DE3528127A1 - Verfahren zur ermittlung von peilkomponenten bei einer interferometeranordnung sowie empfaenger zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur ermittlung von peilkomponenten bei einer interferometeranordnung sowie empfaenger zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von
Peilkomponenten bei einer Interferometeranordnung sowie
einen Empfänger zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Die Peilung elektromagnetischer Wellen nach dem Inter
ferometerprinzip basiert auf der Messung der Phasendif
ferenz der Antennenspannungen zweier räumlich getrennt
aufgestellter Antennen. Die Verbindungslinie der beiden
Antennen bildet die Meßbasis, auf welche der Winkel, der
aus der gemessenen Phasendifferenz und der Frequenz der
gepeilten Welle bestimmt wird, bezogen ist. Durch Mes
sungen mit zwei Antennenpaaren mit unterschiedlich ausge
richteten, i. a. orthogonalen Basislinien erhält man zwei
Winkelwerte als Peilkomponenten, deren Kombination die
Bestimmung des Peilwinkels ermöglicht. Die Meßbasen können
dabei wesentlich größer sein als die Wellenlänge der
gepeilten Wellen, wenn mittels Zusatzinformationen wie zum
Beispiel Meßergebnisse von einer kürzeren Einweisungsbasis
die Mehrdeutigkeit der Phasenmessung beseitigt werden
kann. Ein derartiges Interferometer-Peilsystem ist bei
spielsweise in Proc. IEE, Vol. 112 (1965), Seite 255-259
und den dort angeführten Referenzen beschrieben.
Die Ermittlung des Peilergebnisses aus den Peilkomponenten
kann rechnerisch oder auf einem Sichtgerät erfolgen, wobei
auch noch verschiedene statistische Auswertemethoden zur
Eliminierung von Fehlern eingeschlossen werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Ermittlung von Peilkomponenten bei einer Interfero
meterpeilanordnung der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art sowie einen Empfänger zur Durchführung
eines solchen Verfahrens anzugeben, womit bei geringem
Aufwand möglichst vielseitige Auswertemöglichkeiten ge
geben sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Patentanspruch 1,
ein Empfänger zur Durchführung dieses Verfahrens im Pa
tentanspruch 5 beschrieben. Die Unteransprüche enthalten
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des
Erfindungsgedankens.
Der bei der Erfindung eingesetzte Peilempfänger ist inso
weit als fest mit der Interferometer-Antennenanordnung
verbunden vorgesehen, als er elektronische Speicher ent
hält, in denen für diese Antennenanordnung spezifische
Parameter wie Basislängen und Ausrichtung der Basislinien
gespeichert sind. Bei Veränderung oder Wechsel der An
tennenanordnung brauchen nur neue Anlagenparameter einge
speichert werden. Für die Speicher werden deshalb vorteil
hafterweise EPROM-Bausteine eingesetzt. Im folgenden wird
aber ausgegangen von einer unveränderten Antennenanordnung
und einem fest mit dieser verbundenen Empfänger.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist dabei darin zu
sehen, daß nahezu beliebige Geräte zur Auswertung von
Interferometerpeilungen an den Ausgang des Empfängers
angeschlossen werden können, ohne daß zusätzliche Infor
mationen bereitgestellt werden müssen. Insbesondere können
neben der frequenzkommandierenden Station weitere Statio
nen die Ergebnisse verwerten. Die an den Empfänger ange
schlossenen Kommando- und/oder Auswertestationen können
weitgehend beliebig ausgetauscht werden, ohne daß neu
angeschlossene Geräte erst auf die spezielle Anlage einge
stellt werden müssen und sofort betriebsbereit sind. Da
die vom Empfänger ausgegebenen Ergebnisse frequenzunab
hängig sind, braucht im auswertenden Gerät keine Frequenz
umrechnung mehr stattfinden, so daß die Ergebnisse auch
von anderen als der kommandierenden Station verwertet
werden können. Darüber hinaus kann durch die Normierung auf
einen maximal möglichen Phasendifferenzwert für jede
eingestellte Frequenz die gleiche relative Genauigkeit der
digital übertragenen Ergebnisse erreicht werden.
Besonders vorteilhaft ist die punktförmige Anzeige der
Peilergebnisse auf einem Anzeigegerät mit einem recht
winkligen Koordinatensystem. Die vom Empfänger ausgege
benen Peilkomponenten können ohne Umrechnung oder durch
Multiplikation mit einem konstanten Skalierungsfaktor als
Achsenwerte des Koordinatensystems herangezogen werden.
