DE2500448C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE2500448C2 DE2500448C2 DE2500448A DE2500448A DE2500448C2 DE 2500448 C2 DE2500448 C2 DE 2500448C2 DE 2500448 A DE2500448 A DE 2500448A DE 2500448 A DE2500448 A DE 2500448A DE 2500448 C2 DE2500448 C2 DE 2500448C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- solution
- silver
- salt
- water
- imidazoline
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03F—PHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- G03F7/00—Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
- G03F7/004—Photosensitive materials
- G03F7/06—Silver salts
- G03F7/063—Additives or means to improve the lithographic properties; Processing solutions characterised by such additives; Treatment after development or transfer, e.g. finishing, washing; Correction or deletion fluids
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Oleophilmachen
von metallische Silberbilder tragenden Oberflächen mit
einer wäßrigen Lösung, die enthält ein Silber oxidierendes
Cyanoferrat(III) und eine organische Verbindung mit
einer Resonanz mit benachbarten Gruppen stehenden
formalen Iminogruppe, mit dessen Hilfe photolithographische
Platten behandelt werden können, um ihre Druckqualität
und Lebensdauer zu verbessern, sowie die dafür geeigneten
Salzverbindungen des 2-Benzyl-2-imidazolins.
Metallische Silberbilder werden erzeugt durch bildmäßige
Belichtung und Entwicklung einer lithographischen Druckplatte,
die aus einem Träger mit oleophiler Oberfläche,
einer darauf aufgebrachten hydrophilen Schicht aus beispielsweise
Kieselsäure und einer darauf befindlichen
photographischen Silberhalogenidemulsionsschicht besteht.
Die für Flüssigkeiten durchlässige hydrophile Schicht
enthält ein Reduktionsmittel, mit dessen Hilfe nach der
bildmäßigen Belichtung der photographischen Emulsionsschicht
das darin enthaltene Silberhalogenid in den belichteten
Bereichen zu einem metallischen Silberbild reduziert
wird. Bei der Entwicklung dieses metallischen
Silberbildes, die in der Regel mit einem alkalischen
flüssigen Entwickler durchgeführt wird, werden die
nach der bildmäßigen Belichtung nicht reduzierten Silberionen
(aus den bildfreien Bereichen der photographischen
Emulsion) durch Diffusionsübertragung in die
hydrophile Schicht transportiert, in der sie zu Silberatomen
reduziert werden. Anschließend wird die photographische
Emulsion entfernt und die zurückbleibende
hydrophile Schicht wird mit einer Bleichlösung in Berührung
gebracht, die das Silber daraus auslaugt. Dann
wird die photographische Platte gespült, um Teile der
hydrophilen Schicht zu entfernen und die darunter liegende
oleophile Oberfläche in den gewünschten Bildbereichen
freizulegen, so daß beim Drucken auf einer
Druckerpresse unter Verwendung von Druckerfarben das gewünschte
Bild sichtbar wird.
Die Bildqualität und die Haltbarkeit der so hergestellten
Druckplatte hängen von gegensätzlichen Eigenschaften
der hydrophilen Schicht ab. Einerseits muß die hydrophile
Schicht in den Bildbereichen leicht entfernbar sein,
um die darunterliegende oleophile Oberfläche des Trägers
freizulegen, andererseits hängt die Drucklebensdauer der
Druckplatte von der Härte und Haltbarkeit der hydrophilen
Schicht ab. Um diese gegenläufigen Eigenschaften
miteinander in Einklang zu bringen, muß die Härte der
hydrophilen Schicht so eingestellt werden, daß die gewünschte
Ausgewogenheit zwischen Bildqualität und Drucklebensdauer
erzielt wird.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zum Oleophilmachen
von metallische Silberbilder tragenden Oberflächen
bekannt, die jedoch alle den Nachteil haben, daß die damit
erzielbare Druckhaltbarkeit noch unzureichend ist und
daß sie darüber hinaus in der praktischen Durchführung
umständlich sind. So sind aus der US-PS 37 21 559 und der
GB-PS 12 92 029 wäßrige Behandlungslösungen bekannt, die
ein Oxidationsmittel zusammen mit einem schwefelhaltigen
organischen Komplexbildner enthalten. Diese Behandlungslösungen
sind jedoch alkalisch und entfalten ihre Wirkungen
erst dann, wenn eine saure Vorbehandlung der Druckplatte
zum Härten der hydrophilen Schicht vorgeschaltet
ist.
Aus der DE-OS 21 65 358 ist ein Verfahren bekannt, mit
dessen Hilfe es möglich ist, die oleophilen Silberbilder
einer Druckplatte nach dem Einsetzen in die Offsetdruckmaschine
mit einer organischen Verbindung vorzubehandeln,
die eine schwefelhaltige Gruppe aufweist, um
den oleophilen Bildbereichen ein höheres Absorptionsvermögen
für die Druckerfarben zu verleihen. Damit ist
zwar eine gewisse Verbesserung der Bildqualität zu erzielen,
die Haltbarkeit der so hergestellten Druckplatte
wird damit jedoch nicht verbessert.
Aus der DE-AS 11 46 367 ist ein Verfahren zum Oleophilmachen
von metallische Silberbilder tragenden Oberflächen
bekannt, bei dem eine alkalische wäßrige Lösung
verwendet wird, die Ferricyanidanionen und ein komplexbildendes
Mittel enthält, das oleophile Komplexe mit oxidiertem
Silber bildet und sich von einer organischen
Verbindung ableitet, die eine in Resonanz mit benachbarten
Gruppen stehende formale Iminogruppe aufweist.
