veran-
laßbar.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind insbesondere den Unteransprüchen und der Beschreibung
der Abbildungen entnehmbar.
Die Peilwinkelwerte der erfindungsgemäßen Anordnung sind visuell darstellbar und unmittelbar in
datenverarbeitungsgerechter Form ausgebbar, wodurch menschliche Fehlerursachen weder in die Peilwinkelgewinnung
noch in deren Auswertung eingehen müssen. Durch die datenverarbeitungsgerechte Ausgabe wird in
weiterhin die Endaiiswertung durch Schnittpunkterrechnung
der Peilwinkcl mehrerer örtlich unterschiedlicher Peilgcräte mit Hilfe einer EDV-Anlage ermöglicht.
Beim Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß dem Blockschaltbild der F i g. 1 gelangen die hochfrequenten
Empfangsspannungen einer Peilantenne !,beispielsweise
eines Adcock-Systems. auf den HF-Eingang eines Peilempfängers 2. Dieser transformiert die im jeweils
eingestellten Peilkanal empfangenen Peil-, Rausch- und Störsignale in den Zwischenfrequenzbereich, in dem sie
einer an sich bekannten Einrichtung, im dargestellten Ueispielsfall einem Hilbert-Transformator 3, zum
Gewinnen der komplexen Peilinformationen zugeführt werden. Der Hilbert-Transformator 3 gibt diese
komplexen Informationen, aufgespalten in die Real- und 2;
Imaginärteile und getrennt gemäß den Antennenpaaren AB und CD, auf einen Analog/Digital-Wandler 4. an
dessen Ausgang ein digitaler Winkelwertrechner 5 angeschlossen ist. Dieser Winkelwertrechner tastet
seine Eingangssignale mit einer der reziproken Peilka- vi nalbreite gleichen oder langsameren Abtastrate ab und
berechnet bei jeder Abtastung den sich ergebenden Peilwinkelwert. Die sich hierbei ergebenden Peilwinkelwerte
kennzeichnen innerhalb des Peilkanals Signaleinfallsrichtungen nicht nur von peilbaren Sendern.
sondern auch von frequenzdiskreten HF-Störquellen; außerdem geben sie geräteexternes und geräteinternes
Rauschen wieder.
Die Abtastrate des Winkelwertrechners ist zweckmäßigerweise
nicht fest vorgegeben, sondern an die ■>"
aktuellen Peilstörungen, z. B. atmosphärische Störungen (Gewitter) oder gegnerische Kurzzeitstörungen (z. B.
solche mit Hilfe von Störfrequenzwobbelung über ein breites Frequenzband) zwecks Störverminderung adaptiv
vorwählbar. 4"i
Im Sinne der Erfindung interessiert nun bei der Informationsweiterverarbeitung und -auswertung nicht
die Amplituden- bzw. Feldstärkefunktion der Signale im Peilkanal über dem beobachteten Peilwinkelbereich,
z. B. dem vollen Azimut, sondern die Häufigkeitsfunk- ">n tion H — f (x) der bei den Abtastungen errechneten
Peilwinkelwerte χ über dem beobachteten Peilwinkelbereich.
Deshalb werden in der Anordnung nach F i g. 1 in einem dem Winkelwertrechner 5 nachgeschalteten
Digitalspeicher 6 die errechneten Winkelwerte in der Weise nach aufsteigenden Winkelwerten aufgelistet,
daß in den Speicher für jeden bei den Abtastungen errechneten Winkelwert am jeweiligen Winkelwertspeicherplatz ein Amplitudeninkrement A vorgegebe- *"
ner Größe eingespeichert wird, die immer gleich und von der zugehörigen Empfangssignalamplitude unabhängig ist Diese Inkrementeinspeicherung erfolgt
additiv, so daß in zeitlich unterschiedlichen Abtastintervallen errechnete gleiche Winkelwerte am gleichen
<·.-■ Speicherplatz zu einer Speichersignalanrip'iiude führen,
die gleich dem der Anzahl der gleich errechneten Winkelwerte entsprechenden Vielfachen des Amplitudeninkrements
A ist. Hierdurch ergibt sich im Digitalspeicher 6 nach einem Speicherzeitintervall, das
mehrere Abtastzeitintervalle des Winkelwertrechners 5 umfaßt, ein Speichersignalinhalt, der mittels eines
Anzeigegerätes 7 als die vorerwähnte Häufigkeitsfunktion H = f (ix) visuell darstellbar ist, und zwar
beispielsweise auf dem Bildschirm einer Katodenstrahlanzeigeröhre oder mit Hilfe eines kartcsichcn Koordinatenschreibgerätes(X-Y-Schreiber).
