DE2117877A1 - Verfahren zur photographischen Entwicklung von Silbersalzen zu metallischem Silber - Google Patents
Verfahren zur photographischen Entwicklung von Silbersalzen zu metallischem SilberInfo
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Description
DR. BERG DlPL.-1Nθ. STA«= F
PATS Γ J"". Λ ϊ<? Vv" '-iL"£
β MÜNCHEN 80, MA1JERKiHGHEFcSTPi.
CIBA-GEfGY AG BASEL (Schweiz)
/ Case TEL 80/E
13, April 1971
Verfahren zur photographischen Entwicklung von Silbersalzen
zu metallischem Silber.
Es ist ein Merkmal der bekannten, photographischen Verfahren zur Freisetzung von Silber aus Silbersalzen, dass
die gesamte, für den Entwicklungsprozess minimal benötigte Menge an Entwicklersubstanz schon bei Beginn der Reduktion
der Silbersalze vorhanden ist. Vorzugsweise werden für die
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bekannten Verfahren Flüssigkeiten oder Pasten eingesetzt,
welche die Entwicklersubstanz in gelöster Form enthalten.
Ferner können die Entwicklersubstanzen auch dem Silbersalz enthaltenden Material oder einem separaten Material,
welches mit dem Silbersalz enthaltenden Material in Kontakt gebracht wird, einverleibt sein.
Entwicklersubstanzen sind naturgemass Reduktionsmittelt
Von genügend stark oxydierenden Agenzien werden sie zu Produkten oxydiert, die nicht befähigt sind, Silber aus
Silbersalzen freizusetzen.
Die Reaktionsfähigkeit gegenüber einer Vielzahl von Oxydationsmitteln,ζ,B. gegenüber atmosphärischem Sauerstoff,
wirkt sich auf die Haltbarkeit von Entwicklersubstanzen nachteilig aus und zwar ganz besonders dann, wenn diese in
gelöster Form vorliegen.
Die vorliegende Erfindung betrifft deshalb ein photographisches Verfahren und photοgraphische Materialien, welche
diesen Nächteil vermeiden.
Aus der französischen Patentschrift 1 565 800 ist
ein Verfahren zur Entwicklung photographischer Silberbilder aus Silbersalzen bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
das Silber in saurem Medium mit Hilfe von höchstens zur Dihydrostufe reduzierten Reduktionsprodukten von 1,4-Diazinen
aus Silbersalzen freigesetzt wird.
Unter l^-Diazinverbindungen sind ganz allgemein Verbindungen
zu verstehen, die mindestens einen Ring der Formel
109845/1653
\ S
(ι) f ι
C G
enthalten, im übrigen aber beliebig an den Ringkohlenstoffatomen substituiert sein können, insbesondere auch durch ankondensierte
weitere Ringsystane.
Diese als Entwicklersubstanzen anzuwendenden Verbindungen müssen in einem gegenüber dem Diazin reduzierten Zustand
vorliegen. Dieser Zustand kann gleichgewichtsmässig irgendwo zwischen dem Diazin und der Dihydrostufe
■Ϊ
N Ti
cc cc
(Ha) II II oder (lib) Il |\
A A C C H
liegen. Weiterhin können die Reduktionsprodukte der Diazine in protonierter Form vorliegen.
Die Redox- und Protonierungsgleichgewichte, an, welchen die 1,4-Diazine und deren höchstens zur Dihydro-
109845/165
stufe reduzierten Reduktionsprodukte teilnehmen, sind ebenfalls
in der französischen Patentschrift 1 565 8OO dargelegt.
Während die Reduktionsprodukte der 1,4-Diazine leicht mit oxydierenden Substanzen reagieren, sind die Diazine
unempfindlich gegen Oxydationsmittel, insbesondere gegen atmosphärischen Sauerstoff.
Es wurde nun gefunden, .dass bis höchstens zur Dihydrostufe
reduzierte Reduktionsprodukte von 1,4-Diazinen vor * oder bei Beginn und während des Ablaufs der photographischen
Entwicklung erzeugt werden können durch Reduktion von 1,4-Diaζinverbindungen
mit Hilfe von schichtförmig angeordneten,
z.B. einer Schicht einverleibten Reduktionsmitteln, die gegenüber dem atmosphärischen Sauerstoff unempfindlich sind.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur photographischen Entwicklung
von Silbersalzen zu metallischem Silber mit Hilfe von höchstens zur Dihydrostufe reduzierten 1,4-Diazinverbindungen
ist dadurch gekennzeichnet, dass man diese Diazin-Entwicklersubstanzen aus weniger als bis zur Dihydrostufe
reduzierten Diazoverbindungen, in saurem Medium mit Hilfe von sehichtförmig angeordneten Reduktionsmitteln vor
dem Entwicklungsvorgang und während des Entwicklungsvorganges erst erzeugt.
Als erfindungsgemäss zu verwendende Reduktionsmittel
sind vor allem Metalle geeignet.
109845/1659
Insbesondere werden erfindungsgemäss diejenigen
Metalle verwendet, die in der- elektrochemischen SpannuEigsreihe
der Elemente über dem Silber und unter dem Aluminiu
stehen.
Das Redoxnormalpotent ial der folgenden elektrochemischen
Halbzellenreaktion
Tt+·
MM + η &
beträgt für die anzuwendenden Metalle mit Vorteil höchstens
+ 0,53 Volt In der obigen Redöxgleiehung für ein Eetall-Metallionenpaar
bedeutet M das Metall, M das entsprecheia- " de Metailion, e ^ ist das Symbol für das Elektron, und ra
ist die Zahl der in die.Halbzellenreaktion eingehenden Elektronen
-
Demnach eignen sich für die Erfindung vor allein;
Kupfer und diejenigen Metalle, die in. der elektrochemischen
Spannungsreihe der Elemente über dem. Kupfer stehen, d.ii« die
Metalle, welche aus einer Losung von Kupfersalz Kupfer abscheiden.
Hierzu gehören z.B. Eisen, Kobalt, Nickel, Blei tind Zinn.