Die Haltbarkeit der damit erzielbaren lithographischen
Druckplatten entspricht jedoch ebenfalls nicht mehr den
heutigen Anforderungen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum
Oleophilmachen von metallische Silberbilder tragenden
Oberflächen bereitzustellen, mit dessen Hilfe es möglich
ist, diese Oberflächen, insbesondere belichtete
lithographische Druckplatten, einfach und schnell ohne
zusätzliche Behandlung mit Adjuvantien und Lacklösungen
in einem einzigen Schritt in den Bildbereichen selektiv
oleophil zu machen zur Herstellung von Druckplatten,
die Abzüge mit einer ausgezeichneten Bildqualität ergeben
und eine ausgezeichnete Druckhaltbarkeit aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden
kann mit einem Verfahren zum Oleophilmachen von metallische
Silberbilder tragenden Oberflächen mit einer wäßrigen
Lösung, die ein Silber oxidierendes Cyanoferrat(III)
und eine organische Verbindung mit einer in Resonanz mit
benachbarten Gruppen stehenden formalen Iminogruppe enthält,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß in einem einzigen
Schritt durch Behandeln mit einer homogenen, sta
bilen, sauren wäßrigen Lösung eines Salzes, das neben
dem Cyanoferratanion das Kation einer aus Stickstoff,
Kohlenstoff und Wasserstoff bestehenden organischen
Verbindung mit resonanzstabilisierter formaler Iminogruppe
enthält, wasserunlösliche oleophile Komplexe
mit oxidiertem Silber gebildet werden. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es auf technisch einfache
und wirksame Weise möglich, in einem einzigen Verfahrensschritt
die Bildbereiche von metallische Silberbilder
tragenden Oberflächen selektiv oleophil zu machen,
ohne daß es zusätzlicher Behandlungen bedarf.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können insbesondere
lithographische Druckplatten hergestellt werden,
die nicht nur Abzüge mit einer ausgezeichneten Bildqualität
liefern, sondern gleichzeitig auch eine hohe
Druckhaltbarkeit aufweisen. Zum andern kann nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine weit größere Anzahl
von Druckplatten behandelt werden als gemäß Stand der
Technik.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
wird in der wäßrigen Behandlungslösung ein Salz verwendet,
welches das Kation einer organischen Amidinverbindung,
insbesondere von 2-Benzyl-2-imidazolin,
enthält.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung wird mit einer Lösung behandelt, die außerdem
noch ein Alkalimetallkation und ein Chloridanion
enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die in dem erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzte Salzverbindung des
2-Benzyl-2-imidazolins, die aus einem Cyanoferrat(III)anion
und dem protomierten 2-Benzyl-2-imidazolin-
Kation besteht, die vorzugsweise als homogene, stabi
le, saure, wäßrige Lösung vorliegt und gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung außerdem
noch ein Alkalimetallkation enthalten kann.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die verschiedenen Stufen der Herstellung und
Behandlung eines Typs einer lithographischen
Druckplatte; und
Fig. 2 die verschiedenen Stufen der Herstellung und
Behandlung eines anderen Typs einer lithographischen
Druckplatte.
Die Stufe A der Fig. 1 zeigt das Trägermaterial, auf
das ein hydrophiler Überzug unter Verwendung einer Haftzwischenschicht
aufgebracht ist. Die Stufe B zeigt den
Aufbau der Stufe A, wobei zusätzlich noch eine photographische
Emulsionsschicht aufgebracht ist. Die Stufe
C zeigt den Aufbau der lithographischen Druckplatte nach
dem Belichten derselben. Die Stufe D zeigt die belichtete
lithographische Druckplatte, nachdem sie mit einer geeigneten
Entwicklerlösung in Kontakt gebracht worden ist,
und die Stufe E zeigt die fertige lithographische Druck
platte.
In der Fig. 2 zeigt die Stufe A wieder den Träger, auf
den eine photographische Emulsionsschicht aufgebracht
worden ist. Die Stufe B zeigt den Aufbau der Druckplatte
wie in der Stufe A nach der Belichtung derselben,
während die Stufe C den Aufbau der Druckplatte gemäß
Stufe B nach dem Kontaktieren mit einer Entwicklerlösung
zeigt, während die Stufe D den Aufbau der lithographischen
Druckplatte nach der Diffusion des Entwicklers
in die hydrophile Schicht und die Stufe E die
fertige lithographische Druckplatte zeigen.
Die Stufe A der Fig. 1 zeigt einen Träger 10, auf den
die Schicht 12 aufgezogen worden ist, die als Haft-
oder Klebeüberzug zwischen der hydrophilen Schicht 14
und dem Träger 10 dient. Die hydrophile Schicht 14 ist
vorzugsweise zäh, dauerhaft und braucht nicht für Flüssigkeiten
permeabel zu sein. Sie enthält vorzugsweise
kolloidale Kieselsäure. Die Schicht 14 enthält auch
einen Metallionenreduktionspromotor.
In der Stufe B ist die Struktur von Stufe A gezeigt, auf
die zusätzlich eine Schicht 16 einer kontrastreichen
photographischen Emulsion aufgebracht worden ist. Die in
Stufe C gezeigte Struktur entspricht der von Stufe B
nach der bildmäßigen Belichtung derselben. In den belichteten
Bereichen wird die Silberverbindung in der
Emulsionsschicht 16 in einen latenten reduzierten Zustand
überführt (in den Bereichen 16 a), während die
Platte in den Bereichen 16 b unbelichtet und noch lichtempfindlich
bleibt.
In der Stufe D ist die Struktur der Stufe C gezeigt,
nachdem sie mit einer Entwicklerlösung in Kontakt gebracht
worden ist. Die Silberverbindung in den vom
Licht getroffenen Bereichen 16 a wird hierdurch zum metallischen
Zustand reduziert und hat eine sichtbare
schwarze Farbe. Das lösliche Silberhalogenid, das zuvor
in den Bereichen 16 b vorgelegen hat, ist zusammen
mit der Entwicklerlösung in die Schicht 14 und zwar im
Kontakt mit dem Metallionenreduktionspromotor überführt
worden oder diffundiert, wo das Silber zum metallischen
Zustand reduziert wird. Tatsächlich erfolgt die Reduktion
des Silbers auf Schicht 14 gewöhnlich wenige Sekunden
später als in den belichteten Bereichen der Emulsionsschicht
16 a, so daß, wenn die Platte entwickelt wird,
ein Bild (das in bezug auf das Original negativ ist) zu
nächst in den Bereichen 16 a (in schwarz) erscheint,
wonach die gesamte sichtbare Oberfläche der Platte
schwarz erscheint, wenn das Silber zum metallischen
Zustand auf Schicht 14 reduziert wird.
