DE3428726A1 - Verfahren und vorrichtung zur funkpeilung bei mehrwellenempfang - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur funkpeilung bei mehrwellenempfangInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Funkpeilung bei kohärentem Mehrwellenempfang mit einer
Kreisgruppenantenne.
Die klassische Peiltechnik im Kurzwellenbereich arbeitet mit analogen Meßverfahren. Bei Verwendung eines Rahmens oder
Kreuzrahmens als Peilantenne wird die von der Einfallsrichtung abhängende Änderung der Amplitude der Ausgangsspannung
zur Peilung ausgenutzt. Da diese Verfahren bei anormalen Polarisationszuständen der ankommenden Welle zur Wanderung
der Peilung führen, wurden später senkrechte Monopol-Antennen benutzt, die nur die Vertikalkomponente des elektrischen Feldes
aufnehmen und damit auf die Änderungen des Polarisationszustandes der Welle peiltechnisch nur geringfügig reagieren.
Da diese Antennen alleine keine .Richtwirkung aufweisen, müssen mehrere, räumlich getrennte Antennen benutzt werden, wobei
die ungleichen Phasenlagen oder Phasenwinkeldifferenzen der Fußpunktspannungen jeweils eines Antennenpaares durch
geeignete Schaltmaßnahmen zur Gewinnung einer richtungsabhängigen Spannung benutzt werden.
Diese sogenannten Adcockantennen, die meistens in gekreuzter
Ausführung als Mehrfach-Adcockantennen verwendet werden, liefern
in Verbindung mit mehrkanaligen Sichtfunkpeilern, insbesondere Watson-Watt-Peilern, außer der Angabe des Azimuts
durch die Form der Peilfigur auch in anschaulicher Weise ein Kriterium für die Qualität der Peilung. Andere Verfahren basieren
auf Phasenmessungen, beispielsweise Interferometerverfahren.
Problematisch ist bei den genannten Verfahren die Bestimmung des Azimuts bei Wellen, deren Ausbreitung über Reflexion an
Ionosphärenschichten stattfindet, die nicht eben verlaufen=
L J
r -s- 342872g
Derartige "Ionosphärenfehler" resultieren aus Welleninterferenzen,
aus langreichweitigen Ionisationsgradienten, die durch kurz- und langzeitige solare Veränderungen hervorgerufen
werden, und aus sich ausbreitenden Ionosphärenstörungen.
Die Größe des Ionosphärenfehlers hängt vom geographischen Ort, von der Azimutalrichtung der Signalausbreitung
und der Entfernung vom Sender ab. Einige dieser Fehler sind systematisch, andere treten statistisch auf.
In allen Fällen kommt es aufgrund der Verzerrung der Phasenflächen am Empfangsort bei Isophasenpeilern zu Fehlpeilungen.
Zur Lösung der vorstehenden Problematik bei der kohärenten
Mehrwellenpeilung wurden verschiedene Ansätze vorgeschlagen, beispielsweise Integration der Signale über sehr lange Zeiten
oder kurzzeitige statistische Verfahren, die jedoch praktisch nicht anwendbar sind.
Ein· weiterer Ansatz ist die Methode der Wellenanalyse, die direkt die spezielle Problematik der Peiltechnik anspricht.
Die Wellenanalyse ist eine Rechenmethode, die die vollständige
Beschreibung des Interferenzfeldes ermöglicht, indem
Amplitude, Phase, Azimut und Elevation jeder einzelnen Welle berechnet werden. Meßtechnisch läßt sich pro Sonde eine
komplexe Spannung erfassen; bei m Sonden erhält man somit 2m reelle Gleichungen. Bei zwei einfallenden Wellen sind
somit vier Sonden erforderlich. Bei der sogenannten Raumbasis-Methode werden gleichzeitig an 2 η Sonden die Fußpunktspannungen
nach Betrag und Phase gemessen. Mit Hilfe verschiedener Algorithmen können aus diesen Daten von η Wellen theoretisch
alle vier genannten Parameter bestimmt werden.
