DE1572304C - Lichtempfindliches Material zur bildweisen Herstellung säurefester Schichten auf metallischen Schichtträgern von Druckformen - Google Patents

Lichtempfindliches Material zur bildweisen Herstellung säurefester Schichten auf metallischen Schichtträgern von Druckformen

Info

Publication number
DE1572304C
DE1572304C DE1572304C DE 1572304 C DE1572304 C DE 1572304C DE 1572304 C DE1572304 C DE 1572304C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
layer
photosensitive material
gelatin
silver halide
colloid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Calvin Robert Rochester N.Y. Harvey (V.StA.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Eastman Kodak Co
Original Assignee
Eastman Kodak Co
Publication date

Links

Description

2 572 304
Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches Ma- dispergierte, hochsiedende organische Lösungsmittel
terial zur bildweisen Herstellung säurefester Schichten die Kolloidschutzschicht weiß oder opaleszent, so
auf metallischen Schichtträgern von Druckformen, daß sie leichter erkennbar ist. Der Photograph kann
das aus einem in Wasser nicht quellbaren Schicht- dann ohne Schwierigkeit erkennen, wann der an
träger, einer Abstreifschicht, einer ungehärteten KoI- 5 sich fast unsichtbare Schichtträger und die dünne
loidschutzschicht und einer ungehärteten Silberhalo- Äbstreifschicht vollkommen entfernt und die unter
genidemulsionsschicht besteht. . der Emulsionsschicht befindliche Kolloidschutzschicht
Es ist bekannt, zur Herstellung von säurefesten tatsächlich abgewaschen ist, so daß nur noch die Schichten für den Tiefdruck lichtempfindliche Ma- gehärtete Silberhalogenidemulsionsschicht auf der terialien zu verwenden, die aus einem Papierschicht- io Metalloberfläche zurückbleibt,
träger und einer mittels Bichromaten gegenüber Gegenstand der Erfindung ist ein lichtempfindultraviolettem und blauem Licht sensibilisierten pig- .. ■ liches Material zur bildweisen Herstellung säurefester mentierten Gelatineschicht bestehen. Die Verwen- Schichten.auf metallischen Schichtträgern von Druckdung derartiger lichtempfindlicher Materialien weist formen, das aus einem in Wasser nicht quellbaren jedoch verschiedene Nachteile auf. So muß die GeIa- 15 Schichtträger, einer Abstreifschicht, einer ungehärtine-Bichromatschicht wegen ihrer verhältnismäßig teten Kolloidschicht und einer ungehärteten Silbergeringen Empfindlichkeit bei der Bildaufnahme sehr halogenidemulsionsschicht besteht und dadurch gekräftig belichtet werden. Auch neigt die Gelatine kennzeichnet ist, daß in der ungehärteten Kolloiddazu, durch das Bichromat auch in Abwesenheit schutzschicht ein hochsiedendes organisches Lösungsvon Licht gehärtet zu werden, weshalb solche Ma- 20 mittel dispergiert ist.
terialien nur eine verhältnismäßig kurze Zeit auf- Der Schichtträger des lichtempfindlichen Materials bewahrt werden können. Schließlich sind solche licht- der Erfindung kann aus einem gewöhnlichen Filmempfindlichen Materialien auch nicht sehr form- schichtträger, beispielsweise aus Celluloseacetat, CeI-beständig und stabil. luloseacetatbutyrat oder Polystyrol, bestehen. Vor-
Es ist ferner bekannt, für die Herstellung von 25 zugsweise ist er etwa 0,13 bis 0,4 mm stark. Als säurefesten Schichten auf Metalloberflächen licht- besonders vorteilhaft haben sich form- und dimenempfindliche photographische Materialien zu ver- sionsstabile Schichtträgermaterialien, insbesondere z.B. wenden, deren lichtempfindlicher Bestandteil aus Polyester- und Polyamidfolien, Glasplätten und AIu-Silberhalogeniden besteht. Hierfür geeignet ist bei- miniumfolien, erwiesen. .