In der Stufe E ist die Platte nach Entfernung der
Emulsionsschicht gezeigt. Die Oberflächen 15 der Platte
enthalten metallisches Silber, welches erfindungsgemäß
behandelt werden muß, um es oleophil zu machen
(d. h. Druckfarbe-aufnehmend). Dieses Ergebnis wird erreicht
durch Inkontaktbringen der Oberflächen 15 (oder
der gesamten Oberfläche der Struktur) mit einer homogen
stabilen, angesäuerten wäßrigen Salzlösung, die enthält
ein Ferricyanidanion, das metallisches Silber oxidieren
kann, sowie ein organisches Kation als komplexbildendes
Mittel - wie oben definiert - das mit oxidiertem Silber
einen wasserunlöslichen, oleophilen Komplex bildet. Mit
"homogen und stabil" soll ausgedrückt werden, daß das
Ferricyanidanion und das organische Kation als komplexbildendes
Mittel miteinander praktisch nicht reagieren.
Die Hintergrundbereiche 17 bleiben hydrophil.
Die Fig. 2 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Herstellung
einer lithographischen Platte. Die Stufe A
zeigt einen Träger 18, der eine Emulsionsschicht 16
trägt. Die Stufe B zeigt die Struktur von Stufe A nach
der bildmäßigen Belichtung derselben. Die Struktur von
Stufe B wird dann mit einer Entwicklerlösung zwecks Sättigung
der Schicht 16 in Kontakt gebracht.
Wenn die Schicht 16 mit dem Entwickler gesättigt ist,
wird eine Kompositstruktur gebildet, wie sie in Stufe C
gezeigt ist, in der die Schicht 16 gegen die hydrophile
Schicht 14 gesetzt worden ist. Die Schicht 14 enthält
einen Metallionenreduktionspromotor.
In der Stufe D ist die Struktur der Stufe C gezeigt, nachdem
das lösliche Silberhalogenid aus der Schicht 16 zusammen
mit der Entwicklerlösung in Schicht 14 und im Kontakt
mit dem Metallionenreduktionspromotor, überführt worden
ist oder diffundierte, in der das Silber zum metallischen Zustand
reduziert wird.
In der Stufe E ist die Platte nach der Entfernung der
Emulsionsschicht gezeigt. Die Oberflächen 15 der Platte
enthalten metallisches Silber, das durch Inkontaktbringen
derselben mit der homogen stabilen Aktivatorlösung oleophil
gemacht worden ist.
Das hier erfindungsgemäß verwendete Oxidationsmittel ist
ein Alkalimetallferricyanid, das in Wasser löslich ist,
z. B. Kaliumferricyanid (K₃[Fe(CN)₆]). Mit "inhärent oleophil"
wird zum Ausdruck gebracht, daß die Silberbildbereiche
Druckerfarbe annehmen ohne die Notwendigkeit einer
Vorbehandlung derselben mit einer Adjuvanslösung
oder einem Lack.
Das organische Kation als komplexbildendes Mittel leitet
sich von einer wie oben definierten protonierbaren
stickstoffsubstituierten Kohlenwasserstoffverbindung ab,
welche darin eine formale Iminogruppe enthält, d. h. eine
C=N-Gruppe, worin die Iminogruppe in Resonanzverbindung
mit benachbarten Gruppen innerhalb der Verbindung steht.
"Resonanzverbindung" bedeutet, daß die formale Iminogruppe
zusammen mit benachbarten Gruppen innerhalb des Moleküls
das als Resonanz bekannte Phänomen zeigt. Dieses
Phänomen bedeutet, daß die Elektronenstruktur des Moleküls
in zwei oder mehreren Formen aufgezeichnet werden
kann, während die Stellung der Atome unverändert bleibt.
In diesem Fall besitzt der eigentliche Elektronenzustand
des Moleküls eine größere Stabilität, d. h. eine größere
negative potentielle Energie als irgendeine der Einzelstrukturen
(vgl. Glasstone, Textbook of Physical Chemistry,
Van Nostrand Co., Inc., New York, New York
(1940)), S. 110-111).
Strukturmäßig muß, damit eine Resonanz eintreten kann,
die Iminogruppe innerhalb der Kohlenwasserstoffverbindung
in Konjugation zu einer C=C-Gruppe oder einer anderen
Iminogruppe stehen oder an ein Stickstoffatom
gebunden sein. Dies kann graphisch durch die Struktur
(C=N)-Z
ausgedrückt werden, worin Z C=N, C=C oder N bedeutet
und entweder an das Kohlenstoffatom oder das Stickstoffatom
der Iminogruppe gebunden sein kann.
Die Resonanz stabilisiert die funktionelle Iminogruppe
und liefert hierdurch einen hohen Grad an Oleophilie
für die komplexierten Silberbildoberflächen.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare stickstoffsubstituierte
Kohlenwasserstoffverbindungen sind cyclische
und acyclische Amidine, d. h. Verbindungen mit der
folgenden Gruppierung:
worin R₁ und R₂ Wasserstoff, Kohlenwasserstoffe oder
stickstoffsubstituierte Kohlenwasserstoffe aus einer
der folgenden Klassen sein können: Alkyl, Aryl oder
Aralkyl, und worin cyclische Amidine oder Amidine mit
Ringstruktur durch Kohlenwasserstoffgruppen unter Bildung
5- oder 6gliedriger Ringstrukturen eingeschlossen
sind. Zu Beispielen für acyclische Amidine zählen
Acetamidin, Benzamidin, Guanidin und Biguanidin. Typische
cyclische Amidine sind 2-Propyl-2-imidazolin, 2-
Pentyl-2-imidazolin, 2-Benzyl-2-imidazolin und Naphtha
zolin.