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"" 6 —
Erfolgreiche Peilmethoden, die direkt mit dem physikalischen Mechanismus der Ionosphärenänderungen arbeiten, sind wegen
teilweise noch immer nicht erforschter Phänomene bisher nicht bekannt geworden. Das Problem der peiltechnischen Erfassung
von Sendern, deren Wellen an inhomogenen Ionosphärenschichten (mehrfach) reflektiert werden, so daß am Empfangsort mehrere Strahlen eintreffen, die wegen der unterschiedlichen,
im allgemeinen komplexen Reflexionsfaktoren der Ionosphärenschichten Amplituden- und Laufzeitunterschieden
unterworfen sind, ist deshalb noch nicht befriedigend gelöst=
in der Regel
Bei Verwendung einer einzigen Peilanlage ist/üur die Bestimmung
des Azimutes des Fremdsenders möglich. Bei Benutzung von zwei oder mehreren Anlagen kann auch der Standort
des Fremdsenders bestimmt werden. Erlaubt die Peilanlage aber außer Messungen des Azimutes auch die Bestimmung der Elevation,
besteht bei über Reflexion an der Ionosphäre zustande korn-
menaen Übertragungen unter Umständen aber auch die Möglichkeit
der Bestimmung des Standortes des Fremdsenders mit Hilfe einer einzigen Anlage (single site location), sofern die
Höhe der reflektierenden Schicht aus anderen Messungen bekannt ist.
Bei normalem Welleneinfall, bei dem die reflektierende Ionosphärenschicht
parallel zur Erdoberfläche verläuft und daher nur ein Strahlenbündel reflektiert wird, werden die vorstehenden
Peilaufgaben - mit Ausnahme der Elevationsmessung vom Adcock-Peiler gut erfüllt. Beim Mehrwellen-Einfall entstehen
jedoch auch beim Adcock-Peiler die vorstehend geschilderten Probleme.
Bei Peilungen mit Rahmen- oder Adcock-Antennen und Watson-Watt-Peilern
im Kurzwellenbereich stößt man besonders im mittleren und kürzeren übertragungsbereich auf große Schwierigkeiten.
Die Peilanzeige ist unruhig, dreht über mehrere Quadranten durch und spaltet auf. Die Ursache dafür ist ebenfalls
die Mehrwegausbreitung. Falls die einfallenden Wellen verschiedene Frequenzen haben - inkohärenter Empfang - lassen
sie sich z.B. durch bessere Selektion oder durch die Wahl eines besseren Peilverfahrens trennen. Besonders geeignet
für inkohärenten Empfang ist der Watson-Watt-Peiler, der ohne besondere Maßnahmen zuverlässig die Azimute von zwei
oder mehreren Sendern dicht benachbarter Frequenz liefert.
Durch Überlagerung mehrerer Raumwellen oder einer Raumwelle mit einer Bodenwelle entstehen beim kohärenten Empfang am
Empfangsort Laufzeit- und Pegelfehler. Beim normalen Funkempfang kommt es dadurch zu Schwunderscheinungen; wesentlich
schwieriger jedoch ist die peiltechnische Erfassung des Senders,
von dem die Wellen ausgehen.
Im Kurzwellenbereich ^arbeitet die Sendeseite häufig mit Eichtsystemen,
teilweise in Verbindung mit Maßnahmen zur Unter-
drückung der Bodenwelle, wie Schrägstellung der Antenne, damit
die Funkverbindung ausschließlich über Reflexion an der Ionosphäre zustande kommt. Aufgrund der vorstehend erläuterten
Inhomogenitäten derlonosphäre und deren Bewegungen treffen am Empfangsort in kürzerer und mittlerer Entfernung mehrere
Strahlen mit großer Elevation ein, die zwar untereinander meist einen relativ kleinen Winkel einschließen, jedoch
wegen der unterschiedlichen, im allgemeinen komplexen Reflexionsfaktoren - wie vorstehend erläutert. - Phasen- und
Laufzeitunterschieden unterworfen sind. Eine ursprünglich linear polarisierte Welle erscheint dadurch am Empfangsort
elliptisch polarisiert.