spielsweise ein durch gerbende Entwicklung ent- 30 Es kann auf den Schichtträger zunächst eine wickelbares lichtempfindliches Material, das aus Zwischenschicht aufgebracht werden. Diese kann, einem Schichtträger aus einem Celluloseester, einer wenn der Schichtträger aus einem Celluloseesterfilm Abstreifschicht, einer Schutzschicht und einer hieran besteht, beispielsweise aus einer etwa 0,05 mm dicken unmittelbar angrenzenden Gelatine-Silberhalogenid- Cellulosenitratschicht bestehen. Besteht der Schichtemulsionsschicht besteht (vgl. beispielsweise die USA.- 35 träger aus einer Polyesterfolie, so kann diese Zwischen-Patentschriften 2 650 877 und 2 650 878). Da die schicht aus solchen Materialien bestehen, wie sie . Schutzschicht zunächst an der äußeren Oberfläche üblicherweise zur Herstellung solcher Schichten auf des durch die Entwicklung der belichteten Emulsions- Polyesterfilmschichtträgern verwendet werden. Besteht schicht gebildeten Gelatinereliefs haftet, ist es erfor- der Schichtträger ζ. B. aus einer Polyolefinfolie, so derlich, nach der Übertragung des Gelatinereliefs 40 kann deren Oberfläche vor dem Auftragen einer auf eine Metalloberfläche die Schutzschicht vor der Zwischenschicht noch zusätzlich vorbehandelt werden, eigentlichen Ätzung zu entfernen. beispielsweise mit verschiedenen Oxydationsmitteln
Es hat sich jedoch gezeigt, daß der oxydierte Ent- oder physikalisch durch Elektronenbestrahlung,
wickler dazu neigt, während der Entwicklung aus Die auf den Schichtträger als nächste Schicht auf-
der Silberhalogenidemulsionsschicht weiter in die 45 getragene Abstreifschicht kann beispielsweise aus
meist Gelatine enthaltende Schutzschicht zu wandern, v einem Mischpolymerisat aus Äthylacrylat und Acryl-
wo er die Gelatine ebenfalls härten kann. Infolge- nitril in Form eines Hydrosols bestehen, das noch eine
dessen ist es häufig schwierig, die Schutzschicht zu bei der Emulsionspolymerisation zugesetzte ober-
eritfernen, und es können deshalb leicht Beschädi- flächenaktive Verbindung enthält und dem außerdem
gungen des Gelatinerelief bildes auftreten. 5° noch eine bestimmte Menge Gelatine zugesetzt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein lichtempfind- Ein geeignetes Polyäthylacrylatacrylnitril kann z.B.
liches Material zur Herstellung säurefester Schichten durch Polymerisation von 60 bis 90 Gewichtsteilen
auf metallischen Schichtträgern von Druckformen Äthylacrylat und 40 bis 10 Gewichtsteilen Acrylnitril
anzugeben, das so aufgebaut ist, daß der Schicht- erhalten werden. Das Verhältnis von Hydrosol zu
träger und die Abstreifschicht leicht abgelöst und 55 Gelatine, bezogen auf Gewichtsteile Trockensubstanz,
die Kolloidschutzschicht leicht abgewaschen werden kann in der Abstreifschicht z.B. etwa 90:10 bis
können, ohne das Gelatinereliefbild dadurch zu 85:15 betragen und beträgt vorzugsweise etwa $7:13.