Unter diesen Metallen werden diejenigen bevorzugt, die nicht mit Sauerstoff oder in neutralera Medium mit Masser
bei Zimmertemperatur rasch reagieren. Die Reak;iansträgheit verschiedener Metalle, besonders gegenüber Sauerstoff, kann
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thermodynamisch oder durch eine hohe zur Oxydation erforderliehe Äktlvlerungsenergle bedingt sein oder aber davon herrühren*
dass, die metallische Phase itoe einer undurchlässigen
Schicht überzogen ist* So wird z.B. Aluminiummetall durch
eine dünne Oxidschicht vor* weiterer Oxydation geschützt.
Die erflndungsgemass- einzusetzenden Reduktionsmittel
sind vorzugsweise im Silbersalz enthaltenden photographilsetien
Material schicht f or ml g verteilt.
BIe Metalle können in Form kleiner Partikel In
einer Silbersalz enthaltenden Schicht oder einer gegebenenfalls benachbarten Hllfsschleiit verteilt sein. Hilfsschichten können untrennbar oder leicht trennbar mit der Silbersalzemulsionsschicht
verbunden sein. Die Partikel können direkt In einem Schichtkolloid dlspergiert oder zusätzlich
von einer Hülle aus einer polymeren Substanz umgeben sein.
Weiterhin körnen die Metalltellehen In durch Druck-, Temperatur-
ader Pjr-Äenderung aufbrechbaren Kapseln enthalten
sein» Ferner können die Metalle In Form von kleinen, mit
einem metallischen Ueberzug versehenen Teilchen aus einer polymeren Substanz zur Anwendung gelangen. Ebenso können die
Metalle sehlehtförmlg auf. eine Unterlage aufgedampft oder· zu
Folien ausgewalzt oder als Platten vorliegen.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, dass das zur Reduktion der 1,4-Diazoverbindungen erforderliche
Reduktionsmittel auf einer Hilfsschicht aufgebracht ist und diese Hilfsschicht zur Entwicklung mit der
1098/.5/ i6Sa
Silbersalz enthaltenden Schicht in Gegenwart eines sauren Mediums in Kontakt gebracht wird.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, dass das zur Reduktion der 1,4-Diazinverbindungen erforderliche
Metall, in fein verteilter Form, in einer Paste oder auf einem Bimatband enthalten ist, die zur Entwicklung
in einer dünnen Schicht auf das Silbersalz enthaltende Material aufgebracht wird.
Auch Mischungen verschiedener Metalle und Legierungen können erf indungsgeniäss verwendet werden.
Zweckmässig vievden 1,4-Diazine, die mindestens einmal
den Ring der Formel (l) auf v/eisen, beim vorliegenden Verfahren verwendet.
So kaiin man z.B. basische Diazine der Formel
R1 N R
C C
(IV) . Bj (Chinoxaline) ,
- σ σ
worin R, und R2 zusammen einen sechsgliedrigen aromatischcarbocyclischen
Ring bilden und R-, und R^ Wasserstoffatome,
Alkylgruppen mit vorzugsweise höchstens 5 Kohlenstoffatomen
(insbesondere Methylgruppen), Phenylreste oder heterocyclische Reste bedeuten, verwenden. R und R^ können verschieden
oder vorzugsweise einander gleich sein.
5/UCu BADORIQINAL
Weiterhin kommen basische Diazine der Formel
1\ /V /5
σ c
Ii I ο σ
Ή R^
(Chinoxaline)
in Betracht, worin R, und Rp zusammen einen sechsgliedrigen
aromatisch carbocyclischen Ring bilden, R ein Wasserstoffatom oder vorzugsweise eine Alkylgruppe, insbesondere
eine Methylgruppe, oder einen Phenylrest und R^ eine Acetylgruppe
(-OC-CH ) oder eine Benzoylgruppe (-OC-C^H^) bedeuten.
Eine weitere Gruppe von Diazinen entspricht der
Formel
(VI)
G C
(-GOOH)
(Pyrazine) ,
worin η, ρ und q ganze Zahlen, je im Wert von höchstens 3,
bedeuten und r = 6-p-q ist. Dabei ist η vorzugsweise gleich 1 und p+q vorzugsweise höchstens gleich 4.
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Schliesslich seien noch die basischen Diazine
der Formel
(VII)
σο
I c
τ>
IL
(Phenazine)
erwähnt, worin R, und Rp zusammen einen sechsgliedrigen aromatisch
carbocyclischen Ring bilden, R„ und Rg je ein Wasserstoffatom
oder R eine HpN- Gruppe und Rg ebenfalls eine
HpN- Gruppe oder eine HO-Gruppe bedeuten.
Die von R, und R2 zusammen mit zwei Kohlenstoffatomen
des Diazinringes gebildeten carbocyclischen Sechsringe der Formeln (IV), (V) und (Vl) können noch weitere Substituenten
wie Methylgruppen, Methoxygruppen oder Halogenatome enthalten oder vorzugsweise von solchen Substituenten
frei sein.
Nachstehend einige Beispiele von Diazinen, die sich beim vorliegenden Verfahren anwenden lassen:
Phenazine
10 9845/1650
(4)
NH
N OH
(6)
(8)
NH,
(10)
109845/1659
(11)
SO H N \'\rm2
(12)
SO,
HO S N ,NH,
(13)
Il T N NH, (14)
H„C-0 N i
(15)
SO5H SO3H
HO,S N f I 3 yy^^
(16)
SO H
Chinoxaline
(ΐ7) CC)
N CH„ A/V 2
(18) OCI
N CO—CH,
109845/1659
(19)
K CH
CH
(21)
Ν CO—CH
(23)
N CH,
(25)
H,C N 3
(26)
H3C N [Jl
/CH3
Ϊ \
If | Ü—SO H | (28) | HC | N | |
H-C 3 s |
3 N
ζ |
C | |||
HG | N | ||||
H5O | j? | ||||
CH0GH,
SO-NH-CH2CH2-Nn
CH2GK,
109845/1659
Η_σ ν
HO' ~ SO3H
(30)
lc ¥ " 'nh-(oh2)5-so3h
(32)
HC N
HC N SO H
(35)
H„C
HC N NH2
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(39)
CO-CH
N N
C-CH
(4Ö)
C-CHo-CH„-C00H
2
(41)
(42)
(43)
(44)
CH.
(45)
(4.6)
.J8^S/
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Pyrazine
(47) Q (48)
N COOH
N COOH
.. . JOOH (50) I
HC N
Statt der 1,4-Diazine kann man auch die davon abgeleiteten
N-Oxyde einsetzen, die in einer ersten Stufe zu den Diasinen
reduziert werden und dann wie diese reagieren.