Weitere Beispiele für geeignete komplexbildende Mittel
sind stickstoffsubstituierte heterocyclische aromatische
Verbindungen, wie 5- und 6gliedrige cyclische oder
bicyclische Verbindungen, die ein oder mehrere Stickstoffatome
enthalten, einschließlich monosubstituierter
oder polysubstituierter Kohlenwasserstoff-Derivate
oder Kohlenwasserstoffderivate derselben mit funktionellem
Stickstoff. Zu Beispielen für aromatische
heterocyclische Verbindungen zählen 2-Methylimidazol,
1-Benzylimidazol, 1-Butylimidazol, 2-Undecylimidazol,
2,2′-Dipridylamin, 2,4-Lutidin, Pyridin und N-Aminopyridin.
Zu bicyclischen Verbindungen zählen Benzimidazol,
2-Methylbenzimidazol, 1-Ethyl-2-methylbenzimid
azol.
Die aromatischen heterocyclischen Stickstoffverbindungen
sollten alle mindestens ein Stickstoffatom in der
Stammringstruktur aufweisen, welches sterisch ungehindert
ist, so daß es zu einer Koordination an einem
Silberion befähigt ist, d. h. fähig ist zur Bildung einer
chemischen Bindung hiermit.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Aktivatorlösungen können
hergestellt werden durch einfaches Mischen in Wasser
eines Alkalimetallferricyanidsalzes, z. B. Kaliumferricyanid,
der organischen Stickstoffverbindung und
einer konzentrierten Säure in ausreichender Menge, um
die organische Stickstoffverbindung zu protonieren,
z. B. HCl. Alternativ kann anstelle einer Säure ein
Hydrohalogenidsalz der organischen Verbindung verwendet
werden. Um die richtige Oxidation des metallischen
Silbers sicherzustellen, sollten mindestens
etwa 0,01 Mol des Ferricyanidsalzes pro Liter verwendet
werden.
Es wurde gefunden, daß die kationischen Derivate der
organischen komplexbildenden Stickstoffverbindungen
und das Ferricyanidanion, d. h. [Fe(CN)₆]-3, das
kleinste lösliche Ionenpaar oder Salz darstellen,
wenn sie in Wasser, wie oben beschrieben, gemischt
werden. Durch Verdampfung von Wasser aus der Lösung
oder eine ähnliche Technik zur Beeinflussung der Löslichkeit
erscheinen Kristalle des aus diesem kleinsten
löslichen Ionenpaar gebildeten Salzes und können wirksam
aus der Lösung abgetrennt werden. Dieses neue Ferricyanidsalz
der protonierten organischen komplexbildenden
Stickstoffverbindung kann nachfolgend zweckmäßigerweise
wieder in Wasser gelöst werden, um eine Aktivatorlösung
zu liefern und die metallischen Silberoberflächen
inhärent oleophil zu machen.
Das zwischen den kationischen Derivaten des oben definierten
organischen Bestandteils und dem Ferricyanidanion
gebildete Salz muß eine Löslichkeit in Wasser
haben, um genügend Ferricyanidanionen zu liefern und
das metallische Silber wirksam zu oxidieren.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher
erläutert.
Ein aus einem 100 µm dicken Polyethylenterephthalatfilm
bestehender Träger wurde auf einer Oberfläche mit einer
8 µm dicken (trockenen) organophilen Schicht überzogen,
wobei die organophile Schicht aus einer Lösung aufgebracht
wurde, die 48 Gew.-% Feststoffe aus einem Vinylchloridacetat-Harz
und Titandioxid-Pigment enthielt
und zwar in einem Verhältnis von 3 Teilen Titandioxid
zu 1 Gew.-Teil Vinylchloridacetat-Harz. Das Pigment wurde
in der Harzlösung des Methylethylketons vor dem Aufziehen
mittels Kugenmahlen 48 Stunden dispergiert. Nach
dem Aufziehen der erhaltenen Lösung auf den Träger wurde
es bei 65,5°C 5 Minuten getrocknet.
Der so überzogene Träger wurde dann mit einer hydrophilen
Schicht überzogen, deren Zusammensetzung nachstehend
angegeben ist, und dann 20 Sekunden bei 65,5°C getrocknet.
BestandteilMenge
kolloidale Kieselsäure (30% Feststoffe)800 g
Wasser696 g
Glycerin15 g
Silberproteinat (10% Feststoffe in Wasser)8 ml
Eine kontrastreiche photographische Silberchloridbromid-Emulsion
(mit einem Chlorid/Bromid-Verhältnis
von 2 : 1 und einem Gelatine/Silber-Verhältnis von 1,2 : 1)
wurde dann auf die hydrophile Schicht mit einem Silberüberzugsgewicht
von 20 mg pro dm² aufgebracht.
Ein 25,4 cm×40,64 cm großes Blatt aus obigem Material
wurde auf die Vakuumrückwand einer handelsüblichen Kamera
gesetzt, die mit einer Bildumkehrlinse ausgerüstet
war. Die Platte wurde dann 12 Sekunden über ein richtig
lesendes, positives Zeilenkopieroriginal in "32 f stop"
belichtet. Die belichtete Platte wurde dann 30 Sekunden
bei 22°C in einen Behälter mit einem Diffusionsübertragungsentwickler
der folgenden Zusammensetzung getaucht:
BestandteilMenge
entionisiertes Wasser1000 ml
Natriumsulfit80 g
Hydrochinon35 g
Natriumthiosulfat15 g
Natriumhydroxid28,5 g
Kaliumbromid2,5 g
0,5% Benzotriazol in Wasser25 ml
Dieser Diffusionsübertragungsentwickler unterscheidet
sich von einem herkömmlichen photographischen Entwickler
durch den Zusatz von Natriumthiosulfat, das als Diffusionsübertragungsmittel
dient, Silberhalogenid löst und
einen Komplex bildet, jedoch nicht mit Silber entweder
in der lichtreduzierten oder der Entwickler-reduzierten
Form. Nach dem Eintauchen in den Entwickler erschien in
den vom Licht getroffenen Bereichen ein Silbernegativbild
und kurz danach wurde ein Silberpositivbild in der
hydrophilen Schicht gebildet. Die Emulsionsschicht wurde
dann durch Spülen mit Leitungswasser bei einer Temperatur
von 110°C für etwa 20 Sekunden entfernt, um die darunter
liegende hydrophile Oberfläche, welche das positive
Silberbild enthielt (d. h. metallisches Silber), freizulegen,
wobei sich mindestens ein Teil des metallischen
Silbers auf der Oberfläche der hydrophilen Schicht befand.