F i g. 2 zeigt ein Beispiel einer derartig gewinnbaren und darstellbaren Häufigkeitsfunktion. Auf der Ordinate
dieses Diagramms ist die Häufigkeit H und auf der Abszisse der volle Azimut «, der im dargestellten Fall
der beobachtete Peilwinkelbereich ist, mit 0 bis 360 Grad aufgetragen. Es ist unterstellt, daß die Länge des
Speicherzeitintervalls, an dessen Ende die dargestellte Häufigkeitsverteilung vorlag, so bemessen war, daß
innerhalb dieses Intervalls etwa 500 Amplitudeninkrcmente additiv eingespeichert wurden, und zwar jeweils
an ihrem zugehörigen azimutalen Speicherplatz im Digitalspeicher 6. Durch diese Aufsummierung ergeben
sich im gezeigten Beispielsfall zwei Häufigkeitsschwerpunkte bei etwa 20 bzw. 263 Grad, die auf im Peilkanal
peilbare Sender hindeuten, deren Sendungen innerhalb des Peilzeitintervalls mehrfach während verschiedener
Abtastintervalle des Winkelwertrechners 5 gepeilt wurden und hierbei u. U. bei jeder Abtastung einen
Peilwert lieferten. Auch wenn es sich bei diesen Sendern um ortsfeste Stationen handelt, ergibt sich wegen der
unvermeidlichen Peilfehler ein jeweils zugehöriger azimutaler Streubereich, der sich darin äußert, daß sich
in der dargestellten Häufigkeitsfunktion am wahren Azimut des Senders keine diskrete Linie ergibt, sondern
um den jeweiligen Azimut eine lnkrementanhäufung. jeweils deren Umhüllende in Fig. 2 eingezeichnet ist.
Neben diesen Anhäufungen sind in F i g. 2 weitere Funktionsanteile erkennbar, die auf Rauschen in
verschiedenen Azimuten hindeuten, insbesondere im Bereich zwischen 270 und 360 Grad: hierbei kann es sich
aber zum Teil auch um Peilwerte von Sendern mit extremen Kurzzeitsendungen handeln.
Es sei nochmals daran erinnert, daß die Darstellungsweise der F i g. 2 keine Aussage über die Empfangsfeldstärke
der aus den verschiedenen Azimuten einfallenden Signale liefert, sondern über die Häufigkeit der in den
einzelnen Azimuten während des Peilzeitintervalls bei den Signalabtastungen gewonnenen Winkelwerte. So isl
es durchaus denkbar, daß die vom Ziel Z2 herrührende Empfangsfeldstärke größer als die vom Ziel Zi war
daß aber innerhalb des Peilzeitintervalls die Sendedauet des Zieles Z 2 kleiner als die des Zieles ZX war· odei
aber handelt es sich beim Ziel Zl um ein stationäres dagegen beim Ziel Z 2 um ein schnell fliegendes, seiner
Azimut schnell änderndes Ziel, wofür der größere Streubereich als beim Ziel Zl sprechen könnte, dei
allerdings auch andere Ursachen haben könnte, z. B. die
mehr oder weniger gleichzeitige Peilung zweiei azimutal eng benachbarter Ziele im Zielrichtungsgebiei
vom Ziel Z 2. Ein solcher Zweifelsfall ist bei Bedarf in ar
sich bekannter Weise meist klärbar, z.B. darct
zusätzliche Auswertung der demodulierten Empfangs signale, deren Informationsinhalt oft einen Schluß au
die Anzahl der etwa im gleichen Azimut gepeilter Sender zuläßt Eine erhebliche, in Verbindung mit dei
Erfindung wichtige Entstörmöglichkeit bei der Auswer
tang der Häufigkeitsverteilung hat man durch dei jeweiligen Störung angepaßte Wahl der Abtastrate de:
Winkelwertrechners 5 in der Hand. Insbesondere be
kurzzeitigen Störungen ist eine Verringerung dieser Abtastrate vorteilhaft. Gerade diese Adaption der
Abtastrate an die aktuellen Gegebenheiten verbessert das Peilergcbnis prinzipiell. Würde man die Häufigkeitsverteilung
gemäß dem Beispielsfall der Fig. 2 maschinell einfach mitteln, erhielte man einen völlig falschen
Peilwert bei etwa 333 Grad, der in F i g. 2 eingezeichnet ist UiK- der dort eine Inkrementhäufigkeit von z. B. 81
vortäuschen würde; diese Lage im oberen Azimut-Winkelbereich des falschen Peilwertes basiert vorwiegend
auf der immensen Vielzahl der Rauschstörungen in diesem Azimutbereich.