Die herkömmlichen Adcock-Peiler mit Vertikal-Stabantennen verarbeiten auch bei großen Elevationswinkeln nur die Vertikalkomponente
des elektrischen Feldes, sie messen also in der horizontalen x-y-Ebene. Die Peilrichtung ist die Normale
zu der momentanen Isophase oder Phasenfläche. Der. räumliche Winkel zwischen mehreren, an der Ionosphäre reflektierten
Strahlen kann als Projektion in die Horizontale beachtliche Werte annehmen, was durch verschiedene Neigungen der reflektierenden
Ionosphärenschichten senkrecht zur Ausbreitungsrichtung verursacht wird.
Da sich Amplitude und Phase der einzelnen Wellen im allgemeinen mit der Zeit laufend ändern, entstehen die beim Watson-Watt-Peiler
bekannten Effekte, wie schwankender Azimut und rotierende Peilfiguren durch sich ändernde Phasenwinkeldifferenzen
zwischen verschiedenen kohärenten Partialwellen, aus denen sich die einfallenden Wellen zusammensetzen. Es
wird deshalb ein falscher Azimut als Peilergebnis ermittelt. Aufgrund der ansonsten hervorragenden Eigenschaften von
Adcock-Antennenanlagen ist es jedoch lohnend, ein Verfahren zur Funkpeilung bei kohärentem Mehrwellenempfang zu
entwickeln, das die bei inhomogenen Ionosphärenschichten auftretenden
Probleme beseitigt und mit einer insbesondere nach
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342872S1
dem Watson-Watt-Prinzip arbeitenden Adcock-Antennenanlage
durchführbar ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Funkpeilung bei kohärentem Mehrwellenempfang
bereitzustellen, mit denen insbesondere bei größeren Elevationswinkeln der einfallenden Welle und Inhomogenitäten
der reflektierenden Ionosphärenschichten die Ausbeute an richtigen Peilungen im Kurzwellenbereich erhöht
wird.
insbesondere
Diese Aufgabe wird/Hurch die Merkmale der Patentansprüche
Diese Aufgabe wird/Hurch die Merkmale der Patentansprüche
gelöst.
Da die Mehrwellenerscheinungen zeitlich ständig variieren, geht die Erfindung dabei von dem Grundgedanken aus, die Peilergebnisse
nur dann zu übernehmen, wenn die Isophasen der ankommenden Wellenfront linear oder annähernd linear sind. Es
hat sich herausgestellt, daß bei Sendern mit bekanntem Standort in Entfernungen von etwa 200 bis 600 km, deren Signale über
Reflexionen an der Ionosphäre ankommen und infolge von Interferenzerscheinungen am Empfangsort peiltechnisch sehr
schwierig zu erfassen sind, die Peilung trotz der Interferenzen jeweils zu gewissen Zeiten richtig ist. Offenbar kommt
es zu diesen Zeitpunkten zur "momentanen Beruhigung" der Ionosphäre, d.h. die reflektierenden Ionosphärenschichten verlaufen
in Ebenen, die parallel zur Erdoberfläche ausgerichtet sind. Bei diesen auswertbaren Fällen wurde erfindungsgemäß
mittels einer anderen Messung mit Amplituden- und Phasenvergleichen
direkt an jeweils zwei der insgesamt 16 Elementen einer Adcock-Antenne festgestellt, daß im Augenblick der
richtigen Peilung die Amplituden- und Phasenverteilung ähnlich aussieht, wie beim Einfall einer einzigen Welle. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren zielen nunmehr darauf ab, diese Messungen automatisch
durchzuführen und jeweils die "richtigen" Peilungen zu übernehmen.
