DE2462476C3 - Modifizierte Elastomere - Google Patents
Modifizierte ElastomereInfo
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Description
CH,=C—R5
R1. 1 .R+
R1. 1 .R+
10
15
in der R), R2, R3, R, und R5 Alkylreste oder
Wasserstoffatome darstellen, auf
(b) ein Polybutadien, einen Styrol-Butadien-Kauischuk, Äcryiniirii-Buiadicfi-Kauischuk oder einen Butylkautschuk, ein Polychloropren, Äthylen- Vinylacetat-Copolymerisat, Äthylen-Propylen-Copolymerisat, einen lösungspolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuk, ein eis-Polybutadien oder Polyisopren.
(b) ein Polybutadien, einen Styrol-Butadien-Kauischuk, Äcryiniirii-Buiadicfi-Kauischuk oder einen Butylkautschuk, ein Polychloropren, Äthylen- Vinylacetat-Copolymerisat, Äthylen-Propylen-Copolymerisat, einen lösungspolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuk, ein eis-Polybutadien oder Polyisopren.
2. Modifizierte Elastomere gemäß Anspruch I, hergestellt durch Pfropfcopolymerisation der Komponenten
(a) und (b) und zusätzlich von (c) jo 4-Hydroxystyrol, 4-Hydroxy-a-methylstyrol und/
oder deren im Benzolkern alkylierten Derivaten, wobei (c) in geringeren Mengen als (a) verwendet
wfd.
3. Verwendung der modifizierten Elastomeren η
nach Anspruch 1 als Beschichtungsmittel.
20
25
Es ist bekannt, daß Elastomere zur Herstellung von Gummi im allgemeinen einer speziellen Weiterverarbettung,
beispielsweise einer Vulkanisation oder Vernetzung, unterzogen werden müssen, wodurch ihre
Verwendungsmöglichkeiten und ihre Verarbeitbarkeit eingeschränkt werden. Um diese spezielle Wciterverar
beitung und die beim Vulkanisieren auftretenden Schwierigkeiten zu vermeiden, müssen die Elastomeren
selbst reaktionsfähig gemacht werden. Die beim Vulkanisieren der Elastomeren auftretenden Schwierigkeiten
können erheblich verringert werden, wenn in die Elastomeren selbst bestimmte reaktionsfähige Reste
eingeführt werden. Die dann entstehenden reaktionsfähigen Elasiomeren können dank ihrer Reaktionsfähigkeit
einem weiten Verwendungsbereich zugeführt werden.
Die vorstehend angegebenen Gründe erfordern also die Entwicklung von modifizierten elastomeren Polymerisaten,
die zusätzlich zu den für das Polymerisat charakteristischen Eigenschaften reaktionsfähige Gruppierungen
oder Zentren, zum Beispiel durch Verwendung von Phenolverbindungen, in ihren Molekülen
enthalten.
Es gibt einige Veröffentlichungen über die Polyrrterl·
sation Von phenolischen Verbindungen» die eine olefinische Doppelbindung in der α-Stellung der
Seitenkette aufweisen. Aus diesen Veröffentlichungen ist bekannt, daß bei Verwendung Von herkömmlichen,
für die radikalische Polymerisation eingesetzten Initiatoren die Polymerisation nur schwierig durchführbar ist.
Aus der JP-OS Nr. 15 496/1972 ist bekannt, daß ein
phenolisches Copolymerisat dadurch hergestellt werden kann, daß man die Phenolverbindung mit einem
konjugierten Diolefin in Gegenwart eines für die radikalische Polymerisation üblichen Initiators copolymerisiert.
Die Copolymerisation gemäß diesem Verfahren erfordert jedoch nicht nur die Verwendung
eines organischen Lösungsmittels, sondern erfordert auch äußerst komplizierte Maßnahmen. Das Polymerisationsgemisch
muß nämlich zuerst durch Abkühlen verfestigt, dann wieder auf Raumtemperatur erwärmt
und schließlich bei der erforderlichen Temperatur polymerisiert werden. Die Ausbeute beträgt nur 20 bis
30 Prozent der Theorie, weshalb dieses Verfahren großtechnisch nicht interessant ist. Der Grund für die
niedrige Ausbeute beruht vermutlich darauf, daß die Phenolverbindung, die bei der Copolymerisation verwendet
wird, als Monomeres wenig stabil ist, da sie eine Hydroxylgruppe in der p-Stellung zum Kohlenstoffatom
aufweist, an das eine Seitenkette mit einer olefinischen Doppelbindung in der α-Stellung gebunden
ist. Sie wandelt sich unter Freisetzen eines Wasserstoffatoms oder durch Dimerisierung oder Trimerisierung in
eine stabile Form um. wodurch die Copolymerisation schwierig wird oder sich leicht ein unerwünschtes
Homopolymerisat bildet.
Aus diesem Grunde kann das Copolymerisat, das die Funktion eines phenolischen Copolymerisats hat, nur
ohne die für das Diolefin- Polymerisat charakteristischen Eigenschaften hergestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, modifizierte elastomere Polymerisate mit phenolischen
Hydroxylgruppen an der Seitenkette zu schaffen, die zusätzlich zu den für das Polymerisat charakteristischen
Eigenschaften reaktionsfähig sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe eignet sich nach der Erfindung der in den Ansprüchen gekennzeichnete
Gegenstand.
Der Ausdruck »Alkylrest« bedeutet für Ri, R2, Rj und
R4 Reste mit I bis 10 Kohlenstoffatomen und für R5
einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt sind Alkylreste mit I bis 4 Kohlenstoffatomen.
Die Methylgruppe ist besonders bevorzugt
Das erfindungsgemäß eingesetzte 3-Hydroxystyrolderivat ist ein kationisch oder radikalisch polymerisierbares
Monomeres der angegebenen Formel. Spezielle Beispiele für dieses Monomeres sind
3-Hydroxystyrol. 3-Hydroxy-nt-metuyIstyrol,
3- Hydroxy-4 methylstyrol.
J-Hydroxy-4,6-dimethylstyrol.
3- Hydroxy-4 methylstyrol.
J-Hydroxy-4,6-dimethylstyrol.
ppyy
3-HydΓoxy■4-tert.-butylstyΓol.
3-Hydroxy-4.6-di-tert.butylstyrol,
3 Hydroxy^-mcthyl-a-methylstyrol,
3-Hydroxy-4■ιsopΓopylstyΓol.
3-Hydroxy-4,f)-dimethyl-<%-melhylstyrol,
3-Hydroxy-4-isopropyl-1c·methylstyrol,
3-Hydroxy-4.6-diisopropyI-*-methylstyrol,
3-Hydroxy-4-tert.-butylit-methylstyrol.
3-Hydroxy-4,6-di-tert^butyUo^methylstyrol,
3^Hydroxy-4^nonylstyrol und
S-Hydroxy^nonyl-a'tTiethylslyrol.
3-Hydroxy-4.6-di-tert.butylstyrol,
3 Hydroxy^-mcthyl-a-methylstyrol,
3-Hydroxy-4■ιsopΓopylstyΓol.
3-Hydroxy-4,f)-dimethyl-<%-melhylstyrol,
3-Hydroxy-4-isopropyl-1c·methylstyrol,
3-Hydroxy-4.6-diisopropyI-*-methylstyrol,
3-Hydroxy-4-tert.-butylit-methylstyrol.
3-Hydroxy-4,6-di-tert^butyUo^methylstyrol,
3^Hydroxy-4^nonylstyrol und
S-Hydroxy^nonyl-a'tTiethylslyrol.