beschädigen. Das gelatinehaltige Hydrosol wird in der Weise auf
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe dadurch den Schichtträger bzw. die Zwischenschicht aufgelöst werden kann, daß durch Dispergierung eines 60 getragen, daß auf eine Fläche von etwa 0,09 m2 etwa hochsiedenden organischen Lösungsmittels in der 0,1 bis 1,0 g, vorzugsweise 0,3 bis 0,4 g (festes) Misch-Kolloidschutzschicht, d.h. in der unter der Emul- polymerisat und Gelatine entfallen,
sionsschicht liegenden, vorzugsweise aus Gelatine An Stelle einer Abstreifschicht des vorstehend bebestehenden Zwischenschicht, die Neigung dieser schriebenen Typs lassen sich auch andere Schichten Schicht, von dem oxydierten Entwickler gehärtet 65 verwenden, die in lichtempfindlichen Materialien zu werden, stark verringert wird. Dies hat zur Folge, üblicherweise als Abstreifschichten verwendet werden, daß sich eine solche Schutzschicht sehr viel leichter Besteht der Schichtträger des lichtempfindlichen entfernen bzw. abwaschen läßt. Auch macht das photographischen Materials aus einer Polyesterfolie,
so kann auf diese Folie auch eine Cellulosenitratzwischenschicht aufgetragen werden, die zusätzlich eine den Polyesterschichtträger weichmachende Verbindung, z. B. Resorcin oder eine andere alkohollösliche Verbindung, wie beispielsweise Trichloressigsäure, Orcin oder Chloralhydrat, enthält. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des lichtempfindlichen Materials der Erfindung weist der Polyesterschichtträger jedoch keine weitere Zwischenschicht auf, d. h., auf den Schichtträger wird direkt eine Cellulosenitratabstreifschicht aufgetragen, die zweckmäßig etwa 0,000635 bis 0,008 mm dick ist.
Über der Abstreifschicht ist eine ungehärtete Kolloidschutzschicht, insbesondere eine Gelatineschicht, angeordnet, in der erfindungsgemäß ein hochsiedendes organisches Lösungsmittel dispergiert ist. Als geeignete Lösungsmittel haben sich insbesondere in Wasser unlösliche organische Verbindungen von niederem Molekulargewicht und mit einem Siedepunkt, der über 1750C liegt, erwiesen. Geeignet sind beispielsweise die in der USA.-Patentschrift 2 322 027 beschriebenen kristalloiden Lösungsmittel. Als ganz besonders vorteilhaft hat sich Tri-o-kresylphosphat erwiesen. Die das dispergierte hochsiedende organische Lösungsmittel enthaltende Gelatineschutzschicht wird vorteilhafterweise so aufgetragen, daß auf eine Fläche von etwa 0,09 m2 der Abstreif schicht etwa 400 bis 700 mg Gelatine und etwa 200 bis 800 mg des hochsiedenden organischen Lösungsmittels, insbesondere des kristalloidalen Lösungsmittels, entfallen.
Auf diese Kolloidschutzschicht, die auch als Lichthofschutzschicht dienen kann und deren Gelatine-
OH anteil ungehärtet ist, wird schließlich eine Silberhalogenidemulsionsschicht aufgebracht, deren Kolloid ebenfalls aus praktisch ungehärteter Gelatine besteht. Die Silberhalogenidemulsionsschicht besitzt vorzugsweise, in Wasser eingetaucht, einen Schmelzpunkt von weniger als etwa 49° C.
Das Silberhalogenid der Emulsionsschicht besteht vorzugsweise aus Silberchloridbromid. Andere geeignete Silberhalogenide sind z. B. Silberbromid,
ίο Silberjodid und Silberchlorid. Die Silberhalogenidemulsionsschicht wird vorzugsweise in der Weise auf die das hochsiedende organische Lösungsmittel enthaltende Kolloidschutzschicht aufgetragen, daß auf etwa 0,09 m2 Fläche 200 bis 350 mg Silber und 800 bis 1400 mg Gelatine entfallen.