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Besonders gut geeignet für das vorliegende Verfahren sind Chinoxaline, Pyrazine und Phenazine, welche unsubstituiert
oder durch 1 oder 2 niedrige Alky!gruppen,
eine niedrige Alkylgruppe und eine Carbonsäure- oder Acetylgruppe, eine Carbonsäuregruppe, eine Acetylgruppe oder eine
d-Arabotetrahydroxybutylgruppe substituiert sind, z.B. das
Pyrazin, 2,3-Dimethylchinoxalin, 2-Methyl-3-acetylchinoxalin,
. 2-Phenylchinoxalin, Chinoxalin, Pyrazin-2-carbonsäure, Phenazin oder ferner das 2-(d-Arabotetrahydroxybutyl)-chinoxalin.
Nach dem vorliegenden Verfahren arbeitet.man vorzugsweise
in wässrigem Medium, wobei dieses mit einer geeigneten Säure oder einem Puffergemisch sauer gestellt wird,
mit Vorteil auf einen pTT-Wert zwischen 0 und 4. Die Entwick-
Il
lungsgeschwindigkeit und die Gradation können in Abhängigkeit vom pH-Wert in weiten Grenzen verändert werden. Als geeignete
Säuren und Puffersubstanzen seien genannt: Aliphatische, aromatische oder heterocyclische Mono-, Di-
und Tricarbonsäuren, die auch Substituenten wie Chlor-, Brom- und Jodatome, Hydroxyl-, Nitro-, Amino- oder Acylaminogruppen
enthalten können,ferner aliphatische oder aromatische Sulfonsäuren, Phosphorsäuren, Ammoniumionen, ferner HSO2, ^ }
HF, HCl, HBr, HClO^, HNO,, HgSO^, Η,ΡΟ^, HgCO,, HSO, ©, SO2,
[Al(H0O)^]5 ©, HBF,., NaoSo0„, Na0S0On.
Die 1,4-Diazinverbindungen kommen, wie erwähnt, vorzugsweise
als wässrige Lösungen zur Anwendung. Die Lösung kann
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■auch ein Gemisch von zwei oder mehreren Diazinen enthalten.
Die Diazine können auch zur Einwirkung auf das Metall gebracht werden, indem man ein saugfähiges Band mit den Lösungen tränkt
oder, indem man sie in Suspension oder in einem hochsiedenden Lösungsmittel gelöst, als Tröpfchen, anordnet. Weiterhin
können die Diazine in durch Druck-, Temperatur- oder
p„-Aenderung aufbrechbaren Kapseln der lichtempfindlichen
π
Schicht oder einer benachbarten Schicht einverleibt oder in aufreissbaren Behältern zwischen den Schichten von Filmpacks
für das Diffusionsübertragungsverfahren enthalten sein.
Ferner können die Diazine zur Einwirkung auf das Metall gebracht werden in Lösungen, die Silberhalogenidlösungsmittel
wie Bromidionen, Rhodanidionen oder Thioharnstoff
in geeigneter Konzentration enthalten. Auch können Schleierverhütungsmittel wie Benzotriazol oder Phenylmercaptotetrazol
zugesetzt werden. Auch Härtungsmittel für Gelatine, Tönungsssubstanzen zur Erzeugung eines blauschwarzen
Silberbildes und oberflächenaktive Stoffe können der Lösung zugefügt werden.
Von besonderer Bedeutung sind indessen Zusätze, welche die Reaktionsfähigkeit des Metalls gegenüber den Diaz
inverbindungen erhöhen.
Setzt man der Diazin enthaltenden Lösung geeignete chemische Agenzien zu, sogenannte Liganden, die mit dem Oxydationsprodukt
des zur Reduktion des Diazins eingesetzten Metalls, nämlich dem Metallion, Komplexe oder schwerlösliche
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Niederschläge bilden, so wird das Metall zu einem stärkeren Reduktionsmittel
als es in-Abwesenheit des Liganden ist. Solche Liganden können auch dazu benutzt werden, auf der Metalloberfläche
vorhandene Beläge, insbesondere Beläge von Metalloxid oder Metallsulfid, aufzulösen.
So bildet etwa das Fluoridion Komplexe mit Aluminium ( III) -ionen, das Kupfer(l)-ion wird beispielsweise
von Liganden wie Nitrilen, Olefinen, Chloridionen, Bromidionen und Thioäthern komplex gebunden. Eine grosse Zahl von
Liganden sowie die Stabilitätskonstanten der von ihnen mit verschiedenen Metallionen gebildeten Komplexe sind im Buch
"Stability Constans of Metal-Ion Complexes, Special Publication No. 17, London: The Chemical Society, Burlington
House, W.I, 1961I-" verzeichnet.
Die erfindungsgemäss durch Reduktion von 1,4-Diazinverbindungen
mit Hilfe von schichtförmig angeordnetem oder schichtförmig verteiltem Metall erzeugten Entwicklersubstanzen
eignen sich zur Entwicklung beliebiger Silberhalogenidemulsionen, z.B. solcher aus Silberchlorid, Silberbromid,
Silberchlorobromid oder Silberjodobromid, wobei die
Emulsionen in üblichen Schichtbildern, vorzugsweise in Gelatine, noch die gewohnten Zusätze wie Sensibilisatoren und
oberflächenaktive Stoffe enthalten und für die verschiedensten Strahlen korpuskularer oder elektromagnetischer Art empfind-
109845/1659
lieh sein können. Auch auf eine Unterlage aufgedampfte, von
Bindemitteln freie Silbersalze können erfindungsgemäss entwickelt
werden.