Diese 3-Hydroxystyrolderivate können einzeln oder im
Gemisch eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäß eingesetzte 3-Hydroxysty^
rolderivat der angegebenen Formel kann anteilig noch
4-HydroxystyroI, 4-Hydroxy-a-methylslyroI und/oder
deren im Benzolkern allcylierte Derivate, jedoch in
geringeren Mengen als das 3-Hydroxystyrolderivat selbst, enthalten.
Als Elastomere für die Pfropfcopolymerisation
werden Äthylen-Propylen-Copolymerisate, lösungspolymerisierte
Styrol-Butadien-Kautschuke, cis-Polybutadien und Polyisopren eingesetzt Sie werden durch
Verwendung eines anionischen oder anionischen Koordinations-PoIymerisationsinitiators,
z. B. eines Ziegler-Katalysators oder eines AlkyHHhiumkatalysators, hergestellt
Außerdem kommen als Elastomere Polybutadien, Styrol-Butadien-Kautschuke, Acrylnitril-Butadien-Kautschuke,
Butylkautschuk, Chloroprenkautschuk und Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisate in Frage. Sie wer- ts
den durch Anwendung eines kationischen oder radikalischen Polymerisaüonsinitiators hergestellt
Die Pfropfcopolymerisation kann als Emulsions-, Lösungs-, Block- oder Suspensionspolymerisation, gegebenenfalls
in Gegenwart eines Polymerisationsinitiators,
bei Temperahiren von 0 bis 30O0C. vorzugsweise
40 bis 200° C, durchgeführt werden.
Als Emulgatoren können nichtionigene, anionaktive,
kationaktive oder amphotere oberflächenaktive Verbindungen verwendet werden. Als Lösungsmittel verwen-
det man ein Lösungsmittel, das die Monomeren und Initiatoren zwar löst, aber nicht mit ihnen reagiert.
Beispiele hierfür sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol und Toluol, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie n-Hexan und Cyclohexan, halogenierte Kohlen wasserstoffe, wie Methylcblorid und Methylenchlorid, und
Äther, wie Tetrahydrofuran.
Als Polymerisationsinitiatortn eiget -_-n sich beispielsweise
Hydroperoxide, wie Cumolhydroperoxid und p-Menthanhydroperoxid, Persäuren un ' deren Ester,
wie Peressigsäure und Kaliumpersulfat, Peroxide, wie· Laurylperoxid und Benzoylperoxid, sowie Azoverbin
düngen, wie 2^'-AzobisisobutyronitriI, oder deren Gemische.
Die Polymerisationszeit ist je nach den vorstehend genannten Variationsmöglichkeiten verschieden lang,
beträgt aber im allgemeinen höchstens 48 Stunden.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen modifizierten Elastomeren, die an den Seilenketten
phenolische Hydroxylgruppen aufweisen, zeigen nicht nur eine ausgezeichnete Vernetzbarkeit unter Aufrechterhalten
der für kautschukartige Polymerisate charakteristischen Eigenschaften, sondern weisen auch
eine hervorragende thermische Stabilität Haftfähigkeil und Klebrigkeit auf und sind mit Phenolkerne
enthaltenden Polymeren gut verträglich.
Das erfindungsgemäßc Verfahren kam deshalb
vorteilhaft für die Modifikation von Butadien-Einheiten enthaltenden Kautschuken, wie Polybutadien, eis-Polybutadien,
Styrol-Butadien-Kautschuk und Acrylnitril-Butadien-Kautschuk,
eingesetzt werden, deren Eigenschaften in mancher Hinsicht einer Verbesserung bedürfen, beispielsweise hinsichtlich Vernetzbarkeit.
thermischer Stabilität. Haftfähigkeit, Klebrigkeit und Verträglichkeit mit Phenolkerne enthaltenden Polymeren.
