DE2458851C3 - Verfahren zur Gewinnung von Einzellerprotein auf Basis von Methanol - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Einzellerprotein auf Basis von Methanol

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DE2458851C3 DE19742458851 DE2458851A DE2458851C3 DE 2458851 C3 DE2458851 C3 DE 2458851C3 DE 19742458851 DE19742458851 DE 19742458851 DE 2458851 A DE2458851 A DE 2458851A DE 2458851 C3 DE2458851 C3 DE 2458851C3
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Fritz Prof. Dr 3300 Braunschweig; Sahm Hermann Dr 3340 Wolfenbüttel Wagner
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Gesellschaft für biotechnologische Forschung mbH GBF, 3300 Braunschweig; Wintershall AG, 3100 Celle
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Description

Der zunehmende Bedarf an Protein für die menschliche und tierische Ernährung machen es erforderlich, neue Verfahren zu Gewinnung hochwertigen Proteins zu entwickeln. So wurde in den letzten Jahren die 4s Produktion von Protein aus Mikroorganismen untersucht, die als Kohlenstoffquelle gasförmige Kohlenwasserstoffe wie Methan oder flüssige Kohlenwasserstoffe aus Erdölfraktion verwerten können. Die gasförmigen Kohlenwasserstoffe haben jedoch die Nachteile, daß sie so eine geringe Wasserlöslichkeit aufweisen und bei den aeroben Züchtungsbedingungen explosive Gasgemische entstehen. Die flüssigen Kohlenwasserstoffe haben die Nachteile, daß sie ebenfalls nur eine minimale Wasserlöslichkeit besitzen, was zur Verteilung der zwei ss flüssigen Phasen einen erhöhten Energiebedarf bedingt. Außerdem muß bei der auf flüssigen Kohlenwasserstoffen gewachsenen Zellmasse mindestens eine Extraktion mit organischen Lösungsmitteln durchgeführt werden.
Als besonders günstige Kohlenstoff- und Energiequelle für die Züchtung von Mikroorganismen in großem Maßstabe wird seit einigen Jahren Methanol diskutiert. Dieses Substrat hat die Vorteile, daß es in chemisch definierter reiner Form und preiswürdig aus Synthesegas zugänglich ist, welches aus verschiedenen fts Rohstoffen wie Erdgas, Fraktionen des Erdöls, Steinkohle oder Braunkohle erzeugt werden kann.
Aus der DT-OS 20 40 358 ist ein Verfahren zur Herstellung von Einzellerprotein bekannt, bei dem aus der Oxidation von flüssigen Alkanen entstandenen Alkoholen, Aldehyden, Ketonen, Carbonsäuren und deren Derivate als Kohlenstoffquellen verwendet werden.
Aus der DE-AS 21 52 039 ist die Gewinnung von Bakterien-Zellmasse in einem methanolhaltigem Nährmedium durch die Verwendung der Bakterien-Stämme: Protaminobacter ruber var. machidanus ATCC 21 611, ATCC21 612.ATCC21 613oder ATCC21 614bekannt.
Aus der DE-OS 23 11 006 ist ein Verfahren zur Proteinherstellung bekannt, bei welchem der aerobe Mikroorganismus Methylomonas methanolica NRRL-B-5458 auf Methanol als einziger Kohlenstoffquelle gezüchtet wird.
Aus der DE-OS 20 59 277 ist ein mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung von Protein bekannt, welches in geeigneter Nährlösung mit Methanol als einziger Kohlenstoffquelle unter aeroben Bedingungen die folgenden Bakterien-Stämme verwendet: Pseudomonas methanica, Pseudomonas sp. ATCC 21 438, Pseudomonas sp. ATCC 21 439, Pseudomonas sp. PRL-W 4, Corynebacterium sp. ATCC 21 232, Corynebacterium sp. ATCC 21 235 und Corynebacterium sp. ATCC 21 236.
Aus der DE-OS 24 07 740 ist ein Verfahren zur Züchtigung von Mikroorganismen bekannt, bei wel-
ehern eine Mischkultur, bestehend aus einem fakultativ methanolverwertenden Bakterium, und mehreren nicht methanolverwertenden Bakterien, angewandt wird. Das methanolverwertende Bakterium ist nicht beweglich und kann neben Methanol auch andere Kohlenstoffsubstrate wie z. B. Glucose oder Glycerin als Kohlenstoffquelle verwerten.
