DE2461921B2 - Pelletmaterial mit einer geringeren Stickstoffoxidemission zum Herstellen von Sintererz für die Eisenerzeugung - Google Patents
Pelletmaterial mit einer geringeren Stickstoffoxidemission zum Herstellen von Sintererz für die EisenerzeugungInfo
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Description
65
Die Erfindung betrifft ein Pelletmaterial zum Herstellen von Sintererz für die Eisenerzeugung, bei
welchem die Stickoxidbildung während des Sintervorgangs inhibiert wird, welches aus Eisenerz, Rückgut,
Kalkstein und Koks in Form kleiner Teilchen mit einer Verbundstruktur aus einem Erzkern und einer Außenschale
besteht.
Gesintertes Erz ist ein unerläßliches Ausgangsmaterial für die Eisenherstellung bei der Massenproduktion
von Roheisen guter Qualität in einem großen Hochofen. Ein derartiges Erz kann durch Vermischen von
gepulverten Erzen, Kalkstein, Koks oder (gesintertem) Rückgut hergestellt werden, wobei man den Koks in
dem Gemisch verbrennen lüßt und das Gemisch durch die Verbrennungswärme sintert. Die Abgase aus dem
Sintervorgang enthalten dabei NO, oder verschiedene Stickstoffoxide. Dieses NO1 stellt den Hauptbestandteil
des photochemischen Smogs dar. Es ist daher ein schwerwiegendes Problem, die Emission von NO1 aus
Gründen des Umweltschutzes zu verhindern.
In Gmelin — Durrer, »Metallurgie des Eisens«,
Bend la, 1964, Seiten 343/344a ist die Verwendung von
äußerst fein pulverisiertem Eisenerz, wie Eisenstaub (als »fein pulverisiertes Material« bezeichnet), beschrieben,
das bei der Eisen- oder Stah'herstellung anfällt.
Falls die fein pulverisierten Erze, d. h. die fein pulverisierten Materialien, bei welchen der Anteil an
Teilchen mit einer Größe von 125 μ oder weniger, in den
gesamten Materialien 10% oder etwas mehr beträgt, vermischt und als Sintermaterial verwendet werden, so
lassen sich Pseudoteilchen mit der erforderlichen Festigkeit nicht durch die übliche Vorbehandlung
erzeugen. Derartige Pseudoteilchen zerbrechen vielmehr bei der Handhabung oder während des Beschikkens
in die Sintervorrichtung, wodurch eine Durchlüftung während des Sintervorganges verhindert wird. Aus
diesem Grund muß der Gehalt an fein pulverisierten Materialien in der Gesamtmaterialmenge genau geregelt
werden.
Aufgrund dieser Tatsachen muß eine Granulier- oder Mischvorrichtung verwendet werden, die eine stärkere
Agglomerier- oder Granulierwirkung als eine gewöhnliche Granuliervorrichtung aufweist, oder es muß eine
Mischvorrichtung verwendet werden, und das agglomerierte oder granulierte Material muß zu einem
Naßgranulat geringer Teilchengröße von etwa 6 bis 7 mm (sogenanntes Kleingranulat) verarbeitet werden,
das eine andere Größe wie die üblichen Pseudoteilchen des üblichen Sintermaterials aufweist, das den groben
Teilchen in dem üblichen Erzmaterial entspricht.
Der in der genannten Literaturstelle beschriebene Stand der Technik bezieht sich auf ein Verfahren, bei
welchem nur die fein pulverisierten Materialien und nicht das übliche Erzmaterial granuliert werden.
Im Gegensatz hierzu beruht das Wesen der Erfindung auf der Tatsache, daß die Verteilung oder Anordnung
des Kokses in den Pseudoteilchen (Granulat) des Sintermaterials so geregelt wird, daß während des
Sintervorgangs nur eine sehr geringe NOv-Emission
eintritt.
Die Erfindung und die genannte Literaturstelle unterscheiden sich also grundsätzlich hinsichtlich der
Aufgabe und des herzustellenden Granulats.
Außerdem wird der zum Sintern erforderliche pulverförmige Koks bei dem bekannten Verfahren nicht
im Verlauf der Herstellung des Kleingranulats aus dem fein pulverisierten Material zu dem Erzmaterial
zugegeben, wodurch sich dieses Verfahren grundsätzlich von der Erfindung unterscheidet.
Bei dem bekannten Verfahren befindet sich selbstverständlich, falls ein Hochofen verwendet wird, pulverför-
miger Koks in dem Staub, so daß das Minigranulat auch etwas pulverförmigen Koks enthalten kann. Dieser
pulverförmige Koks stammt jedoch lediglich aus dem im Gebläseofen teilweise pulverisierten Koks, und daher
unterscheidet sich dieser pulverisierte Koks grundsätz- ■>
lieh von dem üblichen pulverförnugen Koks zum Sintern, dessen Teilchenverteilung oder zuzugebende
Menge genau geregelt werden kann.
Bei dem bekannten Verfahren enthält das Kleingranulat,
das durch Behandeln der fein pulverisierten in Materialien erhalten wurde, also kein »Koksmaterial«
als Brennstoff, wie dies für das erfindungsgemäße Sintermaterial wesentlich ist. Selbst falls das Kleingranulat
»Koksmaterial« enthalten sollte, ist der Koksgehalt sehr gering, wenn dieser aus dem Hochofen-Staub r>
stammt. Bei dem bekannten Verfahren gemäß der genannten Entgegenhaltung entstehen also lediglich
Teilchen, welche keinen pulverförmigen Koks zum Sintern enthalten und die sich somit von den
erfindungsgemäßen P-Teilchen unterscheiden, die fein 2ii
pulverisierten Koks enthalten. Somit entsteht bei dem bekannten Verfahren auch kein Kleingranulat, das ein
Pelletmaterial mit einer geringeren NO1-Emission
ergibt.
In der DT-AS 1190 966 ist eine Vorrichtung zum
Herstellen von Granulat beschrieben, bei welchem die Einzelteilchen eine große Festigkeit aufweisen (Granulat,
bei welchem die einzelnen Teilchen stark wärmegehärtet sind) und welche, neben anderen Materialien, als
Material zur Eisenherstellung in einem Gebläseofen verwendet werden.
Dieses Verfahren unterscheidet sich wesentlich vom Agglomerieren des Sintermaterials in einer Sintervorrichtung
gemäß der Erfindung.
Die Herstellung von schalenförmigen Pellets ist i> bekannt. Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber die
Schaffung eines Pelletmaterials, bei welchem die ΝΟ,-Emission während des Sintervorgangs unterdrückt
wird.
Das Wesen der Erfindung liegt somit nicht in der Form des Pelletmaterials, sondern in der Anordnung
oder Verteilung des Kokses in den Pseudoteilchen.
Aufgabe der Erfindung ist die Unterdrückung der ΝΟ,-Emission während des Sintervorgangs.
Demgegenüber besteht die Aufgabe des in der US-PS 31 34 667 beschriebenen Verfahrens in der Verhinderung
des Zerfalls der Pellets während des Sintervorgangs. Aufgrund dieses Unterschieds ist die Verteilung
des kohlenstoffhaltigen Brennstoffs in der Pelletschichtung völlig andersartig, öl)
Bei der Erfindung ist der kohlenstoffhaltige Brennstoff nur in der Außenschicht vorhanden, während er bei
den Pellets gemäß der US-PS sowohl in der innersten als auch in der Mittelschicht vorhanden ist.
Aufgabe der US-PS ist im einzelnen folgende:
Das Verfahren gemäß der US-PS geht aus von dem Stand der Technik, gemäß welchem Erzkonzentrate
pelletisiert und dann in einer Sintervorrichtung gesintert werden, wobei als Nachteil in Kauf genommen
werden mußte, daß die Pellets unter dem Einfluß der t>o
Sinterhitze zerfielen und sich dadurch die Durchlässigkeit des Sinterbetts und damit der Wirkungsgrad des
Verfahrens verschlechterten.