Die bildmäßig belichtete Silberhalogenidemulsionsschicht kann in den Bildbezirken durch einen sogenannten härtenden oder gerbenden Entwickler gehärtet werden, der entweder in der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst oder in der Entwicklerlösung enthalten ist. Ein geeigneter gerbender Entwickler ist z. B. Brenzkatechin oder Hydrochinon oder eine andere aromatische Polyoxyverbindung. Ist der der Silberhalogenidemulsion zuzusetzende Entwickler unlöslich, so kann er in einem ölartigen, hochsiedenden organischen Lösungsmittel mit einem Siedepunkt von etwa 175°C, z. B. in einem in der in der USA.-Patentschrift 2 322 027 beschriebenen kristalloidalen Lösungsmittel dispergiert werden. Gerbende Entwickler, die in der Silberhalogenidemulsionsschicht untergebracht werden können, sind beispielsweise auch Chlorhydrochinon und Gentisinsäure sowie Verbindungen der allgemeinen Formel
OH
I R I I oder
\ί/'Λ/
OH
worin R einen Methylen- oder bthylenrest oder ein Sauerstoff- oder Schwefelatomy edeutet und worin der gesättigte Ring gegebenenfalls auch noch substituiert sein kann. Als besonders geeignet hat sich beispielsweise 3,6-Dioxybenzonorbornan erwiesen.
Verbindungen dieses Typs sind beispielsweise in Ber., 62, S. 2337 (1929), und in J. of Org. Chem., 29, S. 588 (1964), beschrieben.
Ist der gerbende Entwickler in der Silberhalogenidemulsionsschicht untergebracht, so wird die belichtete Emulsionsschicht zum Entwickeln in ein alkalisches Bad eingetaucht, wobei der Entwickler aktiviert und die Silberhalogenidemulsion in den belichteten Bezirken gehärtet wird. Die entwickelte Silberhalogenidemulsionsschicht wird dann in bekannter Weise fixiert und gewaschen, worauf sie gegen den metallischen Schichtträger, beispielsweise gegen eine Kupferoberfläche, gepreßt wird. Anschließend wird der Schichtträger von dem Rest des lichtempfindlichen photographischen Materials, der dabei auf der Kupferoberfläche zurückbleibt, abgestreift. Wird danach mit warmem Wasser unter gleichzeitigem Reiben gewaschen, so können die Abstreif schicht, die Kolloidschutzschicht und die ungehärteten Flächen der Silberhalogenidemulsionsschicht des lichtempfind-
OH
liehen Materials vollständig entfernt werden, während gleichzeitig ein Reliefbild auf der Metalloberfläche zurückbleibt.
In der Zeichnung ist ein lichtempfindliches Material nach der Erfindung dargestellt. Es besteht aus einem Schichtträger 10, der Abstreifschicht 11, der die Lösungsmitteldispersion enthaltenden Kolloidschutzschicht 12 und der lichtempfindlichen Emulsionsschicht 13.
Die Kolloidschutzschicht 12 kann gegebenenfalls einen Lichthofschutzfarbstoff enthalten und beispielsweise mit Glyzerin oder einem anderen Weichmacher plastifiziert sein.
Als Lichthofschutzfarbstoffe in der Gelatineschutzschicht können z. B. Kongorot; der durch Kupplung von diazotierter 2-Naphthylamin-6,8-disulfonsäure mit einer äquimolaren Menge Chromotropsäure erhältliche Farbstoff; der durch Kupplung von diazotierter l-Naphthylamin-4-sulfonsäure mit einer äquimolaren Menge l-Naphthol-4-sulfonsäure erhältliche Farbstoff; Tartrazin oder gegebenenfalls auch gelbes Carey Lea-Silber oder Mangan(lV)-oxyd in einer Menge von beispielsweise etwa 0,7 bis 0,8 g pro etwa 0,09 m2 verwendet werden.
