DE248462C - - Google Patents

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DE248462C
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potassium
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DENDAT248462D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/04Chlorides
    • C01D3/08Preparation by working up natural or industrial salt mixtures or siliceous minerals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 248462 — KLASSE 12/. GRUPPE-4
A. WERNICKE in HALLE a. S.
des Gegenstromprinzips.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1908 ab.
In den Chlorkaliumfabriken wird das in den Kühlräumen auskristallisierte Chlorkalium einem Reinigungsprozeß unterworfen, den man als Deckprozeß bezeichnet.
Ganz allgemein wird das Decken auf folgende Weise vorgenommen: Das in den Kühlräumen kristallisierte Chlorkalium wird, nachdem es in die sogenannten Deckbottiche, große, konische Gefäße von mehreren Kubikmetern inhalt, durch Menschenkraft hineintransportiert worden ist, in diesen Bottichen mit Wasser oder sogenannter Decklauge überdeckt. Nachdem das Wasser oder die Decklauge längere Zeit auf das in den Bottichen befindliche Salz
*5 eingewirkt und eine größere Menge Steinsalz gelöst hat, wird es abgesaugt. Dieses Aufspritzen des Wassers oder der Decklauge und das Absaugen der Lauge von dem zurückgebliebenen Chlorkalium wird so lange wieder- holt, bis das Chlorkalium die gewünschte Reinheit erlangt hat. Um ein o.8prozentiges Salz herzustellen, sind etwa 5 Stunden zur Durchführung der Deckoperation nötig.
Es wurde nun von der Erfinderin mit Er-
*5 folg versucht, dieses umständliche, zeitraubende Deckverfahren, dessen Ausführung große, teure Anlagen und viele Menschen erfördert, durch ein Deckverfahren im Gegenstrom zu ersetzen, zu dessen Durchführung eine neue.
Vorrichtung konstruiert worden ist.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dieser Vorrichtung dargestellt.
Fig. ι ist ein Längsschnitt,
Fig. 2 ein Querschnitt derselben.
In einem durch Scheidewände a in Abteilungen oder Stufen geteilten Troge c drehen sich, durch eine gemeinsame Welle d angetrieben, innerhalb der einzelnen Abteilungen konische Trommeln 0, welche an der Außenwandung schraubenförmig gewundene Flacheisen f und außerdem an dem Rande, der sich am größeren Trommeldurchmesser befindet, sowohl innerhalb wie außerhalb gelochte Becher g und h tragen. Zwischen je zwei Trommeln ist auf der betreffenden Scheidewand eine Schurre i befestigt.
Die Scheidewände sind an ihrer" Oberkante mit Aussparungen b und b1 versehen, welche wechselseitig versetzt sind.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist die folgende:
Auf der einen Seite der Vorrichtung wird Wasser durch einen Hahn eingelassen, während auf der anderen Seite das zu deckende Chlorkalium kontinuierlich und möglichst mechanisch in das Innere der ersten Trommel eingeführt wird. Infolge der Drehung und der Konizität der Trommeln wird das Chlorkalium unter fortwährender Durchmischung mit dem im Gegenstrom fließenden Wasser bzw. mit der Decklauge an das andere Ende der Trommel befördert, wo es die an der Innenseite der Trommel befestigten gelochten Becher g erfassen, um es nach möglichst weitgehender
(2. Auflage, ausgegeben am iS. December 1912J
Trennung von der anhaftenden Lauge in die erste Schurre i zu heben, auf welcher es in die zweite Trommel gleitet, wo sich derselbe Prozeß wiederholt. Von Abteilung zu Abteilung und von Trommel zu Trommel wird also das Chlorkalium im Gegenstrom zu der von Stufe zu Stufe dünner und für Steinsalz aufnahmefähiger werdenden Deckflüssigkeit geführt. Um nun die Deckflüssigkeit nach Möglichkeit auszunutzen, wird diese von Abteilung zu Abteilung durch die gegenseitig versetzten Aussparungen b und δ1, die an der Oberkante der Scheidewände α sich befinden., geleitet und so gezwungen, im Zickzack durch den Trog c hindurchzugehen und den denkbar längsten Weg zu machen. Es ist also völlig ausgeschlossen, daß Decklauge in einem für Steinsalz ungesättigten Zustand die Vorrichtung verläßt. Da das zu deckende Chlorkalium größere Mengen Chlormagnesium mitbringt, so reichert sich an der Chlorkaliumeinführungsseite das Chlormagnesium in der Decklauge innerhalb der ersten Abteilungen ziemlich stark bis zu 8 bis 9 Prozent an. Da nun die An-Wesenheit von Chlormagnesium die Löslichkeit des Chlorkaliums beschränkt, so fällt in der ersten Abteilung der Vorrichtung Chlorkalium aus der Decklauge aus. Wenn nun auch dieses Ausfällen des Chlorkaliums an sich insofern ein Vorzug des Gegenstromdeckverfahrens ist, als die Decklauge mit einem sehr geringen Chlorkaliumgehalt abfließt, so muß doch dafür Sorge getragen werden, daß dieses abgeschiedene Salz kontinuierlich und mechanisch in den Deckprozeß wieder eingeführt wird. Das geschieht durch die an der Außen-' wandung der Trommeln e befestigten schraubenförmig gewundenen Flacheisen f, welche das am Boden des Troges c sich ansammelnde Chlorkalium in die gelochten Außenbecher h schieben, aus denen es in die betreffende Schurre i und in die nächste Trommel fällt.
Die Vorzüge, die sich aus der Verwendung
der neuen Vorrichtung ergeben gegenüber dem bisher allgemein angewandten periodischen Deckverfahren in Bottichen, sind nun folgende :
Die Kosten einer Anlage des neuen Systems betragen etwa 8000 Mark, also etwa 8 bis 10 Prozent einer bisher üblichen Anlage. Da die Kaliwerke sich ohne Ausnahme infolge der geringen Beteiligungsquote in einer wirtschaftlichen Depression befinden und neuen Werken nur sehr geringe Absatzbeteiligungen zuerkannt werden, so ist es für diese neuen Werke von allergrößtem Interesse, möglichst wenig Kapital in ihren Anlagen festzulegen. Die neue Vorrichtung entspricht also einem dringenden Bedürfnis dieser Industrie nach billigen und dabei doch leistungsfähigen Anlagen.
Während, wie schon oben gesagt wurde, der Deckprozeß für o.8prozentiges Chlorkalium nach dem alten Verfahren etwa 5 Stunden dauert, ist er unter Benutzung der neuen Vorrichtung' in ebensoviel Minuten beendet.
Was von den Anlagekosten soeben gesagt ist, gilt auch für die Betriebskosten. Da eine besondere Wartung der neuen Vorrichtung nicht nötig ist, besonders dann nicht, wenn sie in Verbindung mit einem kontinuierlichen mechanischen Kristallisationsverfahren arbeitet, so werden die gesamten Löhne,' die die Bedienung einer alten Anlage erfordert, gespart.
Ein weiterer Vorzug, der mit der neuen Vorrichtung erreicht wird, ist der, daß ein völlig schlammfreies Produkt erzielt werden kann, da die im Gegenstrom fließende Decklauge sämtlichen Schlamm, der noch im Salz vorhanden ist und der durch die Bewegung der Trommeln aufgewirbelt wird, wegführt. Hierdurch unterscheidet sich der Arbeitsgang mit der neuen Vorrichtung ganz wesentlich von dem heute üblichen periodischen Bottichverfahren. Während bei dem letzteren Verfahren der Schlamm sich im Chlorkalium anreichert, und zwar um so mehr, je höherprozentig das Chlorkalium ist, weil eben infolge der leichten Löslichkeit des Chlorkaliums ein hoher Prozentsatz dieses Salzes von der Decklauge weggelöst wird, so daß also in dem höherprozehtigen Chlorkalium mehr Schlamm oder Unlösliches vorhanden ist als bei den niederprozentigen Salzmarken, ist unter Verwendung der neuen Vorrichtung der Schlammgehalt bei den höheren Marken niedriger, was eigentlich der Fall sein sollte, weil man im vorliegenden Falle zwecks Herstellung höherer Salzsorten einen stärkeren Wasserstrom fließen lassen muß, der naturgemäß mehr Schlamm wegführt.
Es hat sich ferner gezeigt, daß in der neuen Deckvorrichtung eine höher gesättigte Steinsalzlösung erzielt werden kann, als dies bei den bisher üblichen Deckverfahren möglich ist. Die aus der Vorrichtung abfließende Lauge hat einen Gehalt von 13 bis 14 Prozent Steinsalz, während sonst die sogenannte erste Decklauge nur 9 bis-10 Prozent Steinsalz enthält. Da also hier ungefähr 30 Prozent Steinsalz mehr in Lösung vorhanden ist, ergibt sich daraus, daß man auch ungefähr 30 Prozent weniger Wasser in den Deckprozeß einzuführen braucht. Dies ist insofern ein großer Fortschritt, als das beim Decken eingeführte Wasser später im weiteren Verlauf der .Chlorkaliumfabrikation wieder verdampft werden muß. Bei größeren Fabriken, die viel g8prozentiges Chlorkalium herstellen, bedeutet das eine Verdampfungsersparnis von1 100 cbm Wasser und mehr in 24 Stunden.
Zum Schluß ist noch auf die große Lei- iao
stungsfähigkeit der neuen Vorrichtung hinzuweisen, welche bis zu 2000 bis 3000 cbm in Stunden beträgt und sie deswegen als ganz besonders geeignet für die größeren Chlorkaliumfabriken erscheinen läßt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Vorrichtung zum kontinuierlichen Decken von Chlorkalium unter Benutzung desGegenstromprinzips, dadurch gekennzeichnet, daß in einem durch Scheidewände (a), die gegeneinander versetzte Aussparungen (b, bl) an ihrer Oberkante haben, in Abteilungen geteilten Trog (c) durch eine gemeinsame Welle (d) angetriebene konische Trommeln (e) sich drehen, die an ihrer Außenwand schraubenförmig gewundene Flacheisen (f) zum Transport von ausgefälltem Chlorkalium und außerdem innen und außen Becher (g, h) mit Lochungen tragen, wobei die Drehung der Trommeln dazu dienen soll, das Chlorkalium im Gegenstrom zur zickzackartig fließenden Decklauge zu füh-.ren und außerdem den noch im Chlorkalium vorhandenen Schlamm so aufzuwirbeln, daß ihn die Decklauge mitnehmen kann.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2411158A1 (fr) * 1977-12-08 1979-07-06 Ppg Ind Canada Ltd Procede de purification du chlorure de potassium cristallin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2411158A1 (fr) * 1977-12-08 1979-07-06 Ppg Ind Canada Ltd Procede de purification du chlorure de potassium cristallin

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