L .. ■ ■ J
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine im Kreis angeordnete Gruppenantenne, vorzugsweise Elemente einer
Adcock-Antenne auf. Ein Element, vorzugsweise eine in der Mitte des Kreises stehende Hilfsantenne, ist an einem Kanal
eines Doppelkanalempfängers, wie Doppelkanalpeilers angeschlossen,
und die restlichen Elemente werden nacheinander mit Hilfe eines Umtasters oder Umschalters an den anderen
Kanal geschaltet. Dabei wird jeweils die Phase und/oder die Amplitude der empfangenen Signale gemessen und die Werte einer
Auswerteeinheit, wie einem Vergleicher zugeführt, sofern die Empfangsverhältnisse während der Zeit der Umtastung konstant
bleiben. Die Auswerteeinheit vergleicht die ermittelten Werte mit den für den Einfall einer ebenen Welle ermittelten
Werten und erzeugt vorzugsweise ein die Peilauswertung einer gleichzeitig vorgenommenen Peilung freigebendes Signal,
wenn die ermittelten Werte innerhalb bestimmter Toleranzbereiche mit den für den Einfall einer ebenen Welle gespeicherten
Werten übereinstimmen.
Beim Einwelleneinfall verlaufen die Linien konstanter Phase durch die Antenne geradlinig. Trägt man in diesem Fall die
für die einzelnen Antennen gemessenen Phasenwinkel in einem Koordinatensystem auf der y-Achse (etwa von 0° bis 360°) und
entsprechend auf der x-Achse bei gleichmäßiger Verteilung die äquidistanten Entfernungen auf dem Kreis auf, so entsteht
bei Verbindung aller Punkte dieser sogenannten "Phasenfunktion" eine Sinus-Funktion. Wird die gleiche Messung beim
Zwei- oder Mehrwelleneinfall durchgeführt, weicht die Form der Phasenfunktion von der Sinusform ab. Die Verzerrungen
^O der Phasenfunktion deuten auf Mehrwelleneinfall hin, und es
kann aufgrund der Größe dieser Verzerrungen oder Abweichungen entschieden werden, ob die Peilung als "richtig" bewertet
und übernommen werden kann. Je kleiner die Abweichungen sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkext, daß die
Peilung tatsächlich den korrekten Peilwert wiedergibt.
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3A287261
Als Hilfsmittel für die Bestimmung der Verzerrung wird vorzugsweise
die Größe der Fourier-Koeffizienten der Phasenfunktion
herangezogen. Dabei kann versuchsweise das Interferenzfeld simuliert, die Phase am Ort jeder Antenne
berechnet und mit Hilfe einer trigonometrischen Nährung, beispielsweise der Methode nach Runge, die Phasenfunktion
synthetisch bestimmt werden. Dabei können auch die entsprechenden Fourier-Koeffizienten bestimmt werden, die ein Maß
für die Verzerrung der Phasenfunktion darstellen.
Wenn die Abweichungen bestimmte Toleranzwerte nicht übersteigen, kann ein Befehl zur Übernahme der gleichzeitig vorgenommenen
Peilung erzeugt werden. Die Toleranzwerte oder -bereiche können dabei entweder vor Beginn der Messung vorgegeben
sein oder sie können im Lauf der Messungen aufgrund der Abweichungen bei den vorhergehenden Messungen bestimmt
werden, beispielsweise kann aus einer Reihe von Messungen jeweils diejenige Messung mit, der geringsten Abweichung herausgesucht
und die' während dieser Messung ermittelte Peilung als "richtig" bewertet werden.
Es ist auch möglich, aus den Phasenmessungen, die zur Bestimmung der Phasenfunktion herangezogen werden, das Azimut
u nd die Elevation der Peilung rechnerisch zu bestimmen.
Da die Interferenzerscheinungen zeitlich rasch variieren können, sollte, um eine kurzzeitige Stabilität der lonosphärenschichten
und damit der Peilung optimal auszunutzen, die Abtastfrequenz der Antennen mindestens zweimal so groß
sein wie die maximale Schwundfrequenz, wobei unter Abtastfrequenz - insbesondere bei zyklischer Abtastung der einzelnen
Antennenelemente - diejenige Frequenz zu verstehen ist, mit der alle Elemente jeweils einmal angesteuert werden.