Ist das lichtempfindliche Material ein direktpositives
Material, so kann unter der Silberhalogenidemulsionsschicht eine verschleierte Emulsionsschicht als zusätzliche Schicht angeordnet sein. In diesem Falle kann der in der oberen Emulsionsschicht nicht verbrauchte Entwickler in die darunterliegende verschleierte Schicht wandern und dort entsprechend dem in der oberen Schicht gebildeten negativen Bild ein positives Bild bilden, wonach die obere Schicht zusammen mit den ungehärteten Teilen der verschleierten Emulsionsschicht weggewaschen werden kann.
Gemäß einer anderen speziellen Ausführungsform des lichtempfindlichen Materials der Erfindung kann eine Entwicklungskeime enthaltende ungehärtete Schicht unter der Silberhalogenid-Emulsionsschicht angeordnet und das belichtete Material nach einem Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren unter Verwendung von gerbenden Entwicklern entwickelt werden, so daß in der die Keime enthaltenden, im übrigen jedoch silberhalogenidfreien Schicht ein positives, gehärtetes Gelatine-Silberbild erhalten wird. Die obere Schicht sowie die ungehärteten Flächen der die Entwicklungskeime enthaltenden Schicht können dann durch Waschen mit warmem Wasser entfernt werden.
Schließlich können auch sogenannte »Trockenverfahren« angewendet werden, um die belichtete Silberhalogenidemulsionsschicht des lichtempfindlichen Materials der Erfindung zu entwickeln, wobei ein nichtwäßriges Lösungsmittel, das bei Raumtemperatur fest ist und den gerbenden Entwickler gelöst enthält, auf die Silberhalogenidemulsionsschicht aufgetragen und das belichtete Material dann durch ■Erwärmen auf eine geeignete Temperatur entwickelt wird. Auch kann das nichtwäßrige Lösungsmittel sowohl mit der Silberhalogenidemulsion als auch dem gerbenden Entwickler gemischt werden, und die Entwicklung des belichteten Materials kann durch Wärmeanwendung erfolgen.
B e i sp i e 1 1
Es wurde ein für die bildweise Herstellung einer säurefesten Schicht auf einer Metalloberfläche für den Tiefdruck geeignetes lichtempfindliches Material hergestellt, das folgendermaßen aufgebaut war:
Der Schichtträger bestand aus einer Polyesterfolie, auf der eine etwa 0,0025 mm dicke Abstreifschicht aus Cellulosenitrat angeordnet war. Die Kolloidschutzschicht bestand aus einer Tartrazin enthaltenden Gelatineschicht mit 570 mg ungehärteter Gelatine auf etwa 0,09 m2, die außerdem 500 mg dispergiertes o-Trikresylphosphat pro 0,09 ma enthielt. Die hierauf aufgebrachte Silberhalogenidemulsionsschicht bestand aus einer praktisch ungehärteten Gelatine-Silberchloridbromidschicht, die auf etwa 0,09 m2 1130 mg Gelatine, 260 mg Silber und 110 mg 3,6-Dioxybenzonorbornan enthielt.
Dieses Material wurde belichtet und in den folgenden Lösungen entwickelt und stabilisiert.
Lösung A,
bestehend aus 75 g Natriumcarbonat-Monohydrat; 58 g Natriumhydroxyd und 28 g Kaliumbromid, gelöst in 11 Wasser. Aktivierungszeit : 30 bis 60 Sekunden bei Raumtemperatur.
Lösung B,
bestehend aus 50 g Natriumsulfit, gelöst in 11 Wasser. Behandlungszeit: 30 Sekunden bei Raumtemperatur.
Lösung C,
bestehend aus 50 g Zitronensäure und 50 g Natriumchlorid, gelöst in 11 Wasser, Behandlungszeit: 30 Sekunden bei Raumtemperatur.
Das Material wurde dann etwa 5 bis 10 Minuten, d. h. bis es salzfrei war, mit Leitungswasser von 270C gewaschen und danach getrocknet.
