DE24983C - Neuerungen in hydraulischen Hebevorrichtungen - Google Patents
Neuerungen in hydraulischen HebevorrichtungenInfo
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- B66B9/00—Kinds or types of lifts in, or associated with, buildings or other structures
- B66B9/04—Kinds or types of lifts in, or associated with, buildings or other structures actuated pneumatically or hydraulically
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 3B: Hebezeuge.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. März 1883 ab.
Beim Niedergange des Hubkolbens wird das Wasser aus dem Hubcylinder durch das Gewicht
von Kolben und Korb in einen Cylinder gedrückt, dessen Kolben entsprechend dem Druck des Wassers, welches er empfangen soll,
belastet ist. Das abgehende Druckwasser wird benutzt, um eine hydraulische Pumpe zu treiben,
welche einen Theil des Wassers in die ursprüngliche Druckkammer zurückführt. Der belastete
Cylinder kann das Wasser von verschiedenen Hebevorrichtungen erhalten; in solchem Falle
genügt eine Pumpenvorrichtung für das gesammte Wasser. In einfach wirkenden Hebevorrichtungen
kann dieser Cylinder auch fortfallen und Abwasser unmittelbar zu den Pumpen
gehen, welche grofs genug sein müssen, um dasselbe entsprechend dem Zuflufs sofort zu
beseitigen. Die Pumpen sind so gebaut, dafs sie jede Wassermenge zurückpumpen können,
welche ihnen durch die Belastung des niedergehenden Korbes zugeführt wird.
Im Pumpwerk sind drei oder mehr Druckcylinder und Kolben neben einander angeordnet.
Die Pumpencylinder sind den Druckcylindern gegenüber gestellt und werden durch eine Verbindungsstange
bewegt, welche in einem Gleitstück befestigt ist, das in einer Schleife geht. Die Schleife ist an einem Ende drehbar und
durch ein kurzes Glied an der Kolbenstange des Arbeitscylinders befestigt. Letztere hat
stets gleichen Hub, aber mittelst der Schleife kann der Hub der Pumpe verändert werden,
wobei der Pumpenkolben den gröfsten Hub hat, wenn der Korb die schwerste Last niederführt.
Fig. ι ist ein Querschnitt einer gewöhnlichen hydraulischen Hebevorrichtung, bei welcher A
der Hauptcylinder, B dessen Kolben bedeutet, der in diesem Falle von einem in der Zeichnung
fortgelassenen Kraftsammler gespeist wird. Das Wasser tritt durch das Rohr C ein, welches
einen Dreiweghahn D trägt, durch den sowohl das Speisewasser zum Cylinder A, als auch beim
Niedergang das Abwasser von A zum Cylinder E geleitet werden kann, dessen belasteter Kolben
als Gegengewicht dient und dadurch die bisher gebräuchlichen Gegengewichte und Ketten unnöthig
macht. Das in E gespannte Abwasser geht durch das Rohr G zu dem in Fig. 2 dargestellten
Pumpenwerk, welches einen Theil des Speisewassers in den Kraftsammler zurückdrückt,
während das Abwasser der Druck cylinder L sich in dem Gefäfs /, Fig. 3, ansammelt.
Die Pumpencylinder J empfangen das Wasser durch das Abgangsrohr der Druckcylinder.
Die Fig. 4 und 5 zeigen in Ansicht und Grundrifs das Pumpwerk in unmittelbarer
Verbindung mit einer einzelwirkenden Hebevorrichtung, Fig. 6, ohne Anwendung des belasteten
Cylinders E. Die Maschine hat drei oder mehr Druckcylinder L und jedem derselben
gegenüber einen Pumpencylinder J. Die Druckcylinder sind durch das Rohr G mit dem
Hubcylinder A verbunden. D ist der Dreiweghahn. Die Kolben der Cylinder L sind jeder
durch ein Glied mit je einem Gleitstück und einer Schleife M verbunden, welche bei N drehbar
an dem gegenüberstehenden Pumpenkolben gelagert ist, so dafs, obschon der Druckkolben
stets den gleichen Hub macht, doch der Pumpenkolben einen veränderlichen Hub erhalten kann,
indem das Gleitstück in der Schleife verstellt wird. Die Verstellung erfolgt selbsttätig in
folgender Weise.