Gemäß dem Verfahren der US-PS soll dieser Nachteil durch die Herstellung von gesinterten dreischichtigen b5
Pellets vermieden werden.
Zu diesem Zweck wird zunächst ein Primärpellet mit einer inneren Schicht und der Mittelschicht hergestellt,
indem die Erzkonzentrate und kohlenstoffhaltiger Brennstoff miteinander vermischt werden und dann eine
bruchfeste Außenschicht um dieses Primärpellet gebildet wird, wodurch ein Zerfall der Pellets verhindert
wird.
Für die Außenschicht soll zweckmäßigerweise tonartiges Erz, wie z.B. roter Hämatit oder Hämatitglanz,
verwendet werden, das sich schwer agglomeriert. In der Außenschicht ist also kein Brennstoff vorhanden. Die
US-PS schafft also ein Sinterprodukt, in dessen Außenschale sich schwer agglomerierbare Teilchen
befinden und das sich daher schwer agglomeriert. In der Außenschicht befindet sich somit keinerlei Brennstoff.
Dies ist ein wesentlicher Unterschied gegenüber der Erfindung, denn gemäß der US-PS wird aufgrund dieser
Tatsache eine Unterdrückung der ΝΟ,-Emission überhaupt nicht in Betracht gezogen.
Erfindungsgemäß wird demgegenüber durch eine andersartige Anordnung der Verbundstruktur der
Pellets, nämliich in der Anordnung des Kokses, eine neuartige Wirkung erzielt.
Das erfindungsgemäße Pelletmaterial weist zwar eine ähnliche Zusammensetzung wie das Pelletmaterial
gemäß der US-PS auf, unterscheidet sich aber grundsätzlich hinsichtlich der Anordnung der einzelnen
Bestandteils.
Die Besonderheit der Erfindung besteht somit in der Anordnung des Kokses. Demgegenüber beruht das
wesentliche Merkmal bei dem Pelletmaterial gemäß der US-PS in der Anordnung der Erzkonzentrate.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Sintermaterials, bei welchem die Emission von NO1
verhindert wird, ohne daß hierbei eine große Veränderung der üblichen Verfahrensweise und der üblichen
Vorrichtung zum Sintern erforderlich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Erzkern einen Zentralkern ohne Koksgehalt und mit
einer Teilchengröße zwischen 1 und 10 mm aufweist und die Konzentration des Kokses in der Außenschale der
folgenden Formel entspricht:
40 > C >
(100-6)
100,
wobei a Gewichtsprozent Koks in der Gesamtmasse, b Gewichtsprozent der Teilchen mit einer Größe von
wenigstens 1 mm in der Gesamtmasse und CGewichtsprozent Koks in der Außenschale bedeuten.
Eine weitere Möglichkeit, die erfindungsgemäße Aufgabe zu lösen, wird durch ein Gemisch der folgenden
Pellettypen erreicht:
a) Pellet vom S-Typ, bei welchem Koks mit einer Teilchengröße zwischen 1 und 10 mm den Zentralkern
bildet und an diesem Kern fein pulverisierte Teilchen aus allen Bestandteilen mit einer Teilchengröße
von nicht mehr als 1 mm haften und die Außenschale bilden;
b) Pellet vom C-Typ, bei welchem Teilchen mit einer Teilchengröße zwischen I und 10 mm, jedoch ohne
Gehalt an Koks, den Zentralkern bilden und um den Kern fein pulverisierte Teilchen aller Bestandteile,
jedoch ohne Gehalt an Koks, mit einer Teilchengröße von nicht mehr als 1 mm an dem
Zentralkern haften und eine Zwischenschicht bilden, oder bei welchem Teilchen mit einer
Teilchengröße zwischen I und 10 mm, jedoch ohne
Gehalt an Koks, den Zentralkern bilden und an diesem Kern fein pulverisierte Teilchen aus allen
Bestandteilen mit einer Teilchengröße von jeweils nicht mehr als 1 mm haften und die Außenschale
bilden, ·-,
wobei das Pelletmaterial die folgende Ungleichung erfüllt:
{Gewichtsprozent Koks der gesamten Koksmenge, in welcher Teilchen vom C-Typ bildet! ^ [60 + 0,5 ·
!Gewichtsprozent Koks der gesamten Koksmenge, welcher Teilchen vom S-Typ bildet}], und {Gewichtsprozent
Koks der gesamten Koksmenge, welcher Teilchen vom S-Typ bildet} ^ 20. \-,
Erfindungsgemäß soll die Emission von NO, durch die Struktur des zum Sintern angewendeten Materials
verhindert werden.
Falls man bei einem typischen herkömmlichen Material, wie es in Tabelle I aufgeführt ist, den
Feuchtigkeitsgehalt so einstellt, daß ein übliches Material aus agglomerierten Teilchen bzw. ein
Pscudogranulai entsteht und jedes Teilchen von dem anhaftenden Pulver befreit, um so eine Makrosturktur
der Kernteilchen und der Korngrößenverteilung zu erzielen, so kann man die agglomerierten Teilchen in
einen S-Typ, C-Typ und P-Typ einstellen, je nach den Bedingungen für die vorhandenen Koksteilchen:
S-Typ: Koksteilchen mit einem Durchmesser von wenigstens 1 mm bilden die Kerne, und die Außenschale
besteht aus fein pulverisierten Substanzen mit einer Korngröße von nicht mehr als I mm, wie z. B.
pulverförmige Eisenerze, pulverförmiger Koks und pulverförmiger Kalkstein.
C-Typ: Pelle.tmaterial (z. B. Eisenerz, Rückgut, Kalkstein),
mit Ausnahme von Koks, mit einer Korngröße von wenigstens 1 mm bildet den Kern, und fein
pulverisiertes Material mit einer Korngröße von nicht mehr als 1 mm bildet die Außenschale.
P-Typ: Agglomerierte Teilchen aus pulverförmigem Eisenerz, pulverförmigem Koks, pulverförmigem Kalkstein
etc., ohne Kerne, die nur eine geringe Festigkeit aufweisen.
Tabelle I | Mischver | Verteilung der Teilchengröße | -3 | 8,4 | -1 | (mm), % | -0,25 | -0,125 | 0,125- | durchschnitt |
hältnis | 11,9 | 16,6 | 14,9 | 12,0 | 20,5 | 11,5 | liche Teilchen | |||
42,5 | 10,0 | 13,0 | 3,5 | 2,6 | 3,2 | größe, mm | ||||
10-5 | 12,2 | 21,1 | 17,2 | -0,5 | 13,4 | 11,4 | 16,0 | 1,62 | ||
58,8 | 6,8 | 4,9 | 11,9 | 29,1 | 14,0 | 10,0 | 5,2 | 8,5 | 3,27 | |
Eisenerz | 30,5 | 11,8 | 20,7 | 15,5 | 6,8 | 9,3 | 13,6 | 8,9 | 1,46 | |
Rückgut | 3,1 | 3,4 | 16,4 | 1,40 | ||||||
Koks | 7,6 | 0,3 | 20,9 | 2,09 | ||||||
Kalkstein | 100,0 | 7,7 | 12,4 | |||||||
Gemischtes Material | ||||||||||
Darüber hinaus weisen der S-Typ, C-Typ und P-Typ eine gewisse Ähnlichkeit zur Teilchengröße der agglomerierten
Teilchen auf, deren Teilchengrößenverteilung in Tabelle II aufgeführt ist, woraus sich ergibt, daß
die agglomerierten Teilchen mit einer Teilchengröße von wenigstens 2 mm aus dem S-Typ und dem C-Typ
und die agglomerierten Teilchen mit einer Größe von nicht mehr als 1 mm aus dem P-Typ bestehen.