Aus der DE-OS 24 18 385 ist ein Verfahren zur Herstellung eines proteinreichen Produktes bekannt, bei welchem ein nichtrosapigmentierter Stamm, abgeleitet von dem Mikroorganismus Pseudomonas extorquens (NCIB Nr. 9399), eingesetzt wird.
Für die Züchtung von Protein aus Methanol wird nach diesem Stand der Technik kein obligat methanolverwertendes Bakterium, sondern es werden fakultativ methylotrophe Mikroorganismen verwendet Dieser Stand der Technik wird durch das Verfahren der Erfindung überwunden, welches ein obligat methylotrophes Bakterium zur Züchtung von Einzellerprotein verwertet 2c
Aus einer Bodenprobe vom Rheinufer bei Ludwigshafen wurde ein obligat Methanol verwertendes Bakterium isoliert. Es wurden 1 g der Bodenprobe in 100 ml wäßrigem anorganischem Nährmedium = KH2PO4 3.75 g; Na2HPO4 2,50 g; (NH4J2SO4 4,00 g; MgSO4 · 7H2O 0,5 g; Ca(NO3J2 · 4H2O 0,025 g; FeSO4 - 7H2O 0,005 g; ZnSO4 · H2O 0,005 g in 1000 ml dest H2O pH = 7,0 mit 1% (V/V) Methanol als einzige Kohlenstoff- und Energiequelle suspendiert und bei 300C in einem 500-ml-Erlenmeyer-Kolben auf der ^0 Schüttelmaschine (100 U/min) inkubiert. Nach 5 Tagen Inkubation wurden davon je 0,1 ml auf Petrischalen ausgestrichen, die dasselbe Medium mit 2% Agar zur Verfestigung enthielten. Von diesen Platten wurden nach weiteren 3 Tagen Inkubation bei 300C Einzelkolonien abgeimpft und durch Verdünnungsausstriche auf Platten mit demselben Medium wurde nach 5 Flüssig-Passagen die Reinkultur von dem Bakterienstamm erhalten. Der Bakterien-Stamm wurde als Methylomonas sp. bezeichnet und erhielt die Nr. DSM 580.
Es wurde nun ein Verfahren zur Gewinnung von Einzellerprotein auf Basis von Methanol gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß in einem begasten Reaktor mit oder ohne einer mechanischen Rührung eine wachsende Submerskultur mit dem obligat methanolverwertenden Bakterium Methylomonas sp. DSM 580 unter aeroben Bedingungen erzeugt wird, in der sich Methanol als einzigste Kohlenstoff- und Energiequelle sowie die für das Wachstum notwendigen Kationen Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, Zink, Mangan und die Anionen Phosphat, Sulfat, Nitrat, Chlorid befinden, daß außerdem in dieses System Luft oder sauerstoffangereicherte Luft bei einer Reaktionstemperatur von 20—45°C zugeführt wird, wobei eine Zellmasse mit einem jeweils auf das Zelltrockengewicht bezogenen Rohproteingehalt von mindestens 60—76Gew.-°/o, einem Nucleinsäuregehalt von 2—17 Gew.-%, einem Aschengehalt von 3—6 Gew.-%, einem Fettgehalt von 3—8Gew.-% erzeugt wird, und daß danach aus dem entstandenen Dreiphasensystem die βο Zeilmasse abgetrennt und getrocknet wird.
Das Verfahren der Erfindung zur Gewinnung von Einzellerprotein erzeugt das obligat Methanol-verwertende Bakterium Methylomonas sp. DSM 580 mit folgenden charakteristischen Eigenschaften: r,s
1. Zellmorphologie:
Stäbchen in den Grenzen 0,3—0,6 χ 1,0—1,8μ beweglich mit einer polaren Geißel.
2. Kolonienmorphologie:
Transparent weiß, rund und glatt etwa 1 —2 mm Durchmesser nach 2—3 Tagen.
3. Stammeigenschaft:
Gramnegativ, Zelltrockenmasse schwachrosa.