Die benutzten Peilantennen sind vorzugsweise Mehrfach-Adcock-Antennen.
Der Watson-Watt-Peiler verarbeitet nur drei Komponenten: in jedem Kanal die Amplitude und mit Hilfe beider
Kanäle die Phase, wenn der Seitenkanal und die Hilfsantenne
nicht berücksichtigt werden. Eine 16-fach Adcock-Antenne lie-
fert beispielsweise mit ihren 16 Antennensonden 16 komplexe Spannungen an 16 Orten, einschließlich der Hilfsantenne 17
komplexe Spannungen an 17 Orten. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird diese große Menge an Information besser ausgenutzt
als bei analogen, zweikanaligen Messungen. Außerdem kann erfindungsgemäß im Gegensatz zu anderen
•Verfahren, die zur Realisierung sehr komplizierte Vorrichtungen erfordern würden, die Verbesserung der
Peilung oder Ortung eines unbekannten Senders mit relativ einfachen Mitteln erzielt werden, die auf den Einzelelementen
einer Adcock-Antennenanlage aufbauen.
Weitere Rückschlüsse auf die Wellenfront können gewonnen werden, wenn zusätzlich zur Auswertung der Phasenlagen der ein-ζ
einen Antennen auch die Bewertung des Amplitudenverlaufs jeder Antenne herangezogen wird, da es ähnlich wie bei der
Phasenflächen-Verzerrung auch zu einer Verzerrung des Amplitudenprofils kommt. Dies erfordert lediglich eine weitere
Ausgestaltung des Auswerteverfahrens, da die erforderliehen
Meßwerte durch die Art der Signalverarbeitung, nämlich durch die Aufspaltung des Signals in eine Real- und
eine Imaginärkomponente, zur Verfügung stehen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Ausschnitt aus dem in der x-y-Ebene liegenden Isophasenfeld beim kohärenten Zweistrahleneinfall,
Figur 2 den Verlauf der Flächen konstanter Phasenwinkel in der Antennenebene,
Figuren Beispiele der Phasenfunktion für verschiedene Lagen
der (simuliert) bewegten Antenne, und Figur 4 die erfindungsgemäße Peilvorrichtung mit 8fach-Adcockantenne.
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Γ - 13 - 3Α287261
Figur 1 stellt die Analyse eines Zweistrahleinfalles dar und zeigt einen Ausschnitt aus dem in der x-y-Ebene liegenden
Isophasenfeld, wobei die Wellenlänge der einfallenden Strahlen \ = 45 m beträgt. Die vertikal polarisierten Strahlen
1 und 2 sollen im Ursprung des Koordinatensystems zusammentreffen und ·- '
sollen der Einfachheit halber so einfallen, daß ',sie
sollen der Einfachheit halber so einfallen, daß ',sie
' den Winkel +α bzw. -α mit der x-Achse einschließen. Die gestrichelt gezeichneten
Kreise stellen drei verschiedene Lagen I, II und III einer 16-fach Adcock-Antenne mit einem Durchmesser von
40 m dar. Die schräg nach unten durch den Ursprung verlaufenden Linien m und η sind die Isophasen beim Einstrahleinfall
der Strahlen 1 bzw. 2 . Das Amplitudenverhältnis £er strahlen 1 und 2 soll allgemein komplex sein;
— - δ A2- β A, (1)
Δι
Das Interferenzfeld der beiden Strahlen wird dann beschrieben durch:
MC ^)
{k (VU ) (2).
wobei k = 2 ττ/λ und λ die Wellenlänge der beiden Strahlen
ist. Der Zeitfaktor e-1 ω wurde der Einfachheit halber weggelassen.
Für R=O erhält man das System der ebenen Phasenfläche bzw.