Ein kleiner Cylinder O steht mit dem Hubcylinder
A durch das Zweigrohr P in Verbindung. Der Kolben dieses kleinen Cylinders
wirkt gegen einen belasteten Hebel Q, dessen Gewicht Ji durch die Kolbenstange S auf dem
Hebel Q verschoben wird, welcher mittelst der in T auf- und absteigenden Führung und Gelenkstangen
mit R verbunden ist. Wenn die verschiedenen Theile die Stellung der Fig. 4
haben, so ist der Hub vom Druck- und Pumpenkolben der gleiche, sobald indefs im Cylinder A
durch Belastung des Korbes eine Druckerhöhung eintritt, wird der Kolben in dem kleinen
Cylinder O verschoben und drückt das Gewicht R, den Hebel Q und das damit in Verbindung
gesetzte Gleitstück in der Schleife M aufwärts, wodurch der Hub der Pumpe J verlängert
und entsprechend mehr Wasser in den Kraftsammler gedrückt wird.
Zur Beseitigung der bisherigen Gegengewichte und Ketten dienen folgende Vorrichtungen. In
Fig. 7 ist A der Hubcylinder, B der Kolben, welcher den Korb trägt. Der zweite Cylinder E
mit dem Kolben B'" steht durch das Rohr C mit dem Cylinder A in Verbindung. Unmittelbar
neben E ist ein dritter Cylinder F angebrächt,
dessen Kolben B" von unten in denselben eintritt. Die beiden Kolben .3" B'" sind
durch Lenkstangen G G', die punktirt gezeichnet sind, mit den Schwingen HH verbunden, welche
in dem festen Lager X drehbar sind. Der Raum zwischen den beiden Kolben der Cylinder E
und A ist mit Wasser gefüllt, welches während des Betriebes wechselnd von einem Cylinder
in den anderen steigt. Wenn der Dreiweghahn D die Druckwasserleitung nach F öffnet, geht der
Kolben B" und mit ihm durch die Uebertragung GH der Kolben B'" abwärts. Letzterer
verdrängt das Wasser aus E, drückt es in den Hubcylinder A und bewegt dadurch die
Hebevorrichtung. Wird der Hahn D verstellt, so tritt die entgegengesetzte Bewegung ein;
der Hubkolben B sinkt mit dem Korb, und ihr Gewicht drückt die Kolben B" B'" aufwärts.
Diese beiden Kolben bewegen sich stets zusammen in der gleichen Richtung, welche
derjenigen des Hubkolbens entgegengesetzt ist. Der Kolben B" kann nötigenfalls mit Gewichten
Z belastet werden. Der Verbrauch an Speisewasser ist hiernach nur derjenige, welcher
erforderlich ist, die wirkliche Last zu heben und die entstehende Reibung zu überwinden.
Der Inhalt des Cylinders F und die Stellung der zugehörigen Lenkstange zum Hebel H hängt
von dem Druck des Speisewassers ab; wenn die Verbindung weiter vom Drehpunkt X entfernt
gelegt wird, übt er eine gröfsere Wirkung gegen den Hubkolben aus als im umgekehrten
Falle. Beim Steigen des Hubkolbens B nimmt dessen in das Druckwasser eingetauchter Theil
beständig ab und das Wasser hinter demselben verliert so viel an Wirkung, wie die der Hublänge
des Kolbens entsprechende Wassersäule wiegt. Wenn der Kolben niedergeht, erhält er
einen beständig wachsenden Widerstand aus demselben Grunde.
Diese Schwankungen können ausgeglichen werden durch Aenderungen in dem Druck des
Speisewassers. Die Erfinder erreichen dieses dadurch, dafs die Kolben B" B'" mit der
Schwinge H durch einen Zwischenmechanismus verbunden werden, dessen Stellung von der
Stellung der Hebevorrichtung beeinflufst wird und das Verhältnifs der Hebelübertragung
gegen H ändert. Wie bei Fig. 7 ersichtlich, ist die Stange G mit dem Hebel W verbunden,
der durch ein Gleitstück im Schlitz U sich verschiebt. Der Hebel W ist mit dem Winkelhebel
V verbunden. Sobald der Kolben B"' im Cylinder E niedersinkt, wird das Gleitstück
durch V dem Drehpunkt X näher gebracht, wodurch dem Kolben und Hebel H eine gröfsere
Hebelwirkung ertheilt wird. Statt dieser Einrichtung könnte man auch mit demselben Erfolg
den Drehpunkt X des Hebels H verschiebbar anordnen.
Fig. 8 zeigt eine Abänderung der in Fig. 7 dargestellten Einrichtung. Die Länge des
Hebels W ist gleich der Entfernung des Gleitstückes vom Drehpunkt X. Der Hebel W ist
bei X' so gelagert, dafs das entgegengesetzte Ende des Hebels einen Weg beschreibt, welcher
die beiden äufsersten Stellungen des Gleitstückes schneidet.
In Fig. 9 ist die Anordnung der Hebel und Gleitstücke noch etwas anders getroffen. Der
Hebelmechanismus W ist in diesem Falle bei X' am Mauerwerk drehbar gelagert, und sobald der
Kolben i?"' im Cylinder E sinkt, wird die Lenkstange G gegen den Drehpunkt des Hebels H
gedrückt, indem der Winkelhebel an H befestigt ist.
Bei teleskopartigen hydraulischen Hebevorrichtungen werden^ die einzelnen Theile des
Kolbens bisher meistens durch äufsere Ringe am unteren Ende mit inneren Ringen am
oberen Ende unter einander gehalten. Die wirkende Oberfläche jedes Theiles ist dann die
äufsere Oberfläche des Rohrstückes plus der Oberfläche des oberen inneren Ringes. Diese Gesammtoberfläche
ist stets gröfser, als zum Heben des Theiles erforderlich, und der Ueberdruck bewirkt, dafs derselbe aufwärts gegen den vorangehenden
Theil drückt, letzterer wieder auf den höher gelegenen u. s. w., bis alle den
mittelsten Theil aufwärts stützen; wenn aber der äufsere Theil seinen Weg zurückgelegt hat,
verlieren die übrigen Theile dessen Stütze, und .»es entsteht ein Stofs, der sich bei jedem Theil
wiederholt. Die Erfinder vermeiden diesen Stofs dadurch, dafs sie die Theile dicht schliefsend
ohne die ringförmigen äufseren Vorsprünge herstellen und dadurch die wirkende Oberfläche
jedes Theiles verkleinern.
Die Fig. io und ii zeigen Querschnitte des
Teleskoprohres, dessen Theile mit ι, 2, 3, 4
bezeichnet sind. Jeder Theil mit Ausnahme des obersten trägt am unteren Ende ein inneres
Rohr, und jedes dieser Rohre hat am oberen Ende einen vorspringenden Ring 5, der in dem
inneren, nach oben folgenden Rohr gleitet und sich auf ein inneres Rohr 6 stützt, welches am
unteren Ende des höher gelegenen Rohres befestigt ist. Am Untertheil des äufseren Cylinders
ist eine Stange befestigt, die ebenfalls an ihrem oberen Ende einen Ring trägt und verhindert,
dafs die Rohre zu weit ausgezogen oder gar von einander getrennt werden. Eine Gewichtsäusgleichung
der einzelnen Rohrtheile kann durch aufgelegte Gewichte Z erfolgen. Diese
teleskopartigen Hebevorrichtungen können durch die vorher beschriebenen Einrichtungen getrieben
werden.
Fig. 11 zeigt eine Abänderung zum Zusammenhalten
der Rohrtheile. Jedes untere Rohrende trägt ein Paar Vorsprünge (s. auch Fig. 12), mit 7, 7 bezeichnet, durch welche
Hängebolzen gehen, die in die Vorspränge des nächsten Theiles hineinreichen und den Hub
begrenzen. Diese Vorsprünge sind versetzt angeordnet, so dafs sie von einander frei gehen.