Tabelle II | Anteil in % | Zuordnung der Formen der agglomerierten Teilchen |
Teilchengröße mm |
18,3 44,9 |
S-Typ, C-Typ |
10-4,76 4,76-2 |
21,1 | P-Typ + C-Typ (schwierig zu unter scheiden) |
2-1 | 10,4 | |
1-0,5 | 4,2 | P-Typ |
0,5-0,25 | 1,1 | |
0,25- | ||
Eine Untersuchung der agglomerierten Teilchen mit einer Teilchengröße von wenigstens 2 mm, bei denen
die Art der Kcrntcilchcn klar ist, ergab, daß die Teilchen mil einer Teilchengröße von wenigstens 1 mm die
hr> Kernieilchen in dem Material darstellen und die
Teilchen mil einer Größe von nicht mehr als 1 mm die
Aiißcnschalc darstellen, wie dies aus Tabelle 3
ersichtlich ist. Falls man daher das übliche, /.um Sintern
verwendete Material, das aus den typischen, in Tabelle 1
aufgeführten Materialien besteht, in die agglomerierten Teilchen des S-, C- und P-Typs aufteilt und den Anteil
des vorhandenen Kokses berücksichtigt, so erhält man
die in Tabelle 4 aufgeführte prozentuale Verteilung.
Art der Kerne | Teilchengröße | der agglomerierten Teilchen | gesamte Kernteilchen | 4,76-2,0 mm |
10-4,76 mm | 4,0 | gesamte Kernteilchen | ||
mm | Eisenerz | Rückgut | 30,5 | 0,0 |
1-0,5 | 3,7 | 4,1 | 14,7 | 28,4 |
0,5-0,149 | 29,7 | 30,9 | 14,2 | 15,4 |
0,149-0,105 | 14,5 | 14,9 | 9,8 | 18,7 |
0,105-0,063 | 14,6 | 14,0 | 26,8 | 11,9 |
0,063-0,044 | 10,0 | 9,7 | 25,6 | |
0,044- | 27,5 | 24,5 | ||
C-Typ
P-Typ
33,2%
22,6%
Die Bedingungen für die Emission von NO, bei der Herstellung von üblichem gesinterten Erz unter
Verwendung der oben beschriebenen typischen Materialien oder die Menge des emittierten NO, und der
Anteil des umgewandelten NO, (% N in dem Koksmaterial, der in NOx umgewandelt wurde) bei einer
üblichen Sintervorrichtung sind in Tabelle V aufgeführt:
Menge des hergestellten Sinterprodukts, to/Std.
Verwendeter Koks, kg/to
Emittiertes NOx*) Umwandlung in % m3 NO/to
mVstd. Sinterprodukt
mVstd. Sinterprodukt
Anlage A 739,5 47,3 226,1 40,4 0,3057
Anlage B 425,4 56,8 147,3 38,1 0,3462
*) Hierin ist das durch die Verbrennung in dem Verbrennungsofen und Heizofen gebildete NOx nicht einbezogen.
Bei der Herstellung des gesinterten Erzes läßt man den Koks, der eines der Ausgangsmatcrialien darstellt,
verbrennen, wobei das Erz durch die erzeugte Temperatur von ca. 14000C gesintert wird.
Die Stickoxidbildung läßt sich hierbei entweder durch die Umsetzung des N2 in der Luft bei hoher Temperatur
mit O2 oder durch Oxidation des Stickstoffs in dem
Koks, welcher gewöhnlich einen Stickstoffgehalt in der Größenordnung von 1 % aufweist, erklären. Die Analyse
des Abgases aus dem Sintervorgang ergab, daß mehr als 95% des NOi in Form von NO vorlagen, selbst wenn die
Messung im Schornstein vorgenommen wurde. Hieraus folgt, daß das unmittelbar bei der Verbrennung von
Koks gebildete Stickoxid beinahe vollständig aus NO besteht. Untersuchungen im Rahmen der Erfindung
bestätigten, daP das während der Herstellung des gesinterten Erzes gebildete NO aus sogenanntem
»Brennstoff-NO« besteht, welches durch Umwandlung des in dem Koks enthaltenen Stickstoffs entstanden ist.
Der Mechanismus der Bildung des Brennstoff-NO verläuft auf folgende Weise: Der Stickstoff in dem Koks,
welcher das Ausgnngstniilcriul für die Bildung des
Brcnnstoff-NO darstellt, wird durch thermische Zersetzung in atomaren Stickstoff (N*) überführt und dann
gemäß den folgenden Umsetzungen in NO oder N2
überführt:
N* + N* — N,
N"
►NO
Ein Teil des so gebildeten NO wird gemäß der folgenden Formelgleichung durch CO zu N2 reduziert:
2NO + 2CO — 2CO2 + N2
Um die Bildung von NO möglichst gering zu halten, muß die Umsetzung (2) unterdrückt und die Umsetzung
(3) begünstigt werden. Hieraus ergibt sich, daß die b5 Umsetzung (3) besonders wichtig ist.
Untersuchungen mit verschiedenen Materialien ergaben, daß die Umsetzung (3) beschleunigt wird, wenn
man einen Gasfilm von hoher CO-Konzentration auf
der Oberfläche des brennenden Kokses erzeugt, wodurch eine Umsetzung des gleichzeitig mit der
Verbrennung gebildeten atomaren Stickstoffs mit O2 verhindert und das gebildete NO in dem CO-FiIm hoher
Konzentration reduziert wird. ■-,
Die Umsetzung (3) läßt sich auf folgende Weise beschleunigen
1) Verringerung der Teilchengröße des Kokses, wodurch sich der Spalt zwischen den Koksteilchen ι ο
verkleinert.
2) Vergrößerung des Verhältnisses von Koks/Gas, das mit dem Koks in Berührung kommt.
3) Hoh~ Temperatur, die bereits vorhanden ist, da die
Umsetzung(3) endotherm verläuft.
Aufgrund der obengenannten Untersuchungen wurde gefunden, daß sich eine Verbundstruktur, bei welcher
feinverteilter Koks an der Oberfläche der Kernteilchen, z. B. Erzen in grober Teilchenform, konzentriert ist, als
Pelletmaterial eignet, welches die Emission von NO, zu verhindern vermag.
Einige der erfindungsgemäßen Pellets weisen einen Erzkern mit einem zentralen Kern und einer Zwischenschale
auf und andere bestehen aus Erzkernteilchen, die nur einen zentralen Kern aufweisen. Das Verhältnis der
groben Teilchen für den Zentralkern zu den feinen Teilc'ien für das anhaftende Pulver schwankt je nach
den 'erwendeten Erzen. Das Gewichtsverhältnis der feinen Teilchen zu den groben Teilchen ist bei dem
üblicherweise zum Pelletieren verwendeten Material vergleichsweise größer. Bei der Erfindung kann die
Struktur der agglomerierten Teilchen durch das Verhältnis der groben Teilchen, welche den Zentralkern
bilden, und durch die Konzentration des für die Außenschale erforderlichen Kokses bestimmt werden.
Der Koks liegt nur in der Außenschale vor, und die anderen Materialien, wie Eisenerz, Rückgut, Kalkstein
etc., sind als Strukturelemente im Zentralkern und der Außenschale verteilt.
Diese Pellets können in an sich bekannter Weise so hergestellt weraen, daß man zuerst pelletiert und dann
in einem zweiten Schichtvorgang die Außenschale anpelletiert.
Das erfindungsgemäße Pellet wird hergestellt, indem man (a) pulverförmiges Eisenerz und feinkörniges
Eisenerz mit einer Teilchengröße von mehr als 1 mm, das durch Sieben eines Teils des Eisenerzes erhalten
wurde, (b) Kalkstein mit einer Teilchengröße von wenigstens 1 mm und (c) Rückgut vermischt und
pelletiert und so das Material für den Erzkern herstellt. Der auf eine Teilchengröße von 1 mm oder weniger
zerkleinerte Koks, durch Sieben eines Teils des Eisenerzes erhaltenes pulverförmiges Eisenerz mit einer
Teilchengröße von nicht mehr als 1 mm und durch Sieben erhaltener Kalkstein mit einer Teilchengröße
von nicht mehr als 1 mm. werden dann vermischt und so das Material für die Außenschale hergestellt. Dns
Material für den Erzkern wird dann mit dem Material für die Außenschale vermischt und pelletiert.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Pelletmaterial hergestellt, indem
Koks mit einer Teilchengröße von nicht mehr als 1 mm in einer ersten Pelletiervorrichtung mit anderen
Pellelmaterialien, die die mit einer geringeren Wassermenge versetzt sind, als der optimalen Menge zum
Verhindern der Bildung von Granulaten entspricht, pelletiert wird, und die Teilchen mil der restlichen, in
>o
40
45
50 einer zweiten Pelletiervorrichtung zugesetzten Wassermenge
in einer Trommel behandelt werden, so daß das nicht pelletierte feine Pulver aus der ersten Pelletiervorrichtung
an den Verbundteilchen haftet.