Isophase m des Strahles 1 . Die gleiche Phase in der x-y-Ebene ist gegeben durch die Gerade
X
Π4
- Cf
Γ _ 14 - 342872er
Bei wachsendem R verlaufen die Phasenflächen nicht mehr geradlinig,
sondern sie schwanken periodisch um die geradlinigen Isophasen des Einwelleneinfalles. Das Zustandekommen dieser
Schwankungen erklärt sich mathematisch durch die periodischen Schwankungen der Phase und Amplitude des Faktors M
in Gleichung (2). Setzt man
so ergibt sich die Gleichung der Phasenfläche als
(5)
(] ö k coicC \ ι J *
In Fig. 1 zeigt die Linie ρ den Fall für ein reelles R = 0,9;
bei komplexen R mit dem gleichen Betrag ändert sich nur die Lage der Periodenschwankung. Steigt der Wert von R weiter an,
so bekommen die Phasenflächen bei R =1 einen treppenartigen
Verlauf und die zuvor unveränderte makroskopische Orientierung der Phasenflächen ändert sich bei R )>
1 aufgrund des nunmehr überwiegenden Anteiles des Strahles 2 sprunghaft in diejenige
des Strahles 2 . Die gestrichelt eingezeichnete Linie r zeigt die Isophase für R = 1,1. Der Parameter f ist der
Phasendifferenzwinkel der jeweiligen Isophase.
Die Richtungen der Normalen zu den Isophasen sind ortsabhängig; bei relativer Bewegung der Adcock-Antenne gegenüber dem
Feld kann eine Vielzahl von Winkeln und Figuren angezeigt werden, wie sich unmittelbar aus den in Figur 1 eingezeichneten
Lagen I, II und III der Adcock-Antenne ergibt. Wird, wie in Figur 1 dargestellt, eine Adcock-Antenne verwendet,
deren Basis D = 40 m etwa der Wellenlänge ^.=45 m der einfallenden
Wellen entspricht, so werden außerdem die Einzelantennen mit örtlich unterschiedlicher Feldstärke angesteuert,
so daß es zu einer zusätzlichen Verzerrung der Azimutanzeige
L J
und der Peilfigur kommt. Werden für die Verhältnisse gemäß
Figur 1 Watson-Watt-Peilfiguren für verschiedene Amplitudenverhältnisse
beim Zweiwelleneinfall mittels eines Rechners simuliert, während gleichzeitig das Interferenzfeld durch
simuliertes Verschieben der Adcock-Antenne in y-Richtung abgetastet
wird, so drehen die Peilfiguren praktisch um 360 , während gleichzeitig die Qualität der Peilung sehr stark
variiert. Ähnliche Probleme entstehen auch beim Peilen der Elevationswinkel, z.B. nach Interferometrie-Verfahren.
Beim automatischen Erfassen von Peildaten, wo die verstandesmäßige Bewertung der Daten entfällt, kann es auf diese Weise
zu großen Peilfehlern oder völlig unbrauchbaren Ergebnissen kommen.
Figur 2 zeigt den Verlauf der Flächen konstanter Phasenwinkel in der Apertur der Antenne, wenn sich die Antenne in
Lage II gemäß Figur 1 befindet.
Trägt man nunmehr für die drei Lagen I, II und III der Antenne gemäß Figur 1 auf der x-Achse eines Koordinatensystems
die (äquidistanten) Entfernungen der einzelnen Antennen
auf dem Kreis und auf der y-Achse die für die jeweiligen Antennen gemessenen Phasenwinkel f auf, so ergeben sich die
Phasenfiguren gemäß Figur 3(a), 3(b) und 3(c). Wenn sich die Antenne in Lage I befindet, zeigt die Phasenfunktion gemäß
Figur 3(a) Sinusform entsprechend dem Einwelleneinfall. Die
gleichzeitig vorgenommene Peilung ist somit korrekt und kann übernommen werden. Die Phasenfunktionen gemäß den Figuren 3(b)
und (c) für die Lagen II und III der Antenne gemäß Figur 1
ου weichen stark von der Sinusform ab; das Ergebnis ist also
"nicht peilbar". Dabei sieht man mit fortschreitender
(simulierter) Verschiebung der Antenne von Lage I bis Lage III einen deutlichen Anstieg der Abweichung von der reinen Sinusform.
L J
Γ - ie - 3Α28726Π
Auf diesen Versuchen baut die Erfindung auf.
3 vorzugsweise
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die/In zyklischer
Folge für die einzelnen Antennen ermittelten Phasenwinkel gegenüber einer durch das Signal des mittleren Antennenelements
gegebenen Bezugsphase mit de» beim Empfang einer ebenen Welle auftretenden Phasenwinkeln, die beispielsweise einer
reinen Sinusform entsprechen, verglichen. Wenn die durch die einzelnen Phasenwinkel gegebene Phasenfunktion innerhalb
bestimmter Toleranzen mit der für Einwelleneinfall ermittelten Phasenfunktion übereinstimmt, wird die gleichzeitig
vorgenommene Peilung als korrekt bewertet. Als Maß für die Verzerrung der Phasenfunktion werden vorzugsweise die
Fourier - Koeffizienten der Phasenfunktion herangezogen. Die Toleranzbereiche, innerhalb denen die Peilung als korrekt
bewertet wird, können entweder vorgegeben sein oder im Laufe einer Meßserie aufgrund der vorangegangenen Messungen jeweils
neu bewertet und eingestellt werden. Da sich die Interferenzen der Wellen zeitlich dauernd ändern- können, wird
die Abtastfrequenz der einzelnen Antennen zur Erhöhung der Zuverlässigkeit der Messungen mindestens zweimal so groß
gewählt wie die maximale Schwundfrequenz.
Figur 4 zeigt eine Skizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die Adcock-Antenne 10 weist acht auf einem Kreis angeordnete
Antennenelemente 12.. bis 12 und eine im Zentrum des Kreises
I ο
angeordnete Rundempfangsantenne 14 auf. Der erste Eingang
eines Doppelkanalempfängers 18 ist fest an die zentrale
Rundempfangsantenne 14 angeschlossen, während der zweite Eingang 22 des Doppelkanalempfängers 18 mittels eines Umschalters
oder ümtasters 16 in gleichmäßiger zyklischer Folge mit
den einzelnen Elementen 12.j bis 12g der Kreisgruppenantenne
verbunden wird. Die beiden Ausgänge 24 und 26 des Doppelkanalempfängers 18 sind mit einer Einrichtung 28 zur Messung
normierter Signalamplitudenwerte und/oder von Phasenwinkeln verbunden, und an die Einrichtung 28 ist eine Auswertevorrichtung
30, wie ein Vergleicher angeschlossen. Im Verglei-
L J
25 30 35
eher werden die normierten Signalamplitudenwerte und/oder
Phasenwinkel mit den jeweils für den Einfall einer ebenen Welle ermittelten und gespeicherten Daten verglichen. Falls
zur Bewertung der Peilungsqualität, wie vorstehend erläutert, die Phasenfunktion herangezogen wird, gibt die Auswerteeinheit
30 an ihrem Ausgang 32 dann ein Signal zur Übernahme der Peilung ab, wenn die Fourier-Koeffizienten der Phasenfunktion
innerhalb vorgegebener Toleranzen mit denjenigen einer Sinusfunktion übereinstimmen. In diesem Falle wird
dann die gleichzeitig durchgeführte Peilung als korrekt bewertet und übernommen. Die Auswertevorrichtung 30 kann auch
zur Steuerung des Umtasters 16 der Kreisgruppenantenne 10
verwendet werden.
