DE2456586A1 - Verwendung von bestimmten mikroorganismen-staemmen zur gewinnung von cholesterinoxydase, welche cholesterin mit o tief 2 zu cholestenon + h tief 2 o tief 2 oxidiert - Google Patents
Verwendung von bestimmten mikroorganismen-staemmen zur gewinnung von cholesterinoxydase, welche cholesterin mit o tief 2 zu cholestenon + h tief 2 o tief 2 oxidiertInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. f. Weokmann,
Dipl.-Ing. H.Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
BOEHRINGER MANNHEIM GMBH, 68 Mannheim 31, Sandhofer Str. 11 2-132
Verwendung von bestimmten Mikroorganismen-Stämmen zur Gewinnung von Cholesterinoxydase, welche Cholesterin mit Op zu
Cholestenon + HpO2 oxidiert
Zusatz zu Patent (Patentanmeldung P 22 24 133.4-41)
Gegenstand des deutschen Patents (Patentanmeldung
P 22 24 133.4-41) ist die Verwendung von Nocardia erythropolis
ATCC 17895, Nocardia erythropolis ATCC 4277, Nocardia formica ATCC 14811 und Proactinomycetes erytrhopolis
NCIB 9158 (NBC 9158) zur Gewinnung von Cholesterinoxydase.
Vorzugsweise wird dabei Cholesterin als Kohlenstoffquelle
für die Züchtung der genannten Mikroorganismen verwendet. Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden, daß ebensogute
und teilweise sogar überlegen Ergebnisse erzielt werden, wenn die genannten Mikroorganismen auf anderen Sterinen anstelle
von Cholesterin gezüchtet werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von Nocardia erythropolis ATCC 17895, Nocardia erythropolis
ATCC 4277, Nocardia formica ATCC 14811 und Proactinomycetes
609825/0783
2 A 5 6 5 8
erythropolis NCIB 9158 (NBC 9158) zur Gewinnung von
Cholesterinoxydase, welche die Oxidation von Cholesterin
gemäß der Reaktionsgleichung Cholesterin + Op P"
Cholestenon + HpO2 katalysiert, gemäß Patent (deutsche
Patentanmeldung P 22 24 133.4-41), die dadurch gekennzeichnet ist, daß Organismen verwendet werden, die zuerst auf einem
peptonhaltigen Mineralsalzmedium und danach auf wenigstens einer Verbindung der allgemeinen Formel I
(D
in der R-1 und R? Wasserstoffatome oder zusammen eine
Doppelbindung, R^ und Rr Wasserstoffatome oder zusammen
eine Doppelbindung und R1- ein Wasserstoffatom oder einen
Alkylrest mit 1-3 Kohlenstoffatomen bedeuten, als jeweils einzige Kohlenstoffquelle gezüchtet werden.
Spezielle Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Sterine sind Sitosterin, Cholestanol und Stigmasterin. Sitosterin mit
seiner Äthylseitenkette am Cp^-Kohlenstoffatom (vgl.
Fig. 1) ist dem Cholesterin sogar überlegen, während Stigmasterin und Cholestanol (vgl. Fig. 1) im allgemeinen
nicht die hohe Wirksamkeit von Sitosterin erreichen.
Sterine sind, auch wenn sie eine cholesterinähnliche Struktur haben,im allgemeinen induktionsinaktiv und eignen sich daher
nicht zur Gewinnung von Cholesterin-Oxydase-reichen Mikroorganismen. So erwiesen sich z.B. Ergosterin, A7-Dehydro-
8 0 9 8 2 5/0783
cholesterin, A4-Cholesten-3ß-ol und A4-Cbolesten-3ß-on
(vgl. Fig. 2) als induktionsinaktiv und somit unbrauchbar
zur Züchtung der genannten Cholesterinoxydase-reichen Mikroorganismen. Es war daher nicht vorhersehbar, daß mit der oben
angegebenen besonderen Gruppe von Sterinen eine sehr gute Induktion der Cholesterinoxydasebildung erreicht werden kann.