Die Winkelablage gegen eine der Koordinatenachsen, zum
Beispiel die y-Achse gibt dann unmittelbar den Azimut, die
Entfernung von Koordinatenursprung die Elevation der
gepeilten Welle an. Da die vom Empfänger ausgegebenen
Ergebnisse sowohl von der Antennenanordnung als auch von
der Frequenz unabhängig sind, können Peilergebnisse von
verschiedenen Empfängern und/oder zu verschiedenfrequenten
Wellen gleichzeitig dargestellt werden.
Die Ermittlung von Peilkomponenten nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren verändert nicht die statistische Ver
teilung der einzelnen Meßproben, so daß keine Informa
tionsverluste bei der Ableitung statistischer Aussagen in
angeschlossenen Auswerteeinrichtungen entstehen. Zur
Reduzierung der Datenübertragungsrate kann jedoch auch
bereits im Empfänger über eine durch Kommando vorgebbare
Anzahl von Einzelmessungen integriert werden.
Die Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Figuren noch veranschaulicht. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Interferometer-Antennenanordnung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Empfängers.
Die in Fig. 1 skizzierte Antennenanordnung besteht aus fünf
Einzelantennen, die auf zwei gleich aufgebauten, senkrecht
aufeinander stehenden Antennenzeilen angeordnet sind. Die
Antennenpaare A 0, A 1 und A 0, A 2 bilden als Kleinbasis
system mit der Basislänge l 1 die Einweisungsbasis für das
durch die Antennenpaare A 0, A 3 und A 0, A 4 mit jeweils
einer Basislänge l 2 gegebene Großbasissystem. Die
Phasendifferenzen der einzelnen Antennenpaare werden je
nach Ausführung des Eingangsteils ET des Empfängers E
gleichzeitig oder nacheinander in bekannter Weise ge
messen.
Die Richtung R 1 der Basislinie der Meßbasis A 0, A 3 ist um
einen Winkel β gegen die Nordrichtung gedreht, entsprech
end ist die Richtung R 2 der Basislinie der Meßbasis um
β + 90° gegen die Nordrichtung gedreht.
Im Empfänger (Fig. 2) wird auf ein von einer kommandieren
den Station abgegebenes Peilkommando die Empfangsfrequenz
des Eingangsteils ET auf die kommandierte Frequenz F
eingestellt. Die gemessene Phasendifferenzwerte d m werden
an ein Rechenwerk RW abgegeben. Die Meßwerte des Klein
basissystems dienen nur zur Erzielung von eindeutigen
Ergebnissen der an sich mehrdeutigen Großbasismessung. Im
folgenden sind daher nur noch die Meßwerte der Meßbasis
A 0, A 3 und der Meßbasis A 0, A 4 betrachtet.
In einem Speicher Sp sind anlagenspezifische Größen bzw.
aus diesen abgeleitete Größen gespeichert. Für die vor
liegende Erfindung von Bedeutung sind dabei die Winkel
funktionswerte cos β und sin β sowie ein der Basislänge l 2
proportionaler Wert L.
Der bei einer Messung mit der Meßbasis A 0, A 3 (oder A 0,
A 4) bestimmte Phasendifferenzwert kann für ungestörte
Wellenfelder maximal den Wert ϕ max = 2π · l 2 · F/c an
nehmen. Da bei absolut flach einfallenden, leicht ge
störten Signalen auch geringfügig größere Werte auftreten
können, wird für die Normierung der gemessenen Phasen
differenzwerte auf einen maximalen Wert ein Wert zugrunde
gelegt, der geringfügig (< 10%) über ϕ max liegt. Zur
Normierung der Meßwerte auf einen maximalen Wert wird beim
Eintreffen des Frequenzkommandos aus dem Frequenzwert F
und dem anlagenspezifischen Wert L ein Faktor k gebildet
und im Speicher abgelegt.
Die Ausrichtung der Antennenzeilen und damit der Winkel β
ist eine konstante Anlageneigenschaft. Die Größen sin β
und cos β werden daher bei der ersten Inbetriebnahme der
Anlage berechnet und im Speicher als Festwerte abgelegt.
In dem Rechenwerk RW werden die aus den Messungen mit den
Meßbasen A 0, A 3 und A 0, A 4 gewonnenen Werte ϕ m in nor
mierte Phasendifferenzwerte ϕ 1 = k · ϕ m (A 0, A 3) und ϕ 2 =
k · d m (A 0, A 4) und diese wiederum in nord-süd- bzw.
ost-west-bezogene Phasenwerte
- d NS = ϕ 1 · cos β - ϕ 2 · sin β
- d OW = ϕ 2 · cos β + ϕ 1 · sin β
umgerechnet. Bei nicht rechtwinkliger Anordnung der Rich
tungen R 1 und R 2 ergeben sich andere Umrechnungsvorschrif
ten, die aber allgemein aus einfachen geometrischen Zu
sammenhängen ableitbar sind.
Die so ermittelten Phasenwerte ϕ NS und ϕ OW bilden ein
Meßergebnis und werden über eine Ausgabeeinheit AE als
binäres Datentelegramm an eine oder mehrere anschließbare
Stationen zur Auswertung und/oder Anzeige ausgegeben. Für
das Rechenwerk und ein Steuerwerk zur Ablaufsteuerung im
Empfänger werden vorteilhafterweise Mikroprozessoren
eingesetzt.
Das Kommandosignal kann neben der Frequenz der zu peil
enden Welle wie üblich noch weitere Angaben wie zum Bei
spiel Bandbreite, Modulationsort, Peildauer oder Inte
grationszeit enthalten.
Claims (6)
1. Verfahren zur Ermittlung von Peilkomponenten bei einer
Interferometeranordnung mit zwei Meßbasen mit unter
schiedlich ausgerichteten Basislinien und einem auf die
Frequenz einer zu peilenden Welle kommandierbaren Emp
fänger, welcher für jede Meßbasis eine dem Einfallswinkel
der Welle bezüglich der Basislinie eindeutig zugeordneten
Phasendifferenzwert bestimmt, wobei in einer Auswerteein
heit aus der Kombination zweier zu einer Messung gehöriger
Phasenwerte aus den beiden Meßbasen der Peilwinkel nach
Azimut und Elevation bestimmbar ist, dadurch gekennzeich
net, daß im Peilempfänger nach Maßgabe der kommandierten
Frequenz für jede der Meßbasen der für diese Frequenz
maximal mögliche Phasendifferenzwert ermittelt und der
gemessene Wert auf den ermittelten maximalen Wert normiert
wird, daß die normierten Werte unter Vorgabe der Ausrich
tung der Meßbasen bezüglich zweier orthogonaler Vorzugs
richtungen in zwei Phasenwerte umgerechnet werden, die auf
diese Vorzugsrichtungen bezogen sind, und daß diese beiden
Phasenwerte als ein Meßergebnis zur Ausgabe an Auswerte-
und/oder Anzeigeeinrichtungen bereitgestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die gemessenen Phasendifferenzwerte auf Werte normiert
werden, die geringfügig (< 10%) höher liegen als der
ermittelte maximal mögliche Phasendifferenzwert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Phasenwerte im Empfänger über mehrere Mes
sungen gemittelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die vom Empfänger ausgegebenen Phasen
werte in einem Anzeigegerät mit einem rechtwinkligen
Koordinatendarstellung direkt als Koordinatenwerte zur
punktförmigen Darstellung des Meßergebnisses herangezogen
werden.
5. Empfänger zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, mit einem Kommandiereingang und mindestens einem
Ergebnisausgang, gekennzeichnet durch einen Lesespeicher,
der die geometrischen Daten der Antennenanordnung enthält,
durch ein Rechenwerk, das nach Maßgabe der kommandierten
Frequenz die gemessenen Phasendifferenzwerte mittels der
gespeicherten geometrischen Daten auf die maximal mög
lichen Phasendifferenzwerte normiert und die normierten
Werte in zwei auf orthogonale Vorzugsrichtungen bezogene
Phasenwerte umrechnet, und durch eine Ausgabeeinheit, die
die auf die Vorzugsrichtung bezogenen Phasenwerte als
digitales Ergebnistelegramm an eine oder mehrere Anzeige-
und/oder Auswerteeinrichtungen abgibt.
6. Empfänger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rechenwerk einen oder mehrere Mikroprozessoren ent
hält.
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DE19853528127 DE3528127C2 (de) | 1985-08-06 | 1985-08-06 | Verfahren zur Ermittlung von Peilkomponenten bei einer Interferometeranordnung sowie Empfänger zur Durchführung des Verfahrens |
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Legal Events
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