Das letztgenannte Verfahren dient zur Herstellung eines Pelletmaierials, bei welchem wenigstens 60% des
gesamten Koksgehaltes in den Verbundteilchen (C-Typ) vorliegen, bei welchen der Zentralkern durch grobe
Teilchen von Kalkstein und Eisenerzen gebildet wird und die Außenschale aus feinen Koksteilchen und
Eisenerz besteht, während nicht mehr als 40% des gesamten Kokses in den Pellets (P-Typ) vorliegen, die
keinen Kern im Inneren aufweisen.
Das erfindungsgemäße Pelletmaterial kann auch hergestellt werden, indem das primäre Wasser zu den
Pelletmaterialien, wie pulverförmiges Eisenerz, Kalkstein, Rückgui zugegeben und dieses in einer ersten
Pelletvorrichtung pelletiert wird, die erhaltenen Granulate und Koks mit einer Teilchengröße von nicht mehr
als ! mm in eine zweite Pelletiervorrichtung überführt werden und in dieser durch Trommelbewegung mit dem
zugegebenen sekundären Wasser vermengt werden, wobei der Koks von der Oberfläche der Pellets in das
Innere diffundiert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung weiter erläutert. Es bedeutet
Fig. 1 das Ergebnis von Sinterversuchen bei verschiedenen Kokskonzenlrationen in der Außenschale
der Teilchen vom C-Typ,
Fig. 2 das Ergebnis von Sinterversuchen mit gemischten Materialien vom C- und S-Typ,
F i g. 3 das Ergebnis von Sinterversuchen mit gemischten Materialien vom C-Typ, S-Typ und P-Typ,
Fig. 4 das Ergebnis von Sinterversuchen mit gemischten Materialien vom C- und P-Typ,
Fig. 5—7 Fließschemata für bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung,
Fig. 8 die Bezeihung zwischen der zugegebenen Wassermenge (Menge des primär zugegebenen Wassers
zur optimal zuzugebenden Wassermenge) in der ersten Pelletiervorrichtung und dem Anteil an fein
pulverisierten Substanzen in den Graniilatteilchen.
Die Erfindung wird nun an Hand von bevorzugten Ausführungsformen beschrieben:
Aus Tabelle III ist eindeutig ersichtlich, daß die anhaftenden Pulverlcilchen ebenfalls kleiner sind, wenn
die Kernteilchen kleiner sind. Falls das Kernteilchen zu groß ist, wird die durch die Verbrennung des Kokses
erzeugte Hitze nicht gut in das Innere des Kernteilchens übertragen, was ein unzureichendes Sintern zur Folge
hat.
Die zentralen Kernteilchen sollen daher im Hinblick auf den Wirkungsgrad des Verfahrens eine Korngröße
zwischen IO und 1 mm und vorzugsweise zwischen 5 und I mm aufweisen. Die an den zentralen Kernteilchen
mit einer Korngröße von 5 bis 1 mm anhaftenden pulvcrförmigen Teilchen, welche die Zwischenschicht
und die Außenschalc bilden, sollen vorzugsweise eine Korngröße von 0,5 mm oder weniger aufweisen.
Die Verhinderung der NOv-Emission bei verschiedenem
Koksgehalt in der Außcnschale wurde auf folgende Weise untersucht:
Da der Einfluß der angewendeten verschiedenartigen Erze vernachlässigbai· isl, wurde Swaziland-Erz als
typisches Beispiel gewählt. Das Mischverhältnis der Materialien ist in Tabelle Vl aulgeführt, welche
praktisch das Slandardmischverhältnis der Materialien wiedergibt.
ti
Materialien
Teilchengröße
Mischverhältnis
Swaziland-Erz | 1-5 mm | als | lmm | 40% |
Swaziland-Erz | nicht mehr | als | lmm | 46% |
Kalkstein | nicht mehr | als | 1 mm | 10% |
Koks | nicht mehr | 4% | ||
Das Swaziland-Erz mit einer Teilchengröße von nicht mehr als I mm und Kalkstein mit einer Teilchengröße
von nicht mehr als 1 mm wurden vermischt und dann in zwei Versuchsproben eingeteilt. Bei der einen Probe
wurde eine Zwischenschicht und bei der anderen Probe eine Außenschale erzeugt.
Zur Herstellung der Erzkernteilchen wurden die fein pulverisierten Substanzen für die Zwischenschicht und
das Swaziland-Erz mit einer Korngröße von I bis 5 mm gut vermischt und bei bestimmtem Feuchtigkeitsgrad
granuliert. Dann wurde das Gemisch aus Kalkstein und Erz für die Außenschale weiter mit Koks mit einer
Korngröße von nicht mehr als 1 mm vermischt, wobei sich agglomerierte Teilchen vom Verbundtyp bildeten.
Die Versuchsergebnisse von Sinterversuchen mit diesen agglomerierten Teilchen mit den in Tabelle 111
aufgeführten allgemeinen Standardmaterialien in einem 60-kg-Sintertiegel sind in Tabelle VlI aufgeführt.
Material
Ausbeute
NOx-Emission pro
gesintertes Produkt
gesintertes Produkt
Vergleich 74,1% 0,354 mVto
(in Tabelle III
aufgeführtes Material)
aufgeführtes Material)
Verbundteilchen*) 76,4% 0,151 mV to
(Material gemäß
Tabelle VI
(Material gemäß
Tabelle VI
*) Konzentration des Kokses in der Außenschale: 10%.
Aus der obigen Tabelle ergibt sich, daß die ΝΟ,-Emission um mehr als die Hälfte der bisherigen
Menge verringert werden kann, falls die Konzentration des Kokses in der Außenschalc mehr als 10% betragt.
Aus Fig. 1 ergibt sich die Beziehung zwischen der Kokskonzentration in der Außenschale und der
ΝΟ,-Emission (bezogen auf die Umwandlungsmenge des in dem Koks vorhandenen Stickstoffs in NO) und
der Ausbeute an gesintertem Erzprodukt. Es ist offensichtlich, daß die Umwandlung des Stickstoffgehalts
des Kokses in NO1 um -/i oder mehr verringert
v/erden kann im Vergleich zur Verwendung der in Tabelle III aufgeführten allgemeinen Standardmaterialien.
Die Umwandlung des Stickstoffs in NOV nimmt mit
zunehmender Kokskonzentration in der Außenschale ab, und es ist möglich, die NOv-Emission um die Hälfte
oder noch mehr im Vergleich zu den bisher verwendeten Materialien zu verringern, falls man die Kokskonzentration
in der Außenschale auf wenigstens 10% erhöht. Im Hinblick auf die Verhinderung der
ΝΟ,-Emission soll daher der Koksgehalt in der Außenschale möglichst groß sein. Falls der Koksgehalt
jedoch 10% übersteigt, wird keine wesentliche weitere Verbesserung erzielt.
Der Wirkungsgrad ist maximal, falls die Kokskonzentration in der Außenschale etwa 10% beträgt; falls diese
Konzentration weiter erhöht wird, beginnt der Wirkungsgrad zu sinken. Falls die Kokskonzentration in der
Außenschale nicht mehr als 20% beträgt, wird ein Wirkungsgrad erzielt, der gleich oder besser als bei
Verwendung der Standardmaterialien ist. Falls die Konzentration 40% übersteigt, beträgt der Wirkungsgrad
50% oder weniger, was im Hinblick auf die Kosten praktisch nicht tragbar ist.