Die erfindungsgemäß verwendbaren, induktionsaktiven Sterine
können in reiner Form als Rohsterine oder als Gemische mit anderen
induktionsaktiven oder auch -inaktiven Sterinen eingesetzt werden. Derartige Gemische sind z.B. Rohsteringemische, wie sie aus
pflanzlichem Material, z.B. aus Maiskeimextrakten gewonnen werden können. So kann durch Destillation von bestimmten Maisextrakten
und Gewinnung der Destillationsrückstände ein Rohsteringemisch erhalten werden, das zu etwa 50 - 70 Gew.-% aus Sterinen besteht.
Die Züchtung der genannten Mikroorganismen erfolgt analog der im Hauptpatent beschriebenen Verfahrensweise:
Als Nährboden hat sich eire wässrige Lösung mit einem Gehalt von etwa 0,1 bis 2 Gew.-% Pepton, 0,01 bis 0,2 Gew.-% K2HPO^,
0,05 bis 1 Gew.-% NH^l^PO^, 0,05 bis 0,1 Gew.-% Magnesiumsulf
atheptahydrat, die Eisenchlorid und Calciumchlorid in Spuren enthielt und einen pH-Wert zwischen 6 und 9 aufwies,
bewährt. Die anfängliche Zugabe an erfindungsgemäß verwendbarem Sterin liegt zweckmäßig zwischen 0,01 und 0,2 %.
Die WeiterZüchtung erfolgt in einer Hauptkultur, indem man
die Mikroorganismen auf einem peptonhaltigen Mineralsalzmedium wachsen läßt und stetzt- vorzugsweise sobald die
logarithmische Wachstumsphase erreicht ist - eine wässrige Emulsion zu, die durch Naßvermahlung einer wässrigen Suspension
des induktionsaktiven Sterins bzw. Steringemisches und anschließende Hitzesterilisation hergestellt worden ist.
Dabei wurde die Emulsion der Kulturbrühe vorzugsweise in einer solchen Menge zugesetzt, daß insgesamt 1 bis 30 g eines
erfindungsgemäß einsetzbaren Sterins bzw. 1 bis 50. g eines erfindungsgemäß einsetzbaren Rohsteringemisches im Verlauf
des Wachstums zugegeben wurden.
fi 0 9 8 2 5 / Π 7 R ^
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist die Verwendung eines Mikroorganismus, der auf einem Sterin
der allgemeinen Formel I, in der R1 bis Rc- die vorgenannten
Bedeutungen haben, als einzige Kohlenstoffquelle gezüchtet wurde, indem dem auf einem peptonhaltigen Mineralsalzmedium
gewachsenen Mikroorganismus eine Emulsion, die durch Naßvermahlung einer wässrigen Suspension eines Sterins der
allgemeinen Formel I, in der R^ bis R2 die vorgenannten Bedeutungen
haben, und anschließende Hitzesterilisation hergestellt wurde, zugesetzt wird, sobald die logarithmische
Wachstumsphase erreicht ist, zur Gewinnung von Cholesterinoxydase.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter.