Das getrocknete Material wurde mit der Emulsionsseite nach unten gegen eine nasse Metalloberfläche gedrückt, wonach sich der Schichtträger leicht entfernen ließ. Die Abstreifschicht sowie die Gelatineschutzschicht unter der Emulsionsschicht ließen sich dann mit warmem Wasser leicht entfernen. Sobald die Gelatineschutzschicht durch das warme Wasser erweicht war, konnte auch die Abstreifschicht mühelos abgelöst werden. Da die Gelatineschutzschicht wegen ihrer weißen Opaleszenz leicht zu erkennen war, ließ sich ohne weiteres feststellen, wann die ungehärteten Flächen der ursprünglichen Emulsionsschicht vollständig abgewaschen waren.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
Es wurde ein lichtempfindliches Material, wie im Bespiel 1 beschrieben, hergestellt, jedoch ohne Dispersion eines hochsiedenden organischen Lösungsmittels in der Gelatineschutzschicht. Nach dem Entwickeln wie im Beispiel 1 wurde das Material gegen eine feuchte Metallfläche gepreßt. Es zeigte sich, daß die Abstreifschicht und die Gelatineschutzschicht nur schwierig zu entfernen waren. Auch war es, da die Gelatineschutzschicht praktisch unsichtbar war, schwierig zu entscheiden, wann diese vollständig entfernt war.
Beispiel 3
Es wurden eine Reihe lichtempfindlicher Materialien, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, wobei jedoch die Menge der Lösungsmitteldispersion in der Gelatineschutzschicht variiert wurde. Die mit den aus der folgenden Tabelle zu entnehmenden Lösungsmitteldispersionskonzentrationen erhaltenen Versuchsergebnisse sind in der Tabelle zusammengestellt.
Material
Nr.
Milligramm hochsiedendes
organisches Lösungsmittel
pro 0,09 m2
Abstreif
eigenschaften
50 1
2
3
4
ohne
500
300
100
schlecht
gut
gut
schlecht
Die Gelatine-Lösungsmittel-Dispersionen wurden hergestellt, indem das organische Lösungsmittel einer Gelatinelösung in geeigneter Konzentration zugesetzt und die Mischung dann durch eine Kolloidmühle, wie in der USA.-Patentschrift 2 322 027 beschrieben, geschickt.
Obgleich Gelatine ein besonders vorteilhaftes Bindemittel für die Kolloidschutzschicht darstellt, können auch andere Kolloidbindemittel, die durch Einwirkung gerbender Entwickler härtbar sind, z. B. Polyvinylalkohol, verwendet werden. Auch können den Schichten die verschiedensten Zusätze, die solchen Schichten üblicherweise einverleibt werden können, zugesetzt werden.
Das lichtempfindliche. Material der Erfindung eignet sich für die verschiedensten, bekannten Tiefdruck- oder Gravürverfahren zur Herstellung von Druckplatten. Es kann beispielsweise,\während es sich in wirksamem Kontakt mit einern^ Bild befindet oder einem anderen Element, z.B. dem.,bifdweise modulierten, von einer photoelektrischen '..Äbt^stvorrichtung herrührenden Lichtbündel ausgesetzt^ist,.-..kurz belichtet werden, wodurch in. der Silberh^lqgenidemulsionsschicht: ein latentes Bild erzeugt :%jr^.,· Purch die nachfolgende κ* Bildentwicklung wird die Gelatine der Silberhalogenidemulsionsschicht unterschiedlich gehärtet, d. h. insbesondere in der Umgebung der entwickelten Silberhalogenidkörper des Bildes unlöslich gemacht, so daß, : wenn das nach der Entwicklung fixierte, gewaschene und getrocknete lichtempfindliche Material an eine nasse Metalloberfläche gepreßt und die löslich gebliebenen Teile der ursprünglichen Gelatineemulsionsschicht, die also den Nichtbildflächen entsprechen, sowie die Gelatineschutzschicht, anschließend abgewaschen bzw. die dünne Abstreifschicht und der Schichtträger mechanisch entfernt worden sind, ein gehärtetes Bildrelief auf der Metalloberfläche zurückbleibt.