Unter dem Begriff "Entwicklung" ist hier allgemein die Freisetzung von Silber aus in Schichtmaterialien enthaltenden
Silbersalzen zu verstehen, also nicht nur die selektive Reduktion von bildmässig belichteten Silberhalogenidkristallen,
sondern auch die Reduktion von Silbersalzen in diffus belichteten Schichten und die Reduktion
von Silbersalzen, die ohne Belichtung entwickelbar sind, wie z.B. rehaloger.iertes Silber- oder Silbersalz mit Schleierkeimen,
wie sie beispielsweise in chemisch verschleierten Emulsionen vorliegen. Ebenso lassen sich die Zweitentwicklung
im Umkehrverfahren, die physikalische Entwicklung im Metalldiazoverfahren oder die Reduktion gelöster Silbersalze
in der Positivschicht des Silbersalztransferverfahrens, wo Silbersalze im Kontakt mit kolloidalem Metall oder Sulfid
reduziert werden, nach dem vorliegenden Verfahren ausführen. Auch Monobäder für das sogenannte Stabilisierungsverfahren
können erfindungsgemäss angewendet werden. Weiterhin ist das Verfahren vorteilhaft für die Oberflächenentwicklung bei
Direktpositivmethoden, die auf dem Prinzip eines latenten Innenbildes beruhen; solche Methoden sind z.B. in den amerikanischen
Patentschriften 2 45o 953 und 2 479 875 und in den
holländischen Patentanmeldungen 66.05890 und 66.05891 beschrieben.
109845/1659
Von besonderer Bedeutung sind solche Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens, in welchen das entwickelte
Silberbild, das dem entwickelten Silberbild gegenläufige unentwickelte Silbersalzbild oder die im Silbersalzbild
entsprechende Verteilung an unverbrauchter Entwicklersubstanz oder die bildmässig verteilte, verbrauchte Entwicklersubstanz
zum Ablauf weiterer chemischer Umsetzungen benützt werden, wodurch Bilder entstehen, die auf Farbstoffbildung,
Parbstoffzerstörung, Polymerisationsgradunterschieden des
Schichtkolloides, unterschiedlicher elektrischer Leitfähigkeit, unterschiedlicher Diffundierbarkeit (z.B. Silberkomplexdiffusionsverfahren)
oder Sublimierbarkeit, insbesondere unterschiedlicher Auflösung oder Aetzung von 1,4-Diazinverbindungen
reduzierenden Metallen und Legierungen beruhen. Von besonderer Bedeutung ist die Herstellung farbiger Bilder.
Die Reduktionsprodukte der 1,4-Diazinverbindungen
sind nämlich gleichzeitig dazu geeignet, Azofarbstoffe zu reduzieren, wie sie im Silberfarbbleichverfahren als Bildfarbstoffe
verwendet werden. Durch Wahl geeigneter Reduktionsbedingungen ist es möglich, in einer Schicht;, die neben
Halogensilber zugleich einen reduzierbaren Azofarbstoff enthält, an den belichteten Stellen bevorzugt das Halogensilber
zu reduzieren, während an den unbelichteten Stellen der Farbstoff reduziert wird. Auf diese Weise entsteht neben dem
Silberbild ein gleichgerichtetes Farbstoffbild. Anstelle der
Azofarbstoffe lassen sich auch andere reduzierbare Stoffe, wie Diazoniumsalze, Nitroverbindungen oder Chinone bildmässig
1 0 9 8 4 5 / 1 6 5 U
• - 21 -
lh den unbelichteten Stellen reduzieren.
Wichtig ist ferner die Herstellung von Metallbildern, welche aus anderen Metallen als Silber bestehen.
Im Laufe der Entwicklung von Silber aus Silbersalz werden als Entwicklersubstanzen dienende höchstens
zur Dihydrostufe reduzierte Reduktionsprodukte von 1,4-Diazinen
zum Diazin zurückoxydiert. Es bildet sich somit in der lichtempfindlichen Schicht eine dem entwickelten Silberbild
gleichgerichtete Verteilung an 1,4-Diazinverbindung.
Die Diazinverbindung wird am als Reduktionsmittel verwendeten, schachtförmig verteilten Metall wieder reduziert, wobei
Metall verbraucht wird. Das hat zur Folge, dass bei der Entwicklung nach dem erfindungsgemässen Verfahren ein dem entwickelten
Silberbild gegenläufiges, nicht aus Silber bestehendes Metallbild entsteht.
Im erfindμngsgemäΞsen Verfahren wirken die 1,4-Diazinverbindungen
als Redox-Katalysatoren, indem deren bis höchstens zur Dihydrostufe reduzierte Reduktionsprodukte
Elektronen vom als Reduktionsmittel eingesetzten, schichtförmig
angeordneten Metall auf das Silbersalz übertragen. Es genügen deshalb schon sehr geringe Konzentrationen an 1,4-Diaζinverbindung,
um nach dem erfindungsgemässen Verfahren Silber aus Silbersalz freizusetzen und gleichzeitig das als Reduktionsmittel
verwendete, schichtförmig angeordnete Metall bildmässig aufzulösen.
109845/1859
■ Ferner ergeben sich durch Kombination des vorliegenden Verfahrens mit bekannten, in alkalischem Medium stattfindenden
Entwicklungsverfahren viele neue Möglichkeiten. So kann beispielsweise bei einem chromogenen Umkehrverfahren
die Erstentwicklung erfindungsgernäss in saurem Medium mit
den reduzierten 1,4-Diazinverbindungen und die chromogene Entwicklung nach bekannten Methoden durchgeführt werden.
Andere neuartige Wirkungen lassen sich erzielen durch Kombination von Schichtkolloiden mit verschiedener Quellungsund
Diffusionscharakteristik in Abhängigkeit vom p„-Wert
ti
oder durch Verwendung von nur in alkalischem Medium löslichen Pilterdeckschichten, die nach der sauren Erstentwicklung
ihre optische Wirksamkeit noch bewahren und erst in einem späteren Verfahrensschritt abgelöst werden.
