DE4422282A1 - Verfahren und Anordnung zur Peilung von Sendern bei Frequenzsprung-Funkverbindungen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Peilung von Sendern bei Frequenzsprung-FunkverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur
Peilung und Ortung von Sendern bei
Frequenzsprung-Funkverbindungen gemäß den Merkmalen im
Oberbegriff des Verfahrens- und Anordnungshauptanspruches.
Die Standorte solcher frequenzagiler Sender, auch als
FH-Sender bezeichnet (FH = Frequency Hopper), werden, wie
das beispielsweise aus der DE 36 01 372 C2 bekannt ist, aus
den an verschiedenen, räumlich verteilt angeordneten
Peilstellen gewonnenen Peilergebnissen in einer Zentrale
mittels eines Ortungsrechners unter Anwendung spezieller
Rechenverfahren errechnet. Bei sehr kurzen Aussendezeiten
und entsprechend raschen Frequenzwechseln (bis zu
tausendmal pro Sekunde) können sich hierbei Schwierigkeiten
ergeben. Wegen der extrem raschen Folge der einfallenden
Signale und den aufgrund der endlichen
Wellenausbreitungsgeschwindigkeit in der Regel
unterschiedlichen Einfallszeiten ein und derselben Sender
an den räumlich verschiedenen Peilorten ist dann, erst
recht bei gleichzeitigem Betrieb mehrerer, räumlich
verteilter FH-Sender zwar noch eine Peilung, aber kaum mehr
eine Ortung durchführbar.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine einigermaßen
zuverlässige Ordnung solcher Frequenzsprung-Sender bei
extrem kurzen Sendedauern und entsprechend raschen
Frequenzwechseln, auch bei gleichzeitigem Betrieb mehrerer
solcher räumlich verteilter Sender, zu erreichen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Verfahrens- und Anordnungshauptanspruch. Nach der Erfindung
werden also die an den verschiedenen Peilorten anfallenden
Peilergebnisse nicht mehr in einer einzigen, in der
Zentrale befindlichen Rechneranlage verarbeitet, sondern es
werden die anfallenden Daten und die erforderliche
Rechenarbeit zur Bestimmung der Senderorte auf mehrere,
unabhängig voneinander arbeitende Rechner, die als
Parallelrechner miteinander vernetzt sind, aufgeteilt.
Durch diese Aufteilung auf mehrere, miteinander vernetzte
und parallel arbeitende Rechner, die miteinander
kommunizieren und kooperieren, werden die vielen, von einem
oder mehreren Sendern erzeugten Peilergebnisse gemeinsam
und gleichzeitig an mehreren Stellen parallel verarbeitet.
Dadurch wird erreicht, daß der durch die kürzer werdenden
Sendezeiten und schnelleren Frequenzwechsel erhöhte
Rechenaufwand in kürzerer Zeit als bisher bewältigt werden
kann.
Im Rahmen der Erfindung bietet sich gemäß Anspruch 2 die
Möglichkeit, mittels der Rechner zu jeder der an den
verschiedenen Peilorten festgestellten Peilrichtungen auch
die Peilsequenzen, d. h. insbesondere den zeitlichen
Verlauf der gesendeten Frequenzen bzw. Frequenzsprünge
während der Dauer der Messung bzw. der Peildauer zu
ermitteln. Man erhält zu jedem Peilwinkel ein
Peilsequenzmuster, das den Verlauf der Frequenz für jedes
einzelne, kurze Zeitintervall (Abszissenachse) angibt. Nach
Sortierung der Muster ist ersichtlich, daß die jeweils von
ein und demselben Sender herrührenden Peilwinkel eines
jeden Peilortes - soweit keine Störungen vorliegen -
ähnliche Peilmuster aufweisen. Lediglich der
Frequenzverlauf ist für jeden Peilort wegen des
unterschiedlichen Laufweges der Senderwelle zeitlich
gegenüber den entsprechenden Mustern der anderen Peilorte
etwas verschoben. Diesen Umstand nützt die Erfindung zur
Senderstandortbestimmung aus.