Aus diesem Grjnd soll die Kokskonzentration in der Außenschale so begrenzt werden, daß sie größer ist als
die zur Bildung der Verbundstruktur erforderliche Menge, soll aber unter 40% liegen. Die Konzentration
des Kokses in der Außenschaie soll im Hinblick auf die
Verhinderung der NOv-Emission und dem Wirkungsgrad
des Verfahrens l0 bis 20% betragen. Es ist jedoch nicht immer notwendig, daß die Konzentrationsverteilung
des Kokses in der Außenschale gleichmäßig ist. Ferner kann der Wirkungsgrad erhöht werden, falls ein
Bindemittel während der Granulierung verwendet wird, insbesondere während der Bildung der Zwischenschicht
und der Erzkernteilchen.
Im folgenden ist ein Beispiel für die Unterdrückung der NO-Emission gemäß den Umsetzungen (2) und (3)
wiedergegeben:
Aus pulverförmiger.! Erz, Kalkstein und Koks wurden Pelletmaterialien vom S-, C- und P-Typ mit den in der
folgenden Tabelle VIII wiedergegebenen Teilchengrößen und Mischverhältnissen hergestellt:
Grobes, pulverförmiges Er/.
Feines, pulverförmiges Erz
Teilchen | 1-5 mm | I mm oder |
größe | (Durch | weniger |
schnitt | (Durch | |
3-1 mm) | schnitt | |
0,13 mm) | ||
Mischvcr- | 40% | 46% |
Kalkstein
mm oder
weniger
(Durchschnitt
0,17 mm)
weniger
(Durchschnitt
0,17 mm)
Ciroher, pulverförmiger Koks
Feiner, pulverförmiger Koks
1-5 mm
(Durchschnitt
2,3 mm)
(Durchschnitt
2,3 mm)
3.8%
1 mm oder
weniger
(Durchschniü
0,14 mm)
weniger
(Durchschniü
0,14 mm)
0.2%
13 | 24 | 61 921 | 14 | Feiner, pulver | |
förmiger Koks | |||||
Fortsetzung | Grobes, pulver | Grober, pulver | 1 mm oder | ||
Typ | förmiges Erz | Feines, pulver | Kalkstein | förmiger Koks | weniger |
1-5 mm | förmiges Erz | (Durchschnitt- | |||
C Teilchen | (Durch | 1 mm oder | 1 mm oder | 0,14 mm) | |
größe | schnitt | weniger | weniger | ||
3-1 mm) | (Durch | (Durch | 4% | ||
schnitt | schnitt | ||||
40% | 0,13 mm) | 0,17 mm) | 0 | 1 mm oder | |
Mischver | 46% | 10% | weniger | ||
hältnis | (Durchschnitt- | ||||
P Teilchen | 1 mm oder | 1 mm oder | 0,14 mm) | ||
größe | weniger | weniger | |||
(Durch | (Durch | 4% | |||
schnitt | schnitt | ||||
0 | 0,13 mm) | 0,17 mm) | 0 | ||
Mischver | 86% | 10% | |||
hältnis | |||||
Die Herstellung der entsprechenden Proben vom S-.
C- und P-Typ erfolgte auf folgende Weise:
S-Typ: Kalkstein und fein pulverisiertes Eisenerz wurden gut miteinander vermischt. Eine Menge des so
erhaltenen Gemisches, welche 2% des gesamten Pelletmaterials entsprach, wurde mit fein pulverisiertem
Koks vermischt. Das erhaltene feine Pulver wurde auf jo einen bestimmten Feuchtigkeitsgrad eingestellt und an
der Oberfläche mit grobem pulverförmigem Koks überzogen, und so agglomerierte Teilchen S'hergestellt.
Die Oberfläche des groben pulverförmigen Kokses wurde mit dem verbleibenden gemischten Pulver aus ij
Kalkstein und fein pulverisiertem Eisenerz mit geregeltem Feuchtigkeitsgehalt überzogen, und es wurden so
agglomerierte Teilchen ^"hergestellt. Die agglomerierten Teilchen S' und S" wurden zu dem Pelletmaterial
vermischt.
C-Typ: fein pulverisiertes Erz und Kalkstein wurden miteinander vermischt. Eine Menge des erhaltenen
Gemisches, welche 20% des gesamten Pelletmaterials entsprach, wurde bei geregeltem Feuchtigkeitsgehalt als
Überzug auf die Oberfläche von grobem pulverförmigem Erz aufgebracht und so eine Zwischenschicht
hergestellt. Diese Oberfläche der agglomerierten Teilchen wurde mit Pulvergemischen aus dem verbleibenden,
fein pulverisierten Eisenerz und Kalkslein mit fein pulverisiertem Koks bei geregeltem Feuchtigkeitsgehalt
überzogen und so die Außenschale hergestellt.
P-Typ: Die ΝΟ,-Umwandlung (berechnet als %N in
dem Material, welcher in ΝΟΛ umgewandelt wurde), die
Ausbeute an gesintertem Produkt und der Wirkungsgrad des Sintervorganges beim Sintern der oben
beschriebenen Materialien vom S-, C- und P-Typ in einem 60-kg-Versuchstiegel sind in der folgenden
Tabelle IX aufgeführt.
Tabelle IX | Umwandlungs | Ausbeute an | Wirkungsgrad |
Art des | grad von NOx | Sinterprodukt | des Sinter- |
Materials | vorgangs | ||
% | % | to/m3 Std. | |
55,2 | 68,1 | 1,35 | |
S-Typ | 18,1 | 76,4 | 1,71 |
C-Typ | 36,1 | 74,7 | 1,29 |
P-Typ | 39,8 | 74,5 | 1,33 |
Vergleich | |||
(gleiche | |||
Teilchen | |||
größe) | |||
Die verwendeten Pelletmaterialien vom C-Typ weisen eine Doppelverbundstruktur aus einem zentralen
Kern und einer äußeren Schicht auf. Bei diesem Beispiel wurde jedoch ein einfaches pulverisiertes
Eisenerz aus gewöhnlichen Sintererzmaterialien verwendet. Die Konzentration des Kokses in der
Außenschale betrug 10%. Die Kernteilchen bestanden aus zentralen Kernen mit einer Zwischenschichl aus
Kalkstein und fein pulverisiertem Erz mit einer Teilchengröße von nicht mehr als 1 mm, ohne
Koksgehalt. Als Außenschale wurde fein pulverisierter Koks angewendet. Die Teilchen wiesen also eine
dreifache Verbundstruktur auf.
Versuche ergaben, daß diese dreifache Verbundstruktur nur einen geringen Unterschied hinsichtlich der
Verhinderung der ΝΟ,-Emission im Vergleich zur
zweifachen Verbundstruktur aufwies. Bezüglich des Wirkungsgrads wurde gefunden, daß die Ausbeute sich
verringert, falls die Zwischenschicht zu stark ist.
Unter Materialien vom »C-Typ« sind also sowohl Teilchen mit dreifacher als auch mit zweifacher
Verbundstruktur zu verstehen.
Aus den obigen Versuchsergebnissen folgt, daß bei Verwendung von Materialien vom S-Typ die Umwandlung
groß ist, während bei Verwendung von Materialien vom C-Typ nur eine geringe Umwandlung und damit
eine beträchtliche Verhinderung der ΝΟ,,-Emission
eintritt. Dagegen liegt die NO*-Emission bei Verwendung
von üblichen Standardsintermaterialien, bei welchen der Gehalt an Materialien vom C-Typ 1Zi des
gesamten Materials beträgt, in der Größenordnung von 40%, wie aus Tabelle V ersichtlich ist, und liegt somit
wesentlich höher als bei einem Material, das nur Substanzen vom C- und P-Typ enthält.
Bei Verwendung von Pelletmaterialien vom C-Typ, welche am wirksamsten zur Verhinderung der NCv
Emission sind, schwankt die verhindernde Wirkung auf die NCvEmission je nach der Konzentration des
Kokses in der Außenschale.