4. Physiologie:
Streng aerob, Katalase positiv, Methanol-Dehydrogenase positiv, Hexose-Phosphat-Synthetase positiv, Hydroxy-Pyruvat-Reductase negativ.
D. Wachstums Min. Opt. Max.
eigenschaften: 20 33-36 45
4,5 6,5-7,5 9,5
Temperatur ( C) 0,5-1,5 5,0
pH
Methanol-Konz. %
(V/V)
Das Bakterium Methylomonas sp. wurde bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen, Göttingen, mit der Nummer DSM 580 hinterlegt.
Methylomonas sp. DSM 580 kann nur auf Methanol als Kohlenstoff- und Energiequelle wachsen, nicht dagegen auf Methan, Methylamin, Äthanol oder Glucose, wie aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich ist.
Substrate Wachstum ')
Methan
Methanol +
Methylamin -
Formaldehyd -
Formiat -
Äthanol -
Propanol-(l) -
Propanol-(2) -
Acetat -
Lactat -
Pyruvat -
Succinat -
Ci trat -
Glucose -
Fructose -
Serin -
') + Wachstum
- kein Wachstum
Ferner wurde gefunden, daß die von der Zellmasse befreite flüssige Phase ganz oder teilweise in den Prozeß recyclisiert wird und daß Methylomonas sp. DSM 580 bei chargenweiser Prozeßführung bei einer Anfangskonzentration von 0,5—5,0 Vol.-%, insbesondere bei 2—3 Vol.-%, Methanol gezüchtet wird und daß Methylomonas sp. DSM 580 bei chargenweiser Prozeßführung bei gesteuerter Aufrechterhaltung einer konstanten Methanolkonzentration von 0,01 — 2,0 Vol.-%, bis zu einem Gesamtumsatz von 25 Vol.-% Methanol gezüchtet wird.
Weiter wurde gefunden, daß Methylomonas sp. DSM 580 bei kontinuierlicher Prozeßführung mit einer Durchflußrate von 0,1 —0,5 Vol./Vol./Std. unter chemostatischen oder turbidostatischen Bedingungen gezüchtet wird.
Außerdem wurde gefunden, daß wahrend des Wachstums durch Zusatz von Alkalien bzw. Säuren ein praktisch konstanter pH-Wert von 4,5-9,0 eingestellt wird.
Ferner wurde gefunden, daß während der Züchtung in den Reaktor Luft oder sauerstoffangereicherte Luft mit einer Belüftungsrate von 0,5—1,5 VoL/VoL/Min. zugeführt wird und das eingeleitete Gasgemisch einen Sauerstoffgehalt von 20—60 Vol.-% aufweist.
Weiter wurde gefunden, daß während der Züchtung in den Reaktor Luft oder sa ^erstoffangereicherte Luft mit einer Belüftungsrate von 0,1— 0,2 VoL/VoL/Min. zugeführt wird und das eingeleitete Gasgemisch einen Sauerstoffgehalt von 20—60 Vol.-% aufweist.
Außerdem wurde gefunden, daß die wäßrige Nährlösung als stickstoffquelle Ammonium und/oder Nitrat-Salze und/oder Harnstoff und Wuchsstoffe enthält.
Das Verfahren der Erfindung wird durch folgende Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1
Ein 801 Bioreaktor, gefüllt mit 501 Nährlösung (Zusammensetzung: 200 g (NH4J2SO4, 150 g KH2PO4, 125 g Na2HPO4, 25 g MgSO4 · 7H2O, 1,25 g Ca(NO3)2 · 4 H2O, H2O, 0,25 g FeSO4 · H2O, 0,25 g ZnSO4 · H2O, 0,25 g KCl in 50 1 Wasser) wird 10 Min. bei 121°C sterilisiert, auf 35°C abgekühlt, aseptisch mit 1000ml Methanol versetzt, mit 500 ml Inoculum von Methylomonas sp. DSM 580 beimpft, 28 Std. bei 35° C mit einem Turborührer (300 Upm) suspendiert und bei einer Belüftungsrate von 0,7 VoL/VoL/Min. gezüchtet. Während der Züchtung wird in der Submerskultur durch atomatische Zugabe von 6 Vol.-% Ammoniaklösung ein konstanter pH-Wert von 7.0 aufrechterhalten. Nach 22 Std. wird der Reaktor auf 15" C gekühlt, der pH-Wert durch Zusatz von Schwefelsäure auf pH 3.0 eingestellt und die ausgefällte Zellmasse abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet (324 g Zelltrockenmasse). Die Zellzusammensetzung beträgt: 71% Rohprotein und 9% Nukleinsäuren, 4% Asche und 7% Fett, bezogen auf die Zelltrockenmasse.