15
Claims (15)
1. Verfahren zur Funkpeilung bei kohärentem Mehrwellenempfang
unter Verwendung einer Kreisgruppenantenne, dadurch gekennzeichnet, daß die normierten
Signalamplitudenwerte der einzelnen Elemente der Kreisgruppenantenne und/oder deren Phasenlagen gegenüber
einer durch die Signalspannung eines Antennenelementes
gegebenen Bezugsphase mit den zuvor ermittelten, beim Empfang einer ebenen Welle auftretenden, nor™
mierten Signalamplitudenwerten und/oder Phasenlagen verglichen werden und daß die Übereinstimmung der normierten
Signalamplitudenwerte und/oder der Phasenlagen innerhalb bestimmter Toleranzbereiche als Kriterium für die Zuverlässigkeit
einer gleichzeitig vorgenommenen Peilung heran-
■ Λ
gezogen wxrd.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abweichung der Phasenfunktion der ermittelten Phasenlagen von einer Sinusfunktion als Peilungskriterium herangezogen
wird.
L J
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzerrung der Phasenfunktion mittels der Fourier-Koeffizienten
der Phasenfunktion ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die gleichzeitig vorgenommene Peilung automatisch übernommen wird, wenn die Toleranzbereiche
nicht überschritten werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Azimut und die Elevation der Peilung aus den Phasenmessungen bestimmt wird, wenn die Toleranzbereiche
nicht überschritten werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die normierten Signalamplitudenwerte und/oder Phasenlagen in zyklischer Folge ermittelt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die Abtastfrequenz der einzelnen Elemente der Kreisgruppenantenne mindestens zweimal so groß ist
wie die maximale Schwundfrequenz.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge-25
kennzeichnet, daß die Toleranzbereiche vorgegeben sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kreisgruppenantenne aus mehreren,
auf einem Kreis in gleichen gegenseitigen Abständen ange-30
ordneten Adcock-Antennenelementen besteht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 , dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermittlung der normierten Signalamplitudenwerte und/oder der Phasenlagen ein Doppelkanalempfänger
verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch -\o, dadurch gekennzeichnet, daß
ι der Doppelkanalempfänger Teil eines nach dem Watson-Watt-Prinzip
arbeitenden Sichtfunkpeilers ist.
12. Vorrichtung zur Funkpeilung bei kohärentem Mehrwellenempfang,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit einer Kreisgruppenantenne
(10) und einem Doppelkanalempfänger (18),
dadurch gekennzeichnet,
a) daß der erste Eingang (20) des Doppelkanalempfängers (18) an ein Element der Kreisgruppenantenne (10) oder
an eine vorzugsweise in deren Zentrum befindliche Rundempfangsantenne (14) fest angeschlossen ist,
b) daß der zweite Eingang (22) des Doppelkanalempfängers (18) mittels eines Umschalters (16) mit den
einzelnen Elementen (12.. - 12O)
der Kreisgruppenantenne (10) verbunden wird,
c) daß die beiden Ausgänge (24, 26) des Doppelkanal-
empfängers (18) mit einer Einrichtung (28) zum Ermitteln normierter Signalamplitudenwerte und/oder von
Phasenlagen verbunden sind, und
d) daß die Einrichtung (28) mit einer Auswertevorrichtung (30) verbunden ist, die die normierten Signalamplitudenwerte
und/oder die Phasenlagen mit gespeicherten, für den Einfall einer ebenen Welle ermittelten
normierten Signalamplitudenwerte und/oder Phasenlagen vergleicht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Umschalter (16) den Doppelkanalempfänger (18) in gleichmäßiger zyklischer Folge mit den einzelnen Elementen
(12- - 12g) der Kreisgruppenantenne (10) verbindet.
oder 13,
14. Verfahren nach Anspruch 12/ dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswertevorrichtung (30) bei Übereinstimmung der normierten Signalamplitudenwerte und/oder der Phasenlagen
innerhalb bestimmter Toleranzbereich ein Signal erzeugt, das die Zuverlässigkeit der gleichzeitig vorgenommenen
Peilung bestätigt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
l— daß das erzeugte Signal die Peilauswertung freigibt.
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---|---|---|---|
DE19843428726 DE3428726A1 (de) | 1984-08-03 | 1984-08-03 | Verfahren und vorrichtung zur funkpeilung bei mehrwellenempfang |
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ID=6242330
Family Applications (1)
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