Der Grund, warum der prozentuale Gewichtsanteil des Kokses bei den S-Teilchen in der gesamten
Koksmenge 20% oder weniger betragen soll, ergibt sich ausfolgendem:
Aus Gründen des Umweltschutzes ist es notwendig, die NOx-Emission auf weniger als 2/3 der bisherigen
Emissionswerte zu verringern, also unter 0,23 m3 NOxAo
Sinterprodukt. In F i g. 2 ist die Abhängigkeit der NO*-Emission und der Ausbeute bei dem Verfahren von
einem annehmbaren Gehalt an Pellets vom S-Typ in den Pellets vom C-Typ bei der Herstellung von pelletiertem
Erz in einem 60-kg-Versuchssintertiegel dargestellt. Aus Fig.2 ergibt sich, daß bei zunehmendem Gehalt an
Material vom S-Typ keine ausreichende Wärmeübertragung auf die Erzteilchen etc. erfolgt und dadurch der
Anteil an geschmolzener Flüssigkeit, welche eine Bindung der Erzteilchen bewirkt, gering wird. Auf diese
Weise verringert sich die Ausbeute bei dem Verfahren. Falls andererseits der Gewichtsanteil des Kokses,
welcher als C-Typ-Teilchen in dem gesamten Koks vorhanden ist, mehr als 80% beträgt, wird die Ausbeute
an Pelletmaterial groß, und die NOx-Emission wird um
2/3 oder mehr der bisherigen Menge verringert. Aus diesen Gründen kann man schließen, daß der Koksanteil,
welcher in Form von S-Teilchen vorliegt, weniger als 20 Gew.-% der gesamten Koksmenge im Hinblick
auf die Erzielung einer guten Wirkungsweise des Verfahrens betragen soll.
Der Grund für die Bedingung, daß der prozentuale Gewichtsanteil des Kokses in Form von C-Teilchen in
dem gesamten Koks S 60+ 0,5 Gew.-% des Kokses in Form von S-Teilchen in dam gesamten Koks betragen
soll, ist folgender:
In F i g. 3 ist die Ausbeute an gesintertem Produkt und die prozentuale Umwandlung in NO* bei der Herstellung
von Pellets unter Verwendung der in Tabelle VIII aufgeführten Materialien vom S-, C- und P-Typ
dargestellt, wobei der Gewichtsanteil des Kokses, welcher in Form von S-Teilchen in dem gesamten Koks
vorliegt, 20% beträgt, und der Anteil der Teilchen vom C-Typ und P-Typ veränderlich ist. Aus dieser Darstellung
ergibt sich, daß, falls der Gewichtsanteil des ^5 Kokses, welcher in den C-Teilchen in dem gesamten
Koks vorliegt, nicht 80, sondern 70% und der Gewichtsanteil des Kokses, welcher in den P-Teilchen
vorliegt, 10% beträgt, die NO*-Emission pro Tonne
Sintererz auf die gleiche Menge verringert werden kann wie bei Verwendung von Koks, bei welchem der Anteil
an C-Teilchen 80% beträgt. Falls also der Gewichtiianteil des Kokses, der in Form von S-Teilchen vorliegt,
20% des gesamten Kokses beträgt, kann die NO,-Emission
auf 2/3 der bisherigen Menge oder noch weiter verringert werden, solange der Gewichtsanteil des
Kokses, der in Form von C-Teilchen vorliegt, wenigstens 70% beträgt
In Fig.4 ist das Ergebnis von Sinterversuchen mit
Materialgemischen vom C- und P-Typ bzw. für den Fall
dargestellt, daß der Gewichtsanteil des Kokses, welcher
in Form von S-Teilchen vorliegt, 0% beträgt und der Koks somit in Form von C- und P-Teilchen vorliegt.
Falls der Gewichtsanteil des Kokses in den C-Teilchen 60% oder mehr beträgt, kann die NO»-Emission auf
denselben Wert verringert werden wie für den Fall, daß 80% des Kokses in den C-Teilchen und 20% des Kokses
in den S-Teilchen vorliegen.
Im folgenden ist ein Verfahren zum Herstellen der erfindungsgemäßen Materialien beschrieben:
In F i g. 5 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben. Drei Materialien, nämlich (a) Rückgut (b) pulverförmiges Eisenerz und ein
Teil des pulverförmigen Eisenerzes mit einer Teilchengröße von mehr als 1 mm, das durch Sieben unter
Verwendung des Siebs 2 mit einer Siebgröße von 1 mm erhalten wurde und (c) Kalkstein mit einer Teilchengröße
von mehr als 1 mm, der durch Sieben unter Verwendung des Siebs 3 mit einer Siebgröße von 1 mm
erhalten wurde, wurden in einer ersten Pelletiervorrichtung 1 vermischt und so das Erzkernmaterial hergestellt.
Dann wurde Koks in einer Zerkleinerungsvorrichtung 4 auf eine Teilchengröße von weniger als 1 mm
zerkleinert. Der erhaltene Koks wurde in einer Mischvorrichtung 5 mit pulverförmigem Eisenerz mit
einer Teilchengröße von weniger als 1 mm, welches durch das Sieb 2 hindurchgefallen war, und mit
Kalkstein mit einer Teilchengröße von weniger als 1 mm, welcher durch das Sieb 3 hindurchgefallen war,
gemischt und so das Material für die Außenschale hergestellt. Das Erzkernmaterial und das Material für
die Außenschale wurden dann in die zweite Pelletiervorrichtung 6 überführt und so das Pelletmaterial
hergestellt.
Zur Erzielung des gewünschten Gehalts an Koks in der Außenschale bei bei gegebenem Koksanteil in dem
Gemisch wurden die Aufnahmemenge und die Siebmenge an pulverförmigem Eisenerz geregelt.
Die erste Pelletiervorrichtung wurde so betätigt, daß die pulverförmigen Materialien mit einer Teilchengröße
von weniger als 1 mm an den groben Teilchen mit einer Teilchengröße von mehr als 1 mm anhafteten. Selbst
wenn jedoch ein Teil der Teilchen mit einer Teilchengröße von weniger als 1 mm in die zweite Pelletiervorrichtung
unter der Bedingung von feinem Pulver/agglomerierte Teilchen ohne Kern, übergeht, treten keine
Schwierigkeiten bei der Bildung der Außenschale auf.
Der Kalkstein kann auch nach dem Zerkleinern auf eine Teilchengröße von weniger als I mm verwendet
werden. Falls Eisenerz, bei welchem der Anteil an Teilchen mit einer Teilchengröße von weniger als 1 mm
100% beträgt (feinpulverisiertes Erz, das bisher als ungeeignet zum Pelletisieren betrachtet wurde, kann
ebenfalls anhaften) gleichzeitig verwendet wird, wird es selbstverständlich als Material für die Außenschale
verwendet.
! | 17 | \ Tabelle X | Probe 1 | 24 61 921 | Probe 2 | 18 | weniger |
; Mischmaterial | Misch | Misch | als 1 mm | ||||
verhältnis | Beispiel | verhältnis | 80 | ||||
15 | |||||||
100 | |||||||
I | 61 | Teilchengröße, % | 65 | 100 | |||
;ä 'β I Pulverförmiges Eisenerz |
25 | 20 | |||||
I Rückgut | 10 | mehr als weniger | 10 | ||||
I Kalkstein | 4 | 1 mm als 1 mm | 4 | ||||
i Koks | 40 60 | Teilchengröße, % | |||||
85 15 | |||||||
55 45 | mehr als | ||||||
0 100 | 1 mm | ||||||
20 | |||||||
85 | |||||||
0 | |||||||
0 | |||||||
Probe Menge der NOjt-Emission
bekanntes Verfahren erfindungsgemäßes
Verfahren*)
1 gleiches Mischverhältnis 0,115
wie in Probe 1
wie in Probe 1
2 0,346 0,142
*) Der Koksgehalt in der Außenschale beträgt 20%.