Gemäß Anspruch 3 werden daher die Peilwinkel der
verschiedenen Peiler und ihre Peilsequenzmuster über das
Datennetz ausgetauscht und miteinander verglichen. Im
aufwendigsten Fall ist jedes Muster eines jeden Peilwinkels
mit jedem Peilwinkel bzw. Muster der anderen Peiler zu
kombinieren und zu vergleichen, so daß Musterkorrelationen
bestimmt werden können. Dadurch ergeben sich aus der Menge
der Peilwinkel Peilwinkelteilmengen deren Elemente bzw.
Peilwinkel jeweils von verschiedenen Peilorten stammen und
von ein und demselben Sender dort erzeugt worden sind,
deren Richtung also von ihrem jeweiligen Peilort zu diesem
Sender hinführen und sich am Ort des Senders schneiden.
Da bei günstigen Bedingungen bereits durch einige wenige
solcher Peilwinkel sich schon ein eindeutiger Schnittpunkt
und Senderstandort ergeben kann, kann gemäß Anspruch 4 in
den meisten Fällen eine Datenreduzierung vorgenommen, und
dadurch der Rechenaufwand vermindert werden. Eine solche
Datenreduzierung kann durch mehrere Verfahren durchgeführt
werden, wie z. B. durch ein Polygonsverfahren von
Peilwinkeln, durch Aufrufen und Verarbeiten von früheren,
gespeicherten Daten (Informationen), die den Sender oder
die Peilsequenzmuster charakterisieren (heuristische
Informationsverarbeitung und Datenreduzierung) oder durch
Beschränkung auf Peilwinkel, die aufgrund der
Musterkorrelationen bereits einen eindeutigen Sendestandort
ergeben.
Eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahren ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruches 5.
Es werden also anstelle einer zentralen Rechenanlage
mehrere Rechner vorgesehen, die über ein Datennetz
miteinander zum Austausch von Daten verbunden sind und nach
Art eines Systems von miteinander vernetzten
Parallelrechnern, z. B. mit einer MIMD-Architektur (MIMD =
Multi Instruction Multi Data), unabhängig voneinander und
miteinander zusammenarbeiten und ihre Ergebnisse einer
zentralen Stelle verfügbar machen können. Grundsätzlich
können im Rahmen der Erfindung beliebig viele Rechner mit
beliebig vielen Peilern verbunden sein. Die Topologie des
Peilnetzes kann verschieden von der des Rechnernetzes sein.
Es kann, aber muß nicht, jedem Peiler ein Rechner
zugeordnet sein.
Hierbei kann im Rahmen der Erfindung gemäß Anspruch 6 einer
der Rechner die Funktion einer Zentrale übernehmen. Die
Aufgaben der Zentrale können natürlich auch von mehreren
Rechnern gemeinsam ausgeführt werden und auf mehrere
Rechner verteilt werden. Beispielsweise kann die
Kommandierung der Peiler durch einen und die
Ergebniszusammenfassung und Anzeige durch einen anderen
Rechner übernommen werden. Die erfindungsgemäß miteinander
verknüpften Peiler und Rechner können auch ein mobiles
Ortungsnetz darstellen.
Gemäß Anspruch 7 kann vorteilhafterweise jeder Rechner,
d. h. jeder Knoten des erfindungsgemäßen Rechnernetzes
selbst wieder Parallelrechner-Architektur aufweisen.
Dadurch kann jeder Rechner bei Ausfall eines oder aller
anderen Rechner dessen bzw. deren Aufgabe übernehmen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1: ein grundsätzliches, allgemeines Schema der
erfindungsgemäßen Anordnung der Peiler und
Rechner und
Fig. 2: eine Anordnung von miteinander vernetzten
Rechner und Peilern.
Die Anordnung gemäß Fig. 1 zeigt eine Anzahl von m
Rechnern Ri (1 i m), die über ein Datennetz D mit
beliebiger Topologie mit n Peilern Pj (1 j n) verknüpft
sind. Mit VZ ist jeweils eine auf zwei Rechner verteilte
Zentrale bezeichnet.