In der durch Fig. 13 und 14 dargestellten
hydraulischen Hebevorrichtung hat ein waagrecht angeordneter Druckkolben einen mehrfach
kürzeren Hub als der Hub des Korbes, und die Uebersetzung der Bewegung erfolgt durch
Kettenrollen. Am hinteren Ende des Hubcylinders A ist über demselben eine Welle gelagert,
welche zwei Kettentrommeln 8 und 9 trägt, von denen die eine so viel mal gröfser
als die andere ist, wie der Weg des Hebekorbes gröfser ist als der des Druckkolbens.
Um die kleinere Trommel ist eine Kette 10 gelegt, welche am Kopf des Druckkolbens B
befestigt ist. Eine zweite Kette ist um die gröfsere Trommel gewickelt, geht zum oberen
Ende der Hebevorrichtung und trägt den Korb. Wenn der Druckkolben durch Zuführung des
Druckwassers herausgedrückt wird, wickelt sich die Kette von der kleineren Trommel ab,
während die zur gröfseren Trommel gehörige Kette sich aufwickelt und den Korb hebt. Der
Kolben B wird hierbei infolge der schrägen Richtung der zugehörigen Kette von seinem
vorderen Ende gestützt, wodurch die Reibung verringert wird.
Claims (8)
1. An einer direct wirkenden hydraulischen Hebevorrichtung ohne Gegengewichte und
Ketten die Einrichtung, dafs das Kolben- und Korbgewicht mit Hülfe des Abwassers
ein Pumpwerk direct treibt, welches mit einer Vorrichtung versehen ist, durch die
sich der Hub der Pumpen entsprechend dem Druck des Hubkolbens selbsttätig
ändert.
2. An einer hydraulischen Hebevorrichtung, in welcher der Korb auf seinem ganzen Weg
von dem Druckkolben getragen wird, die Einrichtung, das Gewicht von Kolben und Korb durch einen besonderen Cylinder auszugleichen,
dessen Kolben durch Hebelübersetzung mit einem Treibkolben und Cylinder verbunden ist.
3. An direct wirkenden hydraulischen Hebevorrichtungen die Einrichtung eines Pumpwerks
mit veränderlichem Hub, welches selbstthätig wirkt und zum Kraftsammler, Druckwassergefäfs oder zu anderen benutzten
Druckquellen einen Theil des Speisewassers zurückführt, entsprechend der Belastung
des Korbes plus dem Eigengewicht von Korb und Hebekolben.
4. An hydraulischen Hebevorrichtungen die dargestellten und vorstehend beschriebenen
Einrichtungen zum Ausgleichen der Gewichtsänderungen des Hubkolbens bei wechselnder Eintauchung derselben in das
Druckwasser.
5. An teleskopartigen hydraulischen Hebevorrichtungen die Verbindung des Ausgleichcylinders,
Druckcylinders, der Hebel und Lenkstangen, wobei die Last der wechselnd
wirkenden Oberfläche des Hubkolbens, entstehend durch aufser Arbeit tretende Rohrtheile
des Kolbens, durch wechselnden Druck unter demselben ausgeglichen wird.
6. An teleskopartigen hydraulischen Hebekolben die Einrichtung innerer ringförmiger Vorsprünge
nach Fig. 10 bezw. äufserer Verbindungsstangen nach Fig. 11 und 12, zum
Zweck, die Rohrtheile zu hindern, zu weit aus einander zu gehen.
7. An teleskopartigen hydraulischen Hebevorrichtungen die Anwendung äufserer Belastungsgewichte
Z zur Gewichtsausgleichung der einzelnen Theile.
8. An waagrecht liegenden hydraulischen Hebevorrichtungen mit Uebersetzung des Hubes
durch Ketten die Anordnung der Zugkette 10, Fig. 13 und 14, in der Weise, dafs dieselbe
vom Kolben B aus schräg aufwärts geht und den Kolben stützt, zum Zweck, die
Reibung zu verringern.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2479818A (en) * | 1944-07-24 | 1949-08-23 | Carie Felix O De | Incinerator |
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