Die Platte wurde dann 25 Sekunden bei Raumtemperatur in
eine homogene stabile Aktivatorlösung eingetaucht, welche
die folgenden Bestandteile enthielt:
Menge
Kaliumferricyanid33,0 g
Natriumchlorid17,5 g
2-Benzyl-2-imidazolin-hydrochlorid10,0 g
entionisiertes Wasser, ad1 l Lösung
Die Platte wurde dann 5 Sekunden mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Die klar sichtbaren, positiven Bildbereiche
waren druckfarbaufnehmend und die Hintergrundbereiche
blieben hydrophil. Um das Gleichgewicht von
Druckfarbe/Wasser noch weiter zu verbessern, kann die
Platte gegebenenfalls mit einer 0,5%igen Lösung von
Natriumoleat in Wasser gerieben werden. Die Platte wurde
auf eine lithographische Druckpresse gespannt und benutzt,
um Tausende hochwertiger Kopien herzustellen.
Die obige homogene stabile Lösung bleibt für eine lange
Zeit im wesentlichen stabil (d. h. aktiv und homogen).
Nach langem Stehen kann eine geringe Schaumbildung der
Lösung beobachtet werden, dies hat jedoch keinen Einfluß
auf die Fähigkeit der Lösung, die metallischen Silberoberflächen
oleophil zu machen. Eine Menge von 19 Litern
dieser Lösung reicht aus, um mehr als 15 000 Platten
des in diesem Beispiel beschriebenen Typs zu verarbeiten.
Natriumchlorid wurde in dem voranstehenden Beispiel zur
Aktivatorlösung zugegeben, um die Oxidation des metallischen
Silbers zu unterstützen. Andere Alkalimetallhalogenid-Salze
können für den gleichen Zweck verwendet werden,
um einen speziellen Zweck zu bewirken, so lange die
Komponente nicht mit dem kationischen organischen kom
plexbildenden Mittel oder dem Ferricyanidanion reagiert.
Eine der Aktivatorlösung des Beispiels 1 ähnliche Lösung
wurde hergestellt, indem zunächst 6,60 g (0,02 Mol) Kaliumferricyanid
in 200 ml Wasser gelöst wurden. Zu dieser
Lösung wurden 7,88 g (0,04 Mol) 2-Benzyl-2-imidazolin-
hydrochlorid zugegeben und das erhaltene Gemisch wurde
erwärmt, bis eine vollständige Lösung eintrat. Die Lösung
wurde über Nacht auf 0°C abgekühlt und ergab gelbe
Kristalle, die aus der Lösung ausfielen.
Die Kristalle wurden gesammelt und zweimal durch Lösen
in einer kleinen Menge Wasser von 50°C und nachfolgendes
Abkühlen umkristallisiert. Das zweimal umkristallisierte
Salz wurde im Vakuum über Phosphorpentoxid getrocknet.
Das erhaltene Ferricyanidsalz enthielt nach der Elementaranalyse
62,1 Gew.-% Kohlenstoff, 5,6 Gew.-% Wasserstoff,
24,5% Stickstoff und 8,1% Eisen. Unter der Annahme,
daß das Salz aus der protonierten Imidazolinverbindung
und Ferricyanid gebildet wird, ist seine vereinfachte
Formel C₃₆H₃₉N₁₂Fe. Die Berechnung der theoretischen
Gewichtsprozente ergab 62,1% Kohlenstoff, 5,6%
Wasserstoff, 24,3% Stickstoff und 8,0% Eisen, was mit
den durch Elementaranalyse erhaltenen tatsächlichen Prozentgehalten
gut übereinstimmte.
Als weiterer Beweis für die Zusammensetzung des Salzes
wurden 1,39 g (0,002 Mol) der gelben Kristalle in 50 ml
Wasser gelöst und nachfolgend mit 0,45 g (0,006 Mol) Kaliumchlorid
versetzt.
Zu dieser Lösung wurden 500 ml absoluter Ethylalkohol
gegeben, um die Metathesis der Ionenpaare zu bewirken,
d. h. die Löslichkeitseigenschaften zwischen den Ionenpaaren
so zu ändern, daß das kleinste lösliche Ionenpaar
nicht länger das Ferricyanidanion und das organische
stickstoffsubstituierte Kohlenwasserstoffkation ist.
Es entstand ein gelber Niederschlag, der analysiert wurde
und fast reines Kaliumferricyanid war.
Wenn eine Platte mit metallischen Silberbildbereichen,
die wie in Beispiel 1 gebildet wurden, mit einer wäßrigen
Lösung des Ferricyanidsalzes der protonierten Imidazolinverbindung,
gebildet durch einfaches Lösen des Salzes
in Wasser, behandelt wurde, wurden die Silberbildbereiche
oleophil gemacht und die Platte ergab Tausende
ausgezeichneter Kopien.
Getrennte Aktivatorlösungen wurden hergestellt durch Mischen
von 0,06 Mol konzentrierter Salzsäure, 0,03 Mol
Kaliumferricyanid und 0,06 Mol organischer Stickstoffverbindung
in 500 ml Wasser, wonach genügend Wasser zugegeben
wurde, um eine Lösung von 1,0 Liter herzustellen.
Die verwendeten organischen Stickstoffverbindungen waren:
Acetamidin, 2-Propyl-2-imidazolin, 2-Pentyl-2-imidazolin,
Guanidin, Biguanidin, 1-Benzylimidazol, 2-Methylbenzimidazol,
1-Ethyl-2-methylbenzimidazol, Pyridin, 2,4-Lutidin,
N-Aminopyridin und 2,2′-Dipyridalanin.
Wenn jede dieser Aktivatorlösungen anstelle derjenigen
des Beispiels 1 eingesetzt wurde, ergaben sich oleophile
Silberbildbereiche, die eine ausgezeichnete lithographische
Druckplatte ergaben.