109845/1659
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus einer auf eine Polyesterunterlage aufgetragenen, fein
verteiltes metallisches Kupfer enthaltenden Gelatineschicht und einer über dieser Schicht angeordneten Silberbromidemulsionsschicht
besteht, wird hinter einem Stufenkeil belichtet und danach während 5 Minuten in ein Bad der folgenden Zusammensetzung
eingetaucht:
Pyrazin l6 g
Sulfaminsäure 120 g Acetonitril l60 ml
Polyathylenglykol 24 g Wasser auf 1000 ml
Dann wird der Streifen während 30 Sekunden in eine
zehnprozentige wässrige Lösung von Natriumacetat-trihydrat eingetaucht, anschliessend gewässert und danach zur Entfernung
von nicht entwickeltem Silberbromid während 2 Minuten mit einem sauren Thiosulfat-Fixierbad behandelt. Der Streifen
zeigt ein Silberbild des zur Belichtung verwendeten Stufenkeiles,das
bezüglich der Vorlage negativ ist. Danach wird der Streifen gewässert und anschliessend zur Entfernung des noch
vorhandenen metallischen Kupfers während zwei Minuten in ein Bad der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Ammoniurn-Eisen(lIl)-sulfat-dodecahydrat 50 g
Schwefelsäure | 2n . | auf | 50 | ml |
Wasser 10 9 8 | L Π / Ι κ i- μ ·* W / I 1V W yj |
BAD ORIGINAL | 1000 | rnl |
2117377
Ein Streifen des im Beispiel 1 beschriebenen lichtempfindlichen
Materials wird hinter einem Graukeil belichtet und danach während 6 Minuten in eine Lösung der folgenden
Zusammensetzung eingetaucht:
2,5-Dimethylchinoxalin, gelöst in 10 g
14 ml Dimethylformamid
Salpetersäure 2n 120 ml
2,2'-Bipyridyl 7 g
Polyäthylenglykol 20 g
Wasser auf 1000 rnl
Danach wird der Streifen während 50 Sekunden in
eine zehnprozentige wässrige Lösung von Natriumacetat-trihydrat eingetaucht und anschliessend mit einer sauren Thiosulfatlösung
in bekannter Weise fixiert.
Der Streifen zeigt ein Silberbild des zur Belichtung verwendeten Graukeils, das bezüglich der Vorlage negativ
ist.
109845/165Ö
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus einer auf eine Polyesterunterlage aufgetragenen, fein verteiltes metallisches Kupfer enthaltenden Gelatineschicht
und einer darüber angeordneten, den blaugrünen Farbstoff der Formel
-CO—HN OH (101) . jQV-
H0,S - SO^H
enthaltenden Silberbromidemulsionsschicht besteht, wird hinter
einem Stufenkeil belichtet und danach während 3 Minuten mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung behandelt:
2-Methyl-3-acetylehinoxalin 3 g
gelöst in 20 ml Dimethylformamid
Perchlorsäure 70% ' 35 ml
Vinylessigsäure 200 ml
V/asser bis 1000 ml.
Es entsteht ein zur Vorlage negatives Silberbild und gleichzeitig ein zur Vorlage negatives blaugrünes Farbbild.
109845/1 059 bad or.g,nal
Der Streifen wird nach einer kurzen Wässerung mit einem Bleichbad für das Kupfer und Silber der folgenden
Zusammensetzung behandelt:
Kaliumhexacyanoferrat 75 S
Kaliumbromid 15 g
Primäres Natriumphosphat-monohydrat 10 g
Natriumacetat-trihydrat 5 S
Eisessig ' 10 ml
Wasser auf 1000 ml.
Anschliessend wird gewässert und mit einer sauren Thiosulfatlösung fixiert.
Der Streifen zeigt ein blaugrünes Bild des zur Belichtung verwendeten Stufenkeiles, das bezüglich der Vorlage
negativ ist.
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus einer auf eine transparente Unterlage aufgetragenen, fein verteiltes metallisches Kupfer enthaltenden Gelatineschicht
und einer darüber angeordneten, einen purpurroten Farbstoff der Formel
(102) I c ά
-M-=N < >-HH-C 0-ΗΗ-<
> IT=N <, >
)H I I H0-<I>
SO3II
enthaltenden Silberbromidemulsionsschicht besteht, wird hinter
einem Stufenkeil belichtet und danach zur Entwicklung des belichteten Silberbroraids während 150 Sekunden mit einer
Lösung der folgenden Zusammensetzung behandelt:
2-Methyl-3-acetylchlnoxalin, gelöst 3 g in 20 ml Dimethylformamid
Perchlorsäure JOJo 35 ml
Allylalkohol l45 g
Polyathylenglykol 20 g
Wasser " auf 1000 ml.
Es entsteht ein zur Vorlage negatives Silberbild und gleichzeitig ein zur Vorlage negatives purpurrotes Farbbild.
Nach einer Wässerung von einer halben Minute Dauer wird mit einer Thiosulfatlösung in bekannter Weise fixiert.
der Streifen zeigt ein bezüglich der Vorlage negatives Farbbild und gleichzeitig ein bezüglich der Vorlage negatives
Silberbild des zur Belichtung verwendeten Stufenkeils.
Ein Streifen des in Beispiel 4 beschriebenen
lichtempfindlichen Materials wird hinter einem Graukeil
belichtet und danach zur Entwicklung des belichteten Silberbromids und zur gleichzeitigen bildrnässigen Bleichung des Farbstoffes während 11 Minuten mit einem Bad der folgenden Zusammensetzung behandelt:
lichtempfindlichen Materials wird hinter einem Graukeil
belichtet und danach zur Entwicklung des belichteten Silberbromids und zur gleichzeitigen bildrnässigen Bleichung des Farbstoffes während 11 Minuten mit einem Bad der folgenden Zusammensetzung behandelt:
2-(d-Arabotetrahydroxybutyl)-chinoxalin 1^5 g
Sulfaminsäure 60 g
Natriumchlorid 58 j 5 g
Polyäthylenglykol " " 20 g
Wasser auf 1000 g
Die weitere Verarbeitung geschieht wie in Beispiel 4.
Man erhält ein purpurrotes Farbbild und gleichzeitig ein Silberbild des zur Belichtung verwendeten Stufenkeils.
Beide Bilder sind bezüglich der Vorlage negativ.
109845/1658
Beispiel 6
Es wird wie in Beispiel 5 verfahren, doch dient
zur Entwicklung des bildmässig belichteten Silberhalogenids und zur gleichzeitigen bildmassigen Bleichung des Farbstoffes
eine 2,5 Minuten dauernde Behandlung mit einem Bad der folgenden Zusammensetzung:
2-Methyl-3~acetylchinoxalin, gelöst 3 S
in 20 ml Dimethylformamid
Perchlorsäure 70 % 45 ml
Natriumsalz der Formel
(103) (CH3-CH2-S-CH2-CH2-CH2-SO3-Na) 20 g
Polyäthylenglykol 20 g
Wasser auf 1000 ml.
Der Streifen zeigt ein bezüglich der Vorlage negatives purpurrotes Farbbild und gleichzeitig ein bezüglich
der Vorlage negatives Silberbild des zur Bleichung verwendeten Stufenkeils.