Wie sich aus den Tabellen X und Xl ergibt, nimmt die Ausbeute an pelletiertem Material ,ab, und die
NO,- Emission pro Tonne des Produkts erhöht sich, falls der Gehalt an feinpulverisierten Substanzen in dem
pulverförmigen Eisenerz zunimmt, so daß sich ein Verbundmaterial mit einer dielten Zwischenschicht
bildet. Der Anteil an feinpulverisierten agglomerierten Teilchen ohne Kern in dem Erzkernmaterial beträgt
zahlenmäßig 3% bei der Probe 1 und 5% bei der Probe 2.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist folgende:
Der verwendete Koks wird auf eine Teilchengröße von weniger als 1 mm zerkleinert, um die Bildung von
S-Teilchen zu vermeiden. Pulverförmiges Eisenerz, Kalkstein oder andere verwendete Sintermaterialien
weisen die übliche Teilchengröße auf. Wie aus F i g. 6 ersichtlich, werden die verschiedenen Materialien, wie
pulverförmiges Eisenerz, Rückgut, Kalkstein und pulverförmiger Koks mit einer Teilchengröße von
weniger als 1 mm in die erste Pelletiervorrichtung 1 überführt und dort granuliert. In diesem Fall muß
Wasser in einer geringeren als der optimalen Menge zugegeben werden, um eine Pelletierung der Materialbeschickung
zu erzielen. Die Begrenzung der Wassermenge soll ein vorzugsweises Anhaften der pulverisierten
Teilchen an die Teilchen mit einer Teilchengröße von mehr als 1 mm bewirken, so daß das Wachstum der
P-Teilchen aufgrund der Pelletisierung der feinpulverisierten Teilchen verhindert werden kann. Die Menge
des sekundär zugegebenen Wassers wird so eingestellt, daß der Anteil des Kokses in den C-Teilchen im Austrag
(Produktgranulate) aus der zweiten Pelletiervorrichtung 6 wenigstens 60% beträgt. Die Regelung der zugegebenen
Wassermenge erfolgt aufgrund von Analysenergebnissen der Produktgranulate. Falls jedoch die Beziehung
zwischen den Analysenergebnissen der Produktgranulate und der primären Granulate (hlabfeuchte Materialien)
gegeben ist, kann die Bestimmung der zuzugebenden Wassermenge auch aufgrund von Analysenergebnissen
der primären Granulate erfolgen.
Der Grund, warum Wasser in einer geringeren Menge als der optimalen Menge entspricht, zugegeben
wird, ist folgender:
Falls pulverförmiger, auf eine Teilchengröße von weniger als 1 mm zerkleinerter Koks mit pulverförmigem
Eisenerz, welches feine Teilchen mit einer Teilchengröße von weniger als 1 mm enthält und mit
der sogenannten optimalen Wassermenge für das Pelletmaterial zwecks Pelletierung versetzt ist, vermischt
wird, bilden sich sowohl C-Teilchen, welche grobe Teilchen mit einer Teilchengröße von mehr als
1 mm als Kern aufweisen, als auch P-Teilchen, welche durch Pelletierung von feinpulverisierten Teilchen mit
einer Teilchengröße von weniger als 1 mm hergestellt wurden. Der Anteil des Kokses in den P-Teilchen
beträgt nicht weniger als 40% der gesamten Koksmenge·
Ein Pelletmaterial, bei welchem der Anteil des Kokses in den P-Teilchen wenigstens 40% beträgt, weist jedoch
eine schlechte Sinterausbeute und eine große NO,-Emission auf. Untersuchungen im Rahmen der Erfindung
ergaben, daß die zuzugebende Wassermenge in enger Beziehung zur Bildung von P-Teilchen steht. Dies
ist graphisch in Fig.8(a) in Abhängigkeit von der
primär in der ersten Pelletiervorrichtung 1 zugegebenen Wassermenge und dem Gehalt an nicht granulierten,
fein pulverisierten Substanzen nach dem Pelletieren dargestellt. Die hierfür verwendete Probe entsprach der
in Tabelle I aufgeführten Zusammensetzung.
Wie aus F i g. 8(a) ersichtlich, wird der Anteil an feinpulverisierten Substanzen, welche aus primären
P-Teilchen bestehen, gering, falls weniger als 80% der optimalen Wassermenge zugegeben wird. Selbst falls
sich zeitweilig P-Teilchen bilden, werden diese leicht beim Behandeln in einer Trommel oder durch rollende
Bewegung zerstört, da die Wassermenge zu gering ist, um eine starke Bindung von Festsubstanz und
Flüssigkeit durch Ausfüllen der Leerräume zwischen den Erzteilchen und dem zugegebenen Wasser zu
erzielen. Andererseits wird bei C-Teilchen, welche grobe Teilchen als Kern aufweisen, die anhaftende feine
Pulverschicht leicht aufgrund der größeren Trommelkraft verdichtet, und die Leerräume werden verringert,
so daß eine stärkere Bindeschicht zwischen den Festsubstanzen und der Flüssigkeit gebildet wird.
Natürlich kann eine äußerst geringe Wassermenge die Pelletierung nicht fördern. Bei der untersuchten Probe
ergab eine 60% der optimalen Menge entsprechende Wassermenge eine sehr geringe Ausbeute an Pellets
(Teilchengröße mehr als 1 mm), wodurch ein geringerer Anteil an feinpulverisierten Substanzen vom C-Typ
erhalten wurde. Das Ergebnis von Pelletierversuchen bei solchen primären Pellets in der zweiten Pelletiervorrichtung
6 ist in F i g. 8(b) dargestellt, woraus sich ergibt, daß die in in der ersten Pelletiervorrichtung verbleibenden
feinen Teilchen hauptsächlich zur Bildung von C-Teilchen dienen. Um daher die Bildung einer
bestimmtet? Mindestmange an C-Teilchen in dem Produkt zu bewirken, ist es unerläßlich, die Bildung von
P-Teilchen zu verhindern und die Bildung von C-Teilchen in der ersten Pelletiervorrichtung zu
beschleunigen, wodurch der Anteil des je nach Typ in dem Produkt vorhandenen Kokses geregelt werden
kann.
Aufgrund der obigen Ergebnisse ist es möglich, selbst wenn die Außenschale der in der Pelletiervorrichtung 1
hergestellten Teilchen brüchig ist, ein Produkt mit (primären) C-Teilchen herzustellen, welche eine ausreichende
Festigkeit zur Überführung in die zweite Pelletiervorrichtung 6 aufweisen, wobei der Austrag aus
der ersten Pelletiervorrichtung in die zweite Pelletiervorrichtung 6 überführt und Wasser zur Pelletierung
zugegeben wird. Die zweite Pelletiervorrichtung 6 wird so betrieben, daß die verbleibenden Teilchen mit einer
Teilchengröße von weniger als 1 mm so weit wie möglich an der Außenschale der primären, in der ersten
Pelletiervorrichtung gebildeten C-Teilchen haften, so daß die Außenschale dick und dicht wird und sich hierbei
feste Teilchen bilden, die während des Transports und der Überführung in die Pelletiervorrichtung nicht
zerstört werden. Die Berechnung der zuzugebenden sekundären Wassermenge erfolgt durch Abziehen der
primären Wassermenge van der optimalen Wassermenge. Ein Zusatz von Bindemitteln, wie einer Suspension
von Bindemitteln oder gelöschtem Kalk etc., begünstigt hierbei eine Verfestigung der nassen Teilchen.
Falls eine trommeiförmige erste Pelletiervorrichtung 1 verwendet wird, ist es zweckmäßig, das Mischen und
Pelletieren getrennt in der vorderen und rückwärtigen Hälfte der Pelletiervorrichtung auszuführen. Zu diesem
Zweck dient die vordere Hälfte der Pelletiervorrichtung als Mischvorrichtung, während die hintere Hälfte als
Pelletiervorrichtung unter Wasserzugabe aus einer Brause dient.
Die Ergebnisse von Vergleichsversuchen zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem bekannten
Verfahren unter Verwendung der in Tabelle I aufgeführten Probe sind in der folgenden Tabelle XII
aufgeführt.
Art des Sinterverfahrens
Teilchengröße | Zugegebene | % Koks in den | Ergebnisse | der Pelletier- |
weniger als 1 mm, | Wassermenge in % | Verbund | versuche | |
% bei der unter | teilchen des | |||
suchten Probe | Produkts | |||
im im Koks | primär sekundär | Ausbeute | NOj-Emission | |
Eisenerz | % | m3/to Produkt | ||
45 58 | 100 0 | 35 | 74,3 | 0,346 |
45 100 | 80 20 | 87 | 76,5 | 0,174 |
Bekanntes Verfahren
Erfindungsgemäßes Verfahren
Erfindungsgemäßes Verfahren
Anmerkung: Mischanteil des Kokses: 3%
Wie aus den obigen Ergebnissen ersichtlich ist, läßt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein
Pelletmaterial herstellen, in welchem wenigstens 60% des gesamten Kokses in den Doppelstrukturverbundteilchen
mit groben Erzteilchen als Zentralkern und feinpulverisiertem Koks und Erz als Außenschale
vorliegt. Ferner können erfindungsgemäß auch granulierte Teilchen ohne Zentralkern hergestellt werden, bei
welchen der Anteil des Kokses auf 40% oder weniger gehalten werden kann, wobei die NOA-Emission pro
Tonne Produkt weniger als 2Ii der bekannten Verfahren
beträgt.
Ein weiteres Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßem
Pelletmaterials ist in F i g. 7 dargestellt.
Primäres Wasser wird zum Pelletmaterial aus pulverförmigem Eisenerz, Kalkstein, Rückgut eic.
zugegeben und dieses in der ersten Pelletiervorrichtung 1 granuliert. Die erhaltenen Granulate und Koks mit
einer Teilchengröße von nicht mehr als 1 mm werden in eine zweite Pelletiervorrichutng 6 überführt und dort
mit dem sekundären Wasser versetzt. Der Inhalt der Pelletiervorrichtuiig wird dann in einer Trommel
bewegt, wodurch der Koks von der Oberfläche der Granulate in deren Inneres wandert. Die Granulate und
Koks mit einer Teilchengröße von 1 mm oder weniger werden dann in einer Mischvorrichtung 8 vermischt und
anschließend in eine zweite Pelletiervorrichtung überführt, wobei auf sehr einfache Weise Verbundteilchen
erhalten werden.
In F i g. 7 ist eine primäre Pelletiervorrichtung 1, eine erste Beregnungsanlage 7, eine Mischvorrichtung 8, eine
zweite Pelletiervorrichtung 6 und eine zweite Beregnungsanlage 9 dargestellt. Rückgut, pulverförmiges
Eisenerz und Kalkstein ohne Koksgehalt werden in die erste Pelletiervorrichtung 1 überführt und dort pelletiert,
wobei ein primäres Pelletproduk! entsteht. Bei dieser Pelletierung wird eine geringe Wassermenge als
der optimalen Menge entspricht, zugegeben, um die Pellets für die darauffolgende Kokszugabe ausreichend
porös zu machen und ein Eindringen des Kokses von der Oberfläche der primären Pellets in deren Inneres beim
Behandeln in der zweiten Pelletiervorrichtung 6 zu bewirken.
In der nach der ersten Pelletiervorrichtung 1 angeordneten Mischvorrichtung 8 werden das Pelletprodukt
und neu zueegeeebener fein pulverisierter
Koks (Teilchengröße weniger als 1 mm) miteinander vermischt. Gleichzeitig wird die durch Abziehen der
primären Wassermenge von der optimalen Wassermenge berechnete Wassermenge zugegeben. Dabei haftet
der fein pulverisierte Koks an der Oberfläche des primären Pelletprodukts. In der zweiten Pelletiervorrichtung
6 wird die Außenschale der Pellets durch Behandeln in einer Trommel verdichtet. Hierbei wird
der fein pulverisierte Koks in die Außenschale gestoßen und kann so in das Innere diffundieren, wobei
IO
Verbundteilchen entstehen, in welche fein pulverisierter
Koks eindiffundiert ist.
Die Ergebnisse von Sinterversuchen bei erfindungsgemäß hergestellten Pelletmaterialien im Vergleich zur
Verwendung von bekannten, in Tabelle I aufgeführten Sintermaterialien, sind in der folgenden Tabelle XIII
aufgeführt:
Herstellungs | % Teilchen mit | Ergebnis | der Sinter- |
verfahren der | einer Teilchen | versuche | |
Sintermate | größe von weniger | ||
rialien | als 1 mm bei der | ||
untersuchten | |||
Probe | |||
im Erz im Koks | Aus | NOj-Emission | |
beute, % | m3/to Produkt | ||
Bekanntes | 45 58 | 74,3 | 0,346 |
Verfahren | |||
Erfindungs | 45 100 | 73,5 | 0,196 |
gemäßes | |||
Verfahren |
Aus den obigen Ergebnissen folgt, daß man in das Innere diffundiert ist. Hierdurch ist es möglich, die
erfindungsgemäß ein Pelletmaterial aus Verbundteil- NOA-Emission pro Tonne gesintertes Endprodukt um 2Iz
chen herstellen kann, bei welchem fein pulverisierter oder mehr gegenüber den Stand der Technik zu
Koks von der Oberfläche der agglomerierten Teilchen 35 verringern.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Pelletmaterial zum Herstellen von Sintererz für die Eisenerzeugung, bei welchem die Stickoxiduldung
während des Sintervorganges inhibiert wird, welches aus Eisenerz, Rückgut, Kalkstein und Koks
in Form kleiner Teilchen mit einer Verbundstruktur aus einem Erzkern und einer Außenschale besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß der Erzkern einen Zentralkern ohne Koksgehalt und mit einer
Teilchengröße zwischen 1 und 10 mm aufweist und die Konzentration des Kokses in der Außenschale
der folgenden Formel entspricht:
15
40-c-TTöö^ft)"100'
wobei a Gewichtsprozent Koks in der Gesamtmasse, b Gewichtsprozent der Teilchen mit einer Größe
von wenigstens 1 mm in der Gesamtmasse und C Gewichtsprozent Koks in der Außenschale bedeuten.
2. Pelletmaterial zum Herstellen von Sintererz für die Eisenerzeugung, bei welchem die Stickoxidbildung
während des Sintervorganges inhibiert wird, welches aus Eisenerz, Rückgut, Kalkstein und Koks
in Form kleiner Teilchen mit einer Verbundstruktur aus einem Kern und einer Außenschale besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß es aus den 3η folgenden Pellet-Typen besteht:
a) Pellet vom S-Typ, bei welchem Koks mit einer Teilchengröße zwischen 1 und 10 mm den
Zentralkern bildet und an diesem Kern fein j5 pulverisierte Teilchen aus allen Bestandteilen
mit einer Teilchengröße von nicht mehr als 1 mm haften und die Außenschale bilden;
b) Pellet vom C-Typ, bei welchem Teilchen mit einer Teilchengröße zwischen 1 und 10 mm, 4»
jedoch ohne Gehalt an Koks, den Zentralkern bilden und um den Kern fein pulverisierte
Teilchen aller Bestandteile, jedoch ohne Gehalt an Koks, mit einer Teilchengröße von nicht
mehr als 1 mm an dem Zentralkern haften und eine Zwischenschicht bilden, oder bei weächem
Teilchen mit einer Teilchengröße zwischen 1 und 10 mm, jedoch ohne Gehalt an Koks, den
Zentralkern bilden und an diesem Kern fein pulverisierte Teilchen aus allen Bestandteilen
mit einer Teilchengröße von jeweils nicht mehr als 1 mm haften und die Außenschale bilden,
wobei das Pelletmaterial die folgende Ungleichungerfüllt:
55
!Gewichtsprozent Koks der gesamten Koksmenge, welcher Teilchen vom C-Typ bildet}
^ [60 + 0,5 · {Gewichtsprozent Koks der gesamten Koksmenge, welcher Teilchen vom S-Typ
bildet}], und {Gewichtsprozent Koks der ge- t,o
samten Koksmenge, welcher Teilchen vom S-Typ bildet} g 20.
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