Eine Lösung wurde durch Lösen von 4,12 g (0,0125 Mol) Kaliumferricyanid
in 50 ml Wasser hergestellt. Zu dieser
Lösung wurden 2,05 ml konzentrierte Salzsäure und 3,61 g
(0,025 Mol) 4-Phenylimidazol gegeben. Es bildete sich
sofort ein Niederschlag, der gesammelt und unter Vakuum
über Phosphorpentoxid getrocknet wurde. Die Elementaranalyse
zeigte im Vergleich mit theoretischen Berechnungen
eindeutig an, daß die Verbindung das Ferricyanidsalz des
protonierten Imidazols war.
Das Salz wurde in 10 ml Wasser gegeben und gerührt, wodurch
sich eine gesättigte Lösung bildete, die zur Behandlung
einer Platte verwendet wurde, die bildmäßig mit
metallischem Silber wie in Beispiel 1 versehen worden
war, so daß eine Druckplatte hergestellt wurde, die oleophile
Silberbildbereiche aufwies.
Eine Lösung wurde durch Lösen von 16,50 g (0,05 Mol) Kaliumferricyanid
in 200 ml Wasser hergestellt. Zu dieser
Lösung wurden 8,26 ml konzentrierte Salzsäure und 16,02 g
(0,10 Mol) 1-Ethyl-2-methylbenzimidazol zugegeben. Es
bildete sich sofort ein gelber Niederschlag, der gesammelt
wurde. Der Niederschlag wurde in 250 ml warmem Wasser
(50°C) wieder gelöst und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen,
wonach die gelbe Niederschlag wieder auftrat. Die
gelben Kristalle wurden gesammelt und an der Luft getrocknet;
wenn die Elementaranalyse mit theoretischen Berechnungen
verglichen wurde, erwies sich der Feststoff
eindeutig als ein Ferricyanidsalz des protonierten Imid
azols.
Eine gesättigte Lösung wurde hergestellt, indem das Salz
in 10 ml Wasser unter Rühren gegeben und die Lösung zur
Behandlung der wie in Beispiel 1 gebildeten Silberbilddruckplatte
behandelt wurde, wobei Ergebnisse erhalten
wurden, die denen des Beispiels 16 glichen.
Eine Lösung wurde durch Lösen von 9,90 g (0,03 Mol)
Kaliumferricyanid in 1 Liter Wasser hergestellt. Zu
dieser Lösung wurden 4,96 ml konzentrierte Salzsäure
und 7,08 g (0,06 Mol) Benzimidazol gegeben. Nach dem
Stehenlassen für 1 Tag bei Raumtemperatur waren in
der Lösung gelbe Kristalle sichtbar. Diese Kristalle
wurden gesammelt und an der Luft getrocknet. Die Elementaranalyse
zeigte beim Vergleich mit theoretischen
Berechnungen eindeutig an, daß die Kristalle das Ferricyanidsalz
des protonierten Imidazols waren.
Eine gesättigte Lösung, hergestellt durch Mischen des
Salzes mit 10 ml Wasser, stellte eine ausgezeichnete
Aktivatorlösung für die metallische Silberbildplatte
dar, die wie in Beispiel 1 hergestellt worden war.
Eine Lösung wurde hergestellt durch Zugabe von 3,30 g
(0,01 Mol) Kaliumferricyanid zu 150 ml Wasser. Zu dieser
Lösung wurden 1,65 ml konzentrierte Salzsäure und
4,48 g (0,02 Mol) 2-Undecyl-2-imidazolin zugegeben, wobei
das letztere langsam unter kräftigem Rühren der Lösung
zugesetzt wurde. Es bildete sich sofort ein gelber
Niederschlag, der gesammelt und getrocknet wurde. Die
Elementaranalyse des Feststoffs zeigte beim Vergleich
mit theoretischen Berechnungen eindeutig an, daß es
sich um ein Ferricyanidsalz des protonierten Imidazolins
handelte.
Eine gesättigte Lösung, hergestellt durch Mischen des
Salzes mit 10 ml Wasser, stellte eine ausgezeichnete
Aktivatorlösung dar, die jene mit metallischem Silberbild
versehenen Platten in den Bildbereichen oleophil
machte.
Eine Lösung wurde hergestellt durch Lösen von 2,5 g
(0,0075 Mol) Kaliumferricyanid in 15 ml Wasser. Zu
dieser Lösung wurden 15 ml einer wäßrigen Lösung zugegeben,
die 2,11 g (0,015 Mol) 2-Phenyl-2-imidazolin
und 0,55 ml konzentrierte Salzsäure enthielt. Es bildete
sich sofort ein gelber Niederschlag. Der Feststoff
wurde gesammelt und getrocknet; die Elementaranalyse
zeigte beim Vergleich mit theoretischen Berechnungen
eindeutig an, daß die Kristalle das Ferricyanidsalz
des protonierten Imidazolins waren.
Eine gesättigte Lösung, hergestellt durch Mischen des
Salzes mit 10 ml Wasser, stellte eine ausgezeichnete
Aktivatorlösung wie bei den voranstehenden Beispielen
dar.
Eine Lösung wurde hergestellt durch Lösen von 16,5 g
(0,05 Mol) Kaliumferricyanid in 100 ml Wasser. Zu dieser
Lösung wurden 16,42 g (0,20 Mol) 2-Methylimidazol
und 16,5 ml konzentrierte Salzsäure zugegeben. Die Lösung
wurde ohne Wärme eingeengt, bis eine wesentliche
Menge des Feststoffs am Boden des Kolbens ausfiel.
Nach dem Sammeln des Feststoffes lagen weiße Kristalle
und gelbe Kristalle vor. Das feste Material wurde in
Methanol gerührt, worauf sich der gelbe Feststoff löste.
Die gelbe Lösung wurde dann durch Dekantieren abgetrennt
und eingeengt, bis gelbe Kristalle auftraten. Die Kristalle
wurden gesammelt und getrocknet; die Elementaranalyse
zeigte beim Vergleich mit theoretischen Berechnungen,
daß das Material das Ferricyanidsalz des protonierten
Imidazols war.