109845/1659
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus einer auf eine Kunststoffunterlage aufgetragenen, fein verteiltes metallisches Nickel enthaltenden Gelatineschicht
und einer über dieser Schicht angeordneten, den in Beispiel k erwähnten purpurroten Farbstoff enthaltenden
Silberhalogenidemulsionsschicht besteht, wird hinter einem Stufenkeil belichtet und danach während 20 Minuten zum
Zwecke der bildmässigen Reduktion des Silberhalogenids zum Metall und der gleichzeitigen bildmässigen Bleichung des
Farbstoffes in ein Bad der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Pyrazin 10 g
Sulfaminsäure 60 g
Polyäthylenglykol 20 g
Wasser auf 1000 ml.
Danach wird der Streifen gev/ässert und mit einer Thiosulfatlösung in bekannter Weise fixiert.
Der Streifen zeigt ein bezüglich der Vorlage negativer purpurrotes Farbbild und gleichzeitig ein bezüglich der
Vorlage negatives Silberbild des zur Belichtung verwendeten Stufenkeils,
109845/1659
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus einer auf eine transparente Unterlage aufgetragenen, fein verteiltes metallisches Kobalt enthaltenden Gelatineschicht
und einer über dieser Schicht angeordneten, den in Beispiel 1V erwähnten, purpurroten Farbstoff enthaltenden
Silberbromidemulsionsschicht besteht, wird hinter einem Graukeil belichtet und danach während 5 Minuten in eine Lösung
der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Pyrazin 10 g
Sulfaminsäure 60 g
Wasser auf 1000 ml.
Danach wird gewässert und anschliessend mit einer sauren Thiosulfatlö'sung in bekannter Weise fixiert.
Der Streifen zeigt ein zur Vorlage negatives Silberbild und gleichzeitig ein zur Vorlage negatives purpurrotes
Farbbild.
Zur Entfernung des Silberbildes wird der Streifen nach einer erneuten Wässerung während einer Minute in das in
Beispiel 5 beschriebene Silberbleichbad eingetaucht, anschliessenc
wird gewässert und danach mit einem sauren Thiosulfat-Fixierbad behandelt.
Der Streifen zeigt ein purpurrotes Bild des zur Belichtung verwendeten Graukeiln, daß bezüglich der Vorlage nega-
1-1- 1098/.5/ ii^y
lot. BAD ORIGINAL
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials, das aus einer in Form einer dünnen Schicht auf! eine Polyesterfolie
aufgedampftem, metallischem Kobalt und einer darüber angeordneten Silberbromidemulsionsschicht besteht,
wird hinter einem Stufenkeil belichtet und danach zur Entwicklung des bildmässig belichteten Silberbrornids in eine
Lösung der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Pyrazin 10 g
Sulfaminsäure - 60 g
Polyäthylenglykol 20 g
Wasser auf 1000 ml.
Nach einer Minute wird der Streifen gewässert. Danach wird mit einer Thiosulfatlösung fixiert und erneut gewässert.
Der Streifen ze.igt ein Silberbild des zur Belichtung verwendeten Stufenkeils, das bezüglich der Vorlage negativ ist,
Im Laufe der Entwicklung nicht verbrauchtes metallisches Kobalt wird danach mit einer Lösung der folgenden
Zusammensetzung entfernt:
Eisen(IIl)perchlorat-nonahydrat 55 g Perchlorsäure J0,i 15 ml
Wasser . auf 1000 ml.
109845/Ίübü
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus einer auf eine Kunststoffolie aufgetragenen, fein verteiltes metallisches Eisen enthaltenden Gelatineschicht
und einer über dieser Schicht angeordneten, den in Beispiel 4 erwähnten purpurroten Farbstoff enthaltenden Silberbromidemulsionsschicht
besteht, wird hinter einem Stufenkeil belichtet. Die weitere Verarbeitung erfolgt wie in Beispiel 8,
doch wird die Einwirkungsdauer des zur bildmässigen Reduktion des Silberhalogenids und gleichzeitigen bildmässigen
Zerstörung des Farbstoffes dienenden Bades auf eine Minute beschränkt.
Der Streifen zeigt ein bezüglich der Vorlage negatives
purpurrotes Farbbild und gleichzeitig ein bezüglich der Vorlage negatives Silberbild des zur Belichtung verwendeten
Stufenkeils.
10 9 8 4 5/ 1859
Beispiel 11
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus auf eine Trägerfolie in Form einer dünnen Schicht aufgedampftem, metallischem Blei und einer darüber angeordneten
Silberbromidemulsionsschicht besteht, wird hinter einem Graukeil belichtet und danach während 1 Minute
in das in Beispiel 9 beschriebene, zur bildmässigen Reduktion
des Silberbromids dienende Bad eingetaucht.
Dann wird gewässert und in der bekannten V/eise mit einer ThiosulfatlÖsung fixiert.
Der Streifen zeigt ein bezüglich der Vorlage negatives
Silberbild des zur Belichtung verwendeten Graukeils.
. Beispiel 12
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus einer auf einen Polyesterträger aufgedampften Schicht von metallischem Zinn und einer darüber angeordneten, den im
Beispiel 3 genannten blaugrünen Farbstoff enthaltenden SiI-berbrOmidemulslonsschicht
besteht, wird hinter einem Stufen-
109845/1659
keil belichtet und danach während 15 Sekunden in ein Bad
der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Pyrazin | auf | 10 | g |
Sulfaminsäure | 60 | g | |
Wasser | 1000 | ml. | |
Danach wird der Streifen während einer Minute zum Zwecke der Entfernung von noch im Material vorhandenem metallischem
Zinn, entwickeltem Silber und nicht entwickeltem Silberhalogenid mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung
behandelt:
Natrium-Eisen(III)-äthylendiamintetraacetat
Natriumsulfit
Ammoniumfluorid Schwefelsäure 2n Ammoniumthiosulfat
Natriumacetat-trihydrat Essigsäure
V/asser
Der Streifen zeigt ein bezüglich der Vorlage negatives, blaugrünes Farbbild des zur Belichtung verwendeten
Stufenkeils.
50 | g |
10 | g |
200 | g |
bis p | H = |
120 | g |
25 | g |
15 | ml |
bis 1000 | ml |
BAD ORIGINAL
10984 5/1659
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus einer auf eine Kunststoffolie aufgedampften Schicht von metallischem Zinn und einer darüber angeordneten Silberchloridemulsionsschicht
besteht, wird hinter einem Stufenkeil belichtet.
Eine kolloidales Silber enthaltende^ auf eine trans parente Unterlage aufgetragene Gelatineschicht, die als Bildempfangsschicht
dient, wird durch kurzzeitiges Eintauchen mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung befeuchtet
Pyrazin | auf | 10 g |
Sulfaminsäure | 20 g | |
Kaliumchlorid | 7 g | |
Thioharnstoff | 0,4 g | |
Wasser | 1000 ml | |
und danach v/ährend 2 Minuten unter leichtem Druck mit der belichteten
Silberchloridemulsion in Kontakt gebracht. Danach werden die Bildempfangsschicht und die Emulsionsschicht wieder
voneinander getrennt.
Die Bildempfangsschicht zeigt ein positives Silberbild des zur Belichtung des lichtempfindlichen Materials verwendeten
Stufenkeils. Der belichtete Streifen hingegen zeigt ein bezüglich der Vorlage negatives Silberbild des Stufenkeils,
1 0 9 8 4 5 / 1 6 b y
BAD ORIGINAL
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials,
das aus einer auf eine Ce.llulosetriazetatunterlage aufgebrachten,
den in Beispiel 3 erwähnten, blaugrünen Farbstoff enthaltenden Silberbromidemulsion besteht, wird hinter einem
Stufenkeil belichtet und anschliessend durch kurzzeitiges Eintauchen mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung befeuchtet:
Pyrazin | auf | 10 | g |
Sulfaminsäüre | 20 | S | |
Wasser | 1000 | ml. | |
Danach wird die Emulsionsschicht des Streifens während 5 Sekunden mit einer Folie aus metallischem Blei in
Kontakt gebracht und anschliessend wieder von der Bleifolie getrennt.
Dann wird mit einer Thiosulfatlösung fixiert und
anschliessend gewässert.
Der Streifen zeigt sowohl ein blaugrünes Farbbild als auch ein Silberbild des zur Belichtung verwendeten Stufenkeils.
Farbbild und.Silberbild sind bezüglich der Vorlage negativ.
BAD ORIGINAL
10 9 8 4 5/1659
Ein Streifen eines handelsüblichen Schwarz-V/eiss
Negativfilms wird hinter einem Stufenkeil belichtet und anschliessend mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung
befeuchtet:
Pyrazin 10 g
Sulfaminsäure 20 g
Wasser auf 1000 ml.
Danach wird die Emulsionsschicht des Streifens während 5 Sekunden mit einer auf eine Polyesterunterlage aufgedampften
Schicht von metallischem Zinn in Kontakt gebracht und dann wieder von der Zinnschicht getrennt.
Danach wird der Streifen mit einem Thiosulfatbad " behandelt und anschliessend gewässert.
Der Streifen zeigt ein bezüglich der Vorlage negatives Silberbild. Die zur Entwicklung benützte Zinnschicht
wird während der Entwicklung bildmässlg geätzt, so dass man ein zur Vorlage positives Zinnbild erhält.
BAD ORIGINAL
109845/1659
Ein Streifen eines lichtempfindlichen Materials, das aus einer auf eine Trägerfolie aufgebrachten, Pyrazin
und den in Beispiel 3 genannten, blaugrünen Farbstoff enthaltenden
Silberbromidemulsionsschicht besteht, wird hinter einem Stufenkeil belichtet.
Danach wird die Emulsionsschicht des Streifens mit einer auf eine Kunststoffunterlage aufgetragenen Paste
der folgenden Zusammensetzung während 30 Sekunden in Kontakt gebracht:
Carboxymethylcellulose 10 g
Wasser 100 g
Kobaltpulver 15 g
Schwefelsäure 2n bis p„ = 0,7.
Π.
Danach wird der Streifen während einer halben Minute in ein Thiosulfat-Fixierbad eingetaucht und anschliessend
gewässert.
Der Streifen zeigt ein blaugrünes B'arbbild und ein
Silberbild des zur Belichtung verwendeten Stufenkeils. Beide Bilder sind bezüglich der Vorlage negativ.
BAD 10 9'845/16Ei 9
Beispiel 17
Ein Streifen einer auf einen transparenten Cellulosetriazetatträger
aufgebrachten Silberbromidemulsionsschicht wird hinter einem Stufenkeil belichtet und danach während
30 Sekunden in eine Lösung der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Pyrazin-N-oxid 1 g
Sulfaminsäure 2 g
Salzsäure , 37 % 1 ml
Polyäthylenglycol-tert.-dodecyl-
thioäther 1 Tropfen
Wasser auf 100 ml
Danach wird die feuchte Emulsionsschicht zum Zwecke der Reduktion von belichtetem Silberhalogenid zu metallischem
Silber mit einer Zinnfolie in Kontakt gebracht.
Nach 10 Sekunden wird der Streifen von der Zinnfolie getrennt, mit Wasser gewaschen und anschliessend mit einer sauren
Ammoniumthiosulfatlösung in der bekannten Weise fixiert.
Der Streifen zeigt ein bezüglich der Vorlage negatives Silberbild.
109845/1659
Beispiel l8
Es wird wie in Beispiel 17 verfahren, doch wird der Streifen nach der Belichtung während 30 Sekunden in
eine Lösung der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Pyrazin-di-N-oxid 1,1 g
Sulfaminsaure 2 g
Salzsäure, 37 % 1 ml
Octylphenolpolyäthylenglykol
(mit 9-10 Mol Aethylenoxyd) 1 Tropfen
Wasser auf 100 ml
Man erhält, wie in Beispiel 17, ein negatives Silberbild des zur Belichtung verwendeten Stufenkeile.
109845/1659
Es wird wie in Beispiel 17 verfahren, doch wird •der Streifen nach der Belichtung während 30 Sekunden in eine
Lösung der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
2,5-Dimethylpyrazin SuIfaminsäure
Salzsäure, 37 %
Salzsäure, 37 %
Polyäthylenglycol-tert.-dodecylthioäther
Wasser
Man erhält ein negatives Silberbid des zur Belichtung verwendeten
Stufenkeils.
1 | g |
2 | g |
1 | ml |
1 | Tropfen |
auf 100 | ml |
109845/1659
Beispiel 20
Ein Streifen des in Beispiel 17 beschriebenen, lichtempfindlichen Materials wird hinter einem Stufenkeil
belichtet und danach während 30 Sekunden in eine Lösung der
folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Phenasin, 0,5 g
gelöst in Tetrahydrofuran 50 ml
Citronensäure-monohydrat 10,5 g
Natriumhydroxid 1 g
Wasser 50 ml
Die nasse Emulsionsschicht des Streifens wird danach zur Entwicklung des Silberbildes mit einer Zinnfolie in Kontakt
gebracht. Nach 4 Minuten wird der Streifen von der Zinnfolie getrennt, mit Wasser gewaschen und danach mit einer sauren
Thiosulfatlösung fixiert. Der Streifen zeigt ein bezüglich
der Vorlage negatives Silberbild.
109845/1658
' _ 44 -
Ein Streifen eines handelsüblichen photographischen Vergrosserungspapiers wird hinter einem Stufenkeil belichtet
und danach während 30 Sekunden in eine Lösung der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Pyrazin-2-carbonsäure 0,25 g
) gelöst in Aethanol 100 ml
Schwefelsäure 0,1 ml
Octylphenolpolyäthylengly-
col (mit 9 bis 10 Mol
Aethylenoxyd) 1 Tropfen
Danach wird die feuchte Emulsionsschicht des Streifens zum Zwecke der Reduktion von belichtetem Silberhalogenid zu
metallischem Silber mit einem blanken Eisenblech in Kontakt gebracht. Nach 5 Minuten wird der Streifen vom Eisenblech
" getrennt, mit Wasser gewaschen und anschliessend in der bekannten
Weise mit einer sauren Thiosulfatlösung fixiert.
Der Streifen zeigt ein Silberbild, das bezüglich der Vorlage negativ ist.
109845/1659
Claims (1)
- Patentansprüche'-1/. Verfahren zur photographischen Entwicklung von Silbersalzen zu metallischem Silber mit Hilfe von höchstens zur Dihydrostufe reduzierten 1,4-Diazinverbindungen , dadurch gekennzeichnet, dass man diese Diazin-Entwicklersubstanzen aus weniger als bis zur Dihydrostufe reduzierten Diazoverbindungen, in saurem Medium mit Hilfe von schachtförmig angeordneten Reduktionsmitteln vor dem Entwicklungsvorgang und während des Entwicklungsvorganges erst erzeugt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Reduktionsmittel Metalle verwendet, die in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente über dem Silber und unter dem Aluminium stehen.3« Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Reduktionsmittel Kupfer oder Metalle verwendet, die in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente über Kupfer stehen,4. Verfahren nach Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet, dass man als Reduktionsmittel Eisen, Kobalt·, Nickel, Blei, Zinn oder Kupfer verwendet.10984 5/16595. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als 1,4-Diazinverbindungen weniger als bis zur Dihydrostufe reduzierte Pyrazine, Chinoxaline und Phenazine verwendet.6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als 1,4-Diazinverbindungen Chinoxaline der FormelV Λ ΛG G CGverwendet, worin R, und R„ zusammen einen sechsgliedrigen aromatisch-earbocyclischen Ring bilden und R.. und R2, Wasserstoff atome, Alkylgruppen, Phenylreste oder heterocyclische Reste bedeuten.7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass man als 1,4-Diazinverbindungen Chinoxaline der FormelV Λ Λο σ ο οΕ610 9 845/1659verwendet, worin R, und R? zusammen einen sechsgliedrigen aromatisch-carbocyelisehen Ring bilden, R_ ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe oder einen Phenylrest und Rg eine Acetylgruppe oder Benzoylgruppe bedeuten.8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch -gekennzeichnet, dass man als 1,4-Diazinverbindungen Pyrazine der Formel! ii
σ σ ' \ / \(-COOH)p-1verwendet, worin η, ρ und q ganze Zahlen, je im Wert von höchstens 3* bedeuten und r = 6-p-q ist.9· Verfahren nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, dass man als 1,4-Diazinverbindungen Phenazine der FormelR, N
1\C C• C GΆ2 Ν109845/1659verwendet, worin R1 und PU zusammen einen sechsgliedrigen aroamtisch-carboeyclischen Ring bilden, R„ und Rg je ein Wasserstoffatom oder R7 eine HgN-Gruppe und Rg ebenfalls eine HpN-Gruppe oder eine HO-Gruppe bedeuten.10. Verfahren nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, dass man als 1,4-Diaζinverbindungen weniger als bis zur Dihydrostufe reduzierte Chinoxaline, Pyrazine und Phenazine verwendet, die unsubstituiert oder durch 1 oder 2 niedrige Alkylgruppen, eine niedrige Alkylgruppe und ein Carbonsäureoder Acetylgruppe, eine Carbonsäuregruppe, eine Acetylgruppe oder eine d-Arabotetrahydroxybutylgruppe substituiert sind.11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Silber aus Silberhalogenid freigesetzt wird.W · 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Reduktionsmittel im Silbersalz enthaltenden photographischen Material schichtförmig verteilt befindet.13· Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Reduktionsmittel in einer Silbersalzemulsionsschicht befindet.109845/165914. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Reduktionsmittel in einer Hilfsschicht befindet,15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Reduktionsmittel in einer der Silbersalz enthaltenden Schicht benachbarten Hilfsschicht befindet.16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Reduktionsmittel enthaltende Hilfsschicht untrennbar mit der Silbersalzemulsionsschicht verbunden ist.17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Reduktionsmittel enthaltende Hilfsschicht von der Silbersalzemulsionsschicht leicht abgetrennt werden kann.18. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Reduktionsmittel enthaltende Hilfsschicht erst während der Entwicklung mit der Silbersalz enthaltenden Schicht in Kontakt gebracht wird..19. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Reduktionsmittel enthaltende Hilfsschicht eine aufgedampfte Metallschicht darstellt.1098A5/ 165920. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19* dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsmittel als in einer Schicht fein verteiltes Metall vorliegt.21. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsmittel in aufbrechbaren Kapseln schichtförmig verteilt vorliegt.22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwicklersubstanzen durch Reduktion von weniger als bis zur Dihydrostrufe reduzierten 1,4-Diazinverbindungen mit Hilfe von schichtförmig angeordneten Metallen in Gegenwart von Liganden, die mit Ionen des besagten Metalls Komplexe oder schwerlösliche Niederschläge bilden, erzeugt werden.1098 4 5/1659
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