Die Häijfigkeitsfunktion im Sinne der Fig. 2 ist nun
nicht allein visuell mittels des Anzeigegerätes 7, das das Anzeigebild z. B. auf dem Sichtschirm einer Kathodenstrahlanzeigeröhre
wiedergibt, auswertbar, sondern die Peilrichtungen können vorteilhaft mit großer Genauigkeit
und gegenüber der menschlichen Auswertung zudem wesetiiiicii schneller iiiiiicis cincN uigiiäicii
Bewertungsrechners 8 (F i g. 1) ermittelt werden, dessen Rechen-Ergebnisse z. B. numerisch ausdruckbar
und/oder zu einer örtlich entfernten Stelle fernübertragbar sind.
Die Bewertungskriterien sind diesem Rechner R in an sich bekannter Weise einprogrammierbar. Als Bewertungskriterien
kommen vorwiegend in Betracht:
a) Anzahl der gleichzeitig im Peilkanal vorhandenen Schwingungseinfallsrichtungen und ihre zeitliche
Dauer,
b) Symmetrie und zeitliche Korrelation der Inkre-■nentanhäufungen
in der Häufigkeitsfunktion zu vorgegebenen Zeitpunkten,
c) Lage der Maxima und Minima bei lnkrementanhäufungen und Amplituden-Verhältnis dieser Maxima
und Minima zueinander,
d) Streubereich der Inkrementanhäufungen, gemessen an der Fußpunktsbreite.
Die Analyse gemäß dem vorstehenden Kriterium a) erbringt Vorteile, z. B. bei einer Standortpeilung durch
Triangulation, diejenige gemäß dem vorstehenden Kriterium b) z. B. bei der Beurteilung von lonosphärenschwankungen,
die auf die Ausbreitungsbedingungen der gepeilten Schwingungen Einfluß nahmen, diejenige
gemäß den vorstehenden Kriterien c) und d) z. B. bei der Beurteilung der Anzahl der gepeilten Schwingungsquellen
mit annähernd gleicher Schwingungseinfallrichtung.
Die vorstehenden Erkenntnisse und andere können in manchen Anwendungsfällen der Erfindung anstelle
durch den Bewertungsrechner 8 auch durch eine Beobachtungsperson eines Anzeigegerätes nach Art des
Gerätes 7 gewonnen werden, was aus zeitlichen oder wirtschaftlichen Gründen vorteilhafter sein kann.
Es wurde bereits erwähnt, daß in vielen Fällen sehr
wirkungsvoll eine Störverminderung durch Anpassung der Abtastrate des Winkelwertrechners erzielbar ist
Häufig sind zusätzlich oder getrennt folgende weitere Störbefreiungsmaßnahmen zweckmäßig:
a) Der Auflistungsmaßstab im Digitalspeicher 6 wird
im Sinne einer multiplikativen Adaption geändert,
b) durch Rückwärtszählen der Speicherstände nach
Erreichen einer vorgegebenen Schwelle wird im Sinne einer subtraktiven Adaption eine Störbefreiung erzielt
Mit mehreren erfindungsgemäß ausgebildeten, örtlich
unterschiedlichen Anordnungen ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung eine Schnittpunktpeiiung
(Triangulation) vorteilhaft durchführbar. Hierzu ist in einer Zentrale ein gemeinsamer Auswerterechner 9
vorgesehen; vgl. das Beispiel gemäß F i g. 3 mit drei Peilern A bis C. Dieser Rechner 9 ist an die
Digitalspeicher oder die Bewertungsrechner der Peiler A bis Cangeschlossen, die jeweils nach F i g. I aufgebaut
sind. Dem Rechner 9 folgt ein Anzeigegerät 10 und/oder ein Drucker 11. Sofern in den Häufigkeitsfunktionen, die
ίο von den Peilern A bis C ermittelt sind, die Anzahl der
Maxima größer als 1, z. B. drei oder mehr beträgt, ist eine eindeutige Schnittpunktermittlung mitunter
schwierig ohne Zuhilfenahme weiterer Entscheidungskriterien oder eines menschlichen Beobachters.
Diese Entscheidungskriterien werden am Beispielsfall der F i g. 4 erörtert. Hier sind wieder die drei Peiler A bis
C unterstellt; ihre Zahl ist natürlich wiederum nicht auf drei beschränkt. Der Peiler A meldet an die Zentrale
Dn;in·. ο ·>»,<*;
Peilrichtungen b\ und £>2, der Peiler Cdrei Peilrichtungen
Ci bis cj. Hier werden sie mittels des Anzeigegerätes 10
in einem kartesischen Zielgebietsi aster x\ bis xi und /ι
bis yb angezeigt. Die sich ergebenden Peildreiecke sind
in Fig.4 schraffiert.
Meist ist das gewünschte Zielgebiet einer Peilung bekannt. Es wird deshalb durch die Einführung des
Koordinatennetzes x, y der voraussichtliche Winkelbereich der Einzelpeiler bereits bei Peilanforderung durch
den Rechner so ausgewählt, daß nur Strahlen, die durch diesen Zielbereich gehen, zu Häufigkeitsaufzeichnung
verwendet werden. Sollten dennoch z. B. bei großen Zielbereichen mehrere Schnittpunkte entstehen, ist es
vorteilhaft durch Einführung einer getakteten Auslesung zu bestimmten Zeitpunkten eine Aussage über
kohärente Quellen und damit Festziele zu treffen. Schließlich ist es in Verbindung mit dieser Weiterbildung
der Erfindung zweckmäßig, durch weitere Maßstabveränderung der Zielfelder (Lupeneffekt) die
Aussage in Richtung einer Eindeutigkeit zu verbessern.
Die Beobachtung der jeweiligen, z. B. an einem digitalen Display angezeigten Schnittpunkte über der Zeit kann
einem Beobachter wertvolle Information, so z. B. über Schwankungen der Ionosphäre, liefern.
Die hervorragenden Vorteile der Erfindung sind somit:
a) vollautomatische Winkelbestimmung auch bei mehreren Signalen oder Störungen innerhalb des
Peilkanals,
b) exakte Aussage über die Quellenstruktur, z. B. auch so über Mehrwegeausbreitung,
c) verbesserte Parameter zur Endauswertung,
d) keine Beeinflussung durch menschliche Störfaktoren,
e) sehr schnei! arbeitend, z. B. erste Informationen
SS nach wenigen Millisekunden; damit erhöhte Auffassungswahrscheinlichkeit,
f) Datenverarbeitungstaugliche Primärinformationen,
g) wesentlich verbesserte Endauswertung durch adaptive Parameterveränderung (Lupeneffekt, Störaus
blendung durch Abtastrate),
h) bei Beobachtung durch den Menschen erheblich verbesserte Information über die Ionosphäre und
die Quellenstruktur.
Claims (13)
1. Automatischer Peiler, bei dem die Spannungen der Peilantennen über einen Empfänger einer
Einrichtung zur Bildung des Real- und Imaginärteils einer jeden der Peilspannungen zugeführt sind und
bei dem diese Größen über einen Analog-Digital-Wandler einem Winkelwertrechner zugeleitet sind,
der an einem Ausgang den Peilwinkel und an einem anderen Ausgang die zugehörige Amplitude ausgibt,
gekennzeichnet durch die Verwendung eines an sich bekannten Speichers (6), auf dessen
Adresseneingang die Winkelwerte gegeben sind und dessen Speichereingang mit dem anderen Ausgang
des Winkelwertrechners (5) verbunden ist, wobei der Speicher (6) so betrieben ist, daß unter dem
zugehörigen Winkelwert in an sich bekannter Weise bei Amplituden ungleich Null ein Inkrement
konstanter Amplitude additiv eingespeichert wird, und daß der Speicherinhalt einer an sich bekannten
Anzeige- und/oder Auswerteeinrichtung (7, 8) zugeführt ist.
2. Automatischer Peiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastrate Winkelwertrechners
(5) zur Einflußverminderung kurzzeitiger Störschwingungen einstellbar ist.
3. Automatischer Peiler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auswerteeinrichtung
(8) eine Auswertung der Häufigkeitsfunktion nach einem oder mehreren der folgenden
Gesichtspunkte erfolgt:
a) Anzahl der gleichzeitig im Peilkanal vorhandenen Schwings>ngsein:ullsrichtungen und ihre
zeitliche Dauer,
b) Symmetrie und zeitlich.·-. Korrelation der Inkrementanhäufungen
in der Häufigkeitsfunktion zu vorgegebenen Zeitpunkten,
c) Lage der Maxima und Minima bei Inkrementanhäufungen und Amplitudenverhältnis dieser
Maxima und Minima zueinander,
d) Streubereich der Inkrementanhäufungen, gemessen an der Fußpunktsbreite.
4. Automatischer Peiler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Störbefreiung durch eine multiplikative Adaption ermöglicht ist, und zwar z. B. dadurch, daß der
Auflistungsmaßstab des Speichers (6) veränderbar ist.
5. Automatischer Peiler nach einem der Ansprüehe 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Störbefreiung durch eine subtraktive Adaption ermöglicht ist, und zwar z. B. dadurch, daß die
Speicherstände des Speichers (6) nach Erreichen einer vorgegebenen Schwelle rückwärts gezählt
werden.
6. Automatischer Peiler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch seine Anwendung
in einem System zur Schnittpunktpeilung mit Hilfe eines zentralen Auswerterechners (9). mi
7. Automatischer Peiler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gewinnung der Primärinformationen
(Speicherstände) für die Schnittpunktpeilung vom zentralen Auswerterechner ein bestimmter
Winkelbereich für die additive Speiche- <·. rung vorgegeben ist.
8. Automatischer Peiler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelbereich durch den
Auswerterechner (9) selbst aus einem vorgegebenen Zielquadrat ermittelbar und dem Peiler automatisch
mitteilbar ist,
9. Automatischer Peiler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abbildungsmaßstab des
Zielquadrats so lange veränderbar ist, bis ein eindeutiger Schnittpunkt existiert (Lupeneffekt)v
10. Automatischer Peiler nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Primärinformationen vom zentralen Au -.werterechner
zeitlich korreliert abfragbar sind.
11. Automatischer Peiler nach einem der Ansprüche
6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei Azimutpeilungen auch der Elevationswinkel ermittelt
und der Häufigkeitsverteilung zugeordnet gespeichert wird.
12. Automatischer Peiler nach einem der Ansprüche
6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Informationen
über Schwankungen der Ionosphäre bei der Schnittpunktberechnung mit verwendbar sind.
13. Automatischer Peiler nach einem der Ansprüche 6 bis 12, gekennzeichnet durch ein Anzeigegerät
mit Speichereigenschaften, mittels dessen die Schnittpunktausgabe erfolgt, so daß eine Beobachtung
dynamitscher Vorgänge, z. B. Zielbewegung oder lonosphärenschwankung, möglich ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752500698 DE2500698C3 (de) | 1975-01-09 | 1975-01-09 | Automatischer Peiler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752500698 DE2500698C3 (de) | 1975-01-09 | 1975-01-09 | Automatischer Peiler |
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DE2500698A1 DE2500698A1 (de) | 1976-07-15 |
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DE2500698C3 DE2500698C3 (de) | 1979-08-23 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19752500698 Expired DE2500698C3 (de) | 1975-01-09 | 1975-01-09 | Automatischer Peiler |
Country Status (1)
Country | Link |
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