Beispiel 2
Ein 3401 Bioreaktor, ausgerüstet mit einem »Intensor«, wird mit 2001 Nährsalzlösung (Zusammensetzung: 500 g (NH4J2SO4, 500 g NH4NO3, 600 g KH2PO4, 500 g Na2HPO4,140 g MgSO4 · 7H20,15 g Ca(NOj)2 ■ 4H2O, 6 g FeSO4 · 7H2O1 2 g KCl in 200 1 Leitungswasser) beschickt, der pH-Wert auf 6,8 eingestellt, 15 Min. bei 121°C sterilisiert, auf 33°C abgekühlt, aseptisch mit 2000 ml Methanol versetzt, mit 4000 ml einer 18 Std.-Vorkultur von Methylomonas sp. DSM 580 beimpft und bei 33°C, einer Belüftungsrate von 0,5 VoL/VoL/ Min. und einer Umdrehungszahl von 1800 Upm gezüchtet. Während des Wachstums wird in der Submerskultur automatisch die Methanolkonzentration auf 0,5 Vol.-% konstant gehalten, indem man die der Flüssigkeitskonzentration entsprechende Dampfkonzentration an Methanol im Abgas mittels eines Flammenionisationsdetektors kontinuierlich erfaßt und über einen Grenzwertgeber die notwendige Methanolzugabe steuert, außerdem wird automatisch mit einer pH-Regulierstation durch Zusatz einer 12vol.-%igen Ammoniaklösung ein pH-Wert von 6,8 aufrechterhal-
> ten. Nachdem nach 25 Std. bereits ein Zellkonzentration von 14 g Zelltrockenmasse pro Liter erreicht ist, wird unter Konstanthaltung der Belüftungsrate mit sauerstoff angereicherter Luft mit einem Sauerstoffgehalt von 40 Vol.% begasL Der Prozeß wird nach 60 Std. auf
ίο 15°C abgekühlt, in einer Durchlaufzentrifuge bei 10 000 g die entstandene Zellmasse abgetrennt und getrocknet. Unter diesen Prozeßbedingungen beträgt die Zellausbeute 0,44 g Zelltrockenmasse/g Methanol, mit einem Gehalt an 76% Rohprotein, 6,5% Nukleinsäuren, 5% Asche und 4,5% Fett, bezogen auf die Zelltrockenmasse.
Beispiel 3
Ein 80 1 Bioreaktor, ausgerüstet mit einem »Intensor« wie in Beispiel 2, wird mit 50 I Nährsalzlösung mit einer Zusammensetzung wie in Beispiel 1 beschrieben, mit 1000 ml einer Kultur von Methylomonas sp. DSM 580 beimpft, die zuvor 15 Std. bei 35° C kultiviert wurde, bei 35CC, einer Belüftungsrate von 0,5 VoiyVoL/Min. und einer Umdrehungszahl von 1200 Upm bei einem konstanten pH-Wert von 7,0 unter statischen Bedingungen gezüchtet. Die kontinuierliche Kultur wird nach 18 Std. gestartet bei einer Durchflußrate von 0,05, nach weiteren 48 Std. wird die Durchflußrate auf 0,1 erhöht und dann innerhalb von 120 Std. stufenweise auf 0,35 gesteigert. Unter diesen Bedingungen wird der Gleichgewichtszustand aufrechterhalten, bei Zellausbeutekoeffizienten von 0,46 (g Zelltrockenmasse/g Methanol)
is und einer Produktivität von 10,8 g/l/h. Das anfallende Kulturfiltrat wird nach Erreichung des Gleichgewichtszustandes in einer Menge von 50 Vol.-% in den Reaktor zurückgeführt unter entsprechender Verringerung der eingeführten Nährlösung.