Eine gesättigte Lösung, hergestellt durch Mischen des
Salzes mit 10 ml Wasser, stellte eine ausgezeichnete
Aktivatorlösung zum Oleophilmachen der metallischen
Silberbildbereiche dar.
Eine Lösung wurde hergestellt durch Lösen von 8,25 g
(0,025 Mol) Kaliumferricyanid in 50 ml Wasser. Zu dieser
Lösung wurden 4,13 ml konzentrierte Salzsäure und
7,61 g (0,05 Mol) 1-Benzimidazol zugegeben. Die Lösung
wurde 15 Minuten in kaltem Wasser gerührt, worauf sich
ein Niederschlag bildete. Der Feststoff wurde gesammelt
und getrocknet; die Elementaranalyse zeigte im Vergleich
zu theoretischen Berechnungen, daß das Material
das Ferricyanidsalz des protonierten Imidazols war.
Eine gesättigte Lösung, hergestellt durch Mischen des
Salzes mit 10 ml Wasser, stellte eine ausgezeichnete
Aktivatorlösung zum Oleophilmachen metallischer Silberbildbereiche
dar.
Bei einigen der voranstehenden Beispielen war festzustellen,
daß ein Niederschlag der neuen Ferricyanidsalzverbindung
fast augenblicklich auftrat. Dies beruht
darauf, daß ein Überschuß der Komponentenmengen
zugegeben wurde, um absichtlich die Löslichkeitsgrenze
des Salzes in der Lösung zu überschreiten. Die gleichen
Ergebnisse könnten erreicht werden durch andere
Techniken, um die Löslichkeit des Salzes herabzusetzen,
z. B. durch Abschrecken der Lösung oder Entfernen eines
Teils des Wassers.
In einigen Fällen wurde ermittelt, daß die Löslichkeitseigenschaften
der Ionenpaare in Lösung so sind, daß das
gebildete Salz einen aus einem Ion des Kaliums und
zwei Ionen des protonierten organischen Materials bestehenden
kationischen Teil enthält im Gegensatz zu
den vorherigen Beispielen, in denen der kationische
Teil aus drei Ionen des protonierten organischen Materials
zusammengesetzt war.
Eine Lösung wurde hergestellt durch Mischen von 3,30
g (0,01 Mol) Kaliumferricyanid mit 150 ml Wasser. Zu
dieser Lösung wurden 0,83 ml konzentrierte Salzsäure
und 4,94 g (0,02 Mol) Naphthazolin-hydrochlorid zugegeben,
das letztere langsam unter kräftigem Rühren.
Es wurde sofort ein gelbgrüner Feststoff erhalten.
Der Feststoff wurde gesammelt und in 300 ml Wasser
gegeben und auf 70°C erhitzt. Ein Teil des Feststoffs
löste sich, worauf die Lösung vom Feststoff abgetrennt
und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen wurde.
Nach dem Abkühlen entstanden grünliche Kristalle, die
gesammelt und getrocknet wurde. Die Elementaranalyse
zeigte beim Vergleich mit theoretischen Berechnungen,
daß die Kristalle ein Ferricyanidsalz darstellten, in
welchem der kationische Teil aus einem Kaliumion und
zwei Ionen des protonierten Naphthazolins zusammengesetzt
war.
Eine gesättigte Lösung, hergestellt durch Mischen des
Salzes mit 10 ml Wasser, stellte eine ausgezeichnete
Aktivatorlösung wie in den voranstehenden Beispielen
dar.
Eine Lösung wurde hergestellt durch Lösen von 8,6 g
(0,026 Mol) Kaliumferricyanid in 20 ml Wasser. Zu
dieser Lösung wurden 5,0 g (0,053 Mol) Acetamidinhydrochlorid
in kleinen Anteilen zugegeben, während
die Lösung erwärmt wurde. Gleichzeitig wurden kleine
Portionen Wasser, jeweils 2 ml, zugesetzt, bis eine
vollständige Lösung erreicht war. Das Wasser wurde
aus der Lösung durch Rotationsverdampfung entfernt,
bis orangefarbene Kristalle ausfielen. Nach dem Sammeln
und Trocknen der Kristalle zeigte die Elementaranalyse,
verglichen mit theoretischen Berechnungen,
daß das Material ein Ferricyanidsalz war, in welchem
der kationische Teil aus zwei Ionen des Acetamidins
und einem Ion des Kaliums bestand.
Eine gesättigte Lösung, hergestellt durch Mischen des
Salzes mit 10 ml Wasser, stellte eine ausgezeichnete
Aktivatorlösung wie in den vorstehenden Beispielen dar.
Claims (7)
1. Verfahren zum Oleophilmachen von metallische Silberbilder
tragenden Oberflächen mit einer wäßrigen Lösung,
die enthält ein Silber oxidierendes Cyanoferrat-
(III) und eine organische Verbindung mit einer in Resonanz
mit benachbarten Gruppen stehenden formalen Iminogruppe,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einem einzigen Schritt durch Behandeln mit einer homogenen,
stabilen, sauren wäßrigen Lösung eines Salzes,
das neben dem Cyanoferratanion des Kation einer aus
Stickstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff bestehenden organischen
Verbindung mit resonanzstabilisierter formaler
Iminogruppe enthält, wasserunlösliche oleophile
Komplexe mit oxidiertem Silber gebildet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Salz das Kation einer organischen Amidinverbindung
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Amidinverbindung das 2-Benzyl-2-imidazolin ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mit einer Lösung behandelt wird, die
außerdem noch ein Alkalimetallkation und ein Chloridanion
enthält.
5. Salzverbindung des 2-Benzyl-2-imidazolins, geeignet
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, aus dem protonierten 2-Benzyl-
2-imidazolin-Kation und dem Cyanoferrat(III)-Anion.
6. Salzverbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie außerdem ein Alkalimetall-Kation enthält.
7. Salzverbindung nach Anspruch 5 in Form einer stabilen
homogenen sauren wäßrigen Lösung.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US43136474A | 1974-01-07 | 1974-01-07 | |
US53171274A | 1974-12-11 | 1974-12-11 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2500448A1 DE2500448A1 (de) | 1975-07-10 |
DE2500448C2 true DE2500448C2 (de) | 1988-10-27 |
Family
ID=27028998
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752500448 Granted DE2500448A1 (de) | 1974-01-07 | 1975-01-06 | Photolithographische platte und verfahren |
Country Status (11)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5644427B2 (de) |
AR (1) | AR207343A1 (de) |
BE (1) | BE824120A (de) |
CA (1) | CA1064777A (de) |
CH (1) | CH619057A5 (de) |
DE (1) | DE2500448A1 (de) |
FI (1) | FI62425C (de) |
FR (1) | FR2256840B1 (de) |
GB (1) | GB1469082A (de) |
SE (1) | SE400655B (de) |
YU (1) | YU43436B (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2813495A1 (de) * | 1977-03-28 | 1978-10-05 | Minnesota Mining & Mfg | Photolithographisches empfangsblatt |
JPS585424B2 (ja) * | 1979-01-24 | 1983-01-31 | 三菱製紙株式会社 | 平版印刷版の製造方法 |
JPH06180506A (ja) * | 1992-12-11 | 1994-06-28 | Fuji Photo Film Co Ltd | 平版印刷材料の処理方法および現像液 |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1146367B (de) * | 1958-04-23 | 1963-03-28 | Agfa Ag | Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege |
GB1241661A (en) * | 1967-06-19 | 1971-08-04 | Agfa Gevaert | Method for the preparation of printing plates |
JPS4829723B1 (de) * | 1970-12-29 | 1973-09-13 |
-
1974
- 1974-12-17 CA CA216,250A patent/CA1064777A/en not_active Expired
- 1974-12-27 SE SE7416308A patent/SE400655B/xx not_active IP Right Cessation
- 1974-12-27 YU YU3497/74A patent/YU43436B/xx unknown
-
1975
- 1975-01-01 AR AR257215A patent/AR207343A1/es active
- 1975-01-06 JP JP435875A patent/JPS5644427B2/ja not_active Expired
- 1975-01-06 FR FR7500193A patent/FR2256840B1/fr not_active Expired
- 1975-01-06 DE DE19752500448 patent/DE2500448A1/de active Granted
- 1975-01-06 FI FI750018A patent/FI62425C/fi not_active IP Right Cessation
- 1975-01-06 BE BE152159A patent/BE824120A/xx not_active IP Right Cessation
- 1975-01-06 CH CH3475A patent/CH619057A5/de not_active IP Right Cessation
- 1975-01-06 GB GB45675A patent/GB1469082A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1469082A (en) | 1977-03-30 |
JPS50117506A (de) | 1975-09-13 |
FR2256840A1 (de) | 1975-08-01 |
DE2500448A1 (de) | 1975-07-10 |
JPS5644427B2 (de) | 1981-10-19 |
CA1064777A (en) | 1979-10-23 |
SE400655B (sv) | 1978-04-03 |
CH619057A5 (en) | 1980-08-29 |
YU349774A (en) | 1982-05-31 |
YU43436B (en) | 1989-08-31 |
SE7416308L (de) | 1975-07-08 |
BE824120A (fr) | 1975-07-07 |
FR2256840B1 (de) | 1981-06-19 |
FI62425B (fi) | 1982-08-31 |
AR207343A1 (es) | 1976-09-30 |
FI750018A (de) | 1975-07-08 |
FI62425C (fi) | 1982-12-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2735381C2 (de) | Aufzeichnungsmaterial für die Herstellung von Flachdruckplatten | |
DE1064343B (de) | Verfahren zur Verbesserung der Haftung fetter Druckfarben auf photographischen Silberbildern | |
DE1572202A1 (de) | Vorsensibilisiertes positiv-wirkendes Folienmaterial zur Verwendung beim Flachdruck | |
DE1472882A1 (de) | Photographisches Entwicklungsverfahren | |
DE2731710C2 (de) | Verfahren zum Herstellen einer lithographischen Druckform | |
DE2349527A1 (de) | Verfahren zur herstellung von flachdruckplatten | |
DE69218095T2 (de) | Herstellung lithographischer Flachdruckplatten und Diffusionsübertragungsverarbeitungslösung dafür | |
DE3022572C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen nach dem Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren, Entwicklerlösungen und Flachdruckplatten hierfür | |
DE2500448C2 (de) | ||
DE2165358C2 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Offsetdruckform | |
DE3235871C2 (de) | Verwendung einer eine s-Triazinverbindung enthaltenden Flüssigkeit als Korrekturflüssigkeit für Offsetdruckformen mit oleophilen Silberbildern | |
DE3128218A1 (de) | Photographisches aufzeichnugsmaterial und verfahren zur herstellung von flachdruckplatten | |
DE19951770A1 (de) | Verfahren zur Herstellung lithographischer Druckplatten | |
DE3906676C2 (de) | Lichtempfindliches Material zur Herstellung von lithographischen Druckplatten und Verfahren zur Herstellung der Druckplatten | |
DE3933969C2 (de) | Verfahren zur Behandlung einer lithographischen Druckplatte | |
DE4237427A1 (en) | Lithographic printing plate prodn. - by silver complex diffusion transfer in presence of N-heterocyclic mercaptan and organic thioether for high ink affinity | |
DE68903768T2 (de) | Verfahren zur herstellung von flachdruckplatten. | |
DE2117877A1 (de) | Verfahren zur photographischen Entwicklung von Silbersalzen zu metallischem Silber | |
DE2151095A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von gehaerteten Gelatinebildern | |
DE19709393C2 (de) | Verfahren zum Behandeln der Plattenoberfläche einer lithografischen Druckplatte | |
US4204868A (en) | Salt compound comprised of a ferricyanide anion and a protonated nitrogen-substituted hydrocarbon compound cation, and a stable solution thereof | |
DE19735755A1 (de) | Verfahren zur Herstellung einer lithographischen Druckplatte | |
DE2360325C3 (de) | Verfahren zur bildweisen Härtung und ein photographisches Aufzeichnungsmaterial hierfür | |
DE19815398B4 (de) | Verfahren zur Herstellung einer litographischen Druckplatte | |
US4223087A (en) | Method of making plate oleophilic |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C07D233/06 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |