DE3528127C2 - Verfahren zur Ermittlung von Peilkomponenten bei einer Interferometeranordnung sowie Empfänger zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung von Peilkomponenten bei einer Interferometeranordnung sowie Empfänger zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Peilkompo
nenten bei einer Interferometeranordnung gemäß Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1 sowie einen Empfänger zur Durchführung des
Verfahrens gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
Ein solches Verfahren und ein solcher Empfänger sind bereits aus der
US 31 18 141 bekannt.
Wie dieser Druckschrift entnehmbar ist, basiert die Peilung elektro
magnetischer Wellen nach dem Interferometerprinzip auf der Messung
der Phasendifferenz der Antennenspannungen zweier räumlich getrennt
aufgestellter Antennen. Die Verbindungslinie der beiden Antennen
bildet die Meßbasis, auf welche der Winkel, der aus der gemessenen
Phasendifferenz und der Frequenz der gepeilten Welle bestimmt wird,
bezogen ist. Durch Messungen mit zwei Antennenpaaren mit unter
schiedlich ausgerichteten, i.a. orthogonalen Basislinien erhält man
zwei Winkelwerte als Peilkomponenten, deren Kombination die Bestim
mung des Peilwinkels ermöglicht. Die Meßbasen können dabei auch we
sentlich größer sein als die Wellenlänge der gepeilten Wellen, wenn
mittels Zusatzinformationen wie zum Beispiel Meßergebnisse von einer
kürzeren Einweisungsbasis die Mehrdeutigkeit der Phasenmessung be
seitigt werden kann.
In dem bekannten Peilsystem der US 31 18 141 werden die Ausgangs
werte der Interferometerpaare Nord/Süd und Ost/West unter Vorgabe
der Ausrichtung der Meßbasen bezüglich zweier orthogonaler Vorzugs
richtungen in zwei Signalwerte, nämlich Summen- und Differenzsignal
(mit 90°-Phasenverschiebung), umgewandelt, die auf diese Vorzugs
richtungen bezogen sind und als ein Meßergebnis zur Ausgabe an An
zeigeeinrichtungen bereitgestellt werden. Das Peilsystem verfügt da
bei über ein Rechenwerk, das nach Maßgabe der eingestellten und kom
mandierten Frequenz arbeitet, und eine Ausgabeeinheit, die die er
mittelten und verarbeiteten Phasenwerte an eine Anzeigeeinrichtung
abgibt.
Aus der DE-PS 12 48 754 ist ferner eine Interferometerpeilanordnung
bekannt, bei der die gemessenen und in einem Speicher zwischenge
speicherten Phasendifferenzwerte in einen Rechner auf den ermittel
ten Maximalwert normiert werden.
Aus der DE 26 53 969 A1 ist ein Peilsystem bekannt, bei dem die
Peilkomponenten-Meßproben über mehrere Messungen hinweg gemittelt
werden.
Die Ermittlung des Peilergebnisses aus den Peilkomponenten kann
rechnerisch oder auf einem Sichtgerät erfolgen, wobei auch noch ver
schiedene statistische Auswertemethoden zur Eliminierung von Fehlern
eingeschlossen werden können.
Aus der DE 25 00 698 B2 ist in dem Zusammenhang ein Adcockpeiler be
kannt, mit dem auf einem Anzeigegerät eine Schnittpunktpeilung (Tri
angulation) in einem rechtwinkligen Koordinationssystem durchgeführt
werden kann; ein Auswerterechner liefert dabei die Daten für diese
Triangulation.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ermitt
lung von Peilkomponenten bei einer Interferometerpeilanordnung der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angebenen Art sowie einen Em
pfänger zur Durchführung des Verfahrens der eingangs genannten Art anzugeben,
welche bei geringem Aufwand möglichst vielseitige Auswertemöglichkeiten
erlauben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Patentanspruch 1, ein Empfän
ger zur Durchführung dieses Verfahrens im Patentanspruch 4 beschrie
ben. Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen des Erfindungsgedankens.
Der bei der Erfindung eingesetzte Peilempfänger ist inso
weit als fest mit der Interferometer-Antennenanordnung
verbunden vorgesehen, als er elektronische Speicher ent
hält, in denen für diese Antennenanordnung spezifische
Parameter wie Basislängen und Ausrichtung der Basislinien
gespeichert sind. Bei Veränderung oder Wechsel der An
tennenanordnung brauchen nur neue Anlagenparameter einge
speichert werden. Für die Speicher werden deshalb vorteil
hafterweise EPROM-Bausteine eingesetzt. Im folgenden wird
aber ausgegangen von einer unveränderten Antennenanordnung
und einem fest mit dieser verbundenen Empfänger.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist dabei darin zu
sehen, daß nahezu beliebige Geräte zur Auswertung von
Interferometerpeilungen an den Ausgang des Empfängers
angeschlossen werden können, ohne daß zusätzliche Infor
mationen bereitgestellt werden müssen. Insbesondere können
neben der frequenzkommandierenden Station weitere Statio
nen die Ergebnisse verwerten. Die an den Empfänger ange
schlossenen Kommando- und/oder Auswertestationen können
weitgehend beliebig ausgetauscht werden, ohne daß neu
angeschlossene Geräte erst auf die spezielle Anlage einge
stellt werden müssen und sofort betriebsbereit sind. Da
die vom Empfänger ausgegebenen Ergebnisse frequenzunab
hängig sind, braucht im auswertenden Gerät keine Frequenz
umrechnung mehr stattfinden, so daß die Ergebnisse auch
von anderen als der kommandierenden Station verwertet
werden können. Darüberhinaus kann durch die Normierung auf
einen maximal möglichen Phasendifferenzwert für jede
eingestellte Frequenz die gleiche relative Genauigkeit der
digital übertragenen Ergebnisse erreicht werden.
Besonders vorteilhaft ist die punktförmige Anzeige der
Peilergebnisse auf einem Anzeigegerät mit einem recht
winkligen Koordinatensystem. Die vom Empfänger ausgege
benen Peilkomponenten können ohne Umrechnung oder durch
Multiplikation mit einem konstanten Skalierungsfaktor als
Achsenwerte des Koordinatensystems herangezogen werden.
Die Winkelablage gegen eine der Koordinatenachsen, zum
Beispiel die y-Achse gibt dann unmittelbar den Azimut, die
Entfernung vom Koordinatenursprung die Elevation der
gepeilten Welle an. Da die vom Empfänger ausgegebenen
Ergebnisse sowohl von der Antennenanordnung als auch von
der Frequenz unabhängig sind, können Peilergebnisse von
verschiedenen Empfängern und/oder zu verschiedenfrequenten
Wellen gleichzeitig dargestellt werden.
Die Ermittlung von Peilkomponenten nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren verändert nicht die statistische Ver
teilung der einzelnen Meßproben, so daß keine Informa
tionsverluste bei der Ableitung statistischer Aussagen in
angeschlossenen Auswerteeinrichtungen entstehen. Zur
Reduzierung der Datenübertragungsrate kann jedoch auch
bereits im Empfänger über eine durch Kommando vorgebbare
Anzahl von Einzelmessungen integriert werden.
Die Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Abbildungen noch veranschaulicht. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Interferometer-Antennenanordnung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Empfängers.
Die in Fig. 1 skizzierte Antennenanordnung besteht aus fünf
Einzelantennen, die auf zwei gleich aufgebauten, senkrecht
aufeinander stehenden Antennenzeilen angeordnet sind. Die
Antennenpaare AO, A1 und AO, A2 bilden als Kleinbasis
system mit der Basislänge l1 die Einweisungsbasis für das
durch die Antennenpaare AO, A3 und AO, A4 mit jeweils
einer Basislänge von l2 gegebene Großbasissystem. Die
Phasendifferenzen der einzelnen Antennenpaare werden je
nach Ausführung des Eingangsteils ET des Empfängers E
gleichzeitig oder nacheinander in bekannter Weise ge
messen.
Die Richtung R1 der Basislinie der Meßbasis AO, A3 ist um
einen Winkel β gegen die Nordrichtung gedreht, entsprech
end ist die Richtung R2 der Basislinie der Meßbasis um
β+90° gegen die Nordrichtung gedreht.
Im Empfänger (Fig. 2) wird auf ein von einer kommandieren
den Station abgegebenes Peilkommando die Empfangsfrequenz
des Eingangsteils ET auf die kommandierte Frequenz F
eingestellt. Die gemessenen Phasendifferenzwerte ϕm werden
an ein Rechenwerk RW abgegeben. Die Meßwerte des Klein
basissystems dienen nur zur Erzielung von eindeutigen
Ergebnissen der an sich mehrdeutigen Großbasismessung. Im
folgenden sind daher nur noch die Meßwerte der Meßbasis
AO, A3 und der Meßbasis AO, A4 betrachtet.
In einem Speicher Sp sind anlagenspezifische Größen bzw.
aus diesen abgeleitete Größen gespeichert. Für die vor
liegende Erfindung von Bedeutung sind dabei die Winkel
funktionswerte cos β und sin β sowie ein der Basislänge l2
proportionaler Wert L.
Der bei einer Messung mit der Meßbasis AO, A3 (oder AO,
A4) bestimmte Phasendifferenzwert kann für ungestörte
Wellenfelder maximal den Wert ϕmax = 2π · l2. F/c an
nehmen. Da bei absolut flach einfallenden, leicht ge
störten Signalen auch geringfügig größere Werte auftreten
können, wird für die Normierung der gemessenen Phasen
differenzwerte auf einen maximalen Wert ein Wert zugrunde
gelegt, der geringfügig (< 10%) über ϕmax liegt. Zur
Normierung der Meßwerte auf einen maximalen Wert wird beim
Eintreffen des Frequenzkommandos aus dem Frequenzwert F
und dem anlagenspezifischen Wert L ein Faktor k gebildet
und im Speicher abgelegt.
Die Ausrichtung der Antennenzeilen und damit der Winkel β
ist eine konstante Anlageneigenschaft. Die Größen sin β
und cos β werden daher bei der ersten Inbetriebnahme der
Anlage berechnet und im Speicher als Festwerte abgelegt.
In dem Rechenwerk RW werden die aus den Messungen mit den
Meßbasen AO, A3 und AO, A4 gewonnenen Werte ϕm in nor
mierte Phasendifferenzwerte ϕ1 = k · ϕm (AO, A3) und ϕ2 =
k · ϕm (AO, A4) und diese wiederum in nord-süd- bzw.
ost-west-bezogene Phasenwerte
ϕNS = ϕ1 · cos β - ϕ2 · sin β
ϕOW = ϕ2 · cos β + ϕ1 · sin β
umgerechnet. Bei nicht rechtwinkliger Anordnung der Rich
tungen R1 und R2 ergeben sich andere Umrechnungsvorschrif
ten, die aber allgemein aus einfachen geometrischen Zu
sammenhängen ableitbar sind.
Die so ermittelten Phasenwerte ϕNS und ϕOW bilden ein
Meßergebnis und werden über eine Ausgabeeinheit AE als
binäres Datentelegramm an eine oder mehrere anschließbare
Stationen zur Auswertung und/oder Anzeige ausgegeben. Für
das Rechenwerk und ein Steuerwerk zur Ablaufsteuerung im
Empfänger werden vorteilhafterweise Mikroprozessoren
eingesetzt.
Das Kommandosignal kann neben der Frequenz der zu peil
enden Welle wie üblich noch weitere Angaben wie zum Bei
spiel Bandbreite, Modulationsort, Peildauer oder Inte
grationszeit enthalten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ermittlung von Peilkomponenten bei einer
Interferometeranordnung mit zwei Meßbasen mit unterschiedlich
ausgerichteten Basislinien und einem auf die Frequenz einer zu
peilenden Welle kommandierbaren Empfänger, welcher für jede
Meßbasis eine dem Einfallswinkel der Welle bezüglich der Basis
linie eindeutig zugeordneten Phasendifferenzwert bestimmt, wobei
in einer Auswerteeinheit aus der Kombination zweier zu einer
Messung gehöriger Phasenwerte aus den beiden Meßbasen der Peil
winkel nach Azimut und Elevation bestimmbar ist, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß im Peilempfänger nach Maßgabe der kommandierten Frequenz für jede der Meßbasen der für diese Frequenz maximal mögliche Phasendifferenzwert ermittelt wird,
- - daß der gemessene Phasendifferenzwert auf den ermittelten maximal möglichen Phasendifferenzwert normiert wird, oder auf einen Wert normiert wird, der < 10% höher liegt als der ermittelte maximal mögliche Phasendifferenzwert,
- - daß die normierten Werte unter Vorgabe der Ausrichtung (Winkel β) der Antennen zeilen der Meßbasen bezüglich zweier von der Ausrichtung der Meßbasen unabhängiger orthogonaler Vorzugsrichtungen (NS, OW) in zwei Phasen werte umgerechnet werden, die auf diese Vorzugsrichtungen bezogen sind,
- - daß diese beiden Phasenwerte als ein Meßergebnis zur Ausgabe an Auswerte- und/oder Anzeigeeinrichtungen bereitgestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Phasenwerte im Empfänger über mehrere Mes
sungen gemittelt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die vom Empfänger ausgegebenen Phasen
werte in einem Anzeigegerät mit einem rechtwinkligen
Koordinatendarstellung direkt als Koordinatenwerte zur
punktförmigen Darstellung des Meßergebnisses herangezogen
werden.
4. Empfänger zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, mit einem Kommandiereingang und mindestens einem
Ergebnisausgang sowie einer Ausgabeeinheit, gekennzeichnet durch einen Lesespeicher (Sp),
der die geometrischen Daten der Antennenanordnung enthält,
durch ein Rechenwerk (RW) mit einem oder mehreren Mikroprozessoren, das nach Maßgabe der kommandierten
Frequenz die gemessenen Phasendifferenzwerte mittels der
gespeicherten geometrischen Daten auf die maximal mög
lichen Phasendifferenzwerte normiert und die normierten
Werte in zwei auf orthogonale Vorzugsrichtungen bezogene
Phasenwerte umrechnet, und durch die Ausgabeeinheit (AE), die
die auf die Vorzugsrichtung bezogenen Phasenwerte als
digitales Ergebnistelegramm an eine oder mehrere Anzeige- und/oder
Auswerteeinrichtungen abgibt.
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- 1985-08-06 DE DE19853528127 patent/DE3528127C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TELEFUNKEN SYSTEMTECHNIK GMBH, 7900 ULM, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AG, 8000 MUENCHEN, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 8099 |
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Owner name: EADS DEUTSCHLAND GMBH, 80995 MUENCHEN, DE |
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Owner name: EADS DEUTSCHLAND GMBH, 85521 OTTOBRUNN, DE |
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