Die Zellzusammenseizung beträgt: 72% Rohprotein, 4,5% Nukleinsäuren, 3,5% Asche und 5,5% Fett, bezogen auf die Zelltrockenmasse.
Das Verfahren der Erfindung bietet den Vorteil, daß erstmalig ein obligat methylotrophes Bakterium verwendet wird, das eine wesentlich höhere Produktivität aufweist gegenüber bekannten fakultativ methylotrophen Mikroorganismen. Bei dem Verfahren der Erfindung können sich keine Mutanten entwickeln, die die Fähigkeit auf Methanol zu wachsen verloren haben.
Das Bakterium nach dem Verfahren der Erfindung ist somit sehr stabil, sein Stoffwechsel ist auf ein Minimum reduziert, weitere genetischen Veränderungen würden zum Absterben der Zellen führen. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens der Erfindung liegt darin, daß die methanol-dissimilatorischen und -assimilatorischen Enzyme konsitutiv sind. Wenn das Verfahren der Erfindung unter Methanollimitierenden Bedingungen kontinuierlich durchgeführt wird, ist der Nucleinsäuregehalt der Zellmasse sehr niedrig und der Verlust an
do Methanol durch Verdampfung praktisch gleich Null.

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von Einzellerprotein auf Basis von Methanol, dadurch gekennzeichnet, daß in einem begasten Reaktor mit oder ohne einer mechanischen Rührung eine wachsende Submerskultur mit dem obligat methanolverwertenden Bakterium Methylomonas sp. DSM 580 unter aeroben Bedingungen erzeugt wird, in der sich Methanol als einzigste Kohlenstoff- und Energiequelle sowie die für das Wachstum notwendigen Kationen Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, Zink, Mangan und die Anionen Phosphat, Sulfat, Nitrat, Chlorid befinden, daß außerdem in dieses System Luft oder sauerstoffangereicherte Luft bei einer Reaktionstemperatur von 20—45°C zugeführt wird, wobei eine Zellmasse mit einem jeweils auf das Zelltrockengewicht bezogenen Rohproteingehalt von mindestens 60—76Gew.-%, einem Nucleinsäuregehalt von 2—17Gew.-%, einem Aschegehalt von 3—6 Gew.-°/o, einem Fettgehalt von 3—8Gew.-% erzeugt wird, und daß danach aus dem entstandenen Dreiphasensystem die Zellmasse abgetrennt und getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Zellmasse befreite flüssige Phase ganz oder teilweise in den Prozeß recyclisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Methylomonas sp. DSM 580 bei chargenweiser Prozeßführung bei einer Anfangskonzentration von 0,5—5,0 Vol.-%, insbesondere bei 2—3 Vol.-%, Methanol gezüchtet wird. .
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Methylomonas sp. DSM 580 bei chargenweiser Prozeßführung bei gesteuerter Aufrechterhaltung einer konstanten Methanolkonzentration von 0,01 —2,0 VoL-%, bis zu einem Gesamtumsatz von 25 VoL-% Methanol gezüchtet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Methylomonas sp. DSM 580 bei kontinuierlicher Prozeßführung mit einer Durchflußrate von 0,1 —0,5 VoL/VoIVStd. unter chemo tatischen oder turbidostatischen Bedingungen gezüchtet wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß während des Wachstums durch Zusatz von Alkalien bzw. Säuren ein praktisch konstanter pH-Wert von 4,9—9,0 eingestellt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß während der Züchtung in den Reaktor Luft oder sauerstoffangereicherte Luft mit einer Belüftungsrate von 0,5—1,5 VolVVolVMin. zugeführt wird und das eingeleitete Gasgemisch einen Sauerstoffgehalt von 20—60 Vol.-% aufweist.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß während der Züchtung in den Reaktor Luft oder sauerstoffangereicherte Luft mit einer Belüftungsrate von 0,1—0,2 Vol7Vol7Min. zugeführt wird und das eingeleitete Gasgemisch einen Sauerstoffgehalt von 20—60 Vol.-% aufweist.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Nährlösung als Stickstoffquelle Ammonium und/oder Nitrat-Salze und/oder Harnstoff und Wuchsstoffe enthält.
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