Enthält die Silberhalogenidemulsionsschicht des lichtempfindlichen Materials der Erfindung selbst keinen gerbenden Entwickler, so kann das belichtete Material beispielsweise wie folgt entwickelt und stabilisiert werden:
30
a) Baden bei 2O0C während 2 Minuten in einem Entwickler folgender Zusammensetzung:
p-Methylaminophenolsulfat (Elon)... 1,0 g
Hydrochinon 2,0 g
Pyrogallol 6,0 g
Natriumsulfit 9,0 g
Kaliumbromid 1,5 g
Natriumsulfat 75,0 g
Kaliummetabisulfit 5,0 g
mit Wasser auf 1 Liter aufgefüllt;
b) 15 Sekunden Abtropfenlassen der Flüssigkeit;
c) 2 Minuten entwickeln bei 200C durch Eintauchen 4S in eine alkalische Lösung folgender Zusammensetzung:
Trinatriumphosphat 100,0 g
Natriumsulfat 75,0 g
Phosphorsäure (85 %) 5 ml
mit Wasser auf 1 Liter aufgefüllt;
•d) 15 Sekunden Abtropfenlassen der Flüssigkeit; 60 Sekunden Spülen in einem pro Liter der wäßrigen Lösung 100 g Natriumacetat enthaltenden Bad von 2O0C;
•e) 5 Minuten Fixieren bei 200C in einem Bad folgender Zusammensetzung:
Natriumthiosulfat 240,0 g
Natriumsulfit, wasserfrei 10,0 g
Natriumbisulfit 25,0 g
Eisessig 20,0 ml
mit Wasser auf 1 Liter aufgefüllt; f) 5 bis 10 Minuten Waschen in fließendem Wasser; g)' 60 Sekunden Eintauchen bei Raumtemperatur in eine Lösung folgender Zusammensetzung:
Netzmittellösung 10,0 ml
Semicarbazid-a-hydrochlorid 1,0 g
Ammoniak (28%) 10,0 ml
mit Wasser auf % Liter aufgefüllt;
; ! ■: ij "·■ ■' : :
h) Entfernen vöü 'überschüssiger Flüssigkeit und Trocknen bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur. HO-
Danach läßt sich der Schichtträger des lichtempfindlichen Materials wie folgt bequem abstreifen und die ungehärtete Gelatine entfernen:
1. Das entwickelte, fixierte und getrocknete Material wird mit der Emulsionsseite nach unten auf die angefeuchtete Oberfläche eines Kupfergravürzylinders oder einer entsprechenden Kupferplatte ausgerollt;
2. der Zylinder oder die Platte werden 1 bis 3 Minuten lang mit fließendem Wasser bei einer Temperatur von etwa 4 bis 15°C besprüht;
3. der Schichtträger wird vorsichtig abgelöst und die an dem Kupferzylinder oder der Kupferplatte haftende Emulsionsschicht 3 bis 5 Minuten mit Wasser einer Temperatur von etwa 38 bis 49 0C gewaschen, wobei auf dem Zylinder oder der Platte ein unterschiedlich gehärtetes Gelatine-Silberbild von wechselnder Stärke zurückbleibt;
4. der Zylinder oder die Platte werden mit 8O0ZoJgC11I Alkohol abgespült.
Der das Reliefbild enthaltende Zylinder oder die Platte werden schließlich wie folgt geätzt:
Nachdem diejenigen Stellen der Kupferoberfläche, die von dem Reliefbild nicht geschützt sind, jedoch nicht mitgeätzt werden sollen, zuvor durch Auftragen von z. B. Asphalt abgedeckt worden sind, wird das Kupfer geätzt, beispielsweise mit einer Eisen(III)-chloridlösung, wodurch die Kupferoberfläche im umgekehrten Verhältnis zur Dicke und Härte der auf der Kupferoberfläche vorhandenen Gelatine unterschiedlich tief geätzt wird und somit Reliefbilder erzeugt werden.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Lichtempfindliches Material zur bildweisen Herstellung säurefester Schichten auf metallischen Schichtträgern von Druckformen, bestehend aus einem in Wasser nicht quellbaren Schichtträger, einer Abstreifschicht, einer ungehärteten Kqlloidschutzschicht und einer ungehärteten Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß in der ungehärteten Kolloidschutzschicht ein hochsiedendes organisches Lösungsmittel dispergiert ist.
2. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ungehärtete Kolloidschutzschicht als Kolloid Gelatine enthält.
3. Lichtempfindliches Material nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schichtträger aus einem Polyesterfilm und die Abstreifschicht aus Cellulosenitrat bestehen und daß die Silberhalogenidemulsionsschicht als Ent-
wicklerverbindung eine Verbindung der allgemeinen Formel enthält:
oder R
OH
10
worin R einen — CH2 — oder — CH2 — CH2 —-Rest oder ein Sauerstoff- oder Schwefelatom bedeutet.
4. Lichtempfindliches Material nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolloidschutzschicht ein Lichthofschutzpigment oder einen Lichthofschutzfarbstoff enthält.
5. Lichtempfindliches Material nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidemulsionsschicht als Kolloid Gelatine enthält.-
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE927307C (de) Verfahren zur photographischen Reproduktion von Druckschriften od. dgl.
DE2026252B2 (de) Schnellverarbeitung von photographischem Material
DE1447643A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines photographischen Reliefbildes sowie photographischesMaterial zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE1422857A1 (de) Verfahren zum Entwickeln von photographischem Material,insbesondere fuer die Farbphotographie
DE1572304B2 (de) Lichtempfindliches material zur bildweisen herstellung saeurefester schichten auf metallischen schichttraegern von druckformen
DE1572304C (de) Lichtempfindliches Material zur bildweisen Herstellung säurefester Schichten auf metallischen Schichtträgern von Druckformen
DE2214924A1 (de) Diffusionsübertragungsbildempfangsmaterialien
DE2309511A1 (de) Materialien zur herstellung einer druckplatte
DE2323742A1 (de) Bildaufnahmematerialien fuer das silbersalzdiffusionsuebertragungsverfahren und verfahren zu deren herstellung
DE1622933A1 (de) Mehrschichtiger Film,der zur Aufzeichnung photographischer Bilder geeignet ist
DE1547947B2 (de) Silbersalzdiffusionsverfahren zur herstellung positiver bilder auf metalloberflaechen
DE1597769A1 (de) Zuvor lichtempfindlich gemachte Druckplatte
DE2305978A1 (de) Photoplattenherstellungsverfahren und vorrichtung hierfuer
DE2117877A1 (de) Verfahren zur photographischen Entwicklung von Silbersalzen zu metallischem Silber
DE1772280A1 (de) AEtz-Resistfilm zur Erzeugung von Resistschichten auf Tiefdruckplatten,-zylindern u.dgl.
DE2005300B2 (de) Photographisches verfahren zur herstellung von farbbildern nach dem farbdiffusionsuebertragungsverfahren
DE1447621A1 (de) Photographisches Reproduktionsverfahren und Material zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE1200680B (de) Photographisches Material zur Herstellung eines Reliefbildes
DE1922240C2 (de) Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern durch Schnellverarbeitung
DE1901193A1 (de) Verfahren zur Bildung von Polymerisatbildern
DE2053287A1 (de) Lichtempfindliche Photoresist Masse
DE1772146C3 (de) Verfahren zur Herstellung von photographischen Farbbildern
AT225030B (de) Verfahren und Filmmaterial zum Erzeugen eines photographischen Übertragungsbildes
DE1772402A1 (de) AEtzresistfilm
DE1447643C (de) EntwicklerOxydationsprodukt-Diffusionsverfahren