Die erhaltenen elastomeren Polymerisate können
föf übliche Verwendungszwecke eingesetzt werden, beispielsweise als Trockenkautschuk oder Latex. Besonders
in Form von Latex lassen sich die modifizierten Elastomeren gut in der Textil- und Papierindustrie
einsetzen oder als Anstrichmittel, Klebrigmacher, Klebstoffe und Beschichtungsmittel verwenden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Teil- und
Prozentangaben beziehen sich auf dqs Gewicht, sofern nicht anderes angegeben ist
Die Pfropfcopolymerisation von Polybutadien und einem Gemisch aus 3- und 4-Hydroxy-Ä-raethylstyroI im
Mengenverhältnis 7 :3 wird in einem 1 Liter fassenden Glasgefäß, das mit einem Rührer ausgerüstet ist, mit
folgenden Bestandteilen durchgeführt:
Bestandteile | Menge, |
Gewichts | |
teile | |
Polybutadienlatex, als Feststofianteil | 100 |
3- und 4-Hydroxy-ff-methyIstyrol (7:3) | 5 |
Cumolhydroperoxid | 0,75 |
Natriumsalz der hydrierten Abietinsäure | 2,0 |
(Natriumrhodinat) | |
Natriumpyrophosphat | 0,5 |
Natriumhydroxid | 0,15 |
Natriumsalz einer kondensierten Alkyl- | 0,15 |
naphthalinsulfonsäure | |
Glucose | 1,0 |
FeSO4-7 H2O | 0,01 |
Wasser (einschließlich des im Latex | 160,0 |
enthaltenen Wassers) |
Die Pfropfcopolymerisation wird 6 Stunden unter Stickstoff als Schutzgas bei 65 bis 85°C durchgeführt
und durch Versetzen mit Methanol beendet Die erhaltene Emulsion wird mit Magnesiumsulfat versetzt,
um das Polymerisat auszusalzen, das dann mit Wasser gewaschen und getrocknet wird. Man erhält 104 Teile
eines elastomeren Polymerisats. Unter Verwendung eines Soxhlet-Extraktors werden 10 g des erhaltenen
Polymerisats mit Aceton in einen Aceton-löslichen Teil und einen Aceton-unlöslichen Teil getrennt Auf diese
Weise wird das Homopolymerisat des Hydroxy-Ä-methylstyrols aus dem Polymerisat abgetrennt
Der Aceton-lösliche Teil wird durch Verdampfen des Acetons als Feststoff (0,12 g) aus der Acetonlösung
abgetrennt Die Pfropfausbeute des 3- und4-Hydroxy-<xmethylstyrols
beträgt somit etwa 55 Prozent
In einem 2 Liter fassenden Glasgefäß, das mit einem Rührer ausgerüstet ist wird unter Stickstoff eine Lösung
aus lOOTeilen eis-Polybutadien in lOOOTeilen Toluol bei
65°C kräftig gerührt und mit einer Lösung von 1,2 Teilen Laurylperoxid in Toluol versetzt. Innerhalb
IStunde wird bei 65°C durch einen Tropftrichter eine Lösung von 4 Teilen 3-Hydroxy-4-tert-bulylstyrol in
Toluol eingetropft Mit fortschreitender Umsetzung scheidet sich ein in Toluol unlösliches Produkt ab.
Nach beendeter Umsetzung wird das aus Toluol-Iösliehen
und Toluol-unlösliehen Anteilen bestehende
Reaktionsgemisch in eine große Menge Acetoi gegeben. Es scheidet sich ein Pfropfcopolymerisat ab,
das abfiltriert und bei 6O0C getrocknet wird. Man erhält
102,8 Teile eines elastomeren Polymerisats mit einer MooneyViskosität (MLi +4) Von 45, gemessen bei
1000C. Die Pfropfausbeute des 3-Hydroxy-4-tert-butylstyrols
beträgt etwa 70%.
Claims (1)
1. Modifizierte Elastomere mit phenolischen Hydroxylgruppen an der Seitenkette, hergestellt
durch Pfropfcopolymerisation von
(a) 0,5 bis 10 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der Elastomerkomponente (b) eines 3-Hydroxysiyrolderivats
der allgemeinen Formel
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