Fig. 2 zeigt ein Rechnernetz von sechs Rechnern, die durch
ein Datennetz miteinander verbunden sind. Beispielsweise
sind die Rechner R2, R4 und R6 mit je zwei Peilstationen
verknüpft. Die Rechner R1, R3 und R5 sind je mit einem
Peiler verbunden und betreiben die verteilte Zentrale VZ,
die das gesamte verteilte Ortungssystem steuert.
Claims (7)
1. Verfahren zur Peilung und Ortung von Sendern bei
Frequenzsprung-Funkverbindungen unter Benutzung von an
mindestens zwei oder mehreren räumlich verschiedenen
Peilorten gewonnenen Peilergebnissen von
Breitbandpeilern, die mit Zeit-Frequenz-Transformation
arbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß mit
Hilfe von m Auswerterechnern (m ≧ 2) aus den
Peilergebnissen der einzelnen Peiler die Peilwinkel am
Peilort ermittelt werden und die Peilergebnisse durch
Kooperation der verschiedenen Rechner zu
Ortungsergebnissen derart verarbeitet werden, daß die
zur Ortung benötigten Daten über Datennetze beliebiger
Topologie ausgetauscht und die verschiedenen
Rechenaufgaben auf die verschiedenen Rechner aufgeteilt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels der Rechner
für jeden Peilort Peilsequenzen der
Frequenzsprungsender nach Peilwinkeln und typischen
Frequenzsprung-Merkmalen sortiert und Peilsequenzmuster
gebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Peilsequenzmuster
und ihre zugeordneten Peildaten zwischen den Rechnern
ausgetauscht und Musterkorrelationen einander
entsprechender Muster bestimmt und Peilwinkel mit
entsprechenden Mustern, die zu jeweils einem Sender
führen, ermittelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Reduzierung der
anfallenden Peildaten auf die für die Ortung
notwendigen vorgenommen wird.
5. Anordnung zur Peilung und Ortung von Sendern bei
Frequenzsprung-Funkverbindungen zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
mit zwei oder mehreren räumlich getrennt angeordneten
Breitbandpeilern, die mit Zeit-Frequenz-Transformation
arbeiten und mit einem Auswerterechner verbunden sind,
der zur Kommandierung der Peiler und zur
Zusammenfassung von an verschiedenen Peilorten
gewonnenen Peilergebnissen zu Ortungsergebnissen
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß m Auswerterechner Rm (m 2) vorgesehen sind, die
über ein Datennetz beliebiger Topologie miteinander
verbunden und zum Austausch und zur Verarbeitung der
zur Ortung benötigten Daten ausgebildet sind und
unabhängig voneinander nach ihnen jeweils vorgegebenen
Programmen arbeiten und Teile der für die Ortung
erforderlichen Rechenarbeit übernehmen.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der
Rechner für die Funktion einer Zentrale zur
Kommandierung der Peiler und zur Zusammenfassung der
Ortungsergebnisse ausgebildet ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Rechner selbst
wieder als ein System von miteinander vernetzten
Parallelrechnern aufgebaut ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422282 DE4422282C2 (de) | 1994-06-25 | 1994-06-25 | Verfahren zur Peilung und Ortung von Sendern bei Frequenzsprung-Funkverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944422282 DE4422282C2 (de) | 1994-06-25 | 1994-06-25 | Verfahren zur Peilung und Ortung von Sendern bei Frequenzsprung-Funkverbindungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4422282A1 true DE4422282A1 (de) | 1996-01-04 |
DE4422282C2 DE4422282C2 (de) | 1999-02-04 |
Family
ID=6521508
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944422282 Expired - Lifetime DE4422282C2 (de) | 1994-06-25 | 1994-06-25 | Verfahren zur Peilung und Ortung von Sendern bei Frequenzsprung-Funkverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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Non-Patent Citations (2)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4422282C2 (de) | 1999-02-04 |
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