15 1 eines Nährbodens, bestehend aus 0,5 Gew.-% Pepton aus
Casein (tryptisch), 0,05 Gew.-% K2HPO4, 0,2 Gew.-% NH4H2PO4,
0,02 Gew.-% Magnesiumsulfatheptahydrat, Eisenchlorid und
Calciumchlorid in Spuren in Leitungswasser und durch KOH auf pH 7,5 eingestellt, werden in einem Rührerfermenter mit
500 ml einer gut bewachsenen Vorkultur von Nocardia erythropolis ATCC 4277 beimpft und kräftig belüftet. Hierbei werden
gleich von Beginn an 0,05 % Sitosterin zugesetzt. Mit Beginn der logarithmischen Wachstumsphase, erkennbar an der auftretenden
Trübungszunähme, wird schubweise durch Naßvermahlung bereitete,
sterilisierte Sitosterin-Hefeextraktsuspension im Verlauf der weiteren Züchtung zugegeben, so daß innerhalb von 20 Stunden
insgesamt eine Menge von 50 g Sitosterin in den Kolben eingebracht wird. 5 Stunden nach der letzten Zugabe wird die
Zellmasse durch Zentrifugation abgeerntet. Man erhält 53,3 g Bakterientrockenmasse. Nach Aufschluß mit Ultraschall ergeben
sich 3 E/g Cholesterinoxydase. Dabei entspricht 1 E der Bildung von 1 /uMol H202/min = Oxydation von 1 /uMol Cholesterin/min
unter folgenden Testbedingungen:
2,31 ml Phosphat-Puffer (0,05 M, pH 7,0) enthaltend 1 mg/ml
2,2t-Azino-di-/"~äthyl-benzthiazolinsulfonsäure(6>]7>Ammonsalz
0,05 ml Cholesterinlösung, enthaltend 3,7 mg Cholesterin/ml
ff > - .
in t-Butanol
ic ff.
0,6 ml t-Butanol, 0,02 ml Peroxydase entsprechend 9E, 0,02 ml Bakterienextrakt
0,6 ml t-Butanol, 0,02 ml Peroxydase entsprechend 9E, 0,02 ml Bakterienextrakt
Der Versuch wird gemäß Beispiel 1 wiederholt, jedoch wird anstelle der wässrigen Sitosterin-Hefeextraktemulsion eine
wässrige 3ß-Cholestanol-Hefeextraktemulsion eingesetzt. Es werden 52,5 g Bakterientrockenmasse erhalten.
Der Versuch wird gemäß Beispiel 1 wiederholt, jedoch wird anstelle der wässrigen Sitosterin-Hefeextraktemulsion eine
wässrige Stigmasterin-Hefeextraktemulsion eingesetzt. Es werden 52,5 g Bakterientrockenmasse erhalten.
6O9825/O7B3
Claims (3)
- PatentansprücheVerwendung von Nocardia erythropolis ATCC 17895, Nocardia erythropolis ATCC 4277, Nocardia formica ATCC 14811 und Proactinomycetes erythropolis NCIB 9158 (NBC 9158) zur Gewinnung von Cholesterinoxydase, welche die Oxidation von Cholesterin gemäß der Reaktionsgleichung Cholesterin + 0.Cholestenon +katalysiert, gemäß Patent (deutsche PatentanmeldungP 22 24 133.4-41), dadurch gekennzeichnet, daß Organismen verwendet werden, die zuerst auf einem peptonhaltigen Mineralsalzmedium und danach auf wenigstens einer Verbindung der allgemeinen Formel I(DWasserstoffatome oder zusammen eineund Rr Wasserstoffatome oder zusammenin der R1 undDoppelbindung,eine Doppelbindung und R,- ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1-3 Kohlenstoffatomen bedeuten, als jeweils einzige Kohlenstoffquelle gezüchtet werden.
- 2. Verwendung eines Mikroorganismus gemäß Anspruch 1, der auf einem Sterin gemäß Anspruch 1 als einziger Kohlenstoff quelle gezüchtet wurde, inden dem auf einem peptonhaltigen Mineralsalzmedium gewachsenen Mikroorganismus eine Emulsion, die durch Naßvermahlung einer wässrigen Suspension eines Sterins gemäß Anspruch 1 und anschließende Hitzesterilisation hergestellt wurde,zügesetzt wird, sobalddie logarithmische Wachstumsphase erreicht ist.609825 /078 3
- 3. Verwendung eines Mikroorganismus gemäß Anspruch 2, dem je 1 Kulturbrühe Sitosterin und/oder Stigmasterin und/oder 3ß-Cholestanol in einer Menge von insgesamt 1-30 g je 1 Kulturbrühe zugesetzt wurde.fiCI-9 8? ζ / Π 7
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