DE2460937A1 - Flammhemmende polycarbonatzusammensetzung - Google Patents
Flammhemmende polycarbonatzusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine flammhemmende Polycarbonatzusammensetzung,
insbesondere ein aromatisches Polycarbonat, das mit einem flammhemmenden Zusatz vermischt ist, wobei der Zusatz aus
Metallsalzen von Sulfonsäuren heterozyklischer Verbindungen besteht.
Mit den gestiegenen Sicherheitsanforderungen ergibt sich ein Trend, auch für die Verwendung in der Öffentlichkeit und im
Haushalt sichere Materialien zu schaffen. Ein besonderer Bedarf
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besteht dabei in der Schaffung flammhemmender oder flampienverzögernder
Produkte für die Verwendung durch den Letztverbraucher. Aufgrund dieses Bedarfes werden viele Produkte benötigt,
welche gewisse flammhemmende Kriterien erfüllen, die sowohl von den örtlichen als auch von den staatlichen Verwaltungsstellen
sowie von den Herstellern solcher Produkte aufgestellt wurden. Eine spezielle Reihe von Bedingungen, die als Standardmaß für
die flammhemmende Wirkung verwendet wird, findet sich in dem
Underwriters' Laboratories, Inc. Bulletin 94. Dieses Bulletin
nennt gewisse Bedingungen, nach denen Materialien hinsichtlich der selbsterlöschenden Eigenschaften eingestuft werden.
In der Literatur werden viele flammhemmende Zusätze beschrieben, die man mit Produkten mischt, um sie selbsterlöschend oder flammhemmend
auszurüsten. Bekanntlich werden diese flammhemmenden Zusätze in Mengen von 5-20 Gew.-% eingesetzt, damit sie brennbare
Produkte selbsterlöschend machen. Es wurde ebenfalls festgestellt, daß diese Mengen nachteilige Wirkungen auf die flammhemmend
ausgerüsteten Ausgangsstoffe haben können, was sich in einem Verlust wertvoller physikalischer Eigenschaften des Ausgangsstoffes
bemerkbar macht. Insbesondere trifft dies zu, wenn man bekannte flammhemmende Mittel für Polycarbonatharz-Grundstoffe
verwendet. Viele dieser bekannten Zusätze haben eine verschlechternde Wirkung auf das Polymer.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß aromatische Polycarbonate
durch Einverleiben geringer Mengen bestimmter Zusätze, die inert sind und das aromatische Polycarbonat nicht verschlechtern,
flammhemmend ausgerüstet werden können. Ein besonderer Vorteil der verwendeten besonderen Zusätze besteht darin, daß
sogar ganz geringe Mengen das aromatische Polycarbonat flammhemmend ausrüsten. Die Menge der verwendeten Zusätze kann vorzugsweise
zwischen 0,01 bis etwa 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des aromatischen Polycarbonats, betragen.
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Der erfindungsgemäße Zusatz ist das Metallsalz von substituierten und/oder unsubstituierten Sulfonsäuren von heterozyklischen Verbindungen oder deren Mischungen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Metallsalze sind entweder Alkalioder
Erdalkalimetallsalze oder Mischungen dieser Salze. Die Metalle dieser Gruppen sind Natrium, Lithium, Kalium, Rubidium,
Cäsium, Beryllium, Magnesium; Calcium, Strontium und Barium.
Die substituierten Sulfonsäuren von heterozyklischen Verbindungen
die erfindungsgemäß verwendet werden, sind durch elektronenaufnehmende Reste substituiert. Erfindungsgemäß kann jeder elektronenaufnehmender
Rest verwendet werden. Vorzugsweise werden jedoch elektronenaufnehmende Reste oder Substituenten wie z.B. die
Halogen-, Nitro-, Trihalogenmethyl- und Cyano el ektronen-auf nehmende
Reste oder ihre Mischungen erfindungsgemäß verwendet.
Das elektronenaufnehmende Phänomen oder, wie es auch genannt wird die Elektronegativität, ist in Basic Principles of Organic
Chemistry von Roberts und Caserio, 1964 (Seiten I85 bis 186) und
in Physical Organic Chemistry von Jack Hine, McGraw-Hill Book Company, Inc. 1962 (Seiten 5* 32 und 85 bis 93) beschrieben worden.
Kurz gesagt tritt das elektronenaufnehmende Phänomen dann auf, wenn ein Rest eine starke Affinität zu einer negativen Ladung,
nämlich Elektronen, aufweist, aber kovalent bleibt und kein Ion
formt. Dies ist eine äußerst kurze Beschreibung dieses Phänomens und ist nur angegeben, um den elektronenaufnehmenden Effekt zu
beschreiben. Es wird jedoch auf die oben angegebenen Texte verwiesen.
Erfindungsgemäß haben die Metallsalze von Sulfonsäuren von heterozyklischen
Verbindungen die folgende Formel:
X0-15R(SO3M)1-6 I.
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in der X ein elektronenaufnehmender Rest, M ein Alkalimetall oder Erdalkalimetall und R ein organischer Kern bedeuten, wobei
der organische Kern eine der folgenden organischen heterozyklischen Verbindungen sein kann:
in der Z ein Schwefel-, Sauerstoff- oder Stickstoffatom ist, B.
in der Z und Z' unabhängig voneinander Kohlenstoff oder ein
Heteroatom wie beispielsweise Stickstoff, Schwefel oder Sauerstoff sind, vorausgesetzt, daß wenigstens ein Z ein Heteroatom
ist,
D. Phthalocyanin
-y (scy°o-io
0-5
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in der Z ein Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatom 1st.
In der oben angegebenen Formel I. kann X ein elektronenaufnehmender
Rest und M ein Alkalimetall oder Erdalkalimetall sein. Um optimale Ergebnisse zu erhalten, ist der elektronenaufnehmende
Rest am heterozyklischen Kern gebunden.
Obwohl es viele Verbindungen gibt, die den Anforderungen von Formel I. entsprechen und die einem aromatischen Polycarbonat
ausgezeichnete flammhemmende Eigenschaften verleihen, ist erfindungsgemäß der bevorzugte Zusatz das Natriumsalz von 2,5-DichlorthJophen-3-sulf
onsäure.
Um die vorliegende Erfindung vollständiger und klarer zu erläutern,
werden die folgenden spezifischen Beispiele angegeben. Es ist dabei beabsichtigt, daß die Beispiele zur1 Illustration dienen und
nicht die Erfindung auf die in der Anmeldung genannten Verbindungen begrenzt. In den Beispielen sind alle Teile und Prozentangaben auf das Gewicht bezogen, es sei denn, es ist anders angegeben.
99 Teile eines aromatischen Polycarbonats, das durch Reaktion von 2,2-Bis(4-hydro xyphenyl) propan und Phosgen in Gegenwart eines
Säureakzeptors und eines Molekulargewicht-Regulators hergestellt wurde, mit einer Grundviskosität von 0,57 wird mit einem Teil
eines fein verteilten, wasserfreien, in Tabelle I angegebenen
Zusatzstoff vermischt, indem die Bestandteile zusammen in einem Laboratoriumstrommelniischer vermischt werden. Das erhaltene
Gemisch wird dann in einen Extruder gegeben, der bei etwa 2Ö5°C
arbeitet und das Extrudat zu einem Granulat zerkleinert.
Das Granulat wird dann bei etwa 3150C mit Hilfe des Spritzgußverfahrens
zu Prüf stäben von etwa 12,70 .. 1,27 cm (5 in. by 1/2 in)
+) (nrundmolaren Viskositätszahl (intrinsic viscosity)).
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und etwa 0,158 bis 0,3lBGm (1/16 bis 1/8 in.) Dicke verformt.
Die Teststäbe (5 für jeden in der Tabelle angegebenen Zusatz) wurden dann einem in Underwriters' Laboratories, Inc. Bulletin
UL-94- angegebenen Testverfahren unterworfen, wobei es sich um
den Brenntest zur Klassifizierung der Materialien handelt. 3>
Übereinstimmung mit diesem Testverfahren wurden so untersucht ■■
Materialien entweder mit SE-O, SE-I oder SE-II bewertet, wobei die Ergebnisse auf die Resultate von 5 Proben bezogen wurden.
Die Kriterien für jede SE-Bewertung gemäß UL-94sind kurz wie folgt:
SE-O: Durchschnittliches Aufflammen und/oder Glühen nach Entfernung der zündenden Flamme soll
5 Sekunden nicht übersteigen und keine der Proben soll brennende Partikelchen· abtropfen
die darunter angeordnete, absorbierende Baumwolle entzünden.
SE-I: Durchschnittliches Aufflammen und/oder Glühen nach Entfernung der zündenden Flamme soll
25 Sekunden nicht übersteigen und das Glühen soll in vertikaler Richtung nicht mehr als
O,3l8cm (1/8 in.) der Probe ausmachen, nachdem
das Aufflammen abgeklungen ist und das Glühen soll darunter angeordnete, absorbierende Baumwolle
nicht entzünden.
SE-II: Durchschnittliches Aufflammen und/oder Glühen nach Entfernung der zündenden Flamme soll
25 Sekunden nicht überschreiten und von den Proben tropfen brennende Partikelchen ab, die
darunter angeordnete, absorbierende Baumwolle entzünden.
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Ein Probestab, der langer als 25 Sekunden nach Entfernen * der
zündenden Flamme brennt, wird nicht nach UL-9^ bewertet aber
nach dem Standard der vorliegenden Erfindung mit "brennt" bezeichnet. Gemäß UL-94 ist es erforderlich, daß alle Teststäbe in
jeder Testgruppe der Bewertung des SE-Typs entsprechen, um eine bestimmte Klassifizierung zu erhalten. Wenn dieses nicht der
Fall ist, erhalten die 5 Stäbe die Bewertung des am schlechtesten abschneidenden Stabes. Wenn beispielsweise ein Stab mit SE-II
klassifiziert wird und die anderen vier mit SE-O klassifiziert werden, ist die Bewertung für alle fünf Stäbe SE-II.
Die Ergebnisse der verschiedenen Zusätze, die erfindungsgemäß verwendet werden, sind wie folgt, wobei die Kontrolle durch
das aromatische Polycarbonat gegeben ist, das wie oben angegeben hergestellt wurde, das jedoch keinen der erfindungsgemäßen Zu-'
sätze enthält.
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Zusatz (1,0 Gew.-%)
Durch schnitt liche Zeit bis zum Auslöschen (Sek.) |
Anzahl Tropfen pro Test stab |
Bewertun |
31.6 | 4+ | "brennt" |
3.3 | 1.0 | SE-II |
5.8 | 1.6 | SE-II |
6.0 | 0.8 | SE-II |
8.5 | 1.2 | SE-II |
9.2 | 0.8 | SE-II |
5.6 | 0.4 | SE-I |
4.7 | 0.2 | SE-O |
4.4 | 0.4 | SE-O |
4.1 . | 0.8 | SE-II |
4.2 ■ | 0 | SE-O |
4.6 | 0 | SE-O |
2.2 | 4.0 | SE-II |
3.9 | 2.0 | SE-II |
4.7 | 0.6 | SE-II |
8.4 | 1.8 | SE-II |
Kontrolle
Dinatrium thiophen-2,5-disulfonat Calcium thiophen-2-sulfonat
Natrium benzothiophen-x-sulfonat Natrium 4-bromthiophen-2-sulfonat
Natrium 5-bromthiophen
Natrium 4,5-dibromthiophen-2-sulfonat
Calcium 4,5-dibromthiophen-2-sulfonat Natrium 2, 5-di.bromthiophen-3-sulfonat
Natrium 2,4,5-tribromthiophen-3-sulfonat
Natrium 2,5-dichlorthiophen-3-sulfonat
Calcium 2,5-dichlorthiophen-3-sulfonat
Natrium pyridin-3-sulfonat Calcium pyridin-3-sulfonat Natrium 2,6-dichlorpyridin - 3-sulfonat
Dinatrium indigo-5,5'-disulfonat
1 Teststab bewertet mit SE-O
2 Teststäbe bewertet mit SS-O
3 Teststäbe bewertet mit SE-I
2 Teststäbe bewertet mit SE-O
2 Teststäbe bewertet mit
1 Teststab bewertet mit SE-I
Fortsetzung Tabelle I
Tetranatrium Kupferphthalocyanintetrasulfonat
Dinatrium 2,4,5*7-tetrachlordibenzothio- 2.8
phen-5,6-disulfonat
phen-5,6-disulfonat
Dinatrium 2,7-dichlordibenzufuran-1,8-disulfonat
° Calcium 2-(trifluormethyl)pyridinoc,
5-sulfonat
<ϊ Natrium 4-cyanopyridin-2-sulfonat
cö Natrium 2,5-dichlor-3-nitrothiophen-
<o 4-sulfonat
6.4 | 2.2 | SE-II |
2.8 | 0 | SE-O |
4.2 | 0.8 | SE-O |
2.9 | 1.6 | SE-II |
7.2 | 3.0 | SE-II |
4.4 | 0 | SE-O |
- ίο -
Dieses Beispiel wurde durchgeführt, um den Effekt der erfindungsgemäßen
flammhemmenden Zusätze bei der niedrigen Grenze von 0,01 Gew.-#, bezogen auf das Gewicht der Polymerzusammensetzung,
zu demonstrieren.
Pur die Herstellung der Teststäbe gemäß diesem Beispiel wurden
99,99 Teile des Polycarbonate vom Beispiel I mit 0,01 Gew.-%
der in der Tabelle II angegebenen Zusätze vermischt, wobei das im Beispiel I angegebene Mischverfahren durchgeführt wurde. Die
Teststäbe wurden dann gemäß dem in Beispiel I beschriebenen Verfahren
verformt. Die Teststäbe wurden dem gleichen Testverfahren wie es in Beispiel I beschrieben wurde mit den folgenden Ergebnissen
unterworfen.
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Zusatz (0,01 Gew.-
Durchschnittliche Zeit bis zum Auslöschen (Sek.)
Anzahl von
Tropfen pro
Prüfstab
Tropfen pro
Prüfstab
Bewertung
cn ο co co
O CO CO CO
Kontrolle
Natrium 2,5-dichlorthiophen-3-sulfonat
Calcium 2,5-dibromthiophen-3-sulfonat Natrium 23 6-dichlorpyridin-3-sulfonat
Tetranatrium Kupferphthalocyanintetrasulfonat
31.6 9.2 11.0
11.6 12.0
4+
3.6
2.8
3-9
3.6
2.8
3-9
"brennt"
SE-II
SE-II
SE-II
SE-II
Dieses Beispiel wurde durchgeführt, um den Effekt eines bekannten,
im Handel erhältlichen flammhemmenden Zusatzes aufzuzeigen.
A.
Beispiel I wurde wiederholt, ausgenommen daß anstelle des dort verwendeten Additivs nur ein Teil 1,2,5*6*9*10-Hexabromcyclododecan
verwendet wurde. Die beim Auswerten von 5 Prüfstäben
erhaltenen Ergebnisse entsprechen dem mit dem Kontrollbeispiel in Tabelle I erhaltenen Ergebnis.
B.
Der oben beschriebene Teil A. wurde wiederholt, wobei jedoch 5 Gew.-% des oben genannten Zusatzes, nämlich 1,2,5,6,9,10-Hexabromcyclododecan
verwendet wurden. Die damit erhaltenen Ergebnisse entsprachen dem in Teil A. angegebenen Ergebnis.
C.
Der oben angegebene Teil A. wurde wiederholt, wobei jedoch 10 Gew.-% des oben genannten Zusatzes, nämlich 1,2,5,6,9,10-Hexabromcyclododecan
verwendet wurden. Mit dieser Zusatzmenge erhielten die hergestellten Prüfstäbe eine Bewertung von SE-II.
Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß das Polycarbonat stark . abgebaut war, wie es sich aus den starken dunklen Streifen
der hergestellten Prüfstäbe ergab; eine solche Beeinträchtigung trat bei Verwendung der erfindungsgemäßen Zusätze nicht auf.
Beispiel III wurde wiederholt, ausgenommen daß Hexabrom diphenyl
als Zusatz verwendet wurde. Die dabei erhaltenen Ergebnisse entsprachen im wesentlichen dem Ergebnis von Beispiel III.
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Beispiel V ' '
Beispiel III wurde wiederholt, ausgenommen, daß der hierin verwendete
Zusatz eine Kombination von Antimonoxid und einem Material war, welches ein Gemisch aus polychloriertem diphenyl
war (Aroclor von Monsanto Company). Das Verhältnis der Bestandteile
des in diesem Beispiel verwendeten Additivs basiert auf 3 Teilen Chlor pro 1 Teil Antimon. Die Ergebnisse, die mit
1 Gew.-% und 5 Gew.-% dieses Zusatzes erhalten wurden, entsprachen
dem im Beispiel 3 erhaltenen Ergebnis.
Mit einer größeren Menge dieses Zusatzes, nämlich mit 10 Gew.-%,
wurde ein flammhemmender Effekt beobachtet, es traten jedoch starke Beeinträchtigungen des Polycarbonats auf, wie es sich
aus der wesentlichen Reduktion der Grundviskosität der hergestellten
5 Stäbe ergab. Die Grundviskosität der Teststäbe mit
1 Gew.-% des oben angegebenen Additivs lag bei etwa 0,50. Die
Grundviskosität der Teststäbe mit 10 Gew.-% des flammhemmenden
Zusatzes von diesem Beispiel lag bei 0,253· Dies zeigt die starke Beeinträchtigung des Polycarbonats,wenn dieser Typ von
bekannten flammhemmenden Verbindungen verwendet wurde.
Erfindungsgemäß werden aromatische Polycarbonate durch den Zusatz
ganz bestimmter Zusätze flammhemmend gemacht, wobei die Zusätze aus Metallsalzen von substituierten oder unsubstituierten Sulfonsäuren
Von heterozyklischen Verbindungen sowie Gemischen der verschiedenen Metallsalze als auch der heterozyklischen Verbindungen
besteht. Die Menge an erfindungsgemäßen Zusätzen, die zugesetzt wird, kann zwischen 0,01 bis zu einer Menge variieren,
bei welcher nach Erhöhung der Menge kein wesentlicher Anstieg der flammhemmenden Eigenschaften der Polycarbonate auftritt.
Diese Menge liegt im allgemeinen bei bis zu etwa 10 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der aromatischen Polycarbonate aber kann auch höher liegen. Die eingesetzte·Menge der erfindungsgemäßen
Zusätze kann auch eine Funktion des Grades der erwünschten
flammhemmenden Eigenschaft sein.
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Es kann nicht genau gesagt werden, wie die Zusätze der vorliegenden
Erfindung funktionieren oder warum so geringe Mengen den aromatischen Carbonate wirkungsvoll flammhemmende Eigenschaften
verleihen. Die Analyse der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, nachdem sie einer Hochtemperatur von etwa 600°C unterworfen wurde,
zeigte einen ungewöhnlich hohen Prozentsatz an verbleibender Kohle. Diese Tatsache führte zur Hypothese, daß die erfindungsgemäßen
Zusätze als Vernetzungsmittel wirken können, wenn die aromatischen Polycarbonate Hochtemperaturen ausgesetzt werden.
Es wird jedoch betont, daß dies lediglich eine Theorie ist und nicht als Tatsache konstruiert werden sollte.
Wie schon oben angegeben wurde, bestehen die erfindungsgemäßen
Zusätze aus Alkali- oder Erdalkalimetallsalzen von substituierten oder unsubstituierten Sulfonsäuren von heterozyklischen
Verbindungen und deren Mischungen.Obwohl eine größere Anzahl
solcher Salze in den Tabellen der Beispiele angegeben wurde , sind diese Beispiele lediglich eine repräsentative Anzahl der
erfindungsgemäßen Zusätze. Die Natrium-, Calcium-, Magnesium-, Kalium-, Strontium-, Lithium-, Barium-, Rubidium- und Cäsiumsalze
anderer Sulfonsäuren von heterozyklischen Verbindungen können anstelle von den in den Beispielen genannten Verbindungen eingesetzt
-werden, wobei die gleichen flammhemmenden Eigenschaften für die Polycarbonatzusammensetzungen erreicht werden können.
Diese anderen Metallsalze von Sulfonsäuren von heterozyklischen
Verbindungen sind beispielsweise die folgenden:
Trifluorthlophensulfonsäure, Calciumsalz Thianaphthenrdenindigodisulfonsäure, Dinatriumsalz
Pyridin-3,5-disulfonsäure, Dikaliumsalz Tetrachlordibenzopyrroldisulfonsäure, Dinatriumsalz
Trichlorchinolin-8-sulfonsäure, Lithiumsalz
OctachlorkupferphthalocyanintetrasulfonsSure, Tetranatriumsalz
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Tetrachlorthianthrendisulfonsäure, Bariumsalz · Dichlorbenzothiazolsulfonsäure, Natriumsalz
j^^Trichlorthiophen-S-sulfonsäure, Calciumsalz
3, ^-Dichlorthiopheh-S,5-disulfonsäure, Dinatriumsalz
Die erfindungsgemäßen Zusätze werden im allgemeinen nach bekannten
Verfahren hergestellt. Solche bekannten Verfahren betreffen beispielsweise das . Inkontaktbringen einer heterozyklischen
Verbindung,wie beispielsweise Thiophen, mit elektronenentziehenden
Komponenten; die Einführung elektronenentziehender Komponenten kann durch Chlorierung, Bromierung oder
Nitrierung erfolgen. Die dabei entstandene Verbindung wird einer Sulfonierung unter Verwendung von entweder Schwefelsäure,
Chlorsulfonsäure, rauchender Sulfonsäure oder Schwefeltrioxidunterworfen. Diese Reaktionen können bei Raumtemperatur oder
bei erhöhten Temperaturen wie beispielsweise bei etwa 500C
durchgeführt werden. Andererseits kann die Reihenfolge der oben genannten Reaktionen umgekehrt werden. Die Salze werden
dann hergestellt, indem man ein geeignetes alkalisches Reagenz in ausreichender Menge hinzugibt, um das neutrale Salz herzustellen»
Das Salz wird dann durch Ausfällen oder durch Abdestillation des Lösungsmittels isoliert·.
Wenn ein Trihalogenmethylelektronenentziehender Substituent,
wie beispielsweise ein Trifluormethylelektronenentziehender Substituent vorhanden ist, ist es am besten von der hergestellten
Trifluormethylheterozyklischen-Verbindung auszugehen und dann diese zu Sulfonieren bzw. daraus deren Salz herzustellen.
Wenn ein Cyanosubstituent vorliegt, ist es am besten,- die
Sulfonsäure durch Oxidation des entsprechenden Thiophenols mit Hilfe von Wasserstoffsuperoxid oder organischen Persäuren
herzustellen. Das Salz wird dann,wie oben, angegeben>
hergestellt und entsprechend isoliert. Dieses Verfahren eignet sich
auch am besten für die Herstellung von Sulfonsäuren mit einem Trichlormethylsubstitueriten.
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Erfindungsgemäß kann jedes aromatische Polycarbonat eingesetzt werden. Besonders geeignet sind jedoch die aromatischen Polycarbonate,
die durch Reaktion eines zweiwertigen Phenols^wie beispielsweise Bisphenol-A(2,2'-bis(4-hydroxyphenyl)propan),
mit einer Carbonatvorstufe hergestellt werden. Typische zweiwertige
Phenole , die erfindungsgemäß verwendet werden können f
sind beispielsweise Bis(4-hydroxyphenyl)methan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)propan,
4,4-Bis(4-hydroxyphenyl)heptan, 2,2-(3>5,3' ,5'-tetrachlor-4,4'-dihydroxydiphenyl)propan,
2,2-(3*5*3'*5'-Tetrabrom-4,41-dihydroxydiphenyl)propan,
(3*3*-Dichlor-4,4'-dihydroxydiphenyl)methan.
Andere zweiwertige Phenole von diesem Bisphenoltyp sind ebenfalls zugänglich und sind in US-PS 2 999 835, 3 028 365 und
3 334 154 beschrieben.
Die Reaktion mit der CarbonatVorstufe wird vorzugsweise in
Gegenwart eines Molekulargewichtregulators, eines Säureakzeptors und eines Katalysators durchgeführt. Die bevorzugte
Carbonatvorstufe, die allgemein zur Herstellung von Polycarbonaten verwendet wird, ist CarbonylChlorid. Es können jedoch auch
andere Carbonatvorstufen verwendet werden, wie beispielsweise Carbonylhalogenide, Carbonatester oder Halogenformiate.
Die Säureakzeptoren, Molekulargewichtsregulatoren und Katalysatoren,
die erfindungsgemäß für die Herstellung von Polycarbonaten verwendet werden, sind allgemein bekannt; es kann jede
dieser bekannten Verbindungen zur Herstellung der Polycarbonate verwendet werden.
509827/0996
Claims (8)
1. Flamrnhemmende aromatische Polycarbonatzusammen:- .
setzung aus einem Gemisch aus einem aromatischen- Polycarbonat
und einer kleineren Menge eines Zusatzes., dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz aus Metallsalzen von
gegebenenfalls substituierten Sulfonsäuren von heterozyklischen Verbindungen sowie deren Mischungen besteht, wobei die
Metallkomponente der Metallsalze aus einem Alkalimetall oder
Erdalkalimetall oder deren Mischungen besteht und die Substituenten
am Metall salz ,der substituierten Sulfonsäuren der heterozyklischen Verbindungen aus einem elektronenentziehenden
Rest oder Mischungen aus elektronen ent ziehenden Resten besteht und die heterozyklische Verbindung aus einem fünf- oder
sechsgliedrigen heterozyklischen Kern mit einem Heteroatom wie beispielsweise Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel besteht.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallsalze der gegebenenfalls
substituierten Sulfonsäuren von heterozyklischen Verbindungen die folgende Formel aufweisen:
in der X ein elektronenentziehender Rest und M ein Alkalimetall oder Erdalkalimetall und R ein organischer Kern bedeuten, wobei
der organische Kern aus einem der folgenden organischen heterozyklischen
Kerne besteht:
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246D937
in der Z ein Schwefel-, Sauerstoff- ode.r Stickstoff atom ist,
in der Z und Z' unabhängig voneinander Kohlenstoff oder ein
Heteroatom/wie beispielsweise Stickstoff, Schwefel oder Sauerstoff
darstellen, vorausgesetzt, daß wenigstens eines der Z ein Heteroatom ist;
D. . Phthalocyanin
)-10
1-5
in der Z entweder Schwefel, Sauerstoff oder Stickstoff ist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronenentziehende
Rest ein Halogen-, Nitro-, Trihalogenmethyl- oder Cyanorest oder deren Mischungen ist.
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4.. Zusammensetzung nach Anspruch'2, dadurch g. e kennzeichnet,
daß der Zusatz Natrium 2,5-dichlorthiophen-j5-sulfonat
ist.
5. Zusammensetzung nach- Anspruch 2, dadurch g e kennzeich net , daß der Zusatz Natrium 2,6-dichlorpyridin-3-sulfonat
ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der .Zusatz Dinatrium indigos' 5f-disulfonat ist.
7. ■ Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz Tetranatrium kupferphthalocyanin-tetrasulfonat
ist.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz Calcium 2,5-dichlorthiophen-3-sulfonat
ist